Der Trank der wahren Gefühle von PinkLady18 ================================================================================ Kapitel 59: "Wieder daheim" --------------------------- Guten Abend meine Lieben, ich überrasche euch hier mit einem meiner längsten Kapitel, was so gar nicht geplant war aber auf jeden Fall braucht sich dann keiner mehr beschweren, dass es so kurz ist ;-) Ich warne euch gleich vor, es wird definitiv wieder gespaltene Reaktionen hervorrufen und ich bin nicht sicher, ob ihr es mögen werdet aber ich hoffe mal das Beste.^^ Mehr will ich dazu erstmal auch gar nicht sagen, nur, dass ich gern wieder ein paar mehr Reviews sehen möchte, weil ich so lange daran gesessen hab aber das liegt ja wie immer an euch (abgesehen von den Supertreuen regelmäßigen Schreibern ) Schreibt mir einfach, wie ihr es findet und habt vielen Dank, mit einer Riesenumarmung für alle und einem Teller voller Kekse der leckersten Sorte, viel Spaß ^^ 59 „Wieder daheim“ Eine halbe Stunde später, schaffte ich es endlich aufzusehen und einen Blick mit Tsunade zu tauschen. Sie sah mich aufmerksam an, in ihren Augen lag so viel Wärme, Mitgefühl und Trost, unwillkürlich traten mir ein paar kleine Tränen in die Augen, die ich schnell wegwischte. Dann setzte ich mich auf, hielt der Hokage meine Hand hin um ihr aufzuhelfen und straffte die Schultern. Sie beobachtete mich dabei und lächelte, als sie meine Hand ergriff und sich erhob. Gemeinsam standen wir wieder vor dem Fenster und sahen auf die Straße herunter, die mir eben noch so weit weg vorgekommen war, jetzt jedoch eine komplett andere Wirkung auf mich hatte. Das ruhige Leben unter Freunden und Verwandten, ohne große Veränderungen aber glücklich, einfach nur glücklich mit kleinen Sorgen, die wieder verschwanden, wenn es an der Zeit war. Genau das war es was ich wollte. In ein paar Jahren erst aber dann auf jeden Fall und deshalb fasste ich einen Entschluss. „Tsunade. In ein paar Jahren werde ich dort unten auf dieser Straße entlang gehen, meine Einkäufe erledigen, Bekannte treffen, mich unterhalten und mir Gedanken machen, was ich am nächsten Tag kochen möchte. Ich werde immer noch ein Ninja sein, zumindest hoffe ich das und ich werde glücklich sein. Glücklich, zufrieden und frei.“ Ich bemerkte ihren Blick von der Seite und drehte mich in ihre Richtung. Einen Augenblick hielt sie inne, dann nickte sie bekräftigend. „Natürlich wirst du das und ich denke, du wirst der glücklichste Mensch auf Erden sein, weil du weißt, was das alles hier bedeutet.“ „Was machen wir jetzt? Was mache ich? Bin ich gefährlich?“ „Aber nein. Du wirst Niemandem hier schaden, das ist es sicher auch nicht, was Itachi will. Er…“ Wieder hielt ich mir den Kopf. „Au.“, brachte ich hervor. „Tut mir leid, ich werde seinen Namen erstmal nicht mehr aussprechen aber diese Schmerzen, wenn du ihn hörst, sollten bald aufhören, ich kann dir nicht genau sagen woher sie kommen aber ich lasse bereits alle möglichen Bücher nach Blutbesiegelungen durchsuchen, damit wir schnell damit anfangen können, etwas dagegen zu unternehmen.“ Ich sah auf. „Etwas dagegen unternehmen? Wir können etwas tun?“ Sie nickte zustimmend. „Ja, zwar können wir nicht eure Bindung unterbrechen aber wir haben andere Möglichkeiten um gewisse Auswirkungen zu bekämpfen oder zu unterdrücken.“ Ich wollte gerade die nächste Frage stellen, als sie mich mit erhobener Hand daran hinderte. „Ich muss erst mehr Informationen sammeln, ich will dir keine falschen Hoffnungen machen und außerdem selbst vertrauter mit dieser Methode werden, also musst du dich gedulden.“ Ich senkte den Kopf wieder und seufzte. Tsunade strich mir über die Wange und lächelte zuversichtlich. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dir zu helfen und glaube mir, ich werde nicht eher damit aufhören, nach Auswegen zu suchen, bis ich auch nur einen gefunden habe.“ „Ich danke dir. Was würde ich bloß ohne dich tun?“ Noch etwas halbherzig knuffte ich sie gegen die Schulter und sie zwinkerte mir zu. „Du würdest deine ganze Kraft möglicherweise noch immer verkümmern lassen, weil du niemanden hättest der dir zeigen kann, wie du sie trainieren kannst.“ „Aber da kann ich noch sehr viel mehr rausholen, du wirst es sehen, ich darf doch trainieren oder?“ „Sicher, du musst es sogar, ich ordne es ausdrücklich an, sobald dein Körper sich wieder vollends erholt hat. Außerdem, und das wirst du sicher verstehen, werde ich dir wieder jemanden an die Seite stellen, der auf dich aufpassen soll.“ Meine Augen huschten zwischen ihren hin und her und versuchten daraus abzulesen, wen sie diesmal einsetzen wollte. Vergeblich. „Sasuke fällt diesmal jawohl aus, ich lasse dich nicht mit jemandem für dich völlig fremden allein. Naruto ist mir einfach zu chaotisch, du brauchst jemanden, der dir Zeit gibt, dich noch weiter zu erinnern und nicht pausenlos Beschäftigung sucht, auch wenn er dir sicher gut tun würde. Tja, Neji und Shikamaru sind beide einfach zu still, Shikamaru ständig genervt und gelangweilt und Neji noch immer so ernst.“ Dann sah sie mich eindringlich an und machte eine Pause, es sah aus, als würde sie abwägen, ob ihre nächste Entscheidung die richtige war. Abwartend erwiderte ich ihren Blick und fragte mich, was sie plante. „Sakura, ich weiß, es ist das letzte Mal, als It…ich meine, als er dich entführt hat wieder gelungen, obwohl ich dir einen meiner stärksten Jonin an die Seite gestellt hatte. Aber er war noch immer nicht völlig gesund und außerdem konnte er nichts dafür, weil du von deinem Entführer bedroht wurdest und dabei jeder deiner Beschützer aufgeben hätte müssen.“ Sie senkte die Stimme und schien in eine Erinnerung versunken. „Er hat sich wahnsinnig große Schuldgefühle gemacht und lag tagelang nur im…er hat sehr darunter gelitten.“, schloss sie auf einmal. „Wenn ich dir Kakashi an die Seite stelle, kann das meiner Meinung nach nur gut für euch beide sein. Für dich, weil er ein ausgezeichneter Ninja ist und nebenbei ein wirklich toller Mensch und für ihn, weil er unbedingt etwas benötigt, dass ihm sein Selbstbewusstsein wieder geben kann und das ihn seine Schuldgefühle langsam vergessen lässt. Bist du damit einverstanden, dass er dich beschützt oder soll ich lieber einen anderen auswählen?“ Sie sah mich fragend an und erwartete eine ehrliche Antwort, also gab ich ihr diese. „Tsunade…“, sagte ich langsam. „Bitte versteh das nicht falsch aber…also, ich…ich halte ihn auch für einen wirklich tollen Menschen und Beschützer aber wegen mir wurde er beinah tödlich verletzt und musste diese schrecklichen Schmerzen ertragen und außerdem gibt er sich die Schuld für etwas, was er überhaupt nicht steuern kann. Ich will nicht, dass er wegen mir wieder da mit reingezogen wird…“ Sie dachte einen Moment über meine Worte nach und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann schien sie zu einem Entschluss gekommen zu sein und ihre Augen funkelten mich an, was soviel bedeuten sollte wie: Keine Widerrede! „So wie ich das sehe…“, begann sie langsam, „…seid ihr beide fürchterlich um andere besorgt und gebt euch immer die Schuld für Dinge, die außerhalb eurer Möglichkeiten liegen. Ihr leidet lieber selbst, als dass ihr andere für euch eintreten lasst und ihre Hilfe annehmt und ihr wollt beide immer stärker werden, egal ob ihr es bereits seid oder nicht, denn keiner von euch beiden will jemals Schwäche zeigen. Ich ordne hiermit an, ohne Widerworte bitteschön, dass Kakashi dich beschützen wird und ihr euch gegenseitig wieder aufbaut, glaube mir, ich treffe hiermit genau die richtige Entscheidung.“ Nach einem Moment, in dem ich überlegte, ob es noch irgendwelche weiteren Argumente gab, nickte ich leicht und seufzte. „Gut Tsunade, wenn du es befielst, werde ich mich nicht dagegen stellen.“ Zufrieden lächelte sie und stemmte sich von der Fensterbank. „Du darfst morgen früh das Krankenhaus verlassen und nachhause gehen, Kakashi wird dich hier abholen.“ Sie suchte noch einmal meinen Blick, dann drehte sie sich um und wollte gehen, als ihr plötzlich noch etwas einfiel und sie sich mir erneut zuwendete. „Zwei Dinge noch. Erstens konnten deine Eltern vorhin endlich erreicht werden und nachdem sie hörten, was passiert ist wollten sie sofort zurückkehren. Ich habe sie jedoch beruhigen können und widerwillig werden sie also erst in etwa einer Woche zurückkommen. Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich?“ „Ja, ich brauche sowieso noch etwas mehr Zeit, um mir zurechtzulegen, was ich ihnen sagen soll…“ „Gut und die zweite Sache war, dass ich Naruto nun wohl endlich zu dir lassen werde, es gibt ja keinen Grund mehr, es vor ihm geheim zu halten, wenn du es weißt. Allerdings bitte ich dich, nur deinen engsten Vertrauten davon zu erzählen, es müssen nicht zu viele Menschen wissen, ja?“ Wieder nickte ich zustimmend. „Und…Sakura?" „Hm?“ „Möchtest du, dass ich Sasuke auch die Erlaubnis gebe, dich zu besuchen?“ Leicht überrumpelt starrte ich sie gedankenverloren an. „Ich denke nicht, dass er es möchte…“, sagte ich dann langsam. „Du meinst, weil er dich gestern völlig abweisend erlebt hat und, wie sagte er noch gleich? Ach ja, ‚anders‘?“ „Mh.“ „Sakura, hör mir mal zu. Er hat dich nie allein gelassen, seit du hier bist, er war immer da, hat sogar vor deinem Zimmer geschlafen, und hätte ich es ihm erlaubt, er wäre sofort zu dir hereingekommen, nur mit der größten Erpressung konnte ich ihn und Naruto davon abhalten, zu dir zu stürmen.“ „Wirklich?“ Sie nickte. „Du hast ihn mal sehr geliebt. Es ist lange her aber er war der wichtigste Mensch für dich und außerdem der Hauptgrund für dein hartes Training bei mir.“ Erstaunt zog ich die Luft ein. „Ich habe ihn…geliebt? Wirklich geliebt und nicht nur für ihn geschwärmt?“ „Nun, du hast es mir niemals wirklich gesagt aber seit ich dich kenne und besonders seit ich dich ausbilde, habe ich viel Zeit gehabt, dich zu beobachten. Niemand würde so hart an sich arbeiten und so sehr mit einem gebrochenen Herzen kämpfen, wenn er nicht wirklich verliebt wäre. Ich denke schon, dass du ihn tatsächlich so sehr geliebt hast.“ Mit starrem Blick folgte ich ihren Worten. „Was ist passiert, dass ich ihn nicht mehr geliebt habe, bevor ich mein Gedächtnis verlor? Wieso sagst du, ich hatte ein gebrochenes Herz?“ Tsunade seufzte schwer und senkte die Lider. „Mach langsam, Sakura, du solltest dich nicht überfordern. Du kennst Sasuke schon seit ihr noch kleine Kinder wart, du solltest dich langsam wieder mit ihm vertraut machen und alles was ihr zusammen erlebt habt Stück für Stück erzählt bekommen. Es ist nicht gut, wenn ich jetzt gleich versuche, dir alles zu berichten. Immerhin ist es auch eine ganze Menge.“, sagte sie mit einem leicht wehmütigen Lächeln. „Ist gut.“, erwiderte ich nach einer Weile. „Dann mache ich mich jetzt wieder an meinen Job, du weißt doch noch, wie viel Arbeit ich als Hokage habe?“, fragte sie lachend. Mit einem schelmischen Grinsen kündigte ich meine nächsten Worte an. „Ich weiß auch noch, dass du nur zu gern die Arbeit, Arbeit sein lässt und lieber Glücksspiele und Sake um dich hast. Die arme Shizune hat wirklich viel zu tun, als deine Assistentin…“ Sie ballte ihre Fäuste. „Du…..“, knurrte sie. Als ich ihren Blick sah, brach ich in lautes Gelächter aus und nach einem Augenblick der Verwunderung stimmte auch Tsunade mit ein und wir krümmten uns vor Lachen am Boden. Ein paar Minuten später, versuchte sie ein ernstes Gesicht aufzusetzen und verabschiedete sich von mir, indem sie mich kurz in den Arm nahm und mich auf die Wange küsste. „Wir schaffen das, Sakura.“ Dann war sie gegangen. Ich blickte mich noch einmal in dem Zimmer um und richtete meinen Blick wieder abwesend auf die Straße vor dem Krankenhaus. Ein schwarzer Haarschopf fiel mir ins Auge und als ich die Person genauer betrachtete, erkannte ich Sasuke, den Typ, der in der Nacht hier gewesen war. Bei Tageslicht sah er noch viel besser aus, als sowieso schon, sein Haar, das so dunkel schimmerte, wirr in alle Richtungen abstand und teilweise über seine Augen fiel, und eben diese Augen, völlig schwarz aber bei näherem Hinsehen funkelnde, tiefe Seen, die scheinbar nichts von ihm preisgeben wollten. Seine breiten Schultern und der muskulöse Oberköper, der weiche, geschmeidige Gang und seine lässige Art - völlig unbeteiligt reichte er der Verkäuferin eines Obststandes ihr Geld und nahm seine Tasche entgegen. Ich kannte ihn nicht, auch nicht, als ich ihn so genau betrachtete, doch ich konnte langsam aber sicher nachvollziehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte, er war schön und sehr geheimnisvoll, seine reservierte Art machte ihn nur noch anziehender und seine Augen waren einfach nur unglaublich. Nur kurz konnte ich den Ausdruck darin sehen, dann drehte er sich wieder in die andere Richtung und ging zu dem nächsten Stand, doch das was ich darin gesehen hatte, ließ mich nachdenklich auf seinen Rücken starren. Sie waren einerseits kalt und weit weg, gleichzeitig jedoch genau auf ihre Umgebung gerichtet, sodass kein Detail ihnen entgehen konnte. Sie waren die Augen eines starken, unabhängigen und erwachsenen Mannes und doch…wäre da nicht dieses wehmütige, traurige Glitzern, ich hätte ihn für die kälteste Person der Welt gehalten. Es war nur ein winziger Teil in seinem Blick und doch war er es, der mich am meisten in den Bann zog. Was hatte Sasuke in seinem Leben durchmachen müssen, dass seine Augen diese Erfahrung so ausdrücklich widerspiegelten? Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich direkt in eben diese sah und bemerkte, wie er zu mir hochsah und stehen blieb. Verunsichert strich ich mir ein paar Haare aus dem Gesicht und erwiderte seinen Blick zaghaft. Ich konnte nicht sagen, was ich darin sah, doch es wirkte gleichgültig und abweisend, ich wollte mich gerade abwenden um diesem stechenden Gefühl zu entgehen aber etwas hinderte mich daran. Die Stimmung veränderte sich und seine Augen nahmen einen etwas weicheren Glanz an, erstaunt nahm ich diese Veränderung zur Kenntnis und hob unbewusst leicht die rechte Hand an, als zaghaftes Zeichen des Grüßens. Er betrachtete mich noch einen Moment, nickte leicht und ging dann weiter die Straße herunter, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ich atmete tief aus und senkte meine Hand wieder. Ich kannte ihn nicht. Ich wusste nicht, was er für mich bedeutet hatte, weder früher, noch vor der Besiegelung. Doch ich konnte versuchen, es herauszufinden und selbst die Antworten zu suchen. Jemand, der diesen Ausdruck in seinen Augen hatte, musste ein Mensch sein, der voller Überraschungen war und ich würde mich bemühen, zumindest eine davon zu entdecken. Nach ein paar Stunden, die ich vor mich hin grübelnd in meinem Bett verbracht hatte, wurde es mir zu langweilig und ich warf endlich mal einen Blick auf meine Verletzungen. Schmerzen hatte ich keine mehr, meine Rippen waren wieder in Ordnung, nur meinem Kopf war noch anzusehen, dass ich ein paar Mal gegen Bäume oder Bettgestelle geknallt war. Also legte ich meine Hände auf betreffende Stellen und ließ heilendes Chakra hineinfließen, wann immer ich das tun konnte, breitete sich eine innere Ruhe in mir aus, die erstens half die Verletzungen zu verschließen und außerdem meinen Körper und meinen Geist entspannte. Ich seufzte wohlig und stellte fest, dass mein Kopf wieder absolut geheilt war. Gerade als ich überlegte, was ich jetzt noch tun konnte, klopfte es an der Tür und auf meine Bitte trat eine unsicher um die Ecke blickende Ino ein. Ich lächelte breit und fiel ihr um den Hals. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr, Inotussi!“ Sie drückte mich fest und atmete erleichtert aus. „Oh man und ich dachte schon, ich kann mich hier gar nicht mehr blicken lassen nach dieser Heimlichtuerei…“ „Hey.“ Ich stemmte meine Hände in die Hüften. „Wenn du dich deshalb verkrochen hättest, wäre ich mit Sicherheit extrem wütend geworden, also gut, dass du es nicht gemacht hast.“ „Ist doch selbstverständlich. Im Übrigen bin ich ehrlich überrascht, dich hier so gelassen vorzufinden. Ich meine, nicht dass mich das nicht freut aber ich hätte eher nicht damit gerechnet.“ Sie schaute mich ernst an und wir setzten uns auf meine Bettkante. „Ich bin nicht wirklich gelassen aber ich habe ja keine andere Wahl, als auf Tsunade zu hören und zu warten, bis sie mehr über das Jutsu herausgefunden hat. Und außerdem geht es mir ganz normal abgesehen von der Sache mit Sasuke…“ „Das tut mir so leid, Sakura. Als ich es gehört habe, konnte ich es gar nicht fassen…“ „Ich habe noch nie irgendjemanden vergessen, es ist seltsam so zu fühlen.“, sagte ich leise. „Hast du seit gestern mal mit ihm gesprochen?“ „Nein, er ging vorhin an meinem Fenster vorbei aber er ist so merkwürdig, ich kann ihn überhaupt nicht einschätzen…“ Ino lachte laut auf, dann schaute sie schuldbewusst auf ihre Hände. „Entschuldige. Aber so geht es jedem, Sasuke ist ein Eisklotz, an den kommt man nicht wirklich ran. Er will es nicht und solange das so ist, hat man keine Chance.“ Nachdenklich sah ich auf die Bettdecke. „Tsunade hat gesagt, ich hätte ihn geliebt. Stimmt das?“ Ino verschluckte sich und hustete leicht. „Na, du kommst aber gleich mit den richtigen Fragen, was? Erinnerst du dich daran, dass wir beide uns vor ein paar Jahren so sehr gestritten haben, dass wir bis vor kurzem kein nettes Wort mehr miteinander gewechselt haben?“ „Ja, natürlich aber das war nur wegen irgendeinem Kerl, ich versteh das gar nicht, ich meine…“ „Es war wegen Sasuke.“, sagte sie schlicht.“ „Was?“ „Wir wollten ihn beide. Also haben wir unsere Freundschaft beendet und waren von da an Konkurrentinnen. Wir haben uns die Haare lang wachsen lassen, weil es hieß er würde so etwas mögen, wir haben hart trainiert um ihm aufzufallen und sind ihm wann immer es ging um den Hals gefallen, haben ihn mit unserem Gelaber genervt und standen im Weg rum. Das ging jahrelang so und dann…“ „Was passierte dann?“, fragte ich zögernd. „Er ging weg. Ich konnte besser damit umgehen als du, ich denke, ich habe bloß für ihn geschwärmt aber du…du hast ihn wirklich sehr gern gehabt und konntest nicht verstehen, dass er dich zurückließ, obwohl du alles für ihn getan hättest. Ein ganzes Jahr hast du nur um ihn getrauert, man hat dich eigentlich niemals lachen sehen und dein Training war auch kaum noch effektiv. Kakashi und Naruto haben sich wirklich viele Sorgen gemacht und alle anderen im Dorf hatten ehrliches Mitleid mit dir. Erinnerst du dich nicht daran? Vielleicht wäre das sogar besser, es war wirklich keine leichte Zeit…“ „Nein, ich erinnere mich, ich weiß genau, wie schrecklich ich mich gefühlt habe aber nicht warum…Irgendwann kam der Tag, an dem ich beschloss, Tsunade darum zu bitten, mich zur Medical-Nin auszubilden. Und ab da wurde ich stärker, das Gefühl schwächer, bis ich es irgendwann überwunden hatte.“ Ino nickte und schwieg einen Moment, während ich abwesend noch immer die Bettdecke musterte. „Willst du noch mehr wissen oder reicht dir das erstmal? Wir können auch über etwas anderes sprechen.“ „Nein, ich möchte mehr hören, was passierte dann?“ Sie betrachtete mich wertend und überlegte, ob es richtig war noch mehr zu sagen, ich konnte es in ihrem Gesicht ablesen, doch sie ließ sich überzeugen. „Hm…also in letzter Zeit, seit Sasuke wieder hier ist, hast du dich ziemlich gut mit ihm verstanden. Ob du allerdings noch etwas für ihn empfunden hast kann ich nicht genau sagen.“ (Na, Ino, da hast du jetzt aber ganz schön was ausgelassen, oui? ^^) „Ist das alles? Mehr weißt du nicht dazu?“, fragte ich verwundert. „Naja, also im Groben und Ganzen ist es das. Außerdem hat Tsunade mir gesagt, dass ich dir nicht zu viel auf einmal erzählen soll. Wir haben doch Zeit, Sakura, das sollten wir auch nutzen, damit es dich nicht überfordert.“ „Ist schon gut, Ino. Belassen wir es für heute dabei, ich bin ehrlich gesagt auch ziemlich müde. Kommst du mich morgen zuhause besuchen?“ „Ich kann leider nicht, ich muss im Laden aushelfen aber übermorgen bestimmt, ich freu mich für dich, dass du schon gehen darfst. Also bis dann, Süße, schlaf gut.“ Sie drückte mich kurz und verließ dann mein Zimmer. Ich war wirklich ziemlich müde und schlüpfte gleich wieder unter die Decke. In Gedanken versunken betrachtete ich die Zimmerdecke und fragte mich, wieso Sasuke gegangen war und wohin? Außerdem konnte ich kaum glauben, dass Ino und ich uns wegen ihm so auseinander gelebt hatten. Mit seinen schwarzen Augen im Kopf schlief ich schließlich ein. Weil einige Werte Tsunade noch nicht gefallen hatten, behielten sie mich noch bis zum nächsten Abend im Krankenhaus, dann kam sie persönlich vorbei und überprüfte mich erneut, bis sie endlich guten Gewissens meine Entlassungspapiere unterschrieb. Vor der Tür wartete Kakashi bereits auf mich, lässig an die Wand neben dem Rahmen gelehnt, sah er auf als ich heraustrat und schenkte mir ein freundliches Lächeln. Es war das erste Mal, dass ich ihn sah, seit er mich getröstet hatte, als ich nicht mehr aufhören konnte zu weinen und ich war ein wenig verlegen, doch durch seine lockere Art, mich zu begrüßen ließ das sehr bald nach und während wir durch die Krankenhausgänge nach unten gingen, unterhielten wir uns bereits völlig normal. Kakashi ging vor mir durch die Eingangstür und warf dann einen Blick über seine Schulter zurück, um zu sehen wo ich blieb, er bemerkte, dass ich einen Moment brauchte und wartete geduldig. Ich ließ meinen Blick schweifen, so dicht an der Realität, zurück im normalen Leben, nur diese Glastür trennte mich davon. Tief atmete ich ein, schloss die Augen und ging einfach mitten durch, ein frischer Wind wirbelte durch mein Haar und ich besah mir alles von der anderen Seite. Dann spürte ich eine Hand um meine Schulter und sah hoch. Kakashi schien genau zu verstehen, was ich fühlte und brauchte gar nichts sagen, also ließ ich mich von ihm durch die Straßen führen und war froh, ihn an meiner Seite zu haben. Wir begegneten Hinata und sie umarmte mich warmherzig, sichtlich froh darüber, dass mir nichts geschehen war. „Es ist gut, dass du wieder da bist.“, sagte sie. „Wir alle haben dich sehr vermisst und uns wirklich viele Sorgen gemacht.“ Ihr freundliches Lächeln sprang auf mich über und ich gab es ihr zurück. „Ihr habt mir auch gefehlt, wenn du nur wüsstest wie sehr.“ Schweigend gingen Kakashi und ich weiter die Straße entlang und hingen unseren Gedanken hinterher, bis wir vor meiner Haustür standen. Ich hatte keinen Schlüssel bei mir und sah entschuldigend zu ihm. „Keine Sorge, Tsunade hat mir den Schlüssel schon gegeben.“ Er öffnete die Tür und drückte ihn mir in die Hand, dann ließ er mir den Vortritt und folgte mir ins Haus. Etwas ratlos stand ich im Flur und ließ erstmal alle Eindrücke auf mich wirken. Meine Schuhe standen noch immer durcheinander an der Seite, meine Tasche lag auf der Kommode, ein Lipgloss war herausgefallen und lag vergessen daneben, meine Jacke hing über dem Treppengeländer und über allem lag ein Hauch von Irrealität. Ich machte ein paar Schritte vor, hatte ganz vergessen, dass Kakashi noch immer abwartend hinter mir stand und stellte mich vor unseren Spiegel. Das war definitiv ich, mein rosa Haar, das etwas über meine Schultern reichte, meine grünen Augen, die schon immer etwas zu Türkis geneigt hatten und meine hohe Stirn, die mittlerweile von einem schrägen Pony bedeckt wurde. All das war genau das Aussehen, das ich schon seit Jahren im Spiegel sah und ich war beinah enttäuscht, keine Veränderung zu entdecken, die auf die Verbindung zu Itachi hinwies. Noch immer starrte ich mich einfach nur an und suchte nach einem Hinweis, nur einem kleinen, doch nicht einmal der Biss an meinem Hals, der sogar einmal erneuert worden war, war noch zu sehen. Ich sah aus wie immer. Einfach so. Kakashi trat hinter mich und beobachtete meinen kritischen Blick, nach einer Zeit drehte er mich zu sich um und strich lächelnd über meine Wange, seine Maske hatte er abgenommen, als wir eingetreten waren. „Du hast dich nicht verändert. Überhaupt nicht. Es ist alles genau so wie es sein sollte, nur nicht, dass du Sasuke…“ Ich legte ihm meinen Zeigefinger auf den Mund. „Sprich bitte nicht von ihm. Das tun alle und ich will das jetzt nicht hören. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie es ist, eine Person, die du angeblich dein Leben lang kennst, völlig vergessen, sie einfach aus deinem Gedächtnis gestrichen zu haben. Wenn nicht, dann lass es mich dir beschreiben. Es ist grässlich, abscheulich, kaum auszuhalten. Er kennt mich aber ich ihn nicht. Er erwartet eine Antwort von mir, doch ich weiß nicht, was er mit der Frage meint. Er schaut mich an und erhofft sich eine Reaktion und alles was ich ihm geben kann, ist ein fragender Blick und ich sehe die Erkenntnis in seinen Augen, dass ich nicht mehr die bin, die er kannte. Ich will nicht von Sasuke sprechen, es ist als würden wir über einen Fremden reden. Bitte lass uns das nicht tun.“ Aufmerksam hatte er mir zugehört, meine Worte ernst genommen und jetzt nickte er, doch das reichte vollkommen. Schweigend betrat ich die Küche und bemerkte erstaunt, dass er mir nicht folgte. Also ging ich wieder zurück in den Flur und suchte nach ihm. „Kakashi?“ Meine Stimme kam mir so laut vor, in diesem großen, stillen Haus. Ich hörte ihn aus dem Wohnzimmer antworten, er stand an der Terrassentür und sah nach draußen, wo sich gerade der Himmel verdunkelte und einen Wolkenbruch ankündigte. Langsam ging ich auf ihn zu und stellte fest, dass er die Wolken beobachtete. „Hast du keinen Hunger?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht.“, seufzte ich. Nun waren wir hier, es war noch früh am Abend, doch durch den bedeckten Himmel war es hier im Haus so dunkel wie zur Dämmerung. Was hätte ich früher gemacht, wenn ich einfach einen Tag zuhause sein konnte, ohne zum Training oder ins Krankenhaus zu müssen? Ich hätte vielleicht Ino angerufen, oder wäre mit Naruto zum Ramenstand gegangen, ich hätte Tsunade besucht, in der Hoffnung auf ein Training mit ihr oder einen Besuch in ihrem Laborkeller gemacht. Oder aber ich wäre selbst trainieren gegangen und hätte meine Jutsus weit ab vom Dorf geübt. Für all das konnte ich im Moment keine Begeisterung zeigen, es war vielleicht noch zu früh um wieder nach vorn zu schauen, auf jeden Fall war ich nicht in der Stimmung für auch nur einen dieser Vorschläge. Ich ging zum Sofa und ließ mich fallen. Kakashi schenkte mir nur einen kurzen Blick und sah dann wieder nach draußen. Frustriert starrte ich auf den Tisch vor mir und sah die Zeitung, in der Ino den kitschigen Liebesfilm eingekreist hatte. Dieser Abend kam mir so vor, als wäre er schon lange her und längst in Vergessenheit geraten. Ich bemerkte eine Bewegung aus dem Augenwinkel und sah, dass Kakashi sich neben mich gesetzt und die Augen geschlossen hatte. Abwesend musterte ich sein Gesicht und blieb an seinen Lippen hängen. Schon einmal hatte ich neben Kakashi gelegen, als er seine Augen geschlossen hatte und auch zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Blick nicht von seinem Gesicht losreißen können. Wir lagen in einem Zelt und er hatte tatsächlich geschlafen, zumindest bis zu dem Moment, als ich sein Halstuch herunter gezogen hatte, doch selbst als er wach war, hatte ich meinen Blick nicht abgewendet… Langsam, fast wie in Zeitlupe, näherte ich mich seinem Kopf und betrachtete die Narbe über seinem Auge, die hohen Wangenknochen, seine gerade Nase, die sanft geschwungenen Lippen… Seine Lider blinzelten und ich zuckte zurück. Erschrocken realisierte ich, was ich im Begriff zu tun gewesen war und schüttelte den Kopf über mich selbst, ich war vielleicht doch noch mehr erschöpft, als ich dachte… „Kakashi!“, sagte ich lauter als gewollt und er öffnete seine Augen vollends und schenkte mir seine Aufmerksamkeit. Unweigerlich bedeckte ein Rotschimmer meine Wangen, in Gedanken an meine intensive Betrachtung seines Gesichts, das mich jetzt fragend ansah. „Äh…ich denke, ich gehe jetzt erstmal baden, ich bin kaputt und…äh ja…also ich gehe dann mal nach oben, wenn du doch schon Hunger bekommst, bedien dich nur, ich decke dann den Tisch…“ „Ist gut.“ Schnell stand ich auf und war froh, ihn vorerst nicht ansehen zu müssen. Was war bloß in mich gefahren?! Im Bad angekommen, ließ ich Wasser in die Wanne und setzte mich auf den Rand, nach ein paar Minuten sammelte ich ein Handtuch für den Körper und eines für meine Haare zusammen, legte sie bereit und stellte das Wasser aus. Unbewusst schlüpfte ich aus meiner Jeans und dem Shirt und bemerkte erst wieder, was ich tat, als ich bereits im Wasser saß. Ich war völlig neben der Spur… Zwanzig Minuten später stieg ich aus der Wanne und wickelte mich in das Handtuch ein, meine Haare rieb ich mit dem kleineren Tuch ab und ließ sie dann so, damit sie an der Luft trocknen konnten. Nachdem ich mich in meinem Zimmer angezogen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, mit dem Vorsatz mich jetzt mehr zusammenzureißen, das wurde allerdings gleich im Keim erstickt, indem ich gegen Kakashi lief, der gerade aus der Küche kam. Ich taumelte leicht und wurde von ihm festgehalten, damit ich nicht fiel. „Ahh, Kakashi, tut mir leid, ich hätte besser aufpassen müssen!“ Dann sah ich hoch zu ihm und bemerkte, was für ein Fehler das war, denn schon wieder wurde ich von seinen Augen und seinem Mund förmlich angezogen. „Es war meine Schuld, ist schon gut.“ Völlig ungeniert starrte ich ihn an und als ich das realisierte, war meine folgende Reaktion noch schlimmer, mit rotem Kopf und einer weiteren hastig gemurmelten Entschuldigung machte ich mich los und stolperte in die Küche. Ich lehnte meinen Kopf gegen den nächstbesten Schrank und hoffte, er hatte mein seltsames Verhalten nicht bemerkt…Daher zuckte ich völlig erschrocken zusammen, als er hinter mir in die Küche trat und stehen blieb, als er sah was ich tat. „Geht es dir nicht gut?“, fragte er vorsichtig. Ich riss meinen Kopf von dem Schrank los und knallte gegen den Dunstabzug daneben, sodass ich mir mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf hielt und leicht nach vorn gebeugt stehen blieb. „Autsch…“, jammerte ich leise. „Man, so ein Mist!“ Als der Schmerz langsam nachließ, trat ich wütend gegen einen der unteren Schränke und versuchte, mich wieder zu beruhigen. Allerdings hatte die Schranktür jetzt ein großes Loch und zwei Kochtöpfe fielen heraus, was nicht gerade dazu beitrug, mich wieder einzukriegen. „So viel dazu, dass wir eigentlich deine Chakrakontrolle wieder verbessern wollten.“, sagte Kakashi mit einem fachkundigen Blick auf mein Werk. Dann trat er wieder auf mich zu und ignorierte einfach, dass ich zwei Schritte zurück machte und gegen die Tür stieß. „Lass mal sehen.“ Er beugte sich zu meinem Kopf herab und ich senkte ihn wiederwillig, damit er die Stelle sehen konnte, die die Ecke des Abzugs abbekommen hatte. „Es blutet ein bisschen, ist aber nicht weiter schlimm, mit einer Kopfschmerztablette und etwas Chakra lässt sich das ganz schnell beheben.“ „Vielen Dank, Herr Doktor.“, sagte ich zerknirscht. Ein breites Grinsen legte sich auf seinen Mund und er nahm ein Tuch, machte es nass und tupfte damit das Blut weg. Zischend zog ich die Luft ein und biss mir auf die Unterlippe. Das quittierte er nur mit einem weiteren Lächeln und konzentrierte sich dann wieder auf seine Arbeit. Und noch einmal bot sich mir die Gelegenheit, ihn ganz aus der Nähe zu betrachten, es war wie verhext, da wollte ich ihn mal nicht in meiner Nähe haben, sonder mehr auf Abstand, da kam er mir immer wieder näher, als es gut für ihn war. Oder eher für mich. Oder für uns beide…Als er fertig war, bemerkte er meinen Blick auf sich und erwiderte ihn leicht verwundert, was mich erneut etwas erröten ließ. „Danke…“, sagte ich leise. Geistesabwesend nickte er und sah mich weiter an, sowohl mit seinem normalen Auge, als auch mit dem Sharingan und ich war zu nichts weiter fähig, als gebannt in diese zu blicken, bis ich merkte, wie nah er mir eigentlich war, eine Hand lag auf meiner Schulter, die andere hatte er locker auf der Theke abgesetzt und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, wenn man mal den Größenunterschied außer Acht ließ. So langsam wurde ich unruhig, er war mir viel zu nah, doch ich war unfähig, ihn von mir wegzudrücken oder mich unter seinem Arm zu ducken, also verharrte ich und wartete ab. Sein Blick war intensiv, so intensiv, dass ich allein darunter schon errötet wäre, wenn ich es nicht eh schon wäre und nervös bemerkte ich, wie er sich mir noch mehr näherte. „Kakashi, das…“ Ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen, hatte ich auf einmal ganz vergessen, was ich sagen wollte. „…kann nicht länger warten…“, hauchte er gegen meine Lippen und beendete meinen Satz, bevor er seine auf meine legte und mich gegen die Tür drückte. Willenlos hatten sich meine Lider sofort gesenkt und ich erwiderte den Kuss ohne nachzudenken. Seine Hand wanderte von meiner Schulter zu meiner Seite und strich in langsamen Kreisen darüber, während die andere in meinen Nacken griff und mich noch näher an ihn zog. Meine Arme legte ich um seinen Hals und kraulte federleicht seinen Nacken, während ich mich mit dem Kopf an die Tür lehnte und seine Berührungen genoss. Er wurde fordernder und drängte sich leidenschaftlich noch näher an mich, während ich mich voller Hingabe ebenso an ihn klammerte. Meine Gedanken setzten aus und ich gab mich ganz diesen Explosionen meiner Gefühle hin, die über mich schwappten wie eine Welle und alle Zweifel mit sich rissen. Ich wollte das, ich wollte Kakashi und endlich war ich bereit mir das einzugestehen. Was hatte mich bloß davon abgehalten? Seine Lippen waren so weich und warm und während seine Hand sich von meiner Seite unter mein Shirt bewegte, verlangte er mit seiner Zunge Einlass, den ich ihm nicht sofort gewährte. Davon ließ er sich jedoch überhaupt nicht beeindrucken, denn nachdem seine Hand begann, den Bereich um meinen Bauchnabel zu streicheln und ich leise seufzte, konnte er sich ohne Probleme über mich hinwegsetzen und meine Zunge zu einem gefühlvollen Spiel herausfordern. Ich hob ein Bein und legte es um seine Hüfte, um ihm noch näher zu sein, ohne den Kuss zu unterbrechen, hob er auch das andere und trug mich aus der Küche ins Wohnzimmer. Sanft legte er mich auf dem Sofa ab und betrachtete mich einen Moment, in dem ich bemerkte, dass der Wolkenbruch eingesetzt hatte und die Regenmassen gegen die Fenster schlugen und hin und wieder Blitze den Raum unnatürlich erhellten. Dann zog ich ihn wieder zu mir herab und küsste ihn drängend auf den Mund, doch er wanderte weiter meinen Hals herab und küsste eine Spur zu einer Stelle, die schon öfter Aufsehen erregt hatte. Kurz sah er wieder auf und suchte meinen Blick, ehe er sich zu meinem Ohr lehnte und hinein flüsterte. „Diesmal wird es gewollt sein und nur von mir, nicht von Itachi oder…jemand anderem.“ Ich erschauderte als ich seine heisere Stimme neben mir hörte und schloss die Augen, bevor ich spürte, wie seine Lippen die Stelle suchten, die Itachi schon mehrmals auf eine ganz andere Art und Weise berührt hatte, nicht mit so viel Gefühl und auch nicht mit so viel Rücksicht, die dennoch voller Leidenschaft war. Ich wand mich unter seinem Griff und zerrte an seinem Shirt, das er erst über den Kopf zog, als er glaubte, lange genug an meinem Hals gesaugt zu haben. Bewundernd betrachtete ich seinen Oberkörper eingehend, was er lächelnd bemerkte, ehe er sich wieder herabbeugte um meinen Mund mit seinem zu versiegeln. Ich krallte mich in seine Haare und keuchte, als ich spürte, wie er mein T-Shirt anhob und es hochschob. „Kakashi…“, seufzte ich leise und wunderte mich, als er plötzlich innehielt, mein Oberteil zurückzog und seine Hände entfernte. Ich öffnete die Augen und suchte seinen Blick. „Was hast du?“, flüsterte ich. Er saß noch immer über mir und schien mit sich selbst zu ringen, denn seine Augen spiegelten seinen inneren Kampf wider. „Kakashi?“ „Ich darf das nicht tun.“ Stille. „Was…aber warum?“ Ich suchte die Antwort in seinem Blick, doch ich verstand ihn einfach nicht. Er zögerte, suchte nach den richtigen Worten, während er weiterhin auf meiner Hüfte saß. „Ich…du warst verletzt und du bist erschöpft …du hast eine Menge durchgemacht, und deine Erinnerung an Sasuke…ich kann das doch nicht ausnutzen, es geht nicht, wer weiß ob du das überhaupt willst, es tut mir leid….“ Er sah zur Seite und schwieg. Einen Moment ließ ich das Gesagte auf mich wirken, dann griff ich nach seinem Kinn und drehte sein Gesicht so, dass er mich ansehen musste. „Du tust so, als hätte ich keinen eigenen Willen und könnte nicht für mich selbst entscheiden. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt, oder? Ich wollte es und es geht mir bestens, danke der Nachfrage aber du musst dich nicht immer nur um mich sorgen, ihr alle müsst das nicht, ich komme gut allein klar, bin ich nicht auch allein von den Akatsuki entkommen?“ Meine Stimme wurde lauter und immer hysterischer, ich war gemein und das wusste ich, doch im Moment konnte ich nichts dagegen tun. Kakashi nickte langsam und sah mich traurig an. „Ich kann selbst sagen, wenn ich etwas nicht will, das brauchst du nicht so heldenhaft für mich zu tun.“ Wütend auf meine Schwäche, die sich in Form von Tränen zeigte, welche sich bereits in meinen Augenwinkeln zeigten, zappelte ich unter ihm herum und sah ihn finster an. „Würdest du dann bitte von mir herunter gehen, wenn du das nicht tun darfst?“, fragte ich sarkastisch. Er fühlte sich schlecht und hatte Schuldgefühle, das war ihm deutlich anzusehen, doch ich hatte keine Lust, jetzt mit ihm darüber zu reden, ich wollte allein sein. Sofort gab er mich frei und wollte mir hochhelfen, doch ich nahm seine Hand nicht an, sondern setzte mich auf, zog mein Shirt zurecht und verließ das Wohnzimmer auf dem Weg nach oben in mein Zimmer. Plötzlich stand er wieder vor mir und versperrte die Tür. „Sakura, ich bitte dich, es wäre nicht richtig gewesen, das weißt du doch.“ Sein Blick war fragend, er suchte nach meiner Zustimmung aber die wollte ich ihm nicht geben, ich biss mir auf die Lippe und sah in die andere Richtung. Seine Hand legte sich auf meine Wange und drehte mich zu ihm, doch ich zischte: „Lass los.“ Er tat was ich sagte und ließ mich noch immer nicht aus den Augen. „Kakashi. Geh zur Seite, ich kann nicht länger hier bei dir bleiben.“ „Erwartest du von mir, dass ich einfach ignoriere was alles dagegen spricht und mit dir schlafe, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen?“, fragte er jetzt ebenfalls wütend. Mit geweiteten Augen sah ich ihn an. Damit hatte er Recht, eindeutig. „Es tut mir leid.“, flüsterte ich leise und senkte meinen Kopf. „Du hast Recht und es wäre falsch, ich weiß nicht was mit mir los ist…“ Diesmal ließ ich es zu, dass er meine Wange berührte und mir einen sanften Kuss auf die Lippen gab. „Du musst dich ausruhen und ich muss dringend wieder zur Besinnung kommen.“, sagte er warm. Ich nickte und bemerkte kaum, wie er mich hochhob und in mein Zimmer brachte, wo er mich auf meinem Bett ablegte. „Wo schläfst du?“, fragte ich zaghaft. „Auf dem Boden, direkt neben dir.“ Er lächelte und deckte mich zu, ehe er sich selbst ein paar Decken und ein Kissen zusammensuchte und damit im Zimmer umherlief. Als er sich ebenfalls hinlegte, war ich bereits fast eingeschlafen, das plätschernde Geräusch des Regens, der gegen mein Fenster schlug, noch im Ohr… „Du glaubst nicht, wie viel Beherrschung mich diese Entscheidung gekostet hat…“, hörte ich ihn leise flüstern, ehe ich ins Land der Träume fiel. ...Immerhin waren sowohl Sasuke als auch Kakashi in dem Kapitel aber ich bin druchaus offen für Kritik, mal sehen, was ihr dazu sagt.^^ (Nebenbei: War das jetzt eigentlich zu schnell?) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)