Vampires Dawn- The Holy War von Julchen-Beilschmidt (Was, wenn Geschichten wahr werden?) ================================================================================ Kapitel 12: Nichts zu verlieren ------------------------------- Kapitel 12: Nichts zu verlieren Verwundert sah die junge Frau die drei Männer an, die um sie herum standen. Asgar hielt ihre Hand. Der Mann mit den Grauen Haaren, die zu einer Seite ein Auge verdeckten kannte sie nicht und den jüngsten, der noch soviel Neugierde in seinem Blick zeigte, war ihr auch unbekannt. Asgar war ihrem Blick gefolgt und stellte ihr die beiden vor. “Das ist Valnar Darnus und das ist sein Enkel, Simon Rage. Sie sind auch Vampire, wie wir. Durch sie habe ich dich endlich zurück, mein Herz.” zärtlich strich er über ihre Wange, die zerbrechlich wie Pergamentpapier zu sein schien. Noch etwas benommen stand Alaine unbeholfen auf, sie konnte nur wenige Schritte gehen. Die Jahre der Totenstarre hatten sehr an ihren Gelenken genagt. So musste Asgar sie auf dem Arm zu seinem Schloss fliegen. Die ersten Tage waren schwer für Alaine. Alles war neu für sie. Meist hielt sie sich bei Asgar auf, ihrer einzigen Bezugsperson in dieser ersten, schweren Zeit. Valnar und Simon waren derweil immer in Valnars ehemaligem Zimmer und unterhielten sich über vieles. Was Simon erlebt hatte, in den Dungeons unter Asran, den Kampf gegen Abraxas… Valnar hörte ihm gespannt zu und erkannte doch immer wieder Gleichnisse auf sein ehemaliges Leben. Eines Abends, es war kurz nach Sonnenuntergang, waren Valnar und Simon gerade im Schlosshof um Simon noch besser auf den Kampf gegen Vincent vorzubereiten. Asgar sah dem Spektakel von den Turmzinnen aus zu. Alaine war bei ihm. Immer noch unsicher sah sie ihnen zu. Sie hatte schon von dem “früheren Leben” aller erfahren. Bis jetzt hatte sie es nicht glauben wollen. “Irgendwie kann ich nicht glauben dass das alles schon einmal passiert ist.” flüsterte sie. Asgar nickte. “Ja… erst dachte ich auch der Knirps wollte mir einen Bären aufbinden. Bis er dann doch Recht behielt und von deiner Existenz wusste.” sanft strich er mit seinen Fingern durch ihr rotes Haar. Alaine zuckte leicht zusammen bei der Berührung. “Das hast du damals immer getan, wenn du im Irrenhaus warst.” flüsterte sie und wandte das Gesicht zu ihm. Der Vampir musste lächeln und hielt einen Moment inne. Eigentlich war es keine schlechte Idee gewesen Simon bei sich zu behalten, denn durch ihn hatte er Alaine endlich wieder bei sich. Und wie zauberhaft sie aussah. Ihr flammendrotes Haar, dass sich an den Spitzen leicht wellte, ihre Augen, die soviel ihrer Seele preisgaben und ihn liebevoll ansahen, alles an ihr sah auf den ersten Blick so zerbrechlich wie kostbarstes Chinesisches Porzellan, sich aber hart wie Stein erwies. “Asgar, was ist?” Alaine holte ihn wieder aus dem Traumland zurück. Er verzog das Gesicht zu einem lächeln. “Nichts, mein Herz. Komm. Wenn ich mir die beiden da unten ansehe glaube ich auch, dass du etwas Training bräuchtest.” Er führte sie vom Dach hinab ins Magierzimmer. Valnar sah kurz zum Dach auf, wo Asgar und Alaine bis eben noch gestanden hatten als Simon verschnaufen wollte. Mit seinem Großvater zu kämpfen war keine Leichtigkeit. Erst dachte er, dass er einen Tattergreis schnell besiegen könne, vor allem bei einer hervorragenden Ausbildung in der Königlichen Armee, aber dem war nicht so. Sein Großvater war weder faltig, noch schwach. Er hatte einmal ein Portrait von ihm gesehen wie er genauso aussah wie jetzt, nur die Haare waren statt grau grün gewesen. “Schon komisch, nicht wahr?” fragte Valnar als er wieder seinen Enkel ansah. “Was?” fragte er völlig außer Puste. “Es ist schon komisch, dass ich bei ihrem Anblick wieder den selben Stich verspüre wie damals, als ich sie zu erst gesehen habe.” Er meinte Alaine. Simon verstand ihn nicht so richtig. “Ich habe dir erzählt, dass Valnar damals auf dem Balkon zu Aysha wollte.” “Ja. Und?” Valnar seufzte. “Eigentlich habe ich da schon Alaine gewollt. Aber sie war ja mit Asgar zusammen. Genau wie jetzt auch wieder. Und jetzt stehe ich wieder so da wie damals.” er lächelte. “Ironie des Schicksals, was?” “Ach Opa.” es fiel Simon immer noch schwer dieses Wort zu benutzen. Immerhin war sein Gegenüber fast genauso alt wie er selbst. “Warum sehnst du dich denn nach Alaine? Wo du sie doch…” Simon stockte. “…umgebracht hattest.” Valnar nickte. “Schon. Aber damals hatte ich mein Untotes Leben gehasst. Alaine hätte gewollt dass ich mit ihr leben sollte, für immer mit ihr, in aller Ewigkeit. Natürlich war es eine wunderschöne Vorstellung. Vorerst. Aber ich hatte dieses Leben so satt und darum verwendete ich die Steintafel um mein verfluchtes Leben zu beenden und ein neues zu beginnen. Jetzt… ist es irgendwie anders als damals.” er seufzte kurz. Simon sah kurz zum Dach. Wenn er es richtig bedachte dann hatte er Recht. “Wie meinst du das, dass jetzt anders ist als damals?” “Nun, ich war mit Kitzuna recht glücklich. Aber nur durch Alaine habe ich das Leben erst schätzen gelernt. Das habe ich aber erst gesehen als es zu spät war um alles wieder rückgängig zu machen.” Asgar tauchte unter einer Feuerkugel weg, die Alaine auf ihn geworfen hatte. Zufrieden lächelte er auf das schwarze Brandloch das im Wandteppich hinter blieb. Das Ding hing immer noch vom Vorbesitzer und zeige nun einen löchrigen, nach brennendem Stoff riechenden Wandteppich, der einst mal ein Stammbaum der Familie Aldaine war. Asgar würde ihm mit keiner Träne nachtrauern. Ronak sollte ihn mal abnehmen und endgültig vernichten. Aber der Brandgeruch überdeckte wenigstens den widerlichen Menschengeruch, der mit der Zeit zwar schwächer geworden, aber nie vollkommen verschwunden war. “Gut, mein Herz. Deine Affinitäten sind bemerkenswert. Damit werden wir unseren Feind Vincent endgültig besiegen.” er drückte sie eng an sich. “Und dann werden WIR über die Menschheit herrschen. Was sagst du dazu?” Alaine verzog den Mund zu einem gemeinem grinsen. Sie küsste ihn kurz, aber innig. Dann nickte sie. “Bald ist es soweit.” Asgar lachte laut. “Und was hast du mit diesem Valnar und seinem Enkel vor?” “Lass das ruhig meine Sorge sein, mein Herz. Aber sie werden uns nicht noch einmal im Weg sein.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)