Confessions of immortality von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Confessions of immortality Authors Note… Ja ja…Es ist Sonntag Abend, es läuft Lindenstraße und mein Salat lief gerade vor mir weg…Und stürzte sich in meinen Abwasch…Noch Fragen? Confessions of immortality Mmmmh, mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihnen einige Fragen in den Sinn gekommen sind, werte Leser? Na ja, Joey zwingt mich dazu, zumindest mal zu versuchen sie Ihnen irgendwie zu beantworten. Also, fangen wir ganz vorne an: Wie entscheide ich, wer stirbt? Das ist ganz einfach, eigentlich würde ich manchmal am liebsten einfach alle Menschen holen…Aber, das darf ich ja nicht, egal wie viel besser das auch für die Erde wäre. Nun gucken Sie nicht so verwundert, ich bin sicher keiner von diesen Ökofuzzi, die nur ökologischangebaute Lebensmittel und Körnerfutter zu sich nehmen, in ihrer Freizeit irgendwelche Bäume umarmen und Seehunde sauber schrubben. Um Gottes Willen, ich habe erstes ja eh keine Freizeit und zweitens liebe ich Cheeseburger und alle mit Farbstoffen wunderbar aufgemotzten Lebensmittel, ich verzichte auch auf große Spenden an Greenpeace oder ähnliche Organisationen, und ich würde meine Autos gegen alles und jeden verteidigen, der CO2-Wert, den die Limousine hat, oder ihre Feinstaubbelastung, geht mir dabei so was von an meinem süßen, knackigen Hintern vorbei… Warum sollte es mich denn bitte auch kümmern, ich bin schließlich kein Mensch und früher oder später muss jeder Mensch ja auch mal sterben…Gut, ich habe dann wieder mehr Arbeit, aber das stört mich nicht wirklich… Meine Umgebung schon. Also gut, wie entscheide ich über Leben und Tod? Ich bekomme, auch wenn man es häufig in den Darstellungen des Todes sieht, morgens keine Liste oder Pergamentrolle von irgendwelchen Helferchen geliefert, auf denen die Seelen, die mich heute heimsuchen werden, stehen. Ich gebe zu, es wäre schon irgendwie stylisch, aber mal ehrlich, ich bin Seto Kaiba, ich bin der Tod und ich richte mich sicher nicht nach der Autorität eines anderen! Das wäre ja noch schöner, ich entscheide selber, zumindest über meine Arbeitszeiten. Die Seelen entscheiden den Rest. Wann immer jemand stirbt, löst sich die Seele vom Körper und kommt dann zu mir… Am Anfang war das für Joey ziemlich gruselig, denn schließlich kam bei unserem ersten Date, vor dem wir uns wirklich sehr lange gedrückt hatten und was der Kindergarten dann schließlich für und geplant hatte, eine Seele vorbei. Hunde können wirklich mehr sehen als Menschen, glauben Sie mir ruhig. Oder warum sonst sollte Joey die verunfallte Frau, die ungeduldig an meinem Ärmel zupfte und endlich ganz tot sein wollte, als ich gerade mein Eis essen wollte, sehen können? Er wurde blass. Er stotterte. Er zeigte darauf. Und, ich war verwirrt. Aber dann nahm ich es einfach als einen unumstößlichen Beweis, dass Joey seinen Spitznamen zurecht trägt, er ist eben doch eine echte Töle. Und auch genauso anpassungsfähig, denn schließlich hat er sich damit abgefunden, dass wir nur selten wirklich alleine sind. Schließlich stirbt ja fast ständig irgendjemand…Es ist etwas seltsam, wenn mein Haust…Freund sich vor jeder Zärtlichkeit paranoid im Raum umsieht. Andererseits ist es in der Schule immer wieder lustig mit anzusehen, wenn eine der Seelen auftaucht und sich neben mir auf dem Boden niederlässt und nur für Joey und mich sichtbar, dem Unterricht folgt. Vielleicht sollte ich mir Sprechzeiten zulegen? Und auch endlich mal einen freien Tag. Aber gut, wir wollen ja nicht übertreiben und so schwer ist der Job als Tod dann auch wieder nicht, der Köter ist anstrengender…Wie Sie nun eindrucksvoll an dem doch recht schlechtgezielten Wurf mit der Tomatenscheibe sehen, ist der Köter gerade, gut bewaffnet, wieder in meinem Büro aufgetaucht. Ich frage mich gerade ernsthaft, ob er langsam nicht wirklich ein Gespür für solche Aussagen bekommt? Gruselige Vorstellung. Dieses Mal war es übrigens eine Gurke, die knapp an meinem rechten Ohr vorbeiflog und gegen das, nun wohl ehemals saubere Panoramafenster hinter mir geprallt war, und ich überlege mir gerade ernsthaft, ob ich ihm dieses waffenfähige Sandwich nicht besser wegnehmen sollte, bevor er mir noch mehr von dem Belag entgegenwirft und sich dann wieder stundenlang beschweren würde, dass er Hunger hätte. Ich werde kurz meine Töle füttern, Sie entschuldigen mich? Nun, ein Hund braucht feste Fütterungszeiten, aber dafür ist nun der Köter wieder glücklich und zufrieden, und ich darf nachher nicht vergessen, dass ich ihn in ein paar Stunden Gassi führe, damit ihm kein Malheur passiert. Ebenso wie Mokuba, der genauso dringend Auslauf braucht, damit sie mich nicht beide in den Wahnsinn treiben. Die Seelen sind eigentlich noch das Harmloseste. Was, Sie glauben mir nicht? Ihr Problem. Aber Sie können mir glauben, Seelen sind, obgleich sie meistens kurz nach ihrem…Dahinscheiden, Ableben, Tod, Exitus, Entschlummern, Versterben, Dahinsiechen, Entschlafen oder wie immer Sie es nennen wollen, etwas verwirrt und leider auch sehr redselig sind, eigentlich doch recht pflegeleicht. Und, für alle die nicht unter jene Kategorie fallen, habe ich ja immer noch meinen patentierten Eisblick. Sie glauben gar nicht, wie schnell man damit jeden ruhig bekommt. Na gut, jeden, außer dem Köter. Der ist resistent dagegen. Oder einfach zu dumm… So sicher bin ich mir da noch nicht. Nun klebt übrigens eine Schinkenscheibe an meiner Stirn. Köter… Ich kann mir nicht anders helfen, als ich die Schinkenscheibe von mir ‚pflücke’ muss ich leise knurren, was Joey wiederum ein leises Winseln entlockte. Gott, wieso musste der Köter denn bitte nun auch wieder so verdammt niedlich sein? Und wieso war ich nicht tot? Wieso musste ich darauf reagieren? Das war so unfair. Und, da ich das nicht auf mir sitzen lassen kann, ignoriere ich, wenn auch schweren Herzens…Nein, ich werde nicht eingestehen, dass ich ein Herz habe… das Winseln und den Dackelblick, mit dem er den Schicken zurückfordert, sondern esse ihn selber. Ich mag zwar keinen Schinken…deswegen isst Joey ihn, zumindest ist das meine Theorie…aber etwas Strafe muss ja sein! Na ja, ich weiß, dass ich mich gerade wirklich völlig kindisch benehme, aber mir ist eigentlich egal, kommen wir trotzdem einfach zurück zum Thema und reden nicht mehr weiter darüber, ok? Ich erfriere die Seelen also mit meinem Blick und dann liefere ich sie an ihrem Bestimmungsort ab. Leider kann ich die Seelen ja nicht mit der Post verschicken…Dabei wäre das doch so herrlich einfach… Aber nein, stattdessen musste die Post Lebendversand ja verbieten…Obwohl, wenn ich es genau bedenke, sind die Seelen ja nicht mehr lebendig…Aber egal, ich denke nicht, dass die Post sich überzeugen lassen würde. Verschicken darf ich die Seelen also nicht…wobei ich irgendwie auch stark bezweifle, dass es geeignete Verpackungsmöglichkeiten für körperlose Essenzen geben würde…und so gelangen die Seelen über andere Wege an ihr…Mmmmh…nennen wir es mal Ziel. Apropos Ziel, mein Hund kratzt nun an der Tür… ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)