Der Trank der wahren Gefühle von PinkLady18 ================================================================================ Kapitel 12: "Waah!" ------------------- 12 „Waah!“ Und wer mir dort gegenüber stand schockte mich völlig. Ich schrie auf und trat ein paar Schritte zurück. „Itachi…!“ Ich hatte in diesem Moment solche Angst wie selten zuvor. Obwohl ich kaum etwas über Sasukes Bruder wusste, war mir klar, dass mein Leben in äußerster Gefahr war. Ich war ihm bereits ein- oder zweimal begegnet, doch niemals allein und somit war er auch nie speziell auf mich fixiert. Und jetzt stand er direkt vor mir und ich wusste, wenn ich auch nur einen Blick auf ihn warf, würde er mich im Tsukyomi gefangen halten und ich hätte keine Chance mehr gegen ihn, vermutlich würde er mich sofort töten. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich daran dachte, was mir bisher über diese mächtige Waffe erzählt worden war. Ich würde vermutlich nicht eine Minute standhalten können, wenn er es anwandte. Mit Bedacht immer nur auf den Boden blickend überlegte ich fieberhaft, was ich tun könnte. Doch die Zeit war knapp, ich wunderte mich eh schon, weshalb er mich noch nicht wieder angegriffen hatte. „Du bist schlau, kleine Kirschblüte aber das wird dir nicht viel nützen. Wie willst du dich gegen mich wehren und deine schmächtigen Abwehrversuche starten, wenn du mich nicht ansiehst?“. Seine kalte Stimme ließ mich zittern. „Was willst du von mir? Warum bist du hier?“. Ich biss mir auf die Zunge. Warum konnte ich nicht einfach mal meine Klappe halten? Gegenüber Itachi musste ich mich sehr bedacht ausdrücken, wenn es überhaupt zu so etwas wie einem Gespräch kommen würde, ansonsten würde ich nicht mehr lange unter den Lebenden weilen… „Ganz schön vorlaut…“. Das klang überhaupt nicht gut, seine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton. „Was ich von dir will willst du wissen? Wie kommst du darauf, dass ich auch nur irgendetwas von dir will?“ „Du hast mich entführt und von meinem Team abgeschnitten. Ich sehe hier weit und breit niemanden sonst, also nehme ich ganz stark an, dass du zu mir wolltest oder greifst du öfter einfach Leute an, die sich auf einer Mission befinden und deinen Weg kreuzen?“ Erschrocken schlug ich mir die Hand auf den Mund. Wie konnte ich mich von ihm nur so reizen lassen, dass ich all meine Vorsicht in den Wind schlug und so mit ihm sprach? Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn blitzschnell sprang er auf mich zu und drückte mich an einen Baum. „Vorsicht…“, zischte er mir zu. Ich hielt meine Augen geschlossen und konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren. Er musste mir sehr nah sein. Erschrocken hielt ich die Luft an und wartete auf seinen Angriff. Doch nichts geschah. „Hast du Angst?“, er flüsterte kaum hörbar in mein linkes Ohr und ich zuckte zusammen. „Oh ja, du hast sehr viel Angst… Was meinst du, was ich nun mit dir anstellen werde…?“ Ich zitterte. Dieser Kerl kannte vermutlich viele Arten einen Menschen leiden zu lassen und ich wollte mir gar nicht ausmalen was er sich für mich ausgedacht hatte, nachdem ich so mit ihm gesprochen hatte. Plötzlich spürte ich etwas warmes in meinem Ohr. Vor Schreck stieß ich einen kleinen Schrei aus und öffnete die Augen. Es war ein Reflex, den ich leider nicht verhindern konnte, doch er blickte mich in diesem Moment gar nicht an, denn sein Kopf befand sich neben meinem, auf der Höhe meines Ohrs. Ich war völlig erstarrt und rührte mich kein bisschen, aus Angst, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Auf einmal sah er mir in die Augen und hielt meinen Blick fest. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden und versank in der Schwärze seiner Augen. Doch entgegen meiner Erwartung versank ich nicht im Tsukyomi. Er blickte mich einfach nur an und nach einer Weile gab ich ein ängstliches Wimmern von mir. Verwundert von diesem Geräusch, das so gar nicht zu mir passte, wurde mir klar, dass ich nicht so enden wollte, ängstlich zitternd als Spielzeug eines Akatsuki. Ich wusste, dass mein Handeln absolut töricht war, doch ich wollte mich wehren, also trat ich gegen seine Beine und schlug ihn in den Bauch, wobei ich eine große Menge Chakra verwendete. Er zuckte bloß kurz zusammen, lockerte seinen Griff jedoch keinen Millimeter. Resigniert zappelte ich in seinen Armen, doch ich bewegte mich kein Stück. „Das war zwar mutig, allerdings sollte dir auch klar sein, dass du keine Chance gegen mich hast und, dass das gerade eben bestimmt nicht gut für dich war. Du glaubst doch nicht, dass ich mir von einem kleinen Mädchen wie dir so etwas gefallen lasse?“ Ich hob meine Hand, um ihn zu ohrfeigen, doch er hielt sie fest. Auf einmal spürte ich eine kalte Klinge an meinem Hals. Unweigerlich wich ich an den Baumstamm zurück. Ich dachte gar nicht mehr daran, meine Augen zu schließen, denn ich bobachtete jede seiner Bewegungen genau. Er blickte geradezu zärtlich auf das Kunai in seiner Hand und hielt es noch etwas dichter an meinen Hals. „Mach keine falsche Bewegung, Kleine, es könnte dein Ende bedeuten…“, flüsterte er. Plötzlich sah er wieder auf und nagelte meinen Blick fest. Wütend starrte ich zurück. „Willst du dich noch immer wehren? Dir scheint dein Leben nicht allzu viel wert zu sein…“ Ich fand meine Stimme wieder und sagte „Wirst du mich nicht so oder so töten? Also wehre ich mich lieber, ich werde nicht anfangen zu betteln, falls du das von mir erwartest.“ Er lächelte amüsiert. „Ich habe gar nicht vor, dich zu töten, zumindest nicht im Moment.“ Langsam nahm er das Kunai ein Stück zurück. „Warum lässt du mich dann nicht gehen?“ Er antwortete nicht. Stattdessen trat er noch einen Schritt zurück und sagte „Sieh mich an.“ Doch ich dachte wieder daran, dass jeder Blick in seine Richtung mich fesseln konnte, also blickte ich starr nach unten. „Wenn ich dir befehle, mich anzusehen, dann solltest du das besser tun.“. Er klang sehr bedrohlich, doch ich weigerte mich immer noch, denn alles was Tsukyomi mir antun würde wäre mit Sicherheit noch schlimmer als das war er hier tun könnte. Er kam wieder näher und legte eine Hand unter mein Kinn, drückte es nach oben, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Ich verschloss meine Augen erneut und wartete auf seine Reaktion. Doch es war totenstill. Auf einmal konnte ich sein Chakra nicht mehr wahrnehmen und auch seinen Griff spürte ich nicht mehr. Ich atmete tief aus und zählte bis 20. Nichts. Kein Geräusch und keine Bewegung in meinem Umfeld. Nun war ich in einer Lage, die noch viel schlimmer war als vorher, denn ich konnte meine Augen nicht öffnen, ohne Gefahr zu laufen sofort von irgendwo angegriffen zu werden oder Tsukyomi abzubekommen. Ich schätze ich stand zehn Minuten so da und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte. Dann hatte ich eine Idee. Ich nahm mein Ninjastirnband und hielt es mir vor die Augen. Zögerlich öffnete ich ein Auge zur Hälfte und blickte durch den dünnen Stoff. Es funktionierte. Ich konnte zwar keine genauen Details sehen, doch meine Umgebung konnte ich halbwegs wahrnehmen. Also band ich es mir vollständig um den Kopf, damit ich die Hände frei hätte und machte beide Augen halb auf, darauf gefasst, sie sofort zu schließen, falls ich irgendetwas wahrnehmen würde. Langsam machte ich Schritt für Schritt und als nichts geschah, sprang ich auf den nächsten Baum. Ich stellte jedoch fest, dass ich mich wohl oder übel auf dem Boden bewegen musste, denn das Risiko einen Baum zu verfehlen war zu groß. Ich sprang also herunter und lief in die Richtung, in die Kakashi und Naruto verschwunden waren. Ihr Chakra konnte ich nicht mehr spüren, doch da sie mich höchstwahrscheinlich schon eine Weile suchten, lief ich einfach in diese Richtung weiter. Nach etwa einer halben Stunde war noch immer nichts geschehen, doch ich wagte es nicht, mein Stirnband von den Augen zu nehmen, glaubte ich doch, dass Itachi nicht so einfach verschwinden würde. Plötzlich nahm ich eine vertraute Aura war und sah auf einer Lichtung etwas weiter vor mir Naruto stehen. Ich lief los und als ich bei ihm ankam, drehte er sich um und rief sehr erleichtert meinen Namen. Den Fehler den ich dann machte, kann ich nur als dumm bezeichnen, doch ich riss mir das Stirnband von den Augen und rief „Naruto, Itachi ist hier in der Nähe und…“. Im selben Moment, verwandelte sich der vermeintliche Naruto in Itachi und sofort war ich im Tsukyomi gefangen. Doch Itachi ließ mich nicht dort, denn gerade als sich ein Bild um mich herum formte, verlor ich das Bewusstsein. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich ohnmächtig gewesen war, doch es konnten nicht mehr als 2 Tage gewesen sein. Als ich endlich wieder erwachte, fand ich mich in einem Bett wieder. Nur mühsam konnte ich meine Umgebung erkennen, denn mein Kopf schmerzte bei jeder Bewegung und meine Augen mussten sich erst an das helle Licht in dem Raum gewöhnen. Wobei das Wort „Raum“ hier wohl eher nicht angebracht war… Ich befand mich vielmehr im Hohlraum eines Baumes, so sah es für mich aus. Rund um mich herum befand sich eine Wand aus dunklem Holz mit teilweise moosigen Flächen und Blättern darauf. Die Decke war gewölbt, sodass sie aussah wie eine Kuppel. Schnell suchte ich nach einem Ausweg und stellte fest, dass es nur eine einzige Tür und kein Fenster gab. Die Tür lag dem Bett genau gegenüber und war ebenfalls aus dunklem Holz und gewölbt. Sofort wollte ich überprüfen, ob die Tür offen war. Ich sprang auf, merkte jedoch im selben Moment, dass diese Reaktion wohl etwas voreilig gewesen war. Mir wurde schwindlig und außerdem wurde ich von irgendetwas an meinem linken Arm zurückgerissen. Ich schloss für einen Moment die Augen und das Schwindelgefühl nahm ab. Langsam senkte ich den Blick auf meinen Arm. Natürlich. Gefesselt an einen Haken in einer Baumwand. Obwohl die Situation alles andere als komisch war musste ich resigniert den Kopf schütteln. Wem passierte denn sowas?! Und wieso war ich so dämlich auf das Jutsu des Tausches reinzufallen! Ich hatte es doch so oft selbst angewendet und nun, besiegte mich mein Gegner mit so einer billigen Taktik… Ich sah mir die Fessel genauer an und obwohl ich mich nicht mit sowas auskannte, stellte ich fest, dass der Knoten wohl recht fest sein musste. Zu genau derselben Erkenntnis kam ich jedoch, nachdem ich bestimmt eine Viertelstunde lang versucht hatte, den Knoten zu lösen oder meinen Arm aus der Schlinge zu bekommen. Mit dem Ergebnis, dass mein Handgelenk langsam wundgescheuert war. Logischerweise hatte ich keine meiner Waffen mehr bei mir und ich verzweifelte so langsam. Unterdrückt fluchte ich. Gut, was jetzt? Ich nahm meine Umgebung so gut es von meiner Position auf dem Bett aus ging etwas genauer unter die Lupe. Ich lag auf einem großen Doppelbett mit Himmel aus ebenfalls dunklem Holz. Links und rechts von dem Bett standen zwei Nachttische ohne irgendwelche Schubladen. Auf dem linken Tisch stand ein Glas Wasser und daneben eine Flasche mit einem Inhalt, der auch sehr an Wasser erinnerte. Ansonsten war der Raum absolut leer, was mich auf den Gedanken brachte, dass hier vermutlich niemand lebte. Das schwindelige Gefühl wurde langsam besser und ich konnte klarer denken. Wie komme ich hier raus? Da kam mir eine Idee. Selbst ist die Frau! Ich kippte das Glas mit dem angeblichen Inhalt Wasser hinter den linken Nachttisch. Dann riss ich etwas von meinem Kleid ab und wickelte es um das nun leere Glas. Danach legte ich das Bündel auf den Boden und trat mit einem Bein, um nicht aufstehen zu müssen, ein paar Mal darauf bis ich merkte, dass es nachgab. Langsam wickelte ich es wieder auf und nahm mir die größte und schärfste Scherbe heraus. Diese nahm ich sogleich und versuchte damit das Seil zu zerschneiden, das mich an die Wand fesselte. Am Anfang stellte ich mich ziemlich dämlich an, doch nach ein paar Versuchen riss es endlich und mein Arm war frei. Ich rieb mir das Handgelenk, es tat schon ziemlich weh aber Hauptsache ich konnte weg aus diesem merkwürdigen „Raum“. Ich dachte an Itachi. Dieser verdammte Irre musste mich hierher gebracht haben, doch ich hatte keinerlei Erinnerung mehr, seit er mir in die Augen gesehen hatte… Ich wunderte mich schon, dass ich noch am Leben war, doch trotzdem war ich unheimlich wütend auf diesen Verrückten. Erst einmal musste ich jedoch einen Weg finden, hier weg zu kommen… Langsam um nicht wieder dieses Schwindelgefühl zu bekommen, stellte ich mich hin, wartete einen Moment und ging langsam in Richtung Tür. Als ich dort ankam lauschte ich erstmal an ihr. Es war nichts zu hören und fremdes Chakra konnte ich auch nicht wahrnehmen, also drückte ich sachte den Türgriff herunter und konnte es kaum fassen, als die Tür tatsächlich aufging! Jedoch wunderte es mich schon, dass wer auch immer mich hier gefangen hielt, die Tür einfach offen gelassen hatte. Dieser jemand musste sich wohl sehr viel auf seine Fähigkeit stabile Knoten zu binden einbilden. Aber obwohl ich mit meinen Ninjakenntnissen nicht weit gekommen war, war es nicht besonders klug, ein Glas neben das Bett zu stellen. Das sprach also eher gegen Itachi als „Entführer“. Tja, zumindest diesen Kampf hatte ich gewonnen. Ich lugte durch den Türspalt und blickte auf einen dunklen, leeren Gang. Als ich noch einmal lauschte und wieder kein Geräusch vernahm, wagte ich mich einen Schritt in den Gang hinaus und als selbst dann nichts passierte, trat ich vollends aus dem Raum. Leise schloss ich die Tür hinter mir und musste feststellen, dass sie von außen scheinbar nur mit einem Schüssel aufging. Na gut, somit hatte sich die Frage, ob es klüger wäre umzukehren, auch erledigt. Doch gleich hatte ich das nächste Problem. Sollte ich nach links oder rechts gehen…!? Na, mögt ihr es?^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)