Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt von leni1983 (Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit") ================================================================================ Kapitel 21: Nächtlicher Angriff ------------------------------- Schweigend starrte Kagura in die Sterne. Man konnte nur einige wenige durch die Wolken glitzern sehen - diejenigen, die am hellsten strahlten. Sie erschienen ihr so greifbar nah und waren angeblich doch so unvorstellbar weit entfernt. Sie unterdrückte den Impuls, die Hand nach den Sternen auszustrecken. Sie sahen so winzig klein aus. Sie konnte kaum glauben, was sie wirklich waren. Keine Lichtpunkte am Himmelszelt, nein. Kagura hatte von Kagome aufgeschnappt, dass es in Wirklichkeit Sonnen waren, riesige Feuerbälle aus Gas und Hitze. Sie waren unglaublich weit entfernt und andere Planeten ähnlich wie ihr eigener umkreisten diese fremden Sterne. Kagome hatte dies dem kleinen Shippou erklärt, als er die Sterne bewundert hatte. Kagura seufzte, ihr Blick wanderte umher. Einen kurzen Moment ruhten ihre Augen auf Sesshoumaru, der fern von ihr auf der anderen Seite ihres Rastplatzes stand und Wache hielt. Er war für sie genauso unerreichbar wie die leuchtenden Sterne. Der Youkai stand so unbeweglich und erhaben wie eine Statue und das Einzige, was sich an ihm bewegte, war sein langes, silbern glänzendes Haar, welches im Nachtwind leicht wehte. Verstohlen wandte die Windherrscherin den Blick ab. Am liebsten wäre sie selbst der Nachtwind geworden und an seiner statt durch das Haar des Daiyoukais gestrichen. Murmeln, Geflüster und eine Bewegung in der Gruppe der Schlafenden riss sie aus ihren Gedanken. Doch es war nur Kagome. Die junge Frau fand nur wenig Schlaf, es war ohnehin unbequem auf dem Boden zu schlafen und wenn man dazu noch schwanger war… Kagura fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis das Baby kam. Kagome war wirklich schon ziemlich rund. InuYasha bekam ebenfalls nur wenig Ruhe, denn Kagome musste sich häufig im Gebüsch erleichtern und im Dunklen mochte sie sich nicht alleine von der Gruppe entfernen. Auch InuYasha wäre das wohl nicht Recht gewesen… Wahrscheinlich schlief InuYasha aber in dieser Nacht als Mensch ohnehin nicht. Wäre Kagura an seiner Stelle gewesen, hätte sie es nicht gewagt, sich zur Ruhe zu legen und die Augen auch nur eine Sekunde zu schließen. Menschen waren so schwach und verletzlich. Obwohl sie als Youkai inzwischen einen gewissen Respekt der Zähigkeit einiger menschlicher Exemplare gegenüber entwickelt hatte. Insgeheim bewunderte und beneidete Kagura Kagome für ihre Liebe zu InuYasha und ihr Durchhaltevermögen in der Schwangerschaft und auch zuvor. Auch InuYasha gegenüber empfand sie ungewollt Bewunderung. Wie gut er sich mit der Situation abgefunden hatte, regelmäßig ein Mensch zu werden und auch damit, dass andere – sogar seine Feinde - von seiner Schwäche Kenntnis hatten… Kagura spürte plötzlich einen kalten Windhauch, einen ziemlich kalten… Und es lag nicht am Schnee um sie herum, dass ihr die Kälte bis in ihr Innerstes kroch. Die Wolkenkreatur kam zurück und näherte sich in ihnen wieder. Auch die anderen hatten die Veränderung gespürt, Rin und Shippou wurden aus dem Tiefschlaf gerissen. Insgesamt hatten alle wenig Zeit, sich kampfbereit zu machen. Der Dämon war diesmal überraschend schnell, doch durch den Kampf wurden sie alle wach. Jeder setzte wie gewohnt seine Attacken ein, InuYashas Knurren war über die ganze Lichtung zu hören, ebenso wie das Zischen von Tessaiga und von Sangos Hiraikotsu. Kagome, die einen Moment gebraucht hatte, um sich zu sammeln, schoss wieder Pfeile ab. Zunächst erwartete die gemischte Gruppe keinen großen Kampf. Bisher hatte sich der Dämon aufgrund ihrer Attacken früher oder später immer zurückgezogen und auch keine große Gegenwehr geleistet. Doch es dauerte nur einige Minuten, bis sie alle erschrocken bemerkten, dass die seltsame Kreatur scheinbar dazu gelernt hatte. Offenbar war es nicht länger bereit, sich einfach nur vertreiben zu lassen. Nun mussten sie alle höllisch aufpassen, denn manchmal zogen sich die Wolken zurück, um Sekunden später mit atemberaubender Geschwindigkeit zurückzukehren. Bei einer solchen Attacke gelangte Shippou in eine ziemlich intensive Ansammlung des schwarzen Nebels. Das Atmen fiel dem jungen Fuchsyoukai schwer und die Angst bohrte sich Dornen gleich in sein Herz. Er schrie aus Leibeskräften und nur aus diesem Grund gelang es seinen Freunden, ihn relativ schnell zu finden, denn auch um sie herum herrschte wieder grenzenlose Schwärze. Kagome drückte den zitternden Shippou an sich, der hatte eigentlich stark sein wollen, doch er konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Kagome wollte Shippou beruhigen, als ein weiterer spitzer Schrei zu hören war. Die kleine Rin war von einem der dunklen Nebelschwaden gepackt worden. Schreckliche Angst schnürte ihr die Kehle zu, doch sie versuchte weiter zu schreien, aber es kam nur noch ein leises, schwaches Krächzen aus ihrem Mund. Sie streckte die Arme aus, versuchte Sesshoumarus Namen zu rufen, aber sie bekam nur ein Flüstern zustande. „Rin, wir holen dich. Halt aus!“, rief InuYasha und versuchte festzustellen, aus welcher Richtung Rins Schreien und ihr anschließendes Flüstern gekommen war. Doch sein menschliches Gehör war nicht annähernd so gut. Sesshoumaru raste einem Lichtblitz gleich durch die Wolke, doch der Dämon war riesig, er konnte Rin auch nicht sofort finden. Ihre Schreie und Rufe waren inzwischen verstummt. InuYasha watete ebenfalls auf der Suche nach Rin blind vorwärts und spürte plötzlich wie sich der Nebel um ihn herum verdichtete. Bevor er realisierte, was geschah, wurde er gepackt, Nebelschwaden wanden sich fest um seine Arme und Beine wie die Arme eines Kraken. Er zappelte fluchend und versuchte sich zu befreien. „InuYasha! InuYasha, wo bist du?“, rief Kagome, die an seiner Stimme hörte, dass etwas nicht stimmte. Zusammen mit Shippou, der noch immer auf ihrer Schulter saß, tastete sie sich vorwärts, doch sie konnte InuYasha nicht finden. „InuYasha!“ „Kagome! Bleib, wo du bist! Dieses Biest hat mich gepackt, ich weiß nicht, wie ich loskommen soll!“ „InuYasha, ist Rin bei dir? Wir hören sie nicht mehr!“ „Nein, keine Ahnung! Es ist alles schwarz! Verdammt!“ „Wir holen dich raus, InuYasha!“, rief Miroku. „Sprich mit uns, damit wir zu dir finden.“, ergänzte Sango. „Das ist – nicht so einfach! Dieses Ding versucht…“ InuYasha verstummte abrupt und nur wenige Sekunden später zog die Wolkenkreatur sich in atemberaubendem Tempo zurück. In riesigen wabernden Schwaden verschwand sie am Horizont und mit ihr auch Rin und InuYasha. Sesshoumaru folgte der Wolke ohne zu Zögern und ohne ein weiteres Wort an die Freunde oder an Jaken zu verlieren. Doch seinem Tempo konnten die Freunde unmöglich folgen. Völlig überrascht und verzweifelt realisierten sie, was geschehen war. Rin und InuYasha waren fort, verschleppt, vielleicht sogar verletzt oder schlimmeres. Kagome versuchte stark zu sein, doch die Angst um die beiden schnürte ihr die Kehle zu und als Sango sie in die Arme nahm, um sie zu trösten, schluchzte sie leise und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Shippou weinte ebenfalls in den Armen von Sango und Kagome. „Wir werden sie wieder finden!“, sagte Sango entschlossen und warf Miroku einen entschlossenen Blick zu, während sie Kagome noch im Arm hielt und ihr beruhigend über den Rücken streichelte. „Und wenn wir der Wolke bis ans Ende der Welt folgen müssen.“, fügte Miroku hinzu und es klang wie ein Schwur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)