One- shot... von Lian ((Itachix Sakura)) ================================================================================ Kapitel 1: ~~*~~*~~ ------------------- Schwarze Wolken hatten den Himmel überzogen. Unaufhaltsam fiel das glasklare Wasser auf den festen Erdboden und machte ihn schlammig und weich, sodass man darin bis zum Knöchel versinken konnte. Die Äste der Bäume schwangen unheilvoll unter dem tonnenschweren Gewicht, welches auf ihnen ruhte und ein greller Blitz ließ die Landschaft kurz aufleuchten bevor sie wieder vollends in der Dunkelheit verschwand. Mitten in diesem Unwetter standen zwei vermummte, dennoch völlig durchnässte Gestalten unter einem kleinen Holzdach einer in sich eingefallenen Hütte. „Hier. Du solltest dich abtrocknen, sonst holst du dir…“ Noch bevor die rosahaarige Frau ihren Satz hatte beenden können, wurde sie unsanft unterbrochen. „Ich brauche das nicht!“ Zornig und verachtend funkelte der Schwarzhaarige das Konoha- mädchen an. Diese zuckte bei seinem wütenden Ton leicht zusammen, hielt ihm jedoch das Handtuch immer noch entgegen. Gereizt schlug er es ihr aus der Hand und wandte sich zum gehen um, als ihre Stimme nochmals ertönte. „Hn… du bist genauso, wie er…“ Leise, fast flüsternd kamen diese Worte über ihre Lippen und Itachi fragte sich von wem zum Teufel sie da eigentlich gerade sprach. Halb wütend, da sie es geschafft hatte ihn dazu zu bringen sich wieder umzudrehen, starrte er in ihr blassfarbenes Gesicht, dass plötzlich von trüben Augen gekennzeichnet war. Was war nur mit der Kunoichi los? Er verstand es einfach nicht. Bei Deidera und den Anderen benahm sie sich auch nicht so… so verletzlich, doch bei ihm schien sich immer etwas von Schmerz auf ihr Gesicht zu legen. Die Frage verließ ohne groß nachgedacht zu haben auch schon seinen Mund und nun sah der Nuke- nin, wie sich die Augen der Kunoichi langsam schlossen und sie sich mit ihrem Kopf dem Boden zuwandte. „Ihr seid euch so ähnlich… und genau das verletzt mich…“ „Wie meinst du das?“ Nun lächelte die Rosahaarige wiederum vor sich hin. „Sasuke und du…“ „Tze…“ Was sollte das? Warum konnte er seinen Blick plötzlich nicht mehr von ihr nehmen? Warum zum Teufel verglich sie ihn mit seinem kleinen, dummen und naiven Bruder? Und da war es plötzlich. Die Erkenntnis… „Hat er dir wehgetan?“ Itachis Stimme nahm einen sanfteren Ton an und das bemerkte auch Sakura, welche nun in seine Sharingan sah und soviel Schmerz aus ihren eigenen Augen sprechen ließ, dass es den Schwarzhaarigen beinnahe dazu gebrachte hätte sie in den Arm zunehmen. Auf was für Gedanken kam er hier eigentlich? „Immer wieder…Immer mehr. Ich verdränge es zwar, aber manchmal wird es einfach zuviel…vor allen Dingen, wenn du in meiner Nähe bist.“ „Bedeutet er dir etwas?“ Die Rosahaarige schien kurz zu überlegen, doch dann unterbrach sie den Augenkontakt mit ihm und sah wieder stumm auf den Boden. Langsam ging Itachi auf sie zu und blieb ungefähr einen halben Meter vor ihr stehen. Seine Stimme war nun fordernder. „Antworte mir!“ „… Damals als wir noch Genin waren, ja.“ Ruckartig richtete sich ihr Kopf wieder auf und sah ihm ins Gesicht. Sie war noch nicht fertig mit ihrer Antwort… „… Als wir ihm als Chuunin begegneten, ebenfalls. Aber jetzt? Ich weiß es nicht… es ist zuviel passiert…“ Itachi starrte immer noch in ihr von Tränen nasses Gesicht, verzog jedoch seine eigene Miene keinen Zentimeter. Seine roten Augen bohrten sich regelrecht in ihr Grünen und ließen Sakura einen Schauer den Rücken hinunter laufen. Sie wusste, was er noch wissen wollte, deshalb brauchte er nicht zufragen… „Ich war bei ihm, als er das Mal von Orochimaru bekam… Ich habe seine Hand gehalten. Ich war da, als er das erste Mal die Kontrolle verlor und ich war es auch die ihn stoppte… Ich war es, welche ihn aufhalten wollte das Dorf zu verlassen, doch….“ „Was doch?“ Bestimmend zwang Itachi sie zum weiter reden und legte dabei zwei Finger unter ihr Kinn, damit sie ihm nicht ausweichen konnte. Tränen liefen sacht ihre Wangen hinab und fielen mit einem leisen Platsch auf den steinernen Boden. „Doch er schlug mich nieder… Er sagte, dass ich nervte… dass ich naiv war, nur ein kleines hilfloses Mädchen, dass sich nicht selbst verteidigen konnte… das ihm nur ein Klotz am Bein war….“ Und nun erkannte er Wut. Einen kleinen Funken Zorn, der in ihre Augen getreten war, doch sogleich wieder verschwand und dem unglaublichem Schmerz wieder wich, der sich in ihre Seele eingefressen zu haben schien. Der Nuke- nin sah ihr noch immer tief in die Seelenspiegel. Er wusste, dass sie noch nicht geendet hatte… Itachi wusste es einfach. „Ich dachte er hätte damals erkannt… erkannt, dass wir seine Familie waren. Seine neue Familie, seine Freunde… Wir immer für ihn da sein würden… Ich hatte mich getäuscht,… wir hatten uns getäuscht.“ Wehleidig schloss die Rosahaarige nun ihre Augen und schluckte die heißen Tränen in ihrem Rachen hinunter. Itachi sah sie weiterhin an. In seiner Brust hatte sich etwas zusammengezogen und ließ ihn kaum atmen. Sie war so… so schön. In genau diesem Moment einfach nur atemberaubend schön. Wie hatte sein dummer, kleiner Bruder, so etwas Reines nur so verletzten können?! Und nun spürte Itachi, wie sich seine rechte Hand zur Faust ballte. Wie konnten man so einem Wesen überhaupt etwas antun… Sakura hatte sich in der Zwischenzeit beruhigt und ihre trüben Augen waren nun wieder von klarem Grün gekennzeichnet. Gerade wollte die Rosahaarige sich die noch nassen Tränenspuren auf ihren Wangen wegwischen, als Itachi ihr zuvor kam. Vorsichtig strich der Schwarzhaarige mit seinem Daumen über ihre Wangenknochen, fuhr danach langsam hinunter zu ihren Mundwinkeln und streifte einmal kurz darüber. Als seine schwarzen Augen, die minzgrünen der Kunoichi trafen, legte er seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ein Stück weiter ihren Kopf anzuheben. Leicht stellte Sakura sich auf Zehenspitzen und kam damit dem Gesicht des schwarzhaarigen Nuke- nins immer näher. Ihre nassen Klamotten, die Kälte und auch ihr vorheriges Gespräch waren urplötzlich vergessen, als sich ihre Lippen trafen. Einfach vergessen war der Schmerz, die Wut und auch die Angst, welche Beide vorher heimgesucht hatten, denn jetzt spürten sie nur die Lippen des jeweils Anderen. Nur die Wärme, die schlagartig ihre Körper erfüllte und ein Gefühl… ein Gefühl, dass beide noch nie so gespürt hatten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)