Across the Sky von abgemeldet (I will come to you (YuKa)) ================================================================================ Kapitel 13: Entscheidung ------------------------ Hallo,meine Lieben!Ich weiß,ich hab mir geschworen,keine Vorwörter mehr zu machen, aber dieses hier ist notwendig. Ich möchte mich tausendmal dafür entschuldigen, dass es so mega lange gedauert hat,aber ich hatte ein echtes Kreatief und bin froh,dass es überhaupt weitergeht. Und weitergehen wird es, ganz sicher. Einen vielen lieben Dank an alle meine Kommischreiber, die hoffentlich noch nicht ganz verscheucht habe.=) Viel Spaß beim Lesen! ********************** Kapitel 13 „Sag das bitte noch mal.“ Sprachlos starrte Yuriy Sergeij an, der peinlich berührt von einem Fuß auf den anderen trat. „Du triffst dich seit sage und schreibe zehn Wochen mit Julia von den … ach, wie heißen diese Versager noch mal… Ist ja auch egal, mit dieser Julia von der Weltmeisterschaft und du sagst mir, deinem Teamleader, kein Wort davon?“ „Ich treffe mich ja nicht wirklich mit ihr, ich halte den Kontakt nur durch Telefonate und E-Mails und wenn ich ehrlich sein soll, geht dich mein Privatleben überhaupt nichts an.“ „Eine kleine Andeutung, dass du eine Freundin hast, hätte mir auch gereicht! Ich dachte, wir sind Freunde, wie kannst du mich, beziehungsweise uns, derart aus deinem Leben ausschließen?“, fragte der Rotschopf und funkelte den Blonden wütend an. „Ähm … Ich wollte es euch nächste Woche sagen…“, murmelte dieser. „Ach ja? Und warum erst da?“ „Weil… sie zu Besuch kommt…“ „Na, das wird ja immer besser!“, höhnte Yuriy und wurde langsam aber sicher immer wütender. „Als hätte ich nicht genug eigene Probleme, neeeeeein- jetzt schleppst du mir auch noch deine Freundin ins Haus!“ „Jungs, jetzt regt euch mal wieder ab…“, begann Boris, aber der Rotschopf ließ ihn mit einem „Halt du dich da raus!“ verstummen. „Siehst du, das ist dein eigentliches Problem: Du denkst, es muss sich alles immer nur um dich drehen, alles nur nach dir gehen, auf die anderen gehst du wenig oder gar nicht ein!“, rief Sergeij, der allmählich selbst die Beherrschung verlor. „Ich wusste, dass du so reagieren würdest und deshalb hab ich so lange damit gewartet! Und weißt du was? Es wundert mich nicht, dass Kai die Flucht ergriffen hat. Du hast ihn einfach überrumpelt, nur weil du so fühlst und weil du ihn in diesem Augenblick küssen wolltest und hast keinen Gedanken daran verschwendet, wie er sich fühlen muss! Ständig setzt du dich über andere hinweg und scherst dich einen Dreck um die Gefühle und das Befinden anderer Leute und das kotzt mich einfach nur an!“ Es herrschte für einen Moment sprachlose Stille. Selbst Iwan, Boris und Mira waren von dem plötzlichen Ausbruch des sonst so ruhigen Blonden überrascht und hielten den Mund. Schließlich straffte Yuriy die Schultern und trat näher an Sergeij heran. „Ich werde dir nicht sagen, dass mich das verletzt hat“, begann er ruhig, die stechend blauen Augen unverwandt auf sein Gegenüber gerichtet. „Denn das ist es nicht wert. Bring die Kleine her und ich werde nichts sagen, denn ich hatte gar nicht vor, etwas dagegen zu sagen, und von diesem Augenblick an werde ich mich vollständig aus deinem Leben heraushalten. Du hast nicht die geringste Vorstellung, was ich für euch schon getan habe und ich habe es stets gern getan und mich niemals darüber beschwert. Vielleicht solltest du mal überlegen, warum ihr in der Abtei so selten bestraft wurdet und ich stattdessen andauernd zu Balkov zitiert wurde, bevor du mir noch einmal vorwirfst, dass ich mich nicht um die Gefühle und das Befinden anderer Leute kümmere!“ Mit diesen Worten drehte er sich zu Mira. „Bitte hol du Kai. Ich habe nicht vor, wegen irgendjemandem mein Vorhaben aufzugeben, egal wie egoistisch es aussehen mag, mit der Person zusammen sein zu wollen, an die man sein Herz verloren hat.“ Yuriys Worte trieften nur so vor Sarkasmus und Mira nickte. „Ich gehe sofort los.“ „Ich komme mit, kann ja im Auto warten“, meinte Boris und seine Verlobte stimmte lächelnd zu. Nachdem die beiden weg waren, sagte Sergeij zögerlich: „Hör mal, Yu, es tut mir Leid. Ich wollte das nicht sagen, aber ich war wütend und…“ “Und da hast du die Beherrschung verloren, nicht wahr?“, vervollständigte Yuriy den Satz und fühlte sich plötzlich müder und älter, als es eigentlich der Fall war. „Schon gut.“ „Du hast uns nie gesagt, dass du damals die ganzen Strafen auf dich genommen hast“, erklang es auf einmal leise von Iwan und der Rotschopf drehte sich schwach lächelnd zu ihm. „Natürlich nicht. Hätte ich es getan, hättet ihr euch Vorwürfe gemacht und das war nicht der Sinn der Sache.“ „Du hättest das nicht tun sollen.“ „Ich bin der Leader dieses Haufens. Glaubst du, ich hätte zugelassen, dass meinem Team auch nur ein Haar gekrümmt wird?“ Iwan schwieg, dann wollte er zögernd wissen: „Hat er…schlimme Dinge getan?“ Yuriy sah ihn wortlos an und meinte dann: „Du darfst mich alles fragen, Iwan, und ich werde immer antworten, so gut ich kann- nur auf diese eine Frage nicht. Niemals.“ „In Ordnung“, sagte Iwan geknickt. Der Rotschopf seufzte, dann kniete er sich vor den Jüngsten der Demolition Boys und umarmte ihn impulsiv. „Mach dir keine Gedanken. Ich lebe, oder? Das ist alles, was zählt. Und wenn ich jetzt noch den HHH bekomme, ist meine Welt gerettet.“ „HHH?“, hakte Iwan verwundert nach. „Hübscher, heißer Hiwatari“, grinste Yuriy und sein Gegenüber brach in unfreiwilliges Gelächter aus. Ebenfalls lächelnd ließ der Rotschopf den Kleineren los und richtete sich wieder auf, ehe er sich Sergeij zuwandte. „Was dich betrifft- ich hätte nicht so austicken sollen und bin dir nicht böse. Inzwischen jedenfalls nicht mehr. Ich kann keinem von euch lange böse sein, habt ihr Idioten das noch immer nicht kapiert? Ihr seid meine Familie.“ Nachdem Boris zwei rote Ampeln und die Vorrangregel geflissentlich ignoriert hatte, langte Mira mit zitternden Fingern nach dem Gurt und schnallte sich an. „Verdammt, ich hab ganz vergessen, wie du fährst!“ „…Ist das eine Beschwerde?“ „Sollte als eine solche verstanden werden, ja.“ „Nur weil ich rechtzeitig kommen möchte?“ „Rechtzeitig wozu?“, fragte Mira und rutschte tiefer in den angenehm beheizten Autositz, ehe sie das Handschuhfach öffnete und einen Schokoriegel herausholte, den sie dort zusammen mit etwa zehn weiteren bunkerte. Schokolade wirkte immer so schön beruhigend auf die junge Frau und diese Gelassenheit brauchte sie dringend, wenn Boris am Steuer saß… Ihr Verlobter schwieg und überfuhr eine weitere rote Ampel, wobei er beinahe eine alte Frau, die die Straße überqueren wollte, rammte und gerade noch ausweichen konnte. Mira verschluckte sich vor Schreck an dem Schokoladenbissen, den sie soeben verschlungen hatte, und hustete schwer, ehe sie sich wieder beruhigt hatte. „Borya! Rechtzeitig wozu?“, wollte sie dann hartnäckig wissen. Der Lilahaarige seufzte und antwortete dann: „Ich befürchte, dass Kai schon auf dem Weg zum Flughafen ist. Er ist ein Trottel, aber er macht niemals halbe Sachen.“ „Du meinst…?“ „Jawohl, das meine ich. Wenn wir ihn nicht mehr abfangen können, war’s das. Meine selbstsüchtige Seite findet das ganz wunderbar und möchte diesen erbärmlichen Loser so schnell wie möglich loswerden, aber dann gibt es zu meinem unendlichen Bedauern auch noch die Seite, die ihren besten Freund nicht unglücklich sehen will und deswegen fahren wir jetzt so schnell es geht zum Flughafen.“ „Woher weißt du überhaupt, welchen Flug er und die Blödbreakers-“ „Bladebreakers.“ „Wie auch immer. Welchen Flug Kai und sein Team nehmen werden?“ „Da gibt es so eine neuartige Erfindung, die man Telefon nennt und damit hab ich am Flughafen nachgefragt, wann Flüge nach Japan gehen. So wie ich den verbohrten Dickschädel kenne, wird er den ersten davon nehmen und der geht in etwa zwei Stunden.“ „Erstaunlich, dass du dir so viel Mühe gibst, ihn zurück zu holen.“ „Yuriy ist, wie schon gesagt, mein bester Freund und so unglaublich es klingen mag, aber ich glaube, Hiwatari bedeutet ihm tatsächlich etwas. Immerhin hat er sich von ihm den Wangenknochen brechen lassen und wenn das kein Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht.“ Kai stellte den letzten Koffer auf das Band und sah zu, wie er mit einem passenden Aufkleber versehen wurde und schließlich im Inneren der Maschine verschwand. Die Finger seiner rechten Hand, die er in die Manteltasche gesteckt hatte, umschlossen so fest sein Blade, dass dessen Kanten leicht in den Handteller schnitten. Dranzer glühte sanft und machte ihn nachdenklich. Wollte sie ihm etwas sagen? Und was? Sollte er doch bleiben? Aber wenn ja, wie sollte es dann weitergehen? Er konnte Yuriys Aktion nicht einfach unter den Tisch kehren. Er dachte an den Gesichtsausdruck des Rotschopfes nach dem Kuss. Er hatte so… ernst ausgesehen. Neben ihm seufzte Rei auf und schreckte seinen Leader damit aus seinen Gedanken. „Wenigstens Boris wird froh sein, wenn wir weg sind.“ Kai lachte hohl. „Boris ist ein Idiot.“ „Ich scheint euch nicht wirklich leiden zu können“, tastete Rei sich behutsam voran. „Nicht wirklich.“ Kai schnaubte. „Keine Ahnung, warum. Ich konnte ihn noch nie leiden. Früher, weil er ein noch aufgeblasenerer Gockel als mein Großvater war und jetzt, weil er mich auch nicht leiden kann, seit ich aus der Abtei abgehauen bin.“ "Ich kann verstehen, dass du von dort weg wolltest", sagte Rei nachdenklich und Kai schnaubte abermals. "Du ja. Aber Boris sieht das als Verrat." "Das stimmt doch überhaupt nicht", sagte Rei resolut und sah zu dem Rest der Bladebreakers, die sich in ein Cafe verzogen hatten. "Kommst du?" Nickend wandte Kai sich zum Gehen, wirbelte dann jedoch, von lautem Reifengequietsche erschreckt, herum. Durch die Glaswand des Flughafens konnte er ein schwarzes Auto erkennen, das absolut asozial direkt vor dem Eingang parkte. "Welcher Idiot ist das denn?", fragte Rei fassungslos und Kai verengte die Augen, als eine zierliche Person aus dem Fahrzeug sprang, die ihm merkwürdig bekannt vorkam. Als Mira durch die Flügeltür stürzte, sagte der Halbrusse seufzend: "Ich glaube, ich kenne den Idioten." Mira stürmte unbeirrt weiter und wäre beinahe in Kai hineingerannt, hätte er sie nicht gepackt und somit zum Stehenbleiben gezwungen. "Was willst du hier?", knurrte er und die junge Frau bemühte sich verzweifelt, Luft in ihre Lungen zu pressen. "Boris...kommt gleich...sperrt Auto zu...geht um Yuriy...nicht wegfahren", presste sie heraus und setzte sich dann erschöpft hin. Kai runzelte die Stirn und fragte nicht sehr höflich: "Was faselst du da?" "Meine Verlobte faselt nicht- sie sagt überwiegend kluge Dinge!", sagte der herbei eilende Boris verärgert und Mira sah ihn gerührt an. "So lieb von dir", sagte sie, als sie wieder normal atmen konnte. "Mein Gott, meine Kondition ist auch wirklich im Keller..." "Was soll der ganze Zirkus?", knurrte der Halbrusse, während Rei besorgt auf seine Armbanduhr sah. "Hoffentlich verpassen wir nicht den Flieger...", murmelte er. "Ist mir egal", entgegnete Boris ungerührt und wandte sich dann an Kai: "Ich will ganz ehrlich sein. Fakt ist nun mal, dass ich dich nicht leiden kann und für ein Riesenarschloch halte. Die Vorstellung, dass du und Yuriy zusammenkommt und ich dich dann noch öfter sehe, ist ein Horror für mich. Aber Fakt ist auch, dass Yu trotz seiner Fehler und Eigenheiten ein großartiger Mensch ist, der ein vielleicht noch beschisseneres Leben als du und ich hatte und es verdient, jetzt glücklich zu werden." Er zuckte mit den Achseln; Mira schniefte im Hintergrund gerührt. "Wenn du der Mensch bist, der ihm zu diesem Glück verhelfen kann, soll es an mir nicht scheitern." Eine Weile sagte keiner etwas. Kai und Boris starrten sich an, während Mira gerührt schluchzte und Rei verständnislos von einem zum anderen sah. "Heißt das etwa, Max hatte doch Recht und du und Yuriy-", begann er zaghaft, doch Kai ignorierte ihn und fragte den anderen Russen leise: "Wieso ist er nicht selbst gekommen? Wieso hat er dich geschickt, wenn ich ihm doch angeblich so viel bedeute?" "Eigentlich wollte er dich zu der Lichtung hinter der Abtei lotsen und dort mit dir reden. Wir haben den ganzen Tag geschuftet wie die Esel, um eine romantische Stimmung zu schaffen, aber naja- du hast es vorgezogen, zu fliehen." "Ich fliehe nicht!", fauchte Kai und sein Gegenüber ließ ein verächtliches Schnauben ertönen. "Na klar, wie du meinst... Aber eines sage ich dir: Wenn du jetzt gehst, machst du nicht nur ihn todunglücklich, sondern auch dich selbst." "Kai, der Flieger...", drängte Rei und nun stürzten auch die restlichen Bladebreakers herbei. "Wo bleibt ihr denn?", rief Takao. "Was macht ihr denn hier?", fragte Hiromi Mira, die ihr nur abwesend zulächelte, aufstand und Kai sacht eine Hand auf die Schulter legte. "Bitte...", sagte sie flehend, "Tu's nicht. Geh nicht so, nicht jetzt. Es wird euch nur unglücklich machen." Kai zögerte, was ihn selbst wohl am meisten überraschte. "Wie kannst du das wissen?", gab er zurück. "Ich weiß es nur zu gut, glaub mir. Boris und ich mussten so einiges durchmachen, bis wir bereit waren, es zu versuchen." Sie musterte ihn mitleidig und ließ kommentarlos zu, dass der Halbrusse sich aus ihrem lockeren Griff befreite. "Ihr beide habt es wohl doppelt so schwer, weil ihr beide Jungs seid, beide eure Narben davongetragen und einen absoluten Dickkopf habt." "Ich muss gehen", sagte Kai nur und wollte sich umdrehen, hielt jedoch zögernd inne. "Ich brauche Zeit, versteht ihr?", erklärte er seltsam aufgewühlt, "Zeit, weit weg von hier. Und dann ist da noch die Weltmeisterschaft... Ich...." Er stoppte abrupt und schüttelte den Kopf. "Ich gehe jetzt." Mira sackte deprimiert zusammen, während Boris zur Überraschung aller verstehend nickte und zusah, wie Kai mit den übrigen Bladebreakers auf das Gate zueilte. "Wieso hast du ihn nicht aufgehalten?", fragte Mira verblüfft. "Hätte nichts gebracht. Wir haben getan, was wir konnten. Jetzt liegt es an den beiden." "Alles klar bei dir?", erkundigte Max, der das ganze "Drama", wie Takao sagen würde, mitbekommen hatte, sich später im Flugzeug mitfühlend. "Ja...alles bestens", antwortete Kai abweisend und ließ sich auf seinem Fensterplatz ein Stück von den anderen entfernt nieder. Als der Flieger abhob, um ihn in ein vollkommen anderes Land zu bringen, lehnte er das Gesicht an die kalte Scheibe, sah hinauf in den Himmel und versuchte, an gar nichts zu denken. ***************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)