Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt von leni1983 (Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit") ================================================================================ Kapitel 12: Ein sinnloser Streit, Zeit für Erholung oder Willkommen zu Hause ---------------------------------------------------------------------------- Hallo, ihr Lieben! Endlich geht es weiter! Es tut mir sehr, sehr Leid, dass es soo lange gedauert hat. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Eure Geduld, ich freue mich, wenn ihr trotz der langen Wartezeit weiterlest. Vor allem da ich Euch in Zukunft nicht versprechen kann, dass es schneller vorangehen wird. Ich arbeite seit September als Sozialpädagogin im Jugendbereich und habe nun noch weniger Zeit als zu Studiumszeiten. Nun ja, so ist das halt. Ihr kennt das ja sicher. Weiter schreiben werde ich aber in jedem Fall (das gilt auch für meine andere FF „Rettung für Kohaku?“), also verzweifelt nicht, wenn es mal wieder länger dauert. Dafür sind meine Kapitel auch immer recht lang (im Word immer so 9-10 Seiten, diesmal waren es sogar 13). Ich will Euch jetzt aber nicht länger nerven… Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen und freue mich natürlich wie immer über Eure Rückmeldungen! Herzlichen Dank an dieser Stelle noch an meine superschnelle Betaleserin und an die fleißigen Freischalter! P.S. Hab den Schluss noch mal geringfügig geändert, auf die Anregung von Lauser hin. Vielen Dank nochmal, ich finde es gut, wenn Leute mitdenken. ^ ^ Übrigens auch vielen herzlichen Dank an die zahlreichen Leute, die meine FF in ihre Favoritenliste aufgenommen haben. Es regnete noch immer in Strömen, doch das Gewitter war mittlerweile weitergezogen. InuYasha, Kagome, Sango und Shippou waren inzwischen völlig durchnässt. Der Flohgeist Myoga hatte sich in Shippous Haaren verkrochen und versuchte seine ebenfalls klatschnasse Kleidung auszuwringen, mit sehr mäßigem Erfolg. Kagome, die neben InuYasha herging, zitterte vor Kälte. Dabei hatte InuYasha ihr bereits vor einer ganzen Weile sein Oberteil aus Feuerrattenfell über die Schultern gelegt. „Wir müssten bald da sein.“, sagte Sango, die sich vom schlechten Wetter und der Kälte nicht entmutigen ließ. Die Gruppe tastete sich weiter durch die Dunkelheit vor. Kagome musste niesen. InuYasha, der ihr Gesicht im Dunkeln nicht sehen konnte, tastete besorgt nach ihrer Schulter. „Ist alles in Ordnung, Kagome?“, fragte er sanft. Die junge Frau nieste erneut, dann nickte sie. Weil InuYasha ihr Nicken im Dunkeln vielleicht nicht gesehen hatte, antwortete sie kurz darauf: „Es geht mir gut. Zumindest einigermaßen. Ich bin nur sehr müde, ich könnte auf der Stelle einschlafen…“ Sie verstummte und unterdrückte ein Gähnen. InuYasha küsste sie zärtlich auf die Wange. „Kein Wunder.“, erwiderte er sanft. „Ich trag dich ein Stück.“, entschied er dann und hob Kagome kurzerhand in seine Arme. Aufgrund ihrer eigenen Erschöpfung protestierte Kagome nur schwach: „Aber InuYasha… Du bist verletzt, außerdem ist die Neumondnacht noch nicht vorbei…“ InuYasha rückte Kagome auf seinen Armen zurecht. „Schon okay… Mach dir keine Sorgen, ich schaff das schon. Ruh dich ein wenig aus.“, flüsterte er. Kagome seufzte leise und schmiegte sich an seine Brust. Überrascht spürte sie die Wärme, die von seinem Körper ausging, obwohl auch er völlig durchnässt war. „Ich liebe dich…“ murmelte sie kaum verständlich und dann fielen ihr auch schon die Augen zu. InuYasha schmunzelte, denn trotz ihrer misslichen Lage stieg ein warmes, prickelndes Glücksgefühl in ihm auf. „Ich liebe dich auch, mein Engel…“, wisperte er kaum hörbar. Sango, die ein kleines Stück mit Shippou voraus gegangen war, um den richtigen Weg zu finden, kam nun zurück. Sie trug Shippou inzwischen im Arm, denn der kleine FuchsYoukai war vor Erschöpfung ebenfalls eingeschlafen. „Ist alles okay?“, wandte sich Sango an InuYasha, der Kagome in seinen Armen trug. Der junge Mann nickte. „Ja, wir können weitergehen. Kagome ist bloß eingeschlafen.“ Die Dämonenjägerin nickte. „Kein Wunder, sie muss sehr müde sein, nachdem was ihr durchgemacht habt. Dort vorne ist der Weg, wir sind gleich aus dem Wald draußen. Es ist jetzt nicht mehr weit. Bald müssten wir auf Kaede treffen.“ Die Dämonenjägerin schritt voran und InuYasha folgte ihr nach. Rin schlief friedlich vor dem Feuer, eingerollt in Sesshoumarus Fellumhang. Jaken hockte ebenfalls dösend in einer Ecke. Sesshoumaru lehnte in Rins Nähe an der Wand und betrachtete sie schweigend. Der Drache AhUhn hatte einen seiner Köpfe durch ein Fenster in die Hütte gestreckt. Sein anderer Kopf hielt draußen Ausschau nach etwaigen Gefahren. Der Regen hatte endlich nachgelassen, aber noch immer nicht ganz aufgehört. Kaede war gerade dabei, dem noch immer bewusstlosen Miroku etwas Tee einzuflößen. Sein rechter Arm sah nach wie vor sehr besorgniserregend aus. Kirara hatte sich auf Mirokus Füßen zusammengerollt und schlummerte. Plötzlich wurde die Stille in der Hütte je unterbrochen. AhUhn brummte und zog seinen Kopf nach draußen. Kirara öffnete verschlafen ein Auge und miaute empört, weil sie aufgeweckt worden war. Jaken zuckte erschrocken zusammen. Bevor der Drache AhUhn sich draußen erheben konnte, wurde schon die Tür aufgestoßen und Sango stolperte zusammen mit InuYasha in die Hütte. Kagome lag noch immer in InuYashas Armen und Sango trug Shippou, der ebenfalls noch schlief. Als die Tür sich öffnete, sprangen Sesshoumaru und Jaken alarmiert auf die Füße. Sesshoumaru erblickte InuYasha und die beiden Halbbrüder starrten sich eine ganze Weile wortlos an. Sesshoumaru ließ sich schließlich zu einer Bemerkung herab. „InuYasha! Du bist ja normalerweise schon schwach, aber heute bist du sogar nur ein erbärmlicher Mensch!“ Der HundeYoukai machte kurz eine Pause und fuhr dann fort: „Ich verstehe. Bei Neumond verlierst du also deine Hanyoukräfte. Naja, so ist das nun mal bei Mischlingen. Aber mach dir nichts draus… Viel schwächer als sonst kannst du ja sowieso nicht mehr werden.“ InuYasha erwiderte nichts darauf, er versuchte nur stumm einen Wutanfall zu unterdrücken. Jaken glotzte InuYasha derweil mit großen Krötenaugen an und der erwiderte den Blick des KrötenYoukai böse. ‚Ich sehe als Mensch immer noch besser aus als Jaken. ‘, dachte InuYasha im Stillen bei sich. Er hatte keine Lust auf so engem Raum einen Streit anzufangen, denn er wollte seine Freunde nicht in Gefahr bringen. In jedem Fall wäre InuYasha am liebsten wieder umgedreht und hätte die Hütte durch die Tür verlassen, durch die er gerade hereingekommen war. Ihm lag überhaupt nichts daran, seinem eingebildeten Halbbruder in seiner menschlichen Form zu begegnen. Er fühlte sich doppelt so schwach und noch hilfloser als sowieso schon. Immerhin, da war er sich ziemlich sicher, war Sesshoumaru viel zu stolz, um ihn anzugreifen, während er ein wehrloser Mensch war. Um Kagomes und Sangos Willen war InuYasha in die Hütte gegangen, obwohl er AhUhn davor gesehen hatte. Alles in ihm hatte danach gedrängt, sich einen anderen Unterschlupf zu suchen und Sesshoumaru aus dem Weg zu gehen. Doch Kaede und Miroku waren nun mal hier. In diesem Moment wollte Kirara Sango begrüßen, die Dämonenjägerin hatte aber inzwischen den bewusstlosen Miroku entdeckt. Mit einem erschrockenen Aufschrei ließ sie sich neben dem Mönch auf die Knie fallen. „Miroku!“ Sie gab den vom Regen nassen, noch immer schlafenden Shippou in Kaedes Hände. Dann strich sie mit zitternden Händen über Mirokus verschwitztes Gesicht. Erschrocken blieb ihr Blick an dem verfärbten, vergifteten Arm des Mönchs hängen. Obwohl sie bereits eine Ahnung hatte, fragte sie Kaede: „Was ist passiert?“. Während Kaede Sango berichtete, was sie von Sesshoumaru wusste, streichelte die Dämonenjägerin gedankenverloren Kiraras Fell. Sie war erleichtert, dass ihrer Katze wenigstens nichts Ernstes geschehen war. Kirara schnurrte, denn sie war froh, dass Sango unversehrt zurück war. Nachdem Kaede mit ihren Bericht geendet hatte, musste Sango erst mal verdauen, dass Miroku so dreist gewesen war, Narakus Youkai zusammen mit dessen giftigen Insekten in sein Kazana einzusaugen. InuYasha sah sich derweil in der Hütte um. Er ignorierte seinen Halbbruder und dessen Diener Jaken geflissentlich, soweit dass in der engen Hütte möglich war. In einer Ecke entdeckte er eine alte Decke und wickelte die schlafende Kagome darin ein, bevor er sich mit ihr nahe dem Feuer niederließ. Sesshoumaru und Jaken hatten sich inzwischen auch wieder hingesetzt. Doch der HundeYoukai ließ seinen verhassten Halbbruder nicht aus den Augen und der Hanyou hatte zeitweise das Gefühl von den stechenden Blicken durchbohrt zu werden. Myoga ignorierte die angespannte Stimmung überraschenderweise. Dass er überhaupt noch da war, so nah in der Gegenwart Sesshoumarus, hätte alle anderen verblüfft, doch in Anbetracht der Umstände achtete niemand auf den Flohgeist. Kaum spürte der die Wärme des nahen Feuers, hüpfte er aus Shippous Haaren und ließ sich in der Nähe der warmen Flammen nieder. Er besaß sogar die Dreistigkeit, sich zu Rin in Sesshoumarus warmen Fellumhang zu verkriechen. Als der HundeYoukai ihn allerdings aus eisig blickenden gelben Augen anstarrte, hüpfte er erschrocken und nach Schutz suchend zu Kirara und verkroch sich in ihrem warmen Fell. InuYasha hatte alles genau beobachtet, worauf er gegen seinen Willen anfing zu grinsen. Doch schnell wurde er wieder ernst und wandte sich seiner geliebten Kagome zu. Die junge Frau schlief noch immer, sie musste sehr erschöpft sein. ‚Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet. ‘, dachte InuYasha besorgt. Wären sie beide alleine gewesen, dann hätte InuYasha ihr die nassen Sachen ausgezogen, doch so musste er sie auf andere Art aufwärmen. Da die weise Kaede die Pflege Mirokus inzwischen Sango überlassen hatte, brachte sie InuYasha zwei Becher mit warmem Tee. Daraufhin weckte der seine Geliebte auf und gab ihr etwas zu trinken. Erst als Kagome den warmen Tee getrunken hatte und wieder in InuYashas Armen eingeschlafen war, ohne viel von ihrer Umgebung mitzukriegen, gönnte sich schließlich auch InuYasha selbst etwas Tee. Das Getränk schien ihn von innen her aufzuwärmen. Er merkte erst jetzt, wie unterkühlt er selbst durch den Regen war. Außerdem zerrten die Verletzungen und Belastungen der letzten Tage allmählich an ihm, noch verstärkt durch seinen nun menschlichen Körper. InuYasha musste hart mit sich kämpfen, um die Augen offen zu halten und nicht ebenso wie Kagome einzuschlafen. Kaede hatte sich inzwischen neben InuYasha gesetzt und reinigte und verband Kagomes Kratzer und Abschürfungen. Als sie damit fertig war, wollte sie sich um InuYashas Verletzungen kümmern, doch im Beisein von Sesshoumaru und Jaken wollte InuYasha sich nicht die Blöße geben und Schwäche zeigen, daher lehnte er Kaedes Hilfe ab und die alte Miko gab sich vorerst geschlagen. Sesshoumaru hingegen war der Meinung, dass er sich nun lange genug mit Menschen in der Hütte aufgehalten hatte. Draußen regnete es nun endlich nicht mehr. Vielleicht war es noch nicht zu spät, um Narakus Spur zu folgen. Ohne ein Wort zu sagen, stand er plötzlich auf. Er hob Rin so sanft vom Boden auf, dass sie nichts bemerkte und einfach weiterschlummerte. „Wir gehen, Jaken.“, verkündete er dann und wandte sich zur Tür, ohne InuYasha und seine Freunde eines weiteren Blickes zu würdigen. Jaken sprang sofort auf und folgte dem HundeYoukai in seinem typischen Watschelgang. Kaede und Sango standen überraschend auf. „Vielen Dank, Sesshoumaru, dass du Miroku hierher zu Kaede gebracht hast.“, sagte Sango und meinte es ehrlich. Der Youkai drehte sich nicht um, war aber kurz stehen geblieben. Kaede ergänzte: „Wenn du ihn nicht hergebracht hättest, wäre Miroku jetzt tot. Durch dich hat er die Chance sich zu erholen. Danke.“ „Du hast dich um Rin gekümmert.“, erwiderte Sesshoumaru in seinem üblichen unbewegten Tonfall und verließ die Hütte. Kaede lächelte stumm. Entweder war das Sesshoumarus Form von „Gern geschehen“ oder er wollte ihr damit sagen, dass sie nun quitt waren. Wahrscheinlich war wohl eher letzeres. Kaede wollte nun nicht noch mehr Zeit vergeuden. Da Sesshoumaru zusammen mit Rin, Jaken und AhUhn gegangen war, wandte sie sich endlich InuYashas Verletzungen zu. Er hatte jetzt keinen Grund mehr, sie fortzuschicken. Seufzend und murrend ließ er alles über sich ergehen. Insgeheim war er der alten Miko aber dankbar, denn schon bald ließen seine Schmerzen nach. Er fühlte sich viel besser, wenn er auch noch immer zum Umfallen müde war. Als der Morgen dämmerte, war Kaede schließlich die Einzige, die noch wach war. Sango hatte sich neben Miroku gelegt und war im Laufe der Nacht eingeschlafen. Kaede hatte die Beiden zugedeckt. Kirara lag nun auf der Decke und döste vor sich hin. Tief in ihrem Fell verkrochen erholte sich auch Myoga von den Strapazen der vergangenen Nacht. InuYasha schlief an die Wand gelehnt und zwar so tief und fest, dass er gar nicht mitbekam, wie er sich wieder in einen Hanyou verwandelte. Kagome lag schlummernd auf seinem Schoß. Sesshoumaru, Jaken und AhUhn hatten schon eine ziemliche Strecke hinter sich gebracht, als die Sonne aufging. Doch bisher hatten sie keine Spur von Naraku finden können. Rin schlief noch immer in den Armen Sesshoumarus, Jaken warf dem Mädchen schon eine ganze Weile böse Blicke zu und grummelte vor sich hin. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Sesshoumaru immerzu dieses Gör mit sich schleifte. Der KrötenYoukai konnte einfach nichts Nützliches an dem Menschenmädchen finden. Ganz im Gegenteil, er sah viele Nachteile, die durch Rins Gesellschaft entstanden. Rin musste immerzu nach Essen suchen und Nahrung zu sich nehmen. Dadurch hielt sie die Gruppe auf und kostete Sesshoumaru Zeit. Sie litt außerdem unter extremen Temperaturschwankungen, fror beispielsweise, wenn es zu kalt war und war zudem körperlich schwach. Sie war langsam und ihr menschlicher Geruch lockte häufig Dämonen an. Was noch schlimmer war, Naraku benutzte Rin gerne als Druckmittel, um auf Sesshoumaru Einfluss zu haben. Rational gesehen war das Mädchen nicht nur nutzlos, sondern auch eine Gefahr. Jaken konnte absolut nicht nachvollziehen, was Sesshoumaru an ihr fand. Als die ersten Sonnenstrahlen über Rins Gesicht streiften, öffnete die Kleine verschlafen die Augen und blinzelte. Überrascht stellte sie fest, dass sie in Sesshoumarus Armen lag. „Guten Morgen, Sesshoumaru-sama!“, sagte Rin fröhlich. Sie fühlte sich ausgeruht und voller Tatendrang. Sesshoumaru blickte in ihre tiefbraunen Augen. „Guten Morgen, Rin.“, erwiderte er ungewöhnlich sanft und ebenso setzte er das Mädchen auch auf dem Boden ab. Rin begrüßte auch Jaken, doch der grummelte nur etwas Unverständliches und so wandte sich das Mädchen wieder von ihm ab. Kurz darauf fragte sie den HundeYoukai: „Sesshoumaru-sama, wohin sind wir heute unterwegs?“ Sesshoumaru war schon weiter gegangen, Rin sprang zwischen ihm, Jaken und AhUhn herum. „Wir suchen noch immer nach Naraku.“, antwortete Sesshoumaru. „Ach so.“, erwiderte Rin in einem Tonfall, als hätte sie nichts anderes erwartet. Unbeschwert folgte sie Sesshoumaru und Jaken und bückte sich hier und da, um am Wegesrand ein paar Blumen zu pflücken. Kagome erwachte ebenfalls als die ersten Sonnenstrahlen durch ein Fenster in die kleine Hütte schienen. Gähnend richtete sie sich auf und stellte verwundert fest, dass InuYasha, auf dessen Schoß sie geschlafen hatte, noch immer tief und fest schlummerte. Die junge Frau blickte sich in der Hütte um. Leise erwiderte sie das Lächeln der Miko Kaede mit einem Gruß. Kagomes Blick wanderte weiter über Sango und Miroku, die noch schliefen. Shippou und Kirara wachten dagegen gerade auf. Kagome schaute wieder zurück zu dem schlafenden InuYasha. Strähnen seines silberweißen Haares fielen ihm ins Gesicht, hin und wieder zuckte eines seiner weißen Hundeohren leicht im Schlaf. Kagome, ganz in die Betrachtung ihres Liebsten versunken, zuckte zusammen, als InuYasha plötzlich erwachte. Überrascht starrte sie in seine leuchtend goldgelben Augen. „InuYasha, wie geht es dir?“, hauchte Kagome leise. Sie war noch immer in diesem Augenblick der Betrachtung gefangen. InuYasha antwortete nicht, stattdessen grinste er Kagome breit an. Dann richtete er sich auf und gab Kagome einen leidenschaftlichen Kuss, den die junge Frau schließlich auch erwiderte. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, sagte InuYasha: „Jetzt geht es mir viel besser, meine Süße.“ Kagome lächelte ihn kurz an, doch dann fiel ihr Blick auf die Verbände, die Kaede am Abend zuvor angelegt hatte und ihr Lächeln schwand. Sie warf dem Hanyou einen besorgten Blick zu. Sie fragte InuYasha, ob er denn Schmerzen hätte, doch er ging nicht darauf ein. „Wie geht es dir denn, Liebste? Und wie geht es unserem Baby?“, wollte es der Hanyou von seinem Schatz wissen. Zärtlich zog er seine Herzdame an sich und streichelte ihren Bauch. Ein besorgter Ausdruck huschte erneut über Kagomes Gesicht, doch sie sagte nichts. „Stimmt etwas nicht, mein Herz?“, flüsterte der Hanyou ihr kaum hörbar ins Ohr, nun ebenfalls in einem besorgten Tonfall. Es gab eine kurze Pause, in der niemand etwas sagte. Kaede räusperte sich, um die unangenehme Stille irgendwie zu überbrücken. Als Kagome dann sprach, wandte Kaede sich um, um den dem Paar wenigstens ein bisschen Intimsphäre zu gewähren. „Ich bin nicht sicher, ob es dem Kind gut geht, InuYasha. Ich weiß nicht, ob es durch unsere Entführung durch Naraku oder durch unsere Flucht aus dem Kerker verletzt wurde. Ich weiß, du würdest Naraku gerne so schnell wie möglich verfolgen. Ich kann dich verstehen. Aber ich würde gerne in meine Zeit zurückgehen und mich von der Ärztin untersuchen lassen. Was sagst du dazu, Liebster?“ Kagome schaute InuYasha erwartungsvoll und besorgt zugleich an. Der Hanyou blickte nachdenklich drein. Doch bevor er Kagome eine Antwort geben konnte, erklang Sangos Stimme, leise aber beharrlich: „Wir können Naraku so schnell sowieso nicht verfolgen. Es wird eine ganze Weile dauern, bis Miroku sich wieder vom Gift der Insekten erholt hat. Ich bin dafür, dass wir in Kaedes Dorf zurückkehren und uns dort alle eine Zeit lang ausruhen. Dann kannst du auch mit Kagome in ihre Zeit zurückgehen, damit sie einen Arzt aufsuchen kann, InuYasha. Was immer du auch tust und wie du entscheidest, ich werde nicht ohne Miroku auf die Suche nach Naraku gehen.“ Wieder herrschte einem Moment Schweigen, als Sango geendet hatte. Auch InuYasha blieb stumm. Kaede hatte Sango während deren Rede zustimmend zugenickt. Gerade als InuYasha verkünden wollte, dass er einverstanden war, mischte sich Shippou ein. „Also InuYasha! Was überlegst du solange? Ich werde nirgendwo hin gehen ohne Sango, Miroku und Kirara!“ InuYasha winkte ab und blickte zu Kagome. „Schon gut. Ihr müsst mich nicht überreden. Wir kehren ins Dorf zurück. Dann könnt ihr euch alle erholen und ich besuche zusammen mit Kagome diese Ärztin, um zu sehen, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist.“ Kagome rappelte sich auf. „Wir haben auch noch ein paar andere Dinge in der Neuzeit zu erledigen.“, warf die junge Frau ein. „Was meinst du denn?“, erwiderte InuYasha perplex. Kagome stemmte unheilvoll die Arme in die Hüften und InuYasha rückte etwas von ihr ab. Doch Kagome achtete nicht darauf: „Wir müssen zum Beispiel Babykleidung und Windeln besorgen.“, verkündete sie. „Außerdem möchte ich, wenn es recht ist, meine Familie mal wieder besuchen. „Na dann ist ja alles geklärt.“, brummte InuYasha, noch immer misstrauisch, ob Kagome nicht doch noch wütend werden würde. „Wann können wir aufbrechen?“, fragte die junge Frau und zwinkerte ihrem eingeschüchterten Hanyou zu. In diesem Moment hüpfte Myoga aus Kiraras Fell. Er war endlich aufgewacht. „Aufbrechen? Was? Wie? Wohin?“ „Wir kehren in Kaedes Dorf zurück. Kommst du mit uns, Myoga?“, wandte sich InuYasha an den Flohgeist. Myoga schulterte sein Miniaturgepäck. „Na, auf jeden Fall werde ich euch ein Stück des Weges begleiten.“ „Was ist mit Miroku?“, fragte Kagome Sango. Die Dämonenjägerin half dem Mönch gerade dabei, sich aufzusetzen. „Keine Sorge, Kagome. Kirara kann ihn tragen.“, beantwortete Sango Kagomes Frage und wie auf ein Stichwort verwandelte sich Kirara in eine riesige Säbelzahnkatze. „Na dann los!“, rief InuYasha und sprang auf die Füße. Doch Sekunden später verzerrte er vor Schmerzen das Gesicht und erinnerte sich an seine Verletzungen. Kagome warf ihm einen besorgten Blick zu, er erwiderte ihn mit einem schiefen Grinsen. „Lass mich bitte nie wieder Platz machen, Kagome! Vor allem dann nicht, wenn ich ein Mensch bin, mein Rücken tut mir tierisch weh.“ Kagome blickte ihn mitleidsvoll an. „Ich kann dir nichts versprechen, aber ich werde versuchen daran zu denken, mein Schatz.“ Versöhnend bot sie ihm ihren Arm, um ihn zu stützen. Kurz darauf machten sich die Freunde auf den Weg zurück in Kaedes Dorf, noch bevor die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte. Während der Reise berichteten InuYasha und Kagome von ihrer Gefangennahme und wie sie letztlich hatten fliehen können. Bisher war noch gar keine Zeit gewesen, um diese Geschehnisse zu erzählen und die Freunde reagierten sehr überrascht und mit Misstrauen auf die Tatsache, dass Kagura InuYasha und Kagome zur Flucht verholfen hatte. Kagura war indessen wieder auf ihrem Posten zurückgekehrt und bewachte das nun leere Gefangenenverlies. Wieder und wieder fragte sie sich, wie sie es hatte wagen können, InuYasha und Kagome zur Flucht zu verhelfen. Was war nur in sie gefahren? Warum hatte sie den Beiden überhaupt helfen müssen? Inzwischen hatte die Windherrscherin ziemliche Panik, dass Naraku sie töten würde, wenn er es herausfinden würde. Wie sollte sie Naraku die Flucht der Gefangenen erklären? Es erschien ihr nun inzwischen keine gute Idee mehr gewesen zu sein, InuYasha und Kagome bei der Flucht zu helfen. Sie stellte sich vor, was gewesen wäre, wenn InuYasha und Kagome noch im Verlies sitzen würden. Sie müsste sich dann keine Sorgen machen, was sie Naraku sagen sollte. Andererseits würde es den Beiden dann sehr schlecht gehen. InuYasha würde wohl eine ganze Weile als Gefangener ohne Nahrung und Wasser aushalten, trotz dessen er verletzt war, aber Kagome? Kagome war Naraku im Weg, er hätte nicht gezögert, sie sterben zu lassen oder sogar direkt zu töten. Hinzu kam noch Kagomes besonderer Zustand. Sie erwartete ein Kind von InuYasha. Möglicherweise würde es ihre Mikokräfte und InuYashas Hanyoukräfte haben. So war Kagome sogar noch zu einer größeren Gefahr für Naraku geworden. Kagura seufzte, als sie an die schwangere Kagome dachte. Seit sie ihren erklärten Feinden geholfen hatte und ihr Kagomes Schwangerschaft bekannt war, war ein Gefühl in ihr erwacht, von dem sie nicht gewusst hatte, dass sie dazu fähig war. Sie erwischte sich dabei, wie sie sich vorstellte selbst schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen, diese Sehnsucht nach einem eigenen Nachkommen schien in ihr zu wachsen und immer stärker zu werden. Doch wie sollte ihr das möglich sein? Konnte sie überhaupt Kinder bekommen? Sie dachte daran, dass Naraku ihr Herz in der Hand hatte. Solange sie sich nicht von seinem Einfluss befreien konnte, war es sinnlos über eigene Kinder oder Familie nachzudenken. Solange Naraku lebte, hatte sie keine Hoffnung auf ein glückliches Leben. Und mit wem sollte sie überhaupt Kinder kriegen? Gerade als ihr diese Frage durch den Kopf ging, schlich sich Sesshoumarus Anblick in ihre Gedanken und sie erschrak, als sie feststellte, dass sie sich wirklich wünschte, nicht im Streit mit diesem Mann zu liegen. Er faszinierte sie, er war stark und entschlossen, gutaussehend und er ließ sich nicht von Naraku einschüchtern. Leider zeigte er kein großes Interesse an ihr oder an ihrem Leben, was ja auch nicht weiter verwunderlich war, schließlich waren sie Feinde. Erneut rauschte eine Welle der Niedergeschlagenheit durch Kagura. Sie spürte eine solche Sehnsucht nach Sesshoumaru in sich aufsteigen, ein so schmerzhaftes Gefühl, dass sie sich fragte, wie sie so etwas empfinden konnte, wo doch Naraku ihr Herz hatte. Die Sehnsucht nach Sesshoumaru war noch stärker und intensiver als ihr Drang nach Freiheit. Kagura atmete schwer, weil sie glaubte, dass Gefühl würde sie zerreißen. Was war das? Diese Sehnsucht? War das Liebe? Liebte sie Sesshoumaru etwa? Sie, Kagura, die Windherrscherin hatte sich verliebt? Ohne, dass ihr Herz bei ihr war, hatte sie sich verliebt? War das überhaupt möglich? Die Sehnsucht nach Sesshoumaru zerriss ihr fast das Herz und gerade als ihr dieser Gedanke kam und sie sich selbst gegenüber eingestand, dass es nur Liebe sein konnte, spürte sie erschrocken ihren eigenen Herzschlag in der Brust. Ihr Herz war aus Narakus Griff befreit. Doch wie war das möglich? Die Reise von InuYasha und seinen Freunden verlief über mehrere Tage zunächst relativ ereignislos. Sie wurden zwar hin und wieder von ein paar Dämonen belästigt, doch die waren so schwach, dass InuYasha sie ohne großen Aufwand aus dem Weg räumen konnte. Hin und wieder gingen Kagome und Sango ihm zur Hand. Dies geschah jedoch nicht, weil InuYasha ihre Hilfe nötig gehabt hätte, sondern weil Kagome und Sango die Reise zu eintönig fanden und etwas Abwechslung suchten. Schließlich waren sie nur noch eine Tagesreise vom Dorf entfernt. Sie hatten für die Nacht ein Lager aufgeschlagen und die Sonne sank bereits dem Horizont entgegen. Kagome war gerade dabei, mit dem aus der Neuzeit mitgebrachten Feuerzeug einen Stapel Holz anzuzünden, als InuYasha die Nase in den Abendwind hielt und schnupperte. Als er leise knurrte, blickte Kagome auf und auch Sango, Miroku, Kaede, Kirara und Shippou drehten sich zu InuYasha um. „Was hast du, Schatz?“, fragte Kagome ihren Liebsten sanft, erhielt jedoch keine Antwort. Sango, Shippou, Kaede, Myoga und Kirara war InuYashas wachsame Aufmerksamkeit ebenfalls nicht entgangen, daher blickten sie sich angestrengt in ihrer Umgebung um, die allerdings nur noch von dämmrigem Licht erhellt wurde. Miroku war erschöpft auf Kiraras Rücken eingeschlafen und bekam daher von der angespannten Stimmung nichts mit. Kagome spürte plötzlich zwei sich schnell nähernde Juwelensplitter. Bevor sie das den anderen mitteilen konnte, verstärkte sich InuYashas Knurren vernehmlich. Als sich der kleinen Gruppe kurz darauf ein merkwürdiger Wirbelwind näherte, atmete Kagome erleichtert auf, weil keine Gefahr drohte. „Beruhige dich, InuYasha. Es ist doch nur Kouga.“ InuYasha schnaubte abfällig und stellte sich dann schützend vor Kagome. Er nahm Kampfhaltung an, seine Hand lag am Griff von Tessaiga. Nur wenige Sekunden später bremste Kouga und kam knapp vor der Gruppe zum stehen. Der Wirbelwind verschwand augenblicklich. „Was für eine Überraschung!“, rief Kouga erfreut, ignorierte InuYashas feindselige Haltung und wollte sich an dem Hanyou vorbeischieben, um Kagome herzlich zu begrüßen. Doch InuYasha packte ihn knurrend am Arm. „Lass Kagome in Ruhe!“, fauchte er. Doch Kouga machte sich empört los. „Lass das, Köter! Schlimm genug, dass Kagome die ganze Zeit mit deiner Anwesenheit belästigt wird!“ Mit einem Satz sprang Kouga in die Luft. Dann landete der Youkai hinter Kagome und ergriff ihre Hand. „Meine geliebte Kagome…“, säuselte er. Kagome versuchte sich loszumachen, verlegene Röte stieg ihr ins Gesicht. „Lass das, Kouga…“, bat sie, als der Wolfdämon, der an ihrer Hand geschnuppert hatte, plötzlich inne hielt. InuYasha hatte sich inzwischen ruckartig nach Kouga umgedreht. Seine Wut, ohnehin geschürt durch Kougas Anwesenheit, vervielfachte sich noch angesichts des dreisten Verhaltens des Wolfdämons. „Ich sag es nicht noch einmal!“, knurrte der Hanyou. „Finger weg von Kagome!“ Kouga straffte seine Gestalt und musterte Kagome von oben bis unten. Dann blickte er dem Hanyou entschlossen entgegen. „InuYasha, hast du mir irgendetwas zu sagen?“, knurrte er und auch er schien plötzlich überaus wütend zu sein. Sango, Kirara und Kaede wichen zusammen mit Shippou ein paar Schritte zurück um den Streithähnen aus dem Weg zu gehen. Kagome stand noch immer zwischen Kouga und InuYasha und verstand nicht, was auf einmal vor sich ging. Irgendetwas schien Kouga furchtbar wütend gemacht zu haben. Es war nicht die Art von Feindseligkeit, die normalerweise zwischen ihnen herrschte, sondern etwas viel ernsteres. „Hört auf zu streiten!“, bat sie, doch die zwei Feinde achteten nicht mehr auf sie. „Was ist denn auf einmal mit dir los?“, brummte InuYasha, dem ebenfalls aufgefallen war, dass es hier nicht mehr um die übliche Plänkelei zwischen ihnen ging. „InuYasha!“, knurrte Kouga. „Kagome riecht anders als sonst!“ InuYasha verstand immer noch nicht, worauf Kouga hinauswollte. „Was meinst du?“ „Du verdammter Hund!“, brüllte Kouga wütend. „Willst du mir etwa weismachen, du wüsstest nicht, dass Kagome ein Kind von dir erwartet?“ Kagome, die nun auch zurückgewichen war, wurde augenblicklich rot und war mehr als dankbar für die Dämmerung. InuYasha gab sich betont lässig. „Ach, das meinst du. Natürlich weiß ich das! Umso mehr ein Grund für dich, sie in Ruhe zu lassen!“ Doch Kougas Wut steigerte sich noch. „Du wagst es, meine Frau anzufassen?!“ „Ich bin nicht deine Frau!“, stellte Kagome klar, doch keiner der beiden achtete auf sie, da InuYasha Kouga gerade ebendies mitteilte. „Sie ist nicht deine Frau.“ InuYasha schob Kagome sanft aber bestimmt zur Seite. Doch die junge Frau wehrte sich und protestierte. „Hört endlich auf, euch zu streiten.“, rief sie laut, doch in diesem Moment sprangen InuYasha und Kouga aufeinander los und begannen erbittert zu kämpfen. „Ich werde dich endgültig aus dem Weg räumen!“, knurrte Kouga und versetzte InuYasha einen Schlag in die Magengegend, dem dieser nicht schnell genug ausweichen konnte. Da der Hanyou sich noch immer nicht ganz von seinen kürzlich erlittenen Verletzungen erholt hatte, taumelte er zurück. Doch nachdem er sich wenige Augenblicke wieder gesammelt hatte, ging er seinerseits auf Kouga los. Kouga wich geschickt aus, packte InuYashas Hand, die nach Tessaiga gegriffen hatte und verdrehte sie brutal. InuYasha knurrte und riss seine Hand los, doch sie schmerzte stark. Vermutlich war sie gebrochen. Während er versuchte Kougas Attacken auszuweichen und Tessaiga mit der gesunden Hand zu ziehen, standen Kagome und die Freunde wie erstarrt daneben. Für alle anderen war inzwischen klar, dass diesmal keiner von beiden Streithähnen den anderen schonen würde. Dies war kein Kräftemessen aus Spaß. Kagome erkannte schnell, dass InuYasha heute den Kürzeren ziehen würde. Kouga war viel zu schnell und bei seinem Versuch Tessaiga mit der linken Hand zu ziehen hatte InuYasha das Schwert von Kouga aus der Hand geschlagen bekommen. Weil er Tessaiga verloren hatte, bestand nun die Gefahr, dass sein innerer Dämon erwachte, wenn Kouga ihn noch stärker verletzte. Das konnte Kagome nicht zulassen. Sie schrie und flehte beide an, endlich aufzuhören. Doch die Wut vernebelte den beiden Männern die Köpfe und so hörten sie Kagome und die anderen nicht. Kagome konnte den Anblick der beiden Kämpfenden schließlich nicht mehr ertragen. Es schmerzte sie, dass Kouga und InuYasha sich wegen ihr und ihrer Schwangerschaft ernsthaften Schaden zufügen wollten. Eigentlich standen sie beide auf derselben Seite, beide wollten Naraku vernichten. Sie machte einen Schritt auf die Kämpfenden zu und erhob erneut die Stimme. „Bitte! InuYasha! Kouga! Hört damit auf!“, schrie sie verzweifelt und versuchte den Kampfeslärm zu übertönen. „Kagome hat Recht! Hört auf zu streiten!“, rief Kaede, doch beide wurden ignoriert. Inzwischen war auch Miroku von dem Lärm aus seinem Dämmerschlaf erwacht. Er, Sango und Kaede überlegten genau wie Kagome fieberhaft, welche Möglichkeiten es gab, die Kämpfenden auseinander zu drängen. Doch Kagome konnte es schließlich nicht länger ertragen, den Kampf mit anzusehen. InuYasha stand kurz vor einer Niederlage, seine Augen flackerten schon hin und wieder rot auf. Kagome rannte los, bevor einer der anderen reagieren und sie davon abhalten konnte. Sie stürzte auf ihren Hanyou zu und sprang in seine Arme. „InuYasha!“ Kouga hatte bereits einen neuen Angriff gestartet, er raste genau auf InuYasha und Kagome zu. „InuYasha, hör auf zu kämpfen!“, flehte Kagome und krallte sich an seinem roten Suikan fest. In InuYashas Kopf dröhnte es. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sein dämonischer Überlebensinstinkt hatte bereits damit begonnen, sein Verhalten zu steuern. Er hatte nur noch den Wunsch alles Lebendige in seiner Umgebung mit seinen Krallen zu zerreißen. Plötzlich spürte er, wie sich etwas an seinen Körper schmiegte. Es war warm und es roch nach – „Kagome!“ Schlagartig kehrte InuYashas Bewusstsein zurück. Er wusste, dass Kagome bei ihm war und dass sie sich in großer Gefahr befand. Kouga hatte die Beiden nun fast erreicht, als sich Kirara in ihrer Säbelzahntigergestalt plötzlich schützend vor InuYasha und Kagome warf und den Wolf fauchend zurückdrängte. Derweil stützte Miroku sich auf Sango, denn er war immer noch sehr schwach auf den Beinen. Nach Kougas misslungenem Angriff richtete InuYasha sich auf und zog Kagome ebenfalls auf die Beine. „Hör endlich auf, Kouga! Bevor noch jemand ernsthaft verletzt wird und du deine Taten bereust!“ Obwohl InuYasha durch Kouga zahlreiche neue Wunden erlitten hatte, stand er aufrecht und ohne Schwäche zu zeigen. Kouga knurrte nur, als er InuYashas Worte hörte, griff aber zunächst nicht mehr an, weil Kagome bei InuYasha war. Kouga und InuYasha starrten sich nur wütend an. Kiraras Muskeln waren noch immer auf das Äußerste angespannt, knurrend hielt sie Kouga auf Abstand. Kagome, die noch immer neben InuYasha stand, wurde urplötzlich sehr blass im Gesicht. Sie schwankte und ihre Beine fühlten sich wie Gummi an. Da sie sich nicht mehr sicher war, wie lange ihre Beine sie noch tragen würden, griff sie haltsuchend nach InuYashas Arm. „Kagome! Was ist los? Was hast du?“, fragte InuYasha. Er war überaus besorgt und wandte sich nun voll und ganz Kagome zu, in der Gewissheit, dass Kirara und Sango Kouga im Auge behalten würden. Er zog Kagome in seine Arme und ließ sich mit ihr zu Boden sinken. „Mir ist auf einmal so schwindlig…“, murmelte die junge Frau. Ihre Lider flackerten und Sekunden später realisierte InuYasha erschrocken, dass sie das Bewusstsein verloren hatte. Kouga und sein sinnloser Angriff waren vergessen. „Kaede!“ rief InuYasha der alten Miko zu. „Komm schnell! Mit Kagome stimmt etwas nicht.“ Kouga musterte die Freunde wachsam, konnte sich aber nicht vorstellen, dass Kagome so eine Situation vorspielen würde, um ihn vom Kampf mit InuYasha abzuhalten. Stattdessen begann er insgeheim darüber nachzugrübeln, ob er mitverantwortlich für Kagomes Schwächeanfall war. Kaede beeilte sich derweil sofort InuYashas Aufforderung zu folgen und lief zu ihm und zu Kagome. Shippou hüpfte ihr hinterher und beugte sich kurz darauf ebenso wie die alte Heilerin über die bewusstlose junge Frau. Kaede untersuchte Kagome kurz, dann blickte sie auf, direkt in InuYashas besorgt blickende goldgelbe Augen. „Kaede, was ist los? Was hat Kagome?“, fragte InuYasha angespannt. Auch Kouga wartete mit angehaltenem Atem auf Kaedes Antwort. Er würde es sich nie verzeihen, wenn Kagome durch seine Schuld etwas zugestoßen war. Kaede brummte kurz vor sich hin, dann sagte sie zur großen Erleichterung von InuYasha und Kouga: „Es scheint nichts Ernstes zu sein. Kagome ist von den letzten Ereignissen nur sehr erschöpft. Euer Kampf hat sie so sehr aufgeregt, dass sie nicht damit fertig wurde. Sie braucht dringend Ruhe. Diese ständige Aufregung und Anspannung ist nicht gut für eine werdende Mutter. Obwohl Kagome eine sehr starke Frau ist, macht ihr das alles hier doch sehr zu schaffen.“ Sango mischte sich unerwartet ein. „Vielleicht solltet ihr in Zukunft erst nachdenken, bevor ihr euch zum überstürzten Handeln hinreißen lasst.“ Die Dämonenjägerin blickte sowohl InuYasha als auch Kouga vorwurfsvoll an. Da InuYasha betreten zu Boden blickte und auch Kouga aufgrund des schlechten Gewissens die Schultern hängen ließ, entspannte sich auch Kirara und kehrte zu Sango und Miroku zurück. Der Mönch kletterte dankbar auf den Rücken der Dämonenkatze, das kurze Stehen auf den eigenen Beinen hatte ihn sehr schnell ermüdetet. Der Rest der Nacht verlief friedlich. Es wurde eine ungewöhnlich gemütliche Runde. Kouga ließ sich am Feuer nieder, nachdem der Streit durch Kagomes Schwächeanfall beendet worden war und kurz darauf kamen auch seine beiden Begleiter Ginta und Hakaku dazu. Man tauschte die neusten Informationen über Naraku aus und Kaede kümmerte sich zusammen mit Kagome um InuYashas verletzten Arm und seine anderen Verletzungen, wenn der Hanyou auch murrte und fluchte. Kouga hatte ihm tatsächlich das Handgelenk gebrochen und es blieb Kaede und Kagome nichts anderes übrig, als den Arm zu schienen. InuYasha musste wohl oder übel lernen, Tessaiga mit der linken Hand zu führen. Als Kagome mit der Versorgung von InuYashas Verletzungen fertig war, wandte sie sich Kouga zu und klebte ebenfalls ein paar Pflaster auf die Kratzer und verband die Wunden, die InuYasha ihm zugefügt hatte. Den bösen Blick von InuYasha erwiderte sie ungerührt, doch als sie mit Kouga fertig war, gab sie InuYasha einen versöhnlichen Kuss, den Kouga mit einem Knurren quittierte. Ginta und Hakaku, die inzwischen auch mitbekommen hatten, dass InuYasha und Kagome zusammen waren und das Kagome von InuYasha schwanger war, ärgerten Kouga hin und wieder mit gutmütigem Spott, wenn sie dafür auch ein paar Beulen einsteckten. Die Beiden Wolfdämonen hatten nun akzeptiert, dass sich Kagome für einen anderen Mann entschieden hatte, trotzdem blieben sie bei der vertraulichen Anrede. Wenn sie Kagome ansprachen, so sagten sie noch immer Kagome-neesan. Am nächsten Morgen zogen InuYasha, Kagome, Miroku, Sango, Kirara, Kaede und Shippou weiter in Richtung Dorf. Zuvor verabschiedeten sie sich von Kouga, Ginta und Hakaku, die weiter nach Naraku suchen wollten. Auch Myoga trennte sich an dieser Stelle von den Freunden, er wollte nicht verraten, wohin er wollte, doch InuYasha vermutete stark, dass er auf dem Weg zum alten Schmied Totosai war. InuYasha und seine Freunde waren den ganzen Tag unterwegs, erst gegen Abend erreichten sie ohne Zwischenfälle das Dorf, in dem Kaede lebte. Ganz in der Nähe des Dorfes befand sich auch der Brunnen der Zeit, durch den Kagome immer wieder zurück nach Hause gehen konnte. Zunächst errichteten die Freunde ein Lager für Miroku in Kaedes Hütte, dann kümmerte sich Sango um den Mönch und Kaede sorgte für das Abendessen. Miroku war erleichtert, dass er endlich wieder auf dem Boden liegen und sich ausruhen konnte. Sich auf Kiraras Rücken zu halten, war während der Reise sehr anstrengend gewesen. Nicht nur dass der Mönch sich nun ausruhen konnte, er genoss es auch, sich in Sangos Obhut zu geben. Scheinbar beruhte das auf Gegenseitigkeit, auch für die Dämonenjägerin schien es nicht schöneres zu geben, als sich um Miroku zu kümmern. Kagome wäre am liebsten direkt nach dem Essen nach Hause zurückgekehrt, doch InuYasha überredete sie, noch bis zum nächsten Morgen zu warten. Er wollte nicht mitten in der Nacht bei den Higurashis in der Neuzeit auftauchen, vor allem nicht so blut- und dreckverschmiert, wie er durch den Kampf mit Kouga war. Und während Kagome darauf bestand, am nächsten Tag bei ihrer Familie zu baden und sich mit warmem Wasser zu waschen, trottete der Hanyou nach dem Abendessen zum nahen Bach, um sich vom Schmutz zu befreien. Er machte sich sogar die Mühe sich seine Kleidung auszuziehen. Das Wasser war kalt, doch er hatte einfach zu lange nicht mehr gebadet. Es war sehr mühsam, da er seine rechte Hand nicht gebrauchen konnte und so dauerte alles entsprechend länger. Als InuYasha die Hütte verlassen hatte, um sich am Bach zu waschen, hatte er es so eilig gehabt, dass er nicht bemerkt hatte, das Kagome ihm heimlich nachgeschlichen war. Sie verbarg sich hinter dem Stamm einer Eiche und betrachtete ihren Liebsten im schwachen Sternenschein. Kagome grinste amüsiert, da sie nahe genug war, um sein Fluchen zu hören. „Mann! Ist das kalt!“, schimpfte er immer wieder, während er sich den Dreck mühsam mit der linken Hand abschrubbte. Gerade als die junge Frau überlegte, ob sie ihm wohl helfen sollte, kletterte der Hanyou aus dem Bachbett heraus, um ich nach alter Hundemanier das Wasser vom Köper zu schütteln. Plötzlich drehte sich der Wind und trug Kagomes Geruch direkt in InuYashas Richtung. InuYasha blickte sich um, noch immer klatschnass. Das silberne Haar hing ihm zerzaust im Gesicht und klebte an seinem Rücken. Verwundert schnupperte er und sog die Nachtluft tief in seine Lungen ein. „Kagome!“ Zunächst erhielt er keine Antwort. „Kagome, komm raus! Ich weiß genau, dass du da bist! Ich kann dich riechen.“ InuYasha grinste breit und machte ein paar Schritte in Kagomes Richtung, ohne sich darum zu kümmern, dass er noch immer klitschnass und unbekleidet war. Kagomes schlechtes Gewissen zeigte sich an ihrem verlegenen Lächeln, als sie hinter dem Baum hervor trat. „Erwischt…“, murmelte sie und trotz des dämmrigen Lichts konnte man erkennen, dass ihr Gesicht etwas dunkler war als sonst. Sie musste rot wie eine Tomate sein. InuYasha kümmerte sich nicht um ihre Verlegenheit, schneller als sie reagieren konnte, war er bei ihr und zog sie in seine Arme. Er gab ihr einen festen Kuss, doch Kagome quietschte erschrocken auf, weil InuYasha so nass und kalt und vor allem nackt war und so ließ InuYasha sie kurz darauf los. Sekunden später bekam sie unfreiwillig eine kalte Dusche, da der Hanyou sich schüttelte und das Wasser in alle Richtungen spitzte. Die junge Frau quietschte erneut erschrocken auf und schimpfte dann lautstark mit ihrem Hanyou, als Sango plötzlich angelaufen kam. „Kagome, wir haben dich schreien gehört... Ist alles…?“ In diesem Moment erblickte Sango den noch immer unbekleideten InuYasha. Sie stockte und brachte keinen Ton mehr heraus vor Verlegenheit. „Offenbar geht es euch gut. Entschuldigt die Störung.“, stotterte sie schließlich, nachdem sie sich gefangen hatte, machte kehrt und eilte zu Kaedes Hütte zurück. InuYasha und Kagome mussten gegen ihren Willen lachen. Dann zog der Hanyou sich seine Kleidung wieder an und zusammen kehrten sie in die warme Hütte zurück. Auf dem Weg dahin fiel InuYasha ein, dass er schon lange nicht mehr so unbeschwert gelacht hatte. Kagome war wirklich etwas Besonderes und wieder einmal wurde ihm bewusst, wie sehr er diese Frau liebte. Er wollte nicht darüber nachdenken, was ohne sie aus ihm geworden wäre. Bevor sie zu den Freunden in die Hütte gingen, nahm Kagome InuYashas linke Hand und streichelte seine Wange. „Vergiss nie wie sehr ich dich liebe, InuYasha.“ InuYasha schüttelte den Kopf. „Niemals.“, erwiderte er und gab Kagome einen leidenschaftlichen Kuss, den diese nun auch erwiderte. Miroku und Shippou waren inzwischen eingeschlafen, als Sango sich vertraulich an Kaede wandte. „Sag mal, Kaede…“ Die alte Miko blickte auf, sie hatte gerade einige Kräuter zum Trocknen aufgehängt, die sie auf der Heimreise gesammelt hatte. „Was ist denn, Sango? Wolltest du mich etwas fragen?“ Sango nickte, blickte aber verlegen zu Boden. Als sie sprach, klang sie so leise, dass Kaede sich anstrengen musste, um sie zu verstehen. „Kaede, kennst du vielleicht eine Pflanze oder eine Wurzel, die verhindert – naja – die verhindert, dass man Kinder bekommt, wenn man mit einem Mann…“ Sango druckste herum. Kaede grinste und kicherte leise. „Es gibt tatsächlich so eine Pflanze, wenn auch nicht vollkommen Verlass auf sie ist. Aber das sicherste ist ohnehin die Enthaltsamkeit, was dir vermutlich nicht viel hilft, nicht wahr?“ Kaede warf einen Seitenblick auf den momentan schlafenden Miroku. Sango schüttelte noch verlegener den Kopf. Kaede schmunzelte. „Ich hab zurzeit keine von diesen Pflanzen da, ich hoffe, es ist nicht so dringend.“ Als Sango erneut den Kopf schüttelte, kamen InuYasha und Kagome in die Hütte. „Was ist nicht so dringend?“, fragte der Hanyou prompt, da er die letzten Wortfetzen des Gesprächs aufgeschnappt hatte. Kagome dagegen sagte nichts, sie glaubte zu wissen, worüber Kaede und Sango gerade gesprochen hatte. Kaede räusperte sich vernehmlich. „Wenn ich das nächste Mal unterwegs bin, bringe ich dir diese Kräuter mit, Sango.“, sagte sie dann. „Bist du etwa krank, Sango? Welche Kräuter brauchst du denn?“, fragte InuYasha teils aus Sorge, teils weil er neugierig war. Da Kaede und Sango sich nur stumm zuzwinkerten, meckerte er kurz herum. Als Kagome ihn ermahnte, leise zu sein, weil Miroku und Shippou schliefen, hörte aber damit auf herum zu murren. Kagome kämmte seine noch immer feuchten Haare mit ihren Fingern durch und flüsterte ihm zu, dass sie ihm später verraten würde, worüber Kaede und Sango gesprochen hatten. Dass stimmte InuYasha dann doch versöhnlich. Bald legten sich alle schlafen und es wurde eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen wurden die Freunde durch das Prasseln des Regens geweckt. Der Himmel war grau und wolkenverhangen, es sah ganz so aus, als würde der Regen den ganzen Tag über andauern. Das Wetter passte so gar nicht zu Kagomes Stimmung. Die junge Frau packte voller Vorfreude auf zu Hause ihre Sachen zusammen, während InuYasha sich schon eher über die Nässe vor der Hütte ärgerte. Miroku, dem es zwar besser ging, der aber immer noch auf sein Lager gebettet war, zog den Hanyou mit der Bemerkung auf, dass man bei diesem Wetter wohl noch nicht mal seinen Hund vor die Tür jage. Bevor InuYasha Miroku für diese Bemerkung strafen konnte, verkündete Kagome. „Ich bin soweit. Wir können aufbrechen.“ InuYasha brummte nur lustlos. „Bei diesem Schutt? Wollen wir nicht warten, bis es aufhört?“ Kaede mischte sich ein, während sie einen Kräuterwickel für Mirokus entzündeten Arm vorbereitete. „Ich glaube nicht, dass das Wetter später besser wird, InuYasha.“ „Außerdem hat Kagome doch diesen Schirm, oder?“, warf Sango ein. Kagome schüttelte den Kopf. „Nein, der ist doch kaputt. InuYasha hat ihn letztes Mal kaputt gemacht. Ich muss einen Neuen kaufen, wenn wir zu Hause sind.“ InuYasha seufzte. „Na, dann lass uns losgehen. Vielleicht hat deine Mutter noch was vom Frühstück übrig.“ Sie verabschiedeten sich, Kagome schulterte ihren Rucksack. „Macht’s gut, Freunde! Bis bald!“, rief sie. Die anderen winkten ihr, kehrten dann aber eilig wieder in die Hütte zurück, da es nicht nur nass draußen war, sondern auch kalt. „Bist du soweit, Kagome?“, fragte InuYasha und als Kagome nickte, fassten sie sich an den Händen und liefen zusammen so schnell wie möglich durch den Regen zum Brunnen, der in die Neuzeit führte. Da InuYasha seinen rechten Arm nicht gebrauchen konnte, konnte er Kagome nicht wie sonst tragen. Obwohl der Weg innerhalb kurzer Zeit zurückgelegt war, waren die Beiden völlig durchnässt, als sie am Brunnen ankamen. Ohne weiteres Zögern sprangen in die dunkle Tiefe. Es dauerte nur ein paar Augenblicke und sie setzten sanft auf dem Brunnenboden in der Neuzeit auf. InuYasha half Kagome trotz seines verletzten Arms aus dem Brunnen zu klettern. Als sie den Schrein verließen und auf das Tempelgelände der Higurashis traten, staunten sie nicht schlecht. Der Himmel über ihnen war strahlend blau und die Sonne schien ihnen hell ins Gesicht. „Das gibt’s doch nicht.“, brummte InuYasha. „Was für ein Glück!“, freute sich Kagome. „So schönes Wetter!“ Sie bückte sich um Buyo zu begrüßen, der schnurrend um ihre Beine strich. Die junge Frau kraulte den Kater hinter den Ohren und seufzte schwer. „Ich bin wirklich froh, mal wieder zu Hause zu sein.“ Sie warf InuYasha einen entschuldigen Blick zu, doch der Hanyou lächelte sie nur verständnisvoll an. Plötzlich erklang ein aufgeregter Schrei vom Wohnhaus herüber und Kagomes kleiner Bruder stürzte vor Freude kreischend zur Haustür hinaus. „NEECHAN! INUYASHA! Ihr seid wieder da!“ Souta rannte auf Kagome und InuYasha zu und fiel fast über seine eigenen Füße. Der Hanyou fing ihn mit der linken Hand auf, bevor er stürzen konnte. „Schön langsam, Kleiner!“, brummte er. Dann drückte er in einem Anfall von Wiedersehensfreude den kleinen Souta kurz an sich. Er spürte plötzlich wieder, wie es war eine Familie zu haben. Es war schön zu wissen, dass es jemanden gab, der auf einen wartete. Er hatte natürlich inzwischen seine Freunde im Mittelalter, aber es war für ihn beinahe wie ein Besuch zu Hause, wenn er zu Kagome in die Neuzeit ging, weil er hier immer willkommen war. Souta zappelte in seinem Arm und holte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Hey, InuYasha! Ich bin doch kein Baby mehr! Lass mich los!“ Verlegen ließ der Hanyou von dem Jungen ab, der nun auch seine Schwester herzlich begrüßte. Allerdings umarmte Souta Kagome nur ganz vorsichtig, er hatte Angst, wenn er zu sehr ihren Bauch drückte, würde er dem Baby schaden. Kagome küsste ihren Bruder liebevoll auf die Stirn. „Ich hab dich vermisst, kleiner Bruder.“, flüsterte sie, doch Souta wischte sich gespielt geekelt die Stirn. Anschließend blickte er zu InuYasha, erst jetzt fiel ihm auf, dass der Hanyou verletzt war. „Was ist denn mit deinem Arm passiert, InuYasha?“, fragte er und klang dabei eher neugierig als besorgt. InuYasha seufzte. „Das ist eine lange Geschichte.“, gab er zurück. Wenn geglaubt hatte, Souta auf diese Weise loszuwerden, hatte er sich allerdings geirrt. „Erzählst du mir, was passiert ist?“, bettelte der Junge, bis InuYasha nickte. „Später vielleicht, Souta.“ Souta, mit dieser Aussicht zufriedengestellt, trabte gutgelaunt voraus in Richtung des Hauses. Buyo folgte der kleinen Gruppe träge und miaute vor sich hin. „MAMA! Kagome und InuYasha sind hier!“, brüllte Souta über den Hof. Etwas leiser, aber nicht minder begeistert, sagte er zu Kagome und InuYasha. „Mama hat gerade das Frühstück fertig. Es ist bestimmt genug für alle da.“ „Das ist prima!“, freute sich InuYasha und so gingen alle zusammen ins Haus. Frau Higurashi begrüßte ihre Tochter und InuYasha ebenfalls herzlich. Danach wollten eigentlich alle frühstücken, doch weil InuYasha und Kagome vom Regen noch immer ganz durchnässt waren, zogen sie sich vorher noch schnell um. Anschließend servierte Frau Higurashi das Frühstück. Der Großvater war sehr in die Zeitung vertieft, er murmelte unverständlich vor sich hin und hatte noch gar nicht bemerkt, dass seine Enkelin aus dem Mittelalter zurück war. Da das aber nichts Ungewöhnliches war, störte sich niemand daran. InuYasha und Kagome hatten großen Hunger und griffen dankbar zu. Frau Higurashi freute sich, das es schmeckte und während ihr kleiner Sohn Souta InuYasha immer wieder mit Fragen löcherte, wartete sie einfach nur ab. Die Beiden würden sicher von alleine das Neueste erzählen, wenn sie gegessen und sich ausgeruht hatten. So, das war’s schon wieder. Ich hoffe, ihr seid gespannt, wie es weiter geht. Freue mich wie immer über Eure Rückmeldungen und versuche wenn möglich Eure Verbesserungsvorschläge und Ideen zu berücksichtigen. Noch eine Bitte an Euch: Die von Euch, die immer eine ENS haben wollen, sobald es weiter geht, sollen mir doch bitte noch mal Bescheid geben. Ich bin immer so unsicher, wer von Euch noch weiter liest und wer nicht und wer informiert werden will und wer nicht. Ich leg mir dann eine Liste an, so kann ich auch niemanden mehr vergessen. Ganz liebe Grüße Eure Leni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)