Forgotten Souls von Skalli_Otori (seltene Pairings/Charaktere) ================================================================================ Kapitel 8: Solitude ------------------- Widmung All denen, die einen Verlust in Kauf nehmen mussten, den sie bis heute nicht überwunden haben. Inspiriert durch: OST Armageddon und Piano Instrumental schließt an: Kapitel 5 When you're gone freundschaftliches KibaxShino "A tear falls forever, inside a broken heart" Es ist bereits Nacht. Dunkle schwere Wolken verhängen den Himmel und es sieht so aus, als wären die Sterne heut Abend zu schwach um gegen ihren düsteren Vorhang anzukämpfen. Nur vereinzelt glimmen ein paar kleinere am Firmament und für einen Augenblick bleibt mein Blick an einem von ihnen hängen. Er ist etwas größer als der Rest. Ein bisschen heller und er funkelt hin und wieder. Als wolle er mir zuwinken. Leider habe ich keine Kraft dazu, mich wirklich an diesem Anblick zu erfreuen. Ich habe Schmerzen. Tiefe, quälende Schmerzen. Sie sind nicht körperlich, sie sind seelischer Natur und genau deswegen leide ich so schrecklich unter ihnen. Körperliche Schmerzen kann man mit Medikamenten bekämpfen, aber seelische gehen nicht davon weg. Sie bleiben und bohren in der Seele eines Menschen. Nagen und fressen an einem herum. Du fehlst mir so. Es ist bereits ein Jahr her, das du im Kampf gefallen bist und dennoch sind die Schmerzen so tief wie damals. Nie hätte ich es mir zu träumen gewagt, das ein Mensch zu solchen Empfindungen fähig ist. Wo bist du gerade? Wie geht es dir dort, wo du bist? Ich hoffe wirklich, du hast es schön da. Du hast es verdient, für all die Dinge du getan hast. Für all die Momente in denen du mir als guter Freund zur Seite standest. Ich bete dafür, das es dir gut geht. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, das du genauso leidest wie ich. Du fehlst mir so schrecklich. Dieses beklemmende Gefühl, das ich seit deiner Beerdigung habe, hat sich niemals verloren. Ich fühle mich schwach und müde. Habe keinerlei Elan mehr. Es fällt mir schwer morgens aufzustehen und meinen Alltag zu meistern. Die anderen sagen mir andauernd ich rede und lache zu laut, aber eigentlich will ich damit nur verstecken wie gebrochen ich bin. Wie unendlich traurig und schwer ich mich fühle. Wie einsam ich bin. Manchmal werde ich von Erinnerungen heimgesucht in denen ich mich verstricke und aus denen ich nur schweren Herzens wieder in das Hier und Jetzt zurück kehre. Ich denke sehr oft an Zeiten, als wir beide uns noch jeden Tag sahen. Du warst mein bester Freund. Niemandem habe ich so vertraut. Seit du nicht mehr hier bist, rede ich mit niemandem über meine Gefühle. Ich versinke immer tiefer in einem Sumpf aus Kummer und Trauer. Wenn ich Abends allein an meinem offenen Fenster sitze, ist es besonders schlimm. Man hat uns Jungs sehr oft eingeredet, das weinen nur etwas für Mädchen wäre, aber ich schäme mich nicht meiner Tränen. Ich hab schon so viele geweint, das ich damit das Meer auffüllen könnte, sollte es denn jemals trocken werden. Ich bin dir nicht böse das du gegangen bist. Aber ich bin mir böse, weil ich dich habe gehen lassen. Weil ich so schwach war, warst du gezwungen diesen Kampf auszufechten. Du bist für mich gestorben und diesen Gedanken ertrage ich nicht. Warum ausgerechnet für mich? Wieso meinetwegen? Dieser Gedanke macht mich wahnsinnig. Zerrt an mir, wie ein eiskalter Wind und lässt mich Nachts nicht schlafen. Ich will dich zurück haben Shino. Ich will das du wieder hier bist. Wenn ich einen Wunsch hätte, dann wäre es der, die Zeit zurück zu drehen. Vielleicht hätte ich es geschafft uns von der Mission abzubringen. Wir wären niemals in diesen Kampf geraten und du wärst nicht meinetwegen gestorben. Alles wäre gut. Wir wären noch immer zusammen. Ich würde dir jeden Tag auf die Nerven fallen und dennoch wärst du mein bester Freund. Dem ich alles sagen kann. Dem ich vertraue, mehr als mir selbst. Du fehlst mir so. Ich fühle mich allein und verlassen. Hilflos. Wie ein kleines Kind in einem stockdunklen Zimmer, das nicht weiß wo der Ausgang ist. Ich bin in meiner Trauer gefangen und finde keinen Weg hinaus. Vielleicht liegt es daran, das ich dich nicht loslassen kann. Ich habe Angst, das ich dich eines Tages vergesse, wenn ich nicht jeden Tag an dich denke. Jeden Tag an den Stein gehe und mir deinen Namen ansehe, bis mir die Tränen das Blickfeld trüben. Shino, ich will dich nicht vergessen. Das hast du nicht verdient. Aber warum ist das ’nicht vergessen’ so schmerzhaft? Tut es immer derart weh, das man etwas gutes tun will? Meine Gedanken schwirren mir im Kopf herum, wie ein wildgewordener Bienenschwarm. Schon wieder verbringe ich eine Nacht allein und mit Tränen. In Gedanken bei schönen Zeiten, die nur noch mehr dazu beitragen, das mir die Tränen laufen. Ganz gleich, wie weh es auch weiter tun wird. Ich kann dich nicht loslassen, kann dich nicht vergessen. Wenn ‚nicht vergessen’ Schmerz bedeutet, dann werde ich damit leben müssen. Wenn es bedeutet, das ich mich allein fühle, dann werde ich auch damit irgendwie zurecht kommen. Tappe weiterhin hilflos im Leben herum, wie ein kleines Kind. Verstricke mich in Vergangenheit und Gegenwart und trauere aus vollstem Herzen um dich. Du fehlst mir so. Kannst du mir verzeihen? Kannst du mich hören und sehen wie schlecht es mir geht? Wenn ja, tut es mir leid. Sei nicht traurig... Du fehlst mir nur so sehr...das ich zu nichts mehr in der Lage bin. Ohne dich, bin ich nichts. Zum ersten Mal weiß ich, wie du dich gefühlt haben musst. Auch du warst zu Beginn sehr oft allein. Wurdest gemieden von anderen Menschen. Ich fühle mich dir seltsam nahe in diesen dunkeln Abendstunden, wenn mich die Einsamkeit zu zerreißen scheint. Du fehlst mir so... Komm doch bitte zurück. Es tut weh allein zu sein. Ohne dich zu sein. Du fehlst mir so... 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