Reden von abgemeldet (Fortsetzung von 'Schweigen') ================================================================================ Prolog: Von gehenden und zurückbleibenden ----------------------------------------- „Bitte WAS?“ Fassungslosigkeit stand auf den Gesichtern von Naruto, Shikamaru und Ino geschrieben, während sie ihre Hände zu Fäusten zusammenknüllten. Neji bewahrte weitgehend Ruhe und Hinata und Tenten wussten es bereits und sah beschämt zu Boden. „Es ist wahr!“, sagte Tsunade leise und ernst, „Sakura ist der Akatsuki beigetreten!“ „Das kann nicht sein!“, schrie Naruto und schlug so fest auf den Tisch der Hokage, dass die Papierstapel einen kleinen Satz machten und sich einige gleich ganz verabschiedeten. „Naruto, bitte!“, knurrte Tsunade, „Deswegen seit ihr ja hier!“ „Wie?“, fragte Hinata leise, „Weswegen sind wir hier?“ „Ihr sollt sie suchen!“ Hinata sah zu Boden und knetete an ihren Fingern herum, doch ehe sie etwas sagen konnte, lächelte Tsunade sanft. „Du bleibst natürlich hier, Hinata!“ Hinata nickte ergeben. Während sie neben Naruto her nach Hause ging, waren ihre Gedanken bei Sakura. Naruto erzählte ihr etwas von Sakuras Treue und dass sie niemals freiwillig Akatsuki geworden wäre, doch Hinata wusste es besser. Sie wusste, dass Sakura glücklich war. „Naruto?“ Der Blonde sah auf. „Was ist denn, Hinata?“ „Ich… bitte! Such sie nicht!“ Naruto sah die schwarzhaarige Hyuuga erstaunt an. „Wieso nicht?“ Hinata seufzte und sah ihn besorgt an. „Weil… sie es nicht wollen würde!“ „Aber… Hinata! Es ist Sakura! Sakura ist…“, er verstummte. „Sakura ist nicht länger eine von uns!“, flüsterte Hinata ganz leise, „Sie ist freiwillig gegangen!“ „WAS? Woher weißt du das?“ „Wir haben miteinander geredet, bevor sie gegangen ist! Sie wollte nicht, dass du es weißt, weil du ihr sonst nachgegangen wärst! Sie hat sich tierische Sorgen um dich gemacht!“ Naruto sah zu Boden. „Sie suchen… mich?“, fragte er dann leise. Hinata nickte. „Aber… ich kann sie doch nicht einfach aufgeben!“ „Natürlich nicht!“, sagte Hinata sanft und legte ihm eine Hand auf den Arm, „Aber pass auf dich auf! Allein schon für Sakura… und für mich!“ Naruto sah sie liebevoll an. „Ich verspreche es!“, sagte er dann leise. Inzwischen waren sie zu Hause angekommen. Nach einigem hin und her, waren sie mit den anderen ihrer Clique in ein Dreifamilienhaus gezogen. Oben wohnten Neji und Tenten, im zweiten Stock Shikamaru und Ino und im Erdgeschoss Hinata und Naruto. Ganz oben, im vierten Stock gab es noch drei Zimmer, die auf Sakura und Sasuke warteten. Doch sie würden wohl immer leer stehen. Für diese beiden gab es wohl keine Hoffnung. Im gemeinsamen Wohnzimmer saßen bereits Neji und Tenten und verteilten Teetassen. Heute würden Kiba, Sai, Chouji, Shino und Lee vorbeikommen, wie immer einmal in der Woche. Bis auf Sasuke und Sakura wären sie dann wieder vollständig. Als sie alle versammelt waren, war es seltsamerweise erst einmal still. Die Narchicht, das Sakura sich den Akatsuki angeschlossen hatte, lag ihnen allen noch schwer auf dem Herzen. Doch dahinter stand auf eine feste Entschlossenheit. Sie würden sie zurückholen! Beide! Tenten legte einen Arm um Hinata und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Hinatas Augen weiteten. Sie sah Tenten überrascht an, dann begann sie zu lachen und umarmte die Freundin. „Tenten bleibt mit mir hier!“, sagte sie dann zu den anderen. Nach einer Sekunde der Überraschung beglückwünschten alle Tenten und freuten sich riesig. Ino sah zu Boden. Nun würde sie auf der Aktion das einzige Mädchen sein. „Wen holen wir zuerst zurück? Sasuke oder Sakura?“, fragte Kiba leise. „Also wir können gar nicht!“, sagte Shino und sah Chouji und Lee an. „Wir haben einen Spezialauftrag!“, stimmte Chouji zu. „Bleiben noch Sai, Neji, Shikamaru, Ino und ich!“, sagte Naruto. „Aber wir kriegen das hin!“, sagte Shikamaru und sah die anderen entschlossen an, „Wir holen unser kleines Pärchen zurück!“ Denn das und nichts anderes waren Sakura und Sasuke in den Augen der anderen schon lange. Ein perfektes Paar… Leider sehr eigensinnig und stur. Es wurde Abend. Hinata konnte einfach nicht schlafen. Sie setzte sich auf die Terrasse und sah zum nahegelegenen Wald hinüber. Nach einer Weile setzte sich Tenten neben sie. Hinata hatte sie als erste eingeweiht, als Sakura gegangen war. Seitdem waren sie so etwas wie Verschwörer. Die, die wusste, wo Sakura war und wieso. „Wie geht es dir?“, fragte Tenten nach einer Weile leise. „Zum Heulen!“, murmelte Hinata, „Ich mache mir Sorgen um alle! Sakura wird ja gut beschützt… aber was ist mit dem Suchtrupp?“ Darauf wusste auch Tenten keine Antwort. Klar war nur eines… Naruto und die andere würden eine Antwort finden, die sie nicht haben wollten… Kapitel 1: Aufbruch ------------------- Als Sakura die Augen öffnete, brauchte sie einige Sekunden um zu verstehen, wo sie war. Obwohl bereits mehrere Monate vergangen waren, konnte sie sich einfach nicht an den Anblick ihres neuen Zimmers gewöhnen. Dennoch war es ihr Zimmer. Und sie konnte sich nicht mehr vorstellen, wo anders wohnen zu müssen. „SAKURA!“ Erschrocken fuhr sie hoch. Schnell sprang sie aus dem Bett, streckte sich kurz und lief dann die Treppe hinunter in die Küche, aus der der Schrei gekommen war. „Wer ruft nach mir?“, fragte sie gähnend und musterte die Akatsuki, die am Küchentisch saßen und sie mit Kulleraugen ansahen. „Das war Deidara!“, sagte Sasori nur trocken und verschränkte die Arme vor dem Körper. „Und, was ist, Dei-chan?“, fragte Sakura spöttisch. „Ich… das… das…“, stotterte der und zeigte hilflos auf die Pfanne, die auf dem Herd stand. Sakura seufzte und tapste hinüber. Die nächsten paar Minuten beschäftigte sie sich mit dem Frühstück der am Tisch sitzenden Akatsuki. „Warum esst ihr nicht einfach Toast?“ „Ist doch langweilig!“, meinte Hidan und grinste Deidara zu, welcher eifrig nickte. Tobi saß still am Kopfende und starrte auf seinen noch leeren Teller. Er schien nicht lange genug geschlafen zu haben, um jetzt schon in irgendeiner Weise zu nerven. Gerade als Sakura das Essen auf den Tisch stellte, schlurfte Itachi herein und ließ sich am Tisch nieder. „Guten Morgen, Itachi!“, sagte Sakura grinsend und setzte sich auf seinen Schoß. „Guten Morgen, Sakura…“, nuschelte Itachi und schlief mit dem Kopf auf ihrer Schulter weiter. Es war insgesamt ein Morgen wie jeder andere. Zetsu ließ sich nicht blicken, Kakuzu kam als letzter, der Leader schob beste Laune und Kisame philosophierte über das Benehmen der Ozeankrabben. Wie immer. Doch heute war etwas Neues! Denn heute würde wieder die ganze Truppe zu irgendwelchen Missionen aufbrechen. Alle außer Sakura, Sasori und Deidara. Selbst der Leader machte sich mal wieder auf den Weg. Bals würde es ganz schön leer werden im Haus, doch um sie herum ging die Weltgeschichte weiter und der Leader konnte es sich nicht leisten, auf ein wenig Manipulation zu verzichten... zumindest sagte er das so. „Immerhin bleibt unsere Köchin!“, meinte Sasori aufmunternd. Sakura lehnte sich vor und schlug ihn mit einer trägen Handbewegung gegen den Hinterkopf. Zu mehr war sie einfach zu müde. Die Sonne schob sich über die Baumwipfel. „AUFBRUCH!“, brüllte der Leader durch das Haus und alles machte sich bereit. Sakura saß auf einem Ast des Baumes vor dem Haus und lehnte sich zufrieden gegen den Stamm hinter ihr. „Und was wirst du machen, wenn ich nicht mehr da bin?“ Sakura öffnete die Augen wieder und sah Itachi vor ihr sitzen, wie immer war er gekommen ohne das geringste Geräusch von sich zu geben. Einen Moment lang schwiegen sie. Dann begann Sakura zu grinsen. Ja! Genau das würde sie tun… „Ich vermute, dass ich Fenster putzen werde… und Sasori dazu verdammen werde, seine kleine Werkstatt aufzuräumen! Und wenn Dei-chan es wagen sollte, irgendetwas in die Luft fliegen zu lassen, werde ich ihn nicht hineinlassen, bis der Ruß weg ist!“ Itachi lächelte. Je länger Sakura da war, desto mehr lächelte er. Wie ein großer Eisklumpen, der langsam in der Sonne schmolz. Sakura mochte sein Lächeln, mehr als alles andere, es hatte etwas magisches an sich. „Und was machst du?“ „Ich werde herumrennen und irgendwelche spontanen Sachen für den Leader herausfinden. Und ich werde…“ Er brach ab. Schweigen. Sakura senkte den Kopf und seufzte. „… du wirst nach Konoha gehen und Naruto holen… richtig?“ Schweigen. „Also ja!“ Itachi nickte nur abwesend und sah Kisame und Hidan beim Streiten zu. „Bring mir Neuigkeiten mit!“, bat Sakura dann leise, „Ich glaube… Naruto wird schon auf sich aufpassen können!“ Itachi nickte nur ohne etwas zu sagen. Das brauchte er auch gar nicht, Sakura wusste eh nicht, was er hätte sagen sollten „Itachi? Bist du so weit?“ Kisame lächelte zu ihnen hinüber. Sakura konnte nicht umhin, ihn ein wenig zu beneiden. Schließlich war er jetzt lange mit Itachi zusammen… …statt sie. Schweigen. Itachi sah Kisame nicht einmal an. „Pass auf dich auch!“, sagte Sakura leise, „Wenn dir was passiert, dann werde ich dich höchstpersönlich dafür zur Sau machen!“ Itachi nickte. Dann küsste er sie sanft und trottete hinter Kisame her. Sakura sah ihm seufzend nach. Es tat ihr irgendwie gar nicht leid, dass Itachi nun für lange Zeit Kisames geredet ertragen musste. Seit er dieses Buch über Krabben gelesen hatte, war er unausstehlich! „Passt auf einander auf!“ Alle winkten und dann verschwanden sämtliche Akatsuki im Wald. Sakura vermisste das Training jetzt schon. Die Akatsuki trainierten auf eine sehr eigene Art und Weise: Einer war das ‚Wölkchen’. Meistens Tobi, weil er sich nicht benommen hatte oder weil er nervte. Wer dieses Wölkchen zuerst gefangen hatte, bekam einen Punkt. Wer es bewusstlos schlug, bekam zwei Punkte. Wer ihm das Passwort entlocken konnte, bekam sieben Punkte. Wer es tötete, wurde aus der Akatsuki geschmissen. Äußerst einleuchtende Regeln. Das Passwort kam immer vom Leader. Er dachte sich die seltsamsten Passwörter aus. ‚Ich glaube nicht, dass Bäume grüne Blätter haben!’ oder ‚Ozeankrabben sind doof!’ Als letzteres genommen wurde, war Kisame auf den armen Sasori losgegangen, welcher von Tobi das Passwort gesagt bekommen hatte und es sofort, ohne über seinen Sinn nachzudenken, in den Garten gebrüllt hatte. Typisch. Dabei konnte Sasori eigentlich gar nichts dafür. Na ja… eigentlich war er ja immer Schuld. Wann immer etwas fehlte oder kaputt war… ‚Sasori ist schuld!’ „Sakura? Willst du da festwachsen oder kommst du rein?“, fragte in diesem Moment Sasori, „Die anderen sind schon lange weg!“ „Ach!“ Sakura verzog spöttisch den Mund, dann stand sie auf und ließ sich von Sasori ins Haus zerren. Mindestens vier Wochen… Vier langweilige und langwierige Wochen! Sakura seufzte schwer. Besonders da langweilig machte ihr zu schaffen! Hätte sie gewusst, was in diesen vier Wochen alles passierte, hätte sie sich eine langweilige Zeit gewünscht… Kapitel 2: Die Freude des Wiedersehens -------------------------------------- Der restliche Tag verfloss, als hätte er nichts Besseres zu tun, als Sakura zu langweilen. Etwas lustlos saß sie herum und las ein Buch nach dem anderen. Sasori und Deidara hatten sich in ihre Zimmer bzw. Werkstätten zurückgezogen und kamen nicht mehr heraus. Wozu auch? Sakura würde ja eh rufen, wenn es Essen gab! So dachten sie zumindest. Aber heute nicht!!!! Sakura hatte sich fest dazu entschlossen, nichts zu kochen. Sasori und Deidara sollten sich zurück erinnern an die Zeit, in der es noch keine Hausfee gegeben hatte. So der Plan. Allerdings hatte sie das schon einmal versucht, als alle zu Hause gewesen waren. Sie hatten ihr bestimmt immer noch nicht verziehen. Schließlich hatte Tobi dann gekocht… Er hätte den Leader beinahe vergiftet. Und nicht nur ihn. Der Risahaarigen lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie an den verbrannten versalzenen EIntopf zurückdachte. Sie seufzte und warf einen Blick aus dem Fenster. Noch immer schien die Sonne. Schon bald würde das nicht mehr der Fall sein. Dann würden Schnee und Eis den Boden bedecken und der Himmel von weißen Wolken verhangen sein, als wäre er zugefroren. Der Winter würde sie alle überrumpeln, das Schlafen unter den Bäumen unmöglich machen und die Akatsuki wieder nach Hause treiben. Hoffentlich. Sakura stand auf und schnappte sich ihren Mantel. Ein kleiner Spaziergang würde ihr sicher nicht schaden. Das hatte es noch niemanden, soweit sie sich erinnern konnte. Also wanderte Sakura durch den Wald. Die klare Luft und der weiche Boden unter ihren Füßen entspannten sie und wie von selbst begann sie leise zu summen. „He… Sakura!“ Sakura drehte sich um und sah direkt in die Augen von Shikamaru, der hinter ihr stand. Mit einem erschrockenen Aufschrei machte sie einen Hüpfer zurück und starrte ihn sprachlos an. Wie brauchte eine ganze Zeit, um sich wieder zu beruhigen. „Erschreck mich doch nicht so, verdammt!“, murmelte sie dann und atmete teils erleichtert, teils angespannt aus. Soviel zum Thema ‚Ein Spaziergang hat noch keine geschadet’ Verdammt! Nun stand sie da. Vor ihr Shikamaru und Ino schlug sich gerade durch die Büsche auf sie zu. Was sollte sie nur tun? Was machten die beiden eigentlich hier? „Äh… was macht ihr denn hier? ... ich meine… ich...“ Da war es wieder! Wie konnte es nur passieren, dass jemand, der sonst eine ganze Organisation in Schach halten konnte, sich auf einmal mit einem so einfachen Wortschatz abgeben musste? Shikamaru und Ino grinsten sie an. „Es ist schön, dich zu sehen, Sakura!“, sagte Ino und Shikamaru nickte fleißig, „Und wir werden dich auch vor der Akatsuki retten! Dann kannst du wieder mitkommen… nach Hause!“ Wie süß ‚nach Hause’ auf Inos Lippen zerfloss wie Schokolade. Nach Hause. An den Ort, an dem alles auf Sakura wartete. Alles? „Ich kann nicht mitkommen!“, sagte sie leise, „Ich gehöre nicht mehr zu euch!“ Sie drehte sich um und sprintete los. Es fiel ihr nichts besseres ein. Niemals würde sie es übers Herz bringen, einen von ihnen zu verletzten oder nur anzugreifen, also blieb ihr nur die Flucht. Einen Moment lang erklang hinter ihr Schweigen. Dann ertönten Rufe und Shikamaru und Ino machten sich an ihre Verfolgung. Sakura stürmte durch den Wald. Das Wölkchentraining der Akatsuki zeigte volle Wirkung, Sakura war schnell. Viel schneller als ihre Freunde. Schon nach nicht allzu langer Zeit hatte sie sie abgehängt… … und rannte direkt in Neji. Ein Schrei. Ein Krachen. Und ein verwirrter Sai schaute zu, wie die beiden den Abhang hinunterkullerten, vor dem Neji unglücklicherweise gestanden hatte. Sakura kniff die Augen zu, bis sie unten angekommen waren. Dann sah sie langsam wieder auf. Neji lag unter ihr, die Augen immer noch vor Schreck geweitet und starrte sie an. „S… Sa… Sakura!“, stammelte er, „Freut mich dich zu sehen!“ Sakura rollte sich von ihm hinunter und lief wieder los. „Warte doch endlich mal!“, schrie ihr eine nur allzu gut bekannte Stimme nach. Naruto. Er war hier. Er war hier, um sie zu suchen. Auch gut, schließlich war die gesamte Akatsuki ausgerückt. Eigentlich war er im Moment so nahe bei ihrem Quartier ganz sicher… … wenn man denn so wollte. Auf einmal legte ihr jemand eine Hand auf die Schulter. Im nächsten Moment wurde sie auf schon zurückgerissen, denn selbige Person an jener Hand war stehen geblieben. Zum zweiten Mal landete Sakura auf dem Boden. Sakura sah auf und starrte in das grinsende Gesicht von Naruto. „Du… du… du… ich..“, stotterte sie und klappte den Mund wieder zu. So würde eh nichts dabei herauskommen. „Ich bin so froh dich zu sehen!“, rief Naruto und strahlte sie an. (Ganz toll, ich aber nicht, dich!) „Ja, ich freue mich auch…“ „Jetzt wird alles wieder gut!“ (Das war es ursprünglich, bevor du hier aufgekreuzt bist!) „Bestimmt hast du recht…“ „Und Sasuke bekommen wir auch wieder zurück – gemeinsam!“ (Wen interessiert schon Sasuke?) „Bestimmt schafft ihr das!“ „Wieso ‚ihr’?“ (WEIL ICH NICHT MIT MACHE, VERDAMMT!) „Ähm…“ Inzwischen waren auch die anderen gekommen und lächelten Sakura an. Zwickmühle. „Leute… ich find es ja ganz nett, dass ihr mich besuchen kommt, aber… ich fände es nicht so berauschend, wenn Dei-chan und Sasori euch finden!“ Alle starrten sie verwirrt an. „Bitte wer?“ „Na Deidara und Sasori, zwei Kollegen die hier irgendwo herumhängen!“ „Du meinst wohl Feinde, Akatsuki, oder?“, fragte Naruto und sah sie treuherzig an, "Wir werden dich vor ihnen beschützen!" „Eben nicht!“, knurrte Sakura und stand energisch auf, „Es sind keine Feinde! Nicht für mich! Und sie werden mich eher vor EUCH beschützen müssen!“ Sie sprang wieder los und rannte weiter. Wieder nahmen die Konoha-nins die Verfolgung auf. Sakura seufzte. Sie hätte nicht gedacht, dass sie noch einmal vor ihren Freunden weglaufen würde! „Sakura?“ Einen Moment lang starrte Sakura Deidara an, welcher da neben einem Baum saß, dann war sie schon vorbeigerannt. Na ja… Schon nach wenigen Sekunden drehte sie um und lief wieder zurück. Deidara stand zwischen ihr und den Konoha-nins und starrte sie überrascht an. „Wer ist DAS denn?“, fragte Naruto und musterte Deidara von oben nach unten. Deidara hatte doch tatsächlich seinen Mantel nicht an. Die Wiedererkennung war gleich null, Die Konoha-nins hatten keine Ahnung, wer vor ihnen stand. „Was macht IHR denn hier?“, fragte Deidara zurück und sah zwischen ihnen und Sakura hin und her. „Ich hab damit nichts zu tun!“, fauchte Sakura, „Eingeladen habe ich sie schon mal nicht!“ Deidara schien einigermaßen verstört zu sein. „Ich wollte eigentlich die Sonne genießen!“, murmelte er, „Warum sind also diese Kinder da?“ „Kinder? Ich geb’ dir gleich Kinder!“, schrie Naruto wütend und Sai und Neji hielten ihn fest, während Shikamaru und Ino sich vor sie stellten. Immerhin hatten sie gelernt, dass Wut sinnlos war… …fast alle. „Könntet ihr jetzt vielleicht… wieder… gehen?“, fragte Sakura und sah von einem zum anderen, „Ich täte gerne nach Hause gehen und Essen kochen!“ Wie sie sie anschauten. „Er hat sie verhext!“, sagte Ino leise und sah Deidara an als wäre er an allem Schuld. (Sicher hat er das, ha.ha.ha!) „Ich glaube du vertauscht da was, Ino!“ „Er beeinflusst sie!“ (Klar, wen würde ein so süßer Typ wie Itachi schon nicht beeinflussen!) „Ich bin Herr meiner Sinne, Ino!“ Sakura sah sich um. Anscheinend gab es keine schnelle Lösung für dieses Problem. „Was macht IHR denn hier?“ Alle sahen auf. So mit sich und den anderen beschäftigt, dass sie alle nichts bemerkt hatten, hatten sie logischer Weise auf jene Person nicht herannahen sehen. Vor ihnen stand… Itachi. Kapitel 3: ... ^0^ ------------------ Sakura fasste sich als erste wieder. „Was machst du denn noch hier?“, fragte sie verwirrt und ging auf Itachi zu. Der schien ebenfalls ein bisschen verwirrt. „Ich hab da so was vergessen… besser gesagt, Kisame hat da so was vergessen!“, murmelte er und beäugte die Konoha-nins mit unglaublich gleichgültigem Blick. Sakura wusste, dass es seine Augen waren, die anderen Angst einflössten und sie bannen konnten. Doch sie wusste auch, dass diese Augen unglaublich liebevoll sein konnten. „Dann… lassen wir jetzt mal Dei-chan und die anderen alleine… und gehen!“, schlug Sakura vor und lief los. Itachi folgte zunächst schweigend. Dann fragte er allerdings: „Was wollen die hier?“ „Wenn ich das wüsste… aber ich vermute, sie suchen mich!“ Itachi nickte und angelte nach ihrer Hand. „Was hat Kisame denn vergessen?“ „Sein Haiplüschtier!“ „…“ Interessant! „Und wieso holt er es nicht selbst?“ „Keine Ahnung!“ Itachi zuckte mit den Schultern und sah sich kurz um, als wäre er noch nie in diesem Wald gewesen. „Und wieso holst du es ihm dann?“ „Hm…“ So viel dazu. Schweigen. Sie kamen am Haus an. Sasori lag davor auf der Wiese und schlief. „Bewacht ihr das Haus eigentlich auch mal zwischendrin?“, fragte Itachi spöttisch, „Da kann ja eine Elefantenherde die Tür einrennen… ich dachte du wüsstest, dass nichts und niemand Sasori wach kriegt, wenn er mal schläft!“ „Ich hab als erste das Haus verlassen… frag Dei-chan!“ Einige Minuten später stand Sakura alleine mit Sasori vor dem Haus und Itachi war wieder verschwunden. Im Geräck einen kleinen Stoffhai, dessen Existenz bisher vor der Allgemeinheit bewahrt worden war. „Sasori?“ … „Sasori!“ … „SASORI!“ … „SA-SO-RI!!!“ Der Rothaarige fuhr hoch. „Was? Wie? Wo?“ „Was: Sakura ruft dich! Wie: Schon mal was von Stimmbändern gehört? Wo: Haus der Akatsuki!“ „… Warum?“ „Du sollst deine Werkstatt aufräumen!“ „Hä? Wieso?“ Sakura seufzte. „Wieso nicht?“ Da Sasori keine Antwort auf diese Frage finden konnte, stand er auf und ging seine Werkstatt aufräumen. Immerhin konnte frau ihn leicht überzeugen… wenn sie Sakura hieß. Als Deidara wiederkam, hatte er miserable Laune. „Du hättest mir ruhig helfen können, diese… diese… KINDER loszuwerden!“, maulte er und setzte sich an den Küchentisch. „Dann hättest du aber nichts zum Essen gekriegt!“, konterte Sakura und regte sich innerlich schon wieder darüber auf, dass sie Essen machte. Wie war gleich noch mal ihr morgendlicher Plan gewesen? Na ja… Spaziergänge schaden ja auch nicht! Deidara schien sein Essen ziemlich wichtig zu sein, denn nun schwieg er und beschwerte sich nicht weiter. Auch gut. Was will man mehr? „Du… Sakura?“, fragte er auf einmal und sah von seinem Teller auf „Ja?“ „Was machen die hier?“ „… keine Ahnung?“ „Und wenn sie das Quartier finden?“ „… entweder töten oder umziehen!“ Es verging wieder Zeit. Nach ungefähr einer Stunde essen und darüber aufregen, dass es Essen gab (seitens Sakura) fiel selbiger Rosahaarigen auf einmal auf, dass Itachi wieder gegangen war. Ok, soweit hatte das jetzt jeder mitbekommen haben, allerdings war Itachi gegangen… und Naruto –welchen er ja suchte- war immer noch hier. Also hätte Itachi ja auch gleich dableiben können, oder? Sakura setzte sich erst einmal auf ihre Fensterbank und focht einen langen Konflikt mit sich aus, was sie denn nun tun sollte. Die Sache auf sich beruhen lassen? Naruto weiterverraten? Naruto warnen? Naruto waren und DANN weiterverraten? Gar nichts? Schließlich entschied sie sich. Und begann mit Sasori und Deidara das Wölkchenspiel zu spielen. Sasori war Wölkchen (schließlich war er ja schuld) Allerdings endete das Spiel in einer Katastrophe. Schließlich war einer Wölkchen, einer sagte das Passwort und einer jagte. Das waren zu wenige, die mitspielten. Schließlich gab Deidara frustriert auf, da Sasori sich in einer seiner Puppen verschanzt hatte und partout weigerte wieder herauszukommen. Also hatte sich das Training auf die altbekannte Weise erledigt. Als Sasori sich wieder aus seinem Versteck wagte, wartete Deidara immer noch und versuchte ihm tatkräftig das Passwort zu entlocken. Aber wie er das tat und dass es überhaupt kein Passwort gab, weil Sasori unkreativ war, bekam Sakura nicht mehr mit, da sie sich aufgemacht hatte, um einzukaufen. Mit dem Einkaufen stand es, wie mit dem kochen... „Warum mache ICH das eigentlich!“, murrte Sakura und stapfte durch den Wald in Richtung nächstes Dorf. Eigentlich war das logisch. Es wusste eben keiner, dass sie Akatsuki war. Wenn sie ihren Mantel nicht anzog, konnte sie ohne aufzufallen Vorräte abstauben. Obwohl sie sich ärgerte, dass die Jungs mal wieder einfach zu Hause bleiben konnten. Da könnten sie ja auch kochen, oder? Als Sakura auf den Rückweg war und immer noch vor sich hinschimpfte, viel ihr nicht auf, dass man ihr folgte. Zu sehr war sie mit der alleinigen Unverschämtheit Deidaras beschäftigt, mit der sie sich den Rest des Tages noch herumärgern musste. Erst, als sie bereits an der Haustür des Quartiers stand und hinter ihr ein leises „Das ist ja ein geiler Schuppen!“ Erklang, drehte sie sich um und starrte in die Dämmerung. In diesem Moment riss Deidara die Tür auf. „HUNGER!“, brüllte er und starrte sie voller Gier an, als hätte sie bereits auf dem Weg gekocht und warmes Essen mitgebracht. „MACH DIR WAS ZU ESSEN!“, brüllte Sakura zurück und schaute wieder hinter sich. „Ist da irgendetwas, von dem man wissen sollte, dass es da ist?“, fragte Sasori, während er gähnend neben sie an die Tür trat. „Jep!“ „Und wir wollen auch nicht, dass es bleibt?“ „Jep!“ „Und du hast keine Ahnung was es ist?“ „Jep!“ „Und du machst und etwas zu essen?“ „Nope!“ „… verdammt!“ Eine Weile starrten sie alle drei in die Dunkelheit. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Sakura dann leise und versuchte weiter mit den Augen die schier unendliche Dunkelheit zu durchdringen. „DU machst etwas zu Essen und WIR holen unseren Gast!“, schlug Deidara vor. Sakura sah ihn finster an. „Aber nur noch dieses EINE Mal, klar?“ Die beiden Akatsuki nickten und sahen sie treuherzig an, dann machten sie sich auf den Weg den ‚Gast’ zu holen. Und wieder hatten sie Sakura herumgekriegt. Ärgerlich! Aber alles war besser als in der Nacht hinter einem jemand herzurennen, den man nicht kannte… …oder? Und die Frage wegen Itachi und Naruto hatte sich auch nur vertagt, was daraus werden würde, werde man sehen. Mit einem leisen Seufzen schloss Sakura die Tür hinter sich und begab sich ergeben in die Küche. Kapitel 4: Wahnsinnsidee seitens Sasuke --------------------------------------- Es war Zeit vergangen. Ok, Zeit ist relativ, doch Sakura wusste nicht, wie viel. Eines war klar: das Essen war inzwischen kalt geworden. Und Sasori und Deidara kamen noch immer nicht zurück. Sakura stand draußen neben der Tür und wartete auf die beiden Akatsuki. Inzwischen machte sie sich ernsthaft Sorgen. Wann würde Deidara schon das Essen ausfallen lassen???? Sasori, ok, wenn er nur an seine Puppen dachte, geschah das schon einmal, aber Deidara würde wohl eher sterben als nichts zu essen. Und genau DAS machte Sakura so besorgt. Sie wartete weiter. Es wurde immer später und dann immer früher. Als der Morgen graute, hielt es sie nicht mehr an der Tür und sie schnappte sich ihren Mantel, um die beiden zu suchen. Wie jeden Morgen in dieser jahreszeit war es im Wald unangenehm kalt und nass. Nebelschwaden waberten um die Baumstämme. In diesem Wald hatte sie irgendwie immer das Bedürfnis möglichst leise zu sein. Warum wusste sie nicht. Er war irgendwie unheimlich. „Das ist gemein!“ „Ist es nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Und wieso nicht?“ „Das heißt ‚unfair’ und nicht ‚gemein’… hast du das noch nie gespielt?“ „… Nein!“ Sakura horchte auf. Sie hätte wohl taub sein müssen, um Deidaras Stimme nicht zu hören. Irgendwie ärgerte es sie schon, dass sie kaum ein paar Meter in den Wald gegangen war und schon die beiden Sorgenkinder fand. Schon mal was von abmelden gehört? Sakura ging in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Vorsichtig lugte sie an einem Baum vorbei und was sie sah, verschlug ihr beinahe die Sprache. Es war die größte Lichtung im näheren Umfeld, die vor ihr lag. Sie hatte sie manchmal schon gesehen, denn Tobi hatte die Angewohnheit beim Wölkchenspiel hierherzulaufen. Doch nun waren hier einige andere Personen. Zum einen Deidara und Sasori. Deidara schmollte, das sah man daran, dass er die Arme verschränkt hatte und seinen trotzigsten Kinderblick aufgesetzt hatte. Sasori hingegen strahlte wie die Sonne, was Sakura eher Angst machte, als sie freute. Wann lachte Sasori denn schon wie ein kleines Kind? In den Armen hielt der Rothaarige einen Ball. Ihnen gegenüber stand mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen… … Sasuke! „Was macht ihr denn da mit Sasuke?“, fragte sie verwundert und trat auf die Lichtung. Alle drei drehten sich zu ihr um. „Was denn?“, fragte Sasori lächelnd, „Du hast ihm doch gesagt, dass er Fußball spielen gehen soll, erinnerst du dich nicht mehr?“ Sakura dachte scharf nach. Langsam erinnerte sie sich wieder… ~*~ Alle starrten Sakura an. Sie starrte zurück. Schweigen. Sakura seufzte. „Ok, ich will, dass ihr mir zuhört, klar?“, rief sie fest. Alle nickten. „Sasuke, ich will, dass du mich NICHT mehr suchst! Mach die Fliege und spiel mit deinen Leuten Fußball! Sasori! Du hast Bettruhe bis übermorgen, also LEG DICH GEFÄLLIGST WIEDER HIN! Und der Rest kann jetzt gehen!“ ~*~ „Ja… doch… da war etwas…“, murmelte sie und sah Sasuke wieder an. „Und uns hast du gesagt, wir sollen den ‚Gast’ –also Sasuke- holen!“, meinte Sasori. Wieder dachte Sakura nach. „Habt ihr aber nicht!“, sagte sie dann schmollend, "Ich habe die ganze Nacht gewartet!" „Ja eben! Er wollte nicht!“, erklärte Sasori, "Er wollte lieber hier auf der Lichtung mit uns bleiben!" Deidara und Sasori sahen sie treuherzig an. „Fußball ist ein eigentlich relativ lustiges Spiel!“, versuchte Deidara vorsichtig ihr fernbleiben zu erklären. „Ihr habt…“ „… mit mir Fußball gespielt, na und?“, murmelte Sasuke und musterte sie kühl, „Du bist groß geworden, Sakura!“ Sakura starrte ihn an. „Bitte was? Du kannst dich erinnern, wie ich ausgesehen habe? Respekt!“ Schweigen. Wie wenig es in solchen Momenten doch zu sagen gab! „Sag, Sasuke… machst du in deiner Freizeit wirklich gar nichts mehr, als Fußball zu spielen?“, fragte Sakura schließlich zweifelnd. Das konnte sie sich nicht vorstellen! Das war unmöglich! „Nein, ich trainiere hauptsächlich, Fußball muss man nicht lernen, das kann jeder!“ „Ach so… ich dachte schon, du hast bleibende Schäden davongetragen oder so!“ Wieder schwiegen sie. Dann fiel sie Sakura ein: Die Frage! Die Frage, die sie noch unbedingt stellen musste: „Sasuke… was machst du hier?“ „Ich suche eigentlich Itachi!“ „Nein, ernsthaft?“, Sakura seufzte und verdrehte die Augen. Was hätte man anderes erwarten können. Das war doch noch vor Fußball Sasukes Lieblingsbeschäftigung. In diesem Moment gesellte sich noch jemand zu ihnen auf die Lichtung. Naruto! Der Blonde starrte von Sasuke zu Sakura und wieder zurück. Es behagte Sakura gar nicht, dass er so nahe bei ihrem Hauptquartier war. Ganz und gar nicht. „Sasuke… Sakura… ihr? Hier? „Wo sonst, verdammt!“, knurrte Sasuke, „Irgendwo muss man doch sein… außerdem wohnt Sakura hier! Und ich brauche sie!“ „Bitte WAS?“ Sakura starrte den Schwarzhaarigen an. „Bist du bescheuert? Ich dachte, du suchst Itachi!“ „Mach ich ja auch, aber du bist mein Köder!“ Nun… also… „Irgendwie nicht!“, knurrte Sakura, „Das kannst du gleich wieder vergessen! Was ist nur los mit dir? So zu denken passt gar nicht zu dir!“ Sasuke wandte sich an Naruto ohne eine wirkliche Antwort zu geben. „Ich mache dir ein Angebot!“, sagte er dann. Naruto nickte misstrauisch und seine blauen Augen huschten zwischen Sasuke und Sakura hin und her. „Ich nehme Sakura mit, du hilfst mir, dass sie nicht wegläuft. Dann warten wir, bis Itachi kommt. Ich töte Itachi. Danach kannst du Sakura mit nach Konoha nehmen… und ich komme auch mit!“ Sakura brauchte einige Momente, um diese Botschaft zu verarbeiten. Dann schüttelte sie langsam und ungläubig den Kopf. „Ihr seid verrückt! Glaubt ihr wirklich, dass ich mitkomme?“, knurrte sie und ihr Blick wurde finster. „Nein, eigentlich nicht!“, meinte Naruto und lächelte traurig, „Drum mache ich mit… Sasuke und ich werden dich zu deinem Glück zwingen!“ Verrückt! Unklug! „Seid ihr irgendwie bescheuert oder so?“, schaltete sich in diesem Moment Deidara ein, „Glaubt ihr allen ernstes, dass ihr Sakura einfach so mitnehmen könnt? Nicht mit uns!“ Sasori nickte und ließ den Fußball fallen. „Meine Helden – zumindest heute!“, murmelte Sakura und sah die beiden dankbar an. In diesem Moment kamen Ino, Shikamaru und Sai aus dem Wald und stellten sich zu Naruto. Auch Sasuke stand neben ihnen und sah Sakura berechnend an. Ihnen gegenüber standen Deidara, Sasori und Sakura. Die Luft zwischen ihnen knisterte. Sakura seufzte. „Und das alles nur, weil das Essen kalt geworden ist…“ Kapitel 5: Sehen und nicht sehen -------------------------------- „DU WAGST ES NICHT!“ „Doch!“ Sakura sah Naruto wütend an und schwieg. „Du bist so unvernünftig!“, knurrte sie, da ihr nichts Besseres einfiel, „Als wäre das eine gute Lösung! Eins kann ich dir sagen: DAMIT machst du unser eh schon ziemlich schlechtes Verhältnis noch schlechter!“ Naruto nickte und lächelte traurig. Wahrscheinlich dachte er gerade etwas, wie ‚Sie hat den Verstand verloren’ oder so. Er hatte Sakura an den Boden genagelt und hielt sie fest wogegen sie sich heftig wehrte. Sasori prügelte sich etwas weiter weg mit Sai und Shikamaru, Deidara mit Sasuke. Ino war außer Gefecht. Niemals hätte Sakura gedacht, dass sie einmal mit Naruto kämpfen würde. Doch das hatte sie. Lange. Verbissen. Sie hatte mit Kunais um sich geschmissen, Bäume ausgerissen, Fußbälle in seine Richtung geschleudert und ihn angeschrien. Und sie hätten auch noch lange weitergekämpft. Hatte Ino Sakura nicht ein Bein gestellt. So viel zur ewigen Freundschaft bis in den Tod! Nun lag sie hier und konnte sich nicht mehr bewegen. „Warum wehrst du dich, Sakura?“, fragte Naruto leise, „Du bist der Akatsuki doch nicht freiwillig beigetreten!“ „Doch, sehr wohl!“, fauchte Sakura und sandte ihm einen Todesblick, „Und ich habe nie eine bessere Entscheidung getroffen!“ Naruto sah sie traurig an, so traurig, dass es ihr im Herz weh tat. „Und wieso? Waren wir dir nicht gut genug? Haben wir zu wenig Zeit mit dir verbracht?“ Meine Güte! „Ihr habt genug Zeit mit mir verbracht! Und ihr ward mir auch genug… allerdings habe ich mich in keinen von euch verliebt! Und jetzt lass mich los!“, murmelte Sakura und biss die Zähne zusammen, "Ich werde nicht zurückkommen!" „Vergiss es!“ „Das ist NICHT lustig! Wie kommst du darauf, dass Sasuke je wieder nach Konoha zurück will! Er will doch nur seinen Bruder, mehr nicht!“ So was von gutgläubig! Sakura kochte vor Wut. Sie wollte nicht! Weder dass Sasuke und Naruto zusammen Itachi hinters Licht führten, noch dass sie überhaupt mit ihnen zusammen sein musste. Sakura fluchte. Doch Naruto beachtete das nicht und begann sie zu fesseln. Nie wieder! Im Leben würde sie ihm das nie wieder verzeihen! ** -Todesblick- „Jetzt sieh mich halt nicht so an!“, murmelte Naruto, "Du weißt doch, dass ich es gut meine!" Es war Zeit vergangen, viel Zeit. Inzwischen wurde es schon wieder dunkel und Naruto, Sai, Sasuke und Sakura saßen an einem kleinen Feuer, weit weg vom Haus der Akatsuki im Wald. Sie würden solange im Wald herumziehen, bis Itachi sie gefunden hatte. Wenn Sasuke seinen Bruder getötet hatte, war dr Plan, nach Konoha zurückzukehren. Was mit Deidara und Sasori passiert war, wusste Sakura nicht. Wahrscheinlich hatten sie sich verlaufen oder so. Wäre ja nicht das erste Mal gewesen! Shikamaru hatte Ino nach Hause gebracht und nun saßen sie hier. Nicht ein einziges Wort hatte Sakura mit den Jungen gesprochen. Kalt ignorieren. Und hoffen, dass sie wieder gehen. Was allerdings nicht sehr wahrscheinlich war. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie hier sitzen würden, bis Itachi auftauchte. „Sei nicht so beleidigt!“, riet Naruto und lächelte sie aufmunternd an, „Iss lieber was! Wir haben Ramen gemacht!“ „Ihr? Ihr konntet noch nie kochen!“, fauchte Sakura wütend, „Dass hab damals auch schon immer ich gemacht!“ Inzwischen machte sie das Essen für andere… egal. Betretenes Schweigen folgte. „Aber es schmeckt auch einigermaßen!“, versuchte Sai sich herauszureden, „Obwohl wir uns natürlich auch freuen würden, wenn du das wieder machen würdest!“ Todesblick. „Schau Sasuke so an! Der ist Schuld!“, bat Naruto und zeigte zu dem Schwarzhaarigen hinüber, der ein wenig abseits zwischen den Wurzeln eines Baumes saß. „WAS? Ich bin voll nicht schuld!“, wehrte er sich augenblicklich. ‚Doch, Sasuke ist immer an allem Schuld… sogar mehr noch als Sasori!', dachte Sakura traurig, ,Er war auch daran Schuld, dass ich Konoha verlassen habe!' „Seid einfach alle still, ja?“, murmelte sie lauter und zog die Beine an den Körper, „Ich will euch möglichst wenig wahrnehmen!“ Sai, Naruto und Sasuke sahen einander an. „Wenn Itachi erst einmal weg ist, wird alles gut!“, meinte Sasuke optimistisch, „Er hat sie verhext!“ „Bitte was? Itachi kann zaubern?“, fragte Naruto und starrte Sasuke verwirrt an. Sasuke seufzte. „Nein, kann er nicht, aber er ist schuld daran, dass Sakura nicht nach Hause will!“ Todesblick. „Wieso ist Itachi schuld?“, fragte Naruto und legte den Kopf schief. „Du hast das echt nicht verstanden, oder?“, knurrte Sai, „Sakura ist verliebt!“ „ICH SAGTE IHR SOLLT STILL SEIN!“, fauchte Sakura und rollte sich zu einer kleinen Kugel ztusammen Schweigen. Eigentlich eine unangenehme Situation. Sehr unangenehm. Gar nicht schön. Aber was sollte man tun? Sakura stand auf. „Geht spielen, Jungs!“, murmelte sie, „Und lasst mich gehen, ja?“ „Nein!“, kommentierte Sasuke. „Nein!“, stimmte Naruto ihm zu. „Wieso nicht?“ Die beiden sahen Sai verwundert an. Er lächelte sie unschuldig an. „Lasst sie doch gehen! Dann kommt Itachi nicht hier her und wir können uns das ganze Theater sparen! Naruto, du willst Sakura doch eh nicht in Konoha haben, wenn sie nicht will! Du willst, dass es so wie früher wird… aber das wird es nicht!“ „Woher willst du das wissen!“ „Ich weiß es eben!“ Sakura lächelte Sai an. ‚Sai, o Retter aller armen, rosahaarigen Akatsuki! Mach weiter so!’ Die nächsten paar Minuten lang diskutierten Sasuke, Naruto und Sai. Sakura währenddessen machte sich aus dem Staub. Weg vom Feuer. Weg von den ‚Freunden’. Sie kam an einen Fluss. Daran erinnern ihn schon einmal gesehen zu haben, konnte sie nicht, dennoch kam das spiegelnde Wasser ihr seltsam vertraut vor. „Es ist schön hier!“, murmelte sie. „Da hast du wohl recht!“ Sakura musste auf einmal lächeln. Dann drehte sie sich um und sah Itachi an. Sie hatte wirklich nicht erwartet, dass er schon so nahe war. „Warum bist du hier?“, fragte er leise, „Solltest du nicht zu Hause sein!“ „Schon… aber Sasuke und Naruto waren da wohl anderer Meinung! Sie haben mich hergebracht?“ Itachi sagte nichts. Sakura vermutete, dass war seine Art Verwunderung auszudrücken. Genau wie er Freude ausdrückte oder Wut. Nichts sagen. Schweigen. Sakura ging zu ihm und umarmte ihn. Itachi legte seine Arme um sie. „Ist mein kleiner Bruder in der Nähe?“ „Du weißt, dass ich keine wirkliche Orientierung in diesem Wald habe… er wird schon irgendwo sein. Und du wirst ihn finden, wenn du ihn wirklich suchst!“ Schließlich wollte Sasuke gefunden werden. „Ich suche ihn aber nicht!“ Sakura lächelte und schmiegte sich an ihn. „Was suchst du dann?“ „… dich!“ Kapitel 6: Das Treffen in der Hütte ----------------------------------- Als Sakura die Augen öffnete, fühlte sie sich zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder richtig gut. Sie gähnte und machte die Augen auf. Sofort sah sie, warum sie sich so gut fühlte. Sie lag in Itachis Armen am Fluss. „Itachi?“, murmelte sie und drehte sich halb um, um den Schwarzhaarigen anzusehen. „Sakura?“ „Ich liebe dich!“ „Ich weiß!“ Gut, das war jetzt nicht die romantischste Antwort… aber auch eine! „Was machen wir jetzt?“ „Wir warten auf Kisame… der ist gestern tauchen gegangen… du kennst ihn ja!“ Sie schwiegen. Beide genossen es einfach nur, dass der andere da war. Nach einer Weile erzählte Sakura, was ihr passiert war. Die ganze Sache mit Sasori und Deidara und Sasuke und Naruto… und überhaupt. Noch während sie erzählte, kam Kisame zurück. Zuerst hörte er schweigend zu. Dann begann er Kommentare zu schmeißen. Das hätte sie besser machen können. Da war ihr handeln nicht stimmig… „Mensch Kisame, halt die Fresse!“, grummelte Sakura schließlich entnervt, „Siehst du nicht, dass ich eine dramatische Geschichte erzähle?“ Todesblick. „Dramatisch? Total unnatürlich, wenn du mich fragst!“, knurrte Kisame, „Wann denkt sich Sasuke schon solche Sachen aus?“ „Wenn du mich fragst… im Norm eigentlich nicht!“ „Vielleicht hatte er seinen kreativen Tag!“, murmelte Itachi, „Erzähl weiter, Sakura!“ … „Warum sagst du nichts?“ „Faden verloren…“ „Traurige Sache!“ >Eine Schweigeminute für den verlorenen Faden, bitte!< „Na ja, ist auch egal! Lasst uns lieber überlegen, wie wir vorgehen!“, rief Kisame und wandte sich zu Sakura, „Du musst dich jetzt entscheiden. Willst du mit uns sein oder mit Naruto… weil wir gehen ihn suchen!“ Sakura lächelte. „Also nach der Aktion, die Naruto da mit Sasuke abgezogen hat komm ich natürlich mit euch!“ Die beiden Akatsuki nickten zufrieden und standen auf. Sakura seufzte leise. Immerhin waren nun die Fronten klar. Sie würde den Akatsuki vielleicht nicht helfen, aber sich ihnen in den Weg stellen war auch nicht mehr drin. „Mir fällt da noch etwas ein!“ Die beiden sahen sie erstaunt und fragend an. „Sag schon!“ „Dei-chan und Sasori sind noch irgendwo im sonst wo unterwegs und haben sich 100% verlaufen!“ Einen Moment lang sahen sie sich alle an. Dann begann Kisame zu grinsen und Itachi nahm Sakuras Hand und zog sie hinter sich her. „Du kennst diesen Wald doch!“, sagte er dann mit einem sanften Lächeln, „Sie werden genau dann vor uns stehen, wenn wir sie am wenigsten brauchen können!“ „Auch wieder wahr…“ Sie zogen los. Immer nach Norden, denn die Richtung war eh egal. Man wusste ja eh nicht, wo man hingehen sollte. Es dauerte ziemlich genau zweiundzwanzig Minuten und siebenundvierzig Sekunden, bis Kisame das erste Mal ‚Mir ist langweilig’ sagte. Und dann noch mal siebenundfünfzig weitere Male wiederholte bis Itachi das erste Mal ‚Kisame, halt die Fresse!’ knurrte. Alles in allem waren das ziemlich normale Werte. Wenn man die Tatsache außer acht ließ, dass Sakura Kisame kurz nach dem sechzigsten ‚Mir ist langweilig’ beinahe erschlagen hätte, weil es sie nervte, war es auch wirklich langweilig. Wie dem auch sei... Gegen Abend kamen die drei an eine alte verlassene Hütte, die zufällig (oder aus dem einfachen Grund heraus, weil ich das so entschieden habe xD) mitten im Wald stand. „Sehr praktisch!“, kommentierte Kisame. „Pünktlich!“, stellte Sakura fest. „…“, schwieg Itachi. Sie öffneten die Tür und traten herein. Leider war die verlassene Hütte nicht ganz so verlassen, wie sie das Ursprünglich gedacht hatten. Dort brannte ein Feuer im Ofen und fünf Personen saßen darum und schwiegen sich an. „Was ist denn hier los?“, fragte Kisame leise und trat ein. Alle sahen auf. „Was denn, noch einer?“, fragte eine weinerliche Stimme und Sakuras Blick fiel auf ein Mädchen, das unglücklich zwischen Deidara und Sasori saß, "Mich haben doch schon zwei Akatsuki erwischt!" „Tenten? Du hier?“ Die Braunhaarige sah erstaunt auf. „Sakura?“ Itachi, Kisame, Deidara und Sasori sahen verwirrt zwischen Sakura und Tenten hin und her. „Bitte wie?“, fragte Kisame und kratzte sich überrascht am Kopf, "Du kennst sie?" Itachi schloss erstmal seelenruhig die Tür hinter ihnen allen und setzte sich an den Kamin. „Was… machst du denn hier?“, fragte Tenten und zeigte erstaunt auf Sakura. Nun drehten sich auch die beiden anderen Personen um. Das eine war Hinata und das andere ein etwas genervter Neji. „Was macht IHR denn hier?“, rief Sakura und starrte entgeistert von einem zum anderen. „Warum können wir das dich nicht fragen!“, knurrte Neji und starrte missmutig ins Feuer. „Diese ganze Situation ist banal!“, murmelte Itachi und legte Holz nach, „Ich hasse euch!“ Deidara und Sasori starrten ihn ehrfürchtig an. „Emotionale Worte aus dem Mund von Itachi… dass ich das noch erleben darf!!“ In der nächsten Zeit wurden Tenten und Hinata beruhigt, die vor Angst (vor der Akatsuki, um ihre Freunde, wegen Sakura) beinahe gestorben wären und Sasori und Deidara ausgeschimpft, weil sie sich verirrt hatten. Obwohl sie dafür ja eigentlich nichts konnten. Es lag eben in ihrer Natur etwas orientierungslos zu sein. Als endlich alle ruhig um das Feuer saßen, fragte Sakura ihre beiden besten Freundinnen: „Was macht ihr zwei eigentlich hier? Und wie kommt es, dass Neji nicht bei den anderen ist, die mich bereits… >besucht< haben?“ „Na ja… Neji haben wir unterwegs aufgegabelt!“, meinte Tenten und schlug Neji freundlich auf die Schulter, „Und da haben wir ihn eben mitgenommen!“ „Und warum seid ihr hier?“, fragte Kisame missmutig und musterte die beiden. „Wir wollten zu Sakura!“, erklärte Hinata und wandte sich auch direkt an die, „Wir wollten dich warnen, Naruto sucht dich mit den anderen!“ „Ach!“ Tenten und Hinata musterten die genervten Blicke der fünf Akatsuki. „Seit ihr ihnen begegnet?“, fragte Neji neugierig, „Ihr seht so… wissend aus!“ „Allerdings!“, murmelte Sasori, „Wegen diesen Chaoten haben wir uns verlaufen! Man kann ja nicht wissen, dass sie einen in eine Richtung davonlaufen, die man nicht erwartet!“ Alle schwiegen einen Moment lang. Dann fragte Sakura: „Wie geht’s euch so, Hinata, Tenten! Ich bin so froh euch zu sehen!“ Die drei vielen sich in die Arme. „Diese Begrüßungsfreude kommt ja ziemlich spät!“, murmelte Deidara spöttisch. „Erst Überraschung, dann Freude!“, kommentierte Kisame und nickte zustimmend. „Hattest du auch erst Überraschung und dann Freude als du dein Plüschvieh gekriegt hast!“, flüsterte Deidara mit einem fiesen Grinsen, „Musste eine ziemliche Überraschung gewesen sein, als Itachi es gebracht hat… macht er auch Sitz?“ ~~Die folgende Szene soll aus rein pazifistischen Gründen nicht weiter beschrieben werden, da sie leicht blutig ist. Es sei nur gesagt: Itachi und Kisame erfreuen sich eines etwas unangenehmen Adrenalinstoßes und lassen dies voll und ganz an Deidara aus. Wir danken für ihr Verständnis~~ „Das hätte jetzt aber wirklich nicht sein müssen! Kisame, Itachi!“ Sakura sah ihre beiden Kollegen strafend an. Kisame nickte schuldbewusst, Itachi sah Sakura lächelnd an. „Du liebst mich doch! Du bist überhaupt nicht sauer!“ Sakura starrte ihn einen Moment lang überrascht an, dann begann sie zu lachen und fiel Itachi um den Hals. „Du bist so was von überhaupt gar nicht süß!“ Deidara, der inzwischen bewusstlos neben dem Feuer lag, war vergessen. „Na ja!“, murmelte Sasori und wandte sich dann an die drei Konoha-nins, „Lasst uns Frieden halten und zusammen in dieser Hütte übernachten, ich habe keine Lust jetzt noch euch alle drei rauszuschmeißen und dann auch noch als Wache vor der Tür herumzugammeln!“ So kam es, dass in dieser Nacht drei Konoha-nins und vier Akatsuki beinahe friedlich in einer Hütte im unberechenbarsten aller Wälder übernachteten. Eine Tatsache, die in dieser Geschichte wohl einzigartig ist. Kapitel 7: Stimmungsschwankung ------------------------------ „Essen fassen!“ Sakura öffnete die Augen. Kisame stand breit grinsend vor ihr, in den Händen hielt er eine große Schale Reis, die er anscheinend selbstständig gemacht hatte und auf die er dementsprechend stolz war. „Für mich?“, fragte Sakura verwirrt und kuschelte sich enger in Itachis Mantel, was den zum Knurren veranlasste. „Klar!“ „Tausend dank!“ Sakura strahlte den fischgesichtigen Akatsuki an und nahm die Schale entgegen. Dann stieß sie Itachi an und drückte ihm Stäbchen in die Hand. Auch Kisame ließ sich neben ihnen nieder und zerrte Deidara und Sasori an den Mänteln herbei. „He, Kinder! Essen!“, rief er den Konoha-nins zu und die setzten sich ebenfalls dazu. „Wenn der Leader das wüsste!“, murmelte Kisame und schob sich eine riesige Stäbchenportion Reis in den Mund, „Ich glaube wir wären Tod!“ „Ihr wärt nicht nur, ihr SEID tot!“ Alle fuhren herum. TODESBLICK! „Ich dachte Sakura wäre die einzige, die so schauen kann!“, wimmerte Deidara. „Verdammt!“, flüsterte Itachi und tippte Sasori an, „Können wir diese Situation erklären?“ „Nein!“, flüsterte Sasorizurück, „Genau das ist ja das Problem!“ „Ich will eine Erklärung!“, brüllte der Leader in den Raum. Es folgte betretenes Schweigen. „Na ja…“, murmelte Kisame, „Itachi, Sakura und ich haben dieses Haus ziemlich spät gefunden… und da wir müde waren hatten wir einfach keine Lust, die anderen jetzt noch groß rauszuschmeißen… und da Dei-chan und Saso schon da waren…!“ Der Leader seufzte. „Und, könnt ihr das nun erklären?“ Sie schüttelten stumm die Köpfe, die ganze Freude des letzten Tages war verschwunden. Der Leader seufzte noch einmal. „Wir sind vielleicht ein Chaotenhaufen, aber wir haben einen Ruf!“, sagte er dann eindringlich, „Und dieser Ruf besagt, dass wir nicht mit den Feinden zusammen in einer Hütte schlafen und Reis essen! Sakura bleibt jetzt hier, die anderen bringen diese Ninja hinter die Hütte und töten sie!“ Einen Moment lang war es still, dann standen Deidara, Sasori, Kisame und Itachi leise auf und zerrten die drei Konoha-nins hinter sich her um die Hütte herum. Sakura sah ihnen nach. In ihr war alles, was sich noch vor kurzem so warm und freundlich angefühlt hatte, kalt und zerstört. Als die anderen vier zurückkamen, konnte sie ihnen nicht in die Augen sehen. Schweigen. Es war keine angenehme Stille. Sie war unangenehm und unfreundlich. „Geht jetzt wieder in euren Teams weiter. Itachi, du nimmst Sakura mit, Kisame kommt mit mir. Sasori und Deidara müssen Hidan und Kakuzu suchen, die beiden haben sich verlaufen. Und jetzt los!“ Schweigend standen Itachi und Sakura auf und gingen in den Wald hinein. Sakura sah weiter auf ihre Füße. „Wie schnell ein so schöner Tag dunkel werden kann!“, murmelte Itachi. Sakura nickte. Dann fing sie an zu weinen. Itachi legte stumm seinen Arm um sie und sie gingen weiter. Es war ein seltsamer Weg. Im Normalfall hätten sie bestimmt mindestens zehn Mal angehalten. Etwa wegen Sasuke, der mit Kabuto vor einem Baum saß und laut schnarchend seinen Fußball umklammert hielt. Oder als sie über Shikamaru und Ino stolperten, die gerade auf dem Weg zu Naruto waren. Aber an allen gingen sie einfach vorbei. Dann standen sie auf einmal vor Sai. Der ließ sie allerdings nicht einfach so vorbeigehen. „Sakura!“ Sakura sah auf. „Was denn?“, knurrte sie und schniefte, „Geh weg!“ „Kannst du knicken! Ich suche Neji, weißt du wo er ist?“ Itachi sah ihn einfach nur an. „Vielleicht auch noch Tenten und Hinata?“, fragte Sakura leise. „Eigentlich nicht!“, antwortete Sai verwundert und erwiderte Itachis Blick etwas unsicher, „Die sind ja eh in Konoha geblieben, schließlich müssen sie sich schonen!“ „Dem war wohl nicht so, sie sind uns zusammen mit diesem Neji über den Weg gelaufen!“, meinte Itachi und zuckte mit den Achseln, „Inzwischen müssten sie aus dem Wald hinaus und wieder in Konoha sein!“ Sakura starrte ihn an. Itachi lächelte. „Kisame hat sich einfach geweigert einen so geduldigen Zuhörer wie Neji umzubringen!“, sagte er dann, „Neji hat sich das gesamte Buch über Ozeankrabben angehört und sogar positives Feedback gegeben!“ Sakuras Mund klappte auf. Und zu. Dann begann sie zu strahlen und umarmte Itachi ganz fest. „Warum hast du das nicht gleich gesagt!“, schluchzte sie, „Da hätte ich mir die ganze Heulerei ja sparen können!“ „Du warst sehr überzeugend!“, meinte der Schwarzhaarige nur schulterzuckend. „Ich WAR überzeugt, du Idiot!“ Sai sah von einem zum anderen und schien gar nichts mehr zu verstehen. „Aber wenn du schon wegen dem Mord von nur drei deiner Leute so Panik kriegst, dann wird die schöne Zeit mit dir und mir und den anderen Akatsuki auf jeden Fall bald enden!“, meinte Itachi und Sakura nickte bedenklich. Das stimmte. „Aber was sollen wir tun?“, fragte Sakura leise, „Ich mag sie eben trotzdem noch!“ „Ich… geh dann mal!“, murmelte Sai, strich Sakura durchs Haar und machte sich aus dem Staub. "Warte, Sai!", rief Sakura ihm hinterher, "Warum müssen Tenten und Hina sich schonen?" Doch diese Frage hörte er nicht mehr. Itachi und Sakura wanderten weiter. Aber die Stimmung war umgeschlagen, Sakura war nachdenklich gestimmt und Itachi schob beste Laune. Er schien unheimlichen Spaß daran zu haben, Eichhörnchen zu hypnotisieren und sie Purzelbäume schlagen zu lassen. Nun… Wer es kann, wieso denn auch nicht? „Aber Itachi, was soll ich denn jetzt machen?“ „Keine Ahnung?“ „Und wie soll ich entscheiden?“ „Frag mich nicht!“ „Ich weiß nicht weiter!“ „Küss mich!“ Sie sah ihn einen Moment lang verärgert an, dann beugte sie sich hinüber und gab ihm einen kurzen Kuss. Itachi grinste breit. Selten sah man so ein Grinsen auf seinen Lippen. „Mehr!“ Doch in diesem Moment wurden die Äste eines Baumes zur Seite geschoben und Sasuke schlurfte auf die Lichtung. „Endlich habe ich dich gefunden!“ „Och Manno!“, murmelte Naruto und kämpfte sich hinter Sasuke her aus dem Gestrüpp, „Der hat echt nur Bälle in der Birne!“ „Fußbälle!“, ergänzte Sakura, „Irgendein Plan, Itachi?“ „Nein, Sakura!“ Und wieder waren sie keinen Deut weiter, als am Anfang! Kapitel 8: Entscheidung ----------------------- Es war ein wunderschöner Tag. Die Vögel zwitscherten im Wald und der Wind rauschte sanft in den Blättern. Der Waldboden war von kleinen Sträuchern überwuchert. So unglaublich friedlich... ...wenn man die Schneise nicht beachtete, die sich durch den Wald zog. Voll von verkokelten Baumstümpfen und Kratern. Hier und da steckte ein Kunai im Boden. Rauch stieg auf. Sakura seufzte. Es war kein schönes Bild, es war Zerstörung. Umweltschutz! Die Rosahaarige verengte die Augen ein wenig und versuchte am Horizont den Grund der Zerstörung auszumachen. Aber sie konnte weder Sasuke noch Itachi irgendwo ausmachen. Wieder seufzte sie. Itachi hatte versprochen schnell zu machen! Dann wollten sie eigentlich weitergehen. Doch nun… …das lag alles einen ganzen Tag zurück. Seit wann konnte man beim Fußballspielen so gut im Kämpfen werdenwerden? Oder war Itachi etwa faul? Allein der Gedanke ließ sie lachen. Itachi hatte oft genug das Wölkchenspiel gespielt, sich zum Trainieren in den Wald verzogen oder starrte einfach nur vor sich hin und trainierte seinen bloßen Willen. Aber warum dauerte das dann so lange? „Ein Gutes hat dieses Loch ja… es ist eine Art Orientierung!“, meinte eine Stimme neben Sakura. Sie sah kurz zur Seite und realisierte Kisame, der sich neben sie gesetzt hatte und sie nun angrinste, während er auf die niedergebrannte Schneise zeigte. „Und, warum bist du hier?“ „Verlaufen und du?“ „Ich warte auf Itachi, der rodet gerade den Wald!“ Kisame sah sie erstaunt an. „Ist das sein neues Hobby oder was?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Sasuke ist schuld!“ Kisame seufzte. „Sasuke ist immer schuld!“, sagte er dann, „Immer und an allem! Zusammen mit Sasori!“ Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Dann kam Itachi über die verkohlten Bäume auf sie zugeklettert. Und er zerrte Sasuke an den Haaren hinter sich her, welcher leicht verwirrt schien. „Mir scheint, dein Schatz ist jetzt fertig!“, kommentierte Kisame und begann wieder zu grinsen. Sakura stand auf, nahm Itachis Hand und die beiden… Verzeihung, die drei… schlenderten weiter, ohne Kisame weiter zu beachten. Der kommentierte das mit allen möglichen Fluchen und ähnlichem und lief ihnen nach. „Unterhaltet ihr euch denn nie?“ Sie liefen seit einiger Zeit nebeneinander her, schweigend. „Nonverbale Kommunikation, Kisame, probier es doch einfach auch mal!“, knurrte Sakura, „Du störst unser Schweigen!“ „Oh, Verzeihung!“ Sie gingen weiter. Und diesmal genoss Sakura die Stille und das friedliche Schweigen um sie herum. Es war wieder einmal so richtig schön ruhig nach dem ganzen hin und her der letzten Tage. Eigentlich sollten jene vier Wochen ja eine erholsame Zeit für sie werden, doch das hatte sich wohl als falsch herausgestellt. Denn nun lief sie mit Itachi und Kisame durch einen ziemlich seltsamen Wald anstatt sich in der Sonne vor dem Haus auszustrecken und von Deidara erfrischende Getränke bringen zu lassen. „Wäre ja auch zu schön gewesen!“, grummelte sie leise. „He, hast du nicht gerade noch, gesagt, dass ich still sein soll?“, rief Kisame zu ihr hinüber. Sakura verbiss sich jeglichen Kommentar, außer… Todesblick Sofort verstummte Kisame. „Gruselig!“, war das letzte, was er noch schnell in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelte. Sakura wandte ihren Blick zu Sasuke, den Itachi noch immer neben/hinter sich her schleifte. Er schien leicht benebelt zu sein. „Was hast du ihm gegeben?“, fragte sie und ging in Gedanken alle Drogen durch, die ihr einfielen. Als Medic-nin wusste sie da schon einiges, die Frage war nur, ob auch Itachi auf derartige Ideen kam. „Nichts!“, meinte der allerdings, „Das war schon so!“ Sakura sah sich Sasuke noch einmal genau an. Der starrte mit halbgeschlossenen Augen auf den Boden und brabbelte kaum hörbar irgendetwas vor sich hin. „Also wenn das schon so war, dann wäre mir das bestimmt aufgefallen…“, kommentierte sie. „Ein bisschen mag ich vielleicht schon beigetragen haben, aber er war ernsthaft schon ein wenig… neben sich, als wir kamen!“ „Aber du hast schon nachgeholfen, oder?“ Er nickte. Wäre auch seltsam gewesen, wenn nicht. „Und wieso hat das so lange gedauert?“ Eigentlich hatte Sakura nicht beabsichtigt, diese Frage zu stellen, aber nun interessierte es sie doch. „Na ja… ich wollte eben ein bisschen mit ihm spielen?“ „Warum ausgerechnet mit ihm?“ ‚Du könntest zur Abwechslung auch mal mit mir spielen!’ Die Rosahaarige sah Itachi fragend an. Der starrte einen Moment lang leicht abwesend durch sie durch, dann lächelte er entschuldigend. „Komm, lass uns gehen!“ Sie gingen weiter. Sakura dachte nach. Es war nun wirklich an der Zeit für eine Entscheidung. Sie hatte zwei Optionen. Naruto und die Konoha-nins… …oder Itachi und die Akatsuki. Rein nach ihrem Herzen war es klar und einfach zu entscheiden. Sie würde natürlich mit Itachi gehen, schließlich liebte sie ihn mit ganzem Herzen und wollte nichts mehr, als ihn glücklich machen. Doch da war noch etwas. Etwas, das sie von dieser schnellen, leichten Lösung abhielt und ihr das Leben schwermachte. Wie oft hatte sie es schon verflucht. Ohne ging das Leben ja auch, Kisame bewies es tagtäglich. Man nannte es… Verstand. Und der sagte ihr, dass sie nicht einfach würde bleiben können. Naruto hatte sich entschieden, sie als Köder zu benutzen. Das machte sie wütend, ja! Aber sie wollte ihm nicht wehtun. Sie wollte, dass sie Freunde bleiben konnten, was aber -wie ihr Verstand ihr sagte- unmöglich war. „ARGH, was ist das so kompliziert!“ Itachi und Kisame sahen sie entgeistert an. Sakura winkte müde seufzend ab. Die Entscheidung würde nicht einfach sein! Kapitel 9: Der Weg nach Hause ----------------------------- Es war ein wunderschöner Abend. Die Sonne war bereits untergegangen und die Sterne über der Lichtung leuchteten heller als je zuvor. Sakura saß vor dem knisternden Feuer und starrte in die Flammen. Neben ihr auf dem Baumstamm, den sie extra zu diesem Zweck herbeigeschafft hatten, saßen Kisame, Itachi, Deidara und Zetsu. Auf der anderen Seite des Feuers lümmelten Sasori, Hidan, Kakuzu und Tobi still vor sich hin. Nichts durchbrach diesen Frieden. Dennoch konnte man den Leader, der auf einem Klappstuhl etwas abseits saß, beinahe denken hören. Was er dachte, oder wieso, war eher unrelevant. Wahrscheinlich breitete sich hinter seiner Stirn eine unentzifferbare Karte voller Geheimnisse aus. Es verging ein wenig Zeit. Dann noch ein wenig mehr. Die ganze Zeit sprach keiner ein Wort. Sie waren zusammengekommen, um zu beraten. Es war wie immer mal wieder nötig zu beraten, war es immer, wenn keiner mehr wusste, warum er eigentlich losgegangen war. Außerdem hatten sie sich verirrt. Alle zusammen. Keiner wusste mehr ganz genau, wo jenes Haus lag, in dem sie alle zusammen lebten. Und das war peinlich. Sakuras Gedanken kreisten um jene Entscheidung, die sie getroffen hatte. Eine Entscheidung, die ihr Leben bestimmen würde und der sie eh niemals hätte entkommen können. Es war nicht leicht gewesen, sie zu treffe, ganz im Gegenteil. Auf einmal spürte sie eine warme Hand, die sich auf ihre legte. Sie sah auf. Itachi starrte weiter ins Feuer und dessen Glanz spiegelte sich in den unendlichen Tiefen seiner schwarzen Augen. „Itachi?“ Einen Moment lang folgte keine Reaktion, dann wandte Itachi sich ihr zu. „Sakura?“ Sie lächelte sanft und grinste dann. „Ich liebe dich!“ Einen Moment lang folgte keine Reaktion und Itachi sah sie gleichgültig wie immer an. Dann begann er zu lächeln. „Und du gehst nicht weg, ja?“ Einen Moment lang dachte Sakura darüber nach, ob diese Gleichgültigkeit Körperbeherrschung oder eine einfach etwas schlechtere Reaktion war. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich bleib hier, bei dir!“ Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. Die weiche Berührung seine warmen Lippen überzeugte selbst den letzten Zweifel in ihr, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und zog flammende Wellen durch ihren Körper. „Ich… nun… also… ich will euch ja nicht stören, aber wir müssten jetzt einiges besprechen und…“ Sakura löste sich von Itachi und sah den Leader an, der rot anlief und sich räusperte. Dann schaute sie wieder zu Itachi hinüber. Er sah sie treuherzig an. „Die anderen wollen jetzt besprechen!“, sagte er sanft, „Wir machen gleich weiter, ja?“ Sie nickte, dann wandten sie beide ihre Aufmerksamkeit dem Leader zu. Das einzig wichtige, das in dieser Besprechung passierte, war die Tatsache, dass sie beschlossen, nach Hause zurückzugehen und für die nächste Zeit unaktiv zu verweilen. Sonst bestanden die ganzen fünf Stunden der Besprechung auf sinnlosem aneinander vorbeireden und Erörterungen über Wege, die man vielleicht nutzen konnte, ohne sich zu verirren. Das Problem war nur: Ein Akatsuki, der auf einem Weg geht? „Wir haben einen Ruf zu verlieren!“, knurrte Kisame. „Das ist doch langweilig!“, murmelte Sasori. „Wenn man andere trifft, ist das nur Zeitverschwendung!“, wandte Deidara ein. „Der Wald ist schöner als der Weg!“, widersprach Hidan. „Dieser Wald würde sogar seine Wege ändern um uns zu verwirren!“, war Kakuzu überzeugt, denn er hatte die letzten drei Tage auf der Suche nach dem richtigen Weg verloren. Schließlich ging man unverrichteter Dinge schlafen. Itachi und Sakura blieben noch eine ganze Weile am Feuer sitzen. „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist… braun!“ „Baum. Ich sehe was, das du nicht siehst und das ist… groß!“ „Großer Baum. Ich sehe was, das du nicht siehst und das ist… klein!“ „Kleiner Baum?“ „Genau!“ Sakura seufzte und wandte ihre Aufmerksamkeit von Sasori und Deidaras Spiel weg und Itachi zu. Der zerrte noch immer Sasuke hinter sich her. „Was hat der eigentlich?“ Itachi warf einen Blick zu seinem Bruder hinunter. Der hing immer noch halb auf dem Boden und brabbelte irgendetwas, was keiner verstand, vor sich hin. „Keine Ahnung, so fest habe ich nicht geschlagen!“ Sakura musterte den Uchiha besorgt. „Von alleine wird er ja nicht so geworden sein, oder?“ „Na ja… irgendwie… schon!“ Sakura schüttelte energisch den Kopf. „Ok, er spielt Fußball und Deidara und Sasori haben sich mit ihm getr…“ Sasori hielt ihr den Mund zu und der Leader drehte sich um. „Was habt ihr mit Sasuke gemacht, Deidara, Sasori?“ „Wir haben uns mit ihm geprügelt, weiter nichts!“ Sie gingen weiter. Doch nun dachten alle darüber nach, was mit Sasuke passiert sein könnte. „Du brauchst ihm nicht zu erzählen, dass wir uns mit ihm getroffen haben, Sakura, das kann doch nur schlecht ausgehen!“ Sakura grinste hinterhältig. „Machst du den Hausputz für die nächsten Wochen?“ „Das… ist Erpressung!“, rief Deidara entrüstet. Sakura grinste selig. „Genau!“ „Du bist so evil!“, grinste Kisame, als die beiden beleidigt abzogen. „Aber ich habe bekommen, was ich wollte!“ Itachi lächelte und reichte ihr dann seinen Bruder. „Ich bin zu der Einsicht gekommen, das mit dem Kleinen etwas nicht stimmt… untersuch ihn doch mal!“ Die anderen gingen weiter und Sakura blieb mit Sasuke zurück. Itachi hatte eindeutig vor, seinen kleinen Bruder hier, genau an dieser Stelle, zurückzulassen. Sie sah zu Sasuke hinunter. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass sie einmal in ihr verliebt gewesen war und nicht in Itachi. Eine Ewigkeit… Seufzend machte sie sich daran, den Schwarzhaarigen zu untersuchen. Nach einer Weile begann sie nachsichtig zu lächeln. Sie flößte den Jungen etwas ein und ließ ihn dann bei seinem ewigen Monolog alleine. Dann beeilte sie sich, die anderen einzuholen. Itachi sah sie gespielt interessiert an. „Und, was hatte er?“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Irgendwas genommen oder gegeben bekommen, auf jeden fall hatte er eine regelmäßige Dosis!“ „Eine lustige Vorstellung, dass Sasuke seit einem halben Jahr oder so nicht mehr gescheit denken kann!“ Sakura sah Kisame fragend an. „Ich find das nicht lustig!“, widersprach sie ihm dann. Zu ihrer Überraschung, kam Itachi ihr zur Hilfe: „Ich auch nicht, das war unheimlich!“ Den Rest des Weges verbrachten sie mit einer Diskussion, wie Sasuke ihnen besser gefallen hatte. Und in der Dämmerung kam ihr Haus endlich in Sicht. Kapitel 10: Ferien auf dem Akatsukianwesen ------------------------------------------ „Wie ist die momentane Lage?“ Itachi schloss die Tür leise hinter sich und sah den Leader bemitleidenswert an. Dann schüttelte er traurig den Kopf. „Miserabel!“ In diesem Moment durchdrang ein Schrei die Luft, der von einem lauten Scheppern und einem noch lauteren Klirren gefolgt wurde. Dann wurde es still… Beinahe so still, wie es gewesen war, als sie noch nicht in ihr Haus zurückgekehrt waren. Mit allem Können, was die Akatsuki aufbringen konnten, versteckten sie sich in entlegenen Winkeln. Wann immer sich Schritte näherten, ergriffen sie blitzschnell die Flucht. Der Leader seufzte und Itachi ignorierte ihn, während er in die Küche ging und in den Kühlschrank guckte. In diesem Moment schlurfte Sakura in die Küche. Mit einem geschickten Sprung und einem erstickten Schrei brachte sich der Leader aus dem Raum hinaus in Sicherheit, während Itachi seelenruhig sein Müsli in eine Schale schüttete. „Und?“, fragte er wie nebenbei, während sie neben ihm auf einem Stuhl zusammensank, „Wie kommst du mit dem Hausputz voran?“ „Och geht… ich hab Kisame gefunden!“ „Und dann?“ „Er hat die Vase runtergeschmissen!“ Itachi lächelte und begann das Müsli in sich hineinzuschaufeln. Sakura machte währenddessen eine kurze Pause. Seit sie wieder hier waren, war sie am Putzen, mit mehreren längeren oder kürzeren Pausen. Am Anfang hatten die anderen noch irgendwo herumgelungert und immer im Weg herumgestanden, doch irgendwann war es ihr einfach zu viel geworden. Mit einem lauten „IHR KÖNNTET MIR GENAUSO GUT HELFEN!“ hatte sie sie eine Weile herumgejagt, doch keiner hatte wirkliche Lust ihr zu helfen. „Als ich noch nicht da war… wie habt ihr das mit dem Putzen denn dann gemacht?“ „Wir haben gelost!“ Sakura verdrehte die Augen. War ja klar gewesen. Keinerlei Struktur! Keinerlei Überlegungen. Aber egal, sie waren trotzdem toll. Irgendwie… Aber sie reagierten meist ein bisschen übertrieben. Ein bisschen sehr. Manchmal störte es ein bisschen… Eigentlich immer. Sakura seufzte. Dann stand sie auf und räumte ihre Putzsachen wieder weg. Das ‚tagelange Warten’ hatte ein Ende. In den nächsten Tagen renkte sich der Alltag wieder in die alten Fugen. Das Wölkchenspiel war noch genauso lustig wie vor ihrer Expedition in die Irre. Und Sasori war immer noch Schuld. Tobi nervte. Alles war gut. Eben so, wie es sein sollte. ** Es war ein Morgen wie der letzte auch. Und wie der davor. Und der davor. Als Sakura aufgestanden war, war es schon weit nach Mittag. Normalerweise war sie ja Frühaufsteher, doch heute hatte sie irgendwie keine Lust gehabt, die warmen Federn zu verlassen. Besonders, weil Itachi gegen fünf Uhr morgens zu ihr gekommen war. Direkt von draußen und eiskalt… aber so süß! Jetzt lag er schlafend hinter ihr und brummte etwas unverständliches, als sie aufstand. Draußen fiel Schneeregen vom Himmel und verwandelte alles in Schlamm. Die Rosahaarige schlurfte in die Küche. Dort saß der Leader gerade über seinem Planungsbuch und versuchte irgendwie irgendetwas zu organisieren. Sakura beachtete ihn nicht, sondern holte sich etwas zu essen und trinken auf ein Tablett, was sie wieder in ihr Zimmer hievte. „Ich will auch!“ Sie bedachte Tobi mit einem wütenden Blick, wie er da aus seinem Zimmer heraus und direkt auf das Tablett schaute. „Dann hol dir was!“ Mit diesen Worten verschwand sie in ihrem Zimmer. Wenn er tatsächlich losging und sich etwas holte, dann würde er den Leader nerven. Ob das so gut war? Na ja, egal! „Aufwachen!" Vorsichtig stellte sie das Tablett ans Bettende und legte sich wieder neben den schwarzhaarigen Uchiha. „Guten Morgen!“, brummte der. „Es ist Mittag!“ „… guten Mittag!“ Während die beiden erst einmal in aller Ruhe frühstückten, kam es unten zu einer folgenschweren Entscheidung des Leaders. „ITACHI!“ Sakura zuckte zusammen, dann sah sie den neben ihr liegenden Uchiha an. „Gehst du jetzt weg?“, fragte sie und sah ihn mit einem unvergleichbaren Hundeblick an. Einen Moment schien Itachi ebendies in Erwägung zu ziehen, doch dann schloss er die Augen und lehnte sich entspannt zurück. „Ne, er soll herkommen!“ Sakura nickte zufrieden und kuschelte sich an ihn an. Dann warteten sie zufrieden, bis ein wütender Leader die Tür aufriss. „Itachi, ich hab dich überall gesucht, ich…“ Er verstummte. „Was ist mit mir?“, fragte Itachi unschuldig und Sakura zog theatralisch die Bettdecke ein Stück höher. Todesblick „Ich… nun… also… komme… später wieder!“ Mit diesen Worten schloss der Leader die Tür schnell wieder. „Er war ziemlich rot!“, stellte Itachi ungerührt fest. Sakura nickte kichernd. „Wie lange wollen wir ihn warten lassen?“, fragte sie sanft. Itachi legte seine schlanken Finger sanft an ihren Hals. „Solange du willst!“, flüsterte er und küsste sie zärtlich. Sakura lächelte sanft. „Dann lange!“, flüsterte sie zurück. Und der Leader wartete. Kapitel 11: Das Mysterium Vase I -------------------------------- „Es wird Zeit, dass du es tust!“ Sakura horchte auf. Der Blick des Leaders war auf Itachi gerichtet, welcher kurz nachdachte und dann nickte. Dann lächelte er Sakura zu. Bei dieser Gelegenheit fiel ihr auf, dass er insgesamt mehr lächelte. Viel mehr. „Also, Sakura-Schätzchen, ich muss…“ „Keine Verniedlichungsformen an meinem Namen, bitte!“ „Also, Sakura, ich muss leider weg!“ Sakura sah ihn fragend an. „Streng geheim und auch nicht gerade kurz!“, bestätigte der Leader, „Itachi schiebt es schon viel zu lange vor sich her!“ Die Rosahaarige sah fragend zwischen den beiden hin und her. „Ja aber was denn nun?“, fragte sie, aber keiner der beiden verriet etwas. „Und wann gehst du los?“ Itachi zuckte mit den Schultern und sah fragend den Leader an. Der musterte die beiden abschätzend. „Ihr habt noch eine Nacht!“, entschied er dann und flüchtete aus dem Raum. Dabei entging Sakura jedoch nicht der leichte Rosaschimmer auf den Wangen ihres Vorgesetzten. „Er hat wieder das Falsche gedacht!“, stellte sie fest und Itachi nickte. Dann legten sie sich total entspannt und aneinander gekuschelt aufs Sofa und unterhielten sich über alles, was ihnen gerade einfiel. Die meiste Zeit redete Sakura, doch daran hatte sie sich schon gewöhnt. Ihr herzallerliebster Itachi war eben etwas schweigsamer. „Und ihr kommt auch ganz sicher alleine zurecht?“ „Klar, wir haben doch Sakura da!“ Deidara grinste Itachi frech an. „Ja, aber sie hat nur zwei Augen!“, wandte der Schwarzhaarige ein, „Da kommen schon einige von euch auf jedes Auge!“ „Das kriegen wir schon hin… oder willst du etwa behaupten, dass du dir solche Sorgen um uns machst?“ „Natürlich nicht!“, knurrte Itachi nur und drehte sich energisch um. Sakura stand lächelnd neben der Tür. „Gute Reise! Und komm gesund wieder, ja?“ „Versprechen kann ich nichts… aber ich werde mein Bestes geben!“, versprach er und küsste sie sanft. Alle versammelten Akatsuki, die sich in den kleinen Flur gequetscht hatten, sahen andächtig zu. „Pass auf dich auf!“ Sakura nickte und winkte noch einmal, dann verließ Itachi das Haus. Es sollte das letzte Mal sein, dass er über diese Türschwelle trat. Doch das ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Als Itachi verschwunden war, war das letzte bisschen Ernsthaftigkeit mit ihm verschwunden und die Akatsuki versammelte sich erst einmal zu einem Wölkchenspiel im geräumigen Garten des Hauses. Dabei bemerkte keiner den dunklen Schatten, der sich durch den Garten schlich und heimlich durch eines der zum Lüften geöffneten Fenster ins Haus eindrang. Nach etwa zwei Stunden ausgelassenen ‚Trainierens’ klingte Sakura sich aus, um noch etwas in Ruhe zu lesen. Sie ließ sich seufzend auf der Fensterbank im Wohnzimmer nieder und nahm ihr Buch. In dieser lesenden Haltung verharrte sie, bis sie auf einmal ein lautes Klirren in der Küche vernahm. Verwirrt sah sie auf. „Sasori?“ Langsam legte Sakura das Buch beiseite und stand auf. In Gedanken ging sie die Liste der Leute durch, die von einem Gegenstand wussten, der aus Glas war. Diese Liste war relativ kurz, so viele Leute waren sie ja nicht. Und sonst kam ja eh niemand mehr in Frage. Doch gerade war definitiv etwas in der Küche zu Bruch gegangen. Sakura betrat die Küche. Dort auf dem Boden lag weit verbreitet die Vase, die sie auf den Tisch gestellt hatte. Nun waren von ihr nur noch Scherben übrig. Doch von einem potentiellen Umschmeißer war nichts zu sehen. Das war merkwürdig. Vielleicht war der eine oder andere Akatsuki etwas ungeschickt, doch keiner von ihnen hätte sich einfach so aus dem Staub gemacht und die Vase so liegen gelassen. Sie wussten alle, was dieses ‚komische Ding mit Blumen drauf’ Sakura bedeutete. … Eigentlich ja nichts. Aber das brauchten sie ja nicht zu wissen! Es war eben die einzige Blumenvase im Haus gewesen. Die Rosahaarige seufzte leise und machte sich daran, die Überreste zu entfernen. Während sie die Scherben von der Erde auflas, musste sie irgendwie an Konoha zurückdenken. Damals, in der Nacht, in der Sasuke verschwand, war auch alles zu Bruch gegangen und danach hatte sie nur noch Scherben einsammeln können. Doch seitdem hatte sich vieles verändert. Sie trauerte ihrem alten Leben nicht mehr nach. „Sakura? Wir haben ein Klirren gehört!“ Sie sah auf und erblickte Sasori und Deidara, die in der Tür standen und sie verwundert ansahen. „Hast du die Vase kaputt gemacht?“ Sakura schüttelte den Kopf und sammelte noch eine Scherbe vom Boden auf. „Sind die anderen noch draußen?“, fragte sie leise und die beiden Schüttelten ihre Köpfe. Sakuras Herz begann zu Klopfen, als ihr bewusst wurde, was das hieß. „Dann muss ja ein Fremder im Haus sein!“ In Windeseile wurden alle zusammengetrommelt und ihnen der Tatbestand vorgelegt. „Wir suchen ihn!“, beschloss der Leader und teilte seine Leute in Gruppen ein. Zusammen mit Zetsu und Kisame durchstöberte Sakura den Keller. „Wie soll der hier reingekommen sein?“, fragte Kisame und schob einen Schrank ein Stück zur Seite, damit der sich durch eine Tür quetschen konnte. „Heute stehen alle Fenster im Erdgeschoss zum Lüften offen!“, erklärte Sakura, während sie den Raum durchkämmten. Den Rest der Kellersuche brachten sie schweigend hinter sich. „Und, irgendwer irgendwas gefunden?“ Alle schüttelten die Köpfe und sahen sich fragend an. „Aber wie ist das dann passiert?“, fragte der Leader und sah jedem ganz genau ins Gesicht. Darauf wusste keiner eine rechte Antwort. Nach diesem eigentümlichen Ereignis gingen alle ratlos schlafen. So auch Sakura. Als sie ihr Zimmer betrat und einen Schritt hinein trat, hörte sie auf einmal hinter der Tür etwas Rascheln. Gerade als sie sich umdrehen wollte, um nachzusehen, wer oder was da war, spürte sie einen scharfen Schmerz im Nacken und sank zusammen. „Ich hab sie!“, war das letzte, was sie hörte, bevor alles um sie herum schwarz wurde. Der Fremde hatte sich also in ihrem Zimmer versteckt. Kapitel 12: Das Mysterium Vase II --------------------------------- Als Sakura wieder aufwachte, brummte ihr Schädel und sie konnte sich einen Moment lang nicht orientieren. „He! Sie wacht wieder auf!“ Langsam wurde auch ihr Blick klarer und sie sah zu ihrer Überraschung in die Gesichter von Sasuke und Kakashi. Die beiden hatten ein kleines Feuer angemacht und saßen nun an Bäume gelehnt daneben. Der Geruch von Eintopf stieg ihr in die Nase. Doch das war vorerst egal. „Ihr? Zusammen? Ohne Streit?“, brachte sie heraus und rieb sich den schmerzenden Nacken. „Jep! Sasuke hat so einiges geleistet in deiner Abwesenheit!“, meinte ihr alter Lehrer grinsend. „Na ja, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er leicht verwirrt!“ Sasukes Gesicht verdunkelte sich. „Na und? Wärst du auch!“ „Aber ich bemerkte es, wenn man mir was untermischen will!“, antwortete Sakura zickig. Sie konnte kaum glauben, dass sie früher einmal alles für ihn getan hätte. Irgendwie hatte sie in der letzten Zeit total vergessen, dass noch immer alle Konoha-nins auf der Suche nach ihr waren. „Wie dem auch sei!“, versuchte Kakashi die Situation zu retten, „Ich kann es kaum glauben! Kurz bevor Sasuke nach Konoha zurückkommt, verschwindest du, Sakura, und schließt dich, genau wie Sasuke vor dir, einer feindlichen Organisation an!“ „Aber mein Motiv ist anders und ich werde ganz bestimmt nicht zurückkommen!“, knurrte Sakura und rappelte sie auf. Doch bevor sie ganz aufstehen konnte, packte Sasuke sie an der Schulter und drückte sie zurück auf den Boden. „Du bleibst!“, entschied er mit zusammengebissenen Zähnen. „Ich will aber nicht!“, fauchte Sakura ihn an, „Das kann doch alles nicht euer Ernst sein, könnt ihr mich nicht einfach mal in Ruhe lassen, die anderen haben das doch nach einer kurzen Auseinandersetzung auch geschafft!“ „Aber du weißt, wo mein Bruder ist!“ Sakura stöhnte auf. Anscheinend war Sasuke wieder ganz der Alte. „Nein, ich weiß nicht, wo Itachi ist, er ist weggegangen!“ „Von wo?“ „Na vom Hauptquartier der Akatsuki natürlich, von wo denn sonst!“ Kakashi warf ihr einen eindeutigen Blick zu. Manchmal hasste Sakura derartig eindeutige Blicke. Man verstand sie nicht wirklich und konnte nur ahnen, was sie hießen. „Du weißt, wo das Quartier ist?“ „Natürlich!“, knurrte Sakura, die langsam wirklich die Geduld verlor, „Schau mich doch an!“ Sie sah an sich herunter. „Na gut, schau mich nicht an! Hättest du mich in freier Wildbahn erwischt, hätte ich bestimmt noch den Mantel angehabt!“ Kakashi sah sie verständnislos an. „Er checkt es nicht!“, kommentierte Sasuke den Gesichtsausdruck des Grauhaarigen und lehnte sich entspannt zurück. „Ja was denn?“ Sasuke seufzte. „Sakura gehört zu denen!“, erklärte er dann, „Sie ist eine Akatsuki!“ „Danke, Sasuke, endlich einer, der das kapiert!“ Inzwischen war die Rosahaarige wirklich genervt. Konnte es denn wirklich gar keiner akzeptieren, dass sie nicht mehr nach Konoha zurückkommen würde und auch sonst kein Interesse an weiterer Kommunikation hatte? „Wie; sie ist eine Akatsuki?“, fragte Kakashi überrascht „Mein Bruder hat ihren Geist verwirrt!“ Eher ihr Herz… „Sei still, du hast keine Ahnung!“, knurrte Sakura und verschränkte wütend die Arme. Seine Anwesenheit machte sie rasend. „Doch, hab ich, auf jeden Fall mehr als du!“ Sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu. „Jetzt lasst mich halt gehen!“ Sasuke und Kakashi grinsten einander an. „Nein!“, sagten sie dann einstimmig, „Du bleibst und kommst nach Konoha zurück!“ „Mich wolltet ihr doch auch ständig dazu zwingen!“, meinte Sasuke schulterzuckend. „Aber wir haben es nie wirklich gemacht!“ „Weil ich eben stärker bin!“ „Und die letzten Tage nur Fußball im Kopf hattest!“ Sasuke sah sie verständnislos an. „Wegen dieser Droge, die dir Orochimaru gegeben hat!“ Kakashi sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Ich gebe zu, dass ich in letzter Zeit etwas neben mir stand!“, gestand Sasuke, „Aber das ist jetzt vorbei!“ „Und wieso?“ Da mischte sich Kakashi wieder ein: „Er hat Orochimaru getötet, Sakura!“ "..." Sakura öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Jetzt wusste sie wirklich nicht mehr, was sie sagen sollte. Ihre beiden Entführer standen auf und sahen einander an. „Es ist nur noch eine Tagesreise bis nach Konoha, also sei jetzt nicht so zickig!“, informierte Sasuke sie. „ZICKIG? Ich doch nicht!“, knurrte Sakura und rappelte sich hoch. Dann streckte sie den beiden die Zunge raus und rannte los. Doch weit kam sie nicht, schon hatte Sasuke sie eingeholt und packte ihren Arm. Aber so nicht. Mit voller Wucht trat sie ihm gegen das Schienbein. Sie wurde mit einem lauten Fluch und einem Schmerzensschrei belohnt, doch schon packte Kakashi sie und zerrte sie zurück zum Lager der beiden. „So nicht!“, meinte er und grinste, als er ihre erfolglosen Fluchtversuche vereitelte. Sakura sah ihn mit wütend funkelnden Augen an. „Hast du meine Vase runter geschmissen?“ Kapitel 13: 'Heim'-kehr ----------------------- Je weiter sie kamen, desto weniger konnte Sakura glauben, wirklich hier zu sein. Alles war ihr so bekannt und doch wieder so unbekannt. Wie lange war es nun her? Diese ganzen Gesichter, die sie freundlich und überrascht ansahen, die Leute, die sie so lange nicht mehr gesehen hatte. Es war nahezu unfassbar. Manches hatte sie vermisst, so sehr vermisst. Doch das meiste hatte sie einfach nur vergessen und gar nicht mehr gewusst, dass es noch da war, wo es nun wirklich stand. Konoha. Ein Dorf, ein Name, eine Erinnerung. Und ein Gefängnis. „Komm endlich, Saku!“, knurrte Sasuke und zerrte sie weiter. Etwas widerwillig ging die Rosahaarige ihm nach. Unfassbarerweise hatten sich nur die Dinge hier verändert, von denen sie gedacht hätte, sie würden ewig gleich bleiben. Und zu diesen Dingen gehörte definitiv auch Sasuke. Natürlich, er war noch immer der gleiche Egoist mit den unergründlich schwarzen Augen und dem emotionslosen Blick. Aber irgendetwas war anders als früher. Sie sah ihn anders. Ob das an seinem großen Bruder lag? Ob sie durch ihn eine andere Sichtweise erlangt hatte? Langsam schüttelte die Rosahaarige den Kopf. Es brachte nichts, darüber nachzudenken, es war sinnlos. Alles, was im Moment zählte und sie interessieren sollte, war die Frage, wie sie hier wieder wegkam. Hierbleiben kam auf keinen Fall in Frage. Schließlich war sie eine Akatsuki, egal wie man es drehte und wendete. Und eine Akatsuki hatte nichts, aber auch GAR NICHTS, in Konoha zu suchen, wie sie fand. Also nichts wie weg. In diesem Moment baute sich Sasuke vor ihr auf und sah sie wütend an. „Wag.es.nicht!“, sagte er langsam und drohend. „Wag… was… nicht?“, stammelte Sakura verwirrt und sah ihn fragend und beinahe ein wenig schüchtern an. „Du willst doch weglaufen! Ich sehe es in deinen Augen!“ Sakura lachte los. Das war zu viel. „Du siehst es also in meinen Augen!“, stellte sie nüchtern fest, „Also ICH sehe es nicht nur in meinen Augen, sondern auch in meinen Gedanken, in meiner Haltung, in meiner Vergangenheit und in deiner Unhöflichkeit! Ich bin Akatsuki du Idiot, natürlich laufe ich weg!“ „Aber wieso bist du das?“, fragte er und zerrte sie weiter. „Wieso bist du zu Orochimaru gegangen?“, fragte Sakura grinsend zurück. Sie erhielt keine Antwort, obwohl die doch auf der Hand lag. Rache. Vergeltung war sein Motiv gewesen. Kaum zu glauben, wie unterschiedlich Motive sein konnten. Sakura wusste schließlich, dass sie ganz sicher nicht wegen so einem Kinderkram gegangen war. Ihr Grund klang anders und viel… romantischer. Liebe… Leidenschaft. Das klang wirklich besser, viel besser! Inzwischen hatte ihr früheres Teammitglied sie bis direkt vor das Büro der Hokage gezerrt. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie sie das Gebäude betreten hatten. „Ich bin mir sicher, dass Tsunade deine Entscheidung nicht so gut findet!“, knurrte Sasuke und warf Sakura noch einen genervten Blick zu. Genervt. Das schien irgendwie heute seine Laune zu sein. Sakura nickte zu seinen Worten nur und er öffnete die Tür und stieß sie hinein. Tsunade saß wie immer an ihrem Schreibtisch. Als Sakura hereinstolperte, sah sie auf. Ihr Blick wurde ungläubig, als sie die Rosahaarige erkannte. „Sakura! Was machst du denn hier?“ Sakura warf Sasuke einen bitterbösen Blick zu. „DAS frag ich mich auch!“, knurrte sie und verschränkte die Arme. Die Hokage stand auf und kam um den Tisch herum. Noch immer musterte sie Sakura ungläubig, als stände ein Geist vor ihr. Aber bevor sie irgendetwas sagen konnte, kam Naruto hereingestürmt. Er sah erschöpft, aber zufrieden aus. Noch bevor irgendjemand irgendwie reagieren konnte, brüllte er los: „Mission ausgeführt! Wir haben Itachi eliminiert, wir haben…“ Er brach ab, als er Sakura sah. Auch sein Blick war ungläubig. „Sakura-chan! Du bist ja wieder da!“, stellte Sai hinter ihm trocken fest. Sakura starrte ihn einfach nur an. Bitte WAS war mit Itachi? Anscheinend sprach ihr Blick bände, denn Sasuke hinter ihr legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Also hast du meinen Bruder umgelegt, ja?“, fragte er ruhig nach und Sakura begann zu zittern. Nur nicht die Fassung verlieren. Nicht jetzt! Naruto nickte grinsend. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Sakura tonlos. Irgendwie konnte sie das nicht so ganz glauben. Itachi war einfach nicht der Typ Mensch, der einfach so stirbt. Und wieso sollte er sich umbringen lassen? Er hatte doch sie! Er hatte überhaupt keinen Grund jetzt einfach so ins Gras zu beißen. „Wir haben gekämpft und ich habe ihn besiegt!“, informierte Naruto Das erschien der Rosahaarigen als nicht sehr glaubwürdig. Immerhin war Itachi DER Uchiha schlechthin. Und damit schneller, besser, stärker, eleganter, arroganter und anziehender als Naruto es jemals sein konnte! Tsunade seufzte und musterte Sakura. „Bringt sie… ja… wohin denn?“ Sie sah fragend zwischen Sai, Naruto und Sasuke hin und her. „Ich nehm’ sie mit zu mir und sperr sie ins Gästezimmer!“, bot Sasuke an und Tsunade stimmte zu. Sakura passte das wahrlich überhaupt nicht, aber sie fragte man auch nicht. Während Sasuke sie durch die Straßen Konohas zerrte, wirbelten die Gedanken in ihrem Kopf nur so durcheinander. Viele Fragen stellten sich ihr. Wieso war Sasuke wirklich nach Konoha gekommen, wo er doch nichts damit verband? Wieso behauptete Naruto, Itachi getötet zu haben? War Itachi wirklich tot? Warum nahm Sasuke sie mit zu sich, er konnte sie doch gar nicht leiden? Und… Wer hatte die Vase hinuntergeschmissen? Kapitel 14: Die rote Katze -------------------------- „Und, kann ich dir noch irgendetwas bringen?“, fragte Sasuke und sah Sakura spöttisch an. „Ja, den Zimmerschlüssel bitte!“, knurrte die nur, aber darauf lachte Sasuke nur. Das war wohl das einzige, was sie nicht bekommen würde! Ohne ein weiteres Wort ließ der Schwarzhaarige sie allein. Seufzend sah Sakura sich um. Der Raum war genau so eingerichtet, wie es von einem Uchiha zu erwarten wäre. Perfekt. Aber dafür fehlte der Zimmerschlüssel. Und der große Bruder. Wo Itachi wohl war und was er gerade machte? „Ich muss ihn suchen!“, murmelte sie und begann alles nach einer geeigneten Fluchtmöglich¬keit abzusuchen, was bei vier Quadratmetern nicht sonderlich schwer war. Und Tatsache: Keine Fluchtmöglichkeit. Wie auch anders zu erwarten! Mit einem griesgrämigen Grummeln warf Sakura sich aufs Bett und starrte an die Decke. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig als zu warten. Und man mag es nicht glauben: Genau das tat sie. Den ganzen Tag passierte nichts und sie lag auf jenem Bett und starrte an die Decke. Ihre Gedanken waren bei Itachi und bei all den Konoha-nins, die ihr so viel bedeuteten. Und nun fragte sie sich auch wieder, warum Hinata und Tenten sich schonen sollten und keine Missionen durchführen durften. Das war ja wohl mehr als merkwürdig. Doch so viel sie auch nachdachte, eine Antwort fand sie nicht. Als es dann dunkel wurde, bekam die Rosahaarige Besuch von Naruto. Sie war gerade damit beschäftigt, die Blätter am Baum vor dem Fenster zu zählen, als das Schloss knackte und der Blonde den Raum betrat. „Hey Sakura!“, murmelte er und sah sie verlegen an, „Dachte nicht, dass du mal eingesperrt werden würdest!“ „Dachte nicht, dass ich noch mal hier sein müsste!“, antwortete sie schnippisch und rümpfte die Nase ein wenig, um ihre Abneigung kundzutun. Als er wieder begann, irgendetwas von den alten Zeiten zu erzählen, warf Sakura nur gelangweilt einen Blick aus dem Fenster. Zuhören würde sie eh nicht. Aber dennoch bemerkte sie etwas äußerst interessantes mit roten Haaren, das sich zwischen einem Mülleimer, dem Gartenzaun und dem Gebüsch am Fenster vorbei schob. Mit äußerst unelegantem Herumgefuchtel versuchte selbiger Sasori irgendwie ohne Geräusche in Richtung Tür. „Sakura???“ Naruto sah sie seltsam an. Erst jetzt bemerkte Sakura, dass sie die ganze Zeit angestrengt an dem Blonden vorbeigestarrt hatte und sich dabei immer mehr zur Seite gelehnt hatte. Schnell richtete sie sich wieder auf und hüstelte, während sie nervös von einem Bein auf das andere trat. „Schon gut, schon gut!“, rief sie und fuchtelte wie wild mit beiden Armen durch die Gegend, während hinter Naruto Deidara am Fenster vorbeistolperte. Dabei schrie er einen seltsamen Schrei aus und riss die Mülltonne um. Naruto drehte sich verwirrt um. „Was war das??“ „Das… äh… also, das…“, stammelte Sakura, „Das war die… die Katze!“ „Welche Katze?“ Naruto sah sie verständnislos an. Sakura schluckte. „Na die von… Sasuke… die ist… blond, äh, rot!“ Naruto sah gedankenverloren aus dem Fenster. „Ich wusste gar nicht, dass Sasuke eine Katze hat!“ „Das wusste ich allerdings auch nicht!“ Sakura fuhr herum und starrte Sasuke an, der in der Tür lehnte. Brenzlig, brenzlig… „Ja, aber… das ist doch… deine… oder?“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und musterte sie misstrauisch von oben bis unten. „Sicher, dass das ne rote Katze war?“ „Rot stimmt schon!“ Aber Katze nicht… Anstatt in dieser Situation einfach einmal abzuwarten, taten die beiden Akatsuki, die soeben als Katzen abgestempelt wurden. „Dei… Dei… DEI! Warte doch!“ Sasuke und Naruto drehten sich verwundert um. Laute Stimmen waren im Flur zu hören, dann ein leiser Fluch und ein lautes Scheppern. „Ist das deine Katze?“, fragte Naruto spöttisch und Sakura wandte nur hochnäsig den Kopf ab. Sollten sie doch denken, was sie wollten! Aber viel wichtiger war natürlich die Frage, was die beiden hier eigentlich wollten. Obwohl… auch diese Frage war leicht zu beantworten. Natürlich suchten sie sie. Was auch sonst! Es gab in Konoha (außer Naruto, einem Köder für Itachi in Form von Sakura, wertvollen Informationen und einer ausgezeichneten Nudelbar) nichts, was sie sonst suchen könnten. Sakura war ein einzigartiger Wertgegenstand (so viel zum Thema ‚Mitglied’). Sasuke machte ein genervtes Geräusch und schob die Tür ganz auf. Im Flur standen Sasori und Deidara und zwischen ihnen… …die Scherben einer Vase. Einen Moment lang starrten alle sie an. In Sakura regte sich ein gewisser Verdacht. Der Blick des jüngeren Uchihas, in dessen Haus sie ja waren, verfinsterte sich noch ein wenig mehr. „Die hat meiner Ma gehört!“, stellte er mit kalter Stimme fest. „Und ihr gehört zu meinem Bruder!“ „Habt gehört!“, stellte Naruto klar. Sasuke warf ihm einen tödlichen Blick zu. „DAS verzeih ich dir nie!“, knurrte er und sah zurück zu den beiden Akatsuki. „Jetzt komm halt, Sakura!“, bat Sasori genervt, „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ „Äh… ja!“, stotterte die und quetschte sich mit roten Wangen an Sasuke vorbei, „Hatte ich ganz vergessen…“ Einen Moment lang betrachteten Naruto und Sasuke die Szenerie, dann sahen sie sich an und liefen den drei Akatsuki nach. „Ihr könnt sie doch nicht einfach so mitnehmen!“ Protestierend hob Naruto beide Arme. „Doch, können wir, schließlich müssen wir ihren Lover finden!“ Nach Narutos verständnislosen Blicks zu urteilen, hatte er immer noch nicht verstanden, wer das war und wieso man ihn suchen musste. Dabei behauptete er doch selbst, ihn getötet zu haben. So seltsam konnte die Welt doch sein. Sakura winkte ein letztes Mal, dann rannte sie mit ihren beiden Katzen los, natürlich dicht gefolgt von Sasuke und Naruto. Aber das konnte sich ja noch ändern! Kapitel 15: Schlammschlacht --------------------------- Die Sonne schien golden über eine gänseblümchenbedeckte Wiese. Der Wind strich über die Blütenblätter und die Bienen summten harmonisch zum leisen Rascheln der Baumblätter und Blüten eines alten Kirschbaumes, der dort stand. Zwischen den Ästen dieses Baumes lag eine rote Katze und verschnaufte von einer anstrengenden Jagt, die sie hinter sich hatte. Metaphorisch gesehen. In Wirklichkeit sah das Ganze ein klein wenig anders aus. Aber nur ein wenig. Wirklich nicht sehr. Der Himmel hatte alle Schleusen geöffnet und es regnete in Strömen. Das Gras war im Schlamm versunken und auf einer alten verdorrten Eiche saß völlig außer Atem Sasori. Der Wind riss alles, was weniger als zehn Kilo wog mit sich und ließ den klatschnassen Akatsuki erzittern. Ab und zu zuckten Blitze über den Himmel und es donnerte ohrenbetäubend. Irgendwo zwischen hier und dort hatte der Rothaarige Deidara und Sakura aus den Augen verloren und nun wusste er gar nicht mehr, wo er war. Außerdem musste irgendwo nicht allzu weit weg ein ebenfalls klatschnasser schwarzer Uchiha durch den Wald stromern und Mordpläne schmieden. Leider traf diese Beschreibung nicht auf Itachi zu… eigentlich ja schon, aber es war nun einmal Sasuke gemeint. Und eben der kämpfte sich gerade zwischen einigen Brombeerranken hervor auf die Lichtung. Bei dem ganzen Grau, das der Regen geschaffen hatte, stachen Sasoris Haare aus dem Bild wie ein schwarzes Schaf in einer weißen Herde. Unübersehbar und das Mobbingopfer schlecht hin. „Endlich hab ... dich ...!“, brüllte der jüngere Uchiha, doch seine Worte kamen beinahe nicht bei Sasori an, da ein Donner über die Lichtung grollte und der Wind stetig pfiff. „Was?“, brüllte Sasori deswegen zurück und gab mit einer ratlosen Bewegung zu seinem Ohr zu verstehen, dass er kein Wort verstanden hatte. Der Uchiha seufzte etwas genervt, dachte anscheinend einen Moment lang darüber nach, ob sein Stolz es erlaubte, noch einmal zu rufen, dann legte er beide Hände an den Mund und brüllte: „ICH HAB DICH GEFUNDEN!“ „Ach so, zutiefst logisch!“, murmelte Sasori und kletterte vom Baum. Als er seine Füße auf die Wiese aufsetzte, versank er bis zu den Knöcheln im Schlamm. Schade nur, dass alle Akatsuki weiße Socken tragen. „Ach verdammt!“, maulte der Rothaarige. „Das wird Sakura nie verzeihen!“ Fluchend watete Sasuke näher. Auch er steckte im Matsch, da er in der Mitte der Wiese war sogar beinahe bis zur Mitte des Schienbeines. Sasori konnte nicht genau verstehen, was er sagte, aber es war irgendetwas mit ‚unter der Würde eines Uchihas’ und tatsächlich: Der Gedanke an einen im Schlamm herumkriechenden Itachi war einfach nur komisch. Sasori begann zu kichern. Obwohl Sasuke wirklich authentisch wirkte, da sein Gesicht wutverzerrt und voller Hass war. So musste er seinen Bruder wohl immer ansehen, wenn sie einander trafen. Unheimlich! Aber waren sie das nicht alle? Jeder Uchiha auf dieser Wellt musste grausam sein, auch wenn er nachts heimlich den Schokoladeninhalt der Akatsuki leerte! Wieder entwich dem Rothaarigen ein vergnügtes leises Lachen. „Machst du ... lustig?“, bellte Sasuke untermalt mit Donnergrollen und sein Blick verdunkelte sich um einiges. „Natürlich nicht!“, wehte Sasori ab, allerdings verschluckte der Donner seine Worte und sein Gesicht war immer noch zu einem vergnügten Lächeln verzogen. Wieder einmal sei bewiesen, dass die Kommunikation zwischen Menschen doch eben zu 90% durch Bewegungen gehandhabt wird. Denn eines war klar: Was Sasori sagen wollte, kam so nicht bei Sasuke an. Das sah man daran, dass sich dessen Gesicht verdunkelte und er schneller auf den Akatsuki zuwatete. Der entschied sich nun dazu wieder zu gehen. Er drehte sich um und wollte gerade gehen, als auf einmal eine Gestalt aus dem Wald trat, die er kaum erkennen konnte. Der Regen versperrte die Sicht, aber wer immer es war, er kam nun ebenfalls auf Sasori zu. Der Rothaarige seufzte und hielt an. Kann man es wagen auf einen Fremden zu wegzulaufen? Eine schwere Entscheidung, aber der Rothaarige entschied sich dagegen. Vielleicht war es ja einer aus der Akatsuki, dann würde ihm Hilfe zuteil werden. Oder aber ein anderer Mensch, nehmen wir zum Beispiel Naruto. Das würde dann nur bedeuten, dass die zwei ihn auseinandernahmen und sich danach gegenseitig zerrissen… was für eine wunderschöne Vorstellung. Nun kam auch noch jemand von rechts auf die Wiese. Doch diese Person erkannte Sasori sofort. Sakuras Haare bissen sich einfach furchtbar mit seinen eigenen, wie könnte man sie je vergessen! Die Haare des Mädchens waren natürlich schmutzig durch den Regen, den Schlamm und den einen oder anderen Ast im Wald, dennoch strahlte sie wie eine rosa Glühbirne durch das verregnete Waldbild. Sasori wandte sich nach links. Auch dort war inzwischen jemand aus dem Wald getreten. Blaue Haare… mh… Jetzt hatte Sasori zwei Möglichkeiten, die ihm spontan einfielen: Kisame Konan Dass die blauhaarige Konan da war, war mehr als unwahrscheinlich schließlich machte sie gerade eine Fortbildung in Suna. Aber wieso sollte Kisame hier sein? War das nicht irgendwie unlogisch? Man konnte natürlich immer davon ausgehen, dass man in diesem Wald immer dann irgendwohin geriet, wo man nicht hinwollte, wenn man es am wenigsten erwartete. Also Kisame! „Achtung Sa...“ ‚sori’ wurde von einem riesigen Donnergrollen verschlungen, dennoch reagierte der Rothaarige instinktiv und warf sich auf die Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn schon landete Sasuke an der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte mit dem Gesicht zuerst im Matsch. Nun ja… trug der Arme nicht ein weißes Hemd? Kapitel 16: Die Schlammschlacht (diesmal mit Schlacht) ------------------------------------------------------ Als Sakura keuchend eine Lichtung erreichte, breitete sich vor ihr eine seltsame Szene aus. Genau wie sie und der Wald und überhaupt war hier alles klatschnass. Ein großer alter Baum erhob sich ungefähr in der Mitte der kreisrunden Fläche. Noch immer regnete es in Strömen und ihre Füße versanken im Matsch, obwohl sie noch nicht einmal drei Schritte auf die Lichtung getan hatte. Schlamm? Auch unwichtig, in der Mitte der Lichtung stand eine dunkle Gestalt mit feuerrotem Haar, eindeutig Sasori. Er hatte sein Gesicht zu einer anderen Person gewandt, die gerade durch den Matsch auf ihn zuwatete. Schwarze Haare… Auffallend LILA Gürtel… Sasuke. Sie sah sich um, doch Naruto war nirgends zu sehen. Deidara auch nicht. Aber die beiden Blonden hatten auch wirklich GAR KEINEN Orientierungssinn, es hatte keinen Sinn sie zu suchen. Sakura betrachtete weiter die Szene vor sich. Auf der Seite, von der sich Sasori abgewandt hatte, kam noch eine Gestalt auf ihn zugewatet und ihr gegenüber auch noch eine. Doch man konnte beim besten Willen nichts erkennen. Sasori begann sich seelenruhig umzusehen und realisierte sie und die beiden anderen Gestalten. Dabei entging ihm allerdings, dass Sasuke auf ihn zusprang. Sakura holte tief Luft, um ihm eine Warnung zuzurufen. Doch jemand kam ihr zuvor, denn ein lautes „Achtung, Sa…“ erfüllte die gesamte Lichtung, untermalt von einem Donnergrollen natürlich. Sasori machte einen Satz zur Seite und Sasuke, der inzwischen anscheinend Siegessicher gewesen war, maulte sich der länge nach auf dem Boden. Einen Moment lang starrte Sakura ihn überrascht an, dann begann sie zu lachen. Es sah aber auch zu komisch aus, wie der schwarzhaarige Uchiha wie ein Schlammklumpen verzweifelt versuchte aufzustehen. Doch sie hatte sich zu früh gefreut. „So, du machst dich also über deine große Liebe lustig, ja?“, brüllte Narutos Stimme hinter ihr und schon bekam sie einen Stoß in den Rücken, der sie auf die Lichtung stolpern ließ. Ihr Fuß glitt auf einem Grasbüschel aus. Mit einem erschrockenen Aufschrei fiel sie zu Boden und schon spürte sie den nassen Schleim hinten in ihren Kragen laufen. Vor Eckel verzog sie das Gesicht und sah Naruto wütend an. Wenn Blicke töten könnten! In diesem Moment hörten sie einen lauten Fluch. Beide sahen in die entsprechende Richtung und erkannten, dass die Gestalt, die sich Sasori von hinten genähert hatte von einer anderen Gestalt umgerissen wurde. „Ja, gut gemacht Neji!“, rief Naruto begeistert und Sakura stöhnte. Anscheinend war ihr ehemaliger bester Freund mal wieder mit einer ganzen Kompanie angerückt. Und jetzt lagen schon drei Personen, die keine Konoha-nins waren, im Matsch… Das konnte so nicht bleiben! Mit einer schnellen Bewegung schlug sie Naruto die Beine weg und er landete ebenfalls mit einem erschrockenen Aufschrei in der aufgeweichten Wiese. Schlamm spritzte in Sakuras Gesicht. Doch diesmal reagierte sie nicht, sondern rappelte sich hoch und sprintete auf Sasori zu. Auf der anderen Seite von ihm sah sie, dass jene blauhaarige Person es ihr gleichtat. Kisame konnte es nicht sein, denn dafür war diese Person viel zu zierlich. Aber wer dann? Endlich erreichte sie Sasori, neben dem Sasuke immer noch mit braunem Gesicht etwas benommen zu Füßen des Baumes im Schlamm saß. Das blauhaarige etwas stellte sich als ziemlich attraktive junge Frau heraus, die sich nun um Sasoris Hals warf. „Sasori, du kleiner Feuerwicht!“, quietschte sie und lachte, „Endlich finde ich euch mal, ich habe so lange gesucht! Das Haus ist irgendwie weg… das muss dieser verdammte Wald sein, wo man sich nie zurechtfindet!“, plapperte sie wild drauf los, dann realisierte sie Sakura. „Sakura, das ist Konan!“, stellte Sasori missmutig vor, „Konan, dieses schlammige Wesen ist uns vor ungefähr einem halben Jahr beigetreten!“ Sakura blinzelte ein paar Mal verwirrt und sah zwischen Sasori und der genauso verwirrten Konan hin und her. „Wieso weiß ich nichts davon, dass es die gibt?“, fragte sie dann zeitgleich mit der blauhaarigen und die beiden sahen sich überrascht an. Dann begannen sie zu grinsen und fielen sich gegenseitig um den Hals. Anscheinend war Konan genauso glücklich wie Sakura, nicht mehr das einzige weibliche Mitglied zu sein. Doch ihre Freude wurde gedämpft, als auf einmal ein lauter Schrei zu hören war und Neji sich auf Sasori warf und ihn selbstaufopfernd mit sich in den Matsch zog. Gleichzeitig kam Sasuke wieder auf die Beine, wurde aber relativ direkt wieder von einem Schlammklumpen umgeschmissen, den die letzte unerkannte Person, die sich Sasori von hinten genähert hatte, mit voller Kraft in die Richtung des jüngeren Uchihas geworfen hatte. Das sorgte wenige Sekunden lang für allgemeine Belustigung unter den Mitgliedern der Akatsuki, dann wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit zu dem bisher unbekannten um. Einen Moment lang schwiegen alle. „DU, den wir wegen dem Regen nicht erkennen!“, brüllte Sasori schließlich gegen das Gewitter an, „Zeige dich!“ Einen Moment lang starrten alle nur vor sich hin, dann setzte sich der Unerkannte in Bewegung und kam auf sie zu. Als sie ihn erkannten wurden sie noch sprachloser. Sakura war die erste, die sich wieder bewegte und sie rannte vor Freude außer sich auf ihn zu. (wer weiß noch nicht, wer da ist, bitte melden xD) „Itachi, du lebst!“, rief sie und warf sich um seinen Hals, was ihn allerdings von den Füßen riss. Konans Mund klappte auf und ihr Blick wurde fassungsloser, während sie beobachtete wie Itachi, der inzwischen ebenfalls Schlammüberströmt war, einen leidenschaftlichen Willkommenskuss bekam. „Er… sie… er…“, stotterte sie und hob den Finger in die Richtung der zwei, dann sah sie Sasori an, doch der zuckte nur mit den Schultern. „Sie dachte er wäre tot, was hast du erwartet?“ „Die zwei… er… sie… ich… du… er…“, stotterte Konan zusammenhangslos weiter und stützte sich an jenem Baum ab, unter dem sie die ganze Zeit standen. „Ich hab dich so vermisst!“, murmelte Sakura so leise, dass nur Itachi es hören konnte. „Hast du ehrlich geglaubt, dass ich tot bin?“, fragte Itachi überrascht nach und hob galant eine Augenbraue um exakt zwei Millimeter. „Ach Quatsch!“, murmelte Sakura nur und kuschelte sich in seinen Mantel. „Oh, sieh mal!“, meinte Sasori auf einmal und zeigte auf Naruto, welcher gerade auf Sasuke zulief/rutschte/watete und eben diesen, welcher gerade langsam aufstand. „Wie ist die Lage?“, hörten sie Naruto brüllend fragen. „Vier Akatsuki und wir sind zu dritt, Idiot!“, brüllte Sasuke zurück. „Zu dritt?“, fragte Konan verständnislos, dann kam allen wieder in den Sinn, dass es da auch noch Neji gab, aber der stand seelenruhig neben Sasuke und versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es wohl besser wäre, an einem schöneren Tag weiterzumachen, was dieser anscheinend auch begrüßte. „Lasst uns nach Hause gehen!“, schlug Sakura vor, stand auf, half Itachi auf und die vier gingen los. Sie gingen beinahe zwei Stunden durch den Wald und blieben dabei stetig klatschnass, da es immer weiterregnete. Dann, endlich, kam das Haus der Akatsuki in Sichtweite. „Rettung!“, murmelte Sakura, deren Zähne schon wie wild aufeinander schlugen, weil es so kalt war. Schon holte Sasori seinen Schlüssel heraus und wollte gerade die Tür aufschließen, als sie aufgerissen wurde und der Leader herausstürmte. Allein ihn anzusehen war furchtbar, selten hatten sie ihn so wütend erlebt. „WER?“, brüllte er und sein Kopf lief vor Wut rot an, „WER HAT DIE SCHOKOLADE ALLE GEMACHT??“ Sie starrten ihn erschrocken an. Dann realisierte er auch, wer alles vor der Tür stand und ließ sie grummelnd herein. Keiner verlor ein Wort über die Sache. Aber Deidara saß im Wohnzimmer und seinem Blick zufolge war es nahe liegend zu vermuten, dass er es gewesen war. Aber sicher konnte man nicht sein, vielleicht hatte er auch vorher irgendetwas anderes getan und sah deswegen so schuldbewusst aus. Und so schob Sakura die Frage des Leaders zu den Akatsukirätseln, die niemand lösen konnte… Wie zum Beispiel das Vasenmysterium. Kapitel 17: Der Gast -------------------- Das neue Mysterium der Akatsuki legte sich wie ein schwarzer Teppich über die Gemüter der Mitglieder. Nicht, dass irgendjemanden es gestört hätte, dass keiner wusste, wer es gewesen war. Das wirkliche Problem war um einiges kompakter: Die Schokolade war alle. Somit fiel der absolute Zuckerflash, der den Leader normalerweise auf Normalniveau hielt, von einem Tag auf den anderen Weg. Das war etwa so, wie wenn man Öl ins Feuer gießt. Und was war ja noch nicht alles, nein! Nun gab es noch einen anderen Konflikt in dem sonst so ruhigen Heimatgebiet der Akatsuki. Denn sowohl Konan als auch Sakura hatten während der Zeit ihrer Mitgliedschaft die Herrschaft an sich gerissen. Nun prallten drei Gewalten aufeinander: Der Leader, mit vor Wut funkelnden Augen und einem Lollie als Ersatz in der Hand. Konan, die Deidara immer wenn er nervte an den Füßen an der Küchenlampe aufhängte. Und Sakura, die mit kühler Gelassenheit und kalt berechnet die restliche Akatsuki zum Putzstreik aufgerufen hatte. Das permanente Chaos, das auch sonst schon herrschte, wurde um ein Tausendfaches erhöht und nichts führte an dem drohenden Konflikt vorbei. Dieses Kapitel erzählt von dem Moment, in dem er ausbrach, was natürlich der schlechteste Moment war, den man sich überhaupt hätte aussuchen können. Es war ein Tag, wie man ihn sich nur wünschen konnte. Die Sonne schien strahlend hell durchs Fenster und wurde von der weißen Landschaft vor dem Fenster noch zusätzlich reflektiert. In der Nacht zuvor hatte es unaufhörlich geschneit und nun war der Rasen, auf dem Tobi und Deidara wie die Schneehasen herum sprangen, eine einzige glitzernd weiße Schicht aus Schnee und Eis. Doch so schön und ausgeglichen die Welt hinter dem Fenster auch war, davon übertrug sich rein gar nichts auf das Wohnzimmer, in dem Sakura auf der Fensterbank saß. Sie ließ den Blick schweifen. Auf dem Sofa lag der Leader und kaute missmutig auf einem Bonbon herum, was gnadenlos zwischen seinen Zähnen zermalmt wurde. Neben ihm, bzw. hinter ihm saß Itachi auf dem Sessel und blätterte hin und wieder eine Seite seines Buches um. Das Ticken der Kuckucksuhr schien übermäßig laut. Hinter der Tür zur Küche hörte man Konan lautstark Schränken und Schubladen nach dem Dosenöffner durchsuchen. Der war allerdings mit Deidara und Tobi nach draußen verschwunden und diente einem Schneemann als Nase, doch das konnte die Blauhaarige nicht wissen. Wie immer war die Stimmung aller zum Zerreißen gespannt. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören - die Momente in denen Itachi umblätterte natürlich ausgenommen. Doch die Ruhe war nur trügerisch. Es kam der Moment, in dem sie gebrochen wurde. In diesem so denkwürdigen Moment passierten mehrere Dinge gleichzeitig: 1: es klingelte an der Tür. 2: Konan kam herein und verlange lautstark, dass Sakura den Dosenöffner herausrückte. 3: Ein Schneeball schlug die Scheibe des Fensters, in dem Sakura saß, ein und Splitter ergossen sich über sie. Einen kurzen Moment lang sahen sich alle nur überrascht an, völlig fassungslos über die Tatsache, dass die trügerische Ruhe so plötzlich zerstört worden war. Dann richtete sich der Leader mit unheilvollem Blick auf. „Ich mach die Scherben weg!“, beeilte sich Sakura zu sagen, während Konan mit den Worten „Ich mach die Tür auf!“ aus dem Angriffsfeld bewegte. Itachi stand auf seelenruhig auf und verkrümelte sich mit der Entschuldigung: „Ich mache mal eben Deidara und Tobi fertig!“ Und binnen weniger Sekunden fand sich der Leader alleine im Wohnzimmer wieder und musste feststellen, dass es niemanden mehr gab, an dem er seine Wut auslassen konnte. Sakura ließ sich indes mit dem Holen vom Besen reichlich Zeit. Sie hatte weniger Lust darauf, dem Leader zu begegnen, denn sie ahnte schon, dass auch die anderen nicht lange geblieben waren. Nicht, wenn der Leader wie eine Zeitbombe tickte. „SAKURA!“ Die laute Stimme von Konan ließ sie zusammenzucken. „Was ist denn?“, rief sie zurück und lugte in den Flur. Konan stand an der Haustür und nickte mit abschätzendem Blick zu einer etwas kleineren Person, die in der Tür stand. „Hinata?“, fragte Sakura fassungslos und blinzelte ein paar Mal. Doch das blauhaarige Mädchen verschwand nicht, wie sie es gehofft hatte. Natürlich war sie froh, die langjährige Freundin zu sehen, doch eigentlich hatte sie gehofft, dass dieses wiedersehen ein wenig anders und später ausgefallen wäre. „Sakura?“, fragte Hinata ebenso erstaunt zurück, „Wie… warum…?“ Sie führte ihre Fragen nicht zu Ende, sondern sank mit einem leisen Stöhnen zusammen und blieb zwischen Konan und Sakura bewusstlos auf dem Teppich liegen. Die beiden sahen sich einen Moment lang vollkommen ratlos an. „Ich hole warmes Wasser!“, sagte Konan dann tonlos und Sakura hob Hinata hoch und trug sie -ausgerechnet- ins Wohnzimmer, in dem der Leader noch immer an dem Ort stand, wo alle ihn zurück gelassen hatten. „Sakura?“, fragte er und lächelte sie unschuldig an. „Ja, Leader?“, fragte sie zurück und bettete Hinata auf das Sofa. „Ich weiß ja, dass ich dir vertrauen kann!“, begann der Leader und sah aus dem Fenster, „Und ich mag dich wirklich gerne, aber… WER ZUM TEUFEL IST DAS??“ „Das ist Hyuuga Hinata… ich weiß auch nicht, wieso sie hier ist…!“, murmelte Sakura und im nächsten Moment kam auch schon Konan herein mit dem Wasser. „Sieh mal!“, murmelte die Blauhaarige und zeigte zu den Händen des bewusstlosen Mädchens. Sakura und der Leader beugten sich vor. Hinata hatte beide Hände fest um etwas geschlungen, das sie sehr wohl kannten. Etwas, das in diesem Haus absolute Mangelware war. Ein Osterschokoladenhase. „Leader?“ Der Leader sah Sakura misstrauisch an und warf immer wieder kurze Blicke zu dem Hasen hinüber. „Was ist?“ „Deal: Hinata kann hier bleiben und du bekommst den Hasen!“ … „Abgemacht!“ So kam es, dass Hinata Gast bei der Akatsuki wurde. Kapitel 18: Hoher Besuch ------------------------ Im Hauptquartier der Akatsuki herrschte Ausnahmezustand. Nachdem Hinata auf dem Sofa ausgeschlafen hatte, hatte sich herausgestellt, dass sie nur zufällig da war. Laut dem, was sie Sakura erzählt hatte, war sie auf einer Mission von den anderen getrennt und dann verletzt worden, sodass sie dieses Haus als das erste Anzeichen auf menschliches Leben als Zuflucht auserkoren hatte. Hätte sie gewusst, wer hier lebte, hätte sie wohl nie geklopft. Ein gutes hatte die Sache natürlich: Es war wieder Schokolade im Haus. Zumindest ein wenig, sagen wir… genug, um den Leader zu beruhigen bis Hidan du Kakuzu vom Einkaufen zurück waren. Aber das würde noch dauern, schließlich war es nicht einfach mit Kakuzu einzukaufen. Sakura wusste wirklich nicht, welcher Teufel den Leader geritten hatte, als er ausgerechnet Kakuzu losgeschickt hatte. Natürlich, irgendwer musste gehen… aber Kakuzu?? Es wurden bereits Wetten abgeschlossen, ob er überhaupt zurückkam oder sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht hatte. Das glaubte Sakura persönlich aber eher weniger. Dazu war es viel zu wenig gewesen. Andererseits hatte Kakuzu aber auch keinen wirklichen Grund, Angst zu haben. Natürlich war es klar, dass die Akatsuki ihn verfolgen würde, aber mal ehrlich: Er war bereits so lange Mitglied… glaubt irgendjemand noch, dass er nicht wusste, wie chaotisch sie waren? Wenn niemand ihnen half, fanden sie sich ja nicht einmal in dem Wald, in dem sie lebten, zurecht. Wieder entwich ein Seufzen Sakuras Kehle. Sie saß mit Hinata zusammen in ihrem Zimmer und die beiden aßen schweigend Kekse - das letzte ungesunde Essen, das im Haus war. „Sag mal… Sakura?“, fragte Hinata irgendwann, „Bist du eigentlich glücklich? Ich meine… hier und mit diesen Leuten?“ Sakura warf einen Blick aus dem Fenster und beobachtete einen Moment lang wie Itachi Tobi und Deidara durch den Garten jagte. „Ja!“, sagte Sakura mit einem sanften Lächeln, „Ich bin wirklich sehr glücklich!“ Hinata lächelte freundlich und lehnte sich zurück. „Weißt du…“, murmelte sie, „Naruto wird es nie so richtig akzeptieren. Er versucht noch immer Sasuke und Kakashi dazu zu überreden, dass sie noch einmal hierher kommen.“ Sakura sah Hinata einen Moment lang verständnislos an, dann sprang sie erschrocken auf, „Meine Güte!“, rief sie erschrocken, „Die zwei wissen ja, wo wir wohnen!“ Hinata seufzte leise. „Sakura… du musst ein für alle Mal klären, zu wem du stehst!“, sagte sie leise, „Naruto wird dir sonst bis in alle Ewigkeiten nachlaufen. Und doch, wenn du bei der Akatsuki bleiben willst, musst du auch und als deine Feinde sehen, denn genau das sind wir!“ Sakura blickte zu Boden. „Ich weiß es ja!“, murmelte sie, „Dieses ganze Chaos… das Herumziehen und die vielen verwirrenden Momente… das ist alles, weil ich mich nicht klar entscheiden kann!“ Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Aber ich habe es ihm gesagt!“, rief Sakura dann auf einmal und sprang in hilfloser Wut auf, „Ich habe ihm so oft gesagt, dass ich nicht zurückkomme und dass ich zur Akatsuki… zu Itachi gehöre… und doch hört er nicht!“ Einen Moment lang sah Hinata ihre beste Freundin etwas hilflos und überrascht vom plötzlichen Aufbrausen an. Dann lächelte sie und stand auf. „Ich denke du hast nur eine Möglichkeit!“, sagte sie und grinste, „Du musst ihn besiegen!“ „Ich… was?“ Sakura sah die Blauhaarige überrascht an. Hinata kicherte leise und sah sich um. „Wo ist denn mein Schokoladenhase hin?“, fragte sie zusammenhangslos und ging auf die Tür zu, „Na, egal! Ich werde mir einen neuen besorgen müssen… ich gehe jetzt!“ Auf halbem Weg drehte sie sich um und lächelte Sakura an. „Ich freue mich, dass es dir gut geht!“, sagte sie dann, „Wenn wir uns wiedersehen, werden wir ganz sicher Feinde sein!“ Mit diesen Worten verließ sie das Haus und verschwand im Wald, wobei sie darauf achtete, nicht Itachi und den anderen über den Weg zu laufen. Sakura stand noch immer wie vom Donner gerührt dort, wo Hinata sie zurückgelassen hatte. Es dauerte einige Zeit, bis sie den Sinn der Worte, die Hinata benutzt hatte, verstand. Sie, Sakura, sollte mit ihrem besten Freund, Naruto, kämpfen, um ihm endlich zu beweisen, wie ernst sie es meinte. „Irgendwo hat sie ja recht…“, murmelte sie, „Ich habe es nie ernsthaft getan!“ „Was getan?“ Erschrocken sah sie sich um. Da in der Tür stand Itachi, über und über mit schmelzendem Eis bedeckt und mit einem ungeahnten Leuchten in den Augen, dass sie so noch nie gesehen hatte. „Wie?“, rief sie erschrocken, „Was getan? Wer?“ Einen Moment lang sahen sie einander verwirrt an, dann begann Sakura zu lachen. „Ach das meinst du!“, stellte sie fest und nahm die Hand des Schwarzhaarigen, „Tut mir Leid, ich war in Gedanken ein wenig weiter weg!“ Wenn Itachi mit dieser Antwort etwas anfangen konnte, ließ er es sich gekonnt nicht anmerken und folgte Sakura bereitwillig in die Küche, wo der Leader am Tisch saß und Konan alle Schränke und Schubladen nach dem Dosenöffner durchsuchte. „Hast du ihn immer noch nicht gefunden?“, fragte Sakura leicht spöttisch und schob sich dem Leader gegenüber auf einen Stuhl. „Nein, wie könnte ich auch!“, rief Konan leicht panisch und durchwühlte die Schublade mit dem Gerümpel, „Würde ich sonst weitersuchen?“ „Es ehrt dich, dass du suchst!“, stellte Itachi gleichgültig fest und setzte sich ebenfalls, „Nur kommt es mir so vor, als würdest du am falschen Ort suchen!“ Sie sah ihn forschend an. „Du.. weißt, wo er ist!“, stellte sie fest und ein fürchterliches Blitzen trat in ihre Augen, „Gib es zu, dass du es weißt, ich spür das!“ Itachis Blick blieb gelangweilt und gleichgültig, während er zum Fenster und damit zum Schneemann zeigte. „Also wenn das ein Dosenöffner ist… dann ist er da!“ Noch eher er ganz zu Ende gesprochen hatte, war Konan schon aus dem Raum und hinaus verschwunden. „Nun… ich wollte sagen, dass es da ein paar Konoha-nins gibt, die wissen, dass wir hier wohnen!“, sagte Sakura zum Leader ohne eine Überleitung abzuwarten, „Und ich bin dafür, dass wir deswegen ein klein wenig umziehen!“ „Hm… murmelte der Leader und seufzte, „Wahrscheinlich hast du recht… wir werden gleich morgen damit anfangen!“ Noch ehe sie antworten konnte, schallte Konans Stimme von draußen herein. „ITACHI!“ Gerade genannter bewegte sich träge zum Fenster und sah fragend hinaus. „DAS IST EIN KORKENZIEHER!“ „So ein Zufall!“, murmelte Itachi und sah Sakura fragend an, „Sagtest du nicht, dass das ein Dosenöffner ist?“ „War es auch!“, murmelte Sakura, „Auf jeden Fall war es das gestern noch… vielleicht hat ja irgendjemand einen neuen Schneemann gebaut?“ Einen Moment lang sahen sie sich an, dann wurde das Mysterium des Dosenöffners zu den anderen hinzugefügt. Am selben Abend zog der Leader höchstpersönlich los in den Wald, um seine Mitglieder zusammenzuklauben und auf den Umzug vorzubereiten. Sakura begab sich in den Keller, um nach etwas zu essen und einem gewissen Dosenöffner, der nun tatsächlich verschwunden war, zu suchen. Am Anfang der Treppe im Halbdunkeln lag ein Haufen Scherben. Langsam hoben sich die Augenbrauen der Rosahaarigen. Es waren ganz eindeutig einzelne Scherben ihrer geliebten Vase, die auf so mysteriöse Weise verschwunden war. Doch wie sie hier hergekommen waren, blieb ihr ein Rätsel. Es musste schließlich einen Grund geben, warum sie genau hier lagen, wo sie doch normalerweise im Keller gar keine Vasen aufstellte. In diesem Moment hörte sie leises Tuscheln in einem der Kellerräume und schlich misstrauisch hinüber. Sie hatte nicht vergessen, dass einige ihrer Freunde sehr genau wussten, dass sie hier mit den anderen lebte. Und es wunderte sie eigentlich auch, warum nicht schon längst eine ganze Armee von Anbus angetanzt war um sie alle mit- oder auseinanderzunehmen. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Tatsächlich erwartete sie dahinter aber kein ganzes Heer von Anbus, sondern lediglich zwei junge Männer, die sie sehr gut kannte. Ihr geliebtes altes Team saß auf einem klapprigen Tisch, den der Leader irgendwann man hier herunter verbannt hatte, und berieten, wie sie vorgehen wollten ohne in Gefahr zu geraten oder sonst irgendwie aufzufallen. Doch das war gar nicht so leicht. Schließlich konnte man nie wissen, welches Akatsukimitglied sich wo aufhielt. Und einige wechselten auch sehr schnell von Ort zu Ort. Noch immer klangen Hinatas Worte in Sakuras Ohren. Sie musste ein für allemal klarstellen, auf welcher Seite sie stand, sonst würde sie nie nur eine ganz normale Nuke-nin sein können, sondern immer irgendwie gesucht werden. Nicht, dass sie verlangte ganz in Ruhe gelassen zu werden. Doch sie wollte normal sein, ein ganz normales Mitglied der Akatsuki. Auch wenn man das wohl kaum als normal bezeichnen konnte. Doch es gab ein Problem, denn sie konnte es nicht mit beiden aufnehmen. Ja, sie hatte entschieden, sie wollte kämpfen und sie wollte gewinnen, aber sie wusste auch, dass das in diesem Maße für sie unmöglich war. „Ich muss mir was einfallen lassen!“, murmelte sie. In diesem Moment passierte etwas hinter ihr, was sie an alte Zeiten erinnerte. Oder besser gesagt, es passierte nichts hinter ihr, was sie erinnerte. Schweigen. So vollkommen und ungeteilt und doch so laut, dass sie beinahe vergessen hätte, wie laut dieser Mensch doch manchmal sein konnte. Wie viel er sagte und wie es in seinen Augen glitzern konnte. „Bist du hier, um deinen Bruder zu sehen?“, fragte sie flüsternd hinter sich und schon spürte sie, wie Itachi nach ihrer Hand griff. „Ich denke schon!“, murmelte er, „Zumindest scheint das sein Anliegen zu sein… ich denke, du möchtest dich mit Naruto beschäftigen?“ Sakura lächelte und nickte. Ohne ein weiteres Wort, stieß Itachi die Tür auf und zog sie hinter sich her in den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)