Digimon Protector von Toyo-kun ================================================================================ Kapitel 20: Digimon in L.A. --------------------------- Schon im Anflug hatten Stella, Marie und Kevin die Spielhallen und Theater von Los Angeles gesehen. Es war sogar noch beeindruckender gewesen, als im Fernsehen und dabei waren sie noch nicht einmal am Boden gewesen und es war noch taghell. Nun standen Stella, Marie und Devimon etwas Abseits der Straße auf dem Bürgersteig und Numemon, sowie Kougamon hatten sich versteckt, blieben aber in Hörweite. Sie alle warteten auf Kevin, der nach der Landung auf die Toilette verschwunden war. „Flugkrankheit?“, fragte Marie und Stella zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung Kleines, schätze schon. Immerhin ist er nun schon seid fünfzehn Minuten weg.“ Dabei wanderten ihre Augen zu Devimon, welches ganz dich neben ihr stand. „Ist was?“, fragte sie halbtrocken und das Digimon nickte knapp. „Ja, ich würde mich erstmal gerne etwas mehr aus dem Sonnenlicht zurückziehen und außerdem weiß ich nicht, wieso ich mich nicht ebenfalls verstecken sollte um unerkannt bleiben zu können.“ Stella lächelte und deutete auf Devimon. „Mal abgesehen von deinen Flügeln, siehst du sehr menschenähnlich aus. Fast wie ein Mix aus Gothic, Emo, Punk und Satanist. So was sind die Leute schon gewöhnt. Sie werden dich höchstens für einen verkleideten Menschen halten, der einen alternativen Lebensstil eingeschlagen hat.“ Das Digimon verzog das Gesicht. „Ich wäre lieber unerkannt, als für fehlgeleitet gehalten zu werden“, sagte es. Das Mädchen seufzte und meinte dann leicht genervt: „Dann hau halt ab.“ Das ließ sich das Digimon nicht zweimal sagen. Mit einem Schritt nach hinten hatte es sich bereits scheinbar im Nichts aufgelöst. „So eine Zicke. Hat Angst vor etwas Sonne“, murmelte Stella und verschränkte die Arme vor der Brust. Marie lächelte etwas. Sie hatte diese Szene eigentlich ganz lustig gefunden. „Sorry Leute…“, sagte Kevin leise, blieb neben Marie stehen und hielt sich den Bauch. „Aber der Anflug hatte irgendwie was ausgelöst…“ Stella hob beide Brauen. „War dir echt schlecht und warst grade spucken?“ Der Junge schüttelte den Kopf und sagte mit einer wegschiebenden Handbewegung: „Ehe in die andere Richtung.“ Stellas Augenlieder, die dadurch zu sehen waren, dass sie genervt ihre Augen geschlossen hatte, zuckten bedrohlich. Dabei zog sie ein Gesicht als wolle sie sagen: „Typisch.“ Marie sah von einem zum anderen und sagte leise: „Ähm, worüber redet ihr bitte?“ Kevin hatte bereits eine Mine aufgesetzt, als wolle er einen sehr komplizierten Prozess erklären und hatte auch bereits seinen Mund geöffnet um zu sprechen, da fiel ihm Stella laut ins Wort: „Das ist wirklich nicht so wichtig. Los, gehen wir zum Hotel. Kevin, du trägst unsere Sachen. Und ehe du fragst warum: Weil du, du bist!“ Sie folgten einigen Straßen und waren hin und weg. Auch wenn die Lichter noch alle aus waren und der Verkehr sehr stockend vorwärts ging, so war die Kulisse allgemein überwältigend. Menschen gingen in Maßen über die Straßen, Geschäfte aller Art und solche, die sie zuvor noch nie gesehen hatten gab es überall verstreut und man konnte sich fast jeder Zeit entscheiden, ob man ein Casino oder ein Theater betreten wollte oder nicht. „Ach sag mal, wie viel Zeitverzögerung haben wir?“; fragte Stella irgendwann, als sie kurz anhielten um sich zu orientieren. Kevin überlegte angestrengt, dann sagte er: „Also zu High Springs glaube ich, sind es vier oder sechs Stunden. Zwei Stunden Flug, heißt zuhause ist es grade dunkel geworden.“ Marie ließ bei diesen Worten ein lautes Gähnen hören. „Habe ich mir gedacht. Mir fallen auch gleich die Augen zu“, meinte Stella und musterte die Karte etwas genauer. Doch keine Chance, dieser Dschungel aus Gebäuden, Autos und Menschen irritierte sie so stark, dass sie sich nicht richtig konzentrieren konnte. Kevin nahm ihr die Karte ab und wandte sich zum gehen. „Ihr wartet hier, ich werde schauen ob ich was machen kann“, sagte er und nachdem die zwei Mädchen genickt hatten ging er die Straße etwas zurück. Marie wandte sich auch zum gehen. „Und du?“, fragte Stella leicht irritiert. „Ich muss mal“, meinte Marie und drückte ihre Knie leicht zusammen. Stella kicherte, deutete auf ein Restaurant und sagte: „Frag mal dort nach, da kannst du sicher auf die Toilette gehen.“ Das kleine Mädchen rannte geradezu los und ging in das Restaurant. Stella nutzte ihre kurze Ruhezeit, schloss die Augen und versuchte sich etwas zu entspannen. „Hey, kannst du mir mal sagen was jemand wie du hier verloren hat?“ Sie öffnete ihre Augen wieder. Drei Jungs standen mit grimmigen Mienen vor ihr. Das Mädchen konnte sie sofort einordnen und wusste auch, was sie damit meinten. Sie trugen alle Samt blaue Jeans mit unterschiedlichen T-Shirts. Einer hatte eine Weste darüber an, ein anderer eine Stoffjacke mit Kapuze, die er sich übergezogen hatte und der andere trug ein Baseballcape. Im Normalfall wären Stella die drei nicht weiter aufgefallen, so normal wie sie aussahen. Doch eben weil sie so aussahen ahnte sie schon worum es gehen musste. „Ich warte auf ein paar Freunde“, sagte sie knapp und machte mit ihrem Ton klar, dass das alles war, was er wissen musste. „Sind auch so welche wie du, hah?“, fragte der mit der Kapuze. „So schwarz angezogen, bleich und schwarze Haare was? Verzieh dich, so einen scheiß Emo wie dich wollen wir nicht hier!“ Stella rührte sich kein Stück. „Ich bin kein Emo“, sagte sie knapp. Die drei schienen kurz verwirrt und aus dem Konzept. „Scheiße, was bist du dann? Ein Punk? Ein Gothic? Oder was?“ Sie sagte erst nichts, dann meinte sie ruhig: „Ich bin nichts von alle dem. Ich mag dieses Outfit und das ist der einzige Grund, warum ich es trage.“ „Bist du bekloppt im Kopf?“, fragte nun der Westenträger und machte Anstalten näher zu kommen. Sie hob sofort ihre Hand und er hielt inne. „Noch ein Schritt näher und dir wird es Leid tun. Ich mag es nicht, wenn mir erst total dumm kommt und dann auch noch aufdringlich wird.“ Doch das schien nicht zu interessieren, er packte sie grob am Arm. Stella wollte ihm eine verpassen, doch der Griff löste sich sofort wieder und der Junge wurde nach hinten geschleudert und er landete auf dem Bürgersteig. Kein Passant hielt an um zu gucken was vor sich ging. In Großstädten war das offenbar normal. Der Westenträger sah geschockt zu ihr. Außer Stella und seinen zwei Kollegen war niemand anderer zu sehen. „Verdammter Mist, was war das?“ Der mit der Baseballcape ging auf das Mädchen zu, doch Stella sah aus dem Augenwinkel wie der Gullydeckel zwischen ihr und ihm sich fast wie von Geisterhand öffnete und mit einem unbeholfenen Schritt fiel er hinein. Zumindest ein Bein von ihm, der Rest passte nicht durch das Loch. „Hilfe, ich komme nicht raus!“, schrie er und geriet leicht in Panik. Seine Freunde zogen ihn zusammen raus. Kaum dass einer wieder auf Stella zuging, glaubte das Mädchen Devimon nur kurz hinter ihr stehen zu spüren. Zumindest hatten die drei ihre Augen vor panischer Angst geweitet. „Verdammte Scheiße… habt ihr das gesehen?“, fragte der mit der Weste. „Die ist eine Satanistin, lauft! Scheiße man, lauft!“, schrie der Kapuzenträger und zusammen rannte sie die Straße runter. Stella lachte schallend und ging in die nahe, kleine Gasse. Devimon, Kougamon und Numemon, welches seine Augen aus einem weiteren Kanalloch schauen ließ warteten schon. „Danke Leute“, sagte das Mädchen und grinste sie alle an. Kougamon grinste breit. „So was von unreif. Das sollte sie belehrt haben“, sagte es. „In was denn?“, fragte Numemon interessiert und Kougamon antwortete mit einem noch breiteren Grinsen: „Dass man Devimon nicht ansehen kann ohne in Panik zu geraten.“ Beide heulten fast nur Lachen, doch ein bedrohlicher Blick von Devimon ließ sie sofort verstummen. Stella kicherte. „Ich warte dann mal weiter auf die anderen, nicht dass Marie uns nicht mehr findet.“ „Und? Hat es was gebracht?“, fragte Marie und Kevin nickte. „Zumindest weiß ich jetzt wo wir sind und zwar hier“, sagte er, breitete die Karte aus und deutete auf einen Punkt, den er offenbar selbst darauf gemalt hatte. „Dann sind wir fast richtig. Wir biegen einfach die nächste Straße rechts ab und…“, doch weiter konnte Stella nicht reden. Ein angsterfüllter Aufschrei und viele weitere überraschte Laute ließ alle drei aufsehen. Die ganzen Menschen auf der Straße hatten die Blicke gehoben und ihre Münder standen offen. Gerade fielen ihnen die seltsamen Geräusche in der Luft auf, dann sahen auch sie hoch. Etwas flog am Himmel in einem leichten Zickzack. Sie mussten genauer hinsehen, bis sie erkannten was es war. Es war ein Insekt, aber kein normales. Es musste größer sein als ein Mensch, war blau, hatte ein großes Horn und machte einen bedrohlichen Eindruck. Das seltsame Geräusch war das Summen von seinen schlagenden Flügeln. „Das ist Kabuterimon“, sagte Kougamon, welchen auf einmal neben Kevin stand. „Wollt ihr es verfolgen?“; fragte der Junge und sein Digimon nickte. „Natürlich. Devimon und ich gehen vor, Numemon ist bereits auf dem Weg. Versucht uns zu folgen, sonst wird Numemon euch später abholen. Bis dann.“ Es machte zwei Fingerzeichen und mit einem leisen Geräusch war es plötzlich verschwunden. „Ich werde mich nie an seine Ninjatricks gewöhnen“, sagte Kevin und zusammen mit Stella und Marie ging er los. Doch das Digimon zu verfolgen war nicht so leicht wie sie es gedacht hatten. Doch es schien Hoffnung zu geben. Als sie den Stadtrand mit starken Lungenschmerzen und Seitenstichen erreichten, schien Kabuterimon zum Landeanflug anzusetzen. Doch sie hatten keine Kraft mehr. An einer Hauswand blieben sie stehen und holten Luft. „Ich frage mich, wieso die Polizei sich noch nicht hat blicken lassen“, keuchte Kevin und stützte seine Hände auf seine Knie. Stellas Antwort war kaum zu verstehen, da sie mitten in manchen Wörtern um Luft rang: „Weil unsere lieben FBI-Agenten das garantiert verhindern um es freie Bahn zu geben.“ Ein Klappern, als würde jemand ein einem Gitter schütteln ließ Marie erschrocken zusammenzucken und sie machte einen Schritt zur Seite. Direkt unter ihr hatte das Gullydeckel angefangen zu vibrieren. Schwungvoll wurde hoch gedrückt und ein Auge war im dunklen zu erkennen. „Du hast mich erschreckt Numemon…“, meinte Marie schmollend. „Tschuldige, aber ich soll euch abholen. Devimon meinte, ich könnte eh nicht wirklich helfen. Etwas weiter die Straße runter ist ein großer Kanaldeckel. Wenn ihr aufpasst, könnt ihr den runter“, sagte das Digimon und klang leicht dumpf, da es ja noch unter der Erde war. „Toll, ich hoffe das Hotel hat ein Bad… ohne Guckloch“, fügte Stella hinzu und sah dabei Kevin amüsiert an. Dieser erwiderte den Blick, schaute aber verwirrt. „Egal, kommt, runter!“; rief Marie und ging los zu dem Kanaldeckel, den Numemon beschrieben hatte. Gerade als Kevin und Stella es geschafft hatten ihn anzuheben, sprang Maria ohne Vorwarnung einfach runter. „Hey warte“; rief Kevin entsetzt, doch als kein dumpfes Aufschlagen, sondern nur ein leichtes Stöhnen zu hören war, atmete er auf. Dann kletterten er und Stella hinunter. „Alles gut überstanden?“, fragte Stella und hörte wie Kevin über ihr auf der Leiter den Deckel mit aller Kraft wieder drauf zog. „Ja!“, rief Marie freudig. Numemon seufzte nur, da das Mädchen immer noch auf ihm saß. „Was wollt ihr?“, fragte das große Insektendigimon und verschränkte beide Armpaare für der Brust. Seine Stimme klang zwar nicht bedrohlich, aber recht ernst. Devimon trat vor. „Wir wollen dir helfen nach Hause zu kommen“, sagte es und Kougamon, welches auf Devimons Kopf stand, nickte. Kabuterimon hob leicht den Kopf, was wohl eher als das Heben von den nicht vorhandenen Augenbrauen gedeutet werden musste. „Das stimmt wirklich. Wir kennen da ein paar Menschen, die können das garantiert. Dafür müssten wir allerdings erstmal auf unsere Freunde warten, damit sie fragen können, wo wir hin müssen“, erklärte Kougamon und sprach zwar etwas schnell, aber deutlich. Das große Insektendigimon schien kurz angestrengt zu überlegen, dann nickte es. „Also gut“, sagte es und machte Anstalten sich hinzuhocken. „Dann warte ich eben hier noch etwas.“ Devimon nickte anerkennend. „Findest du es nicht, dass es bisher etwas zu leicht lief?“, fragte Kougamon unter vorgehaltener Hand. Das schwarze Digimon zischte kurz und leise auf. „So etwas bringt Unglück, weißt du das nicht?“ Ein lauter Knall, gefolgt von einem leisen Pfeifen und einem weiteren Knall mit Explosion ließ alle drei zur Seite ausweichen. Nur wenige Meter entfernt war etwas auf den Boden eingeschlagen und hatte eine kleinere Explosion verursacht. „Du musstest ja fragen…“, knurrte Devimon das kleine Ninjadigimon an, dann erhob es seine Stimme: „Wer ist da? Gib dich zu erkennen!“ „Mir gefällt dein Umgangston nicht!“, rief jemand hinter einer Wand aus trockenen Büschen und kleineren Bäumen in der Nähe. Das Geräusch von etwas schweren, was sich durch Holz stemmte folgte und nur Sekunden später kam ein Digimon zum Vorschein. Es wirkte gerade zu grotesk. Es hatte mehr Ähnlichkeiten mit einem Panzer, der allerdings über den Antriebsketten einen Körper mit Kopf und Armen besaß. An den Händen befanden sich schwere Maschinengewehre und auf dem Kopf hatte es das Panzerrohr befestigt. „Ein Tankmon“, meinte Devimon gleichgültig, als wäre das Auftauchen dieses Digimon nicht weiter überraschend. Tankmon grinste breit, als sein Name fiel. „Ganz genau. Aber nicht einfach eines, sondern das“, sagte es und versuchte wohl erhaben zu klingen, was aber auf Grund der technischen und monotonen Stimme misslang. Kougamon runzelte die Stirn und fragte: „Und was macht dich besonders?“ Das Panzerdigimon grinste weiterhin, offenbar fühlte es sich überlegen. „Mich? Viel. Ich bin sowieso nur hier, um dieses Kabuterimon zu unterwerfen. Und da ihr zu mir gekommen seid, erspart ihr mir eine Suche nach euch. Ich weiß zwar nicht, wo eure Menschenpartner sind, aber die wären dann als nächstes dran.“ Devimon und Kougamon fingen an zu knurren. Dann sprang Kougamon in die Luft, zog einen, im Vergleich zu seiner Körpergröße, riesigen Wurfstern hinterm Rücken hervor und warf diesen schwungvoll in Tankmons Richtung. „Schluck das!“, rief es dabei und Tankmon rührte sich zuerst nicht einmal einen Millimeter. Dann schlug es schnell mit der rechten Handwaffe zu und der Wurfstern wurde abgewehrt. „Lächerlich…“, murmelte es gelassen und kam langsam auf sie zu. Devimon flog auf den Gegner los und stieß mit einer Krallenhand zu. „Todeskralle!“, rief es dabei, doch Tankmon hob nun die linke Handwaffe und wehrte diesen Angriff ebenfalls ab. Doch das schwarze Digimon stemmte sich gegen den Feind. „Oh? Du scheinst etwas stärker zu sein. Aber das reicht nicht!“ Tankmon neigte leicht den Kopf und Devimon sah genau in das Kanonenrohr. „Was…!“, rief es, doch schon konnte man hören wie das Projektil durch das Rohr gedrückt wurde. „Hyperkanone“, sagte Tankmon gelassen und keine Sekunde zu spät zog Devimon seinen Kopf zurück und wurde verfehlt. Doch der Gegner reagierte auf diese offene Deckung sofort und schlug mit der freien Waffe zu. Ein lauter, dumpfer Aufschlag ertönte und das schwarze Digimon fiel wenige Meter entfernt zu Boden. Nun kam wieder Kougamon auf den Feind zu gerannt und rief: „Ich übernehme!“ Es machte einige Handzeichen und plötzlich waren es fünf Digimon, statt nur einem. Tankmon grinste. „Erbärmliche Taschenspielertricks, Maschinengewehrarm“, sagte das Panzerdigimon, zielte mit beiden Armen und schoss in schneller Folge die Kugeln ab. Nach und nach traf es seine Ziele, doch keines der Kougamon war echt gewesen. „Was?“ Sofort wandte sich Tankmon um. Das echte Kougamon stand hinter ihm und warf eine Ninjabombe. Erneut ertönte ein Schuss aus einer Waffenhand und die Bombe explodierte mitten im Flug. Kougamon riss die Druckwelle von den Füßen, auch Tankmon wurde erfasst, doch durch seine Größe ließ sie sie ihn recht kalt. Nun neigte der Panzer erneut den Kopf und zielte auf die zwei Digimon, welche sich noch nicht ganz von den Treffern erholt hatten. „Das war schon fast zu leicht“, sagte es und wie vom Blitz getroffen durchzuckte plötzlich Starkstrom seinen Körper. Leicht zuckend wandte es sich erneut um. Kabuterimon schwebte leicht über den Boden und knurrte bedrohlich. „Ich weiß zwar nicht was hier vorgeht, aber du sagtest etwas von wegen, dass du mich unterwerfen wolltest. Das kannst du dir abschminken, noch dazu hast du diese zwei netten Digimon angegriffen. Nimm das! Stromschlag!“ Es erschuf in seinen vier Händen kleinere Kugeln aus Blitzen und schoss sie als gebündelte Kugel auf den Feind ab. Tankmon reagierte sofort. Es schoss mit dem Rohr mitten in die Kugel hinein. Kabuterimons Angriff verpuffte und das Projektil schoss auf das Insektendigimon zu, welches jedoch überraschend agil auswich. Noch während die zwei Digimon ihre Attacken austauschend, meldete sich Kougamon leise an Devimon gerichtet zu Wort: „Ich kenne seine Schwachstelle. Ich habe es gesehen. Es hat unsere Angriffe mit den Körperstellen abgewehrt, die von Digichrome überzogen sind, wenn wir die unbedeckten Körperstellen angreifen, könnte ihn das sicher lahm legen.“ Devimon nickte und richtete sich ganz auf. „Guter Plan, fangen wir an!“, sagte es und bildete mit seinen Armen ein Kreuz vor der Brust. Kabuterimon wurde von einer weiteren Hyperkanoneattacke gestreift und fiel zu Boden, Tankmon ergriff es am Horn, noch während es gen Erde gefallen war, drehte sich und schleuderte es damit leicht umher und rammte es danach schließlich in den Boden. Staub und Dreck wirbelte auf und ein widerliches Knacken war zu hören. „Nun reicht es mit diesem dummen Spielchen!“, rief das Panzerdigimon und schien genervt. „Wie recht du doch hast, Alptraumwelle“, sagte Devimons Stimme und ehe sich Tankmon versah befand sich inmitten von Schatten, die es umgaben. Irritiert sah es sich um. Doch es konnte niemanden ausmachen. Ein leises Piepen ließ es zusammenzucken, doch dann nahm es scheinbar einen Anruf entgegen, denn es sagte mit leicht panischer Stimme: „H-Hallo? Ms. Cable, ein Glück, hier gibt es Schwierigkeiten. Zwei Digimon haben sich eingemischt und ich glaube ich habe ein Problem. Ich könnte etwas Unterstützung…“ Doch weiter kam es nicht, denn Devimons Klaue und Kougamons Schwert hatten sich soeben durch seine Brust gebohrt, ohne dass Tankmon etwas dagegen hatte tun können. Es schrie noch mal kurz auf, dann löste es sich langsam auf und ein Digiei blieb zurück. „Endlich sind wir da“, sagte Stella genervt und roch mit missmutiger an ihrer Kleidung. „Nie wieder Kanalisation, nie wieder“, fügte sie noch schlecht gelaunt hinzu. Kevin nickte nur zustimmend, zog sich etwas Schleimiges von den Schultern und warf es achtlos weg. Marie war besserer Laune, als die anderen Beiden. Sie störte es nicht dreckig und stinkig zu sein. „Schade, dass Numemon nicht mitkommen wollte. Aber es trocknet ja so schnell aus bei dieser Sonne“, meinte das kleine Mädchen und rannte vor. Stella und Kevin folgten ihr schnell. Dann endlich kamen Devimon und Kougamon in Sicht. Sie standen vor Kabuterimon, welches am Boden lag und schwer atmete. Sein Horn war abgebrochen und seine gesamte Haut war von tiefen Rissen überzogen. Seine Flügel waren abgeknickt und auch drei von seinen vier Armen hingen in einem unnatürlichen Winkel von ihm ab. „Tut mir so Leid, dass wir dich nicht beschützen konnten“, sagte Kougamon und schien den Tränen nah. Devimon sah nur betroffen zu Boden. Das Insektendigimon schüttelte nur zittrig den Kopf. „Du hast dich für uns eingesetzt. Das vergessen wir dir niemals. Wir versprechen dir, dich wenigstens als Ei zurück in die Digiwelt zu schicken“, fügte das kleine Digimon schnell hinzu. Kabuterimon nickte, offenbar dankbar und mit einem letzten, lauten Seufzer begann es sich aufzulösen und ein Digiei rollte Devimon vor die Füße. Stella hob es auf. „Ihr kam zu spät wie?“, fragte Kevin und strich Kougamon über den Kopf, welches mit feuchten Augen zu Boden sah. „Nein, wir konnten nur nichts tun, weil wir zu schlecht waren“, sagte Devimon laut, ballte die Fäuste und fügte hinzu: „Aber eines sage ich euch. Wir müssen die Omega jagen und zur Strecke bringen. Dieser Wahnsinn muss aufhören!“ Alle nickten und nachdem Kevin sich Tankmons Ei geschnappt hatte, machten sie sich auf den Weg zurück in die Stadt. Die Digimon mussten sich jetzt ausruhen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)