Die Hoffnung stirbt zuletzt! von abgemeldet (Usagi&Mamoru) ================================================================================ Kapitel 7: Liebe?! ------------------ Mamoru verstand die Welt nicht mehr. So hatte er Odango noch nie erlebt. Er hatte sie ja nicht einmal geärgert. Wieso reagierte sie plötzlich so? Irgendwas stimmte nicht mit ihr und auch wenn er sie nie leiden konnte, sie tat ihm leid. Er schien etwas falsch gemacht zu haben und er wollte herausfinden was. Usagi war noch immer zu tiefst enttäuscht. Er wollte also, dass es so weiter ginge, wie zuvor auch. Die ständigen Streitigkeiten. Aber es war nicht das, was Usagi wollte. Sie wollte ihn näher kennenlernen. Sie wollte einen Grund für ihr ständiges Herzrasen, wenn sie in seiner Nähe war. Sie wollte endlich verstehen, was in ihr vorging. Mamoru stand auf und ging zu ihr. „Tut mir leid, wenn ich irgendwas falsch gemacht habe.“ Seine Stimme klang ungewohnt sanft und sein Blick war irgendwie anders, so liebevoll und besorgt. Usagi war einen Moment sprachlos. Dieses Gefühl in der Magengegend überrannte sie wieder und sie konnte einfach nichts dagegen tun. Sie schaute in seine Augen und es gelang ihr einfach nicht sich davon zu lösen. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, ist schon gut. Ich weiß ja selbst nicht was mit mir los ist. Momentan geht einfach alles drunter und drüber und du hast das eben jetzt abbekommen.“ Mamoru hatte das Gefühl, dass Usagi ihm nicht die ganze Wahrheit sagte. Trotzdem nahm er sie wortlos in den Arm. Usagi war völlig perplex. Was tat er da?? Er umarmte sie?! Die kleine dumme Odango?! Wieso machte er das? Hatte er Mitleid? Wollte er sie trösten? Tausend Gedanken rasten in ihrem Kopf umher und dennoch genoss sie diesen Moment, wie sie es noch niemals zuvor tat. Ihre Knie wurden weich und sie hatte das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden. Wie sollte sie darauf reagieren? Auch Mamoru ließ diese Umarmung nicht kalt. Plötzlich sah er Usagi mit ganz anderen Augen. Sie schien nun so erwachsen. Zum ersten Mal nahm er sie als Frau wahr und nicht nur als das kleine Schulmädchen, das man ärgern konnte. Dann schaute er sie an. Für einen Moment schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Es herrschte Stille. Nichts schien um sie herum zu passieren. Wieso waren ihn diese wunderbaren blauen Augen, in denen man hätte versinken können, nicht früher aufgefallen? Wieso bemerkte er erst jetzt, wie wunderschön Usagi eigentlich war?! Seine Hände, die noch immer um ihrer Taille ruhten, hatten plötzlich das Bedürfnis sie an sich zu drücken, nie wieder loszulassen und für immer für sie da zu sein. Dieser Moment war magisch. Er legte eine Hand auf ihre mittlerweile etwas errötete Wange. Dann zog er sie etwas an sich und küsste sie. Alle bisherigen Zweifel waren wie weggeblasen. Alles schien so klar. Es war Liebe. Usagi war verliebt in Mamoru, in den, der sie all die Jahre auf die Palme bringen konnte, in den, der sie ständig ärgerte und nie ein liebes Wort übrig hatte. Plötzlich knallte die Tür. Sofort ließen beide voneinander ab. Erschrocken blickte Mamoru Usagi an. Dann lief er zur Tür und rannte weg. „Mamoru!“ Doch er war schon weg. Usagi stand noch immer im Wohnzimmer und blickte zur Tür, aus der er gerade gegangen war. Er hatte sie geküsst. Das musste doch etwas bedeuten? Sowas tut man doch nicht einfach so? Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Erst jetzt realisierte sie, was eigentlich passiert war. Sie musste ihm sagen, was sie fühlte. Vielleicht hatte er Angst bekommen? Vielleicht war er, genau wie sie, mit seinen Gefühlen überfordert? Sie war lang genug davor weggerannt, nun musste sie etwas tun. Es klingelte. Seufzend stand Mamoru von seinem Sofa auf. Er ging zur Tür und öffnete sie. „Usagi.“, sagte er leise und irgendwie kalt. Seine Stimme war nicht mehr die, die sie vorhin war. Diese Stimme war warm und unglaublich liebevoll, doch davon war nichts mehr übrig. Etwas unsicher versuchte Usagi zu lächeln. „Du warst so plötzlich weg und…“ Mamoru nickte nur. „Ja… tut mir leid. Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Wahrscheinlich waren wir beide einfach etwas neben der Spur. Lass uns das einfach vergessen ja?“ Er sah sie an, als wäre sie eine Fremde, als wäre sie nicht die, die er vor einigen Minuten geküsst hatte. Usagi war sprachlos, enttäuscht, zutiefst gekränkt. „Wir sehen uns dann… irgendwann… Odango.“ Mit diesen Worten schloss er die Tür und ließ die völlig verwirrte Usagi zurück. Was hatte er getan? Er konnte sie doch nicht einfach küssen und dann hier so stehen lassen?! Geschockt lief sie das Treppenhaus hinunter. Mamoru blieb an der Tür stehen. Es tat ihm leid Usagi so zu verletzen und er wusste genau, dass er das tat. Aber das alles war ein riesiger Fehler. Das durfte nie wieder passieren. 1. War sie viel zu jung, 2. war sie überhaupt nicht sein Typ und vor allem: Sie war ihm viel zu Nahe gekommen. Eine Nähe die Mamoru einfach nicht ertragen konnte. Liebe… was bedeutete das schon? Es würde alles nur unnötig kompliziert machen. Es würde alles nur enden, wie es damals endete, als seine Eltern starben. Er war allein und völlig auf sich gestellt. Er war tottraurig und den Schmerz konnte er bis heut nicht vergessen. Deshalb ging er der Liebe lieber aus dem Weg. Bisher war er zum Glück nie in einer solchen Situation gekommen. Natürlich hatte er schon einige Frauen, aber die wollten genauso wenig von Liebe wissen, wie er. Es war bisher alles rein körperlich. Es hatte nie etwas mit Gefühlen zu tun. Doch jetzt? Mamoru schüttelte unbewusst den Kopf. Nein, er fühlte nichts für Usagi, er fühlte genauso wenig für sie, wie für all die anderen zuvor. Sie wusste nicht, wohin sie lief. Sie wusste nicht einmal genau, wo sie gerade war. Es tat weh. Es tat so unglaublich weh. Sie hatte sich auf Mamoru eingelassen. Sie hatte ihm gezeigt, was sie fühlte, was sie eigentlich niemals tun wollte. Und was machte er? Er nutzte das schamlos aus und ließ sie nun einfach fallen. Sie konnte diese Gedanken nur schwer ertragen. Irgendwann blieb sie an einer Parkbank stehen und setzte sich. Sie konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Wie konnte er sie nur so verletzen? Ihr das antun? Sie verstand einfach nichts mehr. Sie wollte immer auf den Richtigen warten. Es war nicht einfach nur ein Kuss. Sie fühlte etwas für Mamoru, auch wenn sie das noch immer nicht wahrhaben wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)