Planet Punk... von MrsMoxley (..Die Ärzte Short Stories Teil 1) ================================================================================ Kapitel 6: Mein Freund Michael ------------------------------ Hey ho… ^^ Diese Story ist meiner besten Freundin Annette gewidmet… Sie ist zwar nicht bei Mexx angemeldet, aber irgendwie der größte Rod Fan, den ich im Real Life kenne ^^ --------------------------------------------------------------------------------- Track 6.: Mein Freund Michael …aber ich heiße doch Rodrigo!? „…fährst du immer im Kreis, brumm brumm brumm, da wird der Motor ganz heiß, brumm brumm brumm…“ --------------------------------------------------------------------------------- Schläfrig schaute der Chilene aus dem Fenster. Er konnte die komplette Nacht kaum ein Auge zu machen, denn er war so aufgeregt. „Heute ist es soweit“, sagte er sich mehrfach leise und nippte an seinem Kaffee, „heute werde ich fahren!“. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nur noch 6 Stunden Zeit hatte, bevor er los musste. Er musste einfach noch in dieser Zeit ein wenig Schlaf finden. „Ich kann nicht mit dicken Augenringen fahren“, meinte er. „Aber, die hast du doch auch schon so!“, ertönte eine Stimme und Rod drehte sich um, „Mein Gott, hast du mich erschreckt!“. Er ging auf den Blonden, der nun in der Tür der Küche stand zu und gab ihm einen Kuss, „Du bist wie immer zu früh, Schatz!“, meinte er lächelnd. Er war eigentlich froh, dass Farin da war, denn so konnte er sich ein wenig ablenken. Ich bin nicht zu früh“, meinte Farin und lächelte zurück, „Ich bin sogar viel zu spät!... Denn wenn ich deine Augenringe so sehe, wünschte ich, dass ich dir gestern Nacht Schlaftabletten in den Tee gemischt hätte“. Das Grinsen des Gitarristen wurde noch breiter, dann ging er an den Kühlschrank und nahm sich ein Stück Karotte hinaus, an der er ein wenig rum knabberte. „Aber falls es dich beruhigt… Dirk kann auch nicht wirklich schlafen“. Er setzte sich an den Tisch und schaute in die Tasse Rods. Ein leicht verzerrter Gesichtsausdruck seinerseits verdeutlichte Rod, dass Farin sich nicht gerade über den Kaffee freute. Den Auftrag erkennend, ging er an den Wasserkocher und stellte ihn an. „Lass mich raten, Pfefferminz???“. „Nein, grüner Tee… wie immer“. „Ach verdammt, ich vertausche das immer mit Dirk!!“, meinte Rod kurz und stellte die, schon aus dem Schrank genommene Packung mit dem Pfefferminztee zurück um sie mit dem grünen Tee zu tauschen. „Ich wundere mich immer noch, dass Dirk auf einmal so auf Tee steht“, meinte Farin und schaute Rod gespannt zu, ob er den Tee richtig aufgoss. „Tut er ja gar nicht… aber seitdem er bei der letzten Hauptuntersuchung war, ist er so auf dem Abnehm Trip“, Rod stellte Farin die Tasse vor die Nase und setzte sich diesem gegenüber, „Aber warum kann er auch nicht schlafen?“. „Naja“, Farin tauschte den Teebeutel ein paar mal ein, bevor er weitersprach, „er rief mich vorhin ein paar Mal an und meinte, dass ich ja nicht vergessen solle, dich zu wecken… so aufgedreht, wie der war, hätte er das auch selbst machen können…“, Farin setzte eine leicht gereizte Miene auf und nippte kurz an seinem Tee. Da dieser noch zu heiß war, stellte er ihn nochmal zur Seite und wartete, „Und du gehst jetzt auch nochmal schön schlafen…!“, Farin stand auf und zog Rod ein einem Arm fast vom Stuhl, „…ich verstehe ja, dass du aufgeregt bist… man fährt nicht jeden Tag bei der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft mit, aber übermüdet lass ich dich bestimmt nicht hinter das Steuer!!“. Obwohl Rod wirklich nicht müde war, wusste er, dass Farin Recht hatte. „Ach Jan, wenn ich dich nicht hätte“, meinte er neckisch, dann ließ er sich ins Schlafzimmer mitziehen. Farin schlug die Decke nach hinten und verdeutlichte Rod mit einer Handbewegung, dass er sich hinlegen sollte. Rod tat, wie von ihm verlangt, denn er wusste ganz genau, dass man mit Farin nicht diskutieren konnte. Na klar, über sachliche Themen schon, aber bei solchen Dingen wie es gerade der Fall war, bestand Farin auf sein Recht und da konnte ihm keiner so schnell hineinreden. Außer vielleicht Bela, aber das auch nur in den seltensten Fällen. Das musste Bela schon einmal spüren, als er einmal mit den Jungs Essen war und zahlen wollte. Farin machte so eine Szene, weil er bezahlen wollte, dass es schon fast peinlich war. „Wenn wir dein Gesicht nicht bräuchten, hätte ich dich schon längst rausgeschmissen“, meinte Bela damals. Oha, da war was los später noch. Aber das war nun eine andere Geschichte. Nun musste Rod wirklich schlafen. Er legte sich hin und Farin deckte ihn zu. „Und wirklich schlafen!!! Ich komme kontrollieren!“, meinte er humorvoll und gab Rod einen Kuss, „Wie gesagt, ich will meine große Liebe morgen nicht von der Leitplanke kratzen müssen!“. Er schaltete das Licht aus, dann ging er hinaus und schloss die Tür. Rod lächelte noch einen kurzen Moment, dann überkam ihn überraschenderweise die Müdigkeit und schneller, als er sich Farin beim Kratzen vorstellen konnte war er schon eingeschlafen. „Aufwachen!! Loooos!“, eine Stimme, so durchdringend, wie es nur ging hallte in Rods Ohr. Er öffnete ein Auge und hatte plötzlich eine riesige Nase vor dem Gesicht. „WAAAA…“, schrie er und fiel fast rücklings aus dem Bett, „Mensch Dirk... du bist ja schlimmer als Jan!“. Er schnappte sich die Decke und stand vom Boden auf. „Naja… jedenfalls bin ich wach… wie spät ist es eigentlich?... Dirk??“. Rod sah auf, doch Bela war schon wieder weg. Das war typisch Bela. Erst einen großen Auftritt hinlegen und dann einfach so wieder verschwinden. Ob er es in seinen Beziehungen genauso macht? Rod schüttelte den Kopf. Also darüber wollte er nun wirklich nicht nachdenken. Er legte die Decke zur Seite und schnappte sich die Jeans, die über einem kleinen Stuhl hang. Rod zog sie sich über die Hüften und rieb sich das Gesicht. So wirklich wach schien er doch noch nicht zu sein. Langsam schleppte er sich in die Küche, in der Farin und Bela schon saßen und ihn angrinsten. „Da bist du ja“, meinte Farin und räumte seinen Platz, damit Rod sich setzen konnte, „Hier… ich hab dir schon Kaffee gemacht!“. „Wie?“, fragte Rod, als er sich setzte und starrte auf die Tasse vor ihm. Er wusste, dass Farin überhaupt nicht fähig war Kaffee zu kochen, denn immerhin trank er keinen. Bela, der Rods panischen Gesichtsausdruck sah, lächelte kurz. „Keine Sorge, ich hab ihn gemacht… Ich wollte Jan ja erst machen lassen, aber nachdem er erst das Kaffeepulver in den Wassertank und später noch nicht einmal eine Filtertüte benutzen wollte, habe ich es doch lieber wieder selbst in die Hand genommen!“. Ein erleichtertes Seufzen entwich Rod, welches Farin anscheinend nicht so witzig fand. „Ich kann auch gehen, wenn ich hier nicht erwünscht bin“, meinte er und rümpfte die Nase. „Jetzt komm schon Jan“, meinte Rod, „wir alle wissen, dass du keinen Kaffee kochen kannst… und du am Besten“. Farin gab nach. „Jaja… stimmt ja…“, meinte er, dann ging er trotzdem zur Tür, „Naja… ich werde Brötchen holen… die hat DIRK ausnahmsweise mal vergessen“. Er schnappte sich schnell sein Portemonnaie und verließ Rods Wohnung. „Ich hätte ihm niemals einen Schlüssel geben sollen“, meinte Rod als Farin aus der Tür raus war und nippte an seinem Kaffee, „Er stand heute Morgen um halb vier einfach so in der Wohnung und hat mich ins Bett verfrachtet… angeblich auf deine Anweisung hin“. Er schaute zu Bela, der sofort mit dem Kopf schüttelte. „Wieso ich?“, fragte er, „Ich hab ihn immer nur freundlich darauf hingewiesen, dass er doch bitte nicht verschlafen solle… immerhin hast du heute deinen großen Tag…“. Bela grinste und rutschte mit seinem Stuhl noch einige Zentimeter an den Tisch und somit an Rod heran. „Aber sag mal… wie fühlst du dich? Bist du aufgeregt?“. Rod schaute Bela mit einem Auge über seiner Kaffeetasse hinweg an, bevor er diese wieder auf den Tisch stellte und antwortete, „Naja… es geht. Ich habe ja lange und intensiv trainiert auf der Strecke. Wirkliche Sorgen mache ich mir nicht“, er schaute aus dem Fenster, „Ich mache mir mehr Sorgen um Jan“. Bela, der eifrig versuchte konzentriert zu zuhören, legte den Kopf schräg. Rod bemerkte, dass Bela nichts mit Rod Aussage eben anfangen konnte, so begann er zu erklären. „Weißt du… Jan macht sich immer solche Sorgen und wenn ich nun auch noch anfange Autorennen zu fahren, dann stirbt er doch vor Sorge. Das will ich ihm nicht antun… immerhin liebe ich ihn und er mich“. „Ja… er liebt dich…“, meinte Bela mit leicht enttäuschtem Tonfall, „Naja… ich werde mal den Tisch decken… Jan kommt sicherlich gleich wieder…“. Rod nickte, auch, wenn er nicht genau wusste, wie er diesen Tonfall Belas interpretieren sollte. Farin stand in der Schlange, die sich vor dem Bäcker befand und wartete darauf, dass er an die Reihe kam. „Kann das nicht mal schneller gehen?“, fragte er sich selbst leicht aggressiv, „Wenn das so langsam weiter geht, dann ist Rod schon weg, bevor ich zurück komme“. Mit einem Mal wechselte sein Blick von genervt zu traurig. Ja, Rod würde heute sein großes Rennen haben. Farin freute sich für ihn, das war klar, allerdings machte er sich auch Sorgen. Wie oft hatte man schon von tödlichen Unfällen bei Autorennen gehört? Farin schluckte. Er wollte Rod nicht verlieren, nicht bei sowas. Nicht, nachdem sie sich endlich ihre Liebe zueinander gestanden haben. Farin wollte den Menschen, den er liebt, nicht verlieren, nachdem er solange gebraucht hat um ihn zu bekommen. Wenn Bela damals nicht… aber egal, das war die Vergangenheit und nun musste Farin um das Jetzt und Hier kümmern, vor allem, weil die freundliche Bedienung hinter dem Tresen ihn schon zum dritten Mal fragte, was er den gerne haben möchte. „Vier Brötchen und eine Käsestange bitte“, meinte Farin mit leicht errötetem Kopf. Er hatte sich mal wieder zu sehr seinen Gedanken hingegeben. „Das macht dann einen Euro siebenundfünfzig“, meinte die Verkäuferin und lächelte Farin an. Dieses Lächeln sah so unschuldig aus, dass Farin gar nicht anders konnte als zurück zulächeln. Mit einem „Stimmt so“, gab er der jungen Frau ein zwei Euro Stück und ging hinaus. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Auto, stieg hinein und warf die Brötchen tüte auf den Beifahrersitz. So fuhr er los, zurück zu Bela und Rod. „Jetzt halt mal die Luft an“, meinte Bela, als er Teller und Messer auf den Küchentisch legte, „du machst dir viel zu viele Gedanken… Du tust ja so, als wenn Jan dich hassen würde, nur, weil du heute ein Rennen fährst“. Er brach kurz seine Arbeit ab und setzte sich zu Rod, „Hör zu… Jan liebt dich über alles auf der Welt. Er liebt dich sogar mehr, als wie er…“, Bela machte eine kurze Pause und senkte den Kopf, „…noch mehr, als wie er mich damals geliebt hat“, meinte er leise, dann stand er auf und holte Butter, Marmelade und alles andere, was man für das Frühstück benötigt aus dem Kühlschrank. „Es tut mir leid, wenn ich dich wieder daran erinnert habe“, meinte Rod, doch Bela schüttelte mit dem Kopf, „Nein nein… mach dir keinen Kopf… immerhin war es damals meine Schuld. Wenn ich nicht… … aber es ist ja nun auch egal, oder? Wir sind doch auch so ein Dream Team… also, wir drei, oder?“. Bela lächelte und stellte das letzte Glas Honig auf den Tisch, dann ging er zum Wasserkocher. „Oh, Jan hat kein heißes Wasser mehr für seinen Tee“, murmelte er leise, dann füllte er etwas Wasser hinein und stellte das Gerät an, welches bald darauf anfing zu blubbern und zu kochen. „Stimmt“, antwortete Rod jetzt erst, „Weißt du Dirk, ich bin echt froh, dass ich dich als Freund habe“. „Huh?“, Bela blickte verwirrt zu Rod, setzte dann allerdings doch ein Lächeln auf, „Hör zu Rod, ich…“ „Ich bin wieder da!“, ertönte es plötzlich von hinten und Bela drehte sich erschrocken um. „Mensch Jan, Rod hat vollkommen Recht“, er ging auf Farin zu und haute ihm auf die Schulter, „Seit neuestem kannst du einen echt erschrecken!“. „Sorry“, nuschelte Farin kurz und wuschelte Bela durch das Haar, „Du bist aber auch nicht ohne!“. Er ging an Bela vorbei auf Rod zu und gab ihm einen Kuss, dann legte er die Brötchen tüte auf den Tisch. Sofort griff Rod nach der Tüte und schaute hinein. „Huh? Für wen ist denn die Käsestange?“, fragte er verwirrt und holte das längliche Stück Gebackenes hinaus. „Die ist für Dirk“, meinte Farin so, als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre, „Die isst er am Liebsten“. Wortlos stand Rod auf und ging an seinen beiden Bandkollegen vorbei. „Wo willst du denn hin?“, fragte Farin und sah ihm hinterher. „Ins Bad… auch Bassisten müssen dort mal hin“. Im Bad stand Rod vor dem Spiegel und starrte andauernd sich selbst an. Alles lief im Moment so, wie er es nicht gebrauchen konnte. Zum Einen war da Bela, der immer wieder auf der Sache von damals herum hackte, allerdings immer behauptete, dass es ja eh seine Schuld war und zum anderen war da Farin, der noch nicht einmal seinem eigenen Freund zutraute, dass dieser ein simples Autorennen heil übersteht. Okay, gegen das Erste konnte Rod im Moment eh nichts machen. Er konnte Bela ja schlecht den Mund verbieten, weil dieser sich ja eh nicht daran halten würde. Aber die Sache mit Farin, ja, das konnte er hinbiegen. Rod bückte sich kurz und holte eine kleine Schatulle aus einem kleinen Schrank. Er öffnete diese und nahm einen silbernen Ring heraus. Dieser war wunderschön, das Silber glänzte im Licht und in der Mitte war eine dünne, matte Vertiefung. „Er wird es schon sehen“, meinte Rod so leise, dass keiner von draußen horchen konnte, „Nach dem Rennen werde ich um seine Hand anhalten und dann wird alles Gut“. "Rod?? Bist du langsam fertig? Sonst musst du ohne was im Magen in den Wagen steigen!". Rod hörte Belas Stimme. Panisch schloss er die kleine Schachtel wieder in dem Schrank ein, zumal sich nach Belas Aussage auch noch ein "Auf keinen Fall!! Ohne was im Magen verlässt der mir nicht das Haus!" von Farin in sein Ohr schlich. "Keine Sorge... ich bin gleich da...", meinte er kurz, dann richtete er noch schnell seine Frisur und ging zurück in die Küche. In dieser saßen Farin und Bela schon wieder am Tisch und machten sich bereits über das Frühstück her. "Wie toll, dass ihr auf mich warten könnt", meinte Rod leicht ironisch und Bela starrte ihn mit vollem Mund an, "Was denn?", fragte er, ein Stück Käsestange aus dem Mund hängend, "Wir haben volle fünf Minuten auf dich gewartet". Seufzend, aber mit einem Grinsen auf den Lippen goss sich Rod noch etwas von dem Kaffee ein, bevor er das erste Brötchen aufschnitt und es sich mit Marmelade beschmierte. So waren sie halt, seine Jungs. Da konnte er in den 15 Jahren, in denen er schon in der Band ist nichts ändern und das wird er auch so schnell nicht. "Wenn musst du da sein?", fragte Farin und riss Rod somit aus seinen Erinnerungen. "Ähh...", stammelte dieser, "...um 13 Uhr, warum?". "Na, dann würde ich mal auf die Uhr sehen". Rod drehte sich verwirrt um, dann ließ er die Hälfte seines Brötchens fallen, "VERDAMMT!", schrie er und ruckartig richtete er sich auf und rannte ins Schlafzimmer, "So ein verdammter scheiß Dreck... mist mist mist!". Rod fluchte extrem lautstark während er durch die Wohnung sprintete um sich fertig zu machen. Bela saß da und schüttelte den Kopf, "Das du ihn so verarschen musst", dann aß er weiter. "Naja...", meinte Farin mit einem Grinsen im Gesicht, "...irgendwie muss ich ihn ja wach bekommen, oder?". "So... bist du fertig?", Farin steckte seinen großen Kopf in den sowieso schon recht kleinen Fahrerraum von Rods Wagen und sah sich darin um, "Bist du angeschnallt? Sitzt du richtig? Passen deine Schutzklamotten? Hast du...", "HEY!", Rod versuchte den großen Blonden zum schweigen zu bringen, was auch gut klappte. Farin sah den Chilenen mit besorgtem Blick an. "Hör mal", Rod hielt Farins linke Wange, obwohl, durch die großen Rennhandschuhe hielt er mehr das halbe Gesicht des Gitarristen, "Ich habe an alles gedacht, keine Sorge... ich komme schon wieder im ganzen Stück zurück... und dann räche ich mich dafür, dass du vorhin die Uhren verstellt hast!!". Rod lächelte und auch Farin ließ sich davon anstecken. "Du hast Recht... aber ich hab nun mal solche Angst um dich". Der Chilene beugte sich so weit es ging nach vorne und küsste seinen Freund, "Jetzt geh schon zu Dirk... das Rennen beginnt gleich. Und glaub mir, du wirst mich als strahlenden Sieger sehen!", er setzte sich den Helm auf und verschloss ihn fest. Um Farin zu beruhigen haute er nochmal mit voller Wucht dagegen um zu zeigen, dass dieser auch wirklich sicher war. Ein kurzes Tonzeichen ertönte. Nun war es für alle Zeit die Fahrbahn zu räumen. "Viel Glück...", meinte Farin ehe er sich umdrehte, "...ich liebe dich!". Somit verschwand Farin auf die Tribüne und setzte sich neben Bela, der bereits ein Fernglas ausgepackt hatte um das ganze Schauspiel zu beobachten. "Sind alle fertig?", fragte einer der Rennaufsichten und von jedem Wagen aus ertönte ein kurzes Hupen. Mit einem ausgestreckten Daumen zeigte die Aufsicht an, dass alles in Ordnung war. Er verließ die Strecke und dann schaltete sich die Ampel ein. Nun war es nicht mehr lange hin, bis das Rennen begann. 3... 2... 1... LOS! Rod legte einen Traumstart hin und konnte somit gleich beim Start zwei Plätze gut machen. Er hatte viel vor sich, denn er startete aus der vorletzten Reihe. "Yeah... Zwei schon mal geschafft!", meinte er unter seinem Helm jubelnd. Gekonnt schaltete er von einem Gang in den nächsten und auch in den Kurven bremste er perfekt ab. Ja, man konnte sagen, dass es ein guter Tag für ihn war. Innerhalb von knapp zehn Runden hatte Rod schon sechs Wagen eingehölt. Seine Freude wurde immer größer. "Wie kann man sowas nur mögen? Das ist ja reiner Selbstmord!", bemerkte Farin immer wieder, "YEAH... NOCH EINER... IHR LOOOOOOOOOOOOSER!". Bela, der neben ihm saß musste grinsen. So sehr Farin sich doch sorgte, er war tief in seinem inneren doch richtig stolz auf Rod. "Pass auf, demnächst liegst du nachts neben einem DTM-Gewinner", meinte Bela und beobachtete gespannt durch das Fernglas, wie Rod den siebten Wagen überholte. Rod war gerade dabei sich dem achten Wagen zu nähern, als dieser die Kontrolle über den Wagen verlor und sich quer stellte. Er schlitterte einige Meter, doch dann stellte er sich genau quer vor Rods Wagen. "SCHEISSE!!", konnte dieser nur noch schreien, denn ausweichen war unmöglich. Mit vollem Tempo raste Rod in den Wagen rein. Die Frontseite seines Auto hob sich vom Boden ab und der Wagen flog einige Meter über der Strecke, bis er unsanft mit dem Dach zuerst aufschlug und weiter bis in einen Reifenstapel schlitterte. "ROD!!!!". Schwach sah Rod auf, als er seinen Namen hörte. "Jan...", murmelte er leise. Er sah nur noch verschwommen die Umrisse der Sanitäter und die Silouetten Farins, die auf ihn zugelaufen kamen, dann war da nur noch Dunkelheit. Bin ich tot? Was ist das für ein Licht in der Ferne? Es ist so warm und angenehm. Hier ist es so kalt. Ich will ins Licht. Ich glaub, da wird mir warm... Langsam würde der Chilene wach und starrte nun an die weiße und sterile Decke des Krankenhauses in dem er lag. Er war noch schwach, daher konnte er nur langsam seine Augen bewegen. Zuerst sah er nach rechts zum Fenster hinaus. Es war hell und die Sonne schien durch die einzelnen Lamellen der Jalousie und beleuchteten das Bett in dem er lag. Vorsichtig und ein wenig zögernd blickte Rod nach links und sah Farin direkt in die Augen. JAN!!. Der Chilene erschrak, als er sprechen wollte und auf einmal nicht ein Ton aus seinem Mund kam. Was war das nur? Farin saß mit roten, aufgelösten Augen an der Seite Rods und betrachtete seinen Freund, der sich nicht rührte. "Oh, es tut mir so leid...", meinte er unter Tränen, "Ich hätte dich nie fahren lassen dürfen!!... Es tut mir so leid!". Farin warf seinen Kopf auf das Bett und begann zu schluchzen. Die Situation nahm ihn mehr mit, als wie er zeigen wollte. Rod wollte seinem Freund eine Hand auf die Schulter legen und was sagen, doch er konnte es nicht. Er konnte nichts bewegen und auch sonst nichts. Nur sehen, hören und riechen. Was sollte das? Was war mit ihm los? Er konnte sich nur noch an das Auto denken, das auf einmal vor ihm stand und dem er nicht mehr ausweichen konnte. Während Rod über seinen Zustand nachdachte und versuchte, das Geschehene zu ordnen, ging die Tür des Zimmers auf und Bela steckte seinen großen Kopf hinein. "Wie geht es ihm?", fragte er, als er nun endlich komplett drinnen war und die Tür schloss. "Die Ärzte wissen nicht, wann er wieder aufwacht...". Moment... aufwacht?? Aber... Rod ist doch wach! Das muss er am Besten wissen. Oder ist er vielleicht...? Nein, das konnte nicht sein, denn sonst hätte das EKG nicht mehr in regelmäßigen Abständen gepiept. Also, wenn er nicht tot ist, aber auch nicht wach... was war er dann? Immerhin sah er alles und realisierte es. "Mach dir keine Sorgen...", meinte Bela und legte nun Farin eine Hand auf die Schulter, die sofort von Farin gegriffen wurde, "Er ist ein harter Hund. Das schafft er. Gib ihn nicht auf!". "Ich weiß... aber... aber was ist, wenn er wirklich nicht mehr aufwacht??". Farin, der bis jetzt gut Stärke zeigen konnte, brach heulend in Belas Armen zusammen. "Verdammt Dirk... ich liebe ihn doch... ich will ihn nicht auch noch verlieren!!!". "Nana...", Bela legte sanft einen Arm um Farins Schulter und klopfte ihm vorsichtig auf den Rücken, "...ich hab doch gesagt... Er ist ein zäher Hund und das wird er schon schaffen". Der Drummer schaute dem Blonden in die Augen, "Und jetzt lächle wieder... ich find dich mit einem verheulten Gesicht einfach schrecklich!!". Farin sah zu dem Kleineren vor ihm hinunter und konnte sich wirklich ein Lächeln nicht verkneifen. Bela wusste halt immer noch, wie man ihn zum Lachen bringen konnte. "Na also, geht doch!", der Dunkelhaarige drehte sich in Richtung Tür, "Und jetzt komm mit... wir gehen was Essen...". Das Licht verschwindet... Taucht meinen Körper in ewige Dunkelheit... Warum bist du gegangen? Ich brauche deine Nähe... Doch du entfernst dich von mir... Jan... ~Eine Woche später~ "Na, wie geht es dir heute?", Farin stand vor Rods Bett und stellte einige Blumen, die er mitgebracht hatte in eine kleine Vase und dann auf den Tisch, "Dirk und ich waren die letzte Woche viel zusammen. Weißt du, er mir in den letzten Tagen eine sehr große Stütze. Hat mir immer Mut gemacht, wenn ich mit der Situation nicht klar gekommen bin... was eigentlich vierundzwanzig Stunden am Tag der Fall war", Farin lächelte, als er daran dachte, wie Bela fast stündlich angerufen hatte, um zu fragen, wie es ihm denn gehen würde. Er ließ den Blick einige Sekunden verträumt durch das Zimmer huschen, bis ihn wieder die Realität packte. Er griff nach Rods Hand. "Bitte entschuldige Rod, ich muss los. Dirk wartet auf mich... ich komme heute Abend wieder, okay?". mit diesen Worten stand er auf und ging hinaus. Farin kam an diesem Abend nicht wieder, was Rod ein wenig verunsicherte. 'Ne klasse', dachte er sich, 'noch etwas worum ich mir Gedanken machen muss'. Es war ja nicht schon schwer genug zu verkraften, dass er weder sprechen, noch sich bewegen konnte. Den Grund dafür kannte er bis heute nicht. Zwar waren ab und an einige Ärzte hineingekommen und hatten ihre Untersuchungen durchgeführt, doch eine wirklich nützliche Information hatte er noch nicht aufschnappen können. 'SCHEISSE!!!'. Rod wollte schreien, doch es ging nicht. Was war das bloß? Er wollte es endlich wissen. Rod blickte auf die weiße Wand ihm gegenüber. Er wusste, dass er die Augen nciht geschlossen hatte und trotzdem begannen sich einige Bilder vor seinem Auge zu bilden. Er stand in einer Spielhalle. Sie war groß und das Licht war bläulich. Er ging einige Schritte und schaute in die Ecke des Raumes, in dem die Billardtische standen. 'Aber... das sind doch Jan und Dirk'... "Dirk?" "hmm?" "Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen" "Aber warum denn?" "Naja, ich bin hier mit dir und spiele Billard, während er im Krankenhaus liegt" "Mach dir mal keine Gedanken... er hätte bestimmt nicht gewollt, dass du Tag und Nacht bei ihm bist" "Du hast Recht, aber..." "Nichts aber!", Bela drückte Farin den Queue in die Hand und zwinkerte ihm zu, "Du bist dran". "Ist ja schon gut", Farin beugte sich nach vorne und visierte die gelbe Kugel auf dem Tisch an, als sein Telefon klingelte. Durch dieses plötzliche Geräusch erschrak er und schoss die weiße Kugel nicht auf die gelbe, sondern auf die halbe blaue, die Bela anspielen musste und die er natürlich auch sofort versenkte, "VERDAMMT!". Mürrisch und Bela ignorierend, ging er ans Handy, "Ja bitte?... oh gott... was??... ja, ich komme..." Plötzlich verschwand das Bild vor Rods Augen und ein neues bildete sich Er saß auf einem kleinen Hocker in einer Pizzeria. Vor ihm lag eine Calzone und eine Dose Cola. Genüsslich biss er in die Pizza. "Hey... was machst du da?". 'Dirk?', erschorcken drehte sich Rod um und sah an einen kleinen Tisch direkt hinter ihm. Dort saßen Farin und Bela. "Was soll ich hier schon machen?", fragte Farin grinsend und bewarf Bela weiterhin mit kleinen Paprikastückchen. "Komm... ich meine es ernst... hör auf!!!!". Verdammt... Rod konnte sich an diese Szene erinnern. Er befand sich in dem Tag, als die Beziehung von Farin und Bela auseinander ging. "Jan... lass es... ich warne dich nur noch einmal!!", Bela schrie schon förmlich, doch Farin ließ sich nicht irritieren und setzte genüsslich seine Tat fort. "VERDAMMT JETZT RECHT ES!!", Bela haute seine Hände auf den Tisch und stand auf, "Kannst du dich in meiner Gegenwart nicht einmal, wie ein normaler Mensch benehmen??". "Was soll denn das jetzt heißen?", fragte Farin, der ebenfalls aufgestanden war und den Drummer nun böse anguckte. "Das soll heißen, dass ich langsam genug von deinen kindischen Spielen habe! Auf der Bühne und unter uns ist ds ja in Ordnung... aber nicht in aller Öffentlichkeit!!". "Ach... wenn ich dir so peinlich und unangenehm bin, dann kann ich ja gehen!!" "Ja, mach das... brauchst auch gar nicht mehr wieder kommen!!" "Schön!!" "Schön!!!" Nach diesem kurzen, aber sehr lautstarken Streit verließ Farin die Pizzeria. Rod folgte dem Blonden. Er wusste nicht genau warum, aber er tat es. Völlig aufgelöst ging Farin in den Menschen auf den Bürgersteigen vorbei. Er bemühte sich, keinem in die Augen zu gucken, sonst hätte man wohl die Tränen gesehen, die er vergoss. Nein, er wollte auf keinen Fall in der Öffentlichkeit Schwäche zeigen. Und vor allem nicht, wegen solchen Menschen, wie Bela B einer war. Enttäuscht, gedemütigt und stinksauer auf den kleinen Drummer, den er bis eben noch als seinen Lebengefährten ansah, blickte er sich um. Bela war ihm in der Eile gefolgt, doch weden ein Lächeln, noch sonst etwas kam von dem Kleineren hinter ihm. Es war sogar nichts weiter, als ein abstößiger Blick. Was tat er dann hier? Wollte er Farin noch weiter so quälen? Immer wieder hatte Bela diese Sprüche gemacht. Ab und an waren die auch ganz okay, aber langsam grenzte dieses Verhalten an Mobbing und das ist wohl der geringste aller Beweise, dass Bela auch nur jemals etwas für den Blonden empfunden hat. In dem Moment, als Farin klar wurde, dass die Beziehung zu dem Kleineren nun endgültig zu Ende war, verschwamm alles um ihn herum. Er kam einfach nicht klar mit der Situation und wankte durch die Gegend, bis er blind einen Fuß auf die Straße setzte. "JAN!!!!!", Rod, der bis jetzt alles nur still verfolgt hatte, vergaß in diesem Moment, als Farin auf die Straße lief und er das Hupen eines Autos hörte, dass er nur Gast in einem Traum, einer Erinnerung, war. Er sprintete los, vorbei an Müttern mit Kinderwagen, alten Menschen mit Rollatoren und Schulkindern auf dem Weg nach Hause, bis auf die Straße und packte Farin an der Hüfte. "Jan... Jan, wach auf... bitte!", Rod stützte sich auf seinen Händen über Farin, der halb bewusstlos auf dem Straßenrand lag ab und schaute ihm ins Gesicht. Er wusste nicht genau, wie er das eben gemacht hat. Eigentlich war er ja sowas wie ein Geist. Wie konnte er eben Farin von der Straße ziehen? Wieso war eine Berührnug möglich? Rod wusste keine Antwort, doch er stellte die Frage erstmal nach hinten. Zuerst war Jan am wichtigsten, der nun langsam anfing zu husten. "Gott sei Dank, du lebst!", meinte Rod erleichtert und lächelte dem Blonden ins Gesicht. Dieser öffnete vorsichtig beide Augen. "Rod??", fragte er ungläubig und auch Rod weitete die Augen. Farin konnte ihn also sehen... und hören. "Ja Jan, ich bin es". "Was... was ist passiert?". Der Gitarrist setzte sich auf und schaute sich um. Er erinnerte sich an Bela und blitzschnell schaute er zu der Stelle, an der der Drummer stand. Doch er war verschwunden. Er hatte ihn alleine gelassen. Er war ihm nichts mehr wert. Traurig senke Farin seinen Blick nach unten, dann erinnerte er sich an Rod. "Ähm... Danke, Rod", er drehte sich um, "Rod??". Doch es nützte nichts. So schnell, wie Rod ihn gerettet hatte, so schnell war er auch wieder verschwunden. 'Wa... was?'. Rod bekam wieder zu sich und sah Farin, der direkt vor ihm saß in die Augen. Hatte er ihn damals wirklich vor dem Auto gerettet? Er wusste es nicht. Schon alleine dadurch nicht, dass er sich das alles nicht erklären konnte. 'Jan...', wie gerne hätte er den Blonden vor sich nach dessen Erinnerung gefragt. "Rod...", Farin begann zu sprechen, "Ich liebe dich, das weißt du, oder? Wenn du nicht gewesen wärst, dann würde ich heute nicht mehr hier sein". Konnte Farin Gedanken lesen oder warum begann er jetzt mit dem Thema? Schicksal? Ja, das könnte es sein. "Ich konnte dich seit diesem Tag einfach nicht mehr vergessen. Ich habe dir so viel zu verdanken. Doch, nun ist es, glaub ich, an der Zeit...". Die Tür des Zimmers ging auf und sowohl Bela, als auch ein Arzt kamen hinein. Der Gitarrist ließ Rods Hand los und ging zu Bela hin. "...das ich dir nun helfe", er sah den Arzt neben sich an, "Bitte erklären Sie mir nochmals alles... bitte". "Nun gut...", der Arzt räusperte sich und ging zu dem EKG-Gerät, das neben Rod immer noch am Piepen war, "Sehen Sie diesen Knopf? Wir werden ihn ausschalten und dann hören alle Versorgungsgeräte auf zu arbeiten. Ihr Freund wird nicht viel davon mitbekommen, da er ja in einem Wachkoma verweilt". Wachkoma? Daher wehte also der Wind. Darum wusste keiner, dass Rod alles mitbekam ohne sprechen oder sich bewegen zu können. Deswegen sprachen alle immer vom Aufwachen, obwohl Rod eigentlich wach war. Wie lange war er schon im Wachkoma? Er hatte nach einer Weile sein komplettes Zeitgefühl verloren. Aber es müsste schon länger gewesen sein. Das konnte Rod daran abschätzen, weil er wusste, dass Farin ihm in der Zeit zwölf Blumensträuße vorbeibrachte. Immer einen neuen, wenn der Alte verwelkt war. doch was meinte der Arzt mit Ausschalten? Rod verstand nicht. Nun räusperte sich Bela. "Und meinen Sie, dass das der beste Weg ist?", er klang nicht gerade überzeugt von dem zu sein, was der Arzt vor hatte. Rod im übrigen auch nicht, doch er konnte seine Zweifel nicht äußern. Sie wollten ihn doch nicht wirklich umbringen?! "Nun ja, in dieser langen Zeit, in der ihr Freund in diesem Zustand schon verweilt, ist es eher unwahrscheinlich, dass er je wieder aufwacht", meinte der Arzt und schaute Bela ins Gesicht, "Entweder, Sie geben ihn einen Tod in Würde oder Sie quälen ihn damit, dass er zwar alles mitbekommen, aber nicht darauf reagieren kann". Rod sah nur noch das Nicken von Bela und auch Farin bestätigte die Frage des Arztes. 'NEIN'. Rod versuchte mit allen Kräften sich ein wenig zu bewegen und seinen Protest zu verkünden, doch es war egal, was er tat. Er konnte nicht ein Körperteil bewegen. 'SCHEISSE!' "Dirk... ich... ich weiß nicht, ob es das Richtige ist... was ist, wenn er doch wieder aufwachen sollte??", fragte Farin mit leicht verheulter Stimme. Er drehte sich zum Drummer hin und klammerte sich an dessen Schulter. "Hey... Es geht nicht anders. Willst du ihn sein Leben lang quälen?". Ein Kopfschütteln Farins zeigte, dass das wohl das Letzte wär, was er machen würde. "Gut... dann lass es uns schnell hinter uns bringen. Je schneller es getan wird, desto besser ist es für Rod". 'NEIN... ICH BIN DOCH IMMER NOCH WACH!!! SCHEISSE... HÖRT MICH AN!!!' Rod schrie innerlich so laut er konnte, doch nicht ein Ton kam aus ihm heraus. "Nun gut... wollen Sie dabei bleiben und Abschied nehmen, oder möchten Sie lieber draußen warten?". Scheiße! Der Arzt meinte es wirklich ernst. "Nein, wir bleiben hier... Wir wollen, dass er weiß, das wir immer bei ihm sind", meinte Farin und Bela nickte nur zustimmend. Der Arzt legte vorsichtig den Daumen auf den Knopf, der über Rods Leben und dessen Tod entscheidete und wartete einige Momente, die für Rod wie eine Ewigkeit vor kamen. Er schaute noch einmal zu Bela und Farin. In seiner Angst, kniff Farin die Augen zusammen und packte eilig Belas Hand. Er konnte die Situation nicht verkraften, doch er wollte wenigstens so stark sein, seinen Liebsten bis zum Schluss zu begleiten. Der Arzt drückte langsam den Knopf herunter und man hörte, wie die meisten der Geräte ihre Arbeit einstellten. Nur noch das EKG piepte in regelmäßigen Abständen, welche allerdings immer enger aneinander rückten. Rod merkte, wie sein Körper auf die fehlenden Maßnahmen reagierte. "Es tut mir leid Rod... leb wohl... ich werde dich immer lieben". 'Nein... ich will nicht sterben!! Jan!! Hör mich doch an!! Bitte!!...' Das EKG wurde immer schneller und auf einmal war nur noch ein durchgehender Ton zu hören. Rod war tot. "JAAAAAAAAAAAN!!!" In Panik setzte sich der Bassist auf und riss die Augen auf. Er atmete schwer und musste sich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen. Er erkannte nichts um sich herum, sollte er etwa wirklich tot sein? Plötzlich ging ein kleines Licht neben Rod ab und ein verschlafener blonder Gitarrist schaute ihn mit einigen Augenringen an. "Was machst du hier für einen Lärm?", fragte er leicht aggressiv. "Wie? Was? Du? Aber, ich..?", stotterte Rod. "nichts hier, was, wie, wo und warum", meinte Farin, "Du musst schlafen, du hast einen anstrengenden Tag morgen!!". "Wieso, was...", begann Rod leicht verwirrt zu fragen, doch dann fiel es ihm wie Schuppen aus den Augen. "Jan?" "hmm?" Rod konnte seine Freude nicht zurückhalten. Er beugte sich hinüber und nahm den Größeren in den Arm. "Ich bin so glücklich, dass du bei mir bist... ich liebe dich!". "Ich... ich liebe dich auch, Rod!", meinte Farin verwirrt, "Aber jetzt schlaf wieder..." Schlafen, ja... Rod legte sich wieder hin und Farin machte das Licht aus. Während dieser schnell wieder einschlief, lag Rod noch einige Momente wach da. Er seufzte einmal tief. Ja, schlafen... träumen... Ein Glück, dass alles nur ein Traum war... --------------------------------------------------------------------------------- So... Alles fertig ^^ Wenn ich ehrlich bin, dann ist diese Geschichte, die Geschichte, die ich am meisten HASSE XD Irgendwie bin ich mit der auf keinen grünen Zweig gekommen... Sie ging wunderbar los.. ließ sich auch echt gut schreiben... aber je weiter ich kam, desto weniger Ideen hatte ich und somit auch immer weniger Lust zu schreiben... Daher ist sie auch nicht sooooo lang... ^^ Next Track.: "Rod Loves You" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)