Crescent Shadow von FeathersOfSorrow ================================================================================ Prolog: Warum du...warum nicht Ich... ------------------------------------- (Überarbeitet) Im Jahre 1614 der Edo-Zeit: Nahe der Hauptstadt Edo lag ein kleiner Wald indem das Anwesen eines Fürsten stand. Dort lebte eine junge Priesterin. Ihr Name war Sakuya. Nach dem Tod des Fürsten veränderte sich das Leben in dem anwesen schlagartig. Sakuya gehörte zu seinen treuesten Bediensteten, doch nach seinem Tod verließen alle Angestellten das Haus und Sakuya blieb allein zurück. Doch dieses Anwesen hatte ein tiefes und dunkles Geheimnis. In einer sternenklaren Nacht amchte sich Sakuya auf den Weg zum Schrein um ein Schutzritual durchführen zu können. Dieses wollte sie durchführen um das Haus von lästigen Dämonen und bösen Geistern zu schützen, doch noch bevor sie dieses richtig vorbereiten konnte, hörte sie ein Rascheln aus dem Steingarten. Ein solches Geräusch hatte sie noch nie zuvor gehört aber sie wusste genau das dieses nicht von einem Menschen oder einem Tier stammen konnte. Sakuya trat vor die Tür um zu sehen woher dieses Geräusch kam. Sie traute ihren Augen nicht als sie ein affenähnliches Wesen sah, welches an irgendetwas knabberte. Es wirkte vom weitem wie ein großer dunkler Hund , der auf einem Kinderspielzeug rum biss, aber sie fühlte das es kein Hund sein konnte. Die Aura dieses Wesens war böse und dunkel. Als Sakuya näher herran trat erkannte sie weiße, spitze Reißzähne, die denen eines Tigers ähnelten und sie erkannte nun was zwischen diesen Zähen war. Es war eines der Kaninchen, die hinter dem Schrein in einem kleinen Stall hausten. Aber dieses Kaninchen war fast vollkommen zerfetzt und der Kopf war abgerissen. „Oni*...“, war das einzigste was sie mit angstvoller Stimme hervorbrachte. In dem Moment entdeckte dieses Wesen die junge Priesterin und stürzte auf sie zu. Die gelben katzenförmigen Augen dieses Wesens schienen sie zu durchbohren. Den Schmerz den sie erleiden würde konnte sie sich gut vorstellen, ...wie diese Zähne ihre Haut und ihr Fleisch zerreißen würde und wie es brennen würde wenn ihre offenen Wunden über den Erdboden geschliffen würden. “Ich werde elendich verbluten.”, dachte sie sich und versuchte sich zu wehren. Doch es war zu spät, der Dämon sprang auf sie zu und riss sie um. Mit voller Wucht prallte Sakuyas Kopf auf die Holzbrüstung hinter ihr und fiel in Ohnmacht. Die junge Priesterin wollte nicht sterben doch jetzt schien ihre letzte Sekunde zu schlagen. Doch irgendetwas stimmte nicht. Einige Minuten später wachte Sakuya wieder auf. Sie spürte keinen Schmerz, sie hatte noch nicht einmal einen winzigen Kratzer. Sakuya schaute sich zögerlich um, aber der Dämon war verschwunden. Langsam richtete sich die junge Priesterin sich auf , aber irgendwas war anders. Ihr Bauch fühlte sich aufgebläht an und langsam wurde ihr schwindelig. “Hoffentlich ist Satine nichts passiert.”,dachte sie. Asuka war die Enkelin des Fürsten und der einzigste Mensch, außer Sakuya, der noch in diesem Anwesen war. Voller Panik rannte sie los, ohne zu bemerken das sie einen Zettel verlor, den jemand auf sie gelegt haben musste. Sakuya rannte die Außenterasse entlang in Richtung Asuka. Sie befürchtete das Schlimmste. “Asuka...!“, rief sie, als sie die Papiertür von dem Raum des jungen Mädchens aufriss. Dochdas einzigste das sie erblicken konnte war ein leerer Schlafplatz und eine umgeschmissene Kerze. So schnell wie möglich lief Sakuya in Richtung des Koikarpfenteichs welcher in der Mitte des Grundstücks gelegen war. Von dort aus hatte man den besten Überblick über das gesammte Außengelände, weshalb die junge Priesterin auch dort begann zu suchen. Besorgt glitt ihr Blick über das Gelände. Ihr schwarzes langes Haar wiegte sich im Wind. „Asuka.... Hoffentlich ist dir nichts passiert“, murmelte sie mit sorgenbelasteter Stimme. „AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“ Ein Aufschrei erhob sich über das Gelände. Dieser lag voll Angst. Sakuya drehte sich so schnell sié konnte in die Richtung aus der der Schrei kam. Ihr Blick führte über eine kleine, romantische Brücke, einen Weg entlang der Zu einem kleinen Bambuswälldchen führte. So schell sie konnte rannte Sakuya auf den Wald zu und wenn währendeseen auch nur einige wenige Sekunden vergangen so kam es der Priesterin doch wie eine Ewigkeit vor. Nun standt sie zwischen den hihen Bambusgewächsen und versuchte angestrengt den Überblick nicht zu verlieren. In der Nacht war sie noch nie hier gewesen. Sie folgte den Schreien die durch die Nacht hallten,bis Sakuya an einer Lichtung ankam und die nach Hilfe flehenden Klagen verstummten. Direkt vor ihr spiegelte sich ein grauenhaftes Bild wieder. Überall war Blut, als hätte es der Regen verteilt und vor ihr hing Asuka. Die Asuka die sie eigentlich beschützen wollte ,... war tot. Ihr lebloser Körper hing aufgespießt auf einem spitzen Baumbuspfal. Die sonst so lebensfrohen Augen des Mädchen waren leer und keinerlei Funken des Lebends steckte noch in ihr. Sakuya‘s Traauer machte sich in einem Ausbruch von Tränen bemerkbar. Mit ungläubigen Blick ging sie auf den Pfal zu. „Was hat er dir angetan?... Du warst doch erst sechzehn.“, Ihre stimme brach die Stille die nach Asukas Tod ausgebrochen war. „Warum? Warum konnte ich dir nicht mehr helfen?“, Flüsse von Tränen rannen über ihr Gesicht. „Weshalb hat er ausgerechnet mich am Leben gelasse?“, fragte sie in den Wald hinein und brach zusammen. Kapitel 1: Armes Mädchen...oder doch nicht? ------------------------------------------- Der Umzug nach Japan machte Konoka und Asuna Kamashina sehr zu schaffen. Im Alter von 16 Jahren waren die Zwillinge nun schon sechsmal umgezogen. Immer wieder mussten sie sich an andere Länder und Sprachen gewöhnen, aber immer wenn sie es geschafft hatten wurde ihr Vater in ein anderes Land versetzt. Dieser letzte Umzug brachte die beiden zurück in das Land in welchem sie geboren wurden. Sie hatten nur ein Problem und dieses war die japanische Sprache. In den Jahren hatten sich die Interessen und Hobbys der Zwillinge weit auseinander Gelebt. Asuna war eine begeisterte Leichtathletin und am liebsten aß sie Süßkram. Ihre Freizeit verbrachte die Zweitgeborene damit Freunde zu treffen und mit ihnen einfach nur Spaß zu haben. Konoka hingegen war ein sehr in sich gekehrte Person die ihre Fantasie im Schreiben auslebte. Wenn sie sie nicht gerade wieder neue Geschichten auf das Papier brachte, las sie Horrorromane und viel über die Geschichte Japans. Unterscheiden konnte man die beiden an ihren Friesuren, denn Asuna trug einen modischen Pony. Durch ihr Interesse beherrschte Konoka zwar das alte japanisch , welches rund um Edo gesprochen wurde. Wie vom Schicksal bestimmt war ihre Neue Heimat Tokyo. Die Zwillinge waren von ihrem neuen Zimmer hellauf begeistert, aber sie hatten erst mal keine Zeit sich einzuleben. An ihrem ersten Tag in Tokyo wurden Asuna und Konoka schon sehr früh geweckt. Sie mussten in die Schule, um von ihren Notendurchschnitt von 1,0 nicht abzuweichen. Ungern ließen sie ihren Vater allein in der Wohnung zurück, denn immer wenn sie dies taten, passierte ihrem Vater etwas. Seine „kleine Unfälle“, wie er es so gerne nannte, hatten seinen Töchtern schon oft Kopfschmerzen bereitet. Aber es half nichts, die Schule wartete. Der Schulweg, welchen sie gingen, war selbst für diese Uhrzeit zu ruhig. Weit und breit waren keine anderen Schüler zu sehn. Selbst die Autos waren unberührt und die Geschäfte geschlossen. „Asuna?“, meinte Konoka wimmert zu ihrer Schwester, „Ich mag diese Stille nicht.“ Asuna jedoch lächelte ihre Schwester nur beruhigend an: „Mach dir keine Gedanken, hier kommt bestimmt gleich Leben auf.“ Sie war die erstgeborene und somit die, die zu Hause für Ordnung sorgte. Ach wenn ihre Hobbys etwas anderes von ihr erwarten ließen war sie die, die die Familie zusammenhielt. Vor der Schule angekommen blieben die beiden stehen. Konoka schaute sich nervös um. Immer noch war kein einziger Schüler zu sehn geschweige denn irgendeiner andere Person. Der Wind schob langsam und leise einige Blätter über den leeren Schulhof. Er trug jedoch nicht nur Blätter mit sich. Ein Lied schien er zu singen und die Melodie wirkte traurig. Es war eine Mädchenstimme die dieses Lied sang, man verstand jedoch nicht viel aber es klang wie: “Schlaf, Priesterin. Schlaf nun ein. Schlaf, Priesterin. Schlaf nun ein.“ Sie wollten diese Worte nicht gehört haben und versuchten sich einzureden dass sie sich dies alles nur einbildeten. Selbst wenn eine Priesterin eigentlich zum Schutz eines Hauses und derer Bewohner diente, mochten Konoka und Asuna diese nicht. Sie wussten nicht genau was ihnen beim Anblick einer Priesterin, angst einjagte, aber immer wieder jagte ihnen ein kalter Wind über den Rücken sobald ihnen eine zu nahe kam. Der Gesang der im Wind lag wurde immer lauter und je klarer die Stimme und die Worte wurden desto mehr klammerte sich Konoka an Asuna‘s Arm. „Weinst du, wird das Boot dich tragen Das Boot zur anderen Seite.“ Konoka stiegen die Tränen in die Augen, aber Asuna legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. „Die Stimme dieses Mädchen klingt so traurig... und allein gelassen.“, während sie diese Worte sagte wanderte ihr Blick zu ihrer in Angst versinkenden Schwester, „Keine Angst Konoka ich bleibe bei dir. So kann uns nichts passieren.“ Langsam gingen die beiden in Richtung Eingangstür des Schulgebäudes. Sobald sie das Schul haus betraten, war der unheimliche Wind verschwunden und die Luft füllte sich mit fröhlichen jungen Stimmen. Die Flure waren rappel voll mit Schülern. aber warum hatte man vorher denn nicht auch nur einen bemerkt? Als sich Konoka umdrehte und aus der Tür hinaus auf den Schulhof schaute war auch dieser voll mit jungen Menschen. „Aber...?“, sie konnte es nicht glauben. Wo kamen denn die auf einmal alle her? Asuna beruhigte Konoka jedoch Recht schnell indem sie meinte,dass sie höchst wahrscheinlich nur das Klingeln überhört hatten. Am Nachmittag als die beiden Zwillinge nach Hause kamen waren die beiden guter Dinge. Sie hatten schnell ein paar Leute gefunden mit denen sie sich auf Anhieb gut verstanden. Außerdem hatten Konoka und Asuna erfahren das sie noch diese Wochen einen Schulausflug hatten, worauf sie sich auch schon sehr freuten. Sie stellten nur schnell ihre Schultaschen ins Zimmer und gingen dann gleich in die Küche, um ihren Vater sein Lieblingsgericht zu zubereiten. Er war nicht so sehr für Schulausflüge. Immer wenn ein solcher Tag anstand machte er sich schreckliche Sorgen um seine kleinen Töchter. Konoka und Asuna kam es jedoch so vor als hätte ihr Vater ihre Geburtstage verdrängt, denn die beiden waren schon sechzehn. Umso mehr wollten sie deshalb dass ihnen das Essen nicht anbrannte und sie so ein Mittelchen hatten ihren Vater zu überreden. Als dieser nach Hause kam stand Konoka schon vor ihm mit den Hausschuhen in der Hand. „Herzlich willkommen Vater, Das Essen ist gleich fertig.“, meinte sie, stellte vor ihm die Schuhe ab und begab sich in die Wohnstube um den Kotatsu* zu decken. Dem Vater war klar dass die beiden irgendetwas planten aber um genau zu sein wollte er gar nicht wissen was das war. Als er sich dann endlich setzte lag vor ihm auch schon eine Broschüre. Kurz darauf traten Konoka und Asuna in das Zimmer und servierten ihrem Vater sein Lieblingsessen. „Was wollt ihr?“, meinte er mit geschlossenen Augen, „Ich kenn euch doch ihr habt doch irgendwas vor.“ Die beiden Mädchen schauten sich verwirrt an. Woher wusste er nur immer, dass die beiden eine Bitte an ihn hatten. Es war ihnen jedoch sichtlich egal, dass er es wusste und sie zogen ihren kleinen Plan durch. „Du Papi“, meinte Konoka, „unsere Klasse würde gerne einen kleinen Ausflug ins Grüne unternehmen.“ „Wir würden auch für eine Nacht dort übernachten.“, fügte Asuna hinzu. Der Blick ihres Vaters verriet schon dass er gar nichts von der Idee hielt, aber die Zwillinge ließen nicht locker. Sie bettelten ihren Vater so lange an das er nicht mehr nein sagen konnte. Außerdem versicherten sie ihm, gegenseitig auf sich aufzupassen. Nachdem der Vater seine Zustimmung gab, räumten die beiden Mädchen den Tisch ab und gaben ihrem Vater eine Gurte Nacht Kuss. In den nächsten paar Tagen bereiteten die Zwillinge alles für diesen Ausflug vor. Sie kochten ihrem Vater sogar sein Abendbrot vor damit er es nur in der Mikrowelle aufwärmen musste. Am Tag ihrer Abreise waren Konoka und Asuna extrem aufgeregt. Ihr Vater hingegen war beunruhigt. In den Nachrichten wurde berichtet dass in letzter Zeit in dieser Gegend eine Menge unheimlicher Dinge passiert waren. In der letzten Zeit waren dort viele Mädchen verschwunden, aber selbst das konnte die Zwillinge nicht davon abhalten mitzufahren. „Wir passen doch auf, Vater.“, sagte Konoka zu ihrem verzweifelten Vater. Asuna nickte zustimmend. Ihren Vater so zu sehen tat ihnen im Herzen weh, aber irgendwann wollten sie auch mal etwas erleben auch wenn es nur ein Ausflug mit der Klasse war. Die Fahrt aufs Land dauerte nicht sonderlich lang. Kaum war die Klasse dort angekommen begann auch schon das streng durchgeplante Programm, welches die Lehrerin in mühevoller Kleinarbeit erstellt hatte. Das erste was anstand war eine Wanderung über die Reisfelder die noch wie in der Edo-Zeit bestellt wurden. Diese zog sich über Fünf Stunden hin und als sie dann endlich auf dem Rückweg waren passierte es...dicke Nebelschwaden zogen langsam über die Reisfelder, auf denen sie gerade waren. Der Nebel wurde immer dichter, sodass Konoka und Asuna sich an den Händen fassten um sich nicht zu verlieren. Doch dafür verloren sie den Rest ihrer Klasse immer mehr aus den Augen bis sie gar nicht mehr zu sehen waren. Dazu verloren sie durch den Nebel auch noch mehr und mehr die Orientierung und langsam wurde es dunkel. Die beiden machten sich Sorgen, das sie vielleicht gar nicht mehr zurück fanden. Konoka und Asuna irrten noch eine Weile im Nebel herum als sie wimmernde Laute bemerkten. Es war das Weinen eines kleinen Kindes. Umso näher sie diesem Geräusch kamen umso trauriger hörte es sich an. Es war wirklich ein kleines Mädchen, nicht älter als Acht Jahre und sie gekleidet wie eine traditionelle Priesterin. Sie war allein und weinte. Konoka versuchte sie zu trösten, aber Asuna wollte nur zurück zur Herberge, in der sie mit der Klasse übernachteten. „Asuna, wir können sie doch nicht hier allein lassen, wir bringen sie nach Hause.“, meinte Konoka. „Aber?“, es gab kein Aber, obwohl es schon dunkel war, war es beschlossene Sache. Konoka nahm die Kleine an die Hand und ging los. Asuna war unsicher aber ging ihnen doch hinterher. Die beiden Zwillinge folgten dem Mädchen lange. Es führte sie querüber die Reisfelder bis sie dann zu einem Steg kamen. „Hier wohne ich“, sagte das kleine Mädchen und Konoka und Asuna schauten verwirrt über den Steg der noch weiter in den Nebel herein führte. Das Mädchen nahm Konoka‘s Hand und zog sie hinterher. Asuna hingegen schaute ins Wasser. Irgendetwas war hier komisch, irgendetwas stimmte überhaupt nicht. Plötzlich erschienen im Wasser ein paar Augen die Asuna anstarrten. Diese erschrak fürchterlich und fiel auf den Po. Schnell rappelte sie sich wieder auf und lief Konoka und dem Mädchen hinterher. Vor einem Tor blieben die Drei stehen und schauten nach oben. Dieses Tor war riesig und alt. Es wirkte verfallen aber dennoch schien es gut zu halten. „Meine Mutter erwartet euch schon“, die Stimme der kleinen änderte sich. Auf einmal wirkte die Kleine nicht mehr niedlich und lieb. Kapitel 2: Toshiro-Kun ---------------------- Als Konoka und Asuna zu dem Mädchen schauten war sie verschwunden. Der Nebel auf dem Steg wurde immer dichter. „Asuna... Lass uns gehen mir wird es hier langsam unheimlich“, meinte Konoka schließlich, doch als sie sich umdrehte war der Steg zerstört. Es wirkte als wäre etwas eingebrochen, etwas Großes und als wäre es wie ein Stein gesunken. Asuna erinnerte sich an das was sie im Wasser gesehen hatte. Es ähnelte dem Gesicht einer jungen Frau, welches nach Luft zu ringen, schien. Ohne zu bemerken dass ihre Schwester in Gedanken versunken war, kniete Konoka sich an die kaputte Stelle und schaute ins Wasser. Sie verstand das nicht, vor einigen Sekunden war er doch noch heil. Das Rauschen des Wassers wurde immer lauter, aber irgendetwas anderes war da auch noch zu hören. Jemand erlitt grausame Qualen und das Ergebnis davon war ein qualvolles Stöhnen. Sie rannte zu ihrer Schwester und klammerte sich an sie. Ein grauer Schatten erschien im dichten Nebel und er kam immer näher. Asuna kniff die Augen zusammen um etwas zu erkennen. Plötzlich griff etwas nach den Zwillingen und wollte sie ins Wasser zerren, doch sie konnten sich noch losreißen. Sie liefen zum Tor des Hauses und versuchten panisch dieses zu öffnen. Mit aller Kraft stemmten sie sich dagegen aber es bewegte sich nicht einen Millimeter. Das Wesen welches sie packen wollte, gehörte nicht zu dem Schatten, welcher sich immer näher auf sie zu bewegte. Als der Schatten nah genug erschienen war erkannte Asuna was es war. Es war die Frau die sie schon zuvor im Wasser gesehen hatte. Diese war sehr blass und wirkte lichtdurchlässig. „Yurai*...“, Konoka‘s Stimme zitterte bei diesem Wort wie Espenlaub. „Helft mir... Es lässt mich nicht los.... Ich flehe euch an... helft mir...“, die Worte der Frau waren wirr aber klar zu verstehen, „helft mir...es kommt...“ In diesem Moment kroch das Wesen welches sie ins Wasser ziehen wollte, aus dem Wasser. Es war ziemlich groß. Seine Haare waren nass und hingen ihm tief im Gesicht. Bei jeder Bewegung, die es machte, verlor es Schuppen und die Geräusche die von ihm kamen waren angsteinflößend. Dieses Wesen kam ihnen bekannt vor. Irgendwo hatte sie schon mal über solche Dämonen gelesen. Es gab nicht viele Wesen mit einem Fischschwanz in der japanischen Mythologie. Es war ein Dämon, der eigentlich nur in der näheren Umgebung des Meeres zu finden war, ...ein Dämon namens Ningyo*. Aber selbst diese Erkenntnis beruhigte die beiden nicht ein bisschen. Das Wesen kam immer näher. Die beiden Zwillinge kratzten voller Angst an dem riesigen Tor. Auch der Geist der Toten war nun fast bei ihnen angekommen. Der Tod schien ihnen Nahe aber sie verstanden nicht warum es ausgerechnet jetzt schon mit den Beiden zu Ende gehen sollte. Genau in diesem Moment öffnete sich das Tor und die beiden fielen hinein. Jemand hatte ihnen geöffnet. Aber wer? Konoka schaute verängstigt zu dem weit geöffneten Tor durch das, das Monster seine Weg zu den beiden Zwillingen fand. Doch noch bevor das Wesen zu den beiden gelangt war schloss sich das Tor ruckartig. Der Dämon wurde zwischen den beiden massiven Holztüren, die das Tor bildeten ein gequetscht. Seine Todesschreie waren schrill und schmerzvoll. Asuna bemerkte hingegen gar nicht was mit dem Dämon geschah. Sie suchte denjenigen der ihnen geöffnet hatte und ihnen somit das Leben rettete. Es war jedoch niemand zu sehen. Nur die Laute des sterbenden Ningyo schallten durch den riesigen Hof auf dem sie inzwischen waren. Zurück konnten Konoka und Asuna nun nicht mehr also entschieden sie sich, sich hier umzusehen. Der Garten und das Gebäude waren riesig, jedoch wirkten sie einsam und verlassen. Überall waren Spinnenweben und der Steingarten war verwahrlost. Der Anblick war traurig. Ein Steingarten der nicht liebevoll gepflegt wurde war eigentlich kein wirklicher Steingarten. An einigen Stellen war die Mauer die das Gelände umgab zerstört. Als die Zwillinge das Haus genauer betrachteten konnten sie gar nicht verstehen warum ein solch schönes altes Anwesen verkommen musste. Auch wenn es viele Risse in den Wänden hatte, war es dennoch tadellos. wenn jemand dieses Gebäude kaufen würde und renovieren so wäre es wohl eines der schönsten Anwesen in Japan. Etwas abseits des großen Gebäudes stand ein weiteres, kleineres, schon fast niedliches Häuschen welches nicht so verfallen war wie das große Haupthaus. Die alte verzierte Tür hatte es Asuna angetan. Ohne auf ihre Zwillingsschwester zu achten ging sie zu dieser, welche, im Gegensatz zum dem mühevoll gezimmerten Haus, klein und einfach erschien. Behutsam und immer noch so fasziniert wie im ersten Moment, strich Asuna über die verschrammte Tür. Diese Spuren waren nicht von einem Tier, welches ins Haus, zu seinem Herrchen, wollte oder gewaltsam versuchte einzudringen. Sie wurden von Menschenhand verursacht. Asuna sah das sofort, denn wenn man genau hinsah, konnte man Fingernägel erkennen, welche gewaltsam aus dem Fleisch gerissen wurden. Währenddessen Asuna sich mit der Tür beschäftigte, überblickte Konoka das gesamte Gebäude. Der Blick der eher nachdenklichen der beiden Zwillinge wanderte über sämtliche Holzlatten und Balken aus denen dieses Haus errichtet war. Konoka gefiel vor allem die Art, in der die Fenster gearbeitet waren und betrachtete deshalb diese näher. Verträumt stellte sie sich vor, wie es wohl währe in solch einem Haus zu leben und täglich aus dem Fenster auf eine wunderschöne grüne Landschaft zu blicken. Doch plötzlich entdeckte sie etwas hinter der Holzverkleidung des Fensters. Zwei glasige Augen schienen durch den staubigen Stoff der hinter dem Rahmen steckte. Sie starrten das Mädchen an. Diese Augen und das dazu gehörige Gesicht, wirkten traurig, allein gelassen und enttäuscht. Als diese jedoch bemerkten das Konoka sie entdeckt hatte, wurde der Blick jedoch leer und finster. Konoka konnte nicht glauben was sie da gerade gesehen hatte und schloss ungläubig ihre Augen. Als sie diese dann ganz langsam wieder öffnete und nach oben zu dem Fenster schielte, waren diese Augen mitsamt Gesicht verschwunden. Sie lief zu ihrer Schwester und wollte ihr erzählen was sie da gerade gesehen hatte aber Asuna hatte scheinbar andere Pläne mit ihrer Zeit. „Konoka lass uns mal rein schauen, dass ist bestimmt interessant, “ meinte sie zu der noch leicht verängstigten Konoka und lächelte. Noch bevor Konoka auch nur ein Wort zu der Sache verlieren konnte war Asuna auch schon in dem Haus verschwunden. Den Kratzspuren nach hätte die Tür eigentlich verschlossen sein sollen aber dem war nicht so. Schnell ging Konoka ihrer Schwester nach. Im Haus war Asuna stehen geblieben und die Zwillinge schauten sich gegenseitig an. Das Haus war wesentlich größer als es von außen wirkte. Rechts neben ihnen war eine Treppe und die Gänge führten in alle Richtungen. als Asuna zu Boden sah eindeckte sie zwei Armbänder. Sie hob sie auf und betrachtete sie genau. Die Bänder waren gepflechtet und schienen aus einem recht alten Material gefertigt zu sein. Das eine war rot und das andere war weiß aber beide waren mit einer wunderschönen silbernen Perle verziert. Als Asuna sie dann jedoch noch genauer betrachtete entdeckte sie dass auf den Perlen jeweils verschiedene Wörter in Kanji geschrieben waren. So gut konnte sie diese Schrift zwar noch nicht lesen aber diese beiden Worte waren leicht zu verstehen. „Glaube“ und Hoffnung.“, murmelte Asuna vor sich hin, worauf Konoka aufmerksam wurde. „Wo kommen die denn her?“, sprudelte die Neugier aus Konoka heraus. Doch Asuna schüttelte den Kopf: „Ich weiß nicht genau. Die Armbänder langen hier.“ Aber wirklich viel dazu wissen wollte Konoka eigentlich gar nicht, sondern eigentlich wollte sie nur eins haben. Sie schnappte sich das Weiße und schaute auf die Perle. „Hoffnung“, sagte sie nur kurz, lächelte und band sich dann das Armbändchen ums Handgelenk. Noch bevor Asuna irgendetwas dazu denken oder gar sagen konnte, schnappte Konoka sich auch das Zweite und bund dies ihrer jüngeren Schwester um. Diese schaute sie nur verwirrt an und blinzelte. Plötzlich hörte Asuna jedoch etwas. Es klang wie Schritte und es kam aus dem oberen Teil des Gebäudes. Als sie nach oben schaute, sah sie eine blasse Gestalt, ein Junge Diese begab sich gerade die Treppe hinauf und blickte nicht zurück. Der Junge mit dem schneeweißen Haar beachtete die beiden jungen Mädchen gar nicht, als wären sie Luft. Konoka freute sich noch immer über diese Armbänder und bemerkte deshalb erst spät wo ihre Schwester hinschaute. Als sich ihr Blick in diese Richtung wendetet, verschwand der Junge so plötzlich wie er aufgetaucht war wieder; weshalb Konoka ihn auch nicht gesehen hatte. „Asuna?“, fragte sie ihre Schwester und schaute sie verwirrt an, „Ist dort etwas?“ Doch Asuna schüttelte nur den Kopf. Sie war sich aber sicher dass sie sich den Jungen nicht eingebildet hatte und in ihr stieg ein Verlangen auf. Das Verlangen die Treppe hinauf zu laufen und zu schauen wo dieser Junge hin wollte. Vielleicht kannte er ja auch einen Weg von diesem Anwesen herunter zu kommen ohne erneut einem Ningyo zu begegnen. Asuna schaute entschlossen zu ihrer Schwester und nahm ihre Hand. Wie von einem Insekt gestochen rannte sie los, die Treppe hinauf in der Hoffnung den Jungen mit den weißen Haaren zu finden. Ohne auf die Treppenstufen zu achten oder gar nach dem Zustand der Treppe, welche sah instabil war, rannte sie diese hinauf und zog ihre Schwester hinterher. Zum Glück passierte den beiden jungen Mädchen nichts und sie kamen heil oben an. Dort stand der Junge mit den weißen Haaren vor einer Tür, drehte sich jedoch zu den Mädchen. erst jetzt bemerkte Asuna an seinem Hals einen wunden Ring, als hätte sich etwas um diesen geschlungen und immer fester zugezogen. Der Junge schaute zu der Tür die vor ihm war und zeigte auf diese, sagte aber nichts. Konoka ging langsam an dem Jungen vorbei und versuchte die Tür zu öffnen. „Asuna sie ist verschlossen.“ In diesem Moment verschwand der Junge. Er löste sich einfach in Luft auf. Das brachte die Neugier in Asuna zum kochen und sie versuchte selbst die Tür zu öffnen. Doch es ging nicht. „Konoka, tritt bitte mal Kurz zur Seite“, meinte sie und mit einem kräftigen Stoß war die Tür offen. Der Anblick der sich den beiden dort bot war grauenhaft. Überall verstreut lagen Knochen und an den Wänden waren Kratzspuren und Blutflecken verteilt. Was war hier nur passiert? Und warum wollte der junge dass die beiden das sahen? Ihre Blicke wussten gar nicht an welchem Fleck sie hängen bleiben sollten. Der sensiblen Konoka standen die Tränen in den Augen.So viele Seelen mussten ihr Leben lassen und wie es schien auf brutaler Weise. Asuna Blick führte sie in eine dunkle Ecke in der irgendetwas von der Decke hing. Als sie nag genug heran getreten war erkannte sie einen weißen Yukata*. „Konoka? Hatte der Junge nicht auch so etwas an?“, fragte sie ihre Schwester und zeigte dabei auf den Yukata. Konoka trat näher und nickte nur. Sie wollte und konnte dazu nichts sagen. Asuna holte währenddessen Konoka sprachlos in diese Ecke starrte ihr Handy aus ihrer Jackentasche. Sie hatte vollkommen vergessen dass sie dieses dabei hatte.Aber auch wenn sie es nicht vergessen hätte, hätte es nichts gebracht. Scheinbar war ihr Netzbetreiber in einem solchen Nebel nicht sehr funktionstüchtig. Eigentlich hatte Asuna ihr Handy auch nur rausgeholt um zu schauen ob das Licht reichte um die Ecke zu erleuchten. Sie strahlte mit ihrem Handy etwas in der Ecke herum bis sie etwas erkannte. Es war ein Gesicht und dieses war sogar noch gut erhalten. Vor Schreck kippte Asuna nach hinten weg und als Konoka das Gesicht erblickte hockte sie sich zu ihrer Schwester und versuchte sie zu beruhigen. Auch sie wurde von diesem Anblick nicht kalt gelassen, aber sie musste für ihre Schwester da sein, denn auch wenn sie von Außen so wirkte als würde sie nichts interessieren, so war sie doch nur ein Mädchen. Das Gesicht, welches dort in der Ecke war, war das des Jungen der auf die Tür gezeigt hatte. Er hatte sich erhängt. Seine Augen traten weit hervor und sein Mund war geöffnet als würde er noch immer nach Luft ringen. Das konnte nicht sein. Warum war er tot? Eben war er doch noch vor der Tür. Genau in diesem Moment stand der Junge hinter den Mädchen. Ungläubig versuchte Konoka nach ihm zu greifen doch sie fasst nur durch ihn durch. Er war ein Geist aber wie es schien war er nicht bösartig. Erneut zeigte er auf etwas. Asuna folgte dem Zeigen und kam an eine alte Truhe. Als sie diese öffnete kam Konoka zu ihr und lies den Geist dort stehen, als wäre er nicht da. In der Truhe befanden sich eine Menge Zettel. Der oberste Zettel war sogar noch gut lesbar und recht einfach geschrieben. So das die Mädchen ihn gut lesen konnten. Es war ein Brief. „Liebste Asuka, Es tut mir Leid das ich gehen muss aber ich halte es nicht mehr aus. Irgendetwas geht in diesem Haus vor und es ist nichts Gutes. Was auch immer es ist. Es hat Sakuya verändert. Sie benimmt sich wie ein ganz anderer Mensch, wenn du nicht in der Nähe bist. Ich und das restliche Gefolge deines Vaters haben schreckliche Angst vor ihr. Wenn sie uns anblickt, wissen wir dass wir bald sterben werden. Die Tiere im Hof sind fast alle verstorben nachdem Sakuya sie gefüttert hatte und wenn dies sie nicht niedergerungen hatte wurden sie krank. Es tut mir Leid meine liebste, aber ich muss gehen. In ewiger Treue Toshiro!“ Kapitel 3: Der Fluch des Teufels -------------------------------- Die Zwillinge wussten nicht was dieser Brief zu bedeuten hatte aber sie wussten nun wer ihnen diesen zeigte. Asuna stand auf, gab ihrer Schwester die alten Blätter in die Hand und ging auf den Jungen zu. „Du bist Toshiro, richtig?“, fragte sie den Geist mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Der Junge mit dem weißen Haar nickte und öffnete langsam den Mund und begann zu sprechen. „Rettet Asuka... im Wald hinter dem Teich... sie weiß was zu tun ist...“ Asuka? das war das Mädchen welches im Brief erwähnt wurde, seine Geliebte. Aber was war mit ihr geschehen? Konoka packte die Briefe zurück in die Kiste und ging dann zu Asuna, an dessen Arm sie sich dann klammerte. „Aber warum sollen wir das tun?“, die Mädchen standen da wie angewurzelt. Sie kommunizierten tatsächlich mit einem Geist. „Sie weiß was zu tun ist...sie weist euch den Weg nach Haus... versprecht es!“ Toshiro wirkte verzweifelt und die Zwillinge verstanden nicht genau warum, aber sie nickten. Denn das war der einzige Hinweis auf den Weg nach Haus. Als sie zustimmten legte sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen von Toshiro. Aber nicht nur er freute sich darüber, auch die Mädchen waren froh dass sie bald wieder nach Hause konnten. Auch wenn Toshiro ein Geist war wollte er den beiden helfen. Nun konnte er seinen Frieden finden. Nur noch eins wollte er erledigen bevor er für immer ging, Er transformierte sich. Seine menschliche Gestalt löste sich langsam in eine Hitodama* auf. Die Mädchen waren erstaunt und schauten die blaue Feuerkugel, die nun vor ihnen schwebte verwirrt an. Sie hatten bis jetzt nur aus Geschichten gehört das die Seele, welche noch keine Ruhe finden kann sich in solche Gestalten verwandeln. Konoka schaute ihrer Schwester nach einigen Sekunden jedoch tief in die Augen. Ihr Blick war ernst und aussagekräftig. „Wir sollten uns jetzt beeilen.“ Asuna nickte und nahm die Hand ihrer Schwester. Gemeinsam folgten sie dem Licht, welches Toshiro‘s Seele ausstrahlte. In der Zwischenzeit war das junge Mädchen zu ihrer Mutter zurückgekehrt. „Ich habe wieder zwei Mädchen gefunden. Mutter. Sie werden sicherlich gute Opfer abgegeben“, meinte das kleine Mädchen und begann zu lachen. Ihr Name war Chizuru. Sie wurde auf diesem Anwesen geboren, war jedoch schon älter als sie aussah. Die Mutter des Kindes saß in einer Ecke des Raumes hinter einem Vorhang aus Seide, dessen Farbe schon verblasst war, und kämmte ihre Haare. Sie hatte wunderschönes langes Haar, welches selbst in dem dunklen Raum glänzte. Als sie aufstand, band sie ihre Haare mit einem Seidenband zu einem Zopf, jedoch lies sie rechts und links von ihrem Gesicht ein paar Haare draußen welche ihr Gesicht nun etwas länger wirken ließen. Sie drehte sich zu ihrer Tochter und man erkannte Blut in ihrem Gesicht. Wie ein roter Fluss rann das Blut über ihre schneeweiße Haut. Das Blut rann aus ihrem Mund als wäre dieser eine Quelle Die junge Frau war ebenfalls wie Chizuru in traditionelle Kleidung gehüllt. Sie ging auf ihre Tochter zu und umarmte diese, als wollte sie Chizuru abhalten etwas Schlimmes zu tun. Mit Worten konnte sie das Mädchen nicht ermahnen und bitten, denn sprechen konnte sie nicht mehr. „Mutter ich werde dich Retten, hab keine angst... ich werde Vater holen um diese Welt wieder zum Leben zu erwecken.“ Asuna und Konoka ließen sich inzwischen von Toshiro führen. Er meinte es gut mit ihnen und deshalb führte er sie sicher an den Jikininki* und Gaki** vorbei, welches Chizuru aussandte um die Zwillinge zu quälen, denn diese beiden Mädchen waren seine einzige Chance seine geliebte Asuka zu retten. Der Feuerball der Toshiro‘s Seele darstellte, führte die Zwillinge in die Mitte des Grundstücks zu einem Koikarpfenteich. Die Fische die einmal diesen Teich bewohnten waren längst verstorben. Nichts füllte diesen trostlosen Ort mehr mit Leben, genau wie den Rest des Hauses. Über einer Brücke erlosch die blaue Flamme langsam und der Junge mit den weißen Haaren nahm wieder menschliche Gestalt an. Er zeigte in die Richtung die hinter der Brücke lag und schaute die Mädchen an. „Wenn ihr diesem Weg folgt kommt ihr zu dem Ort an dem sich alles entscheiden wird. “, meinte er und verschwand. Asuna verspürte in sich eine Angst die langsam wuchs. Sie wusste nicht genau was auf die beiden zukommen würde, aber sie wusste dass es nicht leicht werden würde. Das Klammern an ihrem Arm, welches von Konoka ausging, trug noch mehr dazu bei, dass das Ungewisse in Asuna noch mehr aufbrodelte. Mit langsamen Schritten näherte sie sich der Brücke. Ihre Schwester wich keinen Meter von ihrer Seite. Konoka hatte angst wenn sie zum Wasser schaute. Immer wieder sah das Gesicht des Ningyo, welcher sie und ihre Schwester ins Wasser ziehen wollte, vor Augen. Dadurch das sie sich an Asuna klammerte konnte sie jedoch ihre Augen schließen ohne das sie irgendwo gegen rannte. Die Brücke die sie betraten war ebenso alt wie der Rest des Hauses. Mit einem gespenstischen Knarren begrüßte diese die Zwillinge. Asuna machte vorsichtig einen Schritt vor den anderen um zu testen wie stabil die Brücke war. Die beiden Mädchen hatten Glück. Die Brücke brach nicht unter dem Gewicht der Beiden ein. Der Weg hinter der Brücke führte in ein Gewirr von Bambusstäben. Konoka und Asuna wollten unbedingt zurück nach Haus, deswegen mussten sie das tun worum sie der Junge gebeten hatte. Asuna löste das Klammern ihrer Schwester auf indem sie ihre Hand nahm. Sie schaute Konoka tief in die Augen und nickte ihr zu. „Wir schaffen das, wir haben versprochen, dass wir aufeinander aufpassen.“ Sie fassten ihren ganzen Mut zusammen und betraten das Wirrwarr aus Bambus. Als sie im Inneren dieses Wäldchens waren bemerkten sie, dass dieser nicht wild gewachsen war. Dieser Wald musste angelegt wurden sein. Er hatte ein bestimmt Struktur. Die Wege darin waren in Gängen angelegt wurden. Aber wo genau sollten sie nun hin? Toshiro hatte ihnen nicht gesagt das Sie Asuka in einem Labyrinth aus Bambus suchen sollten. Plötzlich erklang hinter ihnen ein bekanntes Lied. „Schlaf, Priesterin. Schlaf nun ein. Schlaf, Priesterin. Schlaf nun ein. Weinst du, wird das Boot dich tragen Das Boot zur anderen Seite Bist du erst dort So trage das Leibchen Und Strafe dich erwartet Liegst du nicht still“ Wieder war es die Mädchenstimme die dieses Lied sang, nur dieses Mal wussten sie wer dieses Lied sang. Die Stimme kam immer näher. Konoka klammerte sich wieder an ihre Schwester. Es war Chizuru, das Mädchen welches sie getröstet hatte. „Asuna? Was will sie von uns?“ Sie hatte Angst. Was sollten sie nur tun? Um sie herum verstummten alle Geräusche, bis auf das Lied welches Chizuru sang. Dieses Mädchen konnte nicht normal sein. Warum konnte das alles sonst geschehen? Asuna schaute wütend zu Boden als sie bemerkte dass ihre Kleidung sich änderte. Ihre Normalen Hosen und t-Shirts wurden plötzlich zu weiß-roten Kimonos, dessen Farben sich genau ergänzten. „Schlaf, Kind. Schlaf nun ein. Schlaf, Kind. Schlaf nun ein. Und Wenn du erwachst Aus deinem nächtlichen Schlummer Halten Spieße aus Holz Am Boden dich fest Und stehen die Türen weit offen Erwacht auch der Rest“ Die Zwillinge begannen zu laufen und achteten nich mehr auf ihre Umgebung. Sie bemerkten nicht einmal, dass der Bambuswald um sie herum sich änderte. Die Dichte in der die Bambuspflanzen aneinander standen, veränderte sich. Mehr und mehr Licht drang auf die Lichtung auf welcher sich die beiden Mädchen befanden. Die Melodie des Liedes wurde immer schwächer. Anscheinend bewegte sich Chizuru nicht so schnell vorran wie Konoka und Asuna. An einer Lichtung hielten die Zwillinge an. Als sie sich umschauten bemerkten sie komische Laute. Ein Japsen kam aus der Richtung aus der sie gerade gekommen waren. Als Konoka hinter sich schaute kam ein Mädchen auf sie zugerannt. Sie trug prächtige Kleider und in ihrem Haar war eine wunderschöne Spange die mit Blüten bverziehrt war. Ihr langes braunes Haar peitschte immer wieder auf den Rücken dieser jungen Dame. Jedoch rannte diese an Konoka und Asuna vorbei als würden sie nicht existieren. Sie blieb ebenfalls auf der Lichtung stehen, nur schaute sie sich noch panischer um als die Zwillinge. In diesem Moment kam ein weiteres Geräusch aus der richtung aus der sie kamen. Etwas grässliches kam auf die Mädchen zu und es schien es auf das Mädchen mit dem prachtvollen Gewand abgesehen zu haben. Das Wesen war hässlich wie die Nacht, aber es war schnell. Zu schnell. Das Mädchen drehte sich, um dem Oni gegenüber zu treten. Ihr Gesicht war gezeichnet von der Angst welche sie gerade durchleben musste. Aus einer Tasche zog das Mädchen ein Messer an welchem ein Zettel hing. Kaum war aber das Wesen bei ihr Angelangt schlug es ihr das Messer aus der Hand. Dabei trennte sich der Zettel von diesem und flog auf die Zwillinge zu. Noch immer hatte sie keiner bemerkt. Konoka schnappte sich den Zettel und las ihn durch: „Asuka, meine geliebte Tochter, bewahre dieses Messer gut auf. Es wird dein Leben schützen vor allem Bösen der Welt. Ich habe ihn für dich segnen lassen, sodass dein Leben nie in Gefahr sein wird.“ Dieses Mädchen welches gerade um ihr Leben rang war also Asuka. Noch einmal las sie den Brief nur diesmal laut, damit auch Asuna verstehen konnte was dort geschah. Das Mädchen, was sich als Asuka heraus stellte, hatte Tränen ihn den Augen und schaute verzweifelt auf das Messer. Gequälte Schreie stiegen in den Himmel empor und suchten nach Hilfe. Asuna konnte sich das Ganze nicht länger ansehen und lief auf das Geschehen zu. Sie hatten Toshiro doch versprochen seiner Asuka zu helfen. Konoka schaute Asuna verängstigt hinterher, aber ihr Blick suchte auch immer wieder den Weg hinter sich auf. Wo war nur Chizuru geblieben? Diese sang noch immer das Lied, auch wenn sie die Zwillinge aus den Augen verloren hatte. „Wie kann es sein das dieses erbärmliche Pack von Menschen sich vor mir verstecken kann?“, ihr wütender Blick strahlte Bedrohlichkeit aus und ein Naginata* überragte sie. Die Waffe war steil geschliffen. Selbst in dem bisschen Licht welches den Nebel in der ganzen Umgebung etwas erleuchtete glänzte die hundert Zentimeter lange Klinge, diser Waffe. Suchend zerschlug das kleine Mädchen mit dieser die Bambusstäbe welche an den Rändern des Weges waren. A ber selbst dahinter versteckten sich die beiden Mädchen nicht. Chizuru‘s Geduld neigte sich langsam dem Ende und sie ließ ihrer Wut mit einem schrillen Schrei Luft. Als Asuna den Oni packen wollte, erhellte ein Schrei das Wäldchen. Sie erschrak fürchterlich, sodass sie nicht bemerkte, dass sie gerade durch das Wesen gefasst hatte. Die jüngere der Zwillinge fiel hin. Verwirrt schaute das Mädchen zurück. Warum konnte sie Asuka nicht helfen, gerade jetzt wo es kritisch wurde konnten beide Zwillinge nur dastehen und zuschauen. Das Wesen schleuderte Asuka herum. Sie hatte keine Chance mehr sich zu wehren. Konoka kniff die Augen zu. Der Übergriff des Oni war einfach viel zu brutal. Er würde die töten so viel war klar, aber warum? Das ekelerregende Wesen warf das Mädchen mit voller Wucht in die Luft. Sollte sie etwa? Was hatte das arme Mädchen denn getan? Asuka wurde so geworfen das sie direkt über einem spitzen Bambuspfahl war. Selbst Asuna konnte sich diesen Anblick nicht mehr mit antun. Das arme Mädchen wurde von diesem Bambusstab aufgespießt. Ihr zarter Körper rutschte langsam den Bambus herunter und sie japste vor Schmerz. „Sakuya… es tut mir Leid… ich wollte dich nicht allein… lassen…“ Nachdem sie diese Worte verloren hatte spuckte das Mädchen Blut und versank in den ewigen schlaf. Die Mädchen sahen vollkommen fassungslos zu Toshiro’s Geliebten. Sie hatten doch versprochen ihr zu helfen, aber es gab wohl niemanden der das hätte gekonnt. Die Umgebung um sie herum veränderte sich erneut. Die Bambusgewächse wurden wieder dichter und auf der Lichtung wurde es dunkler. Konoka lief zu ihrer Schwester, welche immer noch am Boden lag. Ihr standen die Tränen in den Augen und Asuna nahm sie in den Arm. Die Zwillinge hörten jetzt, wo sich die Umgebung wieder komplett in den alten verwilderten Bambuswald verwandelt hatte, auch wieder das Lied, welches Chizuru sang. Verängstigt schaute Asuna sich um. Ob das Messer welches Asuka aus der Hand geschlagen wurde hier immer noch rumlag? Aber nirgends war eine Spur von diesem. Sie schaute einen Bambusstab jedoch genauer an. Asuna wusste nicht was ihren Blick daran festhielt, aber irgendwie kam dieser ihr bekannt vor. Als ihr Blick kurz vor dem Boden stoppte traute sie ihren Augen nicht. Aus einem kleinen Zwischenraum zwischen zwei Stäben winkte sie eine Hand heran. Asuna nahm Konoka‘s Hand und zog sie mit zu dieser Stelle. Als sie dort stehen blieben rührte sich die blasse Hand für einige S ekunden nicht. Als sich die beiden die Hand genauer ansehen wollten verschwand diese. Konoka und Asuna sahen verwundert auf, plötzlich packten zwei Hände je eine schulter der Mädchen und zog sie in die dunkle Öffnung im dichten Bambus Hain. Bis sie realisierten was geschah hörten sie das Lied Chizuru‘s lauter werden, Konoka hätte geschriehen als sie das kleine Mädchen sah, Asuna hielt ihr jedoch den Mund zu um nicht verraten zu werden. Als Chizuru nach kurzem umsehen ihre Jagd weiterführte atmete Asuna auf und lies jetzt auch Konoka wieder zu Atem kommen. Eine grüne Hitodama tauchte vor ihnen auf und brachte Licht in das Dunkel. Die Mädchen bereiteten sich im Gendanken darauf vor, dass bald ein Jikininki oder Gaki vor ihnen erscheinen würde. Aber dem war nicht so. Es stellte sich heraus, dass diese Hitodama in Wirklichkeit Asuka war, welche ihnen helfen wollte. Ihre Augen wirkten hoffnungslos und leer. Der prachtvolle Kimono den sie trug war befleckt vom Blut ihres Todes. Asuka hielt ihnen ihre Hand entgegen und sprach zu ihnen: „Habt keine Angst ich will euch helfen“, meinte sie mit sanfter und lieber Stimme. Asuna’s Augen weiteten sich ungläubig. Wie konnte dieses Mädchen nur vor ihnen stehen, sie hatten doch gerade gesehen wie es gestorben war. Konoka klammerte sich mit festem Griff an den Arm ihrer Schwester, auch für sie war es nicht verständlich das dieses Mädchen mit ihnen reden konnte. „Du bist doch tot“, stotterte Konoka ängstlich. Auch wenn Asuka ein Geist war verstand sie die Zweifel der Zwillinge und war gewillt diese aus dem Weg zu räumen. „Es tut mir Leid, ich wollte euch keine Angst machen, wirklich nicht“, meinte dieser Geist immer noch mit sanfter und lieber Stimme. „Ich weiß das Toshiro euch gebeten hat mir zu helfen und dafür bin ich ihm und euch zu tiefsten Dank verpflichtet. “Mit einer kurzen Pause lies sie den Mädchen Zeit das was sie sagte sacken zu lassen. Dann sprach sie aber weiter: „Der Name dieses Mädchens lautet Chizuru. Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, ist ihre Seele schwarz und böse, aber sie kann nichts dafür. Ihre Geburt war nicht geplant. Nicht einmal ihre Mutter wusste, dass sie ein Kind erwartete da sie in ständiger Enthaltsamkeit gelebt hatte. Seit ihrer Geburt erleidet ihre Mutter schreckliche Qualen, aber dennoch hat sie sich nicht von ihrem Kind abgewandt und hat es überalles geliebt. Aber es zog an Chizuru nicht vorbei das ihre Mutter diese Leiden nicht mehr aushalten konnte und sie stellte schon in jungen Jahren Nachforschungen an.“ In jungen Jahren? Diese Stelle konnte Asuna nicht einfach so stehen lassen. „Dieses Mädchen ist doch nicht älter als Acht, wie kann es da sein dass du es so ausdrückst als wäre sie Achtzig?“, meinte Asuna mit fragendem Blick. Erst jetzt bemerkte Konoka das die Ausdrucksweise Asukas wirklich komisch war und war ebenfalls leicht verwirrt. „Keineswegs ist Chizuru erst Acht. Auch wenn man es ihr nicht ansieht, ist sie älter als 400 Jahre.“, meinte Asuka, worauf sie nur fassungslose Blicke erntete. Diese Blicke konnten ihr nicht glauben was sie dort sagte, aber Asuka störte es kein bisschen. Es war ihr viel wichtiger die Zwillinge weiter aufzuklären, über das was auf diesem Gelände passiert war. „Das kleine Mädchen durchsuchte alle Aufzeichnungen die ihre Mutter gemacht hatte, währenddessen sie noch nichts von ihrer Schwangerschaft wusste, aber es stand nichts darin was ihr hätte weiterhelfen können. Chizuru’s Mutter bemerkte, dass es ihrer Tochter missfiel wie sehr sie litt und sie dachte wenn ihre Schmerzensschreie nicht mehr wären, würde es ihrer geliebten Tochter besser gehen. Ihrer Entscheidung konnte nichts mehr im Weg stehen, also schnitt sie sich die Zunge heraus. Als Chizuru das bemerkte, änderte sich ihr sonst recht freundliches Wesen komplett. Sie trieb sich nachts herum und suchte sich brutale Weggefährten, von denen sie auch die Wahrheit ihrer Geburt erfuhr und Kontakt zu ihrem Vater fand.“ Asukas Kraft in der Stimme lies langsam nach und in ihren toten Augen sammelten sich Tränen. „Sie wurde zwar erst nach meinem Tod geboren, aber selbst damals wusste ich schon zu viel. An jenem Tag als ich sterben sollte, hörte ich Stimmen vor meinem Zimmer. Da ich diese nicht kannte öffnete ich meine Zimmertür nur einen Spalt und was ich da sah war der Grund meines Todes. Nicht weit entfernt von meiner Tür stand ein Dämon der etwas zu jemand sagte. Ich verstand leider nicht genau wer dies war, auch erkennen konnte ich ihn nicht, aber der Dämon nannte ihn Meister. Sie unterhielten sich darüber das der Dämon jemanden gefunden hatte der das Kind des Teufels austragen würde. Die Bedingung für dieses Kind war jedoch den Schmerz aller in sich zu vereinen und diesen so lang zu spüren bis der Teufel der Unterwelt entsteigen konnte und die Erdoberfläche unter seine Kontrolle bringen konnte. Dafür sollte sein Kind sorgen und dieses Kind ist Chizuru. Um dem Teufel an die Erdoberfläche zu verhelfen, sollte Chizuru geeignete Opfer finden, die mit schrecklichen Misshandlungen ihrer Seele das Tor der Unterwelt öffnen sollten. Diese Opfer müssen jedoch eine starke mentale Verbindung besitzen, deshalb wurdet ihr auserwählt. Viele andere mussten schon sterben, doch die Mutter Chizuru’s verhinderte immer wieder, dass das Tor geöffnet werden konnte. Ihre Mutter war und ist immer noch sehr tief mit den Menschen verbunden, obwohl sie schon seit Jahrhunderten ihrer Arbeit als Priesterin nicht mehr nachgehen konnte. Die Menschen zu schützen, auch wenn dies ewige Qualen bedeutete, ist für sie der einzige Grund jetzt noch auf Erden zu weilen. Genau aus diesem Grund gab Chizuru’s Vater ihr dieses Schlaflied, welches sie die ganze Zeit singt. Solange ihre Mutter schläft kann sie niemand aufhalten.“ Auch wenn diese Geschichte für die Zwillinge unmöglich erschien hörten sie gebannt zu. Asuka schien sehr besorgt über die ganze Situation, jedoch wurde sie langsam hysterisch. „Ihr müsst Sakuya helfen!“, schrie der Geist schon fast und mit einer Druckwelle, welche aus den starken Gefühlen Asukas entstand, schleuderte sie den Mädchen ihr Messer entgegen. Das Messer landete vor Asuna’s Füßen, die es sofort nahm. „Das Messer ist die einzige Lösung Chizuru zu töten und Sakuya, ihre Mutter, zu erlösen.“ Dadurch dass die Klinge geweiht war, war sie sie die einzige Möglichkeit den Dämonen in Gestalt eines kleinen Mädchens zu töten. Kapitel 4: Erlösung ------------------- Chizuru suchte noch immer den Wald nach den Mädchen ab. Über ihre Wut hinweg vergas das kleine Mädchen ihr Lied weiter zu singen, damit ihre Mutter weiter schlief. Ihre Augen funkelten. Sie wollte unbedingt die Zwillinge finden um ihren Vater aus der Hölle zu befreien. Im Versteck schaute Konoka währenddessen nur auf das Messer, welches Asuna in den Händen hielt. „Aber warum müssen wir das tun? Warum?“ Konoka’s Blick wirkte als wolle sie nichts mit all dem zu tun haben und so war es auch. Ihr war es zu unsicher einfach so jemanden zu töten der mit einer gefährlichen Waffe durch die Gegend rannte. Asuka kam näher auf die verunsicherte, ältere Schwester zu. „Ihr wollt hier weg und solange Chizuru lebt ist das nicht möglich“, meinte diese mit traurigem Blick. Auch wenn Konoka Einwände hatte, fasste Asuna schnell einen Beschluss. Sie wollte ihre Schwester sicher nach haus bringen und dazu war es nötig Chizuru zu töten. Ohne Rücksicht auf ihre Schwester zu nehmen stürmte sie mit dem Messer aus dem Versteck um dieses grausame Geschehen hier endgültig zu beenden. Konoka jedoch schaute nur zögernd aus diesem heraus. Chizuru’s Mutter lag in dem Zimmer, in dem sie ihre Tochter umarmte, auf dem Boden und schlief. Sehr oft begann Chizuru dieses Schlaflied zu singen um gegen den Willen ihrer Mutter zu agieren. Kurze Zeit nach dem dieses verstummte wurde die Frau mit den wunderschönen langen Haaren jedoch wach. Warum tat Chizuru das nur immer? Warum sang sie immer wieder dieses Lied? Es verletzte Sakuya sehr das ihre Tochter so handelte, aber sie hätte es wissen müssen, seitdem als sie den Zettel fand der vor dem Schrein lag. Jenem Schrein an dem sie angegriffen wurde. Auf diesem Zettel stand eine Anweisung an einen Oni, jemanden zu finden der das Kind des Teufels austrägt. Es hätte ihr von Anfang an klar sein müssen das dieses Kind schlimme Sachen anstellen würde. Kaum war sie aufgestanden, fielen ihr die Worte ein die ihre Tochter sagte bevor sie begann zu singen. Hektisch riss sie die Tür ihres Zimmers auf und lief hinaus. Irgendwo musste doch einen Spur sein, wohin die Kleine gegangen war. In dem Gang, in dem sie nun stand war keine Spur, nur ein kleines Fenster konnte vielleicht verraten wo ihre Tochter steckte. Vom Fenster aus hatte sie einen guten Blick auf den Koikarpfenteich im Hof und das Bambuswäldchen dahinter. Sakuya bemerkte nicht sofort das dort Bambusstäbe zu Boden fielen, doch als sie dieses bemerkte wusste sie sofort was dort geschah. Eilig machte sie sich auf den Weg dort hin in der Hoffnung Chizuru noch aufhalten zu können un die Mädchen vor dem sicheren Tod zu bewahren. Auf der Lichtung machte sich Asuna inzwischen bereit auf Chizuru zu treffen. Ihre Hände zitterten, aber sie war fest entschlossen das Mädchen zu töten. Sie schaute sich verängstig um und bemerkte Chizuru im ersten Moment nicht. Das kleine Mädchen stand hinter ihr und musste lachen. „Ihr habt euch ja getrennt, damit habt ihr eure Chancen zu überleben halbiert, ihr dummen Dinger!“ Chizuru stand ein breites Grinsen im Gesicht und ihre Naginata blitzte auf, als würde auch diese sich darüber freuen endlich ihren Zweck erfüllen zu können. Angsterfüllt drehte sich Asuna zu, als Chizuru diese Worte verlor. Sie nahm ihren Mut zusammen und wiedersprach ihr: „Wir werden überleben, denn wir halten zusammen und werden so dieses Schauspiel hier beenden.“ Ihre Stimme zitterte währenddessen sie sprach, was die kleine Dämonin zum Lachen brachte. „Das glaubst du dir doch selber nicht du lächerliches Wesen.“ Ihr Lachen war über das ganze Gelände zu hören. Ohne auch nur noch ein weiteres Wort zu verlieren stürzte sich Chizuru mit ihrer Waffe auf Asuna, welche noch in letzter Sekunde, mit einem gekonnten Seitwärtssprung, der Langwaffe ausweichen konnte. Manchmal war ihr ganzes Leichtathletik Training wohl doch zu etwas nutze, außer dafür Wettkämpfe zu gewinnen. Als ihre Schwester angegriffen wurde konnte Konoka nicht mehr tatenlos in ihrem Versteck hocken. Sie krabbelte zwischen den Bambusstäben hervor und rannte auf Chizuru zu. Diese bemerkte in ihrem Blutrausch gar nicht, dass der zweite Zwilling sich inzwischen nicht mehr versteckte. Sie war zu sehr damit beschäftigt endlich einmal Asuna zu treffen, welche langsam aus der Puste kam. Sie nutzte es aus, dass niemand sie bemerkte und ohne auch nur nachzudenken rannte Konoka, Chizuru mit voller Wucht um, welche zu Boden fiel. Das meinten also die Zwillinge mit Zusammenhalt. Damit hatte die Dämonin nicht gerechnet. Im Sturz hatte sie ihre Waffe verloren. Doch so einfach lies Chizuru sich nicht besiegen. Sie schleuderte einen Energieball auf Konoka, welcher sie frontal erwischte. Als diese zu Boden sackte, fiel Chizuru‘s Blick auf den Weg der sich hinter dem verletzten Zwilling erstreckte. Auf diesem Weg stand ihre Mutter und schaute ihre Tochter empört an. In diesem Augenblick der Unaufmerksamkeit, stieß Asuna der kleinen Dämonin das Messer in den Rücken. Noch immer war Chizuru‘s Blick auf ihre Mutter, deren Gesichtsausdruck sich änderte. Als Sakuya auf der Lichtung ankam, war es bereits zu spät. Eine der Zwillinge ging zu Boden und kurz darauf weiteten sich die Augen ihrer Tochter. Hinter dieser stand der zweite Zwilling, der ihrer geliebten Tochter etwas antat. Sie lief zu Chizuru, welche in ihre Arme fiel als Asuna das Messer aus dem Rücken des Mädchens zog. Selbst Asuna war geschockt darüber was sie gerade getan hatte, aber nachdem was Chizuru mit Konoka gemacht hatte sah sie nur noch Rot. Sie lief zu Konoka und kniete sich vor ihre Schwester. Ihr standen die Tränen in den Augen. Konoka war doch nicht Tod? Dass konnte gar nicht sein. Sie war doch noch so jung. Genau in diesem Moment zuckten Konoka’s Augenlieder und sie kam langsam wieder zu sich. Chizuru hingegen starb durch die geweihte Klinge sofort. Auch wenn ihre Mutter Trauer empfand, so war sie doch glücklich. Endlich war ihre Tochter erlöst und auch sie war es. Ihr ewiges gequältes Dasein wurde mit dem Tod ihrer Tochter beendet. Auch der Fluch der über das Anwesen herrschte hatte nun sein Ende gefunden. Asuna half ihrer Schwester auf und gemeinsam gingen sie auf Sakuya zu. Diese schaute kurz zu Asuna und Konoka und lächelte die Zwillinge an. In ihrem Blick lag Sanftheit und Verständnis für das was geschehen war. Sie und ihre Tochter hatten lange genug auf Erden geweilt, deshalb war nun die Zeit für die Zwillinge ihr Leben zu leben. Sakuya nickte den Zwillingen zu, als Zeichen dafür, dass sie nun gehen konnten. Die Augen der Zwillinge strahlten. Endlich konnten sie zurück zu ihrem Vater. Sie liefen los, nur Konoka blieb noch einmal stehen bevor sie die Lichtung verließen und verbeugte sich mit Dankbarkeit vor Sakuya. Dann folgte sie ihrer Schwester. Erst vor dem vor dem Tor in welchem der Ningyo eingequetscht war drehten sich die beiden noch einmal um. Das Anwesen hinter ihnen löste sich langsam in kleine rote Lichtkugeln auf und tausende von Hitodamas stiegen empor. Sie erleuchteten den Himmel und ließen ihn in einem prächtigen Farbenmeer e rstrahlen.Mit einem Lächeln im Gesicht schnappte sich Asuna Konoka’s Hand und zog sie über den Steg in Richtung der Reisfelder. „Beeil dich, unsere Klasse macht sich bestimmt schon Sorgen.“ Gemeinsam sollten sie zurückkehren, dass versprachen sie und das taten sie auxh. Auch wenn das böse von jemanden Besitz ergreift. Die Liebe einer Mutter für ihr Kind wird niemals schwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)