Der Trank der wahren Gefühle von PinkLady18 ================================================================================ Kapitel 42: "Gespräche" ----------------------- Hier habt ihr ein neues Kapitel liebe Leute, vielen dank an die treuen Kommischreiber. Trotzdem habe ich eine kleine Bitte, ich will nicht so viel verlangen, bei 32 Favoriteneinträgen habe ich auch nicht das Recht dazu ^^ aber es wäre wirklich nett, wenn wir für dieses Kapitel 5 Kommis schaffen würden. Ich bin keine von denen, die jetzt sagt, gut ihr bekommt nur ein neues Chap, wenn ihr so und so viele Kommis hinterlasst, das will ich gar nicht damit sagen, nur hilft es mir ziemlich wenig, wenn ihr nicht schreibt, was ihr von der ff haltet. Überlegt es euch, ich bin nicht böse. Liebe Grüße und viel Spaß, PinkLady18 42 „Gespräche“ „…schlimmer hätte es also gar nicht werden können, ja?“ Ino grinste noch immer übers ganze Gesicht und ich verdrehte die Augen. „Meine Güte und ich habe mich auch noch gefreut, als du sagtest, du passt jetzt auf mich auf…“ „Na komm schon, ich will alles hören!“ Ungeduldig zappelte sie herum und sah mich erwartungsvoll an. „Was willst du hören?“, fragte ich völlig unschuldig. Wieder bekam ich eine Faust in die Seite. „Au Mensch, sei doch nicht immer so brutal…“ Ächzend rieb ich mir die Stelle und guckte sie böse an. „Außerdem will ich jetzt nachhause, also los Fräulein Bodyguard, check die Umgebung und gib mir den Bericht.“ Sofort machte Ino ein ernstes Gesicht, legte die Hand über die Stirn und suchte konzentriert die Umgebung ab. Dann legte sie die Hand an ihre Schläfe und salutierte. „Alles in Ordnung meine Dame, Sie sind völlig sicher, vor allem in meinen liebevollen, zarten Händen.“ Laut lachend gingen wir die Straße entlang und alberten herum, während die Leute uns öfter leicht irritierte Blicke zuwarfen. Doch das kümmerte uns nicht, denn wir waren ganz in unserem Element. „Er hat dich in der Badewanne gesehen?! Nackt?!“ Ino war stehen geblieben und natürlich hielt sie es nicht für angebracht, die Stimme bei diesem Thema zumindest ein bisschen zu senken. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie eine Mutter mit zwei Kindern schnell an uns vorbei ging und missbilligende Blicke herüber schoss. Dieser Anblick brachte mich zum Kichern. „Wahnsinn Sakura, ich bin beinah entsetzt, du kicherst deshalb sogar?!“, fragte Ino gespielt ungläubig. Ich runzelte die Stirn. „Nein deshalb doch nicht. Ich lache nur, weil du deine vorlaute Klappe nicht halten kannst und die Leute uns deshalb anstarren, als wären wir unsittlich.“ „Meine vorlaute Klappe?“ „Du sagst es.“ Das Ganze endete damit, dass wir völlig aus der Puste vor meiner Haustür ankamen und außer Atem erstmal an der kühlen Hauswand sitzen blieben. „Du sag mal, Saku…“ Ino drehte ihr Gesicht zu mir, während sie noch etwas schneller atmete. „Liebst du Sasuke?“ Ich verschluckte mich und riss die Augen auf. „W…was?!“ „Naja, also so wie sich das anhört, scheint er wirklich in dich verliebt zu sein. Findest du nicht, dass es dann mal langsam Zeit wird, dass du dir über deine Gefühle klar wirst?“ Nachdenklich lehnte ich meinen Kopf wieder gegen die Wand. „Was hält dich denn eigentlich davon ab? Ich meine, hast du noch einen anderen in Aussicht oder weshalb hältst du Sasuke so hin?“ Sie lachte als sie das sagte, doch bei meinem Anblick stoppte sie das ganz schnell und sah mich entsetzt an. „Wie…es gibt einen Anderen??“ Ich hatte gar nicht richtig realisiert, weshalb sie lachte, unabhängig davon ob sie Recht hatte oder nicht und sah sie jetzt leicht erschüttert an. Wie konnte sie dauernd so ein Glück haben und immer das Richtige vermuten? Wobei…konnte ich Kakashi als ‚einen Anderen‘ bezeichnen? Also…ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, was er fühlte, ich wusste nicht, was ich fühlte und eins wusste ich ganz sicher nicht. Was war das Richtige? „Saku…“ „Hm?“ „Sagst du mir wer er ist?“ Ich seufzte schwer. Das konnte ich ihr nicht erzählen, es ging einfach nicht. Kakashi hatte immerhin einen Grund dafür, dass er einfach Inos Gedächtnis manipuliert hatte. So langsam befielen mich Schuldgefühle, weil meine bester Freundin wegen mir einfach einer Erinnerung beraubt wurde… Ein plötzliches Keuchen von Ino ließ mich hoch sehen. Sie sah stur geradeaus und schien dabei völlig schockiert von einem Gedanken, der ihr gekommen war. „W…was? Ino? Ist alles in Ordnung?“ Erschreckt sah sie mich an und schien abzuwägen, was sie sagen sollte. „Ino! Was ist denn bloß los? Was hast du?“ Ich setzte mich ihr direkt gegenüber und sah sie genauer an. „Ich weiß nicht, ob…es ist nichts.“ Jetzt war ich erst Recht verwirrt. „Nun sag schon, sprich mit mir, was beschäftigt sich so?“ „Sakura…ich würde doch unmöglich so etwas träumen, das ist absolut ausgeschlossen, daran könnte ich mich erinnern…“ „Wovon sprichst du denn bloß?“ Ich war immer noch keinen Schritt weiter gekommen und so langsam bekam ich Angst. Was schockierte sie denn nur so? „Bitte lach mich nicht aus, vielleicht ist es doch nur ein alberner Traum von mir aber es fühlt sich so seltsam an, also sage ich es, damit du mich beruhigen und mir sagen kannst, es ist nicht wahr.“ Ich nickte zögerlich. Auf ihrem Mund machte sich ein schüchternes Lächeln breit. Schüchtern? Du meine Güte, das konnte gar nichts Gutes bedeuten… „Also…in meinem verrückten, hübschen Köpfchen kam mir gerade der Gedanke, wie eine verschwommene Erinnerung, dass ich dich und naja…ab da wird es schon seltsam…“ „Sprich weiter.“, sagte ich ruhig. Sie nickte und fuhr fort. „…dich und Kakashi in einer dunklen Gasse gesehen habe…es ist noch nicht alles deutlich, bitte lach mich nicht aus, ich sollte mich schämen, dich so etwas zu fragen…“ Sie bemerkte gar nicht, wie ich mich augenblicklich verkrampfte, als sie die Gasse erwähnte, meine erstarrte Bewegung, mein schnelleres Atmen, all das entging ihr, weil sie sich offenbar darauf konzentrierte, noch mehr vor sich zu sehen. Und so bekam ich langsam Panik, was wenn sie wirklich noch mehr sehen würde? „Ino…“, ich versuchte zu sprechen aber mein Hals war ganz trocken und sie schien mich ohnehin kaum zu bemerken, da sie viel zu sehr in ihre gestohlene Erinnerung vertieft war. Bitte nicht, komm schon Ino, vergiss es schnell wieder… Ich erschrak, als ich zwei Beine direkt vor mir sah. Schnell blickte ich hoch und entdeckte…Kakashi! Auch das noch! Augenblicklich wollte ich hoch springen, ihn warnen, dass Ino ihre Erinnerung zurückbekam aber ich konnte weder aufstehen, noch meinen Mund zum Sprechen öffnen. Wieso lenkte ich sie nicht schnell ab?! Kakashi sah leicht verwundert zu mir herunter, während Ino noch immer weit weg war. Besorgt blickte ich zu ihr und dann wieder zu Kakashi, versuchte ihm mit einem stummen Zeichen die Situation zu erklären, doch natürlich verstand er mich nicht, wie sollte er auch. Da sah ich es in Inos Blick. Sie wusste es wieder, man konnte es ihr auf der Stirn ablesen. Hektisch sah sie von mir zu Kakashi. „Sakura, was…?“ Ungläubig sah sie mich an. „Ino, hör mal, vielleicht sollten wir nach drinnen gehen und da weiter reden?“ Verzweifelt versuchte ich die Situation zu retten. Doch nachdem meine Freundin auch Kakashi einen langen Blick zugeworfen hatte, verstand scheinbar auch er und erstarrte. „Sensei Kakashi…“ Alarmiert sah er kurz zu mir, doch bevor er erneut das Jutsu anwenden konnte, stellte ich mich dazwischen. „Nein, nicht nochmal, das ist nicht fair, sie kann doch nichts dafür.“ „Wovon sprichst du denn da, Saku?“ Ino klang verwirrt. Verständlicherweise. „Ähm…Sensei Kakashi, wollten Sie etwas von mir?“ Er tauschte wieder einen Blick mit mir. „Nein, ich bin nur hier vorbeigekommen und habe euch beide hier sitzen sehen, da wollte ich nur mal hallo sagen. Aber dann gehe ich jetzt wieder, geht nur ins Haus, wir sehen uns demnächst.“ Mit einem Wink ging er wieder die Straße entlang und ich drehte mich zu Ino um. Sie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und einen misstrauischen Blick aufgesetzt. Wieder seufzte ich und schob sie langsam zur Tür. „Ich erkläre es dir im Haus.“ „Alles?“ „Alles.“, sagte ich erschöpft. Wir setzten uns in die Küche und tranken Eistee wegen der Hitze, dann kam der Moment in dem meine Freundin mich abwartend ansah. „Oh du meine Güte, wo soll ich denn bloß anfangen?! Was willst du wissen?“ „Also erstmal…ich bin nicht verrückt wenn ich denke, dass ich dich und Sensei Kakashi, als ihr in einer kleinen Gasse eng umschlungen in einem tiefen, leidenschaftlichen Kuss versunken wart, gesehen habe?“ Mit einem tiefen Rot auf meinen Wangen nickte ich kaum merklich. Ich erwartete ein Donnerwetter und senkte den Kopf. „Wie bitte?! Du küsst deinen Sensei???!! Ich fasse es nicht, das ist ja unglaublich!!“ Stumm wartete ich darauf, dass es weiterging, Ino machte bei solchen Gesprächen gern mehrere Phasen durch, von absolutem Verständnis bis hin zu rasender Wut. „Saku, was hast du dir denn bloß dabei gedacht? Seit wann geht das so? War es einmalig oder habt ihr mehr?“ Die schrecklichsten Fragen wohl gleich zuerst, dachte ich resigniert. „Es war nicht einmalig…“, brachte ich trocken heraus. „Aber es ist nicht so einfach…Also…wir sind nicht zusammen oder so…“ „Du hast eine Affäre mit ihm?!“ „Ino! Maan, jetzt hör doch mal auf, so zu übertreiben, ich kann mir vorstellen, dass das ein Schock ist aber ich schlafe doch nicht mit meinem Sensei!“ Mein kleiner Ausbruch ließ sie erstmal schuldbewusst verstummen. „Zwischen uns ist gar nichts geklärt.“, sagte ich dann. „Ich meine, es ist außerdem nichts passiert, außer dass wir uns geküsst haben…“ „Dann ist ja gut, zumindest etwas…“ „Hä?“ „Naja, ich mach mir halt Sorgen um dich.“, sagte sie achselzuckend. „Aber warum denn? Ich meine, klar, Itachi ist hinter mir her und will mich vielleicht sogar tot sehen, da verstehe ich deine Sorgen schon aber bei Kakashi?“ Erstmal musste sie sich erholen, weil sie lachen musste, als ich so ironisch von Itachi gesprochen hatte. Dann schaute sie wieder schuldbewusst und setzte zum Reden an. „Ach weißt du, so eine Beziehung ist ja nicht gerade einfach und ein Schock ist sie auf jeden Fall für mich.“ „Wir haben keine Beziehung!“, sagte ich gereizt. „Ich küsse nicht jeden Kerl, der mir begegnet und schon gar nicht Asuma, wo kommen wir denn da hin?“ „Haha.“ „Selber.“ „Ach Ino…was soll ich denn nur machen? Irgendwie ist das mit beiden total unklar, sowohl mit Kakashi als auch mit Sasuke.“ „Wie wäre es denn, wenn du einfach mal klar stellst, was DU für die beiden fühlst?“ „Ich kann es dir echt nicht sagen, ich weiß es nicht. Heute Morgen mit Sasuke, das hatte schon etwas, ich fühlte mich total gut dabei aber wenn ich mit Kakashi zusammen bin…“ Schon wieder wurde ich rot. Bei Sasuke hatte ich das mittlerweile im Griff aber bei ihm reagierte ich sofort. „Du bist total niedlich, weißt du das?“ Beinah mütterlich betrachtete Ino mich und ich zog einen Schmollmund. „Sag mir lieber, was ich machen soll, ich muss doch eine Lösung finden!“ „Ja, das musst du in der Tat. Nur frag mich was Leichteres…“ Ein paar Sekunden vergingen, in denen wir beide schwiegen. Dann ergriff Ino wieder das Wort. „Wissen denn die zwei eigentlich voneinander?“ Eine sehr gute Frage! „Ja…ich meine, nein. Also eigentlich…Kakashi weiß anscheinend, dass Sasuke eifersüchtig auf ihn ist und Sasuke vermutet schon länger, dass wir ihm etwas verheimlichen… Aber an sich weiß ich auch gar nicht, WAS sie voneinander wissen wollen. Ich bin doch mit keinem zusammen…“ „Hast du sie mal gefragt, was sie denken was für eine Art von Beziehung ihr zueinander habt?“, fragte Ino ganz sachlich. Ich verschluckte mich an meinem Eistee und brauchte einen Moment, bis ich mich von meinem Husten erholt hatte. „Also dafür, dass du was mit den heißesten Kerlen Konohas hast bist du ziemlich prüde…“, seufzte sie. Und wieder verschluckte ich mich heftig, diesmal ohne etwas getrunken zu haben. Als ich wieder Luft bekam, schrie ich fast. „Wie bitte?! Heißeste Kerle Konohas??? Wie kommst du auf so etwas?! Vor allem…Kakashi ist ein Lehrer! Wie kannst du so reden?“ Völlig schockiert saß ich am Tisch und starrte sie an. Ino ließ das kalt. „Ich sagte ja, du bist prüde. Meine Güte, ja Kakashi ist ein Lehrer, na und? Er ist trotzdem ein Mann, oder? Und dabei nicht gerade hässlich…nein, eigentlich ist er wie schon gesagt ziemlich heiß.“ „Ino!“ Da brach sie in lautes Lachen aus. „Bist du eifersüchtig?“ „Was?!“ „Meine kleine Breitstirn, ich will dich nur ärgern aber ich finde wirklich, dass Kakashi und Sasuke beide sehr gut aussehen und außerdem ist Kakashi auch erst Anfang 20, damit darf er doch wohl als heißer Kerl gelten oder nicht?“ Irgendwie klang das einleuchtend aber ein leichter Rotschimmer auf meinen Wangen blieb, als ich zögerlich nickte. Meine Güte, ich musste wirklich was dagegen tun, seit wann war ich so dermaßen schüchtern? „Also was das mit dem über unsere ‚Beziehung’ reden betrifft,…“, ich setzte meine Worte in Anführungszeichen. „… da gibt es ein paar Probleme…“ „Ah ja, und die wären?“ „Naja…weder Sasuke noch Kakashi haben bisher auch nur ein Wort darüber verloren. Wenn es darum geht, ihre Hände möglichst selten bei sich zu behalten, dann sind sie beide seht gut darin aber das Reden…das bleibt grundsätzlich aus. Naja, mehr oder weniger.“ Gedankenverloren starrte ich auf den Tisch, bis ich wieder Inos Lachen bemerkte. Ich runzelte die Stirn. „Hey, diesmal lache ich nicht über dich, guck nicht so böse. Ich finde es gut, dass du langsam etwas mehr aus dir heraus kommst und diese Feststellung machst. Wenn keiner von beiden mit dir redet, dann solltest du dafür sorgen, dass sie es tun müssen! Und bis dahin, fasst dich keiner mehr an. Damit kriegst du sie sicher.“, erklärte sie breit grinsend. „Tu nicht so, als wäre ich ihr Ein und Alles und ihr einziger Lebensinhalt.“, sagte ich langsam. „Aber du hast Recht, so läuft das nicht mehr, ich muss das jetzt klären.“ „Sehr gut. Aber zum Schluss habe ich noch eine Frage.“ „Nur zu.“ Meine Laune hatte sich wieder sehr verbessert, was ein Gespräch mit Ino so alles bewirken konnte… Verschwörerisch senkte sie ihre Stimme und kam näher zu mir. Erstaunt drehte ich mein Ohr zu ihr. „Wie küsst denn Kakashi so?“ Ich konnte es nicht verhindern, bei so einer für Ino typischen Frage, fiel ich glatt vom Küchenstuhl. Murrend rappelte ich mich wieder auf und stellte den Stuhl richtig hin, dann sah ich meine beste Freundin zuckersüß an und sagte, „Das, meine Liebe, geht dich wahrlich überhaupt nichts an.“ Das schien sie nicht groß zu enttäuschen. „Also wenn ich daran denke, woran ich mich glücklicherweise wieder erinnern kann, dann küsst er ziemlich heiß…“Nachdenklich sah sie an die Decke und ich wurde knallrot. „Ino!“ „Na sei nicht sauer, du hast offensichtlich großen Gefallen daran gefunden, das hat man bei deinem Einsatz definitiv gesehen.“ „Ino…“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. „Treib es nicht zu weit.“ „Ist ja schon gut. Ich lass dich in Ruhe darüber nachdenken aber bevor du das tust, sag mir doch bitte, was wir Schönes vorhaben, solange ich noch auf dich aufpassen muss.“ Meine Nerven, meine Nerven…hatte ich nicht gerade heute Morgen schon dasselbe gedacht? Dabei wollte ich bloß einen ganz normalen Tag erleben, ohne irgendwelche Kämpfe mit Sasuke, grüne Marsmännchen, eine wütende und absolut neugierige Tsunade und ohne Ino, die mir zu viele Fragen stellte… „Ach was soll’s, lass uns doch ins Dorf gehen und mal sehen ob wir was Hübsches zum Anziehen finden.“ „Sehr gute Idee, Saku! Ich habe nichts anderes von dir erwartet.“ Zusammen verließen wir also wieder das Haus und draußen war es mittlerweile etwas kühler, sodass man nicht mehr dauernd nach Schattenplätzen suchen musste. Natürlich wieder munter schnatternd gingen wir durch die Straßen und schon bald waren wir im ersten Laden verschwunden. Unsere Shoppingtour dauerte bestimmt zwei Stunden und so war es bereits Abend, als Ino und ich wieder zurück waren. Meine Eltern hatten sich zwischendurch gemeldet und gefragt, ob auch alles in Ordnung war. Allerdings würden sie noch etwa zwei Wochen weg sein. Und meine geliebten Beschützer waren weiterhin allein mit mir im Haus, dachte ich entnervt. Ino lief währenddessen im Haus herum und suchte nach möglichen versteckten Angreifern. Natürlich war das sehr nett von ihr, alles in allem aber lächerlich, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Itachi Uchiha sich unter mein Bett legen würde…Wahrscheinlich tat sie es eh nur um ihr Gewissen zu beruhigen, denn wirklich ernsthaft hörte sie sich dabei nicht an. Dauernd entdeckte sie etwas, das sie entweder total niedlich fand oder aber am liebsten gleich entsorgen würde. So vergingen weitere zwei Stunden und als ich auf die Uhr sah, war es schon halb neun. Wir machten uns etwas zu essen und es kam mir vor, als würden wir einfach nur einen Mädelsabend verbringen. Ino war aber auch das absolute Gegenteil von Neji und Sasuke… „Saku! Hier schau mal, heute kommt ein total schöner Film im Fernsehen, den MÜSSEN wir sehen!“ Sie reichte mir die Fernsehzeitung und zeigte auf einen eingekreisten Text. Ein kitschiger Liebesfilm hatte mir gerade noch gefehlt aber ich ergab mich und machte uns grummelnd Popcorn. Später lag Ino neben mir auf dem Sofa und schlief tief und fest. So etwas sollte meine Beschützerin gegen einen Nuke-Nin sein, was hatte Tsunade sich dabei bloß gedacht? Mir dagegen gefiel das sehr gut, es war fast so als wäre ich allein und ungestört. Leider musste ich zugeben, dass mich der Film, so unrealistisch und übertrieben er auch war, voll in seinen Bann gezogen hatte und ich unbedingt wissen wollte, wie es weiterging. Also saß ich vor dem Fernseher und sah fasziniert dabei zu, wie die Hauptdarstellerin sich gerade die Seele aus dem Leib weinte, weil sie von ihrem Angebeteten so hart zurückgewiesen worden war. Nach ein paar Minuten kam mir das irgendwie bekannt vor und ich überlegte, ob ich nicht umschalten sollte. Doch ich konnte mich nicht davon losreißen. Glücklicherweise kam ich aber doch zu dem Schluss, dass Sasuke mich zwar ähnlich behandelt hatte, ich dabei jedoch nicht so geblieben war, wie dieses Häufchen Elend, sondern mich weiterentwickelt hatte. Ein leises Klopfen an der Terrassentür ließ mich aufschrecken. Sofort riss ich den Kopf herum und als ich nichts sehen konnte, weil draußen alles dunkel war, warf ich mich schnell neben Ino und brachte uns außer Sichtweite. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals bei dem Gedanken daran, dass wir beide hier wirklich völlig allein waren und bei einem tatsächlichen Auftauchen von Itachi nicht die geringste Chance gegen ihn hätten. Wenn Neji oder Sasuke bei uns wären, hätte ich mich tatsächlich wesentlich sicherer gefühlt aber wieder einmal musste ich mir selbst helfen. Es klopfte wieder und ich riskierte einen Blick über die Sofalehne zum Fenster. Eine dunkle Gestalt stand davor, das konnte ich deutlich erkennen. Itachi würde sich doch eher anschleichen oder? Skeptisch betrachtete ich weiter den Schatten und suchte nach roten Augen, langen schwarzen Haaren oder einem Mantel mit roten Wolken darauf. Doch die Gestalt sah ganz anders aus, groß, eng anliegende Kleidung, hell leuchtendes Haar…? „Kakashi…?“, fragte ich misstrauisch, mehr zu mir selbst, als ich mich langsam der Tür näherte. Da konnte ich sein Gesicht erkennen und spürte, wie die Erleichterung mich überschwemmte. Schnell öffnete ich die Tür und sah ihn erwartungsvoll an. „Kakashi, was machst du denn so spät noch hier? Ich dachte schon, du wärst… naja ist ja auch egal, was gibt es denn?“ Er machte ein ernstes Gesicht und blickte kurz zur auf dem Sofa schlafenden Ino. „Es ist nicht egal, du musst viel vorsichtiger sein, was das betrifft, ich könnte doch immer noch Itachi sein.“ „Ach was, er würde doch nie einfach so vor meiner Tür stehen.“, winkte ich ab. „Du bist ein sehr gutgläubiger Mensch, ein Wunder, dass Tsunade dir nur Ino als Begleitschutz gegeben hat, selbst Neji hat kaum eine Chance gegen ihn…“ „Kakashi, jetzt mach da nicht so eine große Sache draus und vor allem, hör auf, Ino schlecht zu machen, sie ist ein ausgezeichneter Ninja.“ Er sah mich stirnrunzelnd an, dann trat er ein und ich schloss die Tür hinter ihm. „Es tut mir leid, dass ich so spät noch störe aber vorhin war ja nun wirklich nicht der passendste Zeitpunkt für ein Gespräch…Können wir irgendwo allein reden?“ „Natürlich, komm mit nach oben in mein Zimmer, da sind wir zu zweit.“ Wir gingen zur Treppe und in meinem Zimmer schloss ich die Tür hinter uns und setzte mich auf mein Bett. Kakashi stellte sich ans Fenster und sah nach draußen. „Also? Was möchtest du besprechen?“ „Wie viel weiß Ino jetzt?“ Er sprach zum Fenster und ich seufzte. Das hatte ich mir schon gedacht. „Naja, also eigentlich so gut wie alles.“, sagte ich schnell. „Wieso hast du mich davon abgehalten, ihr die Erinnerung wieder zu nehmen?“ Ich stand auf und stellte mich vor ihn, sodass er mich anblicken musste. „Kakashi, noch einmal wollte ich diesen Fehler nicht machen. Ino kann überhaupt nichts dafür, dass sie an diesem Tag an der Gasse vorbei ging und uns sah. Allein wegen mir hast du in ihr Gedächtnis eingegriffen und das ist nicht fair. Sie ist meine beste Freundin und trägt keine Schuld, deshalb soll sie da nicht mit hineingezogen werden.“ „Aber jetzt ist sie involviert.“, sagte er ruhig. „Involviert? Wie nett sich das anhört, wie eine Sache…“ Er packte mich sachte am Handgelenk und zog mich näher. „Du weißt doch wie ich das meine.“ Mit Nachdruck befreite ich meine Hände und trat kopfschüttelnd einen Schritt zurück. „Nein, ich weiß es gerade nicht. Und ich fürchte, dass genau das unser Problem ist. Oder eher meins.“ „Was meinst du?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich meine, dass wir reden müssen. Dringend. So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen.“ Als er etwas erwidern wollte, hörten wir beide die Stimme von Ino aus dem Wohnzimmer nach mir rufen. „Du solltest besser wieder gehen, ich habe keine Ahnung wie Ino sich dir gegenüber jetzt verhalten wird.“ Er nickte und drehte sich zu meinem Fenster. Dann kam er nochmal zurück. „Wir werden darüber reden, wenn du das möchtest. Ich bin ja auch dafür. Nur wann?“ „Bist du nicht auch mal für mich als Begleitschutz eingeteilt?“ „Doch bestimmt, aber erst in ein paar Tagen, Tsunade lässt mich noch nichts machen wegen dieser Verletzung.“ „Dann finden wir schon eine andere Möglichkeit.“ Inos Rufe von unten wurden langsam panisch und ich hörte Schritte auf der Treppe. „Geh jetzt.“ Augenblicklich verschwand er aus dem Zimmer und war im nächsten Moment schon nicht mehr zu sehen. Da kam Ino außer Atem um die Ecke. „Meine Güte, Sakura! Ich habe schon richtig Angst bekommen, wieso hast du mich schlafen lassen?!“ „Tut mir leid aber ich wollte dich nicht wecken, du sahst einfach zu niedlich aus.“ Mit heraus gestreckter Zunge baute ich Inos Bett auf und wenige Minuten später lagen wir schon im Dunkeln und ich hörte das leise, ruhige Atmen meiner Freundin. Ich dagegen brauchte noch etwas Zeit um einschlafen zu können… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)