Sommerregen von Riafya (HP/TR, HG/DM, SS/SB) ================================================================================ Kapitel 15: 15 -------------- So, diesmal bin ich tatsächlich schneller als sonst und habe bereits ein neues Kapitel beendet! Ich muss sagen, dass ich stolz auf mich bin. *lach* Ich hoffe, euch wird dieses Kapitel genausoviel Freude bereiten, wie ich beim Schreiben hatte. Jetzt danke ich nur noch bluttschatten, InaBau, anin, Hainbuche, GTsubasa16, jean1384, Ray-chan01 und Hokuto für ihre lieben Kommentare zum letzten Kap. Hey, ihr habt die 100-Kommi Grenze überschritten! *strahl* Deshalb ist dieses Kapitel auch länger, als die vorherigen. ^^ Ich wünsch euch viel Vergnüngen. Baba, Ayako ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 15 Am Morgen nach der Party herrschte in Hogwarts eine ruhige Stimmung. Die meisten Schüler waren bereits nach Hause gefahren und die restlichen machten sich gähnend auf den Weg in die große Halle. Eigentlich waren alle viel zu müde und wollten einfach nur in ihre Betten zurück. Nun, fast alle... “Jetzt erzählt schon! Wie war die Party? Das ist jedes Jahr die Veranstaltung überhaupt! Alles, was Rang und Namen hat, taucht dort auf! Habt ihr jemand interessantes getroffen? Na kommt schon, sagt es mir endlich! Muss man euch denn alles aus der Nase ziehen?” Ronald Weasley sah abwartend zwischen Harry und Neville her, die hatnäckig versuchten, ihn zu ignorieren. Alex, die zusammen mit Hermine einige Schritte hinter ihnen lief, konnte darüber nur mit dem Kopf schütteln. “Und da sagen die Leute immer, wir Frauen wären neugierig.” “Hm”, war alles, was von ihrer Freundin zu hören war. Die Blondhaarige musterte sie besorgt. “Hermine, du bist heute schon den ganzen Tag so komisch.” “Hm...” “Ist was passiert?” Die beiden Mädchen ließen sich ein Stück zurückfallen, bis die Jungs außer Hörweite waren, dann flüsterte die Braunhaarige: “Malfoy... er... hat mich...” “...verärgert?”, half Alex ihr weiter. “Nein, doch! Ich meine....” Sie griff sich verzweifelt an den Kopf. “Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten soll.” Die Blondhaarige runzelte die Stirn. “Okay, was genau ist passiert?” Hermine sah sie verzweifelt an. “Er hat mich geküsst.” Die Tochter des dunklen Lords starrte sie kurz ohne jegliche Regung an, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. Hermine beobachtete das ungläubig. Da erzählte sie ihr von ihren Sorgen und erwartete eine angemessene Reaktion und was tat sie? Lachen! Das war doch unglaublich! Wie konnte sie das nur so lustig finden? Wo sie doch die ganze Nacht nicht hatte schlafen können, wegen dieser Begegnung in der Bibliothek... “Das ist nicht lustig!”, rief sie aufgebracht. Alex hob beschwichtigend die Hände und beruhigte sich langsam wieder. Ein regelmäßiges Glucksen konnte sie dennnoch nicht unterdrücken. “Stimmt, lustig ist es nicht, aber die Vorstellung, dass Draco Malfoy...” “Ich weiß, es ist grauenvoll.” “Hm, finde ich nicht unbedingt, ich meine gut aussehen tut er ja.” “Alex!” Die andere zuckte grinsend mit den Schultern. “Lass uns das später ausdiskutieren ja? Ron wird sich sicher gleich fragen, wo wir bleiben. Am Ende denkt er noch, die Tochter des dunklen Lords hätte dich verhext.” Die beiden setzten sich wieder in Bewegung. “Das ist ohnehin blödsinnig”, meinte Hermine genervt. “Als ob du jemanden etwas tun würdest! Du bist doch wie alle anderen auch.” Alex lächelte, sagte jedoch nichts. Ron versuchte währenddessen weiterhin herauszufinden, was letzte Nacht passiert war. Als die Mädchen wieder zu ihnen stießen, warf Neville Alexandra einen flehenden Blick zu. Diese seufzte. “Es war ganz amüsant. Der Minister war da, Dumbeldore war auch da, sowie unzählige weitere Berühmtheiten und Lord Voldemort persönlich.” Der Weasley erschauderte. “Du-weißt-schon-wer ist auf der Party gewesen?”, wiederholte er entsetzt. “Harry, er hat dich doch nicht wieder belästigt, oder?” Er sah seinen besten Freund besorgt an. Auch Hermine warf ihm einen ängstlichen Blick zu. Harry schluckte. “Ähm... na ja... wir haben uns ein bisschen unterhalten...” “Was?”, riefen seine beiden besten Freunde gleichzeitig, während Neville seine Aufmerksamkeit seinem Frühstückstoast zuwandte und Alex die Augen verdrehte. “Ja, es war... interessant.” “Er hat doch nicht versucht, dir etwas anzutun, oder?”, wollte Hermine wissen. “Nein, er war... nett.” “Nett?”, wiederholte Ron. “Harry, er ist ein Mörder. Er kann überhaupt nicht nett sein.” “Ach, so schlimm ist er auch wieder nicht”, mischte sich Neville zur allgemeinen Überraschung ein. “Bitte?!” “Nun, ich und Luna sind ihm gestern auch begegnet”, erklärte er nervös, da ihn Rons bohrender Blick einschüchterte. “Er war sehr freundlich und Harry und Alex hat er auch ziemlich liebevoll behandelt, wenn ihr mich fragt.” Die Benannten starrten ihn verblüfft an. “Hast du gerade 'liebevoll' gesagt, Neville?”, fragte die Blondhaarige verblüfft. “Ja”, erwiderte er. “Wenn wir hier nicht von Ihr-wisst-schon-wer reden würden, würde ich sagen, dass er euch liebt, aber zumindest bei Harry ist das ja ziemlich unwahrscheinlich, oder?” Bevor jemand anderes etwas sagen konnte, fragte der Junge, der lebt eilig: “Was habt ihr gestern eigentlich gemacht, um Dumbeldore zu beschäftigen?” Neville stöhnte. “Oh bitte, erinnere mich nicht daran!” Harry, Hermine und Ron sahen ihn fragend an. “Leah hat ihn verhext”, erbarmte sich Alex schließlich. “Er hat die halbe Nacht über der Kloschüssel verbracht, während alle möglichen Leute versucht haben, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Als du und Dad schließich wiederkamt, hat Leah schnell den Gegenzauber gesprochen... a propos, wo wart ihr die ganze Zeit? Das waren sicher vier Stunden!” “Ähm... habt ihr eigentlich alle Weihnachtsgeschenke? Morgen ist ja der 25... vielleicht sollten wir nach...” Ein vierstimmiges “Harry” ließ ihn verstummen. “Okay, schon gut... wir sind spaziergen gegangen.” “Du warst mit Du-weißt-schon-wer spazieren?”, rief Ron ungläubig. Augenblicklich verstummten alle Gespräche, die bisher in der großen Halle geherrscht hatten und alle Schüler, die da geblieben waren, sowie der gesamte Lehrertisch sah zu ihnen hinüber. “Bravo Ron, du hast es geschafft, dieses Gespräch öffentlich zu machen”, kommentierte Alex die Situation. “Da jetzt eh alle zuhören... habt ihr das Gesicht von Slughorn gesehen, als Neville von seinem Flucht befreit war? Köstlich, oder?” Luna am Ravenclawtisch nickte zustimmend, während sich die anderen aus ihrem Haus näher zu ihr setzten, um weitere Einzelheiten zu erfahren. Im selben Augenblick hörte man eifriges Flügelschlagen und einige Eulen kamen in die große Halle. Auffallend waren zwei schwarze Raben, die beide Briefe mit sich trugen. Alle beobachteten sie gespannt, bis sie sich vor Alex und einem verwirrten Harry niederließen. “Oh nein”, stöhnte die junge Daily. “Das sind Torture und Pain.” “Wer?”, fragten ihre Freunde. “Die Raben meines Vaters”, erklärte sie. “Gott, wie früh steht der denn auf, damit wir jetzt schon Post kriegen? Man sollte doch meinen, er würde wenigstens heute ausschlafen.” Vorsichtig nahm sie Torture den Brief ab und öffnete ihn. Harry tat es ihr nach einem kurzen Zögern nach. Tom hatte eine feine, elegante Schrift, die zu seinem geheimnisvollen Charakter passte. Zu Harrys Überraschung hatte sie jedoch einen sanften Zug, was er nun wirklich nicht erwartet hätte, immerhin handelte es sich um den dunklen Lord. Im Briefumschlag waren zwei Pergamente. Das erste war eine Einladung zu einer Silvesterparty auf Riddle Manor, welche auch Alex bekommen hatte. Das zweite war ein Brief. Lieber Harry, ich möchte mich noch einmal für den gestrigen Abend bedanken. Obwohl es wahrscheinlich keiner von uns beiden erwartet hätte, habe ich deine Anwesenheit und unser Gespräch sehr genossen und fände es schade, wenn es bei einer einmaligen Gelegenheit bliebe. Aus diesem Grund wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest, mit mir in Kontakt zu bleiben? Ich habe schon seit längerem nur mit wenigen Leuten regelmäßigen Briefkontakt und denke, es würde auch Pain (dem Raben) gefallen, wieder öfters ausfliegen zu können. Desweiteren würde ich dich gerne zu meiner jährlichen Silvesterparty auf Riddle Manor einladen. Alex und Severus sind auch eingeladen und ich bin sicher, sie werden dich mit Freuden begleiten. Du musst nur darauf achten, dass du die beiliegende Einladung mitbringst, damit du auch hineingelassen wirst. Die Wächter sind manchmal etwas... sagen wir übereifrig. Ich hoffe auf eine baldige Antwort und genieße die Weihnachtsfeiertage! Tom Harry blickte auf und begegnete Alex' forschenden Blick. “Hat er dich auch eingeladen?” Er nickte. “Tja, dann werden wir wohl hingehen”, meinte sie seufzend. Er runzelte die Stirn. “Warum?” “Ganz einfach”, entgegnete sie und stand auf. “Lord Voldemort bekommt immer, was er will. Schreib ihm, dass ich mit dir komme. Ich hab noch was mit Hermine zu klären.” Damit verschwanden die beiden Mädchen und ließen Harry, Ron und Neville alleine zurück. Während die anderen beiden schweigend weiteraßen, laß der Junge, der lebt noch einmal den Brief durch. Tom hatte ihr Gespräch und seine Anwesenheit genossen. Er wollte es sogar wiederholen! Und er hatte ihn zu seiner Silvesterparty eingeladen! Vor einigen Monaten hätte er jeden, der ihm das gesagt hätte für verrückt erklärt, doch im Moment breitete sich nur ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. Wie es aussah, würde Tom ihm die Chance geben, hinter die Maske von Lord Voldemort zu blicken. Er war bereits sehr gespannt, was ihn dort erwarten würde. Er suchte gerade nach einem Stück leeren Pergament, als ein Schatten über ihn fiel. “Harry, mein Junge, würdest du bitte in mein Büro kommen?” Harry blickte auf und seine grünen Augen trafen auf die blauen von Albus Dumbeldore. Es sah so aus, als würde es nicht so einfach werden, an Tom heranzukommen. ~~~~~~~~~~~~~ “Also noch mal von vorne. Ihr beide habt euch in der Bibliothek getroffen, er hat dir ein Buch gegeben und als du gehen wolltest, hat er dich gepackt, an das nächste Regal gepresst und geküsst?” Hermine nickte mit rotem Kopf. “Wow. Da ist man mal eine Nacht nicht da und schon spielen alle verrückt”, meinte Alex und ließ sich mit dem Rücken auf ihr Bett fallen. Sie waren im Mädchenschlafsaal der Sechstklässer von Gryffindor. Da nur sie und Hermine über die Ferien da geblieben waren, hatten sie hier ihre wohl verdiente Ruhe vom Rest der Welt. “Was heißt hier alle?”, fragte Hermine. “Wer außer Malfoy spielt denn noch verrückt?” “Mensch, Hermine! Hast du beim Frühstück nicht zugehört? Harry und Dad sind gerade dabei, sich anzufreunden, vielleicht sogar mehr als das, der dunkle Lord lädt und sogar zu seiner jährlichen Silvesterparty ein, was er zuvor nie gemacht hat und Dumbeldore versucht verzweifelt irgendetwas dagegen zu unternehmen.” Die Braunhaarige sah sie mit großen Augen an. “Aber warum? Es wäre doch toll, wenn Harry und dein Dad sich vertragen würden, oder? Dann würden sie vielleicht zu einer Lösung zu diesem Krieg kommen.” Alex lachte leise und machte es sich auf ihrem Bett gemütlich. Sie hatte noch nicht verstanden, warum ihr Vater ein so großes Interesse an Harry hatte. Am Anfang des Schuljahres hatte er ihn schwören lassen, auf sie aufzupassen, aber inzwischen schien es so, als müsste sie auf ihn aufpassen. Normalerweise hätte sie Harry gewarnt, ihn von diesen Menschen fern gehalten und ihm geraten, sich jemand anderes zu suchen, doch da war etwas zwischen den beiden, eine Art unsichtbares Band, welches sie nicht zu zerstören wagte. Allerdings würde sie gerne wissen, was genau da war! Neugier? Respekt? Anererkennung? Dieselbe Wellenlänge? Fazination? Oder gar Liebe? Konnte Lord Voldemort lieben? Nein, defnitiv nicht. Diese Person war ein skrupelloser Mörder, dessen einzigen Gefühle Hass und Genugtuung waren, unterstrichen mit einer edlen Grausamkeit, die viele Leute fazinierte. Bei Tom Riddle war es jedoch etwas ganz anderes. Tom war ein guter Freund, meinte Severus. Er war ein leidenschaftlicher Liebhaber, hatte ihre Mutter gesagt. Er war ein guter Vater, der sich bemühte, seine Fehler gut zu machen. Er wollte ihre Vergebung, das wusste sie. Vielleicht wollte er auch eine Familie, doch noch war sie nicht bereit, ihm das zu gewähren. Geistesabwesehnd stricht sie über den Ring, der an der Kette um ihren Hals hing. Der Ring des Merlin... das brachte sie sofort auf das ursprüngliche Thema zurück. “Hermine? Meintest du nicht, du hättest ein Buch über den Ring gefunden?” Die Brünette sprang auf. “Ja! Das hab ich gestern vor lauter Schreck in der Bibliothek liegenlassen! Warte hier, ich geh es holen.” “Ist gut.” Hermine eilte aus dem Turm. Wie hatte sie nur das Buch zurücklassen können? Na gut, sie war nach dem Kuss etwas zu aufgewühlt gewesen. Trotzdem war das unentschuldbar gewesen! Immerhin hatte sie über wichtige Dinge recherchiert, Dinge, die ihre neue beste Freundin angingen. Sie trug ihn schließlich immer bei sich. Da mussten sie jedes Detail kennen! Was, wenn etwas gefährliches dahinter steckte? Sie bog gerade in den Kooridor vor der Bibliothek ein, als eine Stimme sagte: “Daily hat sich da in riesige Probleme gebracht, was Granger?” Die Brünette wirbelte herum. Draco Malfoy stand lässig an die nächste Wand gelehnt, das eine Bein angelehnt und ein aufgeschlagenes Buch in der Hand, in dem der Blondhaarige blätterte. Als er sich ihrer Aufmerksamkeit sicher war, warf er ihr einen aroganten Blick zu, den sie normalerweise verachtet hätte, doch heute beschleunigte er ihr Herzschlag um einiges. Warum war ihr eigentlich nie aufgefallen, wie gutaussehend er war? Eilig schüttelte sie mit dem Kopf. Nein, Hermine! Weg mit diesen Gedanken! “Was meinst du damit, Malfoy?” Der Slytherin stieß sich von der Wand ab und stolzierte langsam auf sie zu. “Sie hat doch diesen Ring, nicht wahr? Der Ring des Merlin.” Hermines Augen weiteten sich. “W... woher weißt du das?” Er wedelte mit dem Buch vor ihren Augen herum. “Daher!” Es war das Buch, das sie liegengelassen hatte. “Ich denke, du hast es vergessen”, meinte er ruhig. “Ich wollte es dir wiedergeben.” Sie runzelte die Stirn. “Danke.” Zögernd griff sie nach dem Buch und zog es an sich. Sie wollte sich gerade auf den Weg zurück in den Turm machen, als er nach ihrem Handgelenk griff, sie an die nächste Wand presste und sie dort festhielt. “Na sowas, Granger, willst du jetzt einfach wieder abhauen?” Sanft fuhr er mit seiner rechten Hand über ihre Wange. “Wo wir doch gestern so viel Spaß zusammen hatten.” “Den einzigen Spaß den ich hatte war, als du winselnd am Boden lagst, Malfoy”, fauchte sie. “Ich habe nicht gewinselt”, berichtigte er sie mit einem dreckigen Grinsen, “aber wir können das gerne nachholen.” “Du bist pervers!”, stellte sie angewidert fest. “Was ist pervers daran, sich nach einer schönen Frau zu sehnen?” Sie wollte ihm gerade eine heftige Antwort entgegenschmettern, als eine Stimme sagte: “Nichts ist pervers daran, Mr. Malfoy, dennoch würde ich Sie bitten, sofort Miss Granger loszulassen, da ich Ihnen ansonsten einige Punkte wegen Belästigung Minderjähriger abziehen müsste.” “Wir sind beide minderjährig!”, rief Draco empört und drehte sich verärgert zu dem Störenfried um. Dieser war kein geringerer als Severus Snape, auch bekannt als der mieseste Lehrer von Hogwarts. Als er die unerhörte Anrede seines Lieblingsschülers hörte, hob er seine Augenbraue und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. “Mr. Malfoy, ich denke, wir müssen uns dringend unterhalten. Und lassen Sie endlich das Mädchen los!” Murrend ließ Draco von ihr ab, nicht ohne ihr ein “das wiederholen wir noch” zuzuflüstern. Hermine beobachtete mit klopfenden Herzen, wie er von seinem Hauslehrer davongeführt wurde und fragte sich, warum diese Begegnung sie schon wieder so verwirrt hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Möchtest du ein Zitronenbonbon, Harry?” “Nein Danke, Professor.” Der Schwarzhaarige musterte seinen Schulleiter. “Professor, warum genau wollten Sie mich sprechen?” Das Büro sah aus wie immer, Gryffindors Schwert lag in der üblichen Vitrine, der sprechende Hut schlief auf dem Regal und Fawkes beobachtete das Geschehen durch wache Augen. Der einzige Unterschied war, dass die Portraits zur Abwechslung nicht so taten, als würden sie schlafen, sondern mit offenen Augen dem Gespräch lauschten. Dumbeldore lächelte. “Nun Harry, ich habe bemerkt, dass du dich gestern lange mit Tom unterhalten hast. Du scheinst einen bleibenen Eindruck bei ihm hinterlassen zu haben, immerhin hat er dir heute sogar einen Brief geschrieben.” Harry schwieg, wartete darauf, dass der alte Mann auf den Punkt kam. “Ich muss sagen, es gefällt mir nicht”, erklärte dieser ihm. “Das hat auch keiner von Ihnen verlangt, Sir.” Der Ältere hob eine Augenbraue. “Harry?” “Sie... haben selbst gesagt, dass man seinen Feind verstehen muss, wenn man ihn besiegen will.” Das hatte er doch, oder? “Ich verstehe”, erwiderte Dumbeldore. “Du willst dich Tom nähern, um eine Schwachstelle zu finden.” Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. “Das ist eine hervorragende Idee, warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?” Harry starrte ihn an. Dumbeldore wollte tatsächlich, dass er sich Tom näherte, um ihn zu besiegen? Einerseits konnte er es verstehen. Es war seine Aufgabe. Dafür war er geboren. Aber er wollte es nicht. Er wollte Tom nicht weh tun, auch wenn er nicht genau verstand, warum. Der gutaussehende Schwarzhaarige war ihm in den letzten Monaten auf eine verquäre Art und Weise wichtig geworden. Allerdings konnte er sich das im Moment noch nicht eingestehen. Trotzdem weigerte sich sein Gefühl, Dumbeldores Plan zu folgen. Er würde sich Tom nähern, aber nicht um ihn zu besiegen. Er wollte wirklich wissen, wer er war. “Kann ich also davon ausgehen, dass ich ihn zusammen mit Alex und Professor Snape besuchen darf?”, fragte Harry. “Selbstverständlich, Harry. Aber sei vorsichtig! Er ist ein sehr guter Legilimentiker! Wenn er deine wahren Absichten herausfindet, könnte es böse mit dir enden.” Der Junge, der lebt erhob sich mit einem breiten Grinsen. “Keine Sorge, Professor, das wird er nicht.” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Tom?” Der Schwarzhaarige blickte auf und sah Leah auf einem der Sessel vor seinem Schreibtisch sitzen. “Ja?” “Warum hast du so gelächelt?” Er schmunzelte. “Ich habe ein paar gute Nachrichten erhalten. Geht das Treffen los?” Sie nickte. “Die Todesser müssten alle da sein.” “Gut.” Er erhob sich und einen Moment später war der attraktive, junge Mann verschwunden. An seiner Stelle stand Lord Voldemort. “Komm”, zischte er auf Parsel. Seine treue Begleiterin schlängelte sich auf seine Schulter und gemeinsam mit Nagini verließ er sein Büro, welches leer zurückblieb. Auf dem Schreibtisch lag noch der Brief, über den er eben gelächelt hatte. Lieber Tom, danke für deinen Brief, ich würde sehr gerne mit dir in Kontakt bleiben. Auch ich habe seit Ende letzten Schuljahres keinen wirklichen Briefkontakt mehr und würde mich sehr darüber freuen. Selbstverständlich kommen ich und Alex zu deiner Party, allerdings war Dumbeldore nicht besonders begeistert darüber und wir müssen Snape noch überzeugen, dass er mitkommt, doch das wird schon irgendwie. Auch ich wünsche dir wunderschöne Weihnachtsfeiertage, bring nicht zu viele Muggel um, ja? Auch sie haben ein friedliches Fest verdient. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen! Harry Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)