Das Leben von Reiji und Naoya von Picco-der-Teufel ================================================================================ Kapitel 22: Ein Tag Frieden --------------------------- Naoya lag noch friedlich schlummernd im Bett. Die Decke rutschte ihm immer weiter vom Körper. Das Kätzchen bemerkte es gar nicht, sondern drehte sich noch einmal auf die andere Seite. Sein nackter Körper zitterte bereits vor Kälte. Schmale lange Finger griffen nach der Decke und zogen diese über ihn. Reiji lächelte sanft und wuschelte seinem Liebling noch einmal durch die Haare. Er nahm sich das Tablett, um das Geschirr in die Küche zu bringen. Reiji stellte den Wasserhahn ein, um die Spüle mit Wasser zu füllen. Während sich das Nass sammelte, überlegte der Agenturchef noch einmal. Was hatte sein Bruder bloß mit dem Jungen vor? Hoffentlich war er nicht noch schlimmer, als er es schon getan hatte. Durch seine ganzen Gedanken, schaffte er es beinahe, dass das Wasser über die Spüle floss. Rechtzeitig schaffte Reiji es noch, den Wasserhahn abzustellen. Nachdem er Spülmittel hinzufügte, begann er Abzuwaschen und versank dabei wieder in seine Gedanken. Wo könnte er denn endlich mit Naoya gemeinsam leben? Dort sollte es schon friedlich sein. Ohne es wirklich zu merken, wusch Reiji ständig nur einen Teller. Plötzlich begann seine linke Hand zu zittern. Dieses war so stark, dass er den Teller fallen ließ, welcher auf dem Boden zersprang. „Verdammt! Was ist das?“, fluchte der Agenturchef. Es dauerte eine Zeit bis es endlich aufhörte. Erleichtert seufzte Reiji auf. Hinter ihm erschien Naoya und rieb sich ein Auge. Er hatte sich einfach ein Hemd provisorisch übergezogen. „Reiji, alles in Ordnung?“ – „Ja, mir ist nur ein Teller aus der Hand gerutscht. Mach dir keine Sorgen.“ – „Bist du dir sicher?“, hakte Naoya nach. „Ja.“, meinte Reiji und ging auf seinen Liebling zu. Er umarmte ihn und drückte sein Kätzchen an sich. „Ich bin so froh, dass ich dich habe und dass ich noch bei dir sein darf.“ – „Sag doch so was nicht!“, quengelte der Schüler und legte seine schmalen Finger auf den Rücken seines Geliebten. „Hast du Lust ein bisschen rauszugehen?“ – „Nein! Nachher kommt dieser Idiot wieder auf den Gedanken, mich umzufahren und dann liegst du wieder im Krankenhaus. Ich will das nicht!“ – „Gut, dann gehen wir wieder zurück ins Bett. Ich wasch noch schnell ab.“ Naoya stellte sich auf die Zehenspitzen und legte sachte seine Lippen auf die Reijis. „Ich geh schnell unter die Dusche.“ – „Mach das.“, lächelte der Agenturchef. Während sich das Kätzchen unter der Dusche die Erfrischung verschaffte, um wach zu werden, hielt sich Reiji die Hand. „Hoffentlich passiert das nicht, wenn Naoya dabei ist. Ich muss unbedingt zu Kiichi oder ihn zumindest anrufen, so dass es der Kleine nicht mitbekommt. Er macht sich schon zu große Sorgen um mich.“, murmelte er vor sich hin. Dann erst widmete er sich wieder dem Geschirr. Reiji sammelte auch den zerbrochenen Teller ein und warf die Scherben in den Müll. Nach der Erfrischung unter der Dusche schlich er sich schnell zurück ins Schlafzimmer. Er wühlte schnell im Kleiderschrank nach neuen Klamotten. Es war ihm doch etwas peinlich, wenn Reiji ihn nun nackt sehen sollte. Schließlich war es hell und man konnte alles sehen. Alles! Bereits diese Horrorvorstellung ließ ihn rot anlaufen. Bevor er sich jedoch anziehen konnte, wurde ihm einfach die Schranktür zugeschlagen. Etwas verwundert sah Naoya zu Reiji. Zum Glück hatte er noch ein Badehandtuch um die Hüfte. Das wäre ihm sonst zu peinlich gewesen. Obwohl sich eine kleine Röte gebildet hatte, wäre dieser Stärker, wenn er ganz nackt vor ihm stehen würde. „Was hast du denn vor?“ – „Mich anziehen?!“, antwortete das Kätzchen leicht verwirrt. „Schon vergessen, was ich vorhin gesagt habe?“ – „Das wir nicht rausgehen...?“ – „Das andere meint ich eher!“ – „D-das....!“, versuchte er zu sagen, stockte jedoch, weil er genau wusste, was Reiji mit ihm vorhatte. Der Agenturchef legte seine Lippen auf die Lider des Schülers. Mit der linken Hand löste er den lockeren Knoten des Handtuchs und entblößte seinen Geliebten vollkommen. Sofort verstärkte sich die Röte in Naoyas Gesicht. Er konnte Reiji nicht mehr in die Augen sehen. Aber das ließ der Agenturchef nicht mit sich durchgehen. Der Schwarzhaarige packte sich sein Kätzchen am Kinn und zwang ihn so dazu, ihn anzusehen. „Seit wann so schüchtern?“, leckte sich Reiji über die Lippen. Am anderen Ende der Stadt stieg Jinnai in sein Auto. Bevor er den Motor startete, zündete er sich gemütlich eine Zigarette an. „Ich muss das irgendwie hinkriegen, dass der Kleine endlich Ruhe gibt. Wäre nicht gerade nett, wenn ich Anpfiff vom Boss bekomme.“, murmelte Jin vor sich hin, mit dem Glimmstängel im Mundwinkel. Erst jetzt startete er den Motor und fuhr los. Wo er hin fuhr, wusste er selber nicht so genau. Denn Jinnai hatte keine Ahnung, wo sich dieser Kitou befand. Also zückte der Wolf sein Handy und fragte bei alten Kontakten nach dem Jungen. Es dauert bald eine gesamte Stunde bis er endlich eine Spur hatte. Mitten auf einer Kreuzung wendete der Wolf und fuhr in die andere Richtung. Sein Fuß trat ordentlich auf das Gaspedal. Sollte er sich nicht beeilen, würde Kitou wahrscheinlich schon längst über alle Bergen sein. Ein alter Bekannter hatte ihm nämlich gesteckt, dass sich Kitou auf dem Flughafen befand und bald ins Ausland fliegen würde. Bald war allerdings nicht zutreffend. Der Flug des Schülers würde in zwanzig Minuten sein. Also durfte Jinnai keine Zeit mehr verlieren. Jin stürmte aus seinem Auto und lief im Dauerlauf los. Er wusste genau, dass der Junge einfach losschreien würde, wenn er ihn sah. Doch Jinnai hatte sich bereits einen kleinen Plan beiseite gelegt. Am Schalter entdeckte er ihn endlich. Erleichterung machte sich in Jin breit. Die rasante Fahrt hatte sich also gelohnt. Der Callboy setzte seine Sonnenbrille auf und marschierte auf Kitou zu. Selbstbewusst legte er ihm eine Hand auf die Schulter. Ärgerlich drehte sich dieser um, doch als er in Jinnais Gesicht blickte, machte es ihn sprachlos. Niemals im Leben hätte er damit gerechnet ihn wieder zu treffen. Anders als Jin es erwartete, schrie Kitou nicht. Im Gegenteil, die Erscheinung des Wolfs, legten seine Stimmbänder komplett lahm. Also packte er den Jungen am Oberarm und schleifte ihn zurück zum Eingang. Erst jetzt begriff der Schüler was wirklich geschah. Bevor er sich bemerkbar machen konnte, flüsterte Jinnai ihm ins Ohr: „Ein Ton und ich werde mich garantiert nicht zurückhalten!“ Also verstummte Kitou schnell wieder. Ohne noch etwas zu sagen, stieg er in Jinnais Wagen. Der Callboy grinste hinterhältig als er den Wagen startete. Vollkommen benebelt lag Naoya auf Reiji. Seine Arme hingen schlaff an seinem Geliebten herunter. Der Agenturchef lehnte sich an die aufgestapelten Kissen und rauchte eine Zigarette, während er nebenbei mit Takamiya sprach. „Wie geht’s dir denn?“ – „Kann mich nicht beklagen. Aber du musst nicht jeden Tag anrufen. Ist ja wirklich nett von dir, dass du dir Sorgen machst, aber es reicht schon, dass Naoya das zur genüge macht.“ – „Na ja, der Kleine hat dich wirklich sehr ins Herz geschlossen. Pass gut auf dich und auf ihn auf.“ – „Das brauchst du mir nicht zweimal sagen!“, sagte Reiji zum Schluss und legte dann auf. Er zog an seinem Glimmstängel und pustete den Zigarettenrauch heraus. Total verschlafen und erschöpft blickte Naoya zu seinem Geliebten hinauf. „Reiji...?“ – „Das war nur Takamiya. Schlaf weiter.“ – „Ja....“, nuschelte das Kätzchen und legte seinen Kopf wieder auf die Brust Reijis. Kitou war bereits mit Jinnai im B&B angekommen. Seine Augen waren noch immer verbunden und so recht wusste er nicht, was nun mit ihm geschehen sollte. Doch er konnte spüren, dass er gefesselt wurde. „Ich habe dir doch gesagt, dass du die Finger von dem Kätzchen meines Bosses lassen sollst! Aber dass du gleich meinen Boss angreifst, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Das wirst du noch bereuen.“, zischte Jinnai und leerte seine Jacketttasche aus. Mehrere Pheromone legte er auf einen Tisch. „Dieses mal habe ich mir etwas ganz besonderes für dich ausgedacht!“, lachte der Wolf und leckte sich über die Unterlippe, „Selbst Honey würde neidisch werden! Aber keine Sorge, dass werde ich mit ihm auch noch machen. Ich weiß nicht so recht, ob er es mögen wird. Deswegen bist du mein Versuchskaninchen!“ Reiji war mittlerweile in der Küche. Er hatte sich regelrecht aus dem Schlafzimmer geschlichen, da er noch bei Kiichi anrufen wollte. Naoya sollte davon, so wenig wie möglich mitbekommen. Der Agenturchef klappte sein Handy auf und rief bei seinem älteren Bruder an. Dieser meldete sich wie immer fröhlich: „Hey Reiji! Was gibt’s neues? Solltest du nicht im Bett mit Naoya sein? Nach dieser langen Zeit!“ – „Lass den Blödsinn! Ich hab wichtigeres mit dir zu besprechen, solange Naoya noch schläft!“ – „Und das wäre?“ – „Meine linke Hand hat heute so gezittert, dass ich einen Teller fallen gelassen habe, weil ich ihn nicht mehr halten konnte! Was hat das zu bedeuten?“ – „Das sind deine Nervenstränge. Die regenerieren sich gerade. Das wird noch öfter in der nächsten Zeit passieren. Darüber brauchst du dir aber keine Sorgen machen! In spätestens einer Woche hat sich wieder alles gelegt und diese Zitterattacken lassen nach.“ – „Dann bin ich beruhigt.“ – „Das solltest du lieber auch Naoya sagen. Sonst macht sich dein Kätzchen noch mehr Sorgen als bislang!“ – „Kiichi, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du ihn nicht so nennen sollst!“ – „Keine Ahnung!“, lächelte er am anderen Ende. Ohne ein Wort der Verabschiedung klappte Reiji sein Handy einfach zu. Mit großer Erleichterung lehnte er sich gegen die Küchentheke. „Du hast mich angelogen!“, kam es plötzlich aus der Angel. Erschrocken blickte Reiji zu seinem Liebling. Dieser stand mit schmollendem Mund und verschränkten Armen im Türrahmen. Schnell hatte er sich ein Hemd übergezogen. Nach der überdimensionalen Größe zu urteilen, trug er eines von Reiji. „Du hast mir gesagt, es sei alles in Ordnung mit dir! Aber warum hast du dann Kiichi angerufen?“, wollte er wissen. Der Agenturchef fasste sich an die Stirn: „Du machst dir schon genug Sorgen um mich! Dein Abschluss steht bald bevor und da solltest du dich darauf konzentrieren.“ – „Reiji, das war nicht meine Frage.“ – „Seit wann bist du so stur? Es ist alles in Ordnung. Wenn du dich überzeugen willst, dann ruf bei Kiichi an.“ – „Ich will es aber von dir hören, was los war.“ – „Heute Früh ist mir der Teller aus der Hand gerutscht, weil diese stark gezittert hat.“ – „WIE BITTE!“ – „Beruhig dich! Es ist nichts weiter. Das wird in den nächsten Tagen noch ein paar Mal passieren. Die Nerven müssen sich erst regenerieren. Soweit ich weiß, wurde mein Arm eingeklemmt. Also musst du dir keine Sorgen machen!“, sagte Reiji und ging auf Naoya zu. Vorsichtig schloss er seine Arme um sein Kätzchen. Naoya stemmte seinen Hände gegen Reijis Brust. Eine kleine Träne blitzte im Augenwinkel auf. „Naoya?“ – „Bitte sag mir immer, wenn dir etwas fehlt! Sonst sterbe ich noch vor Sorge um dich!“, kam es flennend vom Schüler. Der Agenturchef hob das Kinn des Schülers an und küsste die Träne hinfort. „Tut mir Leid!“, flüsterte Reiji, „Kommt nie wieder vor!“ – „Das soll ich dir glauben?“, entgegnete das Kätzchen prompt. „Gut, wie du willst!“, sagte Reiji und zog seinen Liebling hinter sich her. Er griff ihm unter die Achseln und hob das Fliegengewicht auf die Küchentheke. „Du willst, dass ich es dir beweise?“ – „Ja...!“ – „Wie du willst.“, leckte sich der Agenturchef über die Lippen. Naoya schnallte sofort und wurde rot um die Nasenspitze. „H-hier!!?“ – „Bis zum Bett ist es bereits zu weit!“, zog er seine Zunge bereits über das empfindliche Fleisch am Hals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)