Immortal von CuthbertAllgood ================================================================================ Kapitel 14: Interludium. Yumikos Gedanken oder Was ist eigentlich aus der Snickersoma geworden? ----------------------------------------------------------------------------------------------- So Leute, das Kapi ist mal ein bisschen anders ;) Yumiko erzählt mal, was in Ischariot los ist. Hat in erster Linie den Grund, dass ich keine Ahnung habe, wie ich das mit dem Major schreiben soll oO Das ist nämlich der einzige Chara, den ich absolut nicht mag (okay, ich bin auch kein Enrico-Fangirl, wie man wohl merkt? ;D). Könntet ihr wohl so lieb sein und mir helfen? Und sei es nur eine kleine Anregung. Wäre euch super dankbar!! Ach ja: Auch wenn es euch möglicherweise überflüssig vorkommt, nachdem mein Bruder Probleme hatte, die Snickersoma zu verstehen, habe ich mal die Übersetzung immer dahinter geschrieben ;) Mit samt und sonder allen Mitgliedern Ischariots war grade nichts anzufangen. Maxwell lief wie eine Katze im Käfig herum und fauchte jeden an, der ihm über den Weg lief. Heinkel hatte sich zum Schießplatz verzogen und alle anderen von selbigen vertrieben. Die Neulinge wurden von den Alteingesessenen durch die Gegend gescheut. Im Allgemeinen – es herrschte Chaos und Stress pur. Und ich… Nun, da ich mich nicht an die letzten zwei Stunden erinnerte, aber mein Katana in der Hand hatte und das ganze Hauptquartier Spuren der Verwüstung vorweisen konnte (anders gesagt: stellenweise war alles kurz und klein geschlagen), war anzunehmen, dass Yumi mal wieder die Oberhand gewonnen hatte. Dafür sprach auch, dass ich halb blind war, weil ich keine Ahnung hatte, wo meine Brille war. Egal. Es würde ohne gehen müssen. Was dachte sich dieses verdammte Kind auch dabei, einfach so abzuhauen?! Aber was mich noch viel mehr aufregte, als dass sie verschwunden war, waren zweierlei Dinge: Erstens, dass es ihr so leicht gefallen war, warum hatte niemand etwas gemerkt? Zweitens: meine Vermutung, wohin sie wahrscheinlich gegangen war. Natürlich würde ich mich hüten, dem Chef gegenüber so was zu erwähnen und es war ja auch nur eine Vermutung – aber ich war nicht blind (gut, im Moment schon). Verdammt, ich hatte Victorias Blicke dem Van Winkle-Jungen gegenüber gesehen! Wir bekamen ja langsam echt Übung darin, unsere besten Leute an Millennium zu verlieren. Vielleicht sollten Heinkel und ich auch überlaufen. Dann wäre Ischariot wenigstens ganz aufgeschmissen, Maxwell bekam ja alleine gar nichts auf die Reihe. Allein schon, wie lange er gebraucht hatte, um ein paar zum Suchtrupp abzukommandieren… ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass es den anderen Organisationen auch nicht besser ging. Die Vorgehensweise von Millennium ließ darauf schließen, dass der Major keine Ahnung von seinem Job hatte. Und jemanden wie Integra als Vorgesetzte… irgh. Da fuhr ich lieber mit Heinkel Auto. Apropos: ich musste hier ’raus. Lange hielt ich es hier nicht mehr mit den Verrückten aus (ähm ja… sagt die Schizophrene). Dass ich grade sowieso im Eingangsbereich stand, passte mir ganz gut. Ich hängte mir das Katana um – hoffentlich begann Yumi kein Blutbad – und griff, blind wie ich war, den erstbesten längeren Mantel aus der Garderobe. Er war viel zu groß, möglicherweise von einem der Kerle hier, oder eher Heinkel. Aber auf jeden Fall schnell hier heraus, bevor ich noch rein zufällig dem Chefe über den Weg lief. Na danke, lieber nicht. Da taperte ich lieber halb blind durch Berlin, schien irgendwie gesünder zu sein. Mir gefiel die Stadt. Sie war viel grüner als Rom [glaub ich zumindest uû] und so schlenderte ich denn auch Richtung Park. Zwar erkannte ich kaum mehr als ein paar bunte Flecken, aber das schien, wie gesagt, trotz des Risikos der Autos wesentlich ungefährlicher als momentan Maxwell oder sogar Heinkel über den Weg zu laufen. Meine Partnerin hatte schon immer die Angewohnheit gehabt, schneller zu schießen als zu denken. Nicht, dass das sonderlich schwer wäre. Ich schlug den Kragen des viel zu großen Mantels hoch und vergrub die Hände in den Taschen. Eindeutig, Wolfes Verhalten färbte auf mich ab. Nur, dass ich jetzt keine so stilische Sonnenbrille wie sie trug. Und da ich ohnehin nicht wirklich etwas sah, starrte ich denn auch Heinkel-mäßig auf den Boden, während ich gemächlich weiterging. Houston, wir haben ein Problem. Wobei eins weit untertrieben war. Möglicherweise war Victoria unser dringendstes, allerdings nicht, wenn sich der verdammte Ketzer von einem Vampir tatsächlich hier herumtrieb. Obwohl… sie war eine Waffe. Auch wenn ich sie, anders als ihr Vater, nicht nur darauf reduzierte. Ah ja… und eine wandelnde Informationsquelle über Ischariot. „Scheiße“, fluchte ich leise – und lief in jemanden hinein. Ich brauchte nur einen Moment, um mein Gleichgewicht zu wahren und griff blind nach vorn, um zu verhindern, dass Wer-auch-immer meinetwegen stürzte. Tatsächlich bekam ich einen Arm zu fassen, nach einem Moment, als ich sicher war, dass keine solche Gefahr mehr bestand, ließ ich leicht verlegen wieder los. Erkennen konnte ich immerhin ein grellbuntes Farbengemisch von zirka einem Meter fünfzig Höhe. Verdammt. Ich sollte mir angewöhnen, ein paar Ersatzbrillen mit mir mitzuschleppen, oder Kontaktlinsen. Nach Yumis Anfällen war ich jedes Mal aufgeschmissen. „Verzeihung, das wollte ich nicht. Alles in Ordnung? Ist Ihnen etwas passiert?“ „Na, na, scho’ i’ O’nung, jung’ Frau.“ [Nein, nein, schon in Ordnung, junge Frau.] Ich musste mich sehr anstrengen, um den seltsamen Dialekt zu verstehen. Könnte Bayrisch sein. Jedenfalls wusste ich jetzt, dass es eine alte Frau war, das hörte man deutlich. „Sen Se ne Nonne?“ [Sind Sie eine Nonne?], fragte sie dann. Sah man mir das denn selbst jetzt so deutlich an, wo ich den Mantel und die Haare offen trug? Nicht, dass es mich störte, es wunderte mich nur. „Bin ich. Warum?“ „Nua so. Hmmm. Sniggas?“ [Nur so. Hmmm. Snickers?] „Snickers?“, wiederholte ich fassungslos. „Was für Snickers?“ „Na jut, de ebe nischt. Habish mehr.“ [Na gut, dann eben nicht. Habe ich mehr.] Offenbar hielt sie den Zeitpunkt auch für gekommen, jetzt einen zu essen. Es klang zumindest so. Ich wartete geduldig, bis sie fertig war. Keine Ahnung warum. „Ah, Se sen ja imma no’ da. Des is jut. Se ham Jedult. Sen mi sym-apathisch. Sachen Se ma’, sen Se enne von de’ neun Kirchenleut’?“ [Ah, Sie sind ja immer noch da. Das ist gut. Sie haben Geduld. Sind mir sympathisch. Sagen Sie mal, sind Sie eine von den neuen Kirchenleuten?] Was zur… Meinte sie etwa Ischariot?! Woher könnte sie von uns wissen? „Was für Kirchenleute?“ „Keene Ahnung. Sen ers’ seit paar Wochen inna Stadt. Hab scho’ n paar von dene’ jesehen. Irjendwat vom Vatischan oda so. Hochjeheim. Aba Jertrude un’ de Sniggas wissen viel.“ [Keine Ahnung. Sind erst seit paar Wochen in der Stadt. Habe schon ein paar von denen gesehen. Irgendwas vom Vatikan oder so. Hochgeheim. Aber Gertrude und die Snickers wissen viel.] „Gut zu wissen“, murmelte ich. Wie tief waren wir gesunken, dass eine alte Frau, deren Hauptinteresse offenbar Snickers waren, anfing, sich Gedanken über die dreizehnte Kongregation des Vatikans zu machen? „Was wissen Sie denn über I… diese Leute von der Kirche?“ „Nischt allz’ viel. Irjendenne Jampftrupp’ oda so. Un’ scheenen im Momang irjendwelsche Probemje zu ha’m.“ [Nicht allzu viel. Irgendeine Kampftruppe oder so. Und scheinen im Moment irgendwelche Probleme zu haben.] Mittlerweile war mir die Frau unheimlich und möglicherweise eine Gefahr, die es auszuschalten galt. Aber ich konnte doch nicht… Und selbst wenn, nicht auf offener Straßen. „Yumiko!“ Heinkels Stimme. Moment! Heinkel? Wo kam die denn jetzt schon wieder her?! Ich spürte ihre Hand auf meinen Trenchcoat“, bemerkte sie. „Hier. Deine Brille, du blindes Huhn.“ Die Bewegung der Flecken verriet, dass sie damit vor meinen Augen herumfuchtelte. Ärgerlich schnappte ich danach und setzte die Brille auf, sodass die Welt wieder klare Konturen annahm. Heinkel grinste. „Hallo Ömchen“, begrüßte sie fröhlich. „Irgendwie kommst du mir bekannt vor. Egal. Ich brauch mal deine Gesprächspartnerin.“ „Was ist?“ Heinkel setzte ihre stilische Sonnenbrille auf und grinste noch breiter. „Zooling hat einen Fehler gemacht. Die Möglichkeit, dass wir Vic wiederkriegen, erhöht sich dadurch zwar nicht zwangsläufig, aber wenn wir uns beeilen, kriegen wir Zooling noch.“ Ehrlich gesagt, hatte ich jetzt keine große Lust, mich mit dem sensenschwingenden, rothaarigen Mannweib von Millennium zu schlagen. Ah, und noch etwas – nach Heinkels Aktion jetzt grade wunderte ich mich nicht mehr, dass „Jertrude und die Sniggas“ so viel über uns wussten. So viel also zum Thema Geheimhaltung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)