Maidensammler und Wächter von Leillia (Verbotene Liebe) ================================================================================ Kapitel 3: Die Wächterin der Drachen ------------------------------------ Kapitel 3: Die Wächterin der Drachen Loki sah aus dem Fenster uns dachte nach. Mayura war schon seit einer Woche verschwunden und noch immer hatte er keine neue Spur von ihr gefunden. Auch von den anderen beiden Mädchen gab es keine Spuren. Aber es war auch keiner mehr verschwunden. „Ich frage mich, wie es den drei Mädchen geht. Was Mayura angeht, so wird sie wohl am ehesten klar kommen.“, meinte er, noch immer aus dem Fenster sehend. „Zumindest können wir raus finden, ob Mayura noch lebt.“, erklärte Narukami, der auch anwesend war. Loki drehte sich zu ihm und sagte: „Ja, dass können wir durchaus. Ich muss nur Sleipnir oder Helhesten holen und Hel aufsuchen. Die muss ja wissen, ob sie nun tot ist oder lebt.“ Im gleichen Moment tauchte ein kleiner Junge mit lila Haaren und roten Augen auf. Der war Junge ungefähr so groß wie Loki und sah aus wie ein Achtjähriger. „Was willst du hier, Heimdall?“, fragte er irritiert und sah den Wächtergott an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und antwortete: „Das Amulett von dem Drachen ist weg. Ich würde sagen, dass wieder eine Maid aufgetaucht und zur Wächterin geworden. Und Dyo ist ganz unruhig.“ „Das wundert mich nicht. Dyo muss gespürt haben, dass es bald wieder los geht. Ich frage mich nur, wer es ist. Zumal er ja immer mit mindestens 10 Mädchen redet, bevor er die Wächterin aufsucht. Aber mal was anderes. Kann ich Sleipnir oder Helhesten mal kurz haben? Ich muss in die Unterwelt.“, sagte der andere Gott in Kindergestallt. Heimdall sah ihn irritiert an und antwortete zögernd: „Also Sleipnir wird wohl nicht mitgehen. Den brauchen wir, um in Asgard die Ordnung zu halten. Immerhin ist er der schnellste. Aber ich kann Helhesten für dich auftreiben und dann kann es dich zu Hel bringen.“ Loki bedankte sich und Heimdall verschwand wieder. „Und, kommt Freyr auch noch? Oder Tyr?“, fragte Narukami, als der dritte Gott weg war. Aber der Donnergott musste auf die Antwort warten. „Freyr hängt in Alfnheim fest und muss sich um die Elfen kümmern. Vergiss nicht, dass er deren König ist. Und Tyr kümmert sich oben um alle wichtigen Angelegenheiten, die eigentlich deine Aufgabe wären. Ich schätze mal, dass von denen keiner mehr kommt. Und Balder ist endgültig tot.“, zählte er nach einer Weile auf. Plötzlich ertönte ein leises Wiehern und ein graues Knochenpferd tauchte aus. Es hatte eine zottelige, schwarze Mähne, einen zotteligen, schwarzen Schweif und nur drei Beine. Aus seinen Augenhöhlen leuchteten rote Augen. „Ok, es ist da.“, meinte der Donnergott und betrachtete das Totenpferd. „Ja, dann sollte ich gehen. Ich werde auch gleich nach der Wächterin forschen.“, meinte er, nahm die Gestallt eines blonden Jugendlichen im roten Gehrock an und kletterte aus den Rücken des wundersamen Pferdes. „Das ist eine sehr gute Idee. Dort kann man dir bestimmt helfen.“, meinte der andere Gott. Loki nickte und sagte: „Helhesten, bringe mich bitte zu deiner Herrin.“ Kurz darauf galoppierte das Tier los (was bestimmt ganz schön albern aussieht) und Loki hielt sich an der Mähne fest. Kurze Zeit später befanden sie sich an einem dunklen, kalten Ort. Es roch modrig und nach tot. Viel sehen konnte man nicht, aber der Gott konnte den Helhund und Wächter Garm kläffen hören. „Danke, ab hier kann ich allein laufen.“, sagte er und kletterte wieder runter, worauf das Pferd dann verschwand. Langsam trat er vor einem großen Lehnstuhl, auf dem eine sehr hübsche Frau mit lange rosanen Haaren und grünen Augen. Sie trug eine Brille und runden Gläsern und schwarze Kleider. „Hallo Hel.“, grüßte der Lügengott und die Totengöttin lächelte leicht. „Ich freue mich, dich mal wieder zu sehen.“, lächelte sie, „Was kann ich für dich tun?“ „Ich habe eine Frage und außerdem würde ich mich gern in Helheim umhören. Kannst du mir diesen Gefallen tun?“, fragte er. Hel nickte er stellte seine Frage: „Ist Mayura hier? Oder lebt sie noch?“ „Mayura ist nicht hier. Ich habe leider keine Ahnung, wo sie abgeblieben ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie noch lebt.“, antwortete sie… Wenig später lief er durch einen großen, hellen Wald. Er gehörte zum Helheim und die Leute hier hatten nichts verbrochen. Hel hatte ihm eine Person gesagt, die etwas über die Wächterin wusste und ihm wahrscheinlich helfen konnte. Und genau zu der wollte er nun. Loki vermutete, dass der Fall von Mayura mit dieser Wächterin zu tun hatte und der Täter unter diesen Mädchen jene Frau suchte. Immerhin wurden nur sehr hübsche Mädchen ausgesucht und mitgenommen. Und die Wächterin war ebenfalls sehr hübsch. „Kann ich dir helfen, Junge?“, fragte ein Mann in einer grauen Kutte, der sich auf einen Stab stützte. Loki sah ihn an und nickte. „Ja, ich denke schon. Ich bin Loki Laufeyjar sonr und bin auf der Suche nach Gawain, den Weisen. Könnt Ihr mir Auskunft geben, wo er zu finden ist?“, war die Antwort und der Alte nickte. „Gewiss. Der Mann, den du suchst bin ich. Doch leider sagt mir dein Name nichts. Was kann ich für dich tun?“, lächelte er und Loki antwortete: „Ich würde gerne alles über die Wächterin der Drachen wissen, was Ihr mir sagen könnt.“ Der Mann sah ihn prüfend an, seufzte dann und meinte: „Ich wurde schon lange nicht mehr nach ihr gefragt. Sie war meine geliebte Tochter. Da du hier bist, kann ich dir vertrauen und dir sagen, was ich weiß.“ Der Gott sah ihn freundlich an und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Hör gut zu.“, sprach Gawain, „Vor hunderten von Jahren gab es eine junge Dame namens Gwendolyn. Wie ich dir bereits sagte, war sie meine Tochter. Sie war vom Volk der Kelten und wunderschön, die Männer drehten sich oft nach ihr um. Als sie 14 Jahre alt war, tauchte ein weißer Drache von stattlicher Gestallt auf und bat sie, den Platz als Wächterin ein zu nehmen und über den Zugang von den Menschenorten zum Drachenfelsen zu wachen. Er wollte, dass die Menschen auf ewig von ihnen getrennt wurden. Ich war dagegen, aber Gwendolyn ging mit. Die Drachen gaben ihr ein Amulett als Geschenk und sie wachte über die Drachen. So kam Frieden zwischen und diesen großen Kreaturen. Es gab eine Dämonenart, die sie allerdings haben wollten. Man nannte sie Maidensammler und sie begehrte mein Kind wegen ihrer Schönheit. Sie wollten sie mitnehmen, aber Gwendolyn weigerte sich. Sie töteten sie und seit dem wird das Amulett immer an eine andere Frau, die Wächterin wird, gegeben. Dieses Amulett bekommen sie immer von einem weißen Drachen. Aber nicht alle, die das Amulett haben, sind Wächter. Wenn die Wächterin auftaucht, wird es ihnen wieder weggenommen und an die Wächterin weitergeben. Übrigens ist diese immer die Reinkarnation meiner Tochter.“ Loki nickte und überlegte. Es gab mal eine Frau, die mit Drachen zu tun hatte, aber er war sich nicht sicher, ob sie eine Reinkarnation von Gwendolyn gewesen war. „Eure Tochter war also die erste Wächterin und ihre Seele ist seit dem auf Wanderschaft.“, fasste er zusammen und der alte Mann nickte. Dann bedankte Loki sich und machte sich auf den Rückweg. Er wusste nun, was es mit der Wächterin auf sich hatte und war sich nun auch sicher, dass der Entführer ein Maidensammler war, der hoffte, die wiedergeborene Gwendolyn zu fangen. Nach einer Weile stand er wieder vor Hel, seiner Tochter. „Ich danke dir. Gawain könnte mir helfen und ich weiß nun genug über die Wächterin. Den Rest kann ich bestimmt über alte Schriften herausfinden.“, erklärte er kurz. „Das freut mich.“, lächelte die schöne Göttin, „Dann kannst du nun Helhesten nehmen und zurück gehen. Du möchtest bestimmt Mayura retten.“ Loki nickte und Helhesten kam angetrabt (was bestimmt immer noch bescheuert aussieht). Sofort kletterte er wieder auf den Rücken des Tieres und es lief los. Wieder veränderte sich die Gegend. Nach einer Weile erreichte er endlich das Innere seines Hauses. „Und, was herausgefunden?“, fragte Narukami, als Loki wieder in seiner Kindergestallt steckte und das dreibeinige Pferd wieder weg war. Der Gott nickte und antwortete: „Ja, das habe ich. Zum einen lebt Mayura noch und zum anderen habe ich einiges über diese Wächterin, von der Heimdall gesprochen hatte, erfahren. Ich denke mal, dass unser Entführer kein Mensch ist.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte der andere Gott. Loki schwieg eine Weile und überlegte, wie er es am besten erklären konnte. „Wie ich darauf komme?“, wiederholte er die Frage, „Ich habe nur mal genauer nach gedacht und etwas bemerkt. Alle Opfer waren sehr hübsch, dass muss man schon bedenken. Hinzu kommt, dass Mayura noch lebt. Auch die Sache mit den Blumen und den Schmuck spricht auf den Maidensammler zu. Immerhin nimmt er nur schönen Damen mit und gibt der Familie auf diese Waise bescheid. Und das ist typisch für diese Dämonen.“ Der Donnergott nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Er schien zu wissen, dass diese Schlussfolgerungen durchaus logisch waren. „Ja, das klingt logisch. Aber du hast ihn doch getötet.“, gab er zu bedenken. Auch darauf hatte Loki wieder eine Theorie parat. „Das mag sein, aber es ist nicht klar, ob er der Einzige war. Zumal er nie nach einer Wächterin gesucht hat. Immerhin war er viel jünger als sie und wusste davon nichts. Und die Wächterin wurde von einem Maidensammler ermordet. Ich schätze, dass er wieder aufgetaucht ist und sie sucht.“, erklärte er. Diese Erklärung war vollkommen richtig und Loki wusste, dass sein Neffe das wusste. Immerhin lebte Gwendolyn vor einigen hundert Jahren und der, den er kannte war erst 50 gewesen und das war vor 100 Jahren gewesen. Also war es unmöglich, dass er von ihr wusste und sie gesucht hatte. „Und wieder ist es logisch. Dann geht es also um Dyos Partnerin. Der muss ja echt gefallen an dieser Frau haben, wenn er die so lange sucht.“, meinte er und sah seinen Onkel fragend an. Dieser nickte als Bestätigung, dass er es genauso sah. Stille trat ein und jeder hing seinen Gedanken nach. Loki machte sich nach wie vor Sorgen um seine beste Freundin, andererseits war er beruhigt zu wissen, dass sie noch lebte und nicht schon getötet worden war. Und auch die anderen beiden waren noch nicht gefunden worden. Und die Tatsache, dass der Maidensammler am Verschwinden der Drei schuld war gab dem Lügengott die Hoffnung, sie lebend zu finden. „Ich schätze, dass wir kämpfen müssen, wenn wir sie da rausholen wollen. Und ich weiß nicht, wie mächtig der Dämon ist.“, murmelte er und sah seinen Neffen kurz an. Dieser nickte nur. einer Weile stand er auf und sagte: „Na ja, ich gehe mal wieder zurück. Wenn ich etwas höre gebe ich dir Bescheid.“ Loki nickte und meinte: „Gut, wir sehen uns. Wenn es sein muss werde ich mich oben noch umhören. Narukami nickte und verschwand. „Nun bin ich allein…“, gähnte Loki und sah aus dem Fenster und beobachtete ein paar Krähen, die über den Horizont flogen. Unwillkürlich musste er an seinen großen Bruder denken. Es gab Momente, wo er ihn gern gesprochen und um Rat gebeten hätte, so auch jetzt. Aber Odin war tot, gestorben durch Lokis Hand. Auch wenn er es ihm nicht übel nahm wollte Odin nun seine Ruhe haben, da war der Lügengott sich sicher. Am nächsten Morgen wachte Loki auf und musste an einen Tag, der schon über 100 Jahre zurück lag, denken. Damals hatte er mit einem sehr jungen Drachen in einer Höhle gesessen und hinaus gesehen, wo es ununterbrochen geregnet hatte. Der Drache war schneeweiß mit blauen Augen gewesen und hatte den Regen genauso wie er selber gehasst. Da war Dyo gerade mal so groß wie ein Hund gewesen und Loki war am Drachenfelsen gewesen. Damals wurde er von Elena, einer jungen, blonden Schönheit, bewacht. Loki hatte sie oft angebaggert, aber sie hatte ihn stets ignoriert. „Dyo war damals noch so lebhaft und wild gewesen. Nun ist er sehr weise geworden und man merkt nur noch selten, dass er ein sehr temperamentvolles Wesen ist. Kaum zu glauben, dass er mit der Wächterin zusammenarbeiten wird.“, murmelte er und sah nun zur Tür, die sich öffnete. Yamino trat mit einer Tasse Tee ein und stellte sie seinem Vater auf den Tisch. „Sie sehen erschöpft aus, Loki-sama.“, bemerkte er, „Sie sollten sich ausruhen.“ Loki lächelte nur und trank einen Schluck von dem Tee. Er wusste, dass Yamino Recht hatte und er sah nicht nur so aus. Seit Mayuras Verschwinden schlief er schlecht und war dauerhaft erschöpft. Diese ständigen Sorgen waren nicht gut für ihn. „Es geht mir gut, Yamino.“, lächelte er und sah seinen Sohn prüfend an. Er sah aus wie immer, aber Loki war sich sicher, dass es den jungen Mann auch nicht so gut ging. Er kannte Mayura auch sehr gut und machte sich mit Sicherheit ebenfalls große Sorgen um sie. Allerdings ließ er sich nichts anmerken. Wahrscheinlich um so den Rücken seines Vaters zu stärken. „Sie werden sie schon finden und retten.“, munterte Yamino ihn auf. Loki lächelte und sagte: „Ja, das hoffe ich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)