Erinnerungsverlust von NinaPopina (Harry Potter x Severus Snape) ================================================================================ Kapitel 23: Verschlafen ----------------------- Als Harry am nächsten Morgen erwachte, wunderte er sich, noch bevor er die Augen geöffnet oder sein Gehirn richtig zu arbeiten begonnen hatte, über die schwere Stille die um ihn herum herrschte. Als nächstes spürte er Schmerz. Er öffnete die Augen und bemerkte, dass er noch immer auf dem Boden in Snapes Büro kauerte. Sein Rücken dankte ihm diese umbequeme Pose nicht. Vorsichtig versuchte er, sich aufzurichten und hob den Kopf. Severus lag noch immer dicht vor ihm auf der Couch und schlief fest. Harry hätte nie gedacht, dass sein Lehrer so tief schlafen konnte, er hatte ihm so eine Art Todesser-Paranoia zugetraut, die Tiefschlaf verhinderte. Doch Snape lag mit entspanntem Gesicht und leicht geöffneten Lippen ganz nah vor ihm und atmete gleichmässig und ruhig. Ohne zu wissen, was er da eigentlich tat, kroch Harry auf das Sofa und legte sich neben Snape, um ihn besser beobachten zu können. Was verbarg sein Lehrer vor ihm? Zweifel keimten in ihm auf, warum hatte Severus sich ihm nocht anvertraut? Warum hatte er ihn nicht damit belasten wollen, wo Harry doch deutlich gespürt hatte, dass Snape sich wahrscheinlich nichts sehnlicher wünschte, als dass man ihm endlich erlaubte, auch mal Schwäche zu zeigen. Warum war der Mann nur zu stolz um sich einzugestehen, dass er auch nur ein Mensch war wie alle anderen? Warum glaubte er bloss, all das Elend allein ertragen zu müssen? Zärtlich strich Harry dem Schlafenden über sein jetzt bläulich verfärbtes Jochbein. Snapes Haut war erstaunlich warm und weich. Als er ihn gestern mit der Salbe behandelt hatte, war Harry das gar nicht aufgefallen. In diesem Moment registrierte er, dass sein Lehrer neben ihm unter der Decke nichts trug ausser seinen Short, was Harry augenblicklich das Blut in den Kopf schießen ließ. Er wollte nicht darüber nachdenken, warum das mit ihm geschah, das hatte Zeit. Erst mal musste er mit Severus reden. Er wollte alles wissen, wollte, dass Severus ihm vertraute. Endlich gab er seinem Drang nach und hauchte Snape einen sanften Kuss auf die Lippen. Als er sich wieder von ihm löste, sah er in schmale schwarze Augen. "Was genau machst du da?" fragte die dunkle Stimme ganz nah an seinem Ohr. Ertappt schlug Harry die Augen nieder und lief dunkelrot an. "Ich...äh...weiß nicht so genau...ich dachte, du schläfst..." stotterte er und spürte, wie Severus ihn musterte. "Es tut mi-" weiter kam er nicht, denn Severus hatte seine Arme und Harry geschlungen und ihn an sich gezogen. Völlig überrumpelt ließ er es einfach geschehen. immerhin hatte er beschlossen, jetzt nicht nachzudenken und dabei würde er es auch belassen. Er schmiegte sich an seinen Lehrer und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. "Danke, Harry." erklang es leise neben ihm. Harry hätte am liebsten geheult. Dass Severus sich bei ihm bedankte, machte ihn irgendwie unsagbar glücklich und er drückte sich noch naher an seinen Lehrer. Einige Minuten verharrten sie so, Arm in Arm, schweigend. "Verdammte Scheiße, Severus, wie spät ist es?" schrie Harry plötzlich los. Es war Freitag früh, Harry hatte Unterricht und Snape wahrscheinlich auch. Mit entsetztem Gesicht sah Harry zur Uhr, nur um noch entsetzter aufzuspringen. Das Frühstück war schon vorüber und der Untericht begann in zehn Minuten. Hektisch verabschiedete er sich von Severus, der immer noch etws benommen wirkte und rannte aus dem Büro. Er beschloss, sich das Umziehen zu sparen und rannte gleich zum Unterricht, McGonagall würde ihn umbringen, wenn er zu spät kam. Hermine sah ihn nur musternd an, als er in das Klassenzimmer gerannt kam, sagte aber nichts, Zeit dazu wäre eh nicht gewesen, da in diesem Moment ihre Lehrerin den Raum betrat. Das Gespräch mit Severus musste also warten. Harry seufzte in Gedanken und wurde dann rot, weil sich die halbe Klasse nach ihm umgedreht hatte und auch McGonagall, die mit hochgezogener Augenbraue weiter sprach, seine geistige Abwesenheit nicht verborgen geblieben war. Es hatte keinen Sinn, sich den Kopf zu zerbrechen, Harry beschloss, sich den Rest des Tages so gut es ging auf den Unterricht zu konzentrieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)