The X-Files - Last Smile von Kakeru (Der Todessong) ================================================================================ Kapitel 1: Das Festival ----------------------- Samstag, 23. Februar 2008 20:50 Uhr El Segundo Festival, Los Angeles Die Bühne war hell erleuchtet. Und mit dem Eintreten der Nacht sollten auch die Künstler auf der Bühne etwas besonderes sein. Da standen sie nun, die Boygroup aus Japan, welche jetzt die Staaten der USA erobern wollten. „Seiya!“ schrie eines der Mädchen aus der Menge. Alles in allem war es sehr laut. Und dann donnerten die Beats wieder aus den Lautsprechern. Ein Saxophon schmetterte über das Publikum hinweg und da standen sie nun, die drei jungen Männer. Sie gingen in Position, mit dem Mikrofon am Mund fingen sie an zu singen „Search for your Love“. Und schon jubelten die Mädchen wieder laut auf. Doch dieses Mal waren sie nicht nur zu dritt auf der Bühne. Zum Schock der weiblichen Fans betrat plötzlich eine Frau die Bühne. Auch sie ging in Position. Für die neue Auflage des alten Hits der Gruppe wollte Sie ebenfalls für Erfolg sorgen, sie war eine Künstlerin. So leicht konnte ihr an der Violine niemand das Wasser reichen. Welch Glück dass die Sorgen der meisten jungen Damen im Publikum unbegründet waren, denn Michiru Kaioh, die jetzt intensiv den Song mit Ihrer Geige verstärkte, war bereits vergeben. Auch Jay, selbst Mitglied einer Boyband verfolgte den Auftritt aus dem Backstage-Bereich. Sie war perfekt für das, was er mit seiner Gruppe gerade planten. „Sie wäre fantastisch“ dachte sich auch sein Band-Kollege Izzy. „Hoffen wir, dass sie nach unserem Auftritt noch da ist. Denn wir sind im direkten Anschluss dran.“ äußerte sich Chris. Sein blonder Kollege Richie sah jedoch besorgt drein. „Ich weiß nicht, ob wir diesen Song wirklich machen sollten.“ „Hey, String! Hasst du schiss?“ neckte Vince den Blondschopf. String... die Abkürzung seines Nachnamens benutze der Lockenkopf doch immer, wenn er ihn ärgern wollte. Wenn seine Bandkollegen ihn so nannten, dann wollten sie ihn nur ärgern. Aber wer austeilen konnte, musste nun mal auch einstecken können. Und ihm würden schon zwanzigtausend Dinge einfallen um sich zu rächen. Jetzt musste er sich aber erstmal mit seinem Lampenfieber auseinander setzen, dass schon wieder an stieg. Etwas dass er nicht ausstehen konnte. Denn er war der einzige in der Gruppe der so extrem angespannt vor den Auftritten wirkte und auch war. „I have something you don't want me to say“ begann Chris zu singen. Er hatte den Beginn der ersten Stophe beim ersten Song den seine Gruppe US5 heute zum Besten gaben. Und erneut kreischten die Mädchen in den ersten Reihen sich die Seele aus dem Leib. So war es doch fast immer, wenn sie irgendwo auftraten. Richie fand das ganze so witzig, dass er sein Lampenfieber schnell vergaß, ja, er hatte sogar Probleme ernst zu bleiben. Je weiter der Abend voran schritt um so befreiter wirkte er. Kein Wunder, hatte er doch jetzt ein paar Tage, um seine Familie zu besuchen. Der Auftritt war schnell vorbei. Jay rannte sofort in die hinteren Künstlerräume. Kaioh stand an einer der Schilder. Doch noch war er nicht am Ziel. War sie noch da? Oder war sie schon abgereist? Die letzten Schritte schienen ewig zu dauern. Doch zu guter Letzt konnte er endlich an die Tür klopfen. „Wer bist Du?“ fragte plötzlich eine rauhe Stimme hinter ihm. Jay drehte sich um. Ein junger Mann stand hinter ihm. Er schien in seinem alter zu sein. Und dann erkannte er ihn. Er hatte in einer Autozeitschrift von ihm gelesen. Ein junger japanischer Rennfahrer. Haruka Tenoh. „Bist du der Freund von Michiru?“ fragte Jay ihn direkt. „Wer will das wissen?“ kontere Haruka zurück. Doch bevor es zu einem weiterem Wortgefecht kommen sollte öffnete sich die Tür. Michiru stand in einem Bademantel da. Sie schien gerade aus der Dusche gekommen zu sein, ihre langen welligen Haare, die Jay an das Meer erinnerten, hatte sie in ein Handtuch eingewickelt. „Gibt es hier ein Problem?“ fragte sie ganz unschuldig. „Ich bin Jay!“ rief das Boy-Group Mitglied der Violinistin umgehend an den Kopf. „Ah, ich glaube ihr wart in der Gruppe nach dem Auftritt von den Threelights und mir, richtig?“ schlussfolgerte Michiru. Jay nickte kurz und wollte sofort zur Sache kommen. Da packte ihn Haruka an der Schulter und schubste ihn leicht zur Tür hinein. „Komm schon rein, du großer berühmter Verehrer“ spottete Haruka. „Haruka!“ fauchte Michiru leicht. „Entschuldige Jay, sie ist fremden gegenüber manchmal ein wenig sehr abweisend“ Moment. Hatte Michiru da gerade „sie“ gesagt? Der Rennfahrer Haruka Tenoh eine Frau? Und doch, es gab durchaus weibliche Züge an ihr. Das Gesicht hatte weibliche Züge, wenn es auch männlich wirkte, aber auch das schlanke Erscheinungsbild. Jay hätte am liebsten weitergebohrt, aber ihm war es zu peinlich hier weiter nach zu stochern. „Wir arbeiten gerade an einem Song“ erklärte Jay sich. Michiru hatte einen scharfen Verstand und wusste, was jetzt kommen würde. Er würde sie fragen, ob sie die Geige einspielen könnte. „Es wäre fantastisch, wenn du die Geige einspielen würdest...“ fuhr Jay fort. Ja, nichts anderes hatte Michiru erwartet. „Es handelt sich aber nicht um einen neuen Song, sondern um ein Cover von „Last Smile“. Der Song stammt von Roland Ceres.“ Jetzt horchten Haruka und Michiru auf. Dieser Name und der Songtitel waren für beide nicht unbekannt. Haruka hielt ihre Hand auf Michirus Schulter, ja jetzt fragte sich Jay wieder, ob es sich bei ihr wirklich um eine Frau handelte. „Es ist der verfluchte Song“ stellte Michiru trocken fest und gleichzeitig bewunderte sie den Mut der Band diesen Song aufnehmen zu wollen. „Die letzten beiden Versuche, diesen Song überhaupt Veröffentlichungsreif zu produzieren schlugen fehl“ erinnerte die Rennfahrerin Jay. Oder war Haruka doch ein Rennfahrer? Jay hielt inne. Er wusste genau worauf Haruka hinaus wollte. Sonntag, 24. Februar 2008 21:50 Uhr Anwesen der Stringinis, Wheaton, Illinois Der Mond schien hell auf die Erde hinab. Es war bereits spät, aber Richie war noch zu aufgedreht als dass er schlafen konnte. So stand er in seinem Zimmer am Fenster und sah der Perle zu, welche langsam um die Erde kreiste. Er war wieder so nachdenklich. Fast ernst. „Hilfe!“ schrie plötzlich eine Frauenstimme. Schnell drehte er sich um. „Bitte hilf uns!“ schrie die Stimme erneut, doch diesmal kam sie aus der Ecke seines Zimmers. Was war hier los? „Wer spricht da?“ fragte er mutig. Dann sah er etwas, das er nie in echt sehen wollte, das er aber so oft schon in Horrorfilmen gesehen hatte. Eine Frau schwebte von Licht getränkt in der Ecke seines Zimmers. Sie streckte die Hand nach ihm aus und wiederholte ihren Hilferuf. Ein lautes Kreischen durchdrang das Haus. Das war zu viel für den jungen Sänger. Die Tür sprang auf und Richies Vater sah in das Zimmer herein. Für einen kurzen Moment glaube er etwas helles im Raum zu sehen. Doch in diesem Augenblick war es auch verschwunden. Robert sah seinen Sohn an, wie er zitternd sich an den Fenstersims lehnte. 20:13 Twisting Studio, Los Angeles Während sich die jüngeren Bandkollegen eine kurze Auszeit nahmen arbeitete Jay zusammen mit Adam an dem neuen Song. Oder besser, er beendete die Arbeit für diesen Tag. Michiru war gerade gegangen und ihr Geigenspiel war absolut perfekt. In den nächsten Tagen wollte er die finalen Gesangsaufnahmen starten. Er verabschiedete sich von Adam und lief die Treppe runter. Das Studio hatte sich Adam im Dachgeschoss des Hauses eingerichtet. Jay musste also etwas länger zu seinem Hotelzimmer fahren. Tja, wäre nicht seine Freundin, hätte er sich vielleicht wie Izzy heute Nacht noch etwas Spaß gegönnt. Aber da konnte man nichts machen. Er fuhr los, er wollte direkt zum Highway fahren und sich etwas frisch machen. Wenn er schon keinen Sex haben konnte, wollte er wenigstens so noch etwas Spaß in einen der Clubs haben. Dienstag, 26 Februar 2008 09:01 Uhr FBI-Hauptquartier, Washington D.C. „Guten Morgen Agent Oakley“ begrüßte Scully ihre Kollegin auf dem Gang. Sie war auf dem Weg ins Büro in den Keller. Sie war froh und unsicher zu gleich. Sie ging wieder dem nach, was sie lange nicht ausüben konnte. Sie arbeitete an den X-Akten. Zusammen mit ihrem Geliebten Agent Fox Mulder. Kaum unten angekommen, hatte Agent Mulder gleich ein paar neue Informationen für Scully. „Oakley hat mich soeben informiert, dass sie sehr gut vorankommt. Aber sie macht sich Sorgen, weil es in den letzten Tagen Verzerrungen im Raum gab.“ Agent Mulder war sich nicht sicher ob er sich selbst verraten hatte. Sailor Pluto bat ihn, die Alienbesatzung nicht an die Große Glocke zu hängen. Sie wollte versuchen alle Spuren zu bereinigen, ohne dass man davon etwas erfährt. Einen Teil hatte sie schon geschafft. Sie durften wieder im FBI arbeiten. . „Heute Nachmittag werden wir zu einer Besprechung erwartet“ erinnerte Scully ihn sofort wieder an die Pflichten des FBI-Alltags. „Der Marrison-Fall wurde aufgeklärt, leider nicht von uns.“ fügte Scully an, Mulder schien ein wenig gelangweilt. An dem Fall war nicht wirklich etwas dran, was nach den X-Akten schrie. Aber so war es manchmal eben. „Dana? Wann hattest Du das letzte Mal mit Geistererscheinungen zu tun?“ fragte Mulder schelmisch , während er Scully schon eine Akte entgegen hielt. Ja, es hatte sich wirklich nichts verändert. Buisness as usual. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)