New Life von ahkullerkeks (old Love?) ================================================================================ Kapitel 2: Love Letter ---------------------- Ai hielt noch die Türklinke fest, als etwas von außen dagegen knallte und mit einem Stöhnen zu Boden fiel. Erschrocken drehten sich die drei Menschen um. Ai öffnete langsam die Tür und späte hinaus. Als sie sah, was vor die Tür gelaufen war musste sie grinsen. Mitzuhiko lag vor der Haustür auf dem Rücken und hielt sich die Nase. Ai öffnete die Tür nun ganz, sodass auch Conan den Jungen am Boden sehen konnte. Er lachte und kriegte sich gar nich mehr ein. Ai jedoch hockte sich neben Mitzuhiko und zog ihn an der Schulter auf den Hintern. „Vielen Dank“, nuschelte er. „Normalerweise wirst du doch nicht so nett begrüßt, oder?“, fragte Ai und lächelte ihn entschuldigend an. Mitzuhiko wurde rot und sah auf seine Hände. Er erschrak. Er hatte Blut an den Händen! „Wo kommt das Blut her?!“ Ai und Conan lachten kurz auf. Ai stülpte das karierte Hemd über ihre Hand und hielt den Stoff an Mitzuhiko’ s Nase. Conan’ s Kinnlade klappte runter. Ayumi’ s Mutter kam mit einem Taschentuch, gab es Mitzuhiko und hetzte die Truppe in Ayumi’ s Zimmer. Das Mädchen kauerte auf ihrem Bett und sah aus als würde sie weinen. Etwas verlegen sahen Conan und Mitzuhiko weg. Sie schienen einen von Ayumi’ s Teddybären auf einmal ziemlich interessant zu finden. Ai ging kopfschüttelnd auf das Bett zu und setzte sich zu ihr. „Was ist los?“, fragte sie. Sie hatte dieses Aufmunterungs- Ding überhaupt nicht drauf und schämte sich nun etwas deswegen. Ayumi schaute sie mit rosigen Wangen und rot geränderten Augen an. „Ach, Ai-chan!“ Sie fiel Ai um den Hals und schluchzte laut auf. Mitzuhiko nahm seinen ganzen Mut zusammen und setzte sich neben die weinende Ayumi. Verlegen strich er ihr über den Rücken, weil er dachte, dass würde vielleicht irgendwie helfen. Ai warf Conan einen bösen Blick zu und der wirkte auf einmal sehr besorgt um Ayumi. Er sprang aufs Bett und setzte sich im Schneidersitz zwischen Mitzuhiko und Ai, neben Ayumi. Das brünette Mädchen sah ihn an. Ihr kamen wieder die Tränen und diesmal vergrub sie ihr Gesicht in Conan’ s Schulter. Der war etwas unbeholfen und legte eine Hand auf ihren Rücken. Hilfe suchend sah er zuerst Ai, dann Mitzuhiko an. „Was ist los, Ayumi?“, fragte Ai und zerrte sie etwas gröber, als gewollt von Conan weg. „Genta…“ Mehr brachte sie nicht raus und vergrub ihr Gesicht wieder in ihren Händen. „Ist ihm was passiert?“, schoss es aus Mitzuhiko raus. Ai packte Ayumi an den Schultern. „Raus damit.“ „Er…“ Die Tür wurde geöffnet. Alle sahen erschrocken zu Ayumi’ s Mutter. Sie fragte: „Soll ich euch was bringen?“ Ayumi verbarg das Gesicht wieder in ihren Händen. „Ein Aspirin wäre nett“, murmelte Ai und rieb sich die Augen. Conan sah sie an. „Zwei Kaffee und zwei Kakaos wären nett. Danke.“ Freundlich lächelte er die Mama an und sie verschwand schon wieder. „Was ist also mit Genta?“, hakte er mit sanfter Stimme nach. Ayumi wandte sich ihm zu. Traurig sah sie auf ihre Hände. „Er… er hat mir heute etwas in den Spint gelegt. Und… nachdem ich es gelesen habe, ist er zu mir gekommen. Ich glaube er hat sich versteckt und nur gewartet, bis ich es endlich fand.“ „Was war das, was er dir in den Spint gelegt hat?“ Ayumi’ s Blick huschte kurz auf Ai und dann wieder zu Conan. Sie wollte es eigentlich nur ihm erzählen, hatte sich aber nicht getraut bei ihm anzurufen. Sie wusste, dass die taffe Ai sich trauen würde sich bei ihm zu melden. Und Ihre Mutter hatte Mitzuhiko ohne ihre Kenntnis geholt. Sie erzählte: „Es war ein Liebesbrief! Als er zu mir kam, sah er so glücklich aus, als würde er denken, ich würde für ihn dasselbe empfinden!“ „Und das tust du nicht.“ Conan fragte nicht. Er stellte fest. „Nein.“ Niedergeschlagen blickte Ayumi ihn an. „Dabei weiß er doch, dass ich schon seit Jahren einen anderen liebe.“ Ai und Mitzuhiko tauschten wissende Blicke aus. Conan bemerkte das und sah Ai mit hochgehobener Augenbraue an. Ayumi folgte seinem Blick, wollte jedoch nicht zu lange den Augenkontakt mit Conan unterbrochen haben und sah wieder zurück. Blitzschnell drehte sie sich zu Ai und sah auf das Hemd, das sie trug. Gerade, als sie was dazu sagen wollte, kam ihre Mutter in den Raum, mit einem Tablett mit vier Tassen dampfender Getränke und einem großen Teller Kekse. Sie stellte alles auf den Nachttisch neben Ayumi’ s Bett und verließ mit besorgtem Ausdruck im Gesicht den Raum wieder. Ai schnappte sich den Teller mit den Keksen und hielt ihn in die Mitte. Conan und Mitzuhiko griffen sofort zu. Ai nahm sich auch einen. Gerade als sie hinein gebissen hatte, bemerkte sie Ayumi’ s geschocktes Gesicht, mit dem sie auf Ai’ s Oberkörper starrte. Diesmal wusste Conan worum es sich handelte und er grinste verschmitzt. „Alles okay?“, erkundigte sich Ai bei ihrer Freundin. „Was ist das?“ kam es aufgeregt aus Ayumi’ s Mund. Sie zeigte auf das Hemd. „Oh, das ist ein…“, fing Mitzuhiko an, wurde jedoch von Ayumi unterbrochen. „Das gehört Conan“, sagte sie, um eine feste Stimme bemüht. Sie konnte nicht anders. Ihr traten wieder Tränen in die Augen. Ai hob abwehrend die Hände. „Nein, dass…“ „Das ist nicht so, wie du denkst!“ beendete Conan den Satz und legte beruhigend eine Hand auf Ayumi’ s Schulter. Mitzuhiko verstand nun auch und wurde rot. „D- Du warst die ganze Nacht schon b- bei Conan?“ fragte er mit extrem hoher Stimme. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er war etwas verletzt. Er dachte, er hätte Ai in den letzten Jahren so bearbeitet, dass sie nun auch mehr für ihn, Mitzuhiko, empfand. Jedenfalls hatte sie ihn auf jeden Fall Hoffnungen gemacht. „Warst du?“ stocherte Ayumi weiter. Sie weinte schon wieder. Ai schüttelte den Kopf. Sie wurde rot. Die Nacht bei Conan verbringen? Um Gottes Willen! Sie würde es niemals aushalten können zu wissen, das in dem Zimmer, in dem sie gerade mit Conan war, dass daneben die Frau schlafen könnte, die er doch liebte. Ai verfluchte sich, weil sie das nicht denken durfte. Sie hatte nicht gedacht, dass es schlimm wäre, mit Conan in einem Zimmer, geschweige denn in einem Bett, zu schlafen, sondern, dass Ran im Zimmer gleich neben an sein würde. „N-Nein!“ rief Conan und das Blut schoss ihm ins Gesicht. „S-Sie hat es sich nur ausgeborgt!“ „Wieso denn?“ fragte Ayumi verzweifelt und sah ihren Schwarm an. „Es ist draußen heißer, als es am Tag war! Und ich glaube nicht, dass sie einfach so an deinen Schrank gehen würde, wenn ihr nicht schon dir Nacht zusammen verbracht habt!“ „Ayumi, beruhig dich doch erstmal“, versuchte Ai sie zu besänftigen. „Zwischen mir und ihm ist nichts.“ „Dann sag mir doch bitte, wieso du sein Hemd trägst“, bat Ayumi schluchzend. „Weil sie nicht passend gekleidet war um raus zugehen“, erklärte Conan und grinste bei der Erinnerung. Mitzuhiko machte große Augen. Seine Augenbraue zuckte. Ayumi schluchzte auf. „Und wieso geht sie dann halbnackt zu dir, einem Jungen, anstatt zu mir?“ murmelte sie in ihre Hände. Ai nahm sich eine Tasse mit dampfendem Kaffee und nahm einen Schluck. Sie warf Conan einen bösen Blick zu. Sie zog ihn unsanft am Ärmel zu sich und flüsterte: „Das hat es nicht, besser gemacht, Mr. Super-Detektiv!“ „Tut mir sehr Leid, Frauen gehören nicht zu meinem Spezialgebiet!“ knurrte er. Sie erwiderte genauso bissig: „Jetzt versteh ich auch, wieso du nur mit Leichen arbeitest!“ Mit diesen Worten schubste sie ihn wieder zurück. Sie stand auf und stellte ihre Tasse ab. Conan funkelte sie böse an, war jedoch sichtlich fasziniert von der Art, wie sie ihm meistens konterte. „Komm, Ayumi, ich kann dir nicht vor Mitzuhiko sagen, wieso ich Conan’ s Hemd anhab.“ Ayumi ließ sich widerwillig von Ai mitziehen. Conan schnappte sich die andere Tasse Kaffee. Mitzuhiko beobachtete ihn misstrauisch dabei. „Aber du hast Haibara-san doch nicht gezwungen irgendetwas schmutziges zu machen, oder?“ fragte er mit zusammen gekniffenen Augen. Conan verschluckte sich am heißen Kaffee und hustete. Mit roten Wangen antwortete er: „Was denkt ihr eigentlich alle von mir, dass ich ein alter Perversling bin?“ Mitzuhiko wurde auch rot und er begriff, was er eigentlich gefragt hatte. „T- Tut mir Leid…“, stotterte er. „S- So hab ich das doch nicht gemeint!“ Conan grinste. Mitzuhiko erwiderte das Lächeln, wenn auch etwas zurückhaltend. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Conan so was zu getraut hatte. Er sah auf die Uhr. Es war beinahe drei Uhr morgens. Was hatte Ayumi sich eigentlich dabei gedacht erst nach Stunden deprimiert zu werden? Wenn Genta ihr den Brief heute nach der Schule zugesteckt hatte… einige Stunden musste sie es anscheinend nicht genau realisiert haben. Die Mädchen kamen wieder rein. Ayumi sah erleichtert aus, aber immer noch nachdenklich wegen Genta. Sie setzten sich wieder auf das Bett und Conan, der ja so aufmerksam war, legte eine der Decken, die am Bettende lagen, über Ayumi und Ai gab ihr und Mitzuhiko die Tassen mit Kakao. Mitzuhiko lächelte Ai dankend an und beobachtete sie, während er einen Schluck nahm. „Ich weiß nicht, wie ich jetzt noch mit ihm befreundet sein kann“, sagte Ayumi leise. Sie hatte ihren Blick auf das flüssige Getränk in ihren Händen gerichtet. „Hat er etwas dazu gesagt? Stand in dem Brief dein Name?“ hakte Conan nach. Ayumi schaute ihn an. „Er hat nichts dazu gesagt außer: ’Und? Wie findest du ihn?’ Und es stand auch nicht mein Name in dem Brief. Aber er lag in meinem Spint, das sagt doch alles, oder?“ Ai nahm einen Schluck Kaffee und beobachtete Ayumi und Conan. „Was hast du denn gemacht, als er dich das gefragt hat?“ führte Conan sein Kreuzverhör fort. Ayumi kicherte leise. „Ich bin weg gerannt. Ich wollte ihm nicht ins Gesicht sagen, dass ich einen anderen liebe und das ich ihn eher als Bruder sehe und niemals, als festen Freund.“ Conan fiel in ein stilles Grübeln. Ai verdrehte die Augen und zupfte an seinem T-Shirt. „Das ist kein Mordfall, sondern ein normales Teenager-Problem. Wir brauchen dafür nicht deinen Scharfsinn.“ An Ayumi gewandt meinte sie: „Du solltest Genta fragen, ob der Brief auch wirklich an dich ist. Ich weiß, du machst dir Sorgen, wegen eurer Freundschaft, aber vielleicht wollte er auch nur wissen, wie du den Brief findest, um ihn guten Gewissens dem Mädchen zu geben, die er wirklich gerne hat.“ Ayumi hörte auf zu schluchzen. „Du willst also sagen“, schlussfolgerte sie langsam, „das Genta nur meine Meinung über den Brief wissen wollte? Also, dass es jedenfalls Möglich wäre?“ „Genau.“ Ai lächelte. Ayumi beugte sich näher zu ihr und flüsterte ihr zu: „Aber was wenn der Brief an mich war? Ich glaube, mir wäre es nicht so gleichgültig wie dir, wenn ich wüsste, das einer meiner Freunde in mich verliebt ist.“ Mitzuhiko verschluckte sich und fing an fürchterlich zu husten. Conan klopfte ihm auf die Schulter. Die Mädchen ließen sich dadurch nicht beirren. „So gleichgültig wie mir?“ stutzte Ai. „Du weißt schon… wegen Mitzuhiko und seinen Gefühlen für dich.“ Ai’ s Mund öffnete sich automatisch. Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mitzuhiko hat keine Gefühle für mich.“ „Hat er dir nichts gesagt?“ „Was denn bitte?!“ Ayumi bekam große Augen. Hatte er ihr nicht gesagt, dass er Ai alles gestehen wollte? „Ach, nichts.“ Ayumi lachte verlegen. Sie zog sich zurück. „Es ist drei Uhr morgens“, meinte Conan in die Stille hinein. Ai verdrehte die Augen. „Wie schlau du doch bist.“ Er warf ihr einen giftigen Blick zu. Ayumi lächelte in die Runde. „Vielen Dank, Leute. Ohne euch, hätte ich hier die ganze Zeit heulend gesessen.“ Sie begleitete die drei noch zur Tür und verabschiedete sich. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte fragte Mitzuhiko etwas verlegen: „Soll ich dich nach Hause begleiten, Haibara-san?“ „Das ist doch ein Umweg für dich, oder?“ stellte Ai sich dumm. Natürlich war es ein Umweg für ihn. Er musste nun in die entgegen gesetzte Richtung. „Nein, nein. Das ist schon okay.“ Er lächelte schüchtern. Ai erwiderte: „Du solltest jetzt keine Umwege gehen. Am besten ist du gehst sofort nach Hause.“ Ai’ s kalter Ton erschrak Mitzuhiko bis tief in die Glieder. Er verabschiedete sich schnell und floh beinahe schon nach Hause. „Hey, Haibara…“ Ai sah Conan an und hob eine Augenbraue. „Was?“ „Wenn dir jemand so was anbietet, dann sag wenigstens nett ab. Mitzuhiko macht sich alle Mühe deine Aufmerksamkeit zu gewinnen und du weist ihn eiskalt ab.“ „Dann schmeiß ich mich ihm eben das nächste Mal an den Hals, wenn es dir dann besser geht!“ Etwas mies drauf schlug Ai schon den Weg nach Hause ein. Conan eilte ihr hinterher. „So meinte ich das doch nicht“, versuchte er zu erklären und war schon fast beleidigt, dass Ai dachte er wäre glücklich darüber, wenn sie sich an Mitzuhiko ranschmeißen würde. Er fand ihr Verhalten heute Abend/Morgen eigentlich total toll. Sie hatte sich echt gut um Ayumi gekümmert. Ohne es zu wissen lächelte er Ai verträumt an. Die bemerkte den Blick natürlich und fragte mit roten Wangen. „Hab ich was im Gesicht?“ Conan wachte beim Klang ihrer Stimme aus seiner Trance auf. „Was?“ fragte er nach. Ai sah ihn von der Seite her an und schüttelte den Kopf. Conan bemerkte ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Und musste instinktiv auch lächeln. Sie hatte ein überraschend süßes Lächeln. Es fiel Conan nicht das erste Mal auf, aber er hatte sonst nie wirklich lange darüber nachgedacht. Sie kamen bei der Detektei an. Ai winkte kurz und wollte schon weitergehen, als Conan sie zurückhielt. „Haibara!“ zischte er. Sie drehte sich um und sah ihn in der Dunkelheit mit leuchtenden Augen an. Eigentlich wollte er ihr sagen, dass sie das mir Ayumi toll gemacht hatte, dass sie eine gute Freundin war, weil sie ohne zu wissen warum, sofort zu Ayumi geeilt war, weil es ihr schlecht ging, und dass sie öfter lächeln sollte. Doch das alles brachte er nicht heraus. Das einzige was er noch sagte war: „Gute Nacht.“ Schon eilte er die Treppe hoch und sah nicht mehr Ai’ s enttäuschtes Gesicht. „Gute Nacht“, murmelte sie kaum hörbar und machte sich auf dem Weg zum Haus des Professors. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)