Maidensammler und Wächter von Leillia (Verbotene Liebe) ================================================================================ Kapitel 5: Die Maid ------------------- Kapitel 5: Die Maid Gelangweilt saß Loki in seinem Arbeitszimmer und sah sich Mayuras Kette an. Noch immer hatte er keinen Hinweis auf ihren Verbleib gefunden. Aber wenigstens wusste er nun, dass seine beste Freundin noch lebte. Yamino trat ein und brachte seinem Vater Tee. Er stellte das Tablett auf einem Tisch ab und sah seinen Vater besorgt an. Er wusste sehr gut, wie sehr er unter dem Verschwinden des rosahaarigen Mädchens litt. Aber da war der Gott nicht der einzige, denn auch ihre Freunde und ihr Vater litten sehr. „Ist alles in Ordnung, Loki-sama?“, fragte er leise, „Sie sehen sehr erschöpft aus.“ „Ich wäre gern mit Sleipnir auf die Suche gegangen, aber er lebt nicht mehr in Walhalla und ich habe keine Ahnung, wo er nun ist. Immerhin ist er nun ein freier Hengst und muss niemanden mehr tragen.“, erklärte der Gott der Lügen. Seufzend drehte Yamino sich um und meinte: „Wenn er will, wird er kommen. Sleipnir ist eben kein normales Pferd. Ich bin mir sicher, dass Sie Mayura auch ohne seine Hilfe finden können. Sie müssen nur etwas Geduld haben.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum wieder und ließ seinen Vater allein. Loki stand auf und sah aus dem Fenster. Draußen regnete er und ein paar Raben flogen umher. Er musste an Odin denken. Sein Bruder war schon eine ganze Weile tot. Und das war nur, weil Balder von ihm Besitz ergriffen hatte. „Ich sollte mal runter nach Helheim. Vielleicht weiß mein Bruder ja etwas über die Wächterinnen. Anscheinend sind sie ja wieder aufgetaucht. Und er als Ältester weiß bestimmt etwas über sie.“, überlegte er laut. Dann rief er wieder das dreibeinige Pferd und wurde von Helhesten ins Totenreich gebracht. Wieder musste er erst zu Hel, die ihn verwundert ansah. „Wie ich sehe, bist du schon wieder hier. Was führt dich diesmal zu mir?“, wollte sie wissen. Loki antwortete: „Diesmal würde ich gern Odin sehen. Ich hoffe, dass er mir bei einem kleinen Problem helfen kann.“ „Aber du weißt doch, dass sie noch lebt. Und ich glaube auch nicht, dass er weiß, wo sie sich befindet.“, meinte sie. Ihr Vater nickte nur. „Das weiß ich auch. Aber darum geht es auch gar nicht. Bitte rufe ihn oder sag mir, wo er sich befindet.“, bat er. Nach einer Weile befand er sich mit seinem Bruder in einer kleinen Nische von Hel Hallen und sah ihn an. „Ich denke mal, dass du eine Frage hast, oder?“, wollte Odin wissen. Als Antwort kam nur ein einfaches Nicken, was aber auch schon genug aussagte. „Ich würde gern wissen, was du mir über die heutige Wächterin der Drachen sagen kannst. Es soll nämlich eine geben.“, war Lokis Frage. Odin sah ihn an und runzelte die Stirn und schien nicht mit dieser Frage gerechnet zu haben. „Ja, es gibt wieder eine.“, murmelte er, „Aber frag mich nicht, wer es ist. Ich weiß lediglich, dass es sich um eine junge Frau handelt. Sie ist gerade mal 16 und verfügt über enorme Kräfte. Aber es ist gut möglich, dass sie noch gar nichts davon weiß und sie nicht mal einsetzen kann. Sie befindet sich wahrscheinlich bei einem Dämon, der sie entführt hat. Sie ist in Japan. Aber mehr weiß ich auch nicht.“ „Das ist schon genug. Nun weiß ich wenigstens, dass es sie gibt und dass sie ein Entführungsopfer ist. Danke, Odin.“, nickte der andere. Der Tote lächelte und sagte: „Das freut mich, dann konnte ich dir wenigstens helfen. Übrigens, wenn du sie suchst, solltest du eins wissen: Sie ist das, was man einst als Maid bezeichnet hat. Der Dämon könnte also durchaus ein Maidensammler sein.“ Kaum hatte er alles gesagt, war der nicht mehr lebende Gott wieder fort und Loki rief wieder Helhesten. Nun wo er wusste, was er wissen wollte, konnte er ja wieder zurück nach Midgard reisen und sich wieder seiner Suche widmen. Es war kühl und feucht. Es regnete nicht, die Feuchtigkeit lag einfach in der Luft. Vor ihm stand Mayura und trug ein langes, weißes Kleid mit dünnen Trägern. Hinter ihr stand ein großer, weißer Drache. „Mayura, bist du in Ordnung?“, fragte er besorgt. Die junge Frau nickte und kniete sich hin, um den Jungen in die Augen sehen zu können. „Ja, mir geht es gut. Ich hoffe, dass auch du gesund und munter bist.“, lächelte sie, „Und die anderen natürlich auch.“ „Wir alle machen uns große Sorgen um dich. Wenn ich dich nur irgendwie zurückholen könnte.“, murmelte Loki. Drache knurrte und meinte: „Was kannst du schon tun? Sie wird schon klar kommen. Immerhin bin ich ja auch noch da. Und ich werde sie mit meinem Leben beschützen.“ Dann spannte er seine Flügel und erhob sich in die Luft. Mayura blieb zurück, stand aber wieder auf. Nachdenklich hatte sie ihren Blick zum Himmel gewandt. „Er wird es tun, aber ich möchte trotzdem wieder nach Hause. Ihr fehlt mir alles so.“, flüsterte sie traurig. Der Junge sah sie an und nickte. Sagen konnte er nichts, denn ihm fiel einfach nichts Vernünftiges ein. Traurig sah er zu Boden und kam sich reichlich schwach vor. Er war machtlos, hatte sie nicht vor diesem Entführer schützen können. Und nun konnte er sie nicht mal finden. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Aber ich scheine zu schwach zu sein…“, murmelte er. Ein lächeln glitt auf die Lippen des Mädchen und sie kniete sich wieder vor ihn. „Du bist eben nur Kind. Aber ich weiß es zu schätzen, Loki.“, sagte sie. Plötzlich umarmte sie ihn und begann zu weinen… Langsam öffnete er seine Augen und sah sich im trüben Licht um. Draußen schien schon die Sonne, aber ihr Licht wurde noch von den Vorhängen am Fenster zurückgehalten. Loki musste an den Traum denken. Er hatte nicht nur Mayura gesehen, sondern auch einen Drachen. Aber es war nichts seltsames, dass der Drache im Traum gewesen war. Nein, es war eher seltsam, dass Mayura Dyo gesehen hatte. Seines Wissens nach war sie gar nicht in der Lage, Drachen oder Geister zu sehen. Und sie konnte auch nicht hören, dass Fenrir die Sprachen der Menschen sprach. „Ich frage mich, ob dieser Traum eine Bedeutung hatte. Aber wieso hat Mayura dann die Echse sehen können? Sie kann doch keine Magie wahrnehmen, und daher dürfte sie auch keine magischen Wesen wahrnehmen dürfen. Aber es ist schon seltsam, dass ich von ihr geträumt habe. Und dann dieser Drache.“, grübelte er. Im selben Moment kam Yamino hinein, trat zum Fenster und schob die Vorhänge bei Seite. „Guten Morgen, Loki-sama. Wie ich sehe, sind sie schon wach. Das Frühstück ist schon fertig.“, lächelte er und sah seinen Vater an. Dieser lächelte nur und stand auf. Wenige Minuten später saß er angezogen in der Küche und aß. „Hm… Frühstück.“, ertönte eine Stimme und Narukami setzte sich ebenfalls an den Tisch, „Gib mir mal einen Teller und Besteck.“ „Guten Morgen, Thor.“, grüßte Loki und warf einen flüchtigen Blick auf seinen Neffen. Dieser freute sich erstmal, dass Yamino ihm einen Teller und Besteck gab und begann zu essen. „Morgen. Hast du schon irgendetwas herausgefunden?“, schmatzte der Gott des Donners. „Nicht viel. Ich weiß nun nur, dass die Wächterin der Drachen wieder aufgetaucht ist und entführt wurde.“ Loki sah aus dem Fenster. Er war mit seinem Neffen in sein Arbeitszimmer gegangen, um hier in Ruhe über die Neuigkeiten zu reden. „Dann ist sie also wieder da. Weißt du auch schon, wer es diesmal ist?“, wollte der andere wissen. Loki schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, leider nicht. Ich weiß nur, dass sie wieder da ist und entführt wurde. Wenn sie sich hier befinden sollte, muss sie bei Mayura sein. Immerhin werden hier nur drei Mädchen vermisst. Dein Vater glaubt, dass es sich bei dem Entführer um einen Maidensammler handelt.“ „Dann vermutet er das selbe wie wir. Wenn mein Vater Recht, müsste es den Mädchen aber gut gehen, oder?“, war Thor Meinung. Der ältere Gott nickte und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Dann sagte er: „Da hast du durchaus Recht. Auch wenn Maidensammler ihre Opfer stets in ihren Häusern festhalten, behandeln sie die Damen gut. Man darf nie vergessen, dass sie sammeln. Und eine tote oder verletzte Maid hat für sie eben keinen Wert. Ich hoffe, dass die Vermutung stimmt. Dann hätten wir wenigstens eine Chance, sie lebend zu finden.“ „Du machst dir große Sorgen um Mayura, oder?“, kam die Frage. Loki nickte nur und sah seinen Neffen an. Er wusste, dass dieser dass selbe dachte wie er. Und wenn seine Vermutung wirklich stimmte, dann war sie wenigstens in Sicherheit, auch wenn sie vorerst bei diesem Dämon bleiben müsste. Dieser Gedanke war sehr angenehm. Aber trotzdem musste er sie ja finden, denn der Gott konnte sich nicht vorstellen, dass sich das Mädchen dort wohl fühlen würde. „Ich gehe wieder und höre mich in Asgard mal um. Vielleicht wissen die da ja, ob wieder einer der Maidensammler in Midgard ist.“, meinte Narukami und verschwand wieder. Loki blieb allein zurück. Am Nachmittag kam Heimdall zu ihm. Zusammen setzten sie sich mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen ins Arbeitszimmer. „Ich sehe dich ja nicht gerade häufig, Heimdall. Was gibt es?“, fragte er freundlich und genehmigte sich einen Schluck seines Gebräus. Heimdall sah den Gott an und antwortete: „Du hast Recht, ich verlasse Asgard nicht gerade oft. Ich habe von meinem Bruder gehört, dass möglicherweise wieder ein Maidensammler unterwegs ist. Ich habe mich sofort umgehört und etwas Interessantes herausgefunden. Es ist wirklich einer auf Suche. Er soll sich hier in Japan aufhalten. Und er ist sogar hier in der Gegend. Aber nicht nur er. Ich habe auch herausgefunden, dass die Drachenwächterin wieder da ist.“ „Das mit dem Maidensammler wusste ich nun nicht. Das war nur eine Vermutung. Aber was die Wächterin angeht, so hatte Odin mir das schon gesagt. Weißt du zufällig auch, wo sie ist?“, wollte der Gott in Kindergestallt wissen. Heimdall nickte und sagte: „Man hat sie zuletzt in dieser Stadt gesehen. Aber sie ist vor einer Weile verschwunden. Ungefähr zu der Zeit, wo auch die anderen Mädchen verschwunden sind. Mann weiß aber nicht, ob es einen Zusammenhang mit dem Dämon, den Entführungen und der Wächterin gibt.“ „Ich kann mir gut vorstellen, dass die vermissten Mädchen bei dem Maidensammler sind. Und Odin meinte, dass die Wächterin auch entführt wurde. Es scheint so, als würden wir Mayura und die anderen beiden finden, wenn wir auch den Sammler finden. Und mit ihnen würden wir auch die Wächterin finden.“, überlegte Loki laut, „Zumindest würde es alles einen Sinn ergeben.“ „Willst du damit sagen, dass Mayura von einem Maidensammler mitgenommen wurde?“, wollte Heimdall wissen. „Es ist zumindest denkbar.“, war die Antwort. Als Heimdall weg war, saß Loki im Wohnzimmer und dachte nach. Bisher hatte man noch keine Spur von den drei Mädchen gefunden. Die Polizei vermutete schon, dass man sie umgebracht hatte. Er wusste, dass diese Vermutungen nicht unmöglich waren, aber er wusste, dass sie auch bei dem Maidensammler sein konnten. Und diese Vermutung war wahrscheinlicher. „Loki-sama, Kotaro ist hier.“, erklärte Yamino und ein blonder Jugendlicher betrat den Raum. Schweigend setzte er sich aufs Sofa. „Es gibt noch nichts neues, oder?“, fragte er besorgt. Loki schüttelte den Kopf und schwieg. Er wusste, dass Kotaro es als eine negative Antwort verstehen würde. Seufzend schaltete der Jugendliche den Fernseher ein. Es liefen Nachrichten, aber sie brachten auch keine Neuigkeiten. „Ich habe bisher nichts rausfinden können. Aber ich bin mir sicher, dass Mayura noch lebt und wir sie bald finden werden. Immerhin haben sie ja auch noch keine Spuren gefunden. Und so lange man ihre Leiche nicht findet, besteht noch Hoffnung.“, erklärte er, „Und die anderen beiden haben sie ja auch noch nicht gefunden.“ „Ja, da hast du Recht.“, murmelte Kotaro, „Sie haben wirklich noch nichts gefunden. Ich freue mich, dass du noch Hoffnung hast. Kaho weiß schon gar nichts mehr, was sie denken soll. Ich kann sie ja verstehen, sie ist Mayuras beste Freundin. Und ich mache mir ja auch große Sorgen. Hoffentlich finden wir sie bald.“ Loki nickte und schaltete den Fernseher wieder aus. Er hatte keine Lust, eine Seifenoper zu sehen. Und hatte gerade angefangen. „Sonst kannst du sie gern mal mitbringen. Ich bin mir sicher, dass sich Yamino um Kaho kümmern würde. Vielleicht hilft es ihr ja, sich etwas besser zu fühlen.“, schlug Loki vor. Der blonde nickte und antwortete: „Das ist eine gute Idee. Danke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)