Liebe hinter Gittern von Blue_XD (RPG) ================================================================================ Kapitel 19: Déjà vù? -------------------- „RAHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!" Als Uruha hörte, wie die Türe ins Schloss fiel, war er bereits im Wohnzimmer. Jetzt konnte er sich sicher sein, dass jemand in der Wohnung war. Aber wer? Und warum? Immer noch ging er rückwärts, um die Sicht auf den Gang zu haben. Er stieß gegen den Tisch und beinah wäre ein Glas, das noch darauf stand, runter gefallen, doch in letzter Sekunde konnte er es noch festhalten und es machte nur ein kleines Geräusch. Er stellte es zittrig wieder ab und hörte auch schon eine Stimme. Wer war das? Die Stimme kam ihm nicht bekannt vor. Als der Blitz den Raum erhellte, erstarrte er kurz bei dem Anblick seines Gegenübers. Dieser irre Blick und das Messer, das bei dem Lichteinfall aufblitze. Vor Schreck und aus Reflex verschränkte er die Arme über seinem Kopf und stolperte leicht zur Seite, wodurch er dem Messer ausweichen konnte. Schnell und doch ziemlich ängstlich, richtete er sich wieder auf und stolperte Richtung Flur. „HIER GEBLIEBEN!!!", grollte der Eindringling und hetzte dem Blonden nach. Mit einem schiefen Grinsen holte er ihn rasch ein, packte ihn an der Schulter und ihn zum Halten zu bewegen, nur um ihn dann mit einem kräftigen Griff ins Haar gegen die Wand unweit vor ihm zu drängen. Das Gesicht seines Opfers schön gegen die Wand gepresst, damit er ihm nicht in die Augen sehen musste, wenn er den jungen Burschen das Messer in den Rücken rammen würde. Auch wenn dieser Mann im Alter seines Sohnes war, er musste erledigt werden, so wie er es schon an dem einen Abend hätte tun sollen, an dem er ihn aus Mitleid hatte leben lassen. Schnaubend, drückte er ihn mit seinem Ellenbogen im Nacken gegen die Wand und holte zum todbringenden Messerstich aus. Als Uruha die Hand in den Haaren spürte, schrie er leise auf. „Nein!", wimmerte er mehr, als dass er es sagte und als er gegen die Wand gedrückt wurde, kniff er die Augen zusammen. War das etwa der Typ, der Uruhas damalige Bekanntschaft getötet hatte? Aber wieso war er nun hinter ihm her? Er hatte doch nichts gesehen. Er versuchte sich zu wehren, doch er wurde schon fast schmerzhaft gegen die Wand gedrückt und innerlich hatte er schon fast mit seinem Leben abgeschlossen. Doch plötzlich durchbrach ein lautes Berstgeräusch die Stille und der Vermummte blickte überrascht zur Tür, die mit einer solchen Wucht eingetreten worden war, das sie aus den Angeln riss und gegen die Wand krachte. Drei Männer traten ein. Die muskolöse Statur, ihre schwarz bemalten, kantigen Gesichter, ihre verhasste Blicke, die wild abstehende Haare und schwarze Kleidung ließen keine anderen Behauptungen zu. Die Schattengestalten ballten ihre Hände zu Fäusten und ließe ihre Fingerknöchel knacken. „Lass ihn gehen! Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, dann vergess ich mich!", knurrte einer der drei und trat hervor. In seiner Hand hielt er einen Schlagstock. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?! Der Mann gehört mir!!!", stellte der Einbrecher mit wackliger Stimme klar und hob erneut das Messer Noch bevor der Vermummte hätte zuschlagen können, wurde sein Handgelenk gepackt, herumgedreht, sodass er das Messer mit einem Aufschrei fallen ließ und dann selbst gegen die Wand gedrückt wurde. Schmerzhaft keuchte er auf. „Was wollt ihr?! Lasst mich los!!!", brüllte der nun waffenlose Mann verzweifelt und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ohne jeglichen Erfolg. Uruha gingen gerade so viele Dinge durch den Kopf, die er noch sagen, machen oder erleben wollte, sodass er etwas überrascht aufschrie, als der Mörder plötzlich von ihm weggezogen wurde. Seine Beine zitterten so sehr, dass er sich nicht darauf halten konnte und einknickte. Er kroch in eine der Zimmerecken und sah zu dem Geschehen. „Wir wollen dich... Du hast jemanden auf dem Gewissen, der uns sehr am Herzen lag und nun wirst du dafür bestraft." Die Augen des Mannes weiteten sich, als ihn die Erkenntnis traf. Von zwei starken Männern hochgehoben und aus dem Haus gebracht, bettelte er gedämpft um Gnade, da einer ihm ein Tuch vor sein Gesicht hielt. Doch schon bald verstummte auch seine Stimme. Einer der schwarzen Gestalten war geblieben. Sie hockte sich gerade zu der zitternden Gestalt am Boden und strich dem blonden Püppchen über die Wange. Als es ruhig war, und nur noch ein letzter Mann im Wohnzimmer stand, der dann auch noch auf ihn zu kam, rutschte er noch ein Stück weiter in die Ecke. „Er wird keine Gefahr mehr für dich sein... Erzähl dem Anwalt, dass wir ihn gefasst haben...", murmelte der Schwarzhaarige und stand auf. „Tut mir Leid wegen der Tür." Der junge Mann kratzte sich verlegen am Hinterkopf und trat nach draußen. „Schöne Grüße von Hizumi." Ein letzter Gruß über die Schulter und schon war er im Schatten der Nacht verschwunden. Anstatt zu Antworten nickte Uruha nur zittrig und sah Hizumi nach. Eine ganze Weile saß er zitternd in der Ecke, während sich langsam ein paar Tränen den Weg über seine Wangen suchten. Schließlich krabbelte er zum Telefon, suchte die Batterien, die er beim zweiten Anlauf in das Batteriefach steckte und er Sakitos Nummer wählte. Mit zitternder Hand hielt er sich den Hörer an sein Ohr. Als sein Handy in der Hosentasche zu vibrieren begann, schreckte Sakito jäh aus seinem unruhigen Schlaf und blickte sich panisch um. „Kouyou...!", murmelte er, denn dieser war der Grund seiner unruhigen Nacht. Das mulmige Gefühl in seinem Magen verriet ihm, das ettwas im Gange war. Irgendetwas musste geschehen sein! Hastig griff er nach dem Handy in seiner Tasche. "Kouyou!", erkannte er auf dem Display, schluckte schwer und nahm ab. Dabei sah er auf seine Uhr und stutzte. Er war vor etwa zwei Stunden eingeschlafen! Warum rief er ihn um diese Zeit an?! „K-Kouyou?! Alles okay bei dir??? W-weinst du etwa?" Rasch sprang er auf und schnappte sich seine Tasche, die beinahe zu Boden gegangen wäre, um dann schnell aus dem Zimmer zu hasten und an verwirrten Ärzten vorbei zum Ausgang zu laufen. Er hätte ihn nicht alleine lassen sollen! Als er Sakitos Stimme am anderen Ende vernahm, begann er noch etwas mehr zu weinen, er atmete leicht durch und versuchte ruhiger zu sprechen: „K-kannst du schnell kommen...?" Ein erneuter Blitz und der Schatten eines Baumes, der gegen die Wand geworfen wird, ließ ihn erneut zusammen zucken. Zwar war der Mörder gefasst, aber so richtig verarbeitet hatte er das in diesen wenigen Minuten nicht. „B-bitte" Ohne aufzulegen, ließ er sein Telefon sinken, ließ es am Boden liegen und er verkroch sich in seinem Schlafzimmer in einer Ecke. Die Zeit, während er allein in diesem dunklen Raum saß, der Regen gegen das Fenster prasselte und er sehnsüchtig darauf wartete, nicht mehr alleine zu sein, schien gar nicht vergehen zu wollen. „Kouyou...?", fragte er noch einmal mit erstickter Stimme und hörte, wie das Wimmern und das Schluchzen des anderen immer lauter und in immer kleineren Abständen folgte. Was war nur passiert?! Als der Blonde ihn darum bittete, zu ihm zu kommen, musste er lächeln. Vertraute er ihm schon so sehr, dass er ihn in Not brauchte? IHN und niemand anderen? Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus und ließ sein Herz schneller schlagen. Mit diesem beschwingten Gefühl setzte er sich in sein Auto und legte seine Tasche auf den Nebensitz. Die Stille ließ sein Lächeln gefrieren. Warum hörte er gar nichts mehr aus dem Handy? War der Akku leer? Ein kurzer Blick verriet ihm, dass das Telefonat noch lief, aber kein Kouyou war am anderen Ende der Leitung. Kein Wimmern mehr und kein Schluchzen. War er etwa eingeschlafen? Nein, das konnte nicht sein. „Kouyou?", fragte er vorsichtig nach und startete den Motor. Doch wieder nichts... Nun packte ihn die Panik und entriss ihn von Wolke Sieben. Schnell fuhr er los und war nach etwa 10 Minuten auch schon bei ihm. Das erste, was er bemerkte, war der klaffende Eingang. Wo war die Tür?! Sein Herz zog sich aus Angst zusammen. Schnell rannte er mit wedelnder Tasche die wenigen Stufen hinauf. Dann sah er die Tür, die zersplittert am Boden lag. Mit schreckgeweiteten Augen suchte er den Flur nach Hinweisen ab. „Kouyou??!", rief er leise, um ihn nicht zu erschrecken oder gar jemanden auf sich aufmerksam zu machen, und rannte anschließend in die Wohnstube. Doch hier war er nicht. In der Küche sah es nicht anders aus. Im Bad vielleicht? Nein. //Verdammt...!// „Kouyou?!", rief er erneut etwas gedämpft, während er die Schlafzimmertür aufstieß. Ein erschreckter Aufschrei zerstörte die sonstige Stille. Sakito drehte sich dem Laut zu und erkannte das zitternde Bündel in der Ecke des Zimmers. Sein Atem stockte. „K-Kouyou, was ist denn passiert...?", wollte er im ruhigen Ton wissen und hockte sich langsam zu ihm, um ihn nicht zu verschrecken. Hatte der Jüngere einen Schock erlitten? Die ganze Zeit hatte Uruha versucht sich zu beruhigen. Immerhin war es jetzt vorbei. Doch das zittern ließ einfach nicht nach und auch das Zusammenzucken, bei jedem kleinen Geräusch, konnte er nicht steuern. Als er schließlich die Türe aufgehen hörte und die Stimme nicht gleich erkannte, kauerte er sich noch etwas weiter in eine Ecke. Was war er nur für ein elendiger Feigling. Wenn er die Ruhe gehabt hätte, hätte er wahrscheinlich gerade über sich selbst gelacht, doch der Schock über die Tat oder besser gesagt, verhinderte Tat, ließ nicht von ihm ab. Erst als sich Sakito vor ihn kniete und ihn erneut ansprach, blickte der Brünette langsam auf. Als er sein Gegenüber erkannte, brach er vor lauter Erleichterung wieder in Tränen aus. Er wollte ihm erzählen, was passiert war, doch ging die Hälfte der Wörter in Schluchzen unter. Erst kamen die Tränen, die in wahren Sturzbächen über Kouyous Wangen liefen und dann erzählte er von den Geschehnissen der letzten Stunden... oder Minuten...? Anscheinend war ihm jedes Zeitgefühl verloren gegangen und auch die Fähigkeit, ordentlich in Sätzen zu sprechen. Nur die Hälfte der Worte konnte er verstehen und davon waren einige so zusammenhanglos, das er sie regelrecht nicht unterordnen konnte. Leicht überfordert entschloss er sich erst einmal dazu, den Blonden zu beruhigen. Er rückte näher zu ihm, lehnte sich an die Wand und zog den anderen etwas vorsichtig in seine Arme. "Sssssht... Kouyou... So kann ich doch kaum was verstehen von dem, was du sagst. Beruhige dich erstmal.", redete er beruhigend auf ihn ein und strich ihm über den von Schluchzern aufbebenden Rücken. Sakito selbst, ordnete seine Gedanken und versuchte die einzelnen Brocken an Wörtern in seinem Kopf zu einem Sinn zusammenzufügen. Plötzlich stutzte er. "Sagtest du Hizumi??!" //Wenn das wahr ist, dann befindet sich der Mörder von Kouyous One-Night-Stand gerade in seinen Händen!! Das wäre... einfach super! Das würde die beiden nicht nur aus dem Gefängnis holen, sondern sie würden auch als unschuldig gelten, was ich ohne den Mörder nicht geschafft hätte!// Auf seinem Gesicht erschien ein Grinsen, das gefror, sowie er in das Uruhas sah. Dieser versuchte sich zu beruhigen. Doch das dauernde Blitzen und seine verwirrten Gedanken ließen dies fast nicht zu. Erst als er die Arme des anderen um sich spürte und dieser ihn leicht an sich drückte, wurde er langsam etwas ruhiger. Er schluchzte noch leicht, doch die Tränen versiegten. Hizumi? Ja, das hatte er gesagt. Uruha nickte bestätigend und versuchte den Satz, den Hizumi zu ihm gesagt hatte, ruhig auszusprechen. "Er... er hat gesagt, dass... sie ihn gefasst haben.", sagte er dann leicht stockend und wischte sich erneut über die Augen. "Ist... ist es jetzt vorbei...?", flüsterte er dann, wischte sich erneut aufkommende Tränen weg und schwieg. Ob die Tränen nur weiterhin wegen des Schocks kamen, oder aus der Inneren Freude an den Gedanken daran, dass es vorbei war, wusste er nicht. Am liebsten hätte er vor Freude laut aufgejubelt, als Kouyou seinen Verdacht bestätigt hatte, aber aus Rücksicht vor ihm und den Umständen, beließ er es bei einer freudigen Umarmung, wodurch sein Herz gleich noch ein wenig schneller schlug. Unglaubliche Freude und Erleichterung überfiel ihn. "Ja Kouyou, es ist vorbei. Wir haben den Mörder! Hizumi war mir einen Gefallen schuldig. Er hat dich die letzten Tage beschützt, wenn ich außer Haus war. Ich wusste, dass der Mörder es irgendwann wagen würde, sich dir zu nähern. Das er allerdings so weit kommen musste, haben wir Hizumi selbst zu verdanken. Der kriegt noch Ärger, glaub mir, und die Tür wird er dir auch ersetzen." Grinsend sah er ihn an und strich sich die Tränen aus dem Gesicht. "Geht es dir wieder besser? Kann ich etwas für dich tun?" Er holte ein Taschentuch hervor und wischte damit dem Blonden die Tränen von den Wangen. "Lächelnd gefällst du mir viel besser...", wollte er ihn aufmuntern und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Der Blonde hörte Sakito zu und nickte dann nur leicht. Zwar war er immer noch unter Schock, aber die Bestätigung, dass es vorbei war, beruhigte ihn etwas. Er wischte sich ebenfalls nochmal über die Augen und seufzte leise. "Ich... ich denk schon...", antwortete er und versuchte leicht zu lächeln, was ihm jedoch nicht so richtig gelang. Er wandte den Blick leicht zur Seite und versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. Er wollte irgendwas sagen. Aber was? Ja, das war die Frage. Am besten sagte er das erste was ihm in den Sinn kam. „Ich... ano...", begann er dann, verstummte jedoch wieder. Sakito legte den Kopf leicht schief und blicket den anderen fragend an. Einen Moment lang wartete er auf den Rest seiner Worte, bis er merkte, dass da wohl nichts mehr kommen würde. „Soll ich dir erstmal einen Tee machen? Vielleicht beruhigt das ein wenig die Nerven. Behalt den Gedanken bei dir, okay? Ich renn dir nicht weg. Wollen wir aufstehen?", fragte er ihn, da Kouyou noch immer in seinen Armen lag.. "Oh... hai... Entschuldigung.", antwortete Uruha und nickte leicht. Er löste sich von dem Brünetten und setzte sich langsam auf. Er wischte sich erneut über die Augen und strich sich die Haare zurück. Langsam stand er auf und hielt dem Anwalt die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. "Schon okay.", meinte er lächelnd und wollte aufstehen, nachdem Kouyou aufgestanden war, als dieser ihm auch schon seine Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen. "Oh... danke." Sakito nahm die ihm angebotene Hand nur zu gerne an und stand auf. Nur ungern ließ er sie wieder frei und lief verlegen lächelnd an ihm vorbei in Richtung Küche. "Kommst du?" Ein Lächeln. Ein kurzer Blick. Dann betrat er die Küche, um den Wasserkocher nach dem Wasserstand zu überprüfen und ihn schließlich zu betätigen. "Kouyou? Wo hast du denn deine Teebeutel und welchen Tee magst du haben?" Der Blonde half ihm auf und nahm die Hand zurück, nachdem Sakito sie losgelassen hatte. Leise seufzend sah er ihm nach und strich sich kurz über den eigenen Arm. Tief durchatmend, wischte er sich die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht und wollte dem Brünetten gerade nachkommen, als er diesen schon rufen hörte. "Ich komme schon.", antwortete er und folgte ihm dann in die Küche. "Ehm... die sind im Schrank..." Er ging zu einem der Hängeschränke und öffnete die linke Türe, um eine kleine Box mit Tee rauszunehmen. Sakito sagte nichts, sondern dachte über etwas nach, was ihn schon länger beschäftigte, nur nicht den Mut hatte, es auszusprechen. Einen scheuen Blick warf er Kouyou zu, der gerade eine Box mit Teebeuteln aus einem Hängeschrank hervorholte. Leise seufzte er und fasste sich an seine Schläfen, um sie ein wenig zu reiben. Kopfschmerzen könnte er nun gar nicht gebrauchen. Um jedoch nicht ganz untätig zu sein, suchte er die Schränke nach den Tassen ab und hatte Glück, als er beim ersten Versuch sogleich den richtigen Schrank gefunden hatte und zwei Tassen daraus hervornahm. Diese stellte er lächelnd auf den Küchentisch ab und öffnete die Box, die ihm sein Gastgeber reichte. "Danke. Was für eine Sorte möchtest du denn haben? Du hast... eh... Kamillen-, Apfel-, Himbeer- und Kräutertee. Ah... hier ist noch der Grüne Tee. Möchtest du vielleicht den haben?" ~+~ Es war noch dunkel, als Aois Bewusstsein wieder an Stärke gewann und das Schlafmittel vollends aus seinem Körper verschwunden war. Wachnis bemächtigte sich seiner Sinne und ließ seine Augenlider zucken. Dann ging es über in seine Glieder, die er zaghaft von sich streckte. Warum... war das Bett nur so weich...? W-was war... passiert? Gestern? Nein... heute...! ... REITA! Da schossen ihm auf einmal all seine Gedanken, Gefühle, sein ganzes Bewusstsein auf ihn ein und ließen ihn japsend die Augen öffnen. Keuchend krampften sich seine Finger in den Stoff über seinem Herzen, das schnell gegen seine Brust schlug, als wolle es flüchten. Unruhig sah er sich in dem riesigen Zimmer um, was ihn sprachlos den Mund öffnen ließ. Die meisten würden wohl sagen, das es verhältnismäß klein im Gegensatz zu einem ihrer Zimmer war, aber war ihm auf einmal bewusst geworden, das er frei war! Weg aus dem Gefängnis. Dieser kleinen Zelle dort. Es wurde ihm zum ersten Mal richtig bewusst! Dieser Raum hatte sogar ein Fenster! Wollte er sich nicht erst vor kurzem aus einem dieser monströsen Dinger stürzen...? Ein schrecklicher Gedanke, den er zu gern wieder verwarf. Mühsam krabbelte er aus dem Bett und tat alles daran, erstmal auf den wackligen Beinen, nicht sein Gleichgewicht zu verlieren. Ein Gedanke ließ ihn gestärkt nach vorne stolpern. //Da vorne liegt er...!// Plötzlich trübte sich sein Blick. Seine Sicht trübte sich, als würde sich Gas im Raum ausbreiten. Schwachsinn! Weder vor Gas noch vor Nebel musste er sich fürchten! Unruhig tastete er sein Gesicht ab und fand das übel. Tränen hatten sich unbemerkt einen Weg in ihre Freiheit gebahnt. Erleichtert stolperte er über seine eigenen Füße, konnte sich aber gerade noch am Bettgestell seines Gegenübers festhalten. Ein ermüdetes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, was sogleich wieder erstarb. Warum konnte er nicht für Reita lächeln?! Er war doch so glücklich darüber, das der andere ihn nicht alleine ließ und dann schaffte er nur solch ein gespieltes Lächeln?! Wie undankbar... Beschämt auf die Unterlippe knabbernd, griff er nach Reitas Hand und umfasste sie, hielt sie sanft in seiner. „Reita, kannst du mich hören? Ich bin jetzt bei dir... Bleibe bei dir und halte dein Hand. Kannst du es fühlen? Wenn nicht, dann... stell dir unsere erste Umarmung vor. So ähnlich wird es sich wohl anfühlen. Weißt du, wie stolz ich auf dich bin? Du hast es geschafft! Du bist wirklich stark. Warst es von Anfang an und ich bewundere das so sehr an dir." Mit der freien Hand rieb er sich den Schlaf aus den Augen, der ihn wohl wieder aus Erschöpfung übermannen wollte. Um nicht vor Schwäche zu fallen, setzte er sich mit auf das Bett und beobachtete Reita mit leerem Blick. "Ich vermisse dich...", murmelte er seufzend und beobachtete traurig das schlafende Gesicht Reitas. Dieser schien seine Worte zu hören. Ganz leicht erwiderte er den Druck von Aois Hand und für eine Sekunde bewegte er den Kopf. Er war der Dunkelheit entkommen. Langsam öffneten sich seine Augen, doch er konnte nichts erkennen, nur verschwommene Schemen waren auszumachen... Den leichten Druck an seiner Hand spürend, blinzelte der Schwarzhaarige träge und gab er einen überraschten Laut von sich. Träumte er? Mit zittriger Hand wischte er sich die Tränenaus dem Gesicht. So musste Reita ihn nicht sehen. Er wollte doch auch für ihn stark sein. Wieder eine Bewegung! "Rei...?" Hoffnungsvoll beugte er sich über ihn und starrte auf sein Gesicht. Dann öffnete Reita seine Augen und sah ihn an. Aoi konnte keine Regung der Gesichtsmuskeln entdecken, wodurch sich sein Herz vor Schmerz verkrampfte. Erkannte er ihn nicht mehr...?! "Reita, ich bin es. Aoi... Brauchst du irgendwas? Hast du noch Schmerzen...?" Hilflos biss er sich auf die Unterlippe und drückte die Hand des Blonden. Er musste die wieder aufkommenden Tränen verdrängen. Reita schloss für einen Moment die Augen. Er konnte nichts verstehen. Er sah einen Umriss und hörte etwas, doch es ergab alles keinen Sinn... Warum konnte er nicht zurück in die Dunkelheit? Die Schmerzen... sie nahmen ihm den Atem... raubten ihm fast wieder die Besinnung... "Rei...?" Wieder sah er zu den Geräten, mit denen der Blonde verbunden war. Sie zeigten Werte an, die ihn beunruhigten. Eine Hand löste er aus Reitas Hand und strich ihm über die Stirn. Einzelne wirre Haarsträhnen verklebten sie. "Hey, bleib bitte wach!", bat er verzweifelt und drückte den Notknopf über seinem Bett, um eine Krankenschwester ins Zimmer zu rufen. "Sei Stark... ich flehe dich an... Reita!" Reita öffnete wieder die Augen und sah sich verstört um. Gehörte diese Übelkeit dazu? Reita spürte Aois Berührung und zwang sich, wach zu bleiben. Er öffnete seinen Mund, doch mehr als ein leises Keuchen drang nicht daraus hervor. "Scheiße Rei!", brach es panisch aus ihm heraus und widerstandslos liefen die Tränen über seine Wangen. "Sag doch was... Irgendwas..." Eine Ärztin kam herein gelaufen. "Was ist passiert?" Aoi wandte sich ihr zu und blinzelte den Tränenschleier fort. "Er redet nicht... und scheint immer noch wahnsinnige Schmerzen zu haben. Tun sie doch was!" Die Ärztin nickte und eilte zu den Geräten, die Reitas Zustand überwachten. Reita rang nach Luft und fing sich so langsam. "Uhhh...W...Wo bin... ich...?", keuchte er atemlos. Erleichtert legte der Schwarzhaarige seine Hände behutsam an Reitas Wangen, sah ihn forschend an. "Du bist in Sicherheit. Im Krankenhaus... Wie... wie geht es dir...?", wollte er besorgt wissen und eine seiner Tränen tropfte auf dessen Kinn. "Ich dachte, ich würde dich ein zweites Mal verlieren...! Mach mir keine Sorgen Rei... das würde ich nicht noch einmal durchhalten..." Er löste eine Hand von seiner Wange und legte sie auf sein eigenes Herz, das noch immer wild in seiner Brust schlug. "Du kannst dir nicht vorstellen... wie... wie ich... mich f-freue, dir b-begegnet zu sein...", stotterte er verlegen und senkte den Blick. Dann löste er die eine Hand von Reitas Wange und die andere von seinem Herzen, um sich vorsichtig an Reitas Körper zu schmiegen und hauchzart über seine Brust zu streichen. "Ich... danke dir für alles... für alles Reita...", murmelte er und schloss erschöpft die Augen. Reita schloss wieder die Augen und spürte Aois Herzschlag. Er lächelte. "Aoi... Du bist... hier... bei mir... haben wir es geschafft...? Wirklich geschafft...?? Ich... ich will dir keine Sorgen machen..." Gegen den Drang einzuschlafen, hob er seinen schweren Kopf leicht an und schlug die Augen auf. "Ja, wir haben es geschafft, Reita.", murmelte er und versuchte zu lächeln, was ihm nur halb misslang. "Brauchst du irgendwas?" Die Ärztin räusperte sich verlegen. "Willkommen zurück im Leben, Herr Suzuki. Es gibt gleich Essen und sagen sie mir nicht, sie hätten keinen Hunger. Es wird ihnen Kraft geben und Herrn Shiroyama ebenfalls." Aoi sah zu der Frau auf und blinzelte. Er hatte sie vollkommen vergessen.//Essen...?// "M-meinen sie so richtiges... Essen?", fragte er ungläubig. "Keinen ekligen Brei?" Die Ärztin hob die Brauen. "Ja, richtiges Essen. Außer für ihn." und damit zeigte sie kurz auf Reita. „Er bekommt Milchreis. Er darf sich nicht bewegen, da er die Mahlzeit im Liegen einnehmen muss." "Milchreis...? Das schmeckt bestimmt lecker.", murmelte Aoi und sah Reita aufmunternd an. "Soll ich dich dann füttern?", fragte er und sah ihn aus großen Augen an. Als ob der andere eine andere Wahl hätte. Aoi würde niemand anderen an ihn ranlassen, das stand fest. Warum das so war, konnte er sich allerdings nicht erklären. Vielleicht aus dem Grund, ihm die Freundlichkeit zurückgeben zu wollen, die er die ganze Zeit bekommen hatte...? Leicht nickte der Schwarzhaarige. Ja, das müsste es sein... Die Ärztin verschwand wieder aus dem Raum. Reita sah nur Aoi an. Es ging alles zu schnell für ihn. Fragend sah er ihn an, realisierte die Worte kaum. "Essen...? Nein... jetzt nicht..." Der Ältere blinzelte mehrmals und sah ihn traurig an. "Aber Rei... du musst doch etwas Essen. Du hast in den letzten Tagen bestimmt nichts gegessen... als du alleine warst... Du wirst immer dünner und dünner... bald siehst du aus wie ich! Bitte, versuch es wenigstens. I-ich werde auch etwas essen, okay? Denn Hunger habe ich auch nicht wirklich...", merkte er nur leise an und strich über Reitas immer dünner werdenden Bauch. Reita schaffte ein schmales Lächeln und legte seine Hand auf Aois. "Ich dachte ich sterbe, Aoi... Ich... war an einem komischen Ort... und es schien kein Zurück mehr zu geben... Aber... die Schmerzen waren verschwunden... Und alle Qualen... Nur... warst du auch nicht da..." Aoi hörte ihm aufmerksam zu und obwohl er sich nicht ganz vorstellen konnte, wie dieser Ort war, verstand er doch, das er Reita beinahe verloren hätte. Als er davon erzählte, das alle Qualen und Schmerzen verschwunden waren, lächelte er sehnsüchtig, setzte aber sogleich eine ernste Miene auf, als er zu ihm sprach: "Egal, wie schön dieser Ort klingt, bete ich... das du ihn nie wieder betreten musst... Wer weiß, ob du es das nächste Mal auch schaffen wirst, ihn wieder zu verlassen und in die Realität zurück zu kehren... Wenn du ihn allerdings betreten solltest... und dort nicht alleine sein möchtest, dann werde ich bei dir sein... Dann können wir dort zusammen sein... denn... zu gehen und nicht an deiner Seite zu sein, was bringt mir das? Dann... hätte ich das Gefühl, dich im Stich gelassen zu haben und dann ist der Tod nichts mehr wert..." Er nahm seine Hand und drückte sie sanft. Schwach seufzte er und schmiegte sich wieder an den anderen. Reita lächelte schmal. "Was... glaubst du... warum ich zurückgekommen bin... hmm? Was sollte ich denn... ohne dich tun?" Und wieder erhob Aoi seinen schweren Kopf und sah den Blonden fragend an. "W-wegen... mir? Aber... du hast doch noch dein Freunde und... Familie...! Hast du es nicht für sie getan...?", fragte er und wurde zum Ende hin immer leiser. //Liegt ihm so viel an MIR?!// "Ich... habe nur noch dich, niemand sonst... aber du...? Du hast ein tolles Leben gehabt... oder nicht? Als du bei diesem Ort ohne Schmerz und Qual warst und... wir um dich gebangt haben, da war ein blonder junger Mann mit dabei gewesen... Ist das nicht auch ein Freund von dir...?" Reita hörte ihm zu. Immer noch fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren... "Uruha... ja... mein bester Freund... Ich bin... für ihn... ins Gefängnis gegangen... Aber... er ist mein einziger Freund weißt du...? Familie habe ich selbst nicht mehr..." Er lächelte schwach und erschöpft. "Glaub mir... Aoi... so toll ist mein Leben... auch nicht gewesen... Wie... wie geht es ihm...? Wie geht es... Uruha..?" Mit schief gelegtem Kopf sah er den Blonden verwirrt an. „Oh... Ich habe dich nie gefragt, warum du mir im Gefängnis Gesellschaft geleistet hast... Wie konnte denn das nur passieren...? Aber du bist unschuldig, Rei. Du hättest nicht bei mir sein müssen. Nicht das miterleben müssen, was ich die Jahre über ertragen musste..." Traurig schüttelte Aoi den Kopf. "Und du warst... mit Uruha ganz allein auf dieser weiten Welt...? Dabei hielt ich dich für jemanden, der viele Freunde haben müsste... Und... tut mir Leid wegen deinen Eltern..." Traurig begegnete er seinem Blick und verzog sorgenvoll die Stirn. "Ich weiß nicht, was mit ihm ist. Sie haben mir Schlafmittel verabreicht und mich dann hierher gebracht, nachdem du es geschafft hast... Er ist bestimmt nach... Hause..." Langsam und stockend erzählte Reita die Geschichte, die ihn ins Gefängnis gebracht hatte... Es fiel ihm schwer, nach so vielen Monaten darüber zu reden, doch es zu verschweigen machte es nicht besser... Er erzählte Aoi alles darüber... +~+ "Du bist zu gut für diese Welt, Reita. Eal wie edelmütig es auch war, sieh doch was es dir gebracht hat. Vielleicht wäre Uruha überhaupt nichts passiert, selbst wenn du nicht eingegriffen hättest. So hast du dich nur verdächtig gemacht, oder nicht? Was mich verwirrt ist, warum dieser Mann umgebracht und dein Freund verschont wurde... Oh nein... Kann es nicht vielleicht sein, das er noch immer in Gefahr ist?!", fragte Aoi plötzlich und ihm behagte ein ungutes Gefühl. "Ansonsten wäre der Mörder unglaublich dumm... meinst du nicht auch?" Reita fuhr hoch und starrte Aoi erschrocken an, gleich darauf sank er aber wieder stöhnend zurück. "Oh mein Gott... Uruha...! Jemand muss ihn warnen!! Gib... gib mir ein Telefon... schnell!!" Erschrocken fuhr er hoch und wäre beinahe aus dem Bett gefallen, wenn er sich nicht verkrampft an das Gestell festgehalten hätte. Er kniff die Augen zusammen und atmete hastig ein. Zu viel Aufregung vertrug er einfach nicht mehr so viel... "J-ja...", stotterte er eingeschüchtert, bekam wieder Boden unter den Füßen und versuchte zur Tür zu gelangen. Für einen Moment kniff er erneut die Augen zusammen, da ein heftiges Stechen ihn an seine gebrochenen Rippen erinnerte, und bemerkte nicht, wie die Tür aufgestoßen wurde. Schmerzhaftes Stöhnen erklang vom Boden, welches man als jenes von Aoi identifizieren konnte, der der Länge nach hingefallen war. "Oh mein Gott! Herr Shiroyama! Sie sollten doch im Bett liegen bleiben!", meckerte die Krankenschwester mit hysterisch klingender Stimme, stellte das mit Essen beladene Tablett auf einen Schrank nähe der Tür ab, um Aoi sofort aufhelfen zu können. Dieser allerdings wedelte aufgeregt mit dem Arm und hatte sein Gesicht schmerzhaft verzogen. "Holen sie ein Telefon! Es ist dringend...!" "Aber Herr Shiroya-" "Gehen sie schon! Es geht um Leben und Tod! Ich schaff das schon..." Kurz blieb die Ärztin noch stehen und warf ihm einen ungläubigen Blick zu, doch als Aoi knurrte, nickte sie und verließ eilends den Raum. Schwer keuchend versuchte sich nun der Schwarzhaarige aufzurichten. "Verdammt...", nuschelte er und hielt sich an seinem Bett fest. Als er das Essen sah, hätte er beinahe den Halt verloren. Wie lange hatte er schon 'richtiges' Essen mehr gesehen? Zu lange... 4 Jahre um genau zu sagen und in den letzten Tagen im Krankenhaus, konnte er sich an keinen Moment erinnern, wo er etwas gegessen haben konnte. Entweder schlief er, war ohnmächtig oder bewusstlos. Hatten sie ihn künstlich ernährt? Nachdenklich legte er die Stirn in Falten und stemmte sich schließlich an dem Bettgestell ganz hoch. Um Reita keine allzu großen Sorgen bereiten zu müssen, schenkte er ihm ein müdes lächeln, was soviel wie: "Mir geht es gut" ausdrücken sollte, oder "Ich schaff das schon." Mit zittrigen Händen griff er nach dem Tablett und brachte es mit großer Mühe - sein Körper war noch recht schwach- zu dem kleinen Nachtschrank, welches neben Reitas Bett stand. Kaum hatte er es abgestellt, kam die Krankenschwester mit einem Telefon zurück und eilte zum Bett. "Ehm... wen möchten Sie anrufen?", wollte sie wissen und richtete den Hörer kurz an Reita, ehe sie ihn zu Aoi schwenken ließ, der sich erschöpft auf die Bettkante gesetzt hatte. Mit einem fragenden Blick auf Reita, nahm Aoi schließlich den Hörer entgegen und drehte sich damit zu Reita um "Blieb liegen, okay? Sag mir die Nummer, ich wähle und du sprichst. Auf dich wird er hören...", murmelte er zuversichtlich und wartete seine Antwort ab. Reita erschrak, als Aoi einfach so umkippte. Er wollte aufstehen und zupacken, aber er konnte es nicht. //Aoi... Werde ich dir jetzt gar nicht mehr helfen können?/ Verbittert seufzte er, lächelte dann aber, als er Aois Augen sah, wie sie das Essen geradezu hypnotisierten, dann wurde ihm der Hörer hingehalten und Rei nannte ihm Uruhas Nummer, hoffte, dass der Brünette an sein Telefon gehen würde... ~+~ Uruha währenddessen besah sich gerade die Teebeutel und vergaß fast, dass er noch antworten musste. Erst als das Telefon klingelte, zuckte er zusammen und blinzelte. "Der grüne Tee ist in Ordnung...", sagte er, nickte und blickte Sakito für einen Moment an, ehe er ihm ein 'Danke' entgegen brachte und ins Wohnzimmer ging, um das Telefon zu holen, das noch immer klingelte. Er nahm zögernd ab und wartete wer dran war. "Hallo?" "Uruha! Gott sei dank! Hier... hier ist Rei..." Er wusste nicht, ob sein Freund nach so langer Zeit seine Stimme noch kannte... "Hör zu... wenn der Mörder noch frei herumläuft, bist du in großer Gefahr! Du musst auf dich aufpassen... Er wird... dich sicher töten wollen... Du bist ein Zeuge, den er nicht gebrauchen kann!", sprudelte es aus Reita heraus. Er verfluchte dieses Bett... So konnte er doch niemandem helfen! Im ersten Moment zuckte Uruha bei der aufgeregten Stimme am Hörer zusammen, ehe er Reita sowohl an der Stimme, als auch an dessen Worten erkannte. Er hörte ihm erst zu ehe er antwortete: "Ich weiß... es... er war schon da. Es geht mir gut, Rei." Er setzte sich auf die Couch und strich sich kurz durch das seit Wochen ungestylte Haar. "Er war da??? Wie bitte?? Oh mein Gott!!! Geht es dir gut??? Uruha!!! Ist alles in Ordnung??? Hat er dir etwas getan???" "N-nein nein, mir gehts gut. Ich... es ist alles gut. Mach dir keine Sorgen, hörst du? Wie geht es dir?", fragte er stattdessen und wollte leicht von dem Thema ablenken, dass er noch nicht verarbeitet, aber gut verdrängt hatte. "Ich... ich mach mir aber Sorgen, Uru... Mir... mir gehts gut... Alles okay... Keine sorge...", murmelte er leise, wieder sehr erschöpft. Mit halben Ohr dem Gespräch aus dem Wohnzimmer lauschend, setzte Sakito den grünen Tee auf und wagte einen Blick auf Uruha, damit er sicher gehen konnte, das es ihm gut ging. Erleichtert nahm er die Tassen und gesellte sich zu dem anderen. "Wer ist es ...?", wollte er neugierig wissen und schollt sich innerlich für dein dreistes benehmen. Uruha hatte schließlich auch noch eine Privatsphäre! Doch nun konnte er nicht gehen. Jetzt, wo er bereits gefragt hatte. Für einen Moment schwieg Uruha und ließ sich die Worte des Blonden noch einmal durch den Kopf gehen. Kurz wischte er sich über die Augen und sagte dann: "Sie haben ihn gefasst... es... es wird jetzt alles wieder gut." Kurz blickte er zu Sakito auf und formte Reitas Namen kurz mit den Lippen. Dann blickte er lieber wieder vor sich auf den Boden und wartete auf eine Antwort. Besorgt musterte derweil Aoi Reita und stach lustlos im Essen herum, welches mal nicht aus irgendeinem Brei bestand. Als der Blonde jedoch lauter wurde, fasste er vor Schreck in die Butter, die sich mit auf dem Tablett befand und hielt sich daraufhin verwirrt den Butterfinger vor die Nase. //Ist das... Butter?// Kurz roch er daran, ehe er sich den Finger einfach in den Mund steckte und davon probierte. Leicht verzog er das Gesicht und schob das Tablett demonstrativ von sich. Vielleicht später... Er linste zu Reita. //Hoffentlich ist alles okay...// "Alles... gut...", murmelte Reita erschöpft. "Hai... das klingt gut... Wirklich... gut... Du... du kommst zurecht... oder? Eigentlich... brauchst du mich nicht, oder?" Überrascht ließ Sakito sich zufrieden in das Couchpolster sinken und schloss müde die Augen. //Endlich wird alles wieder gut.// Mit einem Ohr lauschte er weiter dem Gespräch. Als Uruha die letzten Worte von Reita hörte schluckte er leicht. "Wieso... wieso sollte ich dich nicht brauchen...?", fragte er vorsichtig und fummelte leicht an dem Saum seines Shirts herum. Dass er dies in letzter Zeit sehr oft tat, fiel ihm gar nicht so richtig auf. "Ich... du hast doch... Freunde... und ich kann dir nicht... helfen... ich... bin kein Freund... wenn ich dir nicht einmal helfen kann..." Rei war am Ende. Tränen schimmerten in seinen Augen, doch er würde nicht weinen... Er würde stark sein... so... wie immer... "Was... natürlich kannst du mir helfen.", sagte Uruha und biss sich leicht auf die Unterlippe. "Du bist doch mein bester Freund..." Aoi sah auf, als er Reitas leise Worte vernahm. Das hörte sich gar nicht gut an. Und als er dann auch noch die wässrigen Augen des Blonden sah, konnte er nicht anders, als Reitas freie Hand zu nehmen und sie aufmunternd zu drücken. //Los wein doch schon... Kleiner Idiot... Soviele Gefühle... Schmerzen... Das hält doch niemand aus... Und das denke ich.// "Du hast... Besseres verdient Uruha... Nicht so... jemand schwachen... wie mich..." Reita konnte Aoi nicht ansehen... biss sich so fest auf die Lippe, dass sie anfing zu bluten. "Aber das stimmt doch gar nicht!", antwortete Uruha etwas bestimmter, wurde aber gleich wieder leise. "Du bist nicht schwach, Reita." "Doch... sicher... ich... ich konnte... niemanden... beschützen... nicht wirklich... Uruha... verzeih mir... Ich... ich kann nicht mehr..." Was passiert war, vor allem das was in den letzten Tagen von Reitas Gefangenschaft geschehen war, hatte den jungen Mann zerstört... Es war wie ein Monster, dass sich in seiner Brust eingenistet hatte und ihn von innen heraus auffraß... Aois Augen weiteten sich vor Schreck, als er das Blut an seiner Unterlippe sah. Sofort ließ er seine Hand los und legte sie an Reitas Wangen. "Rei~", murrte er leise und sah hilflos zu, wie das Blut von seinem Kinn auf die Bettdecke tropfte. "Hör auf... bitte.", bat er ihn abermals im leisen Ton, aber eindringlich. "Sag doch sowas nicht... bitte...!" Jetzt tastete er verzweifelt an seinem Kinn herum und versuchet den verkrampften Kiefer zu lösen, damit er sich nicht weiter wehtat. Reita hob den Kopf, sah Aoi aber nur aus völlig erloschenen Augen an und hielt ihm den Telefonhörer hin. Seine Hände zitterten zu sehr um den Hörer halten zu können und Worte brachte er auch nicht mehr heraus. "Reita? Hör mir zu ja? Du hast mir schon so oft geholfen... Ohne dich wäre ich doch hier total untergegangen. Wer hat immer gesagt, dass man nie aufgeben soll. Wer hat immer gewusst was zu tun ist? Du... Du warst immer für mich da. Du... du bist für mich...", kurz musste Uruha unterbrechen, da sich ihm bei dem Gedanken daran, die Kehle zuschnürte. "Du bist sofort für mich da gewesen... du bist in dieses Gefängnis gegangen für mich... Niemand der schwach ist, kann das alles von sich behaupten... Du bist nicht schwach. Du bist stark. Du... hast das alles überlebt. Und du hast nicht aufgegeben. Jetzt darfst du das auch nicht aufgeben. Hörst du...? ... Du darfst nicht aufgeben...", die letzten Worte gingen in einem leisen Schluchzen unter, doch Uruha hielt sich die Hand vor den Mund und atmete tief durch. Der Schwarzhaarige schrak zurück. "R-Rei was...?!" Er schluckte schwer und verlor sich in den leeren Augen des anderen. //Nein... sie haben ihn gebrochen...// Er wachte erst aus seiner Starrerei, als er die fremde Stimme vernahm, die aus dem Hörer drang, welchen Reita ihm hinhielt. Mit ebenfalls zittrigen Händen, nahm er den Hörer, doch damit die aufmunternden Worte, die einzeln an sein Ohr drangen, nicht ihm gebührten, hielt er ihn schnell an Reitas Ohr. "Er braucht dich doch...!", murmelte er und sah ihn traurig an, bevor er den Blick abwandte. Er konnte diese Augen nicht ertragen... Reita wollte weinen, doch er konnte nicht. Er brachte kein Wort mehr heraus, drängte Aoi dazu, den Hörer zu nehmen, um Uruha wenigstens zu sagen, dass er sich keine Sorgen machen sollte... Er konnte ihm das nicht mehr sagen... Sakito hatte die Augen aufgeschlagen und sich aufgesetzt. //Was ist denn los?!//, fragte er sich besorgt und musterte Uruha. Als er ihn so aufgelöst sah, zog sich alles in ihm zusammen. Nein, so wollte er ihn nicht sehen! Vorsichtig setzte er sich hinter den Blonden und zog diesen dann an sich, legte beruhigend seine Arme um ihn. Über eventuelle Konsequenzen dachte er nicht. Der andere würde ihn schon signalisieren, wenn er irgendetwas nicht wollte. Als Uruha die Arme um sich spürte, kamen ihm noch mehr Tränen, die er aber weiter versuchte zurück zuhalten. Als keine Antwort mehr aus dem Hörer kam, wischte er sich kurz über die Augen und murmelte: "... Rei?" Überrascht keuchte er auf, als er den Druck spürte, mit der Reita versuchte, ihm den Hörer zurückzugeben. Verunsichert blickte er ihn an und schluckte. Was sollte er denn sagen...? "U-Uruha...? Hier ist A-Aoi... Mach dir bitte keine Sorgen. Ich weiß, ich... kann dich niemals ersetzen... und das möchte ich auch nicht! Aber... ich werde ihm beistehen so gut ich kann. Vertrau mir... bitte... Es tut ihm Leid, so.. Leid...!" Er unterbrach sich und befeuchtete seine trockenen Lippen. Dabei glitt sein Blick zu Reita und er sah ihn fragend an, wollte wissen, ob es okay gewesen war, was er gesagt hatte. Reita nickte. Er war unglaublich bleich, seine Wangen waren eingefallen und man konnte jede Rippe einzeln sehen. Er hatte den Klang von Uruhas Stimme im Ohr, doch immer wieder brachen Erinnerungen auf ihn herein... Erinnerungen vom Gefängnis... Vom Boss... und von den schlimmsten Stunden seines Lebens... Aoi? Wer war... natürlich, der Mann, der mit im Op-Saal war! "Ich... okay... pass... pass auf ihn auf, ja?", sagte er noch, ehe er den Hörer vom Ohr nahm und auflegte. Den Blick noch zu Boden gesenkt, umklammerte er leicht den Telefonhörer und schwieg. Reita wollte nicht mehr mit ihm reden? Ob er ihm doch Vorwürfe machte? Leicht nickte er, bevor er den Kopf wieder abwandte. //Warum er...? Wenn ich doch nur stärker gewesen wäre, hätte ich ihn vor den Boss beschützen können...// Gewissensbisse nagten an ihm und ganz leise schluchzte er auf. //Wir sind so kaputt...// "... Uruha...?" Hatte der andere aufgelegt? Aber immerhin hatte er ihm sein Einverständnis gegeben und erleichtert ließ nun auch Aoi den Hörer sinken. //Warum war das so... einfach?// Dieser Uruha vertraute ihm einfach so seinen besten Freund an... Hatte er in der kurzen Zeit, in der sie sich nur gesehen hatten, soviel vertrauen aufgebaut...? Naiv war er schon etwas... "Hey... ich... pass jetzt auf dich auf..." Ein leichtes Lächeln schenkte er dem Blonden, legte den Hörer auf den Nachtschrank und besah sich Reita. Krank sah er aus... mehr als krank. //Er erinnert mich an... mich... vor 4 Jahren, erging es mir nicht besser, aber ich... hatte niemanden...// "Reita? Wenn du... weinen willst, solltest du das tun. Das hilft..." Schniefend wischte er sich eine Träne von der Wange. Rei hörte das Schluchzen und es tat ihm noch mehr weh. Ganz langsam legte er seine Hand auf Aois und brachte ein schmales Lächeln zustande. Selbst jetzt versuchte er stark zu sein. Doch wer in seine Augen sah, konnte den Versuch der Täuschung leicht erkennen... Innerlich war Reita wie leer... Aoi durchschaute seinen Versuch und schaffte es nicht, sein Lächeln zu erwidern. Verbittert sah er auf ihre Hände, die beide stark zitterten. "M-mach mir doch nichts vor, Rei...! Lächel nicht, wenn dir nicht anch Lächeln zu Mute ist! Versuche nicht stark zu sein, wenn du es nicht kannst! Das hilft niemanden... und dir fügt es nur noch mehr Schaden zu. Du sollst nicht stark für mich sein! Sei stark für dich! Ich schaff das schon... Ich hab es vier Jahre überstanden... Aber ich war alleine gewesen...! Lass dir bitte helfen, Rei... Erinnerst du dich an die ersten Tage, als wir uns kennengelernt haben? Ich verweigerte dir auch, mir zu helfen. Vielleicht kann die Hilfe nicht immer wirken, aber nimm sie an! So etwas... sagtest du zu mir... mach mir nicht weis, dass das alles eine Lüge war..." Er nahm seine Hand unter der Reitas weg, um seinen Worten an Bedeutung zu verleihen und ihn blickte traurig aber trotzig zugleich an. "Was haben sie nur getan...?", murmelte er nachgebend und schluchzte erneut auf. "Das wollte ich alles nicht..." Er legte sich zu ihm umarmte ihn. Wie am Anfang, legte er seinen Kopf auf dessen Brust und schluchzte hemmungslos auf. "Es tut mir alles so Leid..." Aoi weinte... Wegen ihm... Weil er schwach gewesen war... Reita verfluchte sich. Langsam legte er die Arme um ihn und drückte ihn an sich, streichelte ihn und hielt ihn fest, war einfach nur für ihn da, tröstete ihn. Er hatte, zumindest für den Moment, seine Stärke wieder bekommen. Als Reita ihn begann zu streicheln, seufzte er bitter auf, jedoch wurde sein Schluchzen weniger. Hatte er ihm nicht zugehört? Er sollte doch nicht mehr stark für ihn sein. Sich die Tränen aus den Auggenwinkeln wischend, hob er den Kopf. "Verzeihst du mir Reita? Ich... ich hab das alles wirklich nicht gewollt... Wollte dich schützen, aber konnte nur hilflos zusehen... während sie dir Leid antaten. Wie kannst du sowas Schwaches wie mich... nur mögen?" Zaghaft strich er über Reitas abgemergelten Wangen, sah ihn in die Augen und erhoffte sich so sehr, keine Leere mehr darin vorzufinden... "Wir schaffen das beide... ja?", fragte er mit leiser Stimme und ertappte sich dabei, wie er Reitas Lippen sehnsüchtig angestarrte. Der Schwarzhaarige musste schlucken, bekam einen leichten Rotschimmer auf seinen blassen Wangen und konzentrierte sich wieder auf seine Augen. Er war so schwach in Reitas Nähe... Reitas Augen änderten sich nicht mehr. Er war gebrochen, fühlte kaum mehr etwas... Und er wollte nicht mehr darüber nachdenken, was passiert war... Aoi war bei ihm... das war das Wichtigste. Da er keine Antwort bekam und auch seine Augen noch immer leer wirkten, senkte der Schwarzhaarigen den Blick und seufzte traurig auf. Seinen Kopf legte er wieder auf Reitas Brust ab und lauschte dem beruhigenden Herzschlag. "Schlafen wir ein wenig...", murmelte er schläfrig und war schon bald darauf eingeschlafen. Es war zu viel geschehen in den letzten Stunden. Zu viel Strapazen, die ihn kraftlos hatten werden lassen. "Ich... ich habe dich enttäuscht... nicht wahr? Ich spüre es... Es tut mir Leid..." Da Aoi schlief, hörte er nichts von dem, was Reita zu ihm sagte, stattdessen atmete er laut ein und schmiegte sich unbewusst noch ein wenig mehr an den warmen Körper des anderen. Seine linke Hand lag ausgebreitet auf Reitas linker Brust. Reita seufzte und schwieg wieder. Er dachte über vieles nach und jetzt endlich, wo niemand ihn sehen konnte, rollte eine stumme Träne über seine Wange und sickerte ins Kissen. Murrend zog Aoi die Decke etwas höher über sie, während er murmelte: "... Nicht... traurig... Nein..." und dabei seine Hand leicht in Reitas Oberteil verkrampfte. Wovon er wohl träumte...? Reita biss sich auf die Lippe und seufzte. "Nein... du sollst nicht traurig sein... Aoi... Schlaf gut...", flüsterte er leise und streichelte ihn. ~+~ Sakito seufzte traurig, stützte seinen Kopf auf Uruhas Schulter, um ihm den Hörer aus seinen verkrampften Griff zu lösen und ihn beiseite zu legen. "Hey... Was ist denn los... hm?", fragte er vorsichtig nach und strich ihm beruhigend über den Arm. Noch immer starrte er auf den Hörer und als er eine fremde Hand daran sah, blinzelte er und ließ locker. "Es... nichts...", sagte er, stand auf und ging in die Küche, um irgendetwas zu tun, um sich abzulenken, um nicht wieder in Gedanken zu versinken. Er begann das wenige Geschirr, dass noch in der Spüle stand abzuwaschen und danach abzutrocknen, wobei er mindestens 2 Minuten für jedes Teil brauchte. Das Kouyou ihn offensichtlich belog und dann auch noch aus seiner Umarmung floh, machte ihn deutlich, das er wohl nicht mehr erwünscht war. Auch er stand auf und lief dem Blonden hinterher. "Uruha... Ich spüre, das du alleine sein willst, aber du hast keine Tür und so kann ich dich nicht alleine lassen! Möchtest du in ein Hotel oder... zu mir... vielleicht...?", fragte er unsicher und hielt sich am Türrahmen fest. Uruha hatte noch immer einen trockenen Teller in der Hand, den er mit einem Handtuch versuchte zu trocknen. "Ich muss das erstmal sauber machen...", antwortete er und realisierte gerade gar nicht, dass es eigentlich um eine Türe und einem deswegen geplanten Wohnungswechsel ging. Seine Gedanken versuchte er gerade abzuschalten, um nicht weiter über Reita und die vergangenen Wochen nachzudenken. Sakito blinzelte verwirrt. Hatte der andere ihm nicht zugehört? "Kouyou?! Hast du... überhaupt gehört... was ich dich gefragt habe?" Er trat näher und nahm ihm den Teller und das Handtuch ab. "Hey...?" Als ihm das Handtuch und der Teller aus der Hand genommen wurde sah er noch kurz auf seine Hände ehe er den Blick hob. "... Was?", fragte er dann und ließ die Hände, die er vorher noch auf Brusthöhe hatte, sinken. Er seufzte und wiederholte seine Frage. "Was denkst du? Hier... kannst du vorerst nicht bleiben. Erst wenn Hizumi deine Tür ersetzt hat, dann kannst du hier wieder sicher sein.", meinte er, trocknete den Teller ab und gab ihn ihm zurück. "Ja... ja ich weiß...", antwortete er und nahm den Teller, besah ihn sich und stellte ihn dann auf die Ablage neben sich. "Und wo willst du hin? Hotel, zu Freunden... zu mir?", fragte er und wandte den Blick aus dem Fenster, da große Aufregung in ihm herrschte. Wie würde sich der Blonde entscheiden...? Vertraute er ihm? "Ich...", begann er und hielt dann inne. Wo sollte er hin? Reita war sein einziger guter Freund gewesen und zu diesem konnte er nicht. Und zu Sakito? Er wollte ihm nicht zur Last fallen. Aber ein Hotel? Da wäre er dann wohl alleine und seinen Gedanken völlig ausgesetzt. "Ich weiß es nicht..." Fragend wandte er sich wieder an ihn. "Verstehe... dann... werd' ich wohl hier bleiben müssen. Wenn ich dir zur Last falle, sag mir das, okay? Ich versuche inzwischen einen Tischler zu erreichen..." Er drehte sich um und lief zum Telefon, das noch immer auf dem Wohnzimmertisch lag. Dann suchte er seine Tasche, entnahm ihr seinen Laptop und ließ ihn hochfahren. Als nächstes bemerkte er eine Nachricht. Zunächst ignorierte er sie und suchte mit einer Suchmaschine nach einen Tischler. Als er einen in der Nähe gefunden hatte, rief er diesen sofort an. Da nur der Anrufbeantworter anging, erklärte er ihm schnell sein Problem und hinterließ Uruhas Adresse. Seufzend legte er auf, legte das Telefon beiseite und kümmerte sich um seine bekommene Mail, die von niemand anderen als dem Gericht selbst kam und ihm mitteilte, das Reitas Verhandlung bald wäre und der Fall 'Aoi Shiroyama' neu aufgenommen werden würde. Um nicht vor Glück laut aufzuschreien - wollte er doch Kouyou nicht erschrecken- steckte er sich die Faust in den Mund und biss hinein. Freudig gluckste er auf und streckte feierlich die andere, ebenfalls zur Faust geballten Hand, siegreich in die Luft. Bevor Uruha irgendetwas antwortete war Sakito schon gegangen. Etwas verloren blieb er stehen nickte nur. "Hm..." Er drehte sich wieder zum Waschbecken und sah ein bissen hin und her. Er nahm sich das Handtuch erneut, einen Teller und begann erneut diesen zu trocknen. Als er sich wieder beruhigt hatte, nahm er den Laptop von seinem Schoß und stand rasch auf, um sogleich zu Kouyou zu eilen und ihm von der tollen Nachricht zu erzählen. "Kouyou~!", rief er freudig und betrat die Küche, sah, wie der andere den inzwischen schon längst trocknen Teller erneut versuchte zu trocknen. "Ehm... willst du die Farbe von dem Teller putzen oder was machst du da?", fragte er und grinste. "Ich habe tolle Neuigkeiten! "Reitas Verhandlung ist bald und Aois Fall wird neu aufgenommen! Ist das nicht toll?! Sie werden frei kommen! Ich spüre es! Wir haben den Schuldigen!" Die Farbe vom Teller waschen? Er wandte den Blick auf den Teller und blinzelte leicht. Dann legte er ihn weg und versuchte seine Verlegenheit zu verbergen. "Nein...", sagte er, schüttelte den Kopf und wollte gerade noch etwas hinzufügen, als er die Worte des Brünetten hörte. Er blickte auf und sah zu Sakito. Dessen Worte ließ er sich noch ein paar Mal durch den Kopf gehen, ehe er sich ganz sicher war, die Bedeutung verstanden zu haben. "Wirklich...?", fragte er nochmal leise nach und ließ das Handtuch ins Waschbecken vor sich fallen. Die Tränen die aus Freude und Erleichterung in ihm aufstiegen, hielt er zurück. Er wollte nicht schon wieder weinen. "Ja, wirklich!", bestätigte er grinsend und folgte dem Handtuch mit dem Blick, als Kouyou es fallen ließ. Etwas verwundert sah er wieder auf, konnte aber nichts merkwürdiges an seiner Miene feststellen. Erleichtert... ja, so konnte man es vielleicht beschreiben. Dann ging er zu ihm, nahm seine Hände und drehte ihn lachend im Kreis, passte natürlich auf, das er nicht hinfiel oder sich irgendwo stieß. Es hatte ihn die ganze Zeit schon so in den Fingern gejuckt, das vor Freude zu tun und ein Opfer hatte er auch gefunden. "Wollen wir das nicht gleich Reita und Aoi erzählen?? Also... nicht am Telefon, sondern live. Ich möchte mir nicht ihre glücklichen Gesichter entgehen lassen.", schlug er vor und verlangsamte den kleinen Freudentanz, um schließlich wieder zum Stehen zu kommen. Erwartungsvoll sah er ihn an. Im ersten Moment stolperte Uruha leicht überrascht, fing sich aber und ließ den anderen seine Freude ausdrücken. Erst als sie wieder still standen und er seinen Gegenüber anblickte antwortete er auf dessen Frage. "Eh... jetzt?", sagte er und nickte dann aber zustimmend. "Okay." Er lächelte leicht und hoffte so sehr, dass bald alles wieder in Ordnung war. Wie zur Bestätigung nickte er lächelnd und ließ etwas widerwillig Uruhas Hände frei. "Ja, jetzt. Möchtest du noch mal ins Bad oder können wir gleich los?", fragte er und stellte den nun zweifach getrockneten Teller in den Schrank zu dem anderen Geschirr. Zufrieden aufseufzend warf er dem Blonden noch einen Blick zu, ehe er in die Wohnstube zu seinem Laptop wuselte und ihn herunterfahren ließ, bevor er ihn wieder in seiner Tasche verstaute und sie schulterte. Dann sah er sich um. "Hm... Kouyou?", rief er und packte seine ganzen DVD's und Spiele wieder zusammen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte Uruha nochmal. "Ich zieh nur nochmal kurz eine andere Hose an..." Er sah Sakito kurz nach, räumte kurz das Geschirr zur Seite und ging rasch in sein Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Als er zurück gehen wollte, hörte er schon Sakitos Stimme, bevor er das Wohnzimmer betrat. "Ja?", rief er ihm zu und stand schließlich in der Türe, sah den Brünetten an und hatte die Augenbrauen leicht fragend hochgezogen. "Du hast mir noch nicht auf meine Frage geantwortet. Du kannst hier doch unmöglich bleiben... also ohne Tür. ich habe bei mir zu Hause genügend Platz, also wenn du... wenn du zu mir möchtest, dann sag ich nicht nein. Möchtest du aber lieber für dich alleine sein, dann kann ich dir ein Hotelzimmer besorgen. Ein ein oder zwei Tagen, wirst du wieder eine Tür haben. Versprochen hai?" Er warf ihm ein Lächeln zu und nahm dann sein Handy hervor. Gedankenverloren starrte er Hizumis Nummer an, sah dann aber wieder fragend auf. "Oh... ehm. Na ja, wenn das keine Umstände macht? Ich will dir nicht zur Last fallen oder so...", sagte er und löste sich von dem Türrahmen. In einem Hotel war er alleine. Und so richtig wohl fühlte sich der Brünette bei dem Gedanken daran nicht. "Also wirklich nur, wenn es okay ist..." Er kaute kurz leicht auf seiner Unterlippe und folgt seinem Blick kurz zu dem Handy. "... Wartest du auf etwas...?" Überrascht sah er ihn an. "Das macht doch keine Umstände. Ich würde mich freuen, nicht so alleine zu sein.", meinte er und sah Uruha nach. Wie unsicher der andere war, merkte er sofort und es brachte ihn schließlich zum kurzen Auflachen. "Kouyou, es ist okay.", versicherte er und folgte seinem Blick auf sein Handy. "Nein, ich überlege gerade, ob ich Hizumi anrufen soll. Er ist sicherlich beschäftigt, aber... jemand muss auf dein Haus aufpassen. Hier kann ja jeder rein und raus, wie er will." Wieder blickte er auf sein Handy. "Ich schreibe ihm eine SMS und hoffe einfach mal, dass er sie liest. Die Tür... also das, was davon übrig ist, kann ich notdürftig einsetzen. Dann sieht es wenigstens so aus, als gäbe es noch eine Tür. Hast du alles, was du brauchst? Zahnbürste, Schlafzeug, Klamotten?" Leicht verlegen guckend, als der andere anfing zu lachen, sah er vor sich auf den Boden. "Okay..." "Ich pack kurz ein paar Sachen zusammen...", antwortete er und nickte dann leicht. Er drehte sich um und ging wieder in sein Schlafzimmer. Kramte eine Tasche hervor und packte ein paar wenige Klamotten ein, ging weiter ins Bad und packte dort sein Waschzeug zusammen. Kurz blieb er stehen, betrachtete sich im Spiegel und überlegte, was er noch brauchen konnte. Nachdem er zu einem Schluss gekommen ist, ging er wieder zurück ins Wohnzimmer und sagte: "Okay, ich hab alles..." "Ha, ich seh mir inzwischen die Tür mal an.", meinte Sakito und tat dies auch. Also die war ja wirklich nicht mehr zu retten! Da hatten Hizumi und Co. ganze Arbeit geleistet, aber... warum immer gleich mit Gewalt?! Der Anwalt schüttelte seufzend den Kopf und nahm sein Handy zur Hand, tippte eine SMS an Hizumi, dass er jemanden her schicken sollte, der auf Uruhas Wohnung aufpassen sollte, dass er diesem eine Tür schuldig war und er ihm in den Hintern treten würde, wenn Hizumi dies nicht wieder gutmachte und anschließend noch der Hinweis, dass er den Schuldigen lebend(!) brauchte. Zumindest hoffte Sakito, dass der andere seiner Bitte nachkam. Hier zu warten bis jemand kam, wollte er nicht. Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als Uruha in die Wohnstube trat und verkündete, er sei fertig. Sakito schickte noch schnell die SMS ab, ehe er sein Handy mit einem Grinsen sicher verstaute und auf den Ausgang wies. "Dann geh doch bitte schon mal zu meinem Auto. Ich setz die Tür so gut es geht ein." Ein wenig verunsichert, durch die Reaktion des Brünetten sah er diesen noch an und wartete. Erst als Sakito seine SMS abgeschickt hatte und ihm mit einem Grinsen erklärte, dass er sich schon mal ins Auto setzen solle und dass er die Türe noch einsetzen will, war er wieder etwas beruhigt und nickte. Schuhe und Jacke waren schnell angezogen und so nahm er seine Tasche, sah Sakito noch einmal kurz an und ging dann zu dessen Auto. Dort angekommen stellte er die Tasche zuerst einmal wieder neben sich ab und lehnte sich vorsichtig gegen den Wagen. Wann er wohl wieder zurück ging? Eine neue Türe einsetzen würde wohl nicht wirklich lange dauern, aber um beruhigt wieder dort leben können? Immer noch hatte Uruha die Bilder der vergangenen Stunden im Kopf, die er eigentlich verdrängen wollte. Doch jetzt, wo er kurzzeitig wieder alleine ist, und nichts zu tun hatte, musste er wieder daran denken. Diese Schreie, dieser irre Blick und das Messer... Uruha atmete tief durch und drehte sich zur Seite, sah die leere Straße entlang und seufzte erneut leise. Der Typ war gefasst, wozu also noch solche Gedanken machen... Der Brünette erwiderte Uruhas Blick mit einem beruhigenden Lächeln und wartete, bis dieser das Haus verlassen hatte. Dann rieb er sich die Hände und hob die Tür vom Boden auf. Das war ja leichter, als er gedacht hatte! Na umso besser. Vorsichtig drehte er sich und trat rückwärts aus der Tür, um dann die beschädigte Tür in den Rahmen zurückzudrücken. //Hoffentlich habe ich alles.//, dachte er noch, als er es knirschen hörte. Sofort verzog er das Gesicht und versuchte es nun noch eine Spur vorsichtiger. //Die hört sich fast so an, als ob sie gleich in ihre Einzelteile zerfallen würde.// Dann wieder ein Knirschen, bevor Sakito glaubte, es geschafft zu haben. Zumindest stand die Tür. Ob sie das auch noch tun würde, wenn er sie losließe? Einen Versuch war es wert. Noch einmal tief eingeatmet und Sakito trat einen Schritt zurück, entfernte dabei seine Hände von der Tür und zog nur leicht an der Klinke, die zum Glück noch dran war. Nichts passierte. Ein Zeichen dafür, dass sie saß. "Ja!", stieß er vor Freude aus und lief grinsend zu seinem Auto, an dem noch immer Uruha gelehnt stand. "Oh tut mir Leid Kouyou. Ich habe vergessen, die den Schlüssel zu geben, ich Dummerchen.", sagte er wehmütig und schloss es schnell auf, um dem Blonden die Tür aufzuhalten. "Schönheit geht vor... ich meine... eh... setz dich bitte.", murmelte er und wurde immer leiser. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Wir fahren dann wohl mal schnell los, hm?" Als er die Stimme des Anwaltes vernahm, hob er seinen Blick und schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Schon okay. Ich musste ja nicht lange warten.", antwortete er ihm und machte einen Schritt zur Seite, um Sakito die Türe zu überlassen. Nachdem dieser dann die Türe geöffnet hatte und Uruha sich in den Wagen gesetzt hatte, gingen ihm die soeben erwähnten Worte noch im Kopf umher. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er sich anschnallte. Dann allerdings wandte er seinen Blick wieder aus dem Fenster. "Okay.", antwortete er nur und lächelte kurz auf, ehe er zum Haus zurücksah. "Also die Tür... hab ich mehr oder weniger wieder eingesetzt. Sieht zwar etwas beschädigt aus, aber von weitem sieht es sicher aus, oder?", fragte er und betrachtet kritisch die Tür. Mit einem Seufzen, drehte er sich wenig später wieder zu dem anderen um und bedankte sich kurz, als Uruha beiseite trat, damit er den Wagen öffnen konnte. "Wir müssen auf Hizumi und auf seine Leute vertrauen. Wir können hier nichts mehr tun.", meinte er. Ein paar Worte später, ließ er Uruha auch schon einsteigen und ging anschließend um das Auto herum, um einzusteigen. Dann schnallte er sich an und startete den Motor. Gemäß der erlaubten Geschwindigkeit, fuhr er los. "Okay, danke...", sagte Uruha, sah noch einmal zu seiner Wohnung zurück und stellte fest, dass die Türe wirklich geschlossen aussah. "ja, sieht verschlossen aus." Als sie losfuhren, sah Uruha aus dem Fenster. Beobachtete die vorbeiziehenden Häuser und Bäume und dachte eine ganze Weile nach. Zwar war der Typ jetzt gefasst, Reita wieder aus dem Gefängnis und eigentlich alles in Ordnung, aber würde es wirklich wieder so werden wie früher? "... und es ist wirklich sicher, dass dieser Typ nicht mehr frei kommt...?", fragte Uruha etwas unsicher, behielt den Blick aber weiterhin aus dem Fenster. Zwar sah Hizumi schon ziemlich brutal aus, aber wenn er sich an die Nacht erinnerte, in der er neben dieser blutverschmierten Leiche lag, da hatte er doch Angst, der Mörder könnte sich befreien. "Nicht dafür.", lächelte Sakito nur und nickte auf Uruhas Meinung hin. "Gut, dann hoffen wir mal, dass nichts fehlt, wenn du wieder zu Hause bist." Und während er zum Krankenhaus fuhr, um mit Uruha zusammen den beiden die glückliche Nachricht zu überbringen, lief im Hintergrund nur leise Musik aus dem Radio, die er angestellt hatte, um der Stille zu entgehen. Er wollte Kouyou nicht aus seinen Gedanken reißen. Leicht im Takt der Musik wippend, musste er an einer Ampel stoppen und fuhr erschrocken hoch, als sein Mitfahrer ihn unerwartet ansprach. Ein kurzer Blick zur Seite, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrieren musste und weiterfuhr. "Ja, ganz sicher. Vertrau Hizumi. Ich weiß, das fällt einem schwer, wenn man ihn nicht kennt, aber er und seine seltsamen Freunde schaffen das schon. Außerdem hat er auch persönliche Gründe, die ihn dazu veranlassen, sich auch wirklich gut um den Typen zu kümmern. Dein One-Night-Stand, welcher in der Nacht sein Leben verlieren musste, war mit ihm befreundet. Zumindest glaube ich das, denn er war ziemlich aufgebracht, als ich ihm den Namen des Opfers verriet. Du siehst also... er hätte keinen Grund, ihn laufen zu lassen. Ich musste ihn eher davon abbringen, ihn nicht zu töten.", erklärte er und erkannte das Krankenhaus nicht weit von ihnen entfernt. "Hm...", antwortete Uruha leise und sah noch immer aus dem Fenster. Er hoffte so sehr, dass es stimmte was Sakito sagte. Er hatte ihm immer vertrauen können, aber trotzdem fiel es ihm schwer. So sehr er es auch wollte, die Gedanken und Gefühle ließen ihn nicht los. Leise seufzend nickte er nochmal und schlang die Arme um sich. "Okay..." Wieder schwiegen sie. Es war kein unangenehmes Schweigen, aber dennoch sehnte sich Sakito danach, mit dem Blonde unbeschwert reden zu können, doch der Schock von dem Überfall saß ihm wohl noch immer schwer in den Knochen. Wenn er ihm doch bloß helfen könnte...! Nachdenklich fuhr er auf den Parkplatz des Krankenhauses vor und parkte das Auto ohne Probleme ein. Dann stellte er den Motor aus und sah unschlüssig zu Uruha. "Wir sind da...", murmelte er und lächelte kurz, eher er seinen Gurt löste und ausstieg. Da er ein Kavalier war, ging er um das Auto herum und öffnete dem Blonden die Tür. "Kommst du...?" Auch Uruha störte das Schweigen, aber sagen konnte er dennoch nichts. Er versuchte seine Gedanken zu verdrängen. Versuchte an die Zukunft zu denken, die nun kommen würde. An den Spaß den sie wieder haben würden. An die Ruhe, die sie wieder haben würden. Dass sie hielten, hatte er gar nicht bemerkt, zu sehr war er darauf konzentriert, an gute Dinge zu denken. Erst als die Türe an seiner Seite geöffnet wurde, schrak er aus seinen Gedanken hoch. "J-Ja...", antwortete er etwas verwirrt, aber leicht lächelnd. Er schnallte sich ebenfalls schnell ab und stieg dann aus dem Auto. Ein leises Danke, für das Aufhalten der Türe entwich seinen Lippen, ehe er hinauf zu dem Krankenhaus sah. "Na dann gehen wir mal rein... hm? Und überbringen ihnen die wunderbare Nachricht.", seufzte Sakito zufrieden und stellte sich vor, wie glücklich die beiden darüber sein würden. Vielleicht schlafen sie auch gerade? Sollten sie dann vielleicht Morgen wiederkommen? Erst jetzt fiel ihm auf, wie spät es eigentlich war. "Hoffentlich lassen die uns noch zu ihnen. Es ist spät." Sakito schloss noch rasch das Auto ab und kam dann neben Uruha zum stehen. "Ist alles okay...?" Als Sakito neben ihm stand, ließ er den Blick noch kurz auf dem Gebäude. Ja eigentlich war alles okay. "Ja, ich denke schon...", antwortete er und sah den Brünetten an. "Es ist alles okay." Für einen Moment blickte er ihn weiterhin an. "Hai, gehen wir..." Er machte ein paar Schritte in Richtung Eingangstüren, hielt jedoch dann inne und ging nochmal zu Sakito zurück. Er umarmte ihn und schwieg. Ein wenig verwundert, wandte er den Blick zu dem Blonden und legte den Kopf schief. Erst als die bestätigenden Worte kamen, lächelte er zufrieden. "Okay, dann geht's los.", sagte er und blinzelte ihn fragend an. Warum sah ihn denn Kouyou so an? Wollte er ihm vielleicht irgendetwas damit sagen? Als Uruha dann zum Krankenhaus vorging, musste er sich beeilen mit ihm schritt zu halten, denn so hilflos, wie er sich unter den Blicken des Blonden fühlte, war er leicht zurückgeblieben. Doch noch bevor er zum ihm aufschließen konnte, drehte sich der Größere plötzlich um und umarmte ihn. Er umarmte ihn! Einfach so! Überrascht legte auch er die Arme um ihn und die eben noch da gewesene Anspannung fiel von ihm ab. Ein schneller schlagendes Herz blieb zurück. "Womit hab ich denn das verdient?", fragte er leise und leicht nervös. "Hast du Angst? Das brauchst du nicht haben. Ich bin doch bei dir." Uruha hatte die Augen geschlossen. Er hatte den Kopf vorsichtig auf Sakitos Schulter gelegt und er schüttelte diesen leicht, als er die Worte des Anwalts vernahm. "Nein... es ist... einfach nur so...", antwortete er dann etwas unsicher und rang mit sich, ob er ihn gleich wieder loslassen sollte, oder ob er ihn noch umarmen sollte. Es gab keinen spezifischen Grund, warum er das gerade getan hatte, aber irgendetwas in ihm wollte das gerade tun. Er löste sich nur langsam von dem Brünetten und sah diesen dann an. "Nur so...", hauchte er glücklich und musste lächeln. Da er von dem inneren Zwist des anderen nichts mitbekam, legte nun auch Sakito seinen Kopf vorsichtig auf Uruhas Schulter ab und schloss seelig lächelnd die Augen. Wie schön sich das doch anfühlte, ihm so nah zu sein. Und gerade als sich sein Denken ausschalten und seine Hand in Uruhas Nacken hinauf streichen wollte, um ihn dort sanft zu kraulen, löste sich der Blonde von ihm und er schreckte abrupt auf. Unsicher erwiderte er den Blick des anderen. "Danke...", murmelte er und lächelte verlegen. "Also... wollen wir...?", setzte er fragend mit leicht erhöhter Stimme hinzu. //Herzschlag bitte herunterfahren...! Und cool bleiben.// Komisch. Dieses Gefühl. Dieses Gefühl, das Uruha immer hatte, wenn Sakito in der Nähe war. Ein Gefühl von Sicherheit. Sicherheit und Vertrauen. Er fühlte sich wohl in seiner Gegenwart. Und ohne es zu merken, versank Uruha wieder in seiner Gedankenwelt. Wie schon so oft in den letzten Wochen. Minute für Minute hing er seinen Gedanken nach. Ob gut oder schlecht, war egal. Denn da war er sicher. Er blickte den anderen noch immer an. Er wollte nicht mehr nur in seiner Gedankenwelt leben. Er wollte wieder so sein wie früher. Unbeschwert leben können. Und je länger er darüber nachdachte, desto kleiner kam er sich vor. Aoi und Reita hatten viel größere Probleme. Er sollte sich nicht so anstellen, sondern seine Probleme, wenn man es so nennen wollte, hinten anstellen. Als Sakito dann fragte, ob sie gehen wollen, zögerte Uruha für einen Moment, erinnerte sich aber an sein eben Gedachtes und nickte dann. "Ja." Ohne groß darüber nachzudenken, nahm er Uruhas Hand und führte ihn zur Eingangstür des Krankenhauses. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und zaghaft drückte er sie, um ihn zu zeigen, das er für ihn da war. Mit der anderen Hand drückte er die Klingel und wartete auf das Nachtpersonal. Dieses ließ auch nicht allzu lange auf sich warten und schnell erklärte er der älteren Dame, warum es sich bei ihrem Besuch handelte. Erst als sie versprachen, das Maximum von 15 Minuten einzuhalten, durften sie passieren. Zielstrebig lief Sakito zu Aois und Reitas Zimmer und dort klopfte er leise an. Kurz noch sah er auf ihre Hände und dann zu Uruhas Gesicht hoch, lockerte den Griff, falls sich der andere diesem entziehen wollte. Schließlich hatte er gar nicht um seine Erlaubnis gefragt! "Tut mir Leid...", flüsterte er und horchte wieder auf die Geräusche in dem Zimmer. Da schien sich jemand zu unterhalten! Ein gutes Zeichen. Etwas überrascht, aber nicht abgeneigt, war Uruha als Sakito plötzlich seine Hand nahm. Er ließ sich einfach mitziehen. Bloß nicht wieder seinen Gedanken verfallen. Er folgte dem Brünetten die Gänge entlang und blieb dann schließlich auch neben ihm stehen. "Hm?", fragte er etwas überrascht, denn so wirklich wissen, warum der andere sich entschuldigte wusste er nicht. Eigentlich wollte er noch eine Frage abwarten, doch dann hörte er von drinnen schon eine Stimme ihre Erlaubnis geben. Kurz blickte Uruha zu Sakito und nickte dann zaghaft in Richtung Türe. ~+~ Reita strich über Aois Hand, die sich in sein Hemd gekrallt hatte und versuchte ihn zu beruhigen. Ganz ruhig schien der Schwarzhaarige nicht zu sein... Hatte er einen Alptraum? "Aoi...? Hey... Es ist alles gut... Ich bin bei dir...", murmelte er und spürte langsam seine Kräfte wiederkehren... Endlich... erholte er sich wieder. Endlich konnte er wieder auf seinen Engel aufpassen und für ihn da sein. Das hatte er sich jeden Tag im Gefängnis gewünscht. Doch würde er seine unbeschwerte Art wieder bekommen? So wie früher? Er versuchte sich zu erinnern... Es war lange her... Wie war er früher? Unbeschwert, er hatte in den Tag hinein gelebt, hatte Unmengen an Geld für coole Klamotten ausgegeben... Er seufzte. Damals war ihm Ansehen und Respekt das Wichtigste... Daher wohl auch die Freundschaft mit Uruha. Neben dem schönen Japaner verblasste er nicht, sie ergänzten sich. Reita unterstrich Uruhas feine Art und durch Uruha wurde Reitas Männlichkeit betont. Oh ja... und wie oft sie abends weggegangen waren... Die Stars in jeder Disco, jeder Bar. Jeder hatte sich um die beiden gerissen und Uruha flirtete für sein Leben gern, während Reita eher cool an die Sache heranging, Distanz bewahrte und nur sehr selten sein wahres Ich zeigte. Reita lächelte. Er wollte, dass es wieder so war wie früher... Es war so eine wundervolle Zeit gewesen... Und jetzt, mit Aoi an seiner Seite, würde es noch viel viel schöner werden, da war er sich sicher. Er hatte eine neue Chance zu Leben bekommen und er würde sie nutzen! Schweißgebadet schreckte er aus seinem Schlaf hoch, kaum war Reitas Stimme verklungen. Ein unangenehmer Druck auf seinen Lungen, nahm ihm den Atem. Als die Realität langsam in sein Bewusstsein kroch, verschwand auch der Druck und ließ ihn panisch nach Luft schnappen. Als er Reita erkannte und sein Atem wieder ruhiger ging, blinzelte er erschrocken und sah sich hastig im Raum um. Der Traum wollte ihn einfach nicht loslassen! "Rei...", hauchte er und zog das Krankenhausoberteil von dem Blonden am Kragen ein wenig nach unten, um nach der Wunde zu suchen, die ihm in seinem Traum zugestoßen wurde. Als er sie nicht fand, atmete er erleichtert auf. "Rei ich... i-ich hab geträumt, das sie dich mir wieder wegnehmen... u-und dir wehtun...!", brachte er mit zittriger Stimme hervor und Tränen bahnten sich einen Weg über die blassen Wangen. "Verlass mich bitte nicht...!", schluchzte er schließlich und presste sich an den Blonden, nur, um ihm ganz nah zu sein. "Shh... ist ja gut, Aoi... Ich bin ja da... und es geht mir gut! Ich werde nicht gehen... Ich werde immer bei dir bleiben und dich beschützen... Ganz ruhig...", er hielt ihn fest im Arm und hauchte Küsse auf sein Haar. "Wirst du das wirklich...?", fragte er immer noch etwas ängstlich, doch sein Herzschlag beruhigte sich ein wenig. Reita hatte etwas beruhigendes an sich, was ihn immer recht schnell fesselte. Auch jetzt wieder und das zauberte ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen. "Wenn wir erst frei sind, können wir dann... ein neues Leben anfangen...?", fragte er leise und wehrte sich nicht unter Reitas Behandlung. Eher lehnte er sich dieser entgegen. Als er langsam den Blick hob, um in die schönen Augen des Blonden sehen zu können, waren ihre Gesichter nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Überrascht öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, wandte dann aber verlegen den Blick ab. Für einen kurzen Moment hatte er sich gewünscht, seine Lippen berühren zu dürfen, aber würde er das auch wollen...? Reita lächelte und nickte dann. "Ja Aoi, das will ich wirklich. Glaubst du mir das nicht?" Er lächelte nochmal und für Sekunden verharrte er über Aois Mund, doch dann setzte er sich ein Stückchen auf, er wusste nicht, ob Aoi das recht war und auch in ihm weckte das keine schönen Erinnerungen... "Ja, da habe ich gerade drüber nachgedacht. Wir fangen ein neues Leben an und es wird wundervoll werden, das verspreche ich dir." "Doch, ich v-vertraue dir... a-aber... was ist, wenn ich zurück muss? Oder du...? Und unser Traum...", murmelte er unsicher und senkte den Blick. Vertraute er ihm wirklich? Schon so oft wurde sein Vertrauen missbraucht und auch von denjenigen, die er dachte zu lieben. Verwandte sollte man doch lieben, oder? Aber... Reita war kein Verwandter, also woher sollte er wissen, ob er ihn liebt? Die plötzliche Bewegung Reitas ließ ihn aufschrecken. "Hast du gar keine Schmerzen mehr?", fragte er überrascht und erleichtert zugleich, akzeptierte die Entfernung zwischen ihnen, die bei seinem Aufsetzen entstanden war. Als er dann Reitas Versprechen vernahm, konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er war wirklich sensibel geworden, seit er Reita kannte. Dank ihm, hatte er den Willen zu leben und das machte ihn zu einem Menschen mit Schwächen. Mit ihnen kam er sich in Reitas Nähe so unglaublich schwach vor! Reita war stark. Immer war er das für ihn gewesen. Doch es blieb ihm ein Rätsel, wie er das schaffte. Er wischte sich über die Augen und schenkte ihm ein glückliches Lächeln. Ein echtes Lächeln! Denn das was Reita ihm versprach, war alles, was er sich erwünscht hatte. Mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Das war in den letzten Tagen... oder Wochen(?)... sein Traum geworden. "Ja, es wird wundervoll. Wir beide...", murmelte er träumerisch und umarmte den Blonden. "Dann... kannst du mir erklären, was L-Liebe ist...?", setzte er fragend hinzu und schloss seine Augen. Er schämte sich für seine Dummheit, aber wie sollte man etwas verstehen, wenn man es nie wirklich... gefühlt hat?! "Alle reden immer von diesem Wort und ich weiß nicht, wie das ist... und was es bedeutet" "Du musst nicht zurück. Dafür werde ich sorgen! Nie wieder, Aoi! Ich werde für dich da sein, egal was passiert. Aoi... ich hätte dich beinahe verloren im Gefängnis, als du ins Krankenhaus kamst... Erinnerst du dich an deine Worte...? Du hast gesagt, du kannst mir das nie verzeihen... Ich weiß, dass es so ist... aber vielleicht... kannst du... damit leben... gemeinsam mit... mir...? Ich... muss selbst lernen, was dieses Wort bedeutet... ich bin reifer geworden... erwachsener... und jetzt merke ich... das ich früher viel zu viel versäumt habe..." "Ich hoffe es so sehr, Reita... Denn obwohl sie... ihn haben, gibt es überall grausame Menschen...", murmelte er verbittert und seine schwachen Hände ballten sich zu Fäusten. Als ob er damit jemanden wehtun könnte, so schwach wie er war. Kaum war er in Gedanken abgedriftet, holte Reita ihn aus diesen zurück und erinnerte ihn an eine Zeit, die er am liebsten hätte verdrängen wollen. Schmerzlich zog sich sein Magen zusammen und mit reuevollen Augen sah er nun auf seine zittrigen Hände, mit denen er Reita so viel Leid angetan haben musste. Den Blick hatte er gesenkt und seine langen Haare, von seinem seit langem nicht mehr geschnittenem Pony, klebten ihm in seinem tränendurchnässten Gesicht. //Ich muss furchtbar aussehen...//, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. //Dabei hat es mich bisher noch nie gestört, wie ich aussehe!// Leise aufschniefend, wischte er sich die Haare aus dem Gesicht. "Ja... ich erinnere mich dunkel daran... Hass, Verzweiflung und Reue haben mich dazu getrieben. Inzwischen hasse ich mich dafür, aber ich wusste ja nicht, warum du das getan hast! Bis... ER es mir sagte... Ich werde versuchen, dir zu vertrauen... Irgendetwas sagt mir, dass ich es kann! Ich weiß nicht, was es ist, aber mein Leben liegt in deinen Händen...", meinte er andächtig und neigte den Kopf. "Vielleicht kann ich es mit dir lernen...?", fragte er hoffnungsvoll und zuckte plötzlich zusammen, als es klopfte. Da fiel ihm der Albtraum wieder ein. "Nein, sie dürfen dich nicht holen!", rief er ängstlich und klammerte sich an Reita. Reita hörte ihm aufmerksam zu und strich ihm die langen Strähnen aus dem verweinten Gesicht. "Shh... wir schaffen das. Und ich habe dir längst verziehen..." Er zuckte zusammen, als es klopfte und noch mehr erschrak er, als Aoi sich an ihn klammerte. "Ganz ruhig... Das ist nur die Tür... Ja? Herein?" "SIE kamen auch durch die Tür.", murmelte Aoi bedeutungsvoll und sah mit weitaufgerissenen Augen zur Tür. +~+ Leicht lächelnd winkte Sakito ab und ließ schließlich Uruhas Hand los, um mit ihr die Tür zu öffnen, hinter der eindeutig Reita sie dazu aufgefordert hatte, reinzukommen. Als erstes schob er seinen Kopf hinein. "Hey, wir sind es. Uruha und Sakito. Ich hoffe, wir stören nicht...?", fragte er und schenkte den beiden ein Lächeln. Er schmunzelte nur leicht über Aois ängstliches Gesicht, doch schenkte er dem keine besonders große Bedeutung. Der Schwarzhaarige war doch allem gegenüber misstrauisch und zeigte sich ängstlich. Langsam öffnete er die Tür um ein weiteres und trat schließlich ein. "Wir dürfen nicht lange bleiben, aber ich habe gute Neuigkeiten für euch.", verkündete er und wandte sich an Uruha. "Möchtest du vorher vielleicht nochmal mit ihm reden? Er hat sich sicher Sorgen um dich gemacht." Uruha lächelte leicht und nickte nochmal, ehe er Sakito bei seinem Tun beobachtete. Irgendwie wurde er gerade nervös. Auch wenn er nicht wirklich wusste weshalb. Immerhin kannte er Reita lange genug und auch Aoi hatte ihm bisher keinen Anlass gegeben irgendwie nervös zu sein. Vielleicht war es auch einfach nur die Nervosität vor dem Bild, das sich ihm gleich bot. Ob Reita immer noch so schlecht aussah, wie in dem OP Saal? Er lauschte den Worten des Brünetten und wartete ab, ehe er vorsichtig einen Schritt vorwärts machte und in der Türe stehen blieb. Auf Sakitos Frage hin schüttelte er leicht den Kopf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. "Nicht...?", fragte er verwundert und spürte die Unsicherheit in dem Blonden. Kurzerhand nahm er ihn wieder an die Hand und führte ihn weiter in das Zimmer hinein. "Der Mörder wurde gefasst.", sagte er wieder an Reita gerichtet und sah unsicher zu Uruha. //Noch immer nicht...?"// Leicht drückte er seine Hand und wartete darauf, dass irgendwer etwas sagte. Reita sah Uruha lange an, doch als er nichts sagte, senkte er traurig den Kopf. "Das ist schön... zu hören...", sagte er leise und versuchte ein Lächeln, das aber kläglich scheiterte. Erneut schüttelte Uruha leicht den Kopf und senkte den Blick. Uruha kaute leicht auf seiner Unterlippe, spürte dann jedoch den leichten Druck auf seiner Hand und so sah er vorsichtig wieder auf. Er wusste wirklich nicht, was er sagen sollte. Er fühlte sich irgendwie unpassend. "Mörder...?", fragte Aoi mit zitternder Stimme. "Der... der Uruha bedroht hat?", fragte er an Reita gewandt und sah dann zu dem Blonden an der Tür auf. //Warum ist er denn so schweigsam?// "Alles okay... mit dir?", fragte er unsicher, denn auch er hatte die angespannte Stimmung gespürt. Er war erleichtert, das die Typen aus seinem Traum nicht durch die Tür gekommen waren, aber dieses Schweigen war ebenso schockierend. Von Reita wusste er doch, wie wichtig Uruha für ihn war. Er wollte sich zwar ungern von Reita trennen, aber vielleicht würde es helfen, wenn die beiden alleine miteinander reden könnten...? "Wollt ihr alleine reden...?", fragte er sogleich und drückte Reitas Hand, wobei er seine Beine aus dem Bett schwang und vorsichtig auftrat. Reita sah Aoi an, hielt seine Hand kurz fest und nickte dann. "Du kannst Sakito vertrauen...", murmelte er leise. Dann sah er wieder zu Uruha. "Ruha-chan... Es ist... so lange her..." Verstehend nickte er, schenkte Reita noch einen liebevollen Blick, bevor er auf unsicheren Beinen zu Sakito stolperte. Hilfesuchend klammerte er sich an den freien Arm des Anwalts und verfolgte verwirrt den Lauf des anderen Armes, wie er an der Hand mit der von Uruha verbunden war. //Sind die miteinander verwandt...?//, fragte er sich leicht irritiert, verwarf aber den Gedanken mit einem Kopfschütteln und versuchte mit etwas Druck gegen Sakitos Arm, ihn zum Gehen zu bewegen. Unschlüssig stand Sakito da und sah immer wieder zu Uruha. //Hoffentlich geht es ihm gut.//, dachte er besorgt und schreckte leicht hoch, als Aoi die Stimme erhob. Als er den Schwarzhaarigen so betrachtete und an die schreckliche Vergangenheit zurückdenken musste und dann den Aoi heute sah, wie er in Reita endlich jemanden gefunden hatte, mit dem er glücklich werden könnte, war es schon erstaunlich, was Liebe alles bewirken konnte. Als er dann auch noch rücksichtsvoll nachfragte, wie es Uruha...? Also Kouyou ging, dankte er Aoi im Stillen und wandte sich mit einem aufmunternden Lächeln wieder an den Blonden. //Warum nennt er sich eigentlich Uruha? Hm... mag er Kouyou nicht? Und ich nenne ihn schon die ganze Zeit so. Warum sagt er nichts? Uruha passt zu ihm und könnte ihn wohl am besten beschreiben. Vielleicht... darf ich ihn auch irgendwann so nennen?// In Gedanken vertieft, bemerkte er gar nicht, wie Aoi aus dem Bett kroch. Erst als dieser sich an seinen Arm festkrallte, verlor er vor Überraschung beinahe sein Gleichgewicht, konnte es dann aber noch rechtzeitig halten. Aoi war ja ein Leichtgewicht. Also kein Problem für ihn. Fragend blickte er zu ihm und folgte seinem verwirrten Blick. //Uh... Hoffentlich fragte er nicht nach...// Sich über den Druck wundernd, den Aoi dann an ihm ausübte, ließ ihn eher ungewollt den Händedruck lösen und rückwärts stolpern. Als er Reitas Worte vernahm, verstand er endlich, was Aoi von ihm wollte, nahm ihn lächelnd am Handgelenk und führte ihn hinaus. Am Türrahmen wurde Sakito allerdings zurückgerissen, da Aoi partout nicht weitergehen wollte und er sehnsüchtig noch einen Blick zurückwarf. Schwer aufseufzend, ließ der Kleinere den Blick sinken und stolperte über die Schwelle in Sakitos Arme. "Ich will... zurück...", hauchte er traurig, da er Reita jetzt schon vermisste. "Aoi, das dauert doch nicht so lange.", beschwichtigte er ihn und führte ihn zu den Besucherstühlen. "Ich hab so'n schlechtes Gefühl, Sakito... Ich... Ich hatte einen Albtraum und... und da haben sie ihn mir w-weggenommen...!" "Ach das war doch nur ein Albtraum gewesen. Bestimmt hat das nichts zu bedeuten. Ihr beide seid doch sicher" "Wie sicher...? Polizei? Bodyguards?" "Ähm... nein, aber ein gutes Personal. Die passen ganz sicher auf!" "Mhm... sehr beruhigend...", murrte Aoi und starrte an die gegenüberliegende Wand. Eine Zeit lang schwiegen sie. "Aoi? Hey, nicht einschlafen~", sagte Sakito irgendwann und stupste ihn sachte in die Seite. Aoi keuchte schmerzhaft auf und drehte den Kopf dem Anwalt zu. "Nicht anfassen!", zischte er angesäuert und betrachtete ihn aus zusammengezogenen Brauen. "Tut mir Leid! Tut dir denn noch alles weh?", erkundigte sich der Anwalt. "So gut wie alles..." "Oh... ich wollte dir nur sagen, dass ihr bald eure Prozesse habt, da ja der Mörder nun gefasst wurde. Dann kommt ihr frei." Wie erwartet, weiteten sich Aois Augen und ein glückliches Lächeln zierte sein Gesicht. So gefiel ihm Aoi viel besser. Er sollte öfters lächeln. Dies wollte er dem Schwarzhaarigen gerade sagen, als dieser plötzlich in Tränen ausbrach. "D-dann... können wir ein n-neues Leben anfangen...!", schniefte er und wischte sich die Tränen mit seinem bereits durchweichten Ärmel weg. "Ich danke dir Sakito.", setzte er noch ein wenig gefasster hinzu und sah dankbar zu ihm auf. "Das du dich so für uns eingesetzt hast." "Ach, keine Ursache, Aoi. Ich bin froh, dass es vorbei ist." +~+ Etwas überrascht, als Aoi einfach aufstand machte Uruha einen kleinen Schritt nach vorne, da der Dunkelhaarige ziemlich unsicher aussah. "Alles okay...", antwortete er ihm leicht nickend, allerdings wich er seinem Blick etwas aus. Warum wusste er nicht genau. Wahrscheinlich weil Aoi dann sehen würde, wie er sich wirklich fühlte. Als die beiden anderen dann schließlich draußen waren und Uruha nach einiger Zeit hörte, wie die Türe sich schloss, waren sie also alleine, um zu reden. Über was? Ebenfalls etwas unsicher, stand er nun ein paar Schritte entfernt von Reitas Bett und ging zögernd näher zu ihm. "Ja...", sagte er und setzte sich vorsichtig an die Bettkante, "... Wie geht's dir?" Reita sah Uruha an, ein komisches Gefühl nahm Besitz von ihm, als Aoi ging... Es dauerte lange, bis er realisierte, dass sein Freund mit ihm sprach. "Uhm... ja... danke... Mir geht's gut... relativ... eben... und dir? Ich... ich hab dich vermisst... weißt du, was ich mir wünschen würde? Dass wir wieder so wie früher sein können... Abends weggehen und so... denkst du... das würde gehen?" "Hm...", antwortete Uruha mit einem leichten Nicken und hörte dem Blonden weiterhin zu. Reita sprach das aus, was Uruha sich ebenfalls wünschte. Und so nickte er erneut und versuchte leicht zu lächeln. "Ja, das... das wäre schön." Reita senkte den Kopf. "Entschuldige... du... du willst sicher zu Sakito zurück... nicht wahr? Ich... ich wollte dich nicht aufhalten..." Er seufzte. Überrascht und etwas verwirrt blickte er seinen Freund an. "Wieso entschuldigst du dich...? Ich... ich bin froh, dass es dir gut geht..." Zögernd nahm er die Hand seines besten Freundes und drückte sich ganz leicht, um ihm nicht weh zu tun. Reita seufzte leise, erwiderte aber den Druck und lächelte. "Mach dir keine Sorgen, mir geht's gut... Na geh schon zu den beiden. Ich bin dir nicht böse... Ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast." Wollte Reita ihn loswerden? Oder wieso sagte er sonst so oft, dass er gehen sollte. Uruha sah zu ihren Händen und so langsam sammelten sich wieder die Tränen in seinen Augen. Er wollte sie doch eigentlich unterdrücken. Er wollte doch seine Gefühle hinten anstellen. Aber jetzt, wie sie hier saßen und redeten, redeten, als würden sie sich gar nicht richtig kennen, da wurde ihm erneut klar, wie sehr er das alte Leben vermisste. Wie sehr er seinen besten Freund vermisste. Reita tat es weh, dass Uruha nichts sagte... Er schien sich nicht einmal zu freuen, dass er hier war... Noch eine ganze Weile schwieg Uruha, ehe er sich für einen Moment wegdrehte und sich über die Augen wischte. Dann drehte er sich wieder in Reitas Richtung und sah auf das weiße Bettlaken. Wiederum vergingen ein paar Minuten bis Uruha endlich etwas sagte: "Versprichst du mir... dass es wieder so wird wie früher?" Er hob seinen Kopf und blickte dem Blonden in die Augen. "Es... hat sich... viel verändert...", murmelte der Blonde mit erstickter Stimme. Doch dann lächelte er schwach, nickte. "Es wird wieder wie früher und noch toller." Im ersten Moment schluckte Uruha bei Reitas Worten. Doch als er den letzten Satz vernahm, schien sich etwas in ihm zu lösen. "Danke...", hauchte er und lächelte ebenfalls leicht. Vorsichtig, um ihm nicht wehzutun, umarmte er ihn, so gut das nun mal in einem Bett ging. Dann schniefte er leise und sagte: "Ich... bin so froh, dass du wieder da bist." "Sei nicht... so traurig, ja? Ich bin dir nicht böse... Sei fröhlich, Ruha... Es ist doch... alles gut... Wir werden wieder... leben... okay?" "Aber... ich vermisse dich so... und den Spaß, den wir zusammen hatten.", schniefte er leise und wischte sich nochmal leicht über die Augen. "Gib mir... Zeit... okay? Bitte... es war... nicht leicht... ich... ich muss es erst verarbeiten... Ich bin nicht mehr so stark... wie früher..." Uruha öffnete die Augen und richtete sich wieder auf. Er wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und versuchte weitere zu unterdrücken. "J-Ja... Ist gut...", antwortete er dann leise und blickte wieder zu Boden. "Ich... geh dann wohl besser..." +~+ Nicht unweit von dem Zimmer entfernt, in dem ihr Zielobjekt ruht, versteckten sich zwei dunkle Gestalten. Sie trugen Handschuhe und Masken, die an Clowns erinnerten. Blasse Gesichter mit roten Lippen und einer großen roten Nase. Ein kleiner Gag, in dieser doch so ernsten Lage. Sie bewachten das Zimmer und beäugten kritisch jede einzelne Person, die es wagte, sich ihrer Person zu nähern. Sehr zu ihrem Leidwesen, tauchten kurz bevor sie ihre Mission erfüllen wollten, zwei Gestalten auf, die auch noch DAS Zimmer betraten! Wie kann es sein, das um Mitternacht noch Besucher erlaubt waren?! Und warum ausgerechnet Bekannte ihres Zielobjektes?! So war das nicht geplant gewesen! Das machte die Sache noch schwieriger, als sie eh schon war. Je mehr Augenzeugen sie hatten, desto größer war das Risiko, gesehen und aufgehalten zu werden. Der Größere der beiden, saß starr wie eine Salzsäule in seinem Versteck und strich mit zuckenden Mundwinkeln, er hatte die Maske nach oben geschoben, um besser atmen zu können, über den Lauf seiner Waffe. Ein verrücktes Funkeln war in seinen Augen und er kniff sie augenblicklich zusammen, als ein Rascheln neben sich ihn erschreckte. Es war eindeutig zu ruhig gewesen, aber auffallen war ja auch nicht ihr Plan. Schnell wandte er den Kopf von der Tür ab und sah seinen Assistenten wütend an. Eingeschüchtert verstummte der Kleinere und wurde wieder zur Salzsäule. Er hatte sich nur bewegt, da sein halber Körper eingeschlafen war. Wegen diesem nächtlichen Besuch, hatten sie auch länger verharren müssen und nun schmerzten den beiden die Glieder. Da der Größere auch älter war, hatte er mehr Jahre an Disziplin hinter sich und so störte ihn dieser Zustand nicht weiter. Ein leises Klicken durchbrach die Stille und die beiden Männer hielten den Atem an. Zwei Männer kamen aus dem Krankenzimmer. Während der Anführer der verhüllten Gestalten den beiden mit zusammengekniffenen Augen hinterher sah, beugte sich der Jünger zu ihm. "Der Schwarzhaarige war vorhin nicht dabei. Dann ist der andere noch bei IHM!" "Psst... denkst du, das weiß ich nicht? Jetzt oder nie!", flüsterte der Größere und positionierte die Maske, bevor er aufstand und sich kurz streckte. Der andere folgte ihm und tat es ihm gleich. Schmerzerfüllt verzog er sein Gesicht, was der Anführer aber durch seine Maske nicht sehen konnte. Dieser winkte kurz und öffnete die Tasche an seiner Seite, um sofort etwas daraus hervorholen zu können. Kurz blickte er den Gang entlang und lauschte den leisen Stimmen, die zwar in der Nähe waren, aber sie unmöglich sehen konnten, da der Gang nach etwa 30 Schritten einen Knick machte. Ein kurzes Nicken und schon riss der Größere die Tür auf, um hineinzustürmen und schnell die Situation zu erfassen. Bis auf ihre Zielperson, war nur eine weitere, unbedeutende Person noch im Raum. Mit einem Hechtsprung war er bei dem blonden Mann, die er als eine der Personen identifizierte, die um Mitternacht dem Patient einen Besuch abgestattet hatte. Großer Fehler! "Keinen Mucks!", zischte er den beiden zu und drückte dem Blonden die Knarre gegen den Kopf. Sein Assistent lief derweil auf ihre Zielperson zu, die vor Schreck erstarrt war und packte ihm hart am Arm. Der Größere zog eine Spritze aus seiner Tasche und reichte sie dem Kleineren. "Denk erst gar nicht ans Schreien...", zischte der Ältere gedämpft, ganz nah an Uruhas Gesicht und nahm ein Tuch hervor, das er kurz darauf auf Uruhas Nase hielt. Die Pistole hatte er dem anderen zugeworfen, da er seine Hand brauchte, um sie Uruha auf den Mund zu pressen, der inzwischen versucht hatte, hastig die Luft in sich aufzusaugen und nicht den Geruch des betäubenden Tuches. Auch der Assistent hatte bereits seine Arbeit getan. Die leere Spritze, in der einmal ein starkes Schlafmittel gewesen war, wurde weggepackt und der Blonde in seinem Krankenhausgewand wurde geschultert. Zu schnell wurde Uruha das Tuch von der Nase entfernt. Er war noch nicht weggetreten und wurde somit der unfreiwillige Zuschauer dessen, was diese dunklen Gestalten mit Reita taten. Doch der Blonde konnte seine schweren Glieder kaum bewegen. Warum jetzt?! Jetzt, wo alle dachten, das Übel wäre vorbei?! Warum jetzt, wo alle neue Hoffnung schöpften und fleißig Zukunftspläne schmiedeten?! Warum jetzt...? Warum immer er?! Als die verhüllten Gestalten mit ihren grotesken Clownsmasken das Zimmer verlassen wollten, stieß Uruha einen Schrei der Verzweiflung aus. "Reeeeiiiitttaaaa!!!" Alle Gedanken waren wie weggefegt und sein Körper fiel wie ein Stein nach vorne. All seine Sinne waren auf Eis gelegt und ein beruhigender, betäubender Nebel legte sich über sein Bewusstsein. Mit dem Oberkörper auf dem noch warmen Bett seines besten Freundes, der vor seinen Augen entführt wurde und seiner Liebe entrissen wurde. Seinem neuen Leben... Warum nur er...? Warum immer sie...? Aufdringliche Stille. Dann ein plötzlicher Aufschrei, der durch die Gänge hallte und ein Schuss, der fiel und so bizarr in diesem sterilen Krankenhaus der Hoffnungen war, dass die, die von dem Krach erwachten, dachten, es wäre nur ein schrecklicher Albtraum gewesen, in dem sie ihrem Tod noch einmal gegenüber gestanden hätten. Nur ein Albtraum, der einer ganz bestimmten Person den letzten Rest an Hoffnung nahm und ihn verzehrte. Haut, die brach. Glück, was genommen wurde. Nur das Leben blieb, was einen immer wieder daran erinnern sollte, in was für einem Albtraum man lebte. Ein Teufelskreis, aus dem man nicht fliehen konnte. Verzweifelte Schreie. Licht, welches die Gänge flutete. Hastige Schritte. Ärzte, die unfreiwillig an diesem Albtraum teilhaben durften. An diesen Drama, aus Liebe, Gewalt und Verbrechen. Sie kamen, um den beiden Männern zu helfen, die verstört am Boden hockten. Ihre Hände färbten sich blutrot, als sie die eine Gestalt packten, die eine Kugel getroffen hatte. Ein paar mutige Ärztinnen wagten sich an die andere in sich zusammengefallende Gestalt heran und packten ihn unter den Achseln, um ihm aufzuhelfen. Als sie es schließlich geschafft hatten, dieses dürre Gerippe auf die Beine zu stellen, stieß dieser sie bitter lachend von sich und stolperte vorwärts. Er packte sich eine Glasvase, die auf einem kleinen Tisch zur Dekoration gestanden hatte und schmiss sie mit aller Kraft auf den Boden. Ungerührt und ohne in Deckung zu gehen, geschweige denn, sein Gesicht zu schützen, stand der irre Mann daneben und ließ es zu, das sich ein große Anzahl an Glassplittern in seine Haut bohrten. Und das dünne Gewand bot nicht gerade viel Schutz. Nur kurz zischte er auf, als ihn knapp neben eines seiner Augen ein Splitter traf. Dann bücke sich dieser Mann und nahm sich ein extra großes Stück, mit vielen scharfen Kanten. "NEIN!! AOI!!!! TU DAS NICHT!!!!", schrie der verwundete Sakito und stolperte vorwärts, wobei er versuchte, den Scherben auszuweichen. Schnell war er bei ihm und packte den Verzweifelten an seinem zum Glück unversehrten Handgelenk, um ihm die Scherbe zu entreißen. "Aoi, bitte...! Hör mir zu!". drängte ihn der Anwalt und wich er Faust aus, die auf ihn zugeschossen kam. Dabei keuchte er schmerzerfüllt auf, da seine Schulter unglaublich schmerzte. "NEIN! Jetzt hör mir mal zu, Sakito! Ich hasse mich dafür, dir vertraut zu haben! Du hast uns alle reingelegt! Du hast zugelassen, das sie ihn mir genommen haben! Ich hätet bei ihm sein müssen! Ich will nicht ohne ihn! LASS ES MICH ZUENDE BRINGEN!!!", brüllte Aoi, schubste den Brünetten von sich, wollte gerade zum endgültigen Schnitt ansetzen, als ihn zwei Polizisten an den Arme packten und ihm die Scherbe aus der Hand fiel. Das Personal hatte Verstärkung geholt. Aber sie kamen zu spät... In Aoi war etwas gebrochen, das er dank Reitas Hilfe aufgebaut hatte und nun in wenigen Sekunden wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen war. Sakito war angeschossen wurden, als er Aoi beschützen wollte und hatte sein Vetrauen verloren. Vielleicht hatte er auch Uruha verloren...? In was für einer Welt leben wir, wenn wir so etwas erleben müssen...? ~+~+~+~ Da ich bereits mehrmals gefragt wurde, warum die Entführer Clownmasken tragen, werde ich euch die Frage hier einmal versuchen zu beantworten: Der Boss weiß von Aois Angst vor Clowns und möchte ihm Schmerzen zufügen. Selbst wenn Clowns nicht lachen, haben sie etwas hähmisches an sich, so als würden sie Aoi auslachen. Deshalb die Masken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)