Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt von leni1983 (Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit") ================================================================================ Kapitel 7: Unter Narakus Kontrolle oder Regentage ------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Es hat lange gedauert, ich weiß. Ihr musstet solange warten wie noch nie… tut mir Leid. Ich hoffe, ihr verzeiht mir! *Bestechungskekse verteil* Ich hoffe, dass sich das Warten wenigstens gelohnt hat! Ein ganz dolles Dankeschön an die Kommischreiber! *Muffins zu den Keksen stell* Ich wünsche Euch allen ganz viel Spaß beim 7. Kapitel! Einige Tage später erwachte Kagome plötzlich mitten in der Nacht. Eigentlich erwachte sie nicht richtig, sie spürte nur, wie sich ihr Körper plötzlich bewegte und wie sie aufstand. ‚Was soll das? ‘, dachte Kagome schlaftrunken. ‚Schlafwandle ich etwa?‘ Doch schlagartig fiel ihr Narakus Drohung wieder ein. Angst und Verzweiflung stiegen in der jungen Frau auf. Allmählich erwachend versuchte sie in Panik die Kontrolle über ihren eigenen Körper zurückzugewinnen, doch es gelang ihr nicht. Gegen ihren Willen wankte sie durch Kaedes kleine Hütte und griff nach Pfeil und Bogen, die in einer Ecke standen. Sango hörte das Klappern der Pfeile im Köcher noch vor InuYasha und den anderen. Sie hatte nur einen leichten Schlaf und schlug die Augen auf. „Kagome, was tust du?“, fragte sie leise. Von Entsetzen erfüllt spürte Kagome, wie ihre Hände einen Pfeil aus dem Köcher nahmen. Sie wollte Sango warnen, sie wollte irgendetwas rufen, doch sie schaffte es nicht. Kein Wort kam über ihre Lippen. Stattdessen legte sie einen Pfeil ein, spannte den Bogen und richtete die Pfeilspitze auf Sango. Kagomes Hände zitterten. Verzweifelt kämpfte sie gegen Naraku an, doch der Pfeil blieb auf Sango gerichtet. Sango war erschrocken auf die Füße gesprungen. Sie hatte sofort begriffen, was los war. Kagome stand unter Narakus Einfluss. „Kagome! Du musst dagegen ankämpfen!“, forderte Sango. Die Dämonenjägerin versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, denn egal in welche Richtung sie auswich, die Pfeilspitze blieb auf sie gerichtet. „Miroku! InuYasha! Wacht auf! Verdammt! Naraku hat Kagome unter seine Kontrolle gebracht!“, rief Sango laut. Der Mönch und der Hanyou schreckten aus dem Schlaf und waren sogleich auf den Beinen. Auch Kaede und Shippou erwachten erschrocken. Inzwischen fühlte Kagome erschüttert, wie Narakus Einfluss auf sie stärker wurde. Sie wehrte sich noch verzweifelter, doch sie konnte nicht mehr verhindern, dass sie die Bogensehne stark spannte und dann losließ. Der Pfeil raste auf Sango zu. In den nächsten Sekunden geschah vieles gleichzeitig. Sango, Shippou und Kaede schrien, Kirara verwandelte sich mit einem Fauchen und Miroku warf sich vor Sango in die Schusslinie. Der Pfeil traf ihn schmerzhaft in die rechte Schulter. Zur gleichen Zeit war InuYasha mit einem Satz hinter Kagome gesprungen. Er packte sie von hinten, entwand ihr den Bogen und hielt ihre Arme mit seinen Händen fest umklammert. „Sango! Miroku! Ist alles okay bei Euch?“, rief er durch die dämmrige Hütte. Der Hanyou trat den Köcher mit Pfeilen und den Bogen, den er Kagome weggenommen hatte, mit den Füßen beiseite, so dass Kagome ihn nicht mehr erreichen konnte. Kagomes Körper wehrte sich heftig gegen InuYashas Griff, doch sie selbst war dankbar, dass er sie festhielt, so dass sie keinen Schaden mehr anrichten konnte. Tränen rannen ihr übers Gesicht, doch sie konnte nicht sprechen, da Narakus Gedanken sie noch immer unter Kontrolle hatten. Endlich gelang es der alten Miko Kaede mit zitternden Händen eine Lampe zu entzünden. Shippou drückte sich ängstlich an die riesige Kirara, die leise aber deutlich knurrte. „Ist jemand verletzt?“, fragte Kaede, doch bevor ihr jemand eine Antwort geben konnte, bemerkte sie den Pfeil, der in Mirokus Schulter steckte und das Blut, dass seinen Umhang allmählich verfärbte. Miroku hatte die ganze Zeit Sango festgehalten, nun sank er mit einem Stöhnen in die Knie. „Miroku!“, rief Sango erschrocken. Voller Sorge kauerte sie neben ihn. Ein schlechtes Gewissen durchzuckte sie, da der Pfeil ja eigentlich für sie bestimmt gewesen war. Kaede ging zu Miroku und Sango. „Wir müssen diesen Pfeil so schnell wie möglich entfernen.“, sagte sie und besah sich Mirokus Schulter besorgt. Sango streichelte Mirokus Gesicht und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Miroku sah es und versuchte sie zu beruhigen. „Es ist okay, Sango. Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder. Hauptsache, du bist in Ordnung.“, brachte er zähneknirschend hervor. Sango schluchzte leise und vergrub ihr Gesicht in Mirokus Umhang. InuYasha kämpfte derweil immer noch mit Kagome. „Wir haben momentan ganz andere Sorgen als diesen Pfeil, Kaede!“, schnaufte er. „Danke, dass du dich so um mich sorgst, InuYasha!“, gab Miroku bissig mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück. „So war das doch nicht gemeint, Miroku! Ihr müsst mir nur irgendwie helfen, Kagome zurückzuholen! Narakus Einfluss wird immer stärker! Ich weiß nicht, wie lange ich sie noch festhalten kann!“, gab InuYasha zurück. Kaede wandte sich zu dem Hanyou um. „InuYasha! Wenn jemand Kagome von Narakus Kontrolle befreien kann, dann ja wohl du!“, rief sie. InuYasha umschlang erneut Kagomes Körper. Durch ihr Gezappel hatte sich sein Griff wieder gelockert. InuYasha schwitzte, er wollte Kagome nicht weh tun, doch er hatte Mühe sie festzuhalten, sie entwand sich ihm immer wieder. „Verdammt!“, fluchte InuYasha, denn schließlich gelang es Kagome sich aus seinem Griff loszureißen. InuYashas Krallen kratzten unabsichtlich über Kagomes Arme und hinterließen blutige Striemen, doch Kagome spürte den Schmerz nicht. Sie griff nach einem von Kaedes Messern, welches in der Nähe lag. Mit zitternden Händen richtete sie die Waffe auf InuYashas Brust. Schweißtropfen und Tränen rannen über Kagomes Gesicht, sie versuchte ihre Finger zu entspannen und das Messer fallen zu lassen, doch Naraku war stärker. „Kagome! Lass nicht zu, dass Naraku dich benutzt! Wehr dich dagegen!“, keuchte InuYasha. Er war ziemlich außer Atem. Normalerweise hätte es ihm keine Schwierigkeiten bereitet, Kagome festzuhalten, doch sie hatte unter Narakus Einfluss viel mehr Kraft als normalerweise. Angespannt stand er Kagome gegenüber, noch immer hatte sie das Messer auf ihn gerichtet. InuYasha hatte Angst, dass sie noch jemand anderen in der Hütte verletzen könnte. Er traf eine Entscheidung und sprang auf Kagome zu. Die wich erschrocken zurück, dass Messer immer noch auf InuYasha gerichtet. Es gelang ihr blitzschnell unter InuYasha wegzutauchen, das Messer ritzte seinen Ärmel auf, erreichte seinen Arm jedoch nicht. Rasch schnappte sich Kagome den Bogen und den Köcher mit Pfeilen, die auf dem Boden lagen. Das Messer hielt sie noch immer auf InuYasha gerichtet, der sich nicht rührte. Er erwachte erst aus seiner Starre, als Kagome den Vorhang vor der Eingangstür der Hütte beiseite schob und in die Dunkelheit hinaus huschte. „KAGOME!“, schrie InuYasha und rannte ihr hinterher. Draußen herrschte noch immer stockfinstre Nacht. Es bereitete InuYasha dennoch keine Schwierigkeiten, Kagome in der Dunkelheit zu finden. Er konnte sie deutlich riechen. Ihren Schweiß, die Angst, die Verzweiflung, ihr Blut und ihre Tränen. Doch die junge Frau war trotz der Dunkelheit ziemlich schnell. Als InuYasha Kagome fast erreicht hatte, wandte sie sich blitzschnell um, ein Pfeil war eingelegt, sie spannte den Bogen. „InuYasha! Lauf weg!“, wisperte sie kaum hörbar. InuYasha schüttelte den Kopf, wagte es aber nicht, einen Schritt auf sie zuzugehen. „Niemals! Du kannst Naraku besiegen! Du bist stärker als er, Kagome! Lass dich nicht von ihm täuschen! Wir sind stärker als er! Wir beide zusammen werden ihn besiegen!“, rief InuYasha Kagome zu. Kagome hörte die Entschlossenheit und Überzeugung in InuYashas Worten. Sie schloss die Augen und verbannte Naraku und seine Befehle aus ihren Gedanken. Es gelang ihr, dass Narakus Stimme in ihrem Kopf etwas leiser wurde. Stattdessen stellte Kagome sich InuYasha vor. InuYashas Gesicht, seine goldenen Augen. Wie sehr sie ihn liebte… Narakus sollte spüren, dass sie stärker war, dass die Liebe zu InuYasha ihr Kraft gab. Naraku sollte es nicht schaffen, dass sie InuYasha verletzte. Liebe war eine Macht, die Naraku nicht verstand. InuYasha beobachtete Kagome angespannt, rührte sich aber nicht. Kagome schwitzte, sie kämpfte verbissen mit geschlossenen Augen gegen Narakus Befehle an. Schließlich gelang es ihr, den Bogen etwas sinken zu lassen. Als das Mädchen Pfeil und Bogen endlich auf die Erde fallen ließ und in die Knie stürzte, war InuYasha sofort an der Seite seiner Geliebten und fing sie auf. „Kagome!“ Kagomes Augen waren glasig. „Sei vorsichtig, InuYasha…“, murmelte Kagome schwach und bevor InuYasha verstand, was sie meinte, hatte Naraku erneut die Kontrolle über Kagomes Körper erlangt. Kagome konnte nichts dagegen tun. Sie zog das Messer hervor und erwischte InuYasha an der Wange, obwohl er noch versucht hatte auszuweichen. Blut rann über sein Gesicht, dennoch gelang es ihm, das Messer aus Kagomes Händen zu entwinden und fortzuwerfen. Er zog Kagome an sich, obwohl ihr Körper sich mit unglaublicher Kraft seinem Griff zu entwinden versuchte. Doch InuYasha ließ Kagome nicht los. „Halt mich fest, InuYasha! Lass mich nicht los!“, flüsterte Kagome. „Ich hab nicht vor, dich loszulassen!“, gab InuYasha zurück und umarmte sie noch fester. „Ich kann mich ihm besser wiedersetzen, wenn du bei mir bist.“, brachte Kagome angestrengt hervor. Sie war außer Atem, weil Naraku ihren Körper zwang, sich gegen InuYashas Umklammerung zu wehren. „Wie können wir es nur schaffen, dich von Narakus Einfluss zu befreien?“, murmelte InuYasha ratlos. Kagome erzitterte in seinen Armen, ihr Körper war allmählich am Ende seiner Kräfte. „Ich weiß nicht.“, murmelte sie. Es fiel ihr schwer, zu sprechen. „Er versucht uns dazu zu bringen, dass wir uns hassen.“, sagte InuYasha leise. Kagome seufzte in InuYashas Armen. Ihr Körper rührte sich einen Moment nicht, hielt still. „Wir sollten Naraku zeigen, dass er es nicht schafft. Wir werden uns niemals hassen.“, sagte sie entschlossen. Dann drehte sie sich zu InuYasha um, ihre Hände streichelten sein blutiges Gesicht. InuYasha beugte sie zu ihr herab, schloss die Arme zärtlich um sie und küsste Kagome fest und innig. Sie schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft. In diesem Moment spürte sie, wie Narakus Stimme verschwand. Seine ganze Aura verblasste und war schließlich fort. Kagome fühlte sich völlig erschöpft und ihr ganzer Körper schmerzte. Ihre zerkratzten Arme brannten. Doch all das störte Kagome nicht. Sie war einfach nur erleichtert, dass Naraku verschwunden war. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in InuYashas Armen. „Ist er fort?“, fragte InuYasha leise und streichelte ihr über den Rücken. Kagome nickte. „Ja, er ist weg. Es tut mir so Leid, InuYasha…“ Sie starrte auf ihre Hände, an denen InuYashas Blut klebte. InuYasha stand auf und hob sie in seine Arme. „Ist schon gut. Das ist doch nur ein Kratzer. Und Miroku wird auch wieder.“ Als er sie zurück in die Hütte trug, sagte er leise: „Ich werde jetzt nicht mehr von deiner Seite weichen.“ Kagome schmiegte sich an ihn, brachte aber kein Wort hervor. „Was ist geschehen?“, fragte Kaede, als InuYasha die erschöpfte Kagome in der Hütte absetzte. „Naraku ist fort.“, sagte InuYasha nur. „Dem Himmel sei Dank.“, sagte der kleine Shippou leise. Er war immer noch sehr geschockt. Kagome ließ sich zu Boden sinken und hielt den Blick gesenkt. „Wie geht es, Miroku?“, fragte sie tonlos. Sango setzte sich neben Kagome und legte einen Arm um sie. „Wir haben den Pfeil entfernt. Miroku schläft jetzt und wird bald wieder fit sein. Mach dir keine Vorwürfe, Kagome. Es war nicht deine Schuld.“, versicherte Sango ihrer Freundin. Kirara, immer noch in ihrer großen Gestalt, stupste Kagome mit der Nase an und fauchte leise. Dann verwandelte sie sich wieder in ein kleines Kätzchen und sprang miauend auf Kagomes Schoß. Kagome seufzte und streichelte gedankenverloren Kiraras Fell. „In Zukunft solltet ihr Waffen jeglicher Art besser aus meiner Reichweite fernhalten.“, sagte sie leise. InuYasha gesellte sich zu Sango, Kagome und Kirara. „Ach was! Wir haben Naraku diesmal besiegt. Wir werden das wieder schaffen. Solange wir zusammen halten, hat er keine Chance gegen uns.“ InuYashas Stimme war fest und voller Überzeugung. Sango lächelte InuYasha dankbar zu. „Genau.“, erwiderte sie. Kagome blickte auf. Sie fühlte sich plötzlich viel besser. Suchend sah sie sich in der Hütte um. „Kaede hast du einen sauberen Lappen und etwas Wasser für mich? Ich möchte InuYashas Schnittwunde säubern.“ Die alte Miko hatte gerade nach Miroku gesehen, der ruhig schlief. „Ja, warte einen Moment.“, antwortete sie und stand auf. Kurz darauf reichte sie Kagome eine Schüssel mit Wasser und einen Lappen. „Pah! Das brauch ich nicht, Kagome!“ brummte InuYasha und rutschte von Kagome weg. Doch Kagome ließ sich nicht beirren und zog ihn wieder zu sich. „Halt still, InuYasha.“, forderte sie ihn auf und betupfte dann sein blutverschmiertes Gesicht. Es brannte und InuYasha knurrte leise, wehrte sich aber nicht mehr. Als Kagome fertig war, gab sie InuYasha einen Kuss, und klebte ihm trotz seines Protests ein Pflaster ins Gesicht. Als Kagome die Hütte verließ, um den Lappen auszuwaschen und frisches Wasser zu holen, schimpfte InuYasha: „Wie sieht das denn aus? Was wird Naraku wohl denken, wenn ich mit so einem doofen Klebeding im Gesicht rumlaufe? Oder schlimmer noch: Wenn ich Kouga treffe….“ Kaede, Sango und Shippou kicherten. Dann hüpfte Shippou auf InuYashas Schulter und erklärte frech: „Das Pflaster ist schon besser, InuYasha. So kommt kein Schmutz in die Wunde, wenn Kagome dich wieder mal „Platz“ machen lässt.“ InuYasha versuchte Shippou zu erwischen, um ihn zu schlagen, doch der kleine FuchsYoukai war schneller. Knurrend sah InuYasha von einer Verfolgung ab. Dafür war die Hütte zu klein und Shippou hatte aufgrund seiner kleinen Größe in dieser Enge einen entscheidenden Vorteil. Als Kagome mit frischem Wasser und dem ausgewaschenen Lappen zurückkam, musterte Sango Kagome. „Du siehst aber auch ziemlich schlimm aus.“, bemerkte die Dämonenjägerin und deutete auf Kagomes Gesicht und ihre verkratzten Arme. „Das im Gesicht ist nicht mein Blut.“, sagte Kagome müde. InuYasha blickte Kagome nun ebenfalls an. „Sango hat aber Recht. Du siehst zum Fürchten aus.“, bemerkte der Hanyou. Dann nahm er Kagome die Schüssel mit Wasser und den Lappen ab und ließ sie sich hinsetzen. Erschöpft sank Kagome in die Knie. InuYasha säuberte ihr Gesicht und auch die Striemen an ihren Armen. Kagome saß still, hatte aber die Zähne fest zusammengebissen. Als InuYasha schließlich fertig war, stellte er die Schüssel mit Wasser beiseite und zog Kagome in seine Arme. Er hatte die verkratzten Arme seiner Liebsten mit einer von Kaedes Salben eingerieben und dann verbunden. Draußen vor der Hütte brach ein neuer Tag an. Die Vögel zwitscherten und nichts deutete daraufhin, was hier in der Nacht geschehen war. „Wir ruhen uns jetzt aus und wenn es Miroku besser geht, suchen wir Naraku. Der kann dann was erleben!“, sagte InuYasha leise. Kagome nickte, lehnte sich an ihn und war bald darauf eingeschlafen. Sango saß derweil bei Miroku und strich sanft eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Der Mönch schlief noch immer, sah aber schon viel besser aus, als noch in der Nacht. Als Sango hörte, was InuYasha gesagt hatte, brummte sie: „Naraku sollte sich besser warm anziehen. Wenn ich ihn das nächste Mal treffe…“ Sie ballte die Fäuste. Shippou gesellte sich mit Kirara zu Sango. „Wir machen Naraku platt, Sango!“, sagte der kleine FuchsYoukai fest entschlossen. Sango blickte ihn verwundert an, Kaede und InuYasha lachten leise. Dann sagte InuYasha zu Shippou gewandt: „Du hast Recht, Kleiner! Wir machen ihn platt.“ Er küsste die schlafende Kagome zärtlich auf die Stirn und grinste dann zufrieden. Bei diesem ersten Versuch, die Kontrolle über Kagome zu gewinnen, hatte eindeutig Narakus den Kürzeren gezogen. Naraku fluchte und fluchte. Er war so unglaublich wütend. Er hatte zwar die Kontrolle über Kagome gewonnen, doch sie war viel schwerer zu steuern als Kohaku. Da sie eine Miko war, war ihre Widerstandskraft viel stärker. Außerdem hatte sie ihr Gedächtnis nicht verloren. Sonderlich erfolgreich war Naraku mit seinem nächtlichen Angriff wirklich nicht gewesen, das gestand er sich zähneknirschend ein. Niemand war gestorben, weder InuYasha, noch sonst jemand. Die Verletzungen, die Kagome ihren Freunden zugefügt hatte, würden bald wieder verheilt sein. Das ganze Unternehmen hatte ihm nichts gebracht, aber unglaubliche Kraft und Anstrengung gekostet. „Geh mir aus den Augen!“, herrschte Naraku Kanna an, die in seiner Nähe stand. Der Spiegel, den sie vor der Brust trug, zeigte eine friedlich schlafende Kagome in InuYashas Armen. Naraku konnte diesen Anblick nicht mehr ertragen. Jegliches Gefühl von Zuneigung und Vertrauen widerte ihn an. Kagura hatte sich sicherheitshalber schon von ihrem Herrn und Schöpfer entfernt. Kanna gesellte sich nun zu ihr. Kagura nahm eine ihrer Federn aus dem Haar. Zusammen mit Kanna erhob sie sich auf der nun riesigen Feder in die Lüfte. „Tja, das war wohl nichts.“, brummte Kagura, als sie außer Hörweite von Naraku waren. Die Windherrscherin klang ziemlich schadenfroh. Kanna blickte zu ihr auf, sagte aber nichts. Kagura schloss die Augen und genoss es, den Wind in ihrem Gesicht zu spüren. Sie selbst fühlte sich Naraku nicht gewachsen, doch sie hoffte sehr, dass es seinen Feinden irgendwann gelingen würde, ihn zu töten. Dann würde sie endlich frei sein können. Als sie leise seufzte, sagte Kanna mit unbewegter Stimme: „Du solltest deine Abneigung gegenüber Naraku vielleicht besser nicht so deutlich zeigen.“ Kagura blickte Kanna böse an, entgegnete aber nichts. Sie schloss wieder die Augen und drehte ihr Gesicht erneut in den Wind. Wenn der Wind ihre Haare zerzauste, konnte sie sich zumindest für einige Augenblicke einbilden, frei zu sein. Der Wind in ihrem Gesicht fühlte sich an wie das zarte Streicheln einer Hand. Plötzlich dachte sie an Sesshoumaru. Sie sah ihn in Gedanken vor sich, der Wind spielte mit seinem langen silbernen Haaren. Unerwartet wurde Kagura aus ihren Tagträumen gerissen. Ein Wassertropfen fiel auf ihr Gesicht und sie öffnete ein wenig bedauernd die Augen. Wolken zogen plötzlich auf, der Wind wurde stärker und es begann zu regnen. Innerhalb kürzester Zeit schüttete es nur so. Der Wind peitschte Kagura und Kanna auf Kaguras Feder durch die Lüfte und durch den nun strömenden Regen, Kaguras Feder durchnässte allmählich. Kanna rührte sich nicht, obwohl sie inzwischen ebenfalls völlig durchnässt war. Die Haare klebten an ihren Wangen. Regentropfen perlten über die Oberfläche von Kannas Spiegel wie Tausende von Tränen. „Wenn deine Feder zu nass wird, stürzen wir ab.“, bemerkte Kanna schließlich ruhig. Kagura erwiderte nichts, lenkte ihre Windfeder aber zu Boden. Als die beiden wieder festen, wenn auch feuchten Grund unter den Füßen hatten, steckte Kagura die Feder zurück in ihr klatschnasses Haar. „Wir sollten wohl besser zu Naraku zurückkehren.“, sagte Kagura und Kanna nickte stumm. Der Regen prasselte laut auf das Dach von Kaedes Hütte. An einigen Stellen war das Dach undicht und es hatten sich kleine Pfützen auf dem Boden gebildet. Shippou saß genervt in einer Ecke und spielte mit seinem Kreisel. „Oh Mann! Jetzt geht das schon fast drei Tage so. Regen, Regen, nichts als Regen... Dabei ist doch eigentlich Sommer!“ „Reg dich nicht auf, Shippou.“, brummte Miroku. „Wir hätten sowieso nirgendwo hingehen können, so fit bin ich noch nicht.“ Er deutete auf seinen rechten Arm, der in einer Schlinge steckte, damit er die verletzte Schulter nicht zu stark bewegte. „Ich kann mein Kazana nicht einsetzen, da ist es mir echt lieber, dass wir noch eine Weile gezwungen sind, Pause zu machen.“ Sango, die in Mirokus Nähe saß und bisher geschwiegen hatte, rutschte nun etwas näher zu ihm. „Ich find es auch nicht so schlimm.“, schmunzelte sie und schmiegte sich an den Mönch. Miroku gab ihr einen liebevollen Kuss und streichelte ihr mit seiner linken Hand durchs Haar. „Ja, es hat so seine Vorzüge, hier festzusitzen.“, murmelte er und schaute verträumt drein. Sango kicherte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Shippous Laune dagegen wurde nicht besser. Er langweilte sich, denn Kirara schlief in der Nähe des kleinen, qualmenden Feuers. Außerdem konnte er ja wegen des Regens nicht draußen spielen. „Wann kommen InuYasha und Kagome endlich zurück? Sie sind schon fast zwei Tage fort.“, meckerte Shippou schließlich ungeduldig. Kaede, die sich eine Decke um die Schultern gelegt hatte und ebenfalls in der Nähe des Feuers saß, antwortete: „Sie wollen für uns alle was zu essen besorgen, das dauert halt seine Zeit. Da haben die Beiden ziemlich viel zu tun.“ Miroku nickte, dann bemerkte er: „Sie werden allerdings ziemlich durchnässt werden. Hoffentlich erkälten sie sich nicht.“ „Kagome hat doch diesen neuzeitlichen Schirm. Er ist eigentlich groß genug, dass sie beide darunter passen.“, warf Sango ein. „InuYasha?“ Kagome strich sich eine regennasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie schüttelte sich, ihre Kleidung war völlig durchnässt und sie fror, obwohl es trotz des Regens recht warm war. „Ja, was ist, Kagome?“, fragte InuYasha, er war ebenso nass wie Kagome. „Haben wir inzwischen nicht genug zu essen?“ Kagome deutete auf den riesigen Sack, in dem InuYasha die ganzen Lebensmittel aufbewahrte, die sie gesammelt hatten. Verschiedene Beeren und Pilze, Wurzeln, Fisch und Fleisch waren dort sicher vor dem Regen verpackt und bisher trocken geblieben, in einem der nahegelegenen Dörfer hatten sie auch etwas Reis eintauschen können. InuYasha besah sich den prall gefüllten Sack. „Ja, es könnte reichen.“, brummte er dann. Kagome zitterte und klapperte mit den Zähnen. „Können wir uns dann vielleicht irgendwo unterstellen? Mir ist saukalt und ich würde mich gerne an einem Feuer aufwärmen, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Dorf machen. Vielleicht hört es dann auch endlich auf zu regnen.“, beschwerte sie sich. Leicht von ihrem Tonfall genervt erwiderte InuYasha: „Ich kann aber nichts dafür, dass es immerzu regnet. Und dein blödes, buntes Regenabhaltedingsbums hat ja auch nicht sehr lange gehalten.“ Er schüttelte sich nach Hundeart und das Wasser spritzte in alle Richtungen. „Ihhh! Du blöder Hund!“, kreischte Kagome und wich ein paar Schritte vor ihm zurück. „Du sollst mich nicht so nennen!“, schimpfte InuYasha beleidigt. Doch als er Kagome betrachtete, musste er unweigerlich lachen. Verärgert blickte sie ihn an, das Regenwasser rann in Strömen über ihr Gesicht. Ihre Augen blitzten wütend. Ihre Kleider waren voll Wasser gesogen und klebten an ihr. Außerdem war ihr Oberteil ziemlich durchsichtig geworden. Scheinbar hatte sie das aber noch nicht bemerkt. „Du siehst süß aus, wenn du wütend bist.“, murmelte er. Lauter sagte er dann: „Stell dich nicht so an! Noch nässer kannst du echt nicht mehr werden, Kagome!“ Kagome war aber noch immer sauer. „Pah! Du bist schuld, dass wir klatschnass sind. Du hast meinen Schirm schließlich kaputt gemacht!“, warf sie ihm vor. InuYasha brachte knurrend hervor:„Ich hab nur versucht, das Ding aufzuspannen. Ich konnte doch nicht wissen, dass man dafür auf so einen dämlichen Knopf drücken muss! Du hast schließlich nur gesagt: ‚InuYasha! Spann den Schirm auf! ‘ Und dann hab ich ihn halt auseinandergezogen…“ Kagome seufzte. „Und völlig verbogen. Aber egal… Lass uns einfach einen Unterstand suchen, okay?“, bat sie, noch immer frierend. InuYasha nickte. Eine spontanen Idee folgend, zog er sein Oberteil aus Feuerrattenfell über den Kopf, wrang es aus und legte es Kagome wie ein Regencape um die Schultern. „Es ist zwar auch nass, aber besser als nichts.“, sagte er leise. Verlegen blickte Kagome zu Boden. Es tat ihr plötzlich Leid, dass sie sich gestritten hatten und sie hatte ein schlechtes Gewissen. „Danke.“, murmelte sie und bezog sich darauf, dass InuYasha ihr sein Oberteil gegeben hatte. InuYasha grinste nur, schulterte den Sack mit dem Essen und nahm dann Kagomes Hand. „Komm! Lass uns ein trockenes Plätzchen suchen.“, schlug der Hanyou vor und wollte schon losmarschieren, als sich Kagome überraschend an seine Brust warf. „Es tut mir Leid, InuYasha. Ich wollte nicht mit dir streiten.“, nuschelte sie verlegen. InuYasha setzte sein Gepäck wieder ab und legte die Arme um das Mädchen, dass er über alles liebte. „Schon gut, meine Süße.“, erwiderte er und küsste sie auf die Stirn. „Verzeihst du mir, mein Liebster?“, flüsterte Kagome. „Ach, mein Schatz! Natürlich, verzeih ich dir. Manchmal streitet man sich eben. Das ist doch normal.“, antwortete der Hanyou. Kagome stellte sich auf die Zehenspitzen und zog InuYasha zu sich herunter. Das junge Paar küsste sich lange und leidenschaftlich, während der Regen über ihre Gesichter rann. Naraku starrte in den Regen. Er hasste Regen. In letzter Zeit hasste er alles noch mehr als sonst. „Kagura! Mach, dass der Regen aufhört!“, befahl er wütend. Wie oft hatte er sie in den letzten Tagen darum gebeten? Er wusste es nicht mehr. Kagura unterdrückte ein Seufzen. „Ich hab es doch schon versucht! Doch egal wie viel Wind ich mit meinem Fächer heraufbeschwöre, er bringt nur neue Regenschauer!“ Naraku brummte unwirsch, gab aber nichts zurück. Erneut starrte er ungeduldig in den Regen. ‚Wenigstens sind wir im Trocknen‘, tröstete er sich stumm. Ein wenig Schadenfreude keimte nun in ihm auf, da er durch Kannas Spiegel wusste, dass InuYasha und Kagome nicht so viel Glück hatten. Völlig durchnässt streiften sie durch einen Wald, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Unterstand. Derweil in Kaedes Hütte… Die Regentropfen dröhnten noch immer unaufhörlich auf das Dach, der Abend brach allmählich herein. „Draußen wird es schon dunkel.“, bemerkte Sango. Miroku, der sie im Arm hielt, nickte, schwieg aber. Shippou sprang abrupt auf die Füße. „Macht ihr euch eigentlich keine Sorgen, wo die Beiden bleiben?!“, rief er entrüstet. Kaede zuckte mit den Schultern. „InuYasha und Kagome sind beide erwachsen genug. “, brummte sie und zog die Decke enger um ihre Schultern. Sango wollte etwas erwidern, zögerte aber zunächst. Dann traf sie eine Entscheidung und richtete sie das Wort schließlich doch an die alte Miko. „Äh Kaede, du sprichst von InuYasha … und du verwendest das Wort ‚erwachsen‘…?“ „Stimmt. Du hast Recht, Sango.“, kicherte Kaede, als sie verstand was Sango meinte. „Du bist heute ziemlich frech, Sango.“, grinste nun auch Miroku. Shippou verstand die Witze seiner Freunde nicht und wurde nur noch wütender. „Ich weiß nicht, was mit euch los ist! Sollten wir InuYasha und Kagome nicht suchen gehen, nach allem, was geschehen ist? Vielleicht versucht Naraku, Kagome wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Und wir sitzen hier tatenlos herum.“ Der kleine FuchsYoukai sah verzweifelt aus. Die Gefahr, dass Naraku Kagome erneut kontrollierte, bestand tatsächlich, das mussten die Freunde sich eingestehen. Doch Sango versuchte Shippou zu beruhigen und lächelte ihn aufmuntert an. „Mach dir keine Sorgen, Shippou. Sie kommen bestimmt bald zurück.“ Miroku nickte. „Ja. Wegen des starken Regens werden sie nicht so gut voran kommen.“, ergänzte er. Dann flüsterte er in Sangos Ohr: „Vielleicht sind InuYasha und Kagome froh, dass sie mal miteinander alleine sind. Gerade beneide ich sie ein bisschen…“ Sango warf ihm einen bösen Blick zu. „Miroku!“, schimpfte sie. Kaede und Shippou blickten sie verwundert an, da sie nicht verstanden, warum Sango sauer war. Und? Wie war’s? Action genug? Oder nicht? Ich bin gespannt auf eure Meinung! Liebe Grüße und bis bald! Eure Leni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)