Neue alte Freunde von absinthe (Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^) ================================================================================ Kapitel 23: Dunkles Kapitel --------------------------- Als allererstes...jaaaaaa, ich bin die unzuverlässigeste autorin (kennt einer noch n anderen begriff? der hört sich so professionell an oO), die es gibt...hat ja ewig gedauert mit dem kapi...>.<...Hat mich auch echt n paar nerven gekostet...xD Natürlich hoffe ich, dass jetzt alle fragen beantwortet werden...^^ Eine sache dann noch...wie sich einige vllt schon denken, endet diese FF bald...Es kommt mindestens noch eins, vllt zwei kapitel und dann der epilog...Zu meinem bedauern schaff ich es leider nicht, das noch vor Breaking Dawn hinzubekommen..xD...das bedeutet, dass ich das buch, das heute übrigens kommt, nicht eher anrühre, bis ich hier den epilog hochlade...T.T... So, und jetzt viel Spass... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Bella?“ hörte ich Edward besorgt fragen. Ich hatte immer noch wie gebannt auf den toten Werwolf gestarrt und drehte meinen Kopf jetzt wieder ihm zu. Mit ernstem Blick betrachtete er meine Wunde. Die ganze Zeit über hatte ich nicht den Schmerz gespürt, der jetzt unangenehm in meiner Schulter pulsierte. Ich verzog das Gesicht und holte durch den Mund tief Luft. Edward nahm mich plötzlich auf die Arme und im nächsten Moment spürte ich seine kalten, steinharten Lippen auf meiner Stirn. „Wir sollten erst einmal deine Wunde versorgen… Carlisle?“ fragte er und drehte sich zu ihm. Dieser nickte und wand sich noch kurz an Rosalie und Alice. Er sprach so leise und so schnell mit ihnen, dass ich nichts verstand. „Machen wir“, antwortete Rose nur und ging mit Alice auf Marias Körperteile zu. Jetzt begriff ich, was sie vorhatten, als sie diese einsammelten und tiefer in den Wald brachten. Womöglich verbrannten sie sie dort irgendwo. Carlisle kam auf uns zu und sah sich meine Verletzung an - ich zuckte leicht zusammen, als seine kühlen Finger sie berührten -, während Edward sich dem Rudel zugewandt hatte. Diese schauten etwas argwöhnisch zu mir. Wahrscheinlich gefiel ihnen das Bild nicht, dass sich ihnen jetzt bot: Ich, ein Mensch mit meiner blutenden Schulter war umringt von zwei Vampiren. Edward fiel es natürlich auch auf und er hörte noch dazu ihre Gedanken. „Keine Sorge. Wir wären die Letzten, die ihr etwas antun würden“, antwortete er ihnen vorwurfsvoll und eventuell auch etwas gereizt. Als konnte er es nicht glauben, dass sie so etwas in Erwägung zögen. Dann blickte er zu dem toten Werwolf. „Ich denke, wir sollten erst einmal das Chaos beseitigen, bevor wir über ihn reden. Es wäre auch besser, wenn euer Ältestenrat dabei ist. Sie sollten es ebenfalls hören.“ Der größte, schwarze Wolf - Sam - nickte leicht, dann gingen mehrere aus dem Rudel auf den toten Körper zu und zerrten ihn mit sich Richtung Wald. Die Verbliebenen folgten ihm, bis auf Sam. Er sah erwartungsvoll zu meinem Verlobten, der nickte. „Ja, ich denke, wir treffen uns wieder an der Grenze.“ Daraufhin verschwand auch er im Wald, jedoch nicht ohne mich noch einmal misstrauisch zu beäugen. „Was machen sie eigentlich mit der Leiche?“ wollte ich wissen. „Sie nehmen sie mit und besprechen mit dem Ältestenrat, was damit geschieht“, erklärte Edward, während wir zurück zum Haus gingen. Ich war mir nicht sicher, doch aus den Augenwinkeln konnte ich bereits ein klein wenig Rauch erkennen. Es war gut möglich, dass Alice und Rosalie schon sehr weit weg waren und die Überreste von Marias Körper angezündet hatten. Ich fühlte mich unendlich erleichtert, dass mir dieser Vampir nichts mehr anhaben konnte. Genauso wie der Wolf. Außerdem war Charlie jetzt wieder in Sicherheit, sodass ich mir um ihn ebenfalls keine Sorgen mehr machen musste. Noch während wir gingen, betrachtete ich mit Schreck das Haus. Erst jetzt konnte ich die Ausmaße der Verwüstung richtig erkennen und ich fragte mich, wie die Cullens es wieder aufbauen wollten. Carlisle stellte bereits das Sofa wieder aufrecht, ehe er sich seiner Frau widmete, die immer noch auf der Treppe saß und leicht erschöpft aussah. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte er sie und der Blick, mit dem sie ihn ansah und ihr Wohlbefinden bestätigte, ließ mich doch etwas neidisch werden. Soviel Wärme lag daran, wie ich es selten erlebt hatte. Außer bei Edward natürlich. Dieser legte mich auf die Couch, setzte sich an den Rand, wobei er mich kurz ansah und dann zu seinen Eltern blickte. Erst jetzt bemerkte ich, dass Esme mich mit gequältem Gesicht anschaute. Obwohl sie eigentlich nicht direkt zu mir blickte, sondern eher auf meine Schulter, als sie sich hastig die Hand vor Nase und Mund schlug. Mag sein, dass sie gerade erst sehr viel Blut getrunken hatte, doch sie wirkte immer noch geschwächt und meine Wunde half ihr nicht gerade bei der Genesung. „Ich bringe dich nach oben“, hörte ich Carlisle sagen, während er sie mit Leichtigkeit auf die Arme nahm und schnell die Treppe empor trug. „Wie fühlst du dich?“ fragte Edward, jetzt wo wir alleine waren und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Geht schon“, meinte ich nur. Ich wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte, war aber auch erstaunt über seine Widerstandsfähigkeit. Noch vor ein paar Stunden, als er aufgetaucht war und mir das Leben gerettet hatte, blieb mir in all dem Chaos keine Zeit, darüber nachzudenken. Mag sein dass er mir erklärt hatte, seit Italien sei er immun gegen den Duft meines Blutes, doch es überraschte mich immer wieder aufs Neue, wie stark er sich unter Kontrolle hatte. Er sah mich lange nachdenklich an und strich sanft über meine Haut, meine Schläfe, meine Haare. „Was hast du?“ fragte ich ihn, setzte mich auf und legte meine Hand auf seine - die immer noch auf meiner Wange verweilte. In meinem Kopf drehte sich alles. Ohne Vorwarnung schloss er mich in seine Arme und drückte mich fest. So fest er es sich erlauben konnte, ohne mich zu zerdrücken. Das leichte Pulsieren in meiner Schulter ignorierte ich - was durch das Schwindelgefühl relativ leicht war -, denn ich wollte nicht, dass er seinen Druck minderte. Ihm tat die Umarmung in diesem Moment womöglich genauso gut wie mir. Ich war froh, dass ich noch lebte und ich war froh, ihn nach allem, was passiert war, wieder so halten zu können. „Ich bin einfach nur glücklich, dass dir nichts passiert ist.“ In seiner Stimme klang nicht nur Erleichterung, sondern auch ein wenig Vorwurf, den er - und da war ich mir fast sicher - sich selbst zuschrieb. Weil ich in Gefahr gewesen war, weil sein Bruder in eine unangenehme Lage geraten war, weil er fast zu spät gekommen wäre… Sanft strich ich ihm über den Rücken und seine bronzenen Haare, die jetzt, nach dem Kampf, noch zerzauster waren als sonst. Dieses Mal war es anders. Das wusste ich. Dieses Mal würde er nicht überlegen, was richtig war und was falsch. Auch wenn eines seiner Familienmitglieder mich… angegriffen hatte, so würde mich Edward dieses Mal nicht verlassen, um mich zu schützen. Sein Verhalten zeigte das ganz deutlich. Es war weder Unsicherheit noch Grübelei zu erkennen. Außerdem sagte mir mein Gefühl, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Die Entscheidung war getroffen, der Entschluss gefasst. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich verwandelt würde. Nichts und niemand konnte da jetzt noch dazwischenfunken. Ich spürte, wie er seinen Kopf von meiner Schulter hob und sich dann etwas zurücklehnte. Carlisle war bereits wieder unten und hielt jetzt seine Arzttasche in der Hand, als er sich vor das Sofa kniete. Ich schloss die Augen und biss mir fast auf die Lippen, als ich seine kühlen Finger bereits an meiner Verletzung fühlte. „Das wird jetzt ein klein wenig brennen“, meinte er zu mir, ehe er mit einem getränkten Tupfer die Wunde reinigte. Ich behielt die Augen geschlossen und Edward nahm meine Hand in seine. Das flammende Gefühl des Desinfektionsmittels überdeckte den Geruch von Blut, doch ich wagte es noch nicht, tief einzuatmen. „Es hat ganz schön lange gedauert, bis ihr wieder da wart“, meinte ich und hoffte, dass das Gespräch mich ablenken würde. Edward drückte meine Hand etwas fester, als wollte er sich für die Verzögerung entschuldigen. „Wir sind dahin zurückgegangen, wo ich Alice‘ Geruch in einer anderen Richtung gerochen habe und sind der Spur gefolgt“, hörte ich seine ernste Samtstimme. „Sie hatten eine wirklich lange Strecke zurückgelegt und auch wenn sie uns letztendlich entgegen kamen, hatte der Rückweg ziemlich lange gedauert, obwohl wir uns mehr als beeilt haben. Alice hatte gesehen, dass Maria Jasper dazu bringen wollte, einen Wanderer anzugreifen. Natürlich wollte sie das verhindern und hat deshalb die Suche nach Carlisle und Esme abgebrochen. Leider waren die beiden schon verschwunden, als sie mit Rose an der Stelle ankam. Dem Werwolfgeruch nach zu urteilen, musste Maria in ihrem Vorhaben unterbrochen worden sein…“ Ich erinnerte mich daran, dass Letztere so etwas Jasper gegenüber erwähnt hatte und nickte. Edward fuhr fort. „Als wir mit meinen Schwestern zusammengetroffen sind, hatte Alice eine neue Vision…“ Er hielt kurz inne und ich wusste, dass sein Blick auf mir ruhte, während er meine Hand wieder leicht drückte. Auch ohne, dass er etwas sagte, war ich mir sicher, von wem die Vision gehandelt hatte. „Sie hatte nur gesehen, wie er auf dich zusprang, doch danach war nichts mehr. Ich glaube, es lag daran, dass die Werwölfe kurz darauf ins Spiel kamen. Wir hatten wahnsinnige Panik, dass wir zu spät kommen würden und liefen so schnell, wie wir konnten. Ohne auch nur einen Schritt langsamer zu werden, hat Rose Emmett angerufen und von seinem Wachposten abgelöst. Wir wussten nicht genau, wie weit entfernt er war, doch einer mehr erhöhte die Chance, noch rechtzeitig anzukommen. Und außerdem kann er Jasper besser aufhalten als wir. Seine Stärke ist da von enormem Vorteil.“ Wieder nickte ich und bemerkte plötzlich, wie er die Luft scharf einsog und seine Stimme leicht ins Wanken geriet, als er weiter sprach. „Als wir dann beim Haus waren… Und ich dein Blut bereits riechen konnte… Im ersten Moment dachte ich, wir seien zu spät, doch ich wehrte mich gegen meine eigene Vorstellungskraft. Ansonsten hätte ich es nicht geschafft, weiterzulaufen. Ich wäre stehen geblieben, hätte ich daran gedacht, dass sie dich… Dass du…“ Er musste den Satz nicht beenden, um mir zu sagen, was er meinte und um ihm das zu zeigen, berührte ich mit meiner Hand seine Wange und sah ihn mitfühlend an. Er legte seine jetzt auf diese und schloss für einen Moment die Augen, während er meinen Duft einatmete. Dann nahm er sie von seinem Gesicht und küsste die Innenfläche, bevor er mir ein sanftes Lächeln schenkte. „So…“ hörte ich auf einmal Carlisle neben mir. Das Gespräch, oder vielmehr Edwards Gegenwart hatte tatsächlich dazu beigetragen, dass ich nicht mehr an meine Schulter dachte, und war erleichtert, mein Blut nicht mehr zu riechen, während ich den Verband musterte. „Danke“, lächelte ich. „Nichts zu danken, Bella“, erwiderte er freundlich und erhob sich. Dann wandte er sich an Edward. „Wieso hat Jasper sie überhaupt zu unserem Haus gebracht?“ Als Edward antwortete, verfinsterte sich sein Blick sofort. „Sie waren auf der Flucht vor den Werwölfen und dachten, sie könnten sich hier verstecken.“ „Er hätte doch damit rechnen müssen, dass Bella hier ist.“ „Eigentlich nicht. Ich hatte ihm gesagt, dass ich sie nach Hause bringen würde, nachdem ich Maria hab gehen lassen“, erklärte Edward und sah etwas wütend aus. Wütend über sich selbst. Sein Gesicht nahm einen ernsten und leicht gequälten Ausdruck an, als ich erkannte, dass er sich wieder die Schuld dafür gab. „Wann treffen wir uns denn mit dem Rudel?“ warf ich ein und hoffte, es würde ihn auf andere Gedanken bringen. Es funktionierte, auch wenn er etwas überrascht war. „In einer halben Stunde. Eigentlich wollte ich dich gleich nach Hause bringen. Es wird bereits dunkel und wenn Charlie anfängt, sich Sorgen zu machen, taucht er vielleicht noch hier auf und dann müssten wir ihm eine ziemlich gute Erklärung abgeben für das, was sich ihm hier bietet.“ Ich sah nach draußen. Die Sonne schien sich bereits gen Westen zu senken und tauchte die kleine, lichte Auffahrt vor der Villa - die von der Couch aus durch das Loch viel besser zu sehen war - in ein warmes Orange, dessen Licht immer wieder durch Äste und Blätter geteilt wurde. Alles in allem war es ein schöner Anblick. Doch ich hatte keine Zeit, in Gemütlichkeit zu schwelgen und drehte mich wieder Edward zu. „Ich werde meine Mom anrufen und sagen, dass es länger dauert. Dann wird es da kein Problem geben“, erklärte ich, doch Edward schien sich davon nicht überzeugen zu wollen. Es kam mir vor, als gäbe es noch einen anderen Grund, warum er mich nicht mitnehmen wollte. „Maria und der Wolf sind tot. Ich bin also nicht mehr in Gefahr. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, okay?“ versuchte ich es und hoffte, das wäre es, warum er so zögerte. „Bella…“ fing er langsam an, doch ich unterbrach ihn. „Ich möchte mit. Ich will genauso wissen, was es mit dem Werwolf auf sich hat, wie alle anderen auch.“ Er sah mir lange schweigend in die Augen, als wollte er entschlüsseln, wie ernst es mir war. Ich hielt seinem Blick stand und er seufzte letztendlich resigniert. „Na schön. Wie du willst.“ Er steckte seine Hand in die Hosentasche und holte etwas silbernes heraus, als er plötzlich aufstöhnte. Das was in seiner Hand lag, hatte sehr viel Ähnlichkeit mit seinem Handy gehabt, doch jetzt sah es aus wie lauter Ersatzteile. Gebrochen und verbogen. Es musste beim Kampf bei einem Aufprall zerquetscht worden sein, was ich mir nur allzu gut vorstellen konnte. So hart wie Edwards Körper war. Mir wurde wieder die unglaubliche Zerstörungskraft der Vampire bewusst. Er ließ die Einzelteile zu Boden fallen und beachtete sie nicht weiter. Stattdessen sah er wieder zu mir. „Kannst du aufstehen?“ Wie auf Kommando rutschte ich vom Sofa und wollte mich erheben, als meine Beine leicht schwankten. Edward legte sofort einen Arm um meine Mitte und stützte mich. Während wir zur Küche gingen, um das Telefon dort zu nehmen, hatte Carlisle sich bereits der Treppe zugewandt und verschwand jetzt in den oberen Stockwerken. Wahrscheinlich ging er zu Esme. In der Küche angekommen, telefonierte ich schnell mit meiner Mom, die zu meiner Überraschung bereits nach dem ersten Klingeln abgenommen hatte. Ich erklärte ihr, dass wir etwas länger brauchen würden und womöglich erst spät in der Nacht wiederkämen. Anfänglich hatte ich gedacht, dass sie darüber besorgt sein würde, doch das Gegenteil war der Fall. Sie wünschte mir viel Spaß und meinte es Charlie auszurichten, sobald er von der Arbeit wiederkam. Innerlich seufzte ich erleichtert über die glückliche Fügung, mit meiner Mutter darüber gesprochen zu haben, anstatt mit meinem Vater. Dieser hätte die Sache nicht so einfach akzeptiert und vielleicht sogar noch Fragen darüber gestellt, warum wir denn länger brauchen würden. Als das Gespräch beendet war und wir wieder im Wohnzimmer waren, standen Emmett und Rose schon dort und betrachteten das Chaos, das sich ihnen bot. Rosalie schien nicht allzu geschockt über den Anblick. Emmett hingegen war über einen großen, schwarzen Kasten gebeugt, der auf dem Boden lag, und schien darum zu trauern. Der Fernseher. Da fiel mir ein, dass Edward damals, als die Entscheidung über meine Verwandlung getroffen wurde, schon einmal einen - noch nicht einmal auf dem Markt erschienen - Flachbildschirm zertrümmert hatte und Emmett das nicht gerade berauschend fand. Und nun war es schon wieder passiert. Er tat mir wirklich leid. Auch wenn ich die Liebe zur Technik nicht so ganz nachvollziehen konnte. „Seid ihr soweit?“ fragte Edward die beiden und sie nickten, als sie sich zu uns drehten. Emmett immer noch mit einem betrübten und teilweise wütendem Blick. Carlisle kam in diesem Augenblick hinunter und hatte eine hellbraune Lederjacke in der Hand. Es war Edwards und dieser nahm sie ihm sofort ab. Jedoch zog er sie nicht selbst an, sondern bedeutete mir, sie über zu ziehen. Ich sah ihn fragend an und er lächelte nur entschuldigend. „Ich möchte nicht, dass du neben der Wunde auch noch krank wirst.“ Seine übertriebene Fürsorge konnte mir manchmal wirklich auf die Nerven gehen, doch widersprechen wollte ich auch nicht. Edward konnte genauso stur sein wie ich. Während er mir half, sie anzuziehen - und ich dabei unwillkürlich den Duft, der immer noch daran haftete, einatmen musste -, sah ich zu Emmett und Rose. „Wo sind eigentlich Alice und Jasper?“ Als ich den letzten Namen aussprach, bemerkte ich, wie Edward sich neben mir leicht versteifte. Er antwortete auch anstelle seiner Geschwister. „Sie ist bei ihm und kümmert sich um ihn. Sie werden nicht mitkommen. Jasper muss sich erst einmal wieder beruhigen und außerdem traut er sich nicht, dir in die Augen zu sehen.“ Zwar verstand ich, was Edward sagte, doch ich fand es absurd, dass Jasper sich Vorwürfe machte. Nicht nur wegen Maria, sondern auch wegen sich selbst. Dabei konnte er doch nichts dafür. So war er nun mal. Dann hatte er sich eben nicht so gut unter Kontrolle wie die anderen, doch bald würde es eh anders. Dann würde es nicht mehr relevant sein. Ich nahm mir vor, ihm beim nächsten Mal, wenn ich ihn wieder sah, zu erklären, dass er sich wegen nichts den Kopf zerbrechen müsste und dass ich ihm nicht böse war. Ich wollte nicht, dass er wegen mir ein schlechtes Gewissen bekam. „Und Esme? Kommt sie mit?“ fragte ich und blickte zur Treppe, als würde sie jeden Moment hinunter kommen. Carlisle schüttelte den Kopf. „Sie könnte zwar, doch ich will nicht, dass sie sich überanstrengt. Sie soll sich lieber noch etwas ausruhen.“ Ein verständlicher Grund, vor allem, da Carlisle auch Arzt war und diese Prioritäten vielleicht sogar noch Vorrang hatten. „Auf geht´s“, sagte Edward neben mir und hatte mich im nächsten Augenblick bereits auf den Armen. Ich legte den Arm meiner gesunden Schulter um seinen Nacken und hielt mich so gut es ging fest, während ich meine Augen schloss. Eine weitere Sekunde später rannten wir bereits durch den Wald. Edward wusste genauso gut wie ich, dass ich mich, wenn ich denn auf seinem Rücken gewesen wäre, nicht so gut hätte festhalten können. Deshalb trug er mich jetzt auf diese Weise. Es dauerte nicht lange, bis wir zum Stehen kamen und ich die Umgebung wieder deutlich sehen konnte. Sollten wir schon bei der Grenze sein, so war es eine andere Stelle als die übliche. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir normalerweise auch mit dem Auto hier her fuhren. Die Quileute waren noch nicht da. Edward setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm, sodass ich mich auf seinem Schoß niederlassen konnte und er seine Arme fest um mich schlang. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und gemeinsam warteten wir schweigend auf die anderen. Edward betrachtete immer wieder mein Gesicht, während seine kalten Finger ab und zu eine Strähne aus meinem Haar strichen und er aussah, als wäre er tief in Gedanken. Wenn er dann bemerkte, wie ich ihn musterte, lächelte er und gab mir einen sanften Kuss auf meine Stirn, meinen Wangenknochen oder meine Lippen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war - neben Edward hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren und das sanfte Dämmerlicht war mittlerweile in trübe Dunkelheit getaucht -, als sich die anderen Cullens in eine Richtung drehten und auch mein Verlobter sich etwas anspannte. Ich folgte seinem Blick. Bald konnte ich bereits riesige Silhouetten erkennen, die sich schnell durch die Bäume auf uns zu bewegten. Langsam erkannte ich erst Sams und dann den Umriss der anderen, in dessen Mitte die drei Ältesten waren - Billy wurde von Sam gestützt, weil der Rollstuhl hier im Wald scheinbar unpraktisch war -, wie sie näher kamen. Das Rudel hatte sich bereits wieder zurück verwandelt. „Hallo, Billy, Quil, Sue…“ begrüßte Carlisle sie. Sie nickten nur und sahen sehr angespannt aus. Vielleicht lag es daran, dass ihnen die Sache mit dem Werwolf noch mehr an die Nieren ging als uns. Schließlich gab es nicht viele Indianer, die sich verwandeln konnten. Und schon gar nicht außerhalb ihres Stammes. Sam setzte Billy auf einen anderen umgefallenen Baumstamm, nicht weit von uns entfernt. Sue und Old Quil taten es ihm gleich, während das Rudel sich neben und hinter ihnen verteilte. „Sam hat uns erzählt, was passiert ist. Wir alle sind natürlich froh, dass die vergangenen Ereignisse jetzt, da die Gefahr gebannt ist, ein Ende gefunden haben“, fing Billy das Gespräch an. „Nicht nur wurde ein weiterer, feindlicher Vampir vernichtet, sondern auch ein mehr oder weniger Artgenosse unsererseits. Auch wenn er nicht mit uns verwandt war.“ Edward neben mir schnaubte leise. Noch wusste ich nicht warum, doch bald würde ich es womöglich erfahren. „Sam hat auch erwähnt, dass du einiges über ihn erfahren hast“, fuhr der Stammesälteste fort und sah zu Edward. Er nickte. Seine Miene war ernst. „Wir alle sind neugierig, woher er stammt und ob es noch mehr von ihm gibt“, erhob Old Quil nun mit seiner dünnen, hohen Stimme das Wort und augenblicklich wandten sich alle Augen auf Edward, sowohl Quileute als auch Cullen. „Das weiß ich leider nicht. Allerdings hoffe ich, dass es nicht so ist“, antwortete er, während seine Hand sachte über meinem Arm fuhr. „Es scheint aber, dass dieser José - so hieß er - mehr mit euch zutun hatte, als erwartet.“ Im Mondlicht konnte ich sehen, wie die Augen der Stammesleute schmaler wurden, doch Edward ließ sich davon nicht beirren. „So wie ich es in seinen Gedanken gesehen habe, muss er über zweihundert Jahre alt sein. Ein sehr hohes Alter für einen Werwolf, auch wenn es für euch vielleicht nicht ungewöhnlich ist.“ Edward hielt kurz inne und sah Sue an. Er antwortete ihr, ohne dass sie ihre Frage laut ausgesprochen hatte. „Er hatte durchaus allen Grund, sich ständig zu verwandeln. Schließlich musste er sich verteidigen. Vielleicht war er deshalb auch so groß. Weil er mehr als tausendmal seine Gestalt ändern musste.“ Sue hob die Augenbrauen. Edward fuhr fort. „Maria war mit ihm aus dem Süden gekommen. Ihr wisst es vielleicht nicht, aber dort unten herrschen andere Regeln und Sitten, was die Vampire angeht. Es gibt ständig Kämpfe um Jagdreviere. Die Menschen werden dort nur als ‚Nahrungsquelle‘ gesehen.“ Bei den Worten hörte ich mehrere - oder vielleicht sogar alle - Mitglieder des Rudels verachtend knurren. „Das heißt, dass die Menschen dort ständig zwischen den Fronten stehen, ohne es überhaupt zu wissen. Unser toter Wolf ist dort aufgewachsen. All die Jahre im ständigen Überlebenskampf zu stehen, kann jemanden stark prägen. Doch bei ihm war das allein nicht das Ausschlaggebende. Ich weiß nicht, ob sich jemand von euch…“ - und dabei sah er besonders zu Billy und Old Quil - „…noch daran erinnern kann. Einer der Stammesältesten musste sich mit einer Makah eingelassen haben und das, obwohl er bereits eine Frau im eigenen Stamm hatte. Vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass daraus ein Kind entstanden ist.“ Ich konnte trotz der Dunkelheit erkennen, wie die Gesichter der Quileute immer erstaunter wurden und die Augen sich immer mehr weiteten. Schnell wandelte sich der Ausdruck allerdings in Betrübnis und Beschämtheit. Einige blickten sich verstohlen zu Embry um. Hatte Edward mir nicht einmal erzählt, dass dessen Abstammung ähnlich ungewiss war? Dass keiner genau wusste, wer sein Vater war? Langsam begriff ich, warum es einen weiteren Werwolf gab. „Als jedoch herauskam, dass die beiden ihre Familien betrogen hatten, wurde die Makah von ihrem Stamm verbannt. Obwohl sie sich hilfesuchend an euren Stamm wandte, stieß sie auch hier auf Ablehnung. Der Älteste damals weigerte sich, dass Kind anzuerkennen. Sie wurde gezwungen, auszuwandern, also zog sie in den Süden und bekam dort ihr Baby. Ohne jedoch zu wissen, welcher Gefahr sie sich beiden aussetzte.“ Mir kam es vor, als hätte das Rudel den Atem angehalten, so still waren sie, als Edward erzählte. „Die ersten vierzehn Jahre lebten sie recht friedlich, auch wenn sie ständig umziehen mussten. Ihr letztes Reiseziel hätten sie sich jedoch nicht in einer Stadt aussuchen sollen, in der es geradezu von blutrünstigen Vampiren wimmelte. Auf ziemlich bestialische Art und Weise musste ihr Sohn José mit ansehen, wie seine Mutter von einem Vampir auf grausame Weise gefoltert und letztendlich ausgesaugt wurde. Die Wut staute sich in ihm auf, bis er sich letztendlich verwandelte und den Verantwortlichen in Stücke riss. Seine Mutter hatte jedoch keine Chance mehr. Anders als bei euch hatte er nicht das Glück, dass ihm jemand erklärt hatte, was mit ihm passiert war oder was es mit den Vampiren auf sich hatte. Diese kannten schließlich auch keine Werwölfe. Er hielt sich letztendlich selbst für ein Monster und ist monatelang als Wolf umhergewandert.“ „Sam hat auch niemand aufgeklärt, als er sich zum ersten Mal verwandelt hat“, warf Paul ein. „Am Ende hat ihm aber jemand erzählt, was mit ihm los war, oder nicht?“ entgegnete Edward und brachte den Kommentar damit zum Schweigen. Er fuhr fort. „Immer wieder hat er einzelne Vampire getroffen, hatte mit ihnen gekämpft, gewonnen oder konnte gerade so flüchten. Die Kämpfe, aber vor allem der schreckliche Tod seiner Mutter hat Narben in seiner Seele hinterlassen. Die einzige Person, die er je geliebt hatte, wurde getötet. Er war allein, hatte niemanden. Seine Wut und Trauer haben sich in Hass verwandelt. Hass gegenüber seinem Vater, dessen Stamm, dem Stamm seiner Mutter, den Vampiren und vor allem sich selbst, weil er nicht in der Lage war, sie zu beschützen und das Gefühl hatte, an ihrem Tod mit Schuld zu sein.“ Alle hörten Edward stillschweigend zu. Als der Wolf gestorben war, hatte ich keinerlei Mitgefühl für ihn. Seine hasserfüllten Augen machten mir Angst und ich war einfach nur froh, dass es endlich vorbei war. Doch jetzt, da ich wusste, was es mit ihm auf sich hatte, seine Vergangenheit kannte, schlich sich das Gefühl von Mitleid in mein Unterbewusstsein. Ich hätte nicht gewusst, wie ich mich verhalten hätte, wäre ich in seiner Lage gewesen. Ich mochte mir die Trauer und den Schmerz, die er erlebt hatte, gar nicht vorstellen. Edward hingegen schien alles abbekommen zu haben. „Bist du deshalb zusammengesackt? Weil der Wolf an all das auf einmal gedacht hat, mit all den Gefühlen?“ fragte ich ihn sanft und legte meine Hand auf seine Wange. Er nickte. „Das ist doch lächerlich. Das hat sich dieser Blutsauger doch nur ausgedacht, um uns in ein schlechtes Licht zu rücken“, hörte ich Leah plötzlich aufgebracht schnauben. Ich starrte sie wütend an. Wie konnte sie behaupten, Edward würde lügen? Er wollte gerade etwas erwidern, da hatte Sue, Leahs Mutter, bereits das Wort erhoben. „Er sagt die Wahrheit“, meinte sie und sah Edward unverwandt an. „Mein Großvater hat mir einmal davon erzählt. Damals wurde es geheim gehalten und niemand durfte darüber sprechen. Allerdings fand er es ungerecht, dass sie von niemandem beachtet wurde und letztendlich das Reservat verließ. Keiner wusste, wohin diese Makah mit ihrem Kind gegangen war, allerdings hat auch niemand nach ihr gesucht. Es war ihnen nur recht, dass sie die Gegend verlassen hatte. So würde es mit der Zeit keine unangenehmen Fragen geben.“ Leah starrte ihre Mutter nur fassungslos an. Sie konnte es nicht glauben, dass diese ihren Einwand gerade völlig zunichte machte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wandte ihren Blick ab. „Ich frage mich jedoch, warum er dann nicht schon früher hier aufgetaucht ist“, sagte Mrs. Clearwater mehr zu sich selbst. „Seine Mutter hatte ihm erzählt, warum sie dort lebten, aber nicht, wo sie herkam. Sonst hätte er eurem Rudel schon längst einen Besuch abgestattet“, erklärte ihr Edward. Sie sah in fragend an. „In Italien leben die Volturi. Sie sorgen dafür, dass unsere Existenz geheim bleibt. Ab und zu machen sie sich auf den Weg und vernichten Artgenossen, die sich nicht an die Regeln gehalten haben. Im Süden ist es besonders schlimm, was das angeht. So wie ich es in den Gedanken des Werwolfs sehen konnte, hat einer von den Volturi, Demetri, José getroffen - ich nehme an, dass Ersterer gerade auf einer ‘Säuberungsaktion‘ war - und sich daran erinnert, dass hier oben ebenfalls Wölfe leben.“ „Und woher wusste er das? Oder habt ihr es etwa jemandem erzählt?“ fragte Sam plötzlich vorwurfsvoll. „Nein, haben wir nicht“, meinte Rosalie kalt und verschränkte die Arme vor der Brust. Edward ignorierte die kleine Auseinandersetzung zwischen den beiden. „Ich weiß selbst nicht, wie er davon erfahren hat. Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, ist die, dass euch jemand von ihnen damals nach dem Kampf mit den Neugeborenen gesehen hat. Das war schließlich das einzige Mal, dass die Volturi diese Gegend besucht haben.“ „Aber Alice meinte doch, dass Aro niemanden geschickt hat“, mischte ich mich jetzt ein und sah Edward skeptisch an. „Er muss nicht unbedingt etwas davon wissen. Felix war bei der Gruppe, die hier war. Er ist ziemlich gut mit Demetri befreundet. Was wenn er einen Werwolf gesehen und es nur seinem Freund erzählt hat?“ Ich sah ihn einen Augenblick an und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Wenn man richtig darüber nachdachte, ergab alles einen Sinn. Felix bemerkt einen Werwolf und erzählt es Demetri. Dieser ist etwas später im Süden unterwegs und trifft zufällig auf unseren toten Wolf. Sofort erinnert er sich an Felix‘ Worte… Eine Sache war jedoch noch offen. Ich öffnete meinen Mund, um die Frage zu stellen, die mir auf der Zunge lag, doch Old Quil kam mir zuvor. Als hätte er meine Gedanken gelesen, stellte er genau die Frage, die ich ebenfalls aussprechen wollte. „Und wie hängt das jetzt mit dem Vampir zusammen… Dieses Weib, das ihr getötet habt?“ „Demitri hat dem Wolf vorgeschlagen, sich etwas Hilfe zu holen bei seiner… Rache. So wie es scheint, muss er Maria vorher schon getroffen haben, sodass er diesen José nicht nur vor unseren Fähigkeiten warnen konnte, sondern ihm auch noch ein paar Infos über ihr gegeben hat. Das half ihm, nicht gleich einen Kampf mit ihr anzufangen. Am Ende lief alles darauf hinaus, dass sie nur wegen neuen Jagdgebieten mitgekommen ist und Jasper rein zufällig gesehen hat“, erklärte Edward. „Ich dachte, er hasst die Vampire. Wieso hat er sich denn jetzt plötzlich mit einem eingelassen?“ warf Paul auf einmal in die Runde und ich drehte meinen Kopf überrascht in seine Richtung. Edward verzog keine Miene. „Weil er das Rudel tausendmal mehr gehasst hat. Mag sein, dass unsereins Schuld am Tod seiner Mutter war, doch eure Vorfahren waren es, die seine Mutter vertrieben und gezwungen hatten, in einer fremden Gegend alleine zurecht zu kommen.“ „Und deshalb wollte er sich rächen“, spottete nun Leah verächtlich, doch Edward achtete nicht auf ihren Ton. „Jahrelange Wut staut sich an. Irgendwann findet man einfach keine Lösung mehr. Vor allem, wenn man ständig die Hoffnung hat, jemand aus dem Stamm würde sie aufsuchen wollen und sich bei ihr entschuldigen, sie wieder mit nach Hause nehmen. Wenn es dann jedoch zu spät für so etwas ist, dann wandelt sich das bisschen Hoffnung auch noch in Wut und irgendwann ist das Fass voll.“ Edward presste seine Lippen zusammen. „Allerdings sollte José ihr gegenüber nicht erwähnen, dass Demitri ihm von ihr erzählt hat. Ich denke, er wollte nicht, dass ich in ihren Gedanken lese, wer die beiden hier hoch geschickt hat.“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Als ginge er davon aus, ich würde nicht auf den Werwolf treffen. In seinen Gedanken konnte ich es schließlich genauso gut sehen.“ Er seufzte und zog mich fest an sich, während er langsam und ganz sanft meinen Rücken streichelte. Mittlerweile etwas erschöpft schmiegte ich mich an seine steinharte, kalte Brust. „Und das alles nur wegen damals“, nuschelte er in meine Haare. „Was meinst du?“ fragte Sam misstrauisch, der offenbar seine Worte gehört hatte. „Nicht so wichtig. Das hatte nur mit mir zutun“, entgegnete Edward, ohne weiter darauf einzugehen. Sams Augen wurden für einen Augenblick schmal und ich erwartete bereits, dass er nachhaken würde, doch er ließ es auf sich beruhen. Ich wusste, wovon Edward sprach. Es war noch nicht allzu lange her, als er uns sagte, dass Demitri ihm einen kleinen Denkzettel wegen der Sache in Volterra verpassen wollte. Weil Edward dessen kleinen Scherz etwas zu ernst genommen und ihm mehr oder weniger deutlich gemacht hatte, die Finger von mir zu lassen. Sam stellte stattdessen eine andere Frage. „Zwei sind tot, aber was ist mit dem dritten? Den haben wir noch nicht.“ Edward sah ihn an und überlegte. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Demitri in Italien ist und ich gehe nicht davon aus, dass er ohne Aros Erlaubnis handeln darf. Also müssten wir uns um ihn keine Gedanken machen.“ „Wir können Alice ja trotzdem noch einmal fragen, ob die Volturi mittlerweile etwas wissen oder nicht. Nur zur Sicherheit“, schlug Carlisle vor. Alle nickten. „Edward?“ fragte ich und sah ihn erwartungsvoll an. Er schaute zu mir. „Wenn der Wolf auf alle anderen so wütend war… wieso hat er dann mich so finster angesehen?“ Ich musste diese Sache unbedingt wissen, sonst würde ich womöglich keine Ruhe finden. Er sah mir lange in die Augen, während seine Hand auf meiner Wange lag. In seinem, wenn auch ernsten, Blick lag soviel Wärme, dass ich sofort alles um mich herum vergaß. „Bis zum Schluss war es ihm unbegreiflich, wie sich ein Mensch mit uns einlassen kann. Es hat ihn rasend gemacht, dich mit uns zu sehen, ohne dass sich jemand von uns auf dich stürzt. Er ist davon ausgegangen, dass wir dir nur etwas vormachen und dich irgendwann… töten würden. Auf die Idee, dass wir zusammen sind, ist er noch nicht einmal ansatzweise gekommen…“ Er klang, als wäre er geschockt über die Tatsache, dass wirklich jemand in Betracht zog, er könnte mir etwas antun, ehe er seine Lippen sanft auf meine Stirn legte. „Allerdings muss ich zugeben, dass er in einer Gegend aufgewachsen ist, in der die Vampire alle die gleiche Meinung von den Menschen haben und sie nur als Nahrung sehen, ohne Ausnahme. So etwas, was wir haben, hatte er noch nie erlebt. Woher sollte er also wissen, was uns verbindet?“ Die Art und Weise, mit der er jetzt mit mir sprach, genauso wie die Fürsorge, mit der er mich berührte, kamen mir teilweise so vor, als wären sie Absicht. Um den Werwölfen uns gegenüber ebenfalls zu demonstrieren, wie sehr er mich liebte und wie falsch sie lagen, wenn sie dachten, er könnte mir wehtun. Mich störte es nicht wirklich. Ich genoss das wohlige Gefühl, dass sich in mir ausbreitete, als Edward mich liebvoll betrachtete. Es war, als würde sämtliche Last von mir abfallen. Unsere Gegner waren tot, Demitri würde hier wahrscheinlich vorerst nicht auftauchen - mit Alice‘ Hilfe konnten wir es später mit Sicherheit sagen - und mein Verlobter war bei mir, genauso wie meine baldige, neue Familie. Ich hoffte, dass es das letzte Mal war, dass wir in unmittelbarer Gefahr schwebten, solange wie ich noch ein Mensch sein musste. Einen Monat. Wir mussten nur noch einen Monat durchhalten. Danach hätten sich all meine Sorgen um meine Anziehungskraft für Gefahr in Luft aufgelöst. Dann müsste mich niemand mehr beschützen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *hust*...noch fragen? Dann bitte bescheid geben...;D... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)