Der Trank der wahren Gefühle von PinkLady18 ================================================================================ Kapitel 26: "Vom Regen in die Traufe" ------------------------------------- Danke für die netten Reviews! :-) Und mittlerweile haben ja auch einige Schwarzleser ihr Geheimnis gelüftet und mir einen Kommentar geschrieben. Vielen Dank.^^ Mehr Lohn brauche ich gar nicht;-) Hier ist jetzt das nächste Kapitel. Viel Spaß! Liebe Grüße PinkLady18 26 „Vom Regen in die Traufe“ Das konnte doch nicht ihr Ernst sein? Ich sollte mit Kakashi auf die Mission gehen? Ausgerechnet mit Kakashi? Ich starrte sie an, konnte nicht fassen, dass meine Glücksfee noch immer streikte. Konoha war groß. Wir hatten viele qualifizierte Ninja. Es war bloß eine Schriftrolle. Warum mit KAKASHI??? „Hast du etwas dagegen?“ Tsunade holte mich in die Wirklichkeit zurück. Ob ich etwas dagegen hatte? Entschuldigung… JA!!! Ich wollte doch endlich für ein paar Wochen hier weg, weg von Sasuke, Kakashi, einfach allem. Ich brauchte Zeit um darüber nachzudenken. Aber wie sollte das gehen, wenn Kakashi mir als mein einziger Partner zugeteilt wurde? Ich konnte ihm in diesem Fall jawohl schlecht aus dem Weg gehen… „Sakura. Hallo? Was ist denn mit dir?“ Ich schüttelte rasch den Kopf, so als würde ich diese Gedanken schnell verscheuchen. „Also bist du einverstanden. Sehr gut, ich habe bereits Kakashi informiert. Dies ist eine Mission, bei der ihr gleichgestellt sein werdet, er geht also nicht als dein Lehrer mit.“ Die Ironie des Ganzen drang erst langsam zu mir durch, war ich doch noch zu schockiert davon, das Tsunade mein Kopfschütteln völlig falsch verstanden hatte. Das sollte doch nicht die Antwort auf ihre Frage sein! Aber als sie sagte, dass Kakashi schon Bescheid wusste, wurde mir klar, dass ich mich vor dieser Mission wohl kaum drücken konnte. Aber, dass ich ihm gleichgestellt sein würde, konnte doch bloß böse enden. Außerdem verhielt er sich eh schon seit einiger Zeit nicht mehr wie mein Sensei. Aber, wenn er also von dieser Doppelmission wusste, dann musste er vorhin… Jetzt ergaben seine Worte erst einen Sinn, die Worte, die er mir hinterher gemurmelt hatte, als ich überstürzt zu Tsunade gelaufen war um mir die neue Mission abzuholen. „Ich weiß…“ Misstrauisch überlegte ich, ob er etwas mit der Planung der Teams zu tun gehabt haben könnte. „Sakura!“ Ich zuckte zusammen. Tsunade stand direkt vor mir. „Langsam reicht es mir aber, wo bist du bloß mit deinen Gedanken? Wie oft habe ich dich jetzt schon angesprochen, ohne dass du reagiert hast? Das habe ich dir mit Sicherheit ganz anders beigebracht. Du weißt selbst, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Ninja nicht völlig konzentriert auf seine Umgebung ist. Vielleicht sollte ich dir die Mission lieber nicht geben?“ Fragend blickte sie mich an. Und wie ich, wusste sie genau, dass sie mich damit sofort herumbekam. Ob ich nun mit Kakashi als Partner den Auftrag erledigen wollte oder nicht, die Mission würde ich mir nicht mehr nehmen lassen. „Tsunade-Sama, hack so viel auf mir herum, wie du willst aber diese Mission entziehst du mir nicht! Ich WILL sie und ich werde den Auftrag zu deiner vollsten Zufriedenheit ausführen.“ Sie lächelte zufrieden. „Davon bin ich überzeugt. Meine kleine Sakura…ich bin wirklich froh, dass Kakashi dabei ist, so kann dir zumindest nichts passieren.“ Ich konnte mich nicht beherrschen und musste ironisch auflachen. Stirnrunzelnd sah sie mich an. Unter ihrem Blick schrumpfte ich langsam zusammen. „Äh…ich meine ja nur, ich brauche keinen Beschützer, du wirst schon sehen, Kakashi wird sich noch wundern, wie gut ich allein zurecht komme.“ „Jetzt hör mir mal gut zu, junge Dame…“ Wenn die Hokage so anfing, bedeutete das selten etwas Gutes… „…diese Mission wird nicht umsonst zu zweit ausgeführt. Die Partner müssen sich absolut aufeinander verlassen können. Sie verbindet ein grenzenloses Vertrauen. Wenn auch nur einer der beiden einen winzigen Fehler macht, kann das gleichzeitig schwerwiegende Folgen für den anderen haben. Der Auftrag ist genau für zwei Leute konzipiert und du wirst das nicht im Alleingang versuchen, klar? Kakashi ist dir zwar gleichgestellt, dennoch hat er viel mehr Erfahrung als du und ich ordne dir an, als deine Hokage und als deine Lehrerin, dass du auf ihn zu hören hast, wenn er dir etwas befiehlt.“ Wie bitte??? Das konnte ja nur nach hinten losgehen… „Sakura!“ Ich seufzte. „Ja Tsunade, ich werde tun, was Kakashi für richtig hält, vorausgesetzt ich weiß wirklich keine bessere Lösung.“ Den letzten Satz konnte ich mir nicht verkneifen, immerhin brauchte ich zumindest eine kleine Hintertür, um mir ein wenig Spielraum sichern zu können. Ernst blickte sie mich an und ich sah so geduldig wie möglich zurück. Nach ein paar Sekunden nickte sie. „Du wirst den Auftrag perfekt erfüllen. Da bin ich ganz sicher. Aber denke daran, immer vorsichtig zu sein, es ist keine der kleinen Missionen, die ich euch sonst gebe. Doch ich weiß, du bist soweit. Beweise mir, wie gut du gelernt hast.“ Ich nickte. „Wann sollen wir aufbrechen?“ „Noch heute Abend. Oder eher heute Nacht.“ HEUTE NACHT? Ich sah mein winziges Häufchen Glück einfach davon segeln und hinter dem Horizont verschwinden. Warte!!! „Du triffst Kakashi vor dem Hokageturm, gegen halb eins. Und beachte, dass dich niemand sieht.“ Sie wünschte mir noch viel Glück und ich verabschiedete mich. Langsam ging ich die Treppen des Hokageturms herunter. Als ich nach draußen kam, blieb ich erstmal stehen. Unsere Mission begann in der Nacht und ich würde einige Wochen völlig allein mit Kakashi durch die Wälder ziehen. Ich hielt das für die schlechteste Idee, die Tsunade sich je überlegt hatte. Ich trottete zurück nach Hause und deckte mich auf dem Weg dahin mit ein paar neuen Waffen und Lebensmitteln ein. Als ich durch die Haustür ging, rief meine Mutter sofort nach mir. Ich erzählte ihr von meiner Mission und sie war völlig aus dem Häuschen. Einerseits freute sie sich, weil ich so einen wichtigen Auftrag hatte, andererseits machte sie sich jetzt schon Sorgen. In weniger als einer Stunde hatte ich alles Wichtige zusammengepackt und nachdem ich geduscht hatte, legte ich mich noch etwas schlafen, da dies in der Nacht ja nicht mehr möglich war. Um halb Zwölf stand ich auf und verabschiedete mich von meinen Eltern, die bis dahin wach geblieben waren. Dann nahm ich meine Sachen und ging nach Draußen. Es war stockdunkel und die Beleuchtung des Dorfes war bereits abgeschaltet worden. Schnell machte ich mich daran, an den Hauswänden entlang, durch ein paar Büsche, so lautlos wie möglich durch die Straßen zu schleichen. Ich hatte etwa die Hälfte des Weges hinter mich gebracht und hatte dabei nur zwei ANBU gesehen, als ich plötzlich dicht neben mir ein Geräusch hörte. Zwar befand ich mich noch in Konoha, doch sollte ich ja nicht gesehen werden. Außerdem erinnerte mich das hier stark an mein Treffen mit Itachi auf dem Trainingsplatz… Ich drehte mich ruckartig um und sah direkt in zwei rote Sharingan-Augen. Nein, Itachi! Ich wollte gerade nach den ANBU schreien, als mir der Mund zugehalten wurde. „Shhh…ich bin es doch, Sasuke.“ Da erst erkannte ich ihn. Erleichtert atmete ich aus. Mein Herz schlug bestimmt doppelt so schnell wie sonst. „Was machst du denn hier?“ „Dasselbe frage ich dich.“, sagte er ernst. „Eigentlich geht ich das gar nichts an.“, kam es abwehrend von mir. „Eigentlich.“ „Warum läufst du hier nachts durch die Gegend und schleichst dich an mich heran, nur um so etwas zu fragen?“ „Warum bist du schon wieder zu dieser Zeit im Dorf unterwegs und dabei so genau darauf bedacht, den ANBU aus dem Weg zu gehen?“ „Bist du mein Vater? Ich kann doch herumlaufen wo immer ich will.“ „Um zwölf Uhr nachts? An den ANBU vorbei?“, fragte er stirnrunzelnd. „Na und? Wenn mir nun mal danach ist. Vielleicht wollte ich ja auch bloß das Schleichen trainieren…“ Er lachte leise auf. „Dann hast du offensichtlich noch viel zu üben. Du bist viel zu laut.“ Entrüstet starrte ich ihn an. „Das geht dich doch nichts an! Ich habe dich auch nicht um deine Meinung gebeten, soweit ich mich erinnere.“ Achselzuckend schwieg er einen Moment. „Willst du nicht gehen?“, fragte ich ihn daraufhin. „Nein. Immerhin interessiert es mich brennend, was du jetzt tun wirst, oder sagen wir besser, wie du deine Schleichversuche weiter üben willst.“ Ihm war anzusehen, dass er mir kein Wort glaubte, verständlicherweise. Aber ich hatte auch nicht wirklich an diese Möglichkeit ihn loszuwerden geglaubt. Während er einen ANBU beobachtete, der dicht an uns vorbei lief, schielte ich möglichst unauffällig auf meine Uhr. Schon viertel nach 12! Ich musste mich beeilen, um noch rechtzeitig zum Hokageturm zu kommen. Der ANBU war wieder weiter entfernt und Sasuke unterbrach die Stille. „War doch klar, du musst zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein. Also nur zu, ich halte dich nicht auf.“ Beschwichtigend hob er seine Hände. Misstrauisch entfernte ich mich ein paar Schritte von ihm, ihn dabei nicht aus den Augen lassend. Wenn ich bloß etwas mehr Zeit gehabt hätte! Normalerweise würde ich selten darauf vertrauen, dass Sasuke mich einfach so gehen ließ, ohne dass seine Neugier gestillt war. Aber ich musste jetzt sofort los, sonst würde meine erste große Mission bereits zu Beginn nicht standesgemäß verlaufen. Ich unterdrückte einen Fluch und drehte mich hastig um. Schnell sichtete ich die Umgebung und lief wie ein Schatten dicht am Boden entlang auf die gegenüberliegende Seite des Weges. Dort versteckte ich mich gleich hinter ein paar Bäumen. Sasuke auf der anderen Seite winkte mir lässig zu und drehte sich um. Er sprang auf ein Haus und verschwand hinter dem Dach. Da kam mir eine Idee. Natürlich verließ ich mich nicht darauf, dass Sasuke in die andere Richtung verschwunden war. So blöd war ich dann auch nicht. Wenn ich jedoch auf den Dächern entlang einen kleinen Umweg zu Inos Haus machen würde… Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit würde er mir folgen. Sollte er dann sehen, dass ich zu Ino ging, würde er bestimmt davon ablassen, zu beobachten wohin ich ging. Wenn ich das bloß in weniger als 15 Minuten schaffen würde! Ich blickte noch einmal den Weg entlang. Alles war leer. Dann lief ich los und sprang auf das gegenüberliegende Hausdach. Von dort aus ging es weiter, über die Dächer der anderen Häuser und ich hoffte innig, dass Sasuke mir direkt folgte. Nach nur wenigen Minuten kam ich vor Inos Haus an. Ich stellte mich auf das Dach vor ihrem Fenster und hatte Glück, denn sie war gerade in ihrem Zimmer und bemerkte mich sofort. Schnell machte ich ihr ein kleines Zeichen, dass sie nicht fragen sollte, warum ich so spät bei ihr auftauchte. Sie nickte und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Nachdem ich durch ihr geöffnetes Fenster eingetreten war, schloss Ino es und zog die Vorhänge vor. „Was tust du denn hier? Und vor allem, wer verfolgt dich?“ Die Neugier in Person! „Ich habe keine Zeit, ich muss auf eine Mission und in zehn Minuten etwa soll ich dort sein! Sasuke ist mir hinterher gelaufen, zumindest glaube ich das. Auf jeden Fall sollte mich niemand sehen, du bist also mein kleiner Ausweg. Kann ich durch die Kellertür wieder verschwinden?“ Als sie hörte, dass Sasuke mir folgte, breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Doch dann nickte sie schnell, „Natürlich. Mit wem gehst du denn auf die Mission?“ Während wir leise nach unten gingen, erzählte ich ihr von Tsunades Befehl, mit Kakashi auf die Mission zu gehen und wie sehr ich es bedauerte, nicht mir ihr den Auftrag zu bearbeiten. Sie lachte sich kaputt, weil ich mit Kakashi jemanden im Team hatte, der „nichts anderes tut, als in diesem Schundheft zu lesen und kaum ein Wort spricht.“ Tja, so viel zu der Unterstützung meiner besten Freundin. Ich beeilte mich, aus der Kellertür zu laufen und mit einem Kontrollblick durch die Straßen zu laufen. Ino winkte mir hinterher. Der weitere Weg verlief ohne Probleme und mit einer Minute Restzeit schaffte ich es tatsächlich noch pünktlich zum Treffpunkt. Sasuke war mir nicht mehr gefolgt. Ich war überrascht, auf Kakashi zu treffen, der auf einem Ast bereits auf mich wartete. Als er mich sah, sprang er geräuschlos herunter und blickte mich an. Leicht außer Atem blieb ich vor ihm stehen und erwiderte seinen Blick. „Kann es losgehen?“ Leicht überrumpelt nickte ich. Er hatte mich nicht mal begrüßt und wirkte irgendwie abweisend. Dann drehte er sich um und verschwand blitzschnell hinter ein paar Bäumen, die im angrenzenden Wald standen. Verwirrt folgte ich ihm und ließ wie er, das große Haupttor hinter mir. Nach etwa zwanzig Minuten blieb er stehen und wartete, bis ich ihn eingeholt hatte. „Wir mussten erstmal aus dem Dorf verschwinden, bevor wir weitere Dinge besprechen konnten. Aber auch hier ist nicht der geeignete Ort dafür. Ich halte es für falsch, in dieser Dunkelheit lange weiter zu laufen, also würde ich vorschlagen, wir schlagen etwas weiter von hier, in etwa einer Stunde unser Lager auf.“ Ich wollte sofort zustimmend nicken, als Zeichen, das ich seinen Befehl verstanden hatte, als er mich fragend ansah. „Was hältst du davon?“ „Ich?“, fragte ich lahm. „Wir sind gleichgestellt. Vielleicht hast du etwas anderes vor?“ „Äh, also…nein. Ich finde den Vorschlag gut. Ich bin einverstanden.“, kam es nicht sehr intelligent von mir. Er nickte und wir liefen sofort weiter. In dieser Dunkelheit kamen wir nicht besonders schnell voran. Zumindest ich nicht, denn ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Hinzu kam, dass der Mond, nur eine dünne Sichel, auch ziemlich häufig hinter ein paar Wolken verschwand. Kakashi dagegen, schien aus reiner Rücksicht auf mich langsamer zu laufen. Mithilfe seines Sharingans konnte er vermutlich so viel sehen, wie am Tag. Ich seufzte leise. Unsere Fähigkeiten waren wirklich sehr ungleichmäßig aufgeteilt. Im Moment kam ich mir eher wie ein Hindernis vor oder jemand, der von Kakashi beschützt werden musste, nicht jedoch wie eine ihm gleichgestellte Teamkameradin. Nach einiger Zeit blieb Kakashi erneut stehen. Wir befanden uns auf einer kleinen Lichtung, mit einem angrenzenden seichten Fluss. „Lass uns hier das Zelt aufbauen.“ Als er wieder auf meine Antwort wartete, bejahte ich schnell. Ich musste mich wohl erst daran gewöhnen, nach meiner Einschätzung gefragt zu werden. Moment mal… Hatte Kakashi gerade gesagt, lass uns hier DAS Zelt aufstellen? Sprachen wir hier von der Einzahl, also nur EINEM Zelt für uns BEIDE? Da er keine Anstalten machte, ein weiteres Zelt in Angriff zu nehmen und hin und wieder leicht irritiert zu mir herübersah, konnte ich mir wirklich nur gratulieren. Wie konnte ich nur so viel Glück haben? Ich war mit Sicherheit ein Paradebeispiel für das Sprichwort „Vom Regen in die Traufe“… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)