Sometimes in order to live you have to die von -juujun- (a little bit) ================================================================================ Kapitel 22: 22. missunderstandings ---------------------------------- Jui Kurz nach Sonnenuntergang erwachte ich blitzschnell, war sofort hellwach. Karyus Worte spukten immer noch in meinem Kopf und ich wusste dass ich mich mehr um Kaoru 'kümmern' musste. Daisuke hatte mich gerufen wenn er mit mir schlafen wollte, doch bei Kao war das anders. Ich hatte ihn immer um mich, doch wir hatten nicht immer Sex. Und Kaoru zeigte wohl auch nur in der größten Not an was er wollte - was eigentlich bedeutete dass ich mehr Initiative zeigen musste. So lassen sich die Gedanken des Tages noch mal schnell zusammenfassen, und da wir grade nackt und nicht übermäßig durstig waren wollte ich mich meinen Guten Vorsatz gleich in die Tat umsetzen. Zunächst noch vorsichtig, legte ich meine Lippen auf Kaorus, versuchte ihn möglich sanft zu wecken. Kaoru Stundenlang hatte ich Wachgelegen, selbst als die Sonne schon lange über dem Horizont aufgegangen war. Karyu mochte mir nicht aus dem Kopf gehen und ich wollte ihn auch gar nicht vergessen oder aus meinen Gedanken verscheuchen. Zu sehr tat sein Verlust, trotz dessen, was er mir und vor allem Jui angetan haben musste, weh und es brachte all die Erinnerungen zurück, die wir teilten... geteilt hatten. Denn Karyus Erinnerungen waren wohl für immer verschwunden, vergessen, verbrannt. So war ich auch schon wach, als ich plötzlich am nächsten Abend Juis Lippen auf meinen spürte. Es war ein gleichermaßen angenehmes und beruhigendes Gefühl, wie auch unwirklich, denn mir stand gerade nach nichts anderem der Sinn, als über Karyu und mich und unsere gemeinsame Zeit zu denken und darüber, was ich hätte tun können um ihn zu retten. Jui Es kam keine Reaktion von Kaoru, also wurde ich noch sanfter, liebevoller, legte meine Hand auf seine Wange und strich sanft darüber. Ich fragte mich ob ich etwas falsch mache da keine Reaktion kam, aber ich blieb vorsichtig, wollte ihm mit jedem Kuss zeigen wie viel er mir bedeutete, denn ich wollte das er mich so lange wie möglich zu behalten. Liebevoll seufzte ich leise, tat so als wäre es ein versehen und wollte ihn so wecken. Kaoru Nach einigen Augenblicken begann ich Juis Kuss zu erwidern, denn wenigstens sollte er die nötige Aufmerksamkeit von mir bekommen, sollte nicht denken, dass Karyu mir in irgendeiner Weise wichtiger gewesen wäre, denn das war er nicht... oder wollte ich mich nur vor mir selbst rechtfertigen? Nein, ich liebte Jui und nicht Karyu und das was passiert war, hatte nur alte Erinnerungen hervorgerufen, das war alles. Sanft, doch gedanklich noch immer viel zu abwesend, legte ich eine Hand in Juis Nacken, bewegte meine Lippen etwas gegen seine, blieb aber sonst recht passiv. Etwas in mir wollte einfach nicht mehr tun. Jui Endlich wurde mein Kuss erwidert, wenn auch nur sehr zögerlich. Doch ich genoss die Lippen, wusste wieder wie sehr ich sie liebte. Vorsichtig legte ich noch eine Zweite Hand auf seine andere Wange, zog ihn näher an mich. Kurz lösten sich seine Lippen von meinen, ich nutzte die Zeit: "Ich hab dich so vermisst, Kaoru ... Ai shiteru." dann versiegelte ich seine Lippen wieder mit meinen. Ich wusste das der erste Satz ihn nicht stören würde - und der zweite noch viel weniger. Kaoru Leise murmelte ich ein "Mo." Kurzangebunden zwar, doch ohne Zweifel. Ja, ich liebte ihn, mehr als alles und das sollte mir wohl Grund genug sein Karyu aus meinen Gedanken zu verbannen und mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. War er nicht freiwillig in die Sonne gegangen? Es war nicht meine Schuld, ich hatte ihn nicht dazu gedrängt, nicht war? Sogar Hoffnungen hatte ich ihm gemacht, dass es sich irgendwann zwischen uns wieder ändern könnte, dass wir zumindest Freunde sein konnten... nein, ich trug keine Schuld, nicht die geringste. Jui Vorsichtig zog ich ihn weiter auf mich, fand dass ich nun weiter gehen konnte. Eine Hand strich seinen Hals entlang, dann weiter seinen Rücken entlang. Ganz hauchzart, hoffte dass er sich nach mehr verzehren würde. "Ich liebe dich so sehr ..." hauchte ich erneut, musste einfach ausdrücken wie viel es mir bedeutete noch bei ihm sein zu können ... doch genau das konnte ich das was ich fühlte gar nicht mehr ausdrücken. Immer näher zog ich ihn, wollte nicht ganz spüren, auch wenn das nun nur mein Wunsch war uns ganz sicherlich nicht seiner. Aber ich ahnte das ich noch vorsichtig sein musste mit meinen wünschen. Kaoru Ich folgte Jui, seinen Wünschen, tat was er scheinbar von mir wollte, doch noch wusste ich nicht, ob ich sehr viel weiter gehen wollte... konnte. Natürlich genoss ich seine Berührungen und Küsse nach wie vor, doch etwas in mir stimmte nicht, nicht soweit, als das ich mich voll und ganz auf Jui einlassen konnte. Doch wie sollte ich ihm das sagen, ohne ihn zu verletzen oder missverstanden zu werden? Oder sollte ich besser mein eigenes Unbehagen missachten und mich nach ihm richten? Wäre das überhaupt richtig? Jui Wie immer war es schwer Kaoru zu erregen. In solchen Momenten verfluchte ich es Vampir zu sein, was bedeutete dass ich nie attraktiver für ihn sein würde als jetzt. Aber ich war nicht attraktiv genug für ihn. Und ich konnte nicht hübscher werden. Resigniert wendete ich mich seinem Hals zu, küsste und saugte an der Haut, hoffte ihn endlich zu befriedigen, obwohl ich wusste dass er viel verlangen würde dafür. Kaoru Meine Zweifel wuchsen, mit jedem Moment, doch ich war mir nach wie vor nicht sicher, was ich dagegen tun sollte. Ob ich überhaupt etwas tun sollte. Erst als Jui sich von meinen Lippen löste, stattdessen begann meinen Hals zu liebkosen, merkte ich, dass etwas nicht ganz stimmte. Es lag nicht nur an mir sondern auch an ihm, denn seine Bewegungen kamen mir manchmal fast schon gezwungen vor. Aber wieso sollte er sich zu so etwas zwingen? Sanft aber bestimmt schob ich mich ein Stück von ihm weg. "Ist alles okay?" Jui Ich hatte es vermasselt. Kaoru wollte nicht. Ich konnte gar nicht antworten, spürte wie mein Hals sich zuschnürte. Ich wand meinen Blick ab, war den Tränen nah. Hatte Karyu Recht? Wollte Kaoru mich wirklich nicht mehr? "Es tut mir leid ..." flüsterte ich leise und stieg aus dem Sarg. Auf einem der Stühle hing eine Hose, die ich anzog bevor ich im Wohnzimmer verschwand. Erst dort, allein in dem dunklem Zimmer erlaubte ich den Tränen zu fließen. Hier würde Kaoru sie nicht mehr ertragen müssen, hier würde er mich nicht mehr ertragen müssen. In meiner Verzweiflung krallte ich mich in eines seiner Kissen. Ich hasste es zugeben zu müssen dass dieses Monster Recht hatte. Kaoru Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie Jui auch schon verschwunden war. Resigniert schüttelte ich den Kopf. Natürlich hatte er mich falsch verstanden, interpretierte schon wieder viel zu viel in meine Worte und davon auch noch nur das falsche. Schnell stand ich auf, zog mir wahllos etwas an und folgte ihm. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn, zog ihn an meine Brust, erschrocken über seine Tränen. "Dir muss doch nichts Leid tun...", murmelte ich leise.“Was ist los? Irgendetwas stimmt doch nicht, oder? Ist es... wegen Karyu?" Seinen Namen auszusprechen tat weh, doch besser ich gewöhnte mich daran und an den Gedanken, dass er tot war, als dass ich es noch länger verdrängte. Jui Ich verstand gar nichts mehr. War er gekommen um mich wegzuwerfen? Schnell begann ich zu zittern hatte Angst das kommen würde wovor Karyu mich gewarnt hatte. Wo sollte ich hin wenn Kaoru mich wegwarf? Ich nickte auf seine Frage hin, genoss die wahrscheinlich letzten Momente an seiner Brust. "Er sagte das du mich bald wegwerfen würdest ... das ich nicht mehr gut genug bin ..." Bald würde ich also allein sein. Ich fragte mich ob wieder jemand da sein würde um mich aufzuheben oder ob es diesmal wirklich zu Ende war. Ich wollte nicht das dass das Ende war. Kaoru Irgendwie hatte ich es geahnt... gewusst vielleicht sogar. Es war klar gewesen, dass wieder so etwas kommen musste, dass Karyu Juis Schwachstelle problemlos gefunden hatte und ihn wie schon so viele zuvor mitten ins Herz getroffen hatte. Doch langsam zweifelte ich schon an mir selbst, wenn Jui mir mittlerweile immer noch nicht vertraute, nicht an meine Gefühle für ihn glaubte. "Du bist ein Dummkopf, Jui...", murmelte ich leise, hielt ihn weiter fest und trotz der etwas härteren Worte, blieb meine Stimme so sanft und zärtlich wie irgend möglich. "Wieso glaubst du so was auch noch? Karyus Taten waren von Eifersucht und Neid getrieben, natürlich hätte er die alles erzählt, nur um dich zu verunsichern. Woher sollte er auch nur irgendetwas über uns und unsere Beziehung wissen? Du weißt doch, dass ich dich liebe... mehr als jeden anderen zuvor..." Jui Ich weinte, weinte an seiner Schulter, genoss den wenigen Halt der da noch war. Immer mehr blendete ich aus das er überhaupt da war, und meine Gedanken wurden zu Worten schneller als mir lieb war. Selbst sein Liebesgeständnis half nicht, oft genug hatte Daisuke es gesagt und auch er hatte sich nicht daran gehalten. "Bis jetzt hat mich noch jeder weggeworfen, ganz gleich wie brutal oder sanft er davor war. Karyu muss Recht haben, auch wenn sie alles in mir sträubt das zuzugeben ... Ich will nicht dass du mich wegwirfst Kaoru, ich liebe dich zu sehr." Fest klammerte ich mich an ihn, als könnte ich so verhindern dass er mich verlässt. Kaoru Fest legte ich meine Hände um sein Gesicht, zwang ihn mich anzusehen. Es war ein Gefühl, als ob ich mit einer Wand redete, doch das war mir egal. Für Jui würde ich alles tun, und wenn es mich am Ende den Verstand kosten würde. "Was muss ich tun, damit du mir glaubst? Was kann ich mehr tun, als dich zu lieben und dich zu beschützen, Jui? Sag es mir, bitte!" Sicherlich war die Verzweiflung in meinen Worten deutlich zu hören, war schon mehr ein Flehen, aber was machte es schon, wenn ich Jui gegenüber diese Schwäche zeigte? Er würde deswegen nicht schlecht von mir denken, da war ich mir sicher. Jui Ich wandte den Blick ab, versteckte mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Was wäre wenn Kaoru wirklich nie genug von mir bekommen würde? Wenn er mich wirklich für immer behalten wollte. War das überhaupt möglich? Oder machte ich mir gerade damit das ich das Ende schon sah alles kaputt? Genau das musste aufhören, denn ich wollte das Kaoru mich noch so lange wie möglich behielt. "Es tut mir leid das ich so kaputt bin ... bitte ... es überkam mich nur gerade wieder ... es tut mir so leid ..." Kaoru "Schhh...", machte ich leise. "Entschuldige dich nicht! Es ist okay, ja?" Zärtlich küsste ich ihn, hielt ihn wieder fest im Arm. Doch so ganz würde ich diesem Frieden wohl nie glauben... spätestens wenn der nächste Idiot auftauchte, der entweder Jui oder mir wehtun wollte, würde das Spiel wieder von vorne losgehen. Aber das war es wert. "Und jetzt vergiss einfach, was passiert ist, in Ordnung? Vergiss Karyu und vergiss, was er gesagt und getan hat..." Jui Schnell versuchte ich die Tränen hinunterzuschlucken, für Kaorus Bedürfnisse da zu sein. Hungrig erwiderte ich den Kuss, als ob ich mich an Kaorus Lippen festhalten könnte. "Ich werd es versuchen ... und ich werde mir alle Mühe geben." erklärte ich kurz zwischen 2 Küssen, war es doch das was er hören wollte, doch ich wusste das ich es nicht vergessen würde - das ging gar nicht. Wie sollte man so etwas schon vergessen? Kaoru Versuchen... dieses Wort hinterließ einen bitteren Nachgeschmack bei mir, doch ich versuchte es zu verdrängen. Es hatte wohl keinen Sinn sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen, also ließ ich es. Auf gewisse Weise war es natürlich klar, dass Jui nicht einfach so streichen konnte, was passiert war, doch der Zweifel in seiner Stimme war zu hartnäckig... "Karyu ist Geschichte, Jui, er kann dir nichts mehr antun, also brauchst du dir auch keine Gedanken mehr darüber zu machen...", erklärte ich leise. Jui Vorsichtig kuschelte ich mich näher an ihn, begann sogar zu glauben das Kaoru mich wirklich nicht verlassen würde. Das unser Leben zumindest von nun an schön werden könnte. Unser Leben würde schön werden, wenn ich nur endlich aufhörte diese Zweifel zu haben, diese Angst ihn zu verlieren begrub und endlich einfach nur noch lebte. Mit ihm, für ihn und niemals ohne ihn. Kaoru Mit diesem Tag strich ich Karyu aus meinen Gedanken, vergrub unsere gemeinsamen Erinnerungen tief in meinem Unterbewusstsein für einen Tag, an dem ich sie schmerzlos wieder herausholen konnte. Unser Leben wurde ruhiger und verfiel in einen angenehmen, gemütlichen Trott ohne jedoch langweilig zu werden. Nein, alles andere als das... Wir genossen das Leben in vollen Zügen, liebten uns mehr denn je und die Gedanken an die Vergangenheit rückten immer weiter in den Hintergrund mit jedem Tag und jedem Monat und jedem vergehenden Jahr. Bald konnte ich mir nicht einmal mehr vorstellen, dass es jemals anders gewesen sein sollte... kommis? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)