Vampires Dawn- The Holy War von Julchen-Beilschmidt (Was, wenn Geschichten wahr werden?) ================================================================================ Kapitel 15: Konfrontation ------------------------- Kapitel 15: Konfrontation Alaine setzte sich, sichtlich nervös neben Valnar hin. Sie wäre am liebsten wieder davongelaufen, ihn angeschrieen, er solle sie in Ruhe lassen. Aber ihr Herz sagte etwas anderes. “Warte.” schrie es um die andere Stimme zu übertönen. “Hör ihn dir an. Zumindest wart ihr doch einmal ein Paar.” “Er hat dir wehgetan, dich ermordet. Du solltest ihn umbringen, du und Asgar findet den Weg auch ohne seine Hilfe. Wenn nötig zwingt den Jungen dazu.” rief die andere Stimme zornig. So ging es eine Weile, bis Alaine endgültig tief durchatmete. “Gut, ich will mir deine Geschichte anhören.” Und so begann Valnar. “Ich weiß, ich habe dich getötet, das gebe ich zu. Aber davor, noch bevor die Elras unsere geliebte Heimat zerstört und zu einer neuen geformt hatten, da waren wir ein Team, du, Asgar und ich. Ihr habt mir gezeigt wie man als Vampir überlebt. Und doch hatte ich es gehasst. Dieses Leben. Ich wollte immer nur wieder mit Aysha zusammen sein, ohne zu wissen was es noch für andere Wesen gab. Aber nachdem wir sie getötet hatten, da sah ich dich plötzlich mit anderen Augen. Du warst die schönste Frau, die ich je gesehen hatte. Mit jedem Treffen danach hatten wir uns angenähert, uns ineinander verliebt. Diese Zeit hatte ich sehr genossen. Und als wir dann unserem Gegner Vincent Weynard gegenüberstanden, da haben wir Seite an Seite gekämpft und ihn besiegt.” Alaine sah ihn zweifelnd an. “Ja, das weiß ich, da erzählst du mir nichts neues.” sagte sie und wollte schon aufstehen. “Ja, du weißt es weil Asgar es dir erzählt hat, aber sprach er auch davon, dass er die Weltherrschaft an sich reißen wollte?” sie sah ihn erschrocken an. “Was?” Valnar nickte. “Genau. Dein Asgar wollte die Weltherrschaft, mit dir. Doch du hattest dich gegen ihn gestellt. Du wolltest so etwas nicht. Wir besiegten ihn und lebten von da an friedlich, nun ja, bis die Elras auftauchten.” Die Vampirin sah zu Boden. Ihre Wirklichkeit hatte sich durch diese wenigen Worte in Luft aufgelöst. Sie legte sich eine Hand auf den Mund, so wie sie es immer tat wenn sie erschrocken war. “Dann, ist der Rest alles eine Lüge?” fragte sie. “Was hatte dir denn Asgar erzählt?” “Nachdem die Elras aufgetaucht waren, hatte ich mich wieder in ihn verliebt und das wolltest du nicht dulden, darum hast du mich dank des Schattengeistes in dir Asgar und mich umgebracht.” Valnar schüttelte bestimmend den Kopf. “Nein, nein. Das stimmt nicht. Wieder so eine nette Umschreibung von meinem Meister.” er seufzte schwer. “Ich erinnerte mich an mein voriges Leben, als Mensch. Ich wollte irgendwann kein Vampir mehr sein. Und du, die die Menschheit in dem Punkt gehasst hattest, weil sie dir dein Leben genommen hatten, wollte ich nicht mit nehmen. Du hättest gewollt dass wir zusammen sind, für immer. Darum hatte ich dem Schattengeist in mir soweit die Kontrolle gegeben dass ich Asgar und dich töten konnte. Wie hätte es ausgesehen wenn ich dich am Leben gelassen hätte, vor Jayna und dem anderen Mann, der… ich glaube Raron hieß?” Alaine schwieg, wieder sah sie betreten zu Boden. “Ehrlich gesagt, habe ich nach Jahren meine Tat verflucht. Gern hätte ich dich am Leben gelassen, aber ich konnte nicht. Und dann bot sich mir eine neue Möglichkeit. Ich konnte ein neues Leben beginnen. Und ich war glücklich. Aber da ein Mensch geboren wird und auch sterben muss, kann ich nun für die Unendlichkeit leben.” Die Vampirin schwieg. Sie kämpfte mit den Tränen, wollte keine Schwäche zeigen, also fuhr Valnar fort. “Ich benutzte die Steintafel um alles so zu machen wie es war bevor ich zum Vampir wurde, bevor ich Asgar traf und auch Aysha. Und… du… na ja… du lebtest wieder als Mensch in Shannar und alles nahm soweit seinen Lauf, ohne das ich je in die Geschichte hinein gezogen wurde.” schloss er. Die Rothaarige schluckte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. “Ich- ich muss für mich allein sein.” sagte sie und lief davon. Eine leichte Fahne von Blutgeruch wehte zu den beiden herüber. “Ob sie mir glauben wird?” “Bestimmt. Du hast im Gegensatz zu Asgar die Wahrheit gesagt.” sagte Simon und lächelte. Das stimmte Valnar nur geringfügig glücklich. Es dauerte lange bis Asgar endlich wieder zurückkehrte. Gut gelaunt suchte er Alaine auf. Die wartete im Kerker auf ihn. Ihr Gesichtsausdruck war undefinierbar. Jetzt, da sie die zwei Seiten der Medaille kannte, sah sie Asgar mit anderen Augen. “Alaine, mein Engel der Nacht. Was ist mit dir? Du schaust so erstaunt.” Er ging auf sie zu, wollte ihre Wange streicheln, aber sie wandte sich ihm ab und starrte auf die Wasserspeier, die die Kräfte der Vampire steigern konnte. “Ich weiß jetzt was damals passiert war.” Asgar sah sie fragend an. “Was meinst du?” “Ich kenne jetzt die Wahrheit.” “Welche Wahrheit. Ich verstehe gar nichts.” Sie drehte sich um. Alaines Augen waren ein Spiegel ihrer Wut die in ihr grollte. “Du hast mir nur Lügen erzählt. Alles was du über die Vergangenheit gesagt hast, über das vorige Leben dass wir führten, war alles gelogen.” “Alaine, ich kann dir nicht folgen.” “Ich hatte mich nicht wieder in dich verliebt. Und Valnar hat uns nicht ermordet weil er mich zurück wollte. Nein.” sie schloss die Augen, ballte die Hände zu Fäusten, versuchte ihren inneren Groll zu besänftigen um nicht auf Asgar herzufallen. “Die ganze Zeit, von Vincents Tod, war gelogen. Dir glaube ich kein Wort mehr.” sie stürmte an ihm vorbei, hinaus aus dem Magierzimmer. Der Vampir blieb allein zurück. Er biss sich auf die Unterlippe, bis ein feiner Blutstrom sein Kinn herab lief. “Verdammt.” Valnar wartete auf Alaine. Er wollte wissen was nun herausgekommen war. Aber auch ihn ließ sie ohne Beachtung zurück. Zuerst glaubte er, Alaine würde immer noch Asgars Auslegung der Tatsachen glauben. Er seufzte schwer. Daher zog er sich zurück auf sein Zimmer. Doch das war nicht leer. Eine junge Frau saß auf Valnars Bett, gekleidet in einem rosa Kleid. Die blonden Haare waren etwas am Hinterkopf befestigt. Und sie lächelte. “Valnar, mein lieber. Willkommen zurück.” sie kicherte ein glockenhelles lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)