Sinnlos-OneShot-Sammlung von viky ================================================================================ Kapitel 4: Geschenke -------------------- "Auf wiedersehen Yugi und geh bitte vorsichtig, es ist glatt.", meint mein Vater zu mir. Ich lächle und nicke. Vorsichtig gehe ich so die glatten Stufen meines Elternhauses hinunter. Es ist schon 12 Uhr durch, aber das Weihnachtsfest bei meiner Familie, mit Mutter, Vater und auch Großvater war wirklich schön. Noch immer haftet ein Glücksgefühl tief in mir, da ich mit meiner Familie die letzten paar Monate einfach nur am streiten war und ich hatte es gehasst, so sehr, dass ich sogar vor 4 Monaten ausziehen musste. Es ging halt nicht anders, konnten sie doch einfach nicht damit umgehen, das ich homosexuell bin. Aber an diesem Abend schien alles anders, die kleine Trennung von meiner Familie hatte Wunder bewirkt, wie ich meine. Ja, das war seit langem endlich mal wieder ein friedlicher Abend. Lächelnd, setze ich langsam einen Schritt vor den anderen, um nicht hinzufallen. Die Straße, in meinem kleinen Dorf ist spärlich beleuchtet, aber der Boden unter meinen Füßen gibt ein wunderschönes Glitzern ab. Eisregen. Ich hatte mir zwar eigentlich weiße Weinachten gewünscht, aber dieses Funkeln und Glänzen auf der Straße, entschädigte das Ganze nun doch ein wenig. Die Weihnachtsbeleuchtungen sahen in diesen Tagen einfach nur schön aus, in vielen Häusern war jedoch niemand zu sehen. Die Kälte peitscht mein Gesicht, dennoch das Lächeln ist nicht von meinen Lippen zu vertreiben. Ich bin nur gut gelaunt. "Aua!", meine ich mürrisch und verwerfe mein Lächeln, da ich mich doch gerade volle Kanne hingelegt habe. Leicht lachend stehe ich dann aber langsam wieder auf. Ich fange an zu schlittern, als träge ich Kufen und somit komme ich auch viel besser voran. Als ich fast vor meiner Wohnung bin, bleibe ich jedoch stehen und muss mich arg zusammen reißen, nicht laut los zu lachen. Da steht ein Mann, ich kann ihn nicht richtig sehen, aber was man sieht ist, dass er gerade mit seinem Auto am schimpfen ist. Amüsiert darüber und die Gesten, die er macht, schlittere ich in seine Richtung. "Verfluchtes Auto!", schimpft er und tritt gegen den vorderen Reifen seines Wagens, dann aber rutscht er aus und fällt hin. Ich kann nicht anders und lache herzlich darüber auf. Das Auto steht leicht quer am Bürgersteig, ich schätze, da wollte noch jemand bei diesem Glatteis mit dem Auto fahren, sinnlos, wenn man mich fragen würde. Mit einem Lächeln, schlittere ich zu ihm. "Fröhliche Weinachten!", begrüße ich den Mann, und halte ihm meine Hand hin, damit er wieder aufstehen kann. Als ich aber in seine Augen sehe, bleibt mir das Herz stehen. Sie sind rot und so tief wie die Nacht. Nur mit einem einzigen Wort zu beschreiben - vollkommen. Er schaut mich leicht verzweifelt an, dann aber greift er nach meiner Hand und lässt sich helfen, aufzustehen. Ich betrachte ihn. Er trägt einen schönen Anzug, mit Weste und Krawatte, ein langer Mantel und Lederhandschuhe halten ihn warm. "Dir auch fröhliche Weinachten.", sagt er, dann aber seufzt er tief. Dieses Dorf hier war so klein, eigentlich kannte man jeden, aber ich hatte ihn hier noch nie gesehen. Ich würde ihn auf 25 Jahre schätzen. "Bei diesem Wetter kommen sie bestimmt nicht mehr weiter, sie sollten das Auto stehen lassen und zu den Menschen gehen, wo sie heute Heiligabend verbracht haben.", beginne ich und er seufzt tief. "Hm...eigentlich habe ich noch keinen Heiligabend verbracht. Ich war auf der Durchreise. Die Autobahn wurde gesperrt, also musste ich hier lang.", erzählt er. Ich lege den Kopf etwas schief. Warum feiert der denn kein Weihnachten? Aber da es mich nichts angeht, sage ich nichts. "Können sie mir sagen, wo es hier das nächste Hotel gibt?", fragt er mich. Verdutzt sehe ich ihn an, dann aber schaue ich auf sein Nummernschild, welches mir sagt, dass er aus der Großstadt kommt. "Hier gibt es leider kein Hotel, sie sind wortwörtlich in einem Kaff gelandet.", meine ich. Er lacht auf, dann aber hört er abrupt damit auf und senkt den Kopf. Ein tiefes Atmen ist zu hören. "Ok, danke dennoch...ich versuche es dann mal weiter.", sagt er und öffnet wieder seine Autotür. Ich nicke, aber ich glaube nicht dass er hier weg kommt. "Auf wieder sehen", sage ich und verschwinde mit einem letztem Blick in meine Wohnung. Diese Augen bekomme ich bestimmt nie wieder aus dem Kopf- verdammt. Ich schalte das Licht ein, und erfreue mich über die Wärme. Es gefällt mir meine eigene Wohnung zu haben, Außer nun, in diesen Momenten. Ich fühle mich einsam. Ein kurzer Blick auf ein Foto, von mir und meinem Ex-Freund. Tief seufze ich. Er war der Auslöser dafür, dass ich meinen Eltern gebeichtet hatte, das ich schwul sei. Kurz danach bin ich ausgezogen. Am Anfang war er noch viel hier, aber am Ende...die Beziehung hatte nicht lange gehalten, ich zu schüchtern, und er zu stürmisch. Es gab nur Streit. Er hatte mit mir Schluss gemacht wegen wortwörtlich -du lässt mich ja nie an deine Wäsche- wieder senke ich den Kopf. Er hätte mir ja auch Zeit lassen können und außerdem habe ich mir das immer anders vorgestellt und nicht wir werfen uns auf Yugi und begrabschen ihn überall, sofort auf der Stelle. Ich werfe den Wasserkocher an und bereite mir einen Früchtetee zu. Mit diesem stelle ich mich dann an das Fenster und beobachte den jungen Mann von eben, wenn auch Kritisch. Er kommt einfach nicht voran, sein Wagen steht nun quer auf der Straße. Er tut mir ja fast schon leid, aber ich kenne ihn nicht und einen Fremden jetzt mal mir nichts dir nichts zu fragen, ob er in meine Wohnung will, das behagt mir einfach nicht. Dann aber muss ich kichern, wieder steigt er aus, und verflucht den Wagen. Ein hübsches Auto, so was muss man sich erst mal leisen können. Dann aber schaue ich ihn mitleidig an. Er hat sich auf den Boden gesetzt und schaut nun traurig in Richtung Himmel, und somit bricht bei mir alles. Ich kann Menschen einfach nicht so sehen. Schnell bereite ich noch einen zweiten Tee zu. Er muss ja nicht zu mir hinauf kommen, aber ich könnte ihm doch Gesellschaft leisten, es ist Heiligabend verdammt. Mir ein paar dicke Klamotten angezogen, verlasse ich die Wohnung und gehe vorsichtig mit zwei dampfenden Tassen zu ihm. Er hört mich und somit schaut er auch zu mir. seine Augen sind gefüllt mit Tränen. Ich hocke mich hin und halte ihm eine Tasse vor die Nase. Er lächelt somit und ich auch. "Danke, sehr nett von ihnen.", sagt er und wischt sich die Tränen weg. "Sie haben aber auch ein Pech.", füge ich hinzu, da ich nichts zu tun weiß. Er seufzt tief. "Habe ich heute wirklich, zuerst der lange Arbeitstag, dann Stau auf der Autobahn. Eigentlich wollte ich nach Hause...ich wohne in Domino, aber ich habe es nicht wirklich geschafft.", erzählt er und lächelt mich schwach an. Dann steht er langsam vom Boden auf und ich tue es ihm gleich. Erneut muss ich zu ihm hinauf schauen, aber diese Augen sind es allemal wert. "In Domino...", beginne ich zögerlich ein Gespräch. "...da ziehe ich im Sommer hin, weil ich da studieren möchte." Er lächelt mich lieb an und nickt. "Was wollen sie denn studieren?", fragt er mich. "BWL und Reschneungewesen", sage ich kurz und knapp, er aber fängt an zu lachen, es stört mich nicht, da es ein herzliches Lachen ist. "Mein Vater würde sie lieben", kichert er und ich sehe ihn fragend an. Warum das denn? Er aber schüttelt den Kopf. Ich seufze, da es so still zwischen uns geworden ist, es behagt mir irgendwie nicht und ich fühle mich unwohl. Dieser Mann erscheint mir aber sehr nett. Wieder trinke ich einen Schluck und schaue wie er seufzend sein Auto betrachtet, welches quer auf der Straße steht. Ich kann ihn nicht hier in der Kälte stehen lassen. "Ok.", meine ich und stelle den Tee, auf die Mauer meiner Wohnung ab. "Wir schieben das Autor jetzt mal wieder gerade hin und dann kommen sie hoch zu mir...ich kann sie ja schlecht hier unten stehen lassen.", sage ich, wenn auch mit klopfendem Herzen. "Das müssen sie nicht tun, ich warte einfach bis die Sonne aufgeht und dann schmilzt das Eis schon wieder.", sagt er. Ich aber finde, er hat sie nicht mehr alle. "Und dann sind sie erfroren. Es dauert mindestens noch 7 stunden, bis die Sonne aufgeht.", sage ich und gehe zu seinem Auto. "Was ist, helfen sie mir mal?", frage ich ihn und schon stellt auch er die Tasse ab, und kommt auf mich zu. Langsam schieben wir so das Auto, was sich, wegen der Glätte aber mehr als schwierig erweist, wir rutschen immer wieder mit den Füßen weg. Das Auto bewegt sich ein kleines Stück und schon liegen wir gemeinsam, nebeneinander auf dem Boden. Der fremde Mann seufzt und ich lache los. "Nehmen sie es mal nicht so schwer...es könnte schlimmer sein.", lächle ich ihn an und er lächelt somit auch wieder. Erneut stehen wir auf, und schieben das Auto langsam Richtung Bürgersteig. Sicher, es steht nicht perfekt, aber immerhin, steht es jetzt nicht mehr auf der Straße. "Puhh", meine ich erschöpft und atme erst einmal tief durch. "Also los, kommen sie.", fordere ich den jungen Mann auf und gehe schon mal voran. Er folgt mir stumm. Die beiden leeren Tassen in der Hand, gehe ich noch einen Schritt, dann aber fliege ich nach hinten, jedoch nicht auf den Boden. Nein, ich schaue in zweit roten Augen, die mich anlächeln. Seine Arme halten mich fest, er scheint also sehr stark zu sein und irgendwie, fühle ich mich hier seltsam wohl. Mit rötlichen Wangen, richte ich mich beschämt über diesen Vorfall wieder auf. "Danke", verlegen öffne ich die Hautür. "Ich wohne ganz oben", meine ich kurz und gehe die Treppe hinauf. Die Tür geöffnet, stelle ich mich in den Flur und ziehe Schuhe, Schal und Handschuhe aus. Er tut es mir gleich. Lächelnd nehme ich ihm sein Mantel ab und hänge ihn auf. Seine Schuhe stellt er ordentlich neben meine, seinen Schal, faltet er zusammen und seine Handschuhe werden sorgfältig aufeinander gelegt. Ich bin über die Ordentlichkeit verdutzt, wenn ich meinen Schal daneben sehe, der einfach nur darum liegt. Ich denke nicht darüber nach und lächle ihn leicht nervös an. "Kommen sie", meine ich und gehe Richtung Küche. "Sie müssen bestimmt Hunger haben, meine Küche gibt nicht viel her, aber ich kann ihnen dennoch was zaubern.", meine ich und er schaut mich überrascht an. "Ich bitte sie, das ist nicht nötig, ich mache ihnen schon genug Umstände.", sagt er aber, sein Bauch teilt mir was anderes mit. "Los setzen.", fordere ich ihn auf und mache schnell eine Suppe, ihm muss kalt sein. "´Wie heißen sie?", frage ich neugierig, während ich in der Küche umher schlendere. "Atemu Atem.", sagt er. "Und sie?" "Ich...Yugi Muto", lächle ich ihn an. "Darf ich fragen wie alt sie sind, sie sehen noch recht jung aus, aber ihr Verhalten, spricht dagegen.", fängt er an und ich fühle mich geschmeichelt, da mir so was selten gesagt wird. "18 Jahre", antworte ich und drehe mich zu ihm um, da sie Suppe noch vor sich her köchelt. Er mustert mich einen Augenblick, dann aber lächelt er. Sein Blick schweift durch die Küche und bleibt an dem Foto von meinem Exfreund und mir hängen. "Ihr Freund?", fragt er mich, ich beiße mir auf die Lippen. "Nicht wirklich...mehr Exfreund.", sage ich, wenn auch leicht betrübt. "Oh, das tut mir leid", meint er entschuldigend, ich aber schüttle den Kopf. "Ist schon ok.", Erneut mustert er mich mit einem leichten grinsen. "Sie sehen gar nicht so homosexuell aus.", sagt er und ich hebe skeptisch die Augenbraue. Man das ist ein Großstädter. Da darf ich doch etwas mehr Toleranz bitten, oder? "Verstehen sie mich nicht falsch, die meisten Schwulen die ich kenne, tragen rosa Kleidung, und...", er lacht auf. Dann aber seufzt er tief. "Sie müssten mal meinen Mann sehen - was der immer trägt.", seufzt er tief, überrascht sehe ich ihn an. Ist er etwa auch schwul und dann auch schon verheiratet? Ein Blick auf seine Hand und schon bekomme ich Bestätigung, von diesem goldenem Ring. Irgendwie macht mich die Tatsache, dass er verheiratet ist, etwas traurig, zuerst trifft man einen wirklich attraktiven Mann auf der Straße, dann ist dieser auch noch schwul und danndie große Enttäuschung. Ich schaufle ihm den Telleer voll und stelle ihn vor dem jungen Mann ab. "Lasen sie es sich schmecken. Tut mir leid, das sie Heiligabend nicht mit ihrer Familie verbringen können", meine ich ehrlich und setzte mich zu ihm. "Danke", nuschelt er verlegen, was ihn wirklich süß wirken lässt. "Aber eigentlich bin ich ganz froh darüber...wissen sie...mein Mann und ich verbringen Weihnachten immer bei meinen Eltern, aber mein Vater mag ihn nicht wirklich, er hat ihn noch nie gemocht und ich mittlerweile auch nicht mehr", seufzt er tief. Überrascht sehe ich ihn an. "Es hätte eh mal wieder nur Streit gegeben.", fügt er hinzu. "Klappt ihre Ehe nicht mehr so...?",nuschle ich verlegen, da mich das eigentlich nichts angeht. "Mhhhm.", macht er und isst ein bisschen. "Nicht wirklich, ich habe schon seit 4 Monaten die Scheidungspapiere in meinem Schreibtisch liegen, aber sie ihm geben - ich traue mich nicht", gibt er zu. "Ohh, so schlimm also schon.", frage ich nach und er nickt. "Er ist ein...er...passt nicht zu mir...eigentlich ist er nicht wirklich schlau, nicht gut gebildet, was mir am Anfang stets egal war, aber mit der Zeit...es nervt, er blamiert mich. Vor allem geht er lieber auf irgendwelche Partys, als sich mit mir zu unterhalten, oder mal einen Abend mit mir zu verbringen. Er sagt immer, das wäre Zeitverschendung - wir leben halt in verschieden Welten.", erzählt er und ich nicke, da mein Exfreund auch nicht wirklich zu mir gepasst hat. "Es hat nur lange gedauert, bis ich das begriffen habe.", erzählt er. Leicht beginnt er seinen goldenen Ring, um den Finger herum zu drehen, dann lässt er ihn aber wieder los. "Ich hätte niemals so überstürzt heiraten sollen", seufzt er. "Es ist ja noch nicht mal das Schwere, mich von ihm zu trennen, mehr ist es das...das allein sein.", fügt er hinzu. "Mir fehlt der Mut für den letzten Schritt, ein Stoß, irgendwas.", meint er und ich lächle, da ich das gut nachvollziehen kann, nur bei einer Ehe, sieht das wieder anders aus. "Warum hat ihre Beziehung nicht gehalten?", fragt er nach und ich seufze tief. "Mh...wir waren auch zu verschieden, wissen sie ich bin sehr ruhig und schüchtern und er war wild und ungezogen.", meine ich worauf er laut los lacht. "Entschuldigung aber das hörte sich gerade so pervers an.", lacht er und ich werde rot um die Nase. "Na ja...so meinte ich das jetzt auch wieder nicht.", nuschle ich beschämt. Er lächelt mich an, und beruhigt sich wieder. "Ihm ging alles nicht schnell genug...egal was es war, ob er jetzt wohin oder mir an die Wäsche gehen wollte. Ich glaube, er wollte alles auf einmal, aber das konnte ich ihm nicht geben.", erzähle ich. "Mhm...ist er selber schuld, wenn er so einen netten Kerl sausen lässt.", meint er und lächelt mich an. "Ähm...", verlegen sehe ich weg. Gott ist mir das peinlich und mein Herz rast förmlich. Nervös spiele ich mit meinen Fingern und schweige. Wieder Schweigen, von beiden Seiten, nervös sehe ich ihn an. Seine Suppe ist leer. Was sollen wir jetzt tun? Gott, wann hat man mal einen Fremden im Haus? Es ist merkwürdig. Diese Stille aber ist so unerträglich, nur was fragen, was sagen, wenn man sich gar nicht traut? Irgendwie macht mich der junge Mann nervös. "Ihre Wohnung ist...gemütlich", fängt er an, aber wahrscheinlich auch nur, um diese Stille zu vertreiben. "Danke.", nuschle ich. Oh man, da hat man mal einen netten Typen bei sich sitzen und klein Yugi bekommt kein Wort hinaus. Innerlich seufze ich über mich selbst. Aber moment mal - mache ich mir etwa Hoffnungen? Ha ha…guter Witz Yugi. So ein Mann interessiert sich eh nicht für so einen wie mich und er ist verheiratet - war ja so klar. "Was haben sie? Sie scheinen mir etwas traurig.", fragt mein Gegenüber mich in einer besorgten Stimmlage. Seine Augen mustern mich und mir ist es unangenehm, sein Blick so stechend, so durchbohrend, als könnte man diesem Kerl niemals etwas verheimlichen. "Es ist nur...na ja...ich weiß nicht was ich mit ihnen reden soll.", meine ich schüchtern und sehe ihn auch so an. Er aber lächelt. "Ist es das, was sie so traurig stimmt?“, fragt er mich und ich nicke zaghaft. "Ist das öfters so?", fragt er nach, diesem mal nicke ich erneut, aber mit einem tiefen Seufzer. "Ist doch nicht schlimm...fragen sie mich was...egal was.", lächelt er mich an und knöpft sein Jackett auf. Langsam zieht er es sich über die Schultern und hängt es sorgfältig über die Stuhllehne. Ich schlucke leicht angetan. Dieser Mann schaut einfach nur verboten aus. Seine rote Weste passt perfekt zu seinen wunderschönen Augen, ebenso wie das weiße Hemd darunter. Und die Krawatte, am liebsten würde ich sie ausziehen - gott, was denke ich hier nur? "Mhh...warum der Anzug?", frage ich ihn. "Na ganz einfach...mein Vater besitz eine Firma, ich arbeite dort...bin sozusagen Juniorchef. Heute vor Weihnachten war noch eine Feier, mein Vater fühlt sich zu alt für so was, also musste ich hin.", sagt er und ich nicke. Sicher, der Kerl schaut ja auch nach Geld aus. Sein Wagen, seine Uhr, sein Schmuck. Er trägt passend zu seiner gebräunten Haut einen goldenen Ohrring und sein Ring...ok, nicht daran denken Yugi. "Wie...wie alt sind sie?", frage ich nach, dennoch bin ich neugierig darauf, es zu erfahren. "Erst 24...der Anzug macht mich älter.", grinst er und überschlägt seine Beine. Ich aber schaue ihn verdutzt an. "Sie sind 24 Jahre und dann schon verheiratet?", frage ich total schockiert nach - wie kann man nur so jung heiraten? Atemu aber lacht herzlich auf dann aber seufzt er tief. Seine Hände legt er zusammengefaltet auf seinem Knie ab. Im Gesamten, hat er eine gerade Haltung. "Na ja, die Firma meines Vaters nimmt mich sehr ein. Viele meiner Betziehungen scheiterten daran...es ist...ich bin oftmals nicht zu Hause, oder komme erst spät...aber...na ja vielleicht kennen sie das ja - man kommt nach Hause und fühlt sich allein. Ich war verliebt und ich dachte eine Ehe wäre das Richtige. Ich habe mir immer vorgestellt, dass mein Mann zu Hause auf mich wartet...mich begrüßt wenn ich nach Tagen wieder zu Hause bin – ich hatte mich sehr nach so was gesehnt, also hatte ich Kenji - so heißt mein Mann - vor einem Jahr gefragt.", er lächelt mich lieb an, dann aber spielt er erneut an seinem Ehering herum. Dennoch höre ich ihm aufmerksam, wie auch interessiert zu. Sein Blick verlässt mich, fast schon traurig beschaut er seinen Ring. "Nun ja...aber meine Vorstellung war nun mal eben nur Vorstellung, die Realität sieht doch ein wenig anders aus, in etwa - wo ist mein Mann heute schon wieder...Atemu, ich bin fremd gegangen...du bist ja so selten daheim...was soll ich auf dich warten, wenn ich raus gehen kann? Kann ich die Kreditkarte haben Schatz... Ich weiß nicht, vielleicht bin ich ja auch selbst schuld, sicher ich habe wenig Zeit, aber ich dachte, oder ich hatte von einer Ehe immer die Vorstellung, dass man einander Verständnis zeigt, sich vertraut...sich liebt.", sagt er sehr leise. Traurig sehe ich ihn an. Es muss wirklich nicht leicht für ihn sein. "Ich denke, das ihre Vorstellung von einer Ehe ok ist...ich meine, wenn man sich liebt, dann toleriert man doch auch die negativen Seiten...vor allem, man muss doch wissen, auf was man sich einlässt.", meine ich, da ich das Gefühl habe, dass er sich die schuld gibt. Er dreht den Ring noch ein paar mal um seinen Finger, ehe er wieder zu mir aufschaut. "Sie sind wirklich sehr nett, wissen sie das?", sagt er. Mein Wangen werden augenblicklich heiß und ich weiß, das ich gerade rot vor mich hinleuchte. Verschämt schiele ich ihn von der Seite an, aber sagen tue ich nichts. "Was haben sie heute Abend getan...wo das Weihnachtsfest verbracht?", fragt er mich, irgendwie fühle ich mich bei diesem Mann sehr wohl, von daher setze ich mich nun auch an den Tisch. "Bei meiner Familie.", lächle ich und er nickt. "Wurden ihre Wünsche erfüllt?", fragt er, worauf ich einfach wieder nur strahlend nicke. "Ja wurden sie...wissen sie, meine Familie und ich, wir hatten in letzter Zeit sehr viel Streit, gerade wegen meiner Beichte, das ich homosexuell bin...mein Wunsch war es, das dies sich ändern würde - und heute Abend hatten wir keinen Streit, es wurde endlich mal wieder gelacht am Tisch.", meine ich freudig, da mir dies unheimlich wichtig war. "Sie bekommen ihre Geschenke ja erst morgen.", grinse ich und er schaut mich amüsiert an. "Ja, wahrscheinlich, aber mein Wunsch...ist...nun ja...ach vergessen wir das.", lächelt er total verschämt was ihn unheimlich süß wirken lässt. Yugi, hör auf so zu denken, er ist verheiratet - ok unglücklich aber...hör auf zu denken!!! Wieder gleitet sein Blick durch meine Küche, ich beobachte ihn. Er sieht so interessant aus...so gut, das man sich gar nicht an ihm satt sehen kann. Da muss man einfach hinsehen! "Ihre Wohnung...sie...sie ist so klein.", sagt er und ich kann ihn nur mit hochgezogener Augenbraue ansehen. "Bitte...ich, das war keine Beleidigung...es ist nur – ungewohnt.", sagt er worauf ich kichern muss. "Ich will gar nicht wissen, wie ihre Wohnung aussieht.", lache ich, dann stehe ich auf. "Kommen sie, ich zeig ihnen mal meine 55 qm.", lächle ich ihn an und schon steht er auf. "Da bin ich aber mal gespannt", lacht er und folgt mir. "Also, das ist das Wohnzimmer - sehr klein, aber total gemütlich.", grinse ich und er lächelt. Die Weihnachtsbeleuchtung macht so ein schönes Licht. "Und das hier ist mein kleines Schlafzimmer", nuschle ich, da es mir doch etwas peinlich ist. Ich will die Tür schon wieder zu machen, er aber hält mich auf. "Das ist doch interessant.", grinst er mich süffisant an und ich werde auf der stelle rot. "Ich...ähm...also", stottere ich und er lacht. "Ich kann ihnen noch das Bad zeigen", hake ich schnell ein, er aber schaut immer noch in mein Schlafzimmer. "Ein Schlafzimmer sagt viel über eine Person aus, nun lassen sie mich doch mal.", grinst er und geht dann auch noch ganz frech durch die Tür. Ich schlucke, will das nicht, aber das ein Schlafzimmer etwas über einen aussagt, ist mir neu und ich bin nun mal sehr neugierig. "Na, was sagt es ihnen denn?", frage ich neckend nach, Atemu aber grinst mich nur schief an und sieht sich um. "Die Kerzen deuten darauf hin, das sie romantisch sind....das Kuscheltier dahinten, sagt mir, dass sie eine anhängliche Person sind, vielleicht auch sehr nähebedürftig und verschmust.", lächelt er und meine Augen werden immer größer. "Die Bettdecke aber...das ist ein purer Kontrast", sagt er, aber so...na ja, so...es kommt mir vor, als würde er gerade seine Stimmlage in eine leicht erotische Note umpolen. Sie hallt mir ins Ohr, und verpasst mir eine sanfte Gänsehaut. "Schwarze Satin Bettdecke... nun ja, das kann vieles heißen...aber der absolut Lahmste im Bett scheinen sie nicht zu sein.", grinst er mich an. "Oh, das gefällt mir.", sagt er und dann hält er mein Tagebuch hoch. "Keine angst, ich lese es nicht", sagt er, da ich ihn entsetzt ansehe. "Sie sagten ja bereits, dass sie schüchtern sind, aber Tagebuchschreiber sind sehr gefühlvoll und auch sensibel. Sie schreiben alles auf, um vieles zu verarbeiten, sei es was Negatives, oder auch Positives. Somit können sie nachts besser schlafen - so nenne ich das gerne.", lächelt er mich an und legt das Buch wieder weg. "Ansonsten, sie mögen das Morgenlicht. Ihr Bett steht dem Fenster zu, ich denke, die Sonne weckt sie am Morgen.", sagt er und stellt sich wieder zu mir. "Und?", fragt er in einem selbstsicheren Ton. "War alles falsch", sage ich, aber gespielt mürrisch. Er lacht auf, dann klopft er mir auf die Schulter. "Na dann, auf ins Bad.", lächelt er mich an, und schon zeige ich ihm auch dieses. "Klein.", kommentiert er. Ich seufze. „Wie groß ist denn ihre Wohnung nun?" "Na ja... eigentlich wohne ich bei meinen Eltern, aber ich habe noch eine Wohnung in der Stadt, wo ich die meiste Zeit verbringe. Sie ist in etwa...ok, sie ist viel größer...mein Bad ist so groß, wie ihre Wohnung", lächelt er. Ich aber lasse mich nicht davon unterkriegen. "Dafür habe ich aber heute Nacht ein Dach über dem Kopf.", meine ich und strecke ihm die Zunge raus. "Ich doch auch, wegen der netten Person, hier.", grinst er. "Na, werden sie mal nicht frech, sonst werfe ich sie raus.", necke ich ihn und schon lachen wir beide gemeinsam. "Sagen sie ruhig du, oder Atemu zu mir.", lacht er und ich nicke. "Sicher, und für sie - ähm, dich, gilt das selbe!" Anschließend schlendern wir ins Wohnzimmer und setzen uns auf mein Sofa. Lächelnd schauen wir uns eine Weile in die Augen. Eine ganz lange Weile, in der ich drohe, in diesen Augen zu versinken. Sie sind so tief, so schön, so verzaubernd. Verlegen blicke ich dann aber weg. "Darf ich dir etwas schenken - als dank?", fragt er mich. Schüchtern sehe ich ihn an, aber schüttle dennoch mit dem Kopf. Gott, ich muss hier weg, sonst sterbe ich. Mein Herz rast laut, meine Venen scheinen leicht erhitzt und mein Puls steigt. Nervös spiele ich mit meinen Fingern. "Ich würde aber gerne.", sagt er und legt den Kopf etwas schief. Innerlich seufze ich. Wenn der nicht gleich aufhört niedlich zu sein, dann bringe ich mich um, oder schmeiß mich aus dem Fenster. "O-ok", piepse ich leise, zärtlich legt er seinen Finger unter mein Kinn und drückt es leicht hinauf. Mein Herz scheint auf seinen Finger zu reagieren. Es trommelt wild gegen meine Brust. Kräftig schlucke ich und schaue ihm nervös in die Augen. Augen, welche mich tief, aber dennoch so sanft lächelnd ansehen. Sein Kopf knickt minimal nach rechts um und schlagartig halte ich die Luft an. Der will mich doch nicht... Dann passiert es, zwei warme, geschwungene Lippen, welche so göttlich mit meinen spielen, scheinen mich einzunehmen. Sanft küsst er mich und ehe ich überhaupt einen Gedanken fassen kann, fallen meine Augen genüsslich zu und antworten seinen Lippen. Dabei meine ich, trifft mich der schlag. Blitze schießen nur so in meinen Magen und jagen somit alle Schmetterlinge, die sich in mir eingenistet haben durch meinen Körper. Mein Blut scheint für einen kurzen Moment, in meinen Adern zu schweben. Tief schnappe ich nach Luft, ehe er sich langsam wieder von mir löst. Dieser Kuss, so zärtlich, so romantisch, so...ich schmelze immer noch vor mich her und es dauert eine Weile ehe ich meine Augen überhaupt öffne und somit in die seinen sehe. Warm, mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen schaut er mich an. Erneut schlucke ich nervös und atme tief die Luft in diesem kleinen Raum in mich ein. Seine Finger verlassen mich und mein Kopf knickt somit auch ein. Nervös betrachte ich meinen Oberschenkel, beiße mir auf die Lippen. Das ist jetzt nicht wirklich passiert, oder? Das ist ein Traum, ein Scherz. "Danke", flüstert er leise. Ich aber verstehe, warum er mich geküsst hat. Meine kleine Verwirrung darüber schwindet aus meinem Kopf doch innerlich muss ich zugeben, dass es mir arg gefallen hat und verdammt, ich will es wieder tun. Yugi, beruhige dich – er ist verheiratet, verdammt noch mal und außerdem, du kennst ihn nicht. Er ist dir vollkommen fremd. "Sie küssen gut.", nuschle ich und könnte mir dafür selbst eine klatschen. Das habe ich jetzt nicht wirklich laut gesagt. Er lacht, dann schaue ich schüchtern zu ihm hinauf. "Ich...ähm...schlafen...wir sollten schlafen.", sage ich stotternd und stehe somit von dem Sofa auf. Fragend schaut er mich an. "Du kannst auf dem Sofa schlafen. Brauchst du ein Shirt, oder so?", frage ich ihn und er schüttelt mit dem Kopf. "Nein...schon ok.", lächelt er mich an, dennoch, sein Blick schient mir nachdenklich. Was er wohl hat? "Na...ähm, ok...die Decke liegt da...ich geh dann mal...gute Nacht.", nuschle ich und gehe langsam aus dem Raum hinaus. "Gute Nacht...und, wenn ich gerade zu aufdringlich war, dann tut es mir leid.", sagt er, überrascht drehe ich mich um. Aufdringlich? Na dann kennt der meinen Exfreund noch nicht. "Schon ok...sie waren nicht aufdringlich...", lächle ich, dann ber seufze ich tief. Langsam wende ich meinen Blick von ihm ab. "Aber, sie sind verheiratet.", flüstere ich leise. So, jetzt ist es raus. Ich hätte ihn stunden weiter küssen können, aber diese Tatsache stört mich dann doch. "Nacht", sage ich und verlasse nun wirklich das Wohnzimmer. Warum ich auf das sie zurück gefallen bin ist einfach, irgendwie gab es mir eine Trennung, zwischen ihm. Auch, wenn ich das nicht wollte. Das kleine Nachtlicht eingeschaltet, stehe ich vor meinem Bett und denke nach. Super toll, da liegt er, ein Traum von einem Mann und der küsst dich auch noch und das Einzige, woran ich denken kann, ist der Ring an seinem Finger. Ich beiße mir auf die Lippen. Das wäre die Chance, diese Nacht nicht allein verbringen zu müssen und was mach ich Idiot? Leicht verärgert über mich, da ich jetzt gerne kuscheln würde, um wenigstens für diese Nacht nicht allein zu sein, seufze ich, dann aber schnappe ich nach Luft. Mein Köper erstarrt, all meine Nackenhaare richten sich auf. Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Dann, seine Hände, welche sich auf meiner Taille ablegen. Sanft, drückt er mich zu sich. "Mhg", ich keuche überrascht auf. Meine Haut kribbelt wie verrückt. Kräftig schlucke ich und schnaufe nach Luft. Mein Herz rast durch meinen Körper, jeder Herzschlag vibriert. Zärtlich wandert seine Nase, über meinen Nacken, ganz minimal. "Ich...", beginnt er, seine Stimme ein Hauch, aber mich scheint sie gerade zu erschlagen. Nervös, wandern meine Augen durch mein Zimmer, dann aber senke ich den Kopf, als wäre er zu schwer, da seine Nase, immer weiter über meinen Nacken streift. Es ist ein wunderschönes Gefühl Aber dennoch so konfus, so absurd. Warum tut er das? Warum lasse ich das geschehen? Gott Yugi, drück ihn weg, schmeiß ihn raus! Doch ich tue nicht dergleichen, sondern spiele mit dem Gedanken, ihn auch zu berühren. Seine Hände lassen mich los, dann zeigt er mir sie, indem er sie vor meine Nase hält, womit ich aber einen verdammt guten Ausblick auf seinen verfluchten Ehering habe. Es zerreißt mir das Herz. Bitter beiße ich mir auf die Lippen. So ein Arsch - ich will ihn nicht sehn. Ich wünschte, ich hätte ihn nie gesehen. Dann aber schaue ich überrascht auf seinen Finger. Langsam steift er sich den Ring ab und lässt ihn auf den Boden fallen. Mein Herzschlag verdoppelt sich somit um das 10-fache. Das Klirren des Ringes, hallt mir im Ohr. Da hat er jetzt nicht wirklich getan. "Ich...ich will aber nicht mehr verheiratet sein...jetzt nicht mehr.", flüstert er, sein Atem streift seitlich mein Ohr und ich meine, deswegen aufkeuchen zu müssen. Oh verdammt, was habe ich mir da bloß nur ins Haus mitgenommen, aber auf der anderen Seite - verdammt, was habe ich was Ssüßes auf der Straße gefunden. Ich beiße mir auf die Lippen, seine Worte waren für mich verständlich genug. Wieder streift seine Nase meinen Nacken. Mir ist, als würde er mit dieser minimalen Berührung, Blitze über meine Haut schicken. Oh verdammt, Yugi reiß dich zusammen...ich brauche Luft, ich muss meine Gedanken sortieren. Schluckend drehe ich mich langsam um. "Ich ähm...aber...aber wir kennen uns doch gar nicht.", sage ich zögernd, schüchtern sehe ich in seine Augen. Er legt den Kopf etwas schief und lächelt mich zuckersüß aus. Oh man, hör auf niedlich zu sein...das ist ja nicht auszuhalten. "Dann lass mich dich kennen lernen.", sagt er sanft, und ich beginne zu kichern. "Jetzt?", frage ich ihn, und schaue ihm in die Augen, welche schöner nicht sein könnten. Er nickt mit dem Kopf. "Wirklich.. ich weiß das es für dich absurd klingen muss...aber lass uns einander kennen lernen...wenn du Interesse hast.", erzählt er mir, aber so bittend, selbst seine Augen flehen mich an. Ob ich Interesse hab ihn kennen zu lernen - ja! Wenn dieser Mann wüsste, wie sehr ich mich freue ihn aufgegabelt zu haben. Mit einem lächeln sehe ich ihn an und nicke. Sein bittender Blick schwindet und schon lächelt er auch wieder. "Ich...ich mache mir nachts gerne einen Kakao - ich mag süße Sachen.", sagt er, wobei er den zweiten Satz seltsam betont. "Also, hättest du Lust, einen Kakao mit mir zu trinken...wir könnten uns in dein Wohnzimmer setzen, einfach nur reden.", fragt er mich. Innerlich mache ich gerade einen Freundendtanz. "Sehr gerne", sage ich sanft und leise. Dann gehe ich an ihm vorbei, auf zur Küche. Er schreitet mir hinterher und schon nehme ich die Milch, und fülle den topf damit. "Darf ich wissen, ob du so was öfter machst...also, fremde Menschen...", meine ich, aber aussprechen tue ich es nicht. Gott, er hat mich geküsst - ich komme da nie wieder drüber weg. "...küssen?", ergänzt er meinen Satz und lehnt sich gegen die Küchenlehne, seine Arme stemmen sich rücklings nach hinten ab. Mit roten Wangen nicke ich, aber ihn ansehen - nein. "Ehrlich gesagt nein. Ich bin sehr treu, zumal meine Arbeit es mir eh nicht erlaubt - sicher ich lerne viele Menschen kennen aber geschäftlich und nicht privat.", sagt er und ich schlucke - na super- jetzt bin ich es auch noch, mit wem er fremdgeht. Oh, ich will gar nicht darüber nachdenken. "Deine Arbeit nimmt dich sehr ein.", sage ich stattdessen. "Ja", seufzt er. "So ist das nun mal, ich habe schon immer viel gearbeitet und ich mache das auch sehr gerne - es macht mir Spaß", sagt er und seien Augen strahlen, während er davon erzählt. "Mh...ich arbeite nur ab und an auf einer Tankstelle", füge ich verlegen hinzu. Irgendwie ist man neben diesem Mann, ein Nichts. "Ist doch vollkommen in Ordnung", sagt er. "Weißt du, es gibt Menschen, die wissen nicht, was es heißt, Geld zu verdienen - egal ob Tankstellenjob, oder was anderes - Menschen denen einfach alles in den Schoß gelegt wird.", sagt er und ich nicke. Auf der anderen Seite aber denke ich, das es bei ihm es doch auch so war, aber ein Kommentar verkneife ich mir. Dennoch, das er arbeiten tut, und zwar viel das glaube ich. "Mein Vater ist sehr streng- ich musste ihm stets beweisen, das ich gut genug für die Firma bin...", sagt er und nun verstehe ich was er meint. Lächelnd schütte ich den Kakao in die Milch und rühre darin herum. Ein klingeln eines Handys , lässt mich dann aber plötzlich aufsehen. Augenblicklich kramt Atemu in seinem Jackett, welches auf dem Stuhl hängt herum. "Hallo?" "Ja, ich komme da nicht mehr weg." "Mach dir keine Sorgen, ich bin bei einem netten jungen Mann untergekommen." „Sicher, ich rufe dich an" "Ich liebe dich auch." sagt er und mir kräuselt der Magen - na danke. "Dein Mann?", frage ich ärgerlich nach und rühre in dem Topf weiter umher. "Mein Mann? Ach gott nein, meine Muter.. als ob mein Mann mich anrufen würde...", sagt er, wobei er das letzte verärgert herunterleiert. "Der sitzt wahrscheinlich in irgendeiner Bar und trinkt auf meine Kosten mit seinen Freunden.", fügt er noch hinzu. Er scheint so verärgert, aber es behagt mir nicht über seinen Mann zu reden. Tief seufzt er und ich fülle den Kakao in zwei Tassen um. "Ich hätte das schon früher wissen müssen...er nutzt mich aus...aber ich war so verliebt...er hätte mir alles erzählen können, ich hätte es ihm geglaubt.", sagt er, aber seufzend. Sicher höre ich ihm zu und es tut mir ja auch leid für ihn, aber ich kann darüber eh nichts sagen, oder gar hinzufügen. "Nun ja...ich wollte dich nicht mit meinem Mann zu reden...tut mir leid", sagt er. Mit einem Lächeln drehe ich mich um und reiche ihm den Kakao. "Schon ok", lächle ich und gehe dann zum Kühlschrank. Ich schüttle die Sahnedose und grinse ihn an. "Auch?" Er grinst und nickt. Und schon mache ich ihm eine Sahnehaube, worüber er sich tierisch freut. "Ich sagte ja schon - ich liebe süße Sachen.", sagt er und dabei schaut er mich so merkwürdig, fast schon leicht verführerisch an. Oder meine ich das nur? Langsam gehen wir ins Wohnzimmer und setzen uns auf das Sofa. Meine Beine liegen seitlich angewinkelt auf dem Sofa und er sitzt ordentlich da, die Beine überschlagen, den Rücken gerade, und seine Hände, umfassen seine Tasse. Ich kichere darüber. "Warum so steif?", meine ich lächelnd. Verdutzt schaut er mich an, dann aber lächelt er. "Mhm, reine Gewohnheit", sagt er und dann setzt er sich etwas lockerer hin, selbst seine Beine legen sich nun auch etwas auf das Sofa. Ich schüttle den Kopf, stelle die Tasse hin und fummle an seiner Krawatte umher. Diese ziehe ich aus, dann knöpfe ich sein ersten Knopf, am Hals auf. Das muss ihm doch die Luft abdrücken. "So ist das besser", lächle ich ihn an. "Du könntest ruhig weiter machen", grinst er zurück und seine Augenbrauen heben sich dabei verdächtig oft. Ich lache, auch wenn ich weiß, das meine Wangen rot glühen. "Ich denke nicht - nein", antworte ich und er zieht eine Schmolllippe. "Och, warum denn nicht...ich hab so viel Nachholbedarf...glaube mir.", sagt er, aber so flehend, dass ich noch roter werde. "Yugi...ich, das war ein Scherz...ok, ich gebe zu, reizen würde es mich schon.", sagt er und schaut verlegen weg. Verschämt, sehe ich ihn an. Ein Kompliment war das ja schon. "Ich...na ja, aber ich bin ein Mensch, der gerade bei so was, sehr viel Zeit braucht", nuschle ich. Warum ich ihm das sage, weiß ich nicht, aber mit diesem Mann kann man reden, ich meine, das er mir zuhört. "Das ist doch vollkommen ok.", sagt er sehr einfühlsam. "Na ja...ich weiß nicht...ich halte mich oft für verklemmt.", nuschle ich hingegen. "Auch so verklemmt, dass du mir nicht deine Hand reichen würdest?", sagt er sanft. Verschämt sehe ich zu ihm auf, sein roten Augen, scheinen so warm. Schüchtern hebe ich meine Hand und er seine auch, spielt zärtlich mit meinen Fingern. Meine Hand kribbelt und viele Schmetterlinge berühren meinen Bauch. Sanft, legt er seine Finger um meine Hand und streichelt sie. Tief schaut er mir dabei ihn die Augen. Mein Blick schüchtern, dennoch, es ist ein schönes Gefühl. Langsam streichle nun auch ich seine Hand, was ihn lächeln lässt. Es macht mich verlegen, aber nicht negativ, nein, nun scheint es anders. Stille herrscht über uns, aber eine stille, die so wundervoll ist, das ich sie unter keinen Umständen unterbrechen will. Wir streicheln uns, unsere Finger verhaken sich und dabei sehen wir uns einfach nur in die Augen. "Ich...", beginnt er, fast flüsternd. "...dachte heute, der Tag wäre der Horror für mich, aber nun...", er macht eine kleine Pause. "...es ist...sehr schön", fügt er leise hinzu. Ich nicke, sanft lächle ich ihn an und freue mich darüber, dass er mir so etwas sagt. "Sag...ich meine...du bist verheiratet...es ist komisch für mich." Er aber unterbricht mich, sein Finger legt sich auf meine Lippen, dann schüttelt er den Kopf. "Sag nichts...ich weiß, das es merkwürdig für dich sein muss...aber...könnten wir das vergessen, nur für diese Nacht?", sagt er leise, aber auch so bittend, das ich nicke. "Gut... ich wollte dich nicht verletzten.", meine ich flüsternd. "Hast du nicht...du tust mit mir was ganz anderes.", lächelt er mich an. Fragend sehe ich zurück, mein Herz scheint heute aber auch keine Ruhe geben zu wollen, immer wieder will es aus meinem Brustkorb hüpfen. "Na...du...du ich meine, ich steh da unten auf der Straße...ich dachte wirklich es könnte nicht schlimmer kommen...und dann kommst du so lieb mit einer Tasse zu mir, nimmst diesen wildfremden Mann auch noch mit in deine Wohnung und... ", er beißt sich auf die Lippen, zärtlich streichelt er über meine Hand. Ich aber schaue ihm nur in die Augen. "Du lässt mich wunderschöne Dinge fühlen.", flüstert er ganz leise. Mein Herz rast damit, verschämt lächle ich ihn an, und atme einmal tief durch. Langsam schaue ich an seinen Lippen hinunter. Sie sind wirklich schön, so anziehend. Soll ich? Ich will, aber mir fehlt der Mut dazu. Was, wenn er gar nicht will? "Denkt da jemand daran mich zu küssen?", fragt er mich, und sofort schaue ich wieder in seine Augen, welche mich amüsiert betrachten. Ein Grinsen schleicht auf seine Lippen. "Ich...also nein.", meine ich empört, fühle mich so erwischt und es ist beschämend. Er grinst mich weiter an, dann stellt er seine Tasse auf dem Tisch ab, nimmt anschließend meine Tasse und stellt diese auch ab. Nervös sehe ich ihn an, was wird das denn jetzt? Mit einem frechen Grinsen auf seinen Lippen, kommt er mir näher, langsam krabbelt er auf mich zu. Ich weiß nicht warum, aber ich lehne mich, je näher er kommt, weiter zurück. Bis es einfach nicht mehr geht. Mein Mund wird staubtrocken, mein Herz klopft so wild, das ich denke, es könnte jeden Moment zerplatzen. "Ich denke aber.", grinst er und schon fühle ich seinen Atem auf meiner Wange, was mir eine wohlige Gänsehaut verpasst. Mein Blick wandert zu seinen Lippen, welche meinen schon so nahe sind und ehe ich mich versehe, schließe ich meine Augen und schon haften seine Lippen ein weiteres Mal an den meinen. Es ist ein berauschendes Gefühl, alles in mir tobt, doch der Kuss hingegen ist sehr langsam, gefühlvoll und zärtlich. Er küsst so gut so gekonnt, so erfahren. Unsere Lippen spielen zärtlich miteinander, bis er auf einmal den Kuss beschleunigt. "Mhm", ich seufze zufrieden, da mir das eigentlich gerade recht kommt. Seine Hände berühren mich wie ich es eigentlich erwartet habe, nicht und auch seine Zunge bleibt in seinem Mund. Mein Exfreund hätte schon längst seine Finger an meinem Hintern und von seiner Zunge will ich gar nicht erst reden. Er meinte immer er könnte sich alles holen, aber dieser Mann hier scheint so anders. Er ist so gefühlvoll. Sanft schnappen wir nach den Lippen des Anderen und in mir scheint ein Unwetter aufzuziehen. Ich werde von Blitzen befallen, und mein blut in meinen Adern schwebt. Langsam bewegen sich meine Hände zu seinem Nacken. Mein Atem strömt stockend aus meiner Nase. Seine Hände legen sich behutsam auf meinen Schultern ab. Wir küssen uns eine ganze Weile so, eine lange Zeit in der ich auf Wolken schwebe, meine zu fliegen und es macht so süchtig. Langsam löst er sich von mir, seine Zunge aber streift dabei über meine Lippen. Mein Körper zittert bei dieser Berührung auf. Lieb lächelt er mich an, seine Finger streicheln sanft meine Wangen. Ich lächle glücklich zurück. "Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, was ich je bekommen habe.", flüstere ich ihm zu. "Geschenke die von Herzen kommen, sind immer am schönsten.", flüstert er mir zu und schon fügen sich unsere Lippen wieder zusammen. Sie erzählen sich lange Geschichten. Geschichten über Glück, wundervolle Gefühle und einem Tanz, der nie endet. Er legt seinen Kopf auf meiner Brust ab, zärtlich streicht er meine Hand und streicht meinen Arm. Ich kraule seinen Nacken. Wir reden, über alles - über gott und die Welt- über Ängste, Träume, Hoffnungen. Ich fühle mich so wohl, so beflügelt und einfach nur glücklich. Ich weiß nicht wie es passiert ist, aber ich scheine in der Nacht eingeschlafen zu sein. Nun liege ich hier auf dem Sofa. Eine decke liegt über mir. Ich lächle glücklich darüber. Ein Blick auf die Uhr, welcher mir sagt, dass ich sehr lange geschlafen habe. Langsam erhebe ich mich. Ich trage noch meine Kleidung von gestern, aber es stört mich nicht. Er hat keine Versuche gemacht, sich an mich ran zu schmeißen. Selbst ein Zungenkuss bliebt mir verweigert. Ich denke, das sollte ich nachholen. Leicht müde, aber dennoch so glücklich, schreite ich in die Küche, wo ich ihn vermute, aber er ist nicht da. Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meinem Magen aus.. Rasch laufe ich durch meine kleine Wohnung, dennoch, er ist nicht da. Ein Blick aus dem Fenster. Sein Auto ist auch weg. Ich schlucke hart, die Erkenntnis ist so...so hart. War das denn alles gelogen gestern? Ich...wir haben so viel geredet, uns so oft geküsst. Ich... Meine Gedanken verschwinden. Auf dem Boden meines Schlafzimmers sehe ich den Ehering. Zögerlich hebe ich ihn auf. Auf der Innenseite steht ein Name, vermutlich der, seines Mannes, ein Datum und sein Nachname. Wenn er diesen Mann noch lieben würde, hätte er dann nicht, den Ring wieder mit genommen? Ich weiß nicht recht, aber mit gemischten Gefühlen, Gefühlen aus Unverständnis, und der Frage ob ich ihn je wieder sehen werde, möchte ich die Wohnung verlassen, da ich noch zu meinen Freunden wollte. Doch ich bleibe stehen. Lächelnd und auch glücklich betrachte ich vor meiner Tür eine rote Rose, mit einem Brief. Sofort nehme ich beides zur Hand. Der Brief ist schnell geöffnet. >Guten Morgen süßes Weihnachtsgeschenk. Sei mir nicht böse, dass ich schon weg bin, aber ich musste los. Dich wecken, nein - das konnte ich nicht. Es war ein wunderschöner Abend...den ich gerne wiederholen würde. Ich hätte nie gedacht, das ich gestern Abend noch glücklich sein könnte, aber ich war es, bin es noch und dafür danke ich dir. Du bist ein Engel. Ruf mich mal an. *nummer* In liebe Atemu< Mit einem glücklichen Lächeln gehe ich aus der Tür. Draußen ist es eisig kalt, aber es kümmert mich nicht, die Flamme in meinem Herzen wärmt mich. "Na sicher ruf ich dich an.", meine ich laut und hüpfe über die Straße. Bei meinen Freunden angekommen, umarme ich sie. "Na, wie war Heiligabend?", fragt mich mein bester Freund Joey. Ich strahle ihn an. Schmetterlinge überfallen meinen Bauch. "Ich habe ein unterwartetes aber wundervolles Geschenk bekommen", lächle ich ihn an. Ich schreibe eine SMS an mein Geschenk. >Was machst du Silvester?< >Dich küssen< Lächelnd packe ich das Handy weg und genieße die Weihnachtstage wie nie zuvor. Es ist schön, glücklich zu sein. so dalle ich kann nit gut yugis sicht tippen^^ danke, an neko, die sich den horror hier freiwillig angetan hatte ^^b lacht also, man sieht isch *knuff* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)