Nur die Sterne wissen es... von abgemeldet (Sasuke x Naruto / Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 1: Neues Heim, Glück allein? – Sicher nicht… ---------------------------------------------------- I'm staring out into the night, Trying to hide the pain. I'm going to the place where love And feeling good don't ever cost a thing. And the pain you feel's a different kind of pain. Well I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm not running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old, So I'm going home. Well I'm going home. The miles are getting longer, it seems, The closer I get to you. I've not always been the best man or friend for you. But your love remains true. And I don't know why. You always seem to give me another try. ~*~*~*~ Kapitel 1: Neues Heim, Glück allen? - Sicher nicht... Weißer Schnee zierte die Erddecke und die kahlen Äste der Bäume. Einige Vögel, die den Winter über da blieben, zwitscherten ihre leisen Lieder. Sonst herrschte im Dorf Konohagakure Ruhe. Nun ja, aber nicht für sehr lange Zeit. „WAS?!“, schrie der Junge mit lautem Organ durch das Krankenzimmer und brachte somit die Person ihn gegenüber noch mehr zur Rasche. Sein blondes Haar hing in matt im Gesicht und verdeckte teilweise seine azurblauen Augen. Sein Körper schmerzte wie verrückt, aber dies ignorierte er. „Naruto! Du weißt schon, dass du in einem Krankenhaus bist!“, fauchte ihn die junge Frau mit blondem Haar und weiter Oberweite an. Vor ihr der Chaos Ninja, Alter 16 Jahre, ein gebrochenes Bein, eine gebrochene Rippe und zwei geprellte, dazu einige Blutergüsse und andere Schürfwunden und Schwellungen, zierten den zur Zeit geschwächten Körper von ihn. Nun ja, sosehr geschwächt konnte er nicht sein, wenn er noch genug Energie hatte, sich hier und jetzt mit der Hokage zu streiten. „Sie können nicht von mir verlangen, dass ich zu Sasuke ziehe!“, motzte der Gen-Nin die Ältere wieder an und merkte im nächsten Augenblick, wie diese ihn am Kragen anpackte und leicht zu sich zog. Er spürte den Atem der Frau und zuckte merklich zusammen. Jetzt hatte er es zu weit getrieben… „Denkst du, du kannst alleine in deiner Wohnung bleiben?! Nicht in deinen Zustand! Ich wollte dir bloß entgegen kommen, da du ja unbedingt eher aus dem Krankenhaus kommen wollest, aber wenn du willst kannst du gerne noch einige Wochen hier bleiben!!!“ Das sicher nicht! Naruto wollte unbedingt wieder aus diesen vier Wänden. Seit 2 Wochen war er hier nun eingesperrt und man musste schon zu geben, es war stinkendlangweilig. Würden nicht ab und an Sakura, Iruka-Sensei oder Kakashi-Sensei vorbei kommen, so wäre er vor Langeweile gestorben! Na gut, ab und zu kam auch Mister Eisklotz persönlich vorbei, aber dieser Baka war ja auch dran Schuld, dass der Blonde in dieser Lage jetzt war. Naruto sah die andere mit großen, traurigen Augen an und flehte innerlich, dass sie ihn bald losließ. Im nächsten Moment hatte er endlich mehr Freiheit und atmete erleichtert aus. „Na gut…“, murrte er leise und sah kurz zum Fenster raus, wo leichte Schneeflocken, die aber schnell wieder schmolzen, den Scheiben ein schönes Schneebild verpassten. Seit drei Wochen war er hier und konnte nicht einmal den Schnee draußen genießen oder mal für eine Schneeballschlacht benutzen. Dabei liebte er doch diese kalte Jahreszeit. Schneemänner bauen, Schneeballschlachten, warmer Kakao und all dieses Dinge, die der Winter so mit sich brachte, ausgenommen die eisige Kälte. „Na gut, dann bereite dich schon mal vor, in 30 Minuten wirst du abgeholt…“ Erschrocken riss der Blonde seine Augen auf. 30 Minuten noch?! Dann würde er mit diesen Eisklotz von Sasuke sich auf den Weg machen, ihr zur zeitige gemeinsames Heim beziehen, nun ja zu mindesten er, da Uchiha selbst dort wohnte. Schon allein der Gedanke, dass er mit seinen Rivalen in einer Wohnung wohnen sollte, stimmte ihn missmutig. Konnte so was gut werden? Er, der lauteste Ninja im ganzen Dorf, zusammen mit den vielleicht verschlossensten Ninja aus Konoha, konnte das was werden? Niemals…. Er würde sicher Sasuke wieder nerven und irgendwann würde es soweit kommen, dass sie sich beide aus dem Weg gingen, oder vielleicht auch nicht, dies wusste keiner. Seufzend sah Naruto auf seine Hände, die er gefaltet auf seiner Decke gebettet hatte. Die Hokage hatte inzwischen das Zimmer verlassen, um sich wieder ihren Bürokram zu widmen. Die Sekunden vergingen und worden zu Minuten… Ein Klopfen riss den anderen aus seinen Gedanken und erschrocken blickte dieser auf. Ohne überhaupt den anderen, der auf der anderen Seite der Tür stand, herein zubeten, war dieser von allein eingetreten. Sofort trafen sich warmen, blaue Augen mit eiskalten, schwarzen. „Baka, ich komm dich abholen…“, meinte der Uchiha kühl und stellte sich vor den Blonden, welcher sofort sein Gesicht wütend zusammen zog. Warum war er immer wieder der Baka bei diesem Eisklotz?! Murrend stützte sich der Blonde von der Bettkante ab, schnappte sich seine beiden Krücken, die ihn zur Stütze dienten und stand leicht taumelnd auf. Irgendwie war es ungewohnt, nach all so langer Zeit, alleine auf seinen Beinen zu stehen, auch wenn er die Krücken als Stütze hatte. Er sah den anderen an und neigte seinen Kopf kurz zur Seite, um zu zeigen, dass Sasuke seine Sachen tragen durfte. Ohne Kommentar, und dies wunderte den Blonden, nahm sich der Schwarzhaarige die Taschen und lief neben ihn her. Unten winkte die Frau an der Rezeption den beiden Jungs zu und der Blondhaarige warf ihr ein warmes Lächeln zurück. Kaum waren sie draußen, wehte ihnen ein eiskalter Wind entgegen und wirbelte die blonden Haare nach hinten. Noch bevor er einige Schritten machen konnte, spürte er plötzlich die warme Hand des anderen an seinen Nacken. Erschrocken wand sich Naruto mit dem Kopf nach hinten und blickte seinen Gegenüber verwirrt an. Was sollte das werden? Erneut spürte er die warmen Finger des anderen, die anscheinend nach etwas tasteten. Sekunden vergangen, als er merkte, dass Sasuke ihn seine Kapuze der Jacke über den Kopf gezogen hatte. Also hatte er wohl nach der Kapuze gesucht, die wieder mal in der Jacke hinten am Nacken eingeklemmt war. „Nicht das du noch krank wirst…“, meinte Sasuke kühl und der andere blinzelte verwirrt. Hatte er eben Besorgnis aus der Stimme gehört? Sicher nicht… Oder doch? Naruto war sich nicht sicher, ob dies stimmte und schüttelte leicht unmerklich den Kopf. Sicher nicht! Er nickte leicht und machte sich wieder an die Arbeit, sich mit den Krücken fortzubewegen. Die beiden Stöcke hinterließen kleine Kreise im Schnee und die Abdrücke der beiden waren von Krankenhaus bis zu Sasukes Wohnung nach zu verfolgen. Vor dem Tor des Viertels blieb der Blondhaarige stehen und sah staunend nach oben. Nun ja er hatte ja gewusst, dass Sasuke ein Viertel für sich hatte, aber dass es so groß war, hätte er nie gedacht. Das Schild sah abgenutzt aus und hätte mal wieder etwas Farbe oder so was vertragen können. Aber dies erschien sinnlos, da nur Sasuke durch dieses Tor ein- und austrat und ab heute auch Naruto, für die nächsten Wochen zu mindestens. Während er weiter staunte, lief der andere schon mal weiter. „Wenn du das Schild mit deinen Blicken durchbohrt hast, können wir dann weiter?!“, motzte Sasuke den Blondenhaarigen an und bekam nur die Zunge als Antwort ausgestreckt. Mit langsamen Schritten humpelte der Fuchsjunge weiter. Bis zur Sasuke Haus war es noch ein Stück und um ehrlich sein, hatte Naruto echt keine Energie mehr, den restlichen Weg noch mit diesen Krücken zu humpeln… Aber es den anderen zeigen? Nie im Leben! Die nächsten paar Meter waren geschafft. Die letzte Reserve an Energie verbraucht. Naruto bemerkte, wie seine Knie anfingen zu zittern und drohten, in sich zusammen zusacken. Nur noch eins bis zwei Meter. Er konnte die Haustüre schon erkennen und stoppte kurz seine Schritte. Erschöpft sah er zu den Schwarzhaarigen vor, der einige Schritte vor ihn her lief. Würde der Blonde jetzt zusammen sacken, er würde sicher Bekanntschaft mit dem eiskalten Boden machen. Er machte den nächsten Schritt und bemerkte, wie eine Welle an Schmerz durch seinen Körper strömte. Jetzt konnte er sich auch denken, warum Tsunade dagegen war, dass er schon das Krankenhaus verließ. Er hatte einfach noch nicht soviel Energie, dass er so weite Strecken, wie eben, schaffen konnte. Mit schmerzvollem Stöhnen umschlang er einen Arm um seine Brust und strauchelte nach vorne. Seine Krücke knallte zu Boden. Jetzt würde er sicher mit der Erde Bekanntschaft machen, dies sah er schon vor seinen Augen. Im Begriff, dass er zusammensackte, spürte er plötzlich zwei starke Arme, die sich um seinen Körper schlangen und ihn somit vor den Aufprall bewarten. „Dobe! Du hättest ruhig sagen können, dass du ne Pause brauchst…“, flüsterte Sasuke leise und jetzt hörte Naruto es deutlich heraus. Ein leiser Hauch an Besorgnis schwang in der Stimme des anderen mit! Er hatte es deutlich gehört. Aber sich darum weiter Gedanken zumachen konnte er nicht. Eine erneute Schmerzenswelle überkam ihn und ließ alles vor seinen Augen verschwimmen. Der Blondhaarige wollte sich eben aus der Umklammerung des anderen lösen, als dieser ihn am Rücken anpackte und mit einem Ruck nach oben hievte. Erschrocken schloss Naruto seine Augen und fand sich auf den Armen von Sasuke wieder. Der Uchiha wollte ihn doch jetzt nicht tragen? Oder doch? Er wollte Protest einlegen, als ihn eine erneute Welle an Schmerzen heimsuchte. „Kuso…“, hauchte Naruto leise und umschlang erneut mit einem Arm seinen Brustkorb, während er sich mit den anderen an den Schwarzhaarigen krallte. „Lass uns rein, die Kälte tut deinem Körper nicht gut…“ Naruto nickte nur zur dieser Antwort und schloss kurz seine Augen. Er brauchte echt Ruhe und wenn er wirklich ehrlich zu sich war, dann genoss er irgendwie die Körperwärme des anderen, auch wenn er sich diese Schwäche erlauben musste. Er öffnete seine Augen, als plötzlich eine Wärmewelle ihn ans Gesicht trat. Sie waren endlich im Haus. Naruto wollte sich wieder von den Uchiha lösen, als dieser ihn aber fester mit den Armen umschlang, hatte er keine Chance mehr. „Ähm… Sasuke…“ „Mh?“ „Du kannst mich wieder runter lassen…“ „…“ Naruto seufzte. Der andere machte nicht die Anstalten, ihn jetzt runter zulassen. Was sollte als nächstes kommen? Würde Sasuke ihn jetzt noch die Treppen hoch tragen? Sicher nicht! Aber dem war so. Kaum hatte der Uchiha sich die Schuhe von den Füßen abgestrichen, lief er schon weiter und bleib beim Treppenansatz stehen. Also doch nicht? Oder? Naruto war jetzt alles egal. Hauptsache er hatte endlich Ruhe und diese Turbulenten hinter sich. Er schlang sich noch fester um den anderen und legte seinen Kopf auf dessen Brust. Hoffentlich war es bald vorbei. Sein erkühlter Körper begann sich langsam mehr aufzuwärmen und dies ließ eine erneute Schmerzenswelle über ihn kommen. Er keuchte vor Schmerzen auf und bemerkte, wie Sasuke die ersten Schritte machte. Ein wildes holpern und wackeln ließ ihn dazu veranlassen, dass er sich noch mehr an den anderen krallte. Sasuke kam es vor, dass der Blonde wirklich versuchte, ihn das Blut aus dem Arm zuschnüren. Hastig und mit Bedacht, dem anderen nicht noch mehr Schmerzen zubereiten, nahm der Schwarzhaarigen gleich zwei Stufen mit einem Mal. Ihn wunderte es schon sehr, wie leicht der andere eigentlich war. Bei den Mengen an Ramen, die Naruto in sich reinstopfte, hatte er ihn für schwerer gehalten. Die letzte Stufe knarrte unter ihrem Gewicht und endlich hatten sie die zweite Etage erreicht. Innerlich seufzend sah der Uchiha auf sein Anhängsel, welches weiter versuchte sein Blut ab zuschnüren und mit zusammen gekniffenen Augen sich fester an ihn krallte. So wie Naruto jetzt da hang, hätte jeder andere geschmunzelt, nur er nicht. Sasuke doch nicht. Mit langsamen Schritten lief er weiter, bis beide vor seinem Zimmer standen. Leicht stieß er dieses mit den Fuß auf, da die Tür nur angelehnt war. Naruto spürte jeden Schritt, den der andere machte, als er dann plötzlich etwas Weiches unter sich fühlte. Nun öffnete er erneut seine Augen und fand sich liegend auf dem Bett wieder. Er seufzte. Endlich ruhigen und warmen Boden unter sich, kein Wackeln, kein Holpern, kein was wusste er. Endlich heil angekommen. Neugierig beobachtete er den anderen, der gerade die Krücken von ihm an die Wand neben ihn anlehnte und seine Taschen auf den Boden ablegte. Endlich war er in seinen neuen zu Hause. Wie sollte es nun weiter gehen? „Sasuke?“ „Mh?“ Antwort? Damit hatte Naruto jetzt nicht gerechnet. Verwirrt legte er den Kopf zur Seite und musterte den anderen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Arigato…“ Mit einem Ruck wirbelte der Schwarzhaarige herum und in seinen Blick erkannte man Entsetzen und gleichzeitig einen Hauch von Reue. Schließlich war er an der jetzigen Lage des anderen Schuld. „Deinen Dank brauch ich nicht…“, meinte er kühl und drehte sich wieder zur Tür. Er lief einige Schritte und blieb im Rahmen stehen. „Ich mache dir Tee, dir ist sicher kalt…“ Ohne den Blick auf den anderen zuwerfen, ging Sasuke aus dem Zimmer und die Treppe herunter, hinterlassend einen verdatterten Naruto, der jetzt nichts mehr verstand. Mit schnellen Schritten lief der Uchiha die Treppen nach unten und bog in Richtung Küche. Seine Gedanken kreisten um die letzte Mission vor zwei Wochen. Er stoppte kurz seine Schritte und starrte zu Boden. Es war seine Schuld. Es war gottverdammt seine Schuld! Unbewusst ballte der Schwarzhaarige seine Hände zu Fäusten, bis die Knöchel weiß heraus traten. Egal was war, er konnte es nicht mehr rückgängig machen und er war teilweise auch heilfroh, dass der andere noch am Leben war. Diesen Tag, diese Stunde, diese Minuten und Sekunden, als er schon dachte, er würde seinen Teamkollegen verlieren, hatten sich in sein Gehirn gebrannt und verursachten dort so etwas wie Schuldgefühle. Er ging weiter, schließlich wollte er den anderen einen Tee machen und vorbei bringen. Nachdem er einen Topf und zwei Becher aus dem Schrank gekramt hatte, setzte er das Wasser auf und lehnte sich an die Spüle. Stille zog ein und nur noch das leise Blubbern des kochenden Wasser durchbrach diese, zusammen mit dem Ticken der Küchenuhr. So eine Ruhe verursachte, dass man über Dinge nachdachte, die man vergessen wollte, aber nicht konnte. Und so erging es auch den Schwarzhaarigen, dessen Gedanken an den Tag vor 2 Wochen fest hingen… ~to be continued~ So I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm not running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old, Be careful what you wish for, 'Cause you just might get it all. You just might get it all, And then some you don't want. Be careful what you wish for, 'Cause you just might get it all. You just might get it all, yeah. Oh, well I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm not running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old. I said these places and these faces are getting old, So I'm going home. I'm going home. © Songtext "Home" bye Daughtry Kapitel 2: Mission to survival ------------------------------ I never knew that I could feel like this. I can not wait for your sweet and loving kiss. I can't find the right words to say, what I feel for you, for you everyday. I would die for you. I would lie for you. If you really want me to, I´ll give the world to you. I would die for you. I know the reason and it´s true. If love can kill I´ll die for you. ~*~*~*~ Kapitel 2: Mission to survival ~Rückblick~ Keuchend stand er da. Verschwitzt klebte sein Ponyhaar an seiner Stirn. Blut sickerte aus den vielen Schnittwunden, die er von seinen Gegnern einstecken musste. Sein Chakra hatte seine Grenzen erreicht und er konnte seine Technik nur noch einige Augenblicke aufrechterhalten. Unverbittert griffen seine Feinde weiter an. Trotz das sie zu viert waren, worden es nicht weniger Leute, die sie ausschalten mussten. Entweder ihr Tod oder seiner. Vor ihn kam erneut einer der Kirigakure-Ninjas, die ihr Dorf einfach angegriffen und eine wichtige Schriftrolle aus den Hokage-Tower entwendet hatten. Team sieben sollte diese Rolle zurückholen. Metall klirrte auf, als er das gegnerische Kunai mit seinen abblockte. Er trat nach seinen Gegner und riss diesen von den Beinen, bevor er mit einem kleinen Satz nach hinten sprang, nur nicht zu weit, den hinter ihm und seinen Teamkollegen ragte über einige Meter weit eine Klippe, die ihnen den sicheren Tod bedeuten würde. Mit schnellen Bewegungen packte er sich den nächsten Kirigakure Ninja und schleuderte diesem die Klippe hinab. Leicht strauchelte er nach vorne und schweifte mit dem Blick zur Seite, wo sein Kollege sich mit einen der Gegner beschäftigte. Auch er sah fertig aus und sein Chakra nahm, durch die vielen Techniken rapide ab. Plötzlich ertönte ein Mädchenschrei und erschrocken blickte der Schwarzhaarige zu der Konichi. Sakura stand eingekesselt von einem Dutzend feindlichen Ninja und konnte nicht mehr fliehen. „Sasuke pass auf!“ Sofort wand sich der Schwarzhaarige um und bemerkte nur noch, wie sein Kollege ihn mit einem harten Fußtritt zur Seite schleuderte. „Dobe, was sollte das---“, aber weiter kam er nicht. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und die Szene vor ihm lief in Zeitlupe an ihn vorbei. Blut spritzte durch die Luft und das blonde Haar seines Kollegen wirbelte wild nach oben. Einige Steine bröckelten vom Rand des Abgrundes und da geschah es. Der feindliche Ninja, der es anscheinend auf den Uchiha abgesehen hatte, riss seinen blondhaarigen Teamkameraden geradewegs mit in den sicheren Tod. „Naruto!“, schrie Sasuke aufgebracht und stellte einen erneuten Ninja, der ihn von hinten angreifen wollte, das Bein, worauf dieser nach vorne taumelte und die Klippe runtersegelte. Keuchend richtete er sich nach oben und taumelte mit schnellen Schritten zum Anhang. Sofort warf er sich auf die Knie und blickte nach unten. Der Wind zischte in den Tiefen, aber nach einigen Sekunden konnte er einen Blondschopf ausmachen, der etwas weiter unten sich an einen ziemlich lockeren Felsen fest hielt. Hektisch streckte der Schwarzhaarige seine Hand aus. „Naruto, greif zu!“ Er sah, wie der Chaos Ninja nach oben sah und sich seine Augen weiteten. Sasuke wusste nicht, was jetzt los war. Plötzlich zischte ein Kunai von Naruto an ihn vorbei und er spürte wie ein schwerer Körper sich über ihn lehnte und leblos nach unten krachte. „Baka!“, schrie der Schwarzhaarige erneut, aber er bekam nur ein warmes Lächeln zugeworfen und im nächsten Moment riss der eben gefallene Gegner den Blonden tiefer in den Abgrund… „Sasuke-kun…“ Der Angesprochene sah auf und erblickte die smaragdgrünen Augen der Konichi. Er saß weiter unbeholfen an der Klippe und blickte nach unten. Auch ihr Sensei war zu den beiden getreten und sah den Uchiha fragend an. „Wo ist Naruto?“ Schweigen. Der Schwarzhaarige blickte kurz zur Seite und dann die Klippe hinab. „Nein…“, hauchte Sakura leise und schlug sich hektisch die Hände vor den Mund, um einen Entsetzensschrei zu unterdrücken. Nun trat Kakashi näher an den Abgrund und sah hinunter. „Spürst du ihn noch?“ Fragend sah Sasuke seinen Lehrmeister an und wusste nicht, worauf dieser hinaus wollte. Was sollte er spüren? Er sah zu Boden und schloss seine Augen. Plötzlich machte es bei ihn Klick und er konzentrierte seine letzten Reserven an Energie. Er suchte nach ihn oder eher gesagt nach dessen letzten Chakra Reserven. Sekunden vergingen und seine Konzentration wurde schwächer, als es ihn plötzlich wie einen Blitzschlag durch fuhr. Er hatte es gefunden! Er hatte Narutos schwachen Chakrafluss gefunden! Mit einem Schlag riss er seine Augen wieder auf und richtete sich taumelnd auf. Er blickte seinen Sensei an, welcher ihn leicht zunickte. Naruto lebte noch! Auch wenn es ein schwaches Zeichen war. Aber die Frage war: Wie wollten sie ihn finden? „Sensei Kakashi, haben sie nicht eine Idee, wie wir ihn retten können?“, schluchzte die Rosahaarige auf und man sah schon die ersten Tränen über ihre Wangen laufen. Der Grauhaarige schüttelte leicht den Kopf. Selbst er hatte keine Idee. Schnell formte er einige Fingerzeichen und legte seine Hand auf den Boden, wo schon bald eine ganze Schar an Ninken vor ihnen standen. „Kakashi…“, rief Pakun auf und blickte den Grauhaarigen verwirrt an. „Geh ins Dorf und zu der Hokage, wir benötigen sofort ein Sanitätertrupp und eine Gruppe an Anbus…“ „Warum?“ Der Ältere sah den Hund an, bevor er mit dem Kopf leicht zur Seite neigte. Somit gab er den Hund zu verstehen, was er wollte. Ein Heulen und Bellen ertönte und mit vielen kleinen Rauchwolken waren die Ninken verschwunden. Wollten sie wirklich hier warten, bis ein Trupp der Anbus hier eintraf? Oder so ein Trupp dieser Sanitär Ninjas? Narutos Chakrafluss war schwach und kaum deutbar. Die Zeit drängte! Sasuke wollte nicht warten. Er konnte es nicht und durfte es nicht. Schließlich war es seine Schuld, dass es seinen Kollegen erwischt hatte. Langsam näherte er sich dem Abgrund und schritt einen halben Schritt nach vorne. Aber er hielt inne, als sich eine Hand auf seine Schulter niederließ und ihn dazu brachte, dass er sich umdrehen musste. Er bekam ein einstimmendes Kopfschütteln, aber dies hielt ihn nicht davon ab. „Er wird sterben, dass wissen sie…“, sagte der Uchiha leise und legte in seinen Blick allen Hass und Groll hinein, den er aufbringen konnte. Ein Kopfnicken bekam er als Antwort und mit einem Mal wurde er nach hinten gerissen und zurück zu Boden geschleudert. Erneut bröckelten Steine von der Klippe und rasten nach unten. Mit schockgeweiteten Augen saß der Schwarzhaarige am Boden und sah nur zu, wie ihr Sensei den Abhang nach unten sprang… ~Rückblick Ende~ In seinen Gedanken verloren goss der Schwarzhaarige das heiße Wasser über den Teebeutel in die Tasse. Ein Seufzen verließ seine Lippen und er nahm sich die beiden Tassen mit der warmen Flüssigkeit und trug sie nach oben. Die Stufen knarrten unter seinen Füßen. Auf den Gang angekommen lief er langsam über die Dielen und hielt für einen kurzen Moment vor seiner Tür an. Er schluckte kurz und trat dann ins Zimmer. „Dobe, ich bringe dir deinen Tee…“ Aber keine Antwort. Verwirrt sah der Schwarzhaarige zu seinem Bett, wo der andere mitsamt seinen Klamotten eingeschlafen war. Nicht mal seine Jacke hatte er ausgezogen. Erneut seufzte der Uchiha und ging auf das Bett zu. Er stellte die dampfende Tasse Tee auf den Nachtschrank ab und beugte sich über Naruto. Sein Atem streifte die Nasenspitze des anderen, welcher aber weiter hin seeleruhig schlief. Langsam wanderten Sasukes Hände über den Körper des anderen und öffnete wenigstens die dicke Jacke, damit der andere etwas mehr Freiheiten hatte, bevor er ihn sanft zudeckte. Leicht strich er einige verstreute Strähnen von der Stirn Narutos, bevor er ein leises Mauzen zu seinen Füßen vernahm. Verwirrt blickte der Uchiha zu Boden und entdeckte dort ein kleines, schwarzes Kätzchen. Schnurrend lief das Tier um die Beine seines Herrchens und schmiegte sich an dessen Schienenbeinen, bevor es sich hinsetzte und laut aufmaulte. Aber sofort gab es Ruhe, als sein Herrchen leise zischte und sich aus dem Zimmer bewegte. Mit leisen Pfoten trabte das Kätzchen hinter her. Bei jedem Schritt bewegten sich die Muskeln unter dem weichen, geschmeidigen Fell. „Komm Nanashi…“, flüsterte der Schwarzhaarigen dem Tier zu und hockte sich vor dieses. Leicht griff er unter das warme Fell der Katze und hob sie auf seine Arme, bevor beide die Treppen nach unten gingen. Beim Laufen streichelte er ihr durch das weiche Fell. Eine Geste, die man von ihm nicht kannte. Unten angekommen ließ er Nanashi wieder auf den Boden und sah ihr hinter her, wie sie in die Küche rannte. Er folgte ihr und lehnte sich an den Rahmen, als er ihr beim Trinken zu sah und leicht schmunzelte. Aber dieses Schmunzeln verstummte, als das Tier zu ihm aufsah und leise aufschnurrte. Blaue Augen trafen auf seine schwarzen Seelenspiegel und erinnerten ihn an einen Blondschopf, der oben lag und schlief. In Gedanken versunken spürte er plötzlich den weichen Körper von der Katze an seinen Beinen, die wieder auf seine Arme wollte. Zum zweiten Male an diesen Tag hockte sich der Uchiha vor sie und hob sie auf. Beide gingen zusammen die Treppe nach oben, zurück in das zurzeit gemeinsame Zimmer von ihn und Naruto. Im Zimmer stehend setzte Sasuke Nanashi wieder auf den Boden und das Kätzchen rannte verspielt auf das Bett zu, bevor es mit einem Sprung sich auf das Laken setzte. Leise schnurrend tapste es neben das blonde Haar, des für sie Unbekannten und maulte leise, bevor sie sich neben Naruto zusammen rollte und ihre blauen Augen schloss. Der Schwarzhaarige seufzte leise und schritt zu seinem Fenster. Er stützte sich mit den Händen an dem Fensterbrett ab und schloss seine Augen, bevor er der Stille im Zimmer lauschte. Es war schon immer ruhig. Seit dem Sasuke allein lebte, hatte er nichts mehr anderes wahrgenommen, als völlige Stille. Aber diese Stille war anders, als die anderen. Er war nicht allein im Zimmer und trotzdem kam es ihn vor, dass er allein hier war. Stiller als es sonst war. Draußen wüste ein Schneesturm und schleuderte seine Flocken von außen an die Scheibe. Heulend peitschte der Wind an den Scheiben vorbei und ließ die Fensterläden laut aufklappern, aber selbst dies brachte den Uchiha nicht aus der Verfassung. Er stand weiter da, mit verschränkten Armen vor der Brust beobachtete er das chaotische Spiel der weißen Flocken. Dieses Chaos brachte ihn dazu, den anderen anzusehen. Blonde Strähnen hingen den Chaoten im Gesicht und Sasuke konnte unter der Decke das leichte heben und senken der Brust des anderen wahrnehmen. Was wäre gewesen, wenn dieser Sturz von der Klippe schlimmer ausgegangen wäre? Er seufzte und erinnerte sich an die Minuten, als Kakashi ihren Kollegen gefunden und wieder nach oben gebracht hatte… ~Rückblick~ „Naruto!“, rief die Rosahaarige besorgt und rannte auf den Blondhaarigen zu. Der Schwarzhaarige hatte sich erst gar nicht getraut auf zusehen, da er die ganze Zeit den Boden mit seinen Blicken versucht hatte zu durchlöchern, aber als er die leise Stimme Kakashis hörte, musste er aufsehen. Sofort blickte er auf die roten Verfärbungen auf dem blonden Haar. Anscheinend hatte Naruto einen harten Aufprall mit dem Kopf gehabt. Sasuke hoffte innerlich, dass dies nur die einzigen Verletzungen waren. Er ballte seine Hände zu Fäusten und sollte sich aufrichten, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Er konnte sich nicht bewegen. Erneut blickte er zu Boden, aber ein qualvolles Aufhusten von den Blonden ließ ihn wieder aufblicken. Blutspitzer flogen durch die Luft und ließen den Uchiha regelrecht die Luft wegbleiben. „Sakura wie ist sein Zustand!“, rief der Grauhaarige aufgebracht und blickte seine Schülerin, die ihre Hände auf die Brust Narutos gebettet hatte und diese mit grünen Chakra benetzte. „Kritisch…“, war das einzige, was die Konochi unter Mühe durch ihre Lippen pressen konnte. Sie drückte weiter ihre Hände auf den leicht vor Schmerzen zitterten Körper und schluckte ihre aufkommenden Tränen hinunter. Sekunden vergingen und Sakura konnte das Ausmaß an Verletzungen bei ihren Kollegen herausfinden. „Eine gebrochene Rippe, zwei weitere sind geprellt…“ Schweiß rannte ihre Schläfe hinab, als sie sich noch mehr konzentrierte, um mehr zu erfahren. Ihre Finger und auch ihr Körper zitterte vor Erschöpfung, aber sie gab nicht auf. „Einige Wirbelknochen an der Wirbelsäule sind heraus gesprungen, seine rechte Schulter ist ausgekugelt, sein rechtes Bein gebrochen, einige Verstauungen, Prellungen und anscheinend eine Gehirnerschütterung mit Platzwunde am Kopf…“ Sie keuchte laut auf und ließ mit Entsetzen von Naruto ab. Leicht schwankte ihr Oberkörper nach hinten und sie hatte Mühe sich aufrecht zu erhalten. Sie hatte nur einige Verletzungen auf gezählt, es waren noch weit schlimmere Wunden in den zierlichen Körper des Blondhaarigen. Sasuke sah gebannt zu den anderen rüber, war unfähig sich zu bewegen und hatte jedes Wort der Medic-Nin laut und deutlich an seinen Ohren gehört. Sein Blick sank wieder und griff sich in Gedanken verzweifelt an die Stirn. Er schloss seine Augen. „Sensei! Er atmet nicht mehr!“ Sofort riss der Schwarzhaarige seine Augen wieder auf und sah entsetzt auf Sakura. Mit einem Ruck schaffte er es seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen und auf sein restliches Team zu zutaumeln. Seine Beine zitterten bei jedem Schritt mehr und er hatte wirklich Schwierigkeiten sich aufrecht zu halten. Vor den Blonden sackten seine Knie ein und er beugte sich über den Blonden. Was sollte er machen? Mund zu Mundbeatmung? Wäre vielleicht hier angebracht. Scharf zog der Uchiha Luft ein und presste in der nächsten Sekunde seine Lippen auf die des anderen. Kein Hauch, gar nichts trat ihm entgegen, deswegen löste er sich erneut, zog wieder Luft ein und legte seine Lippen auf die von Naruto. Diese Prozedur wiederholte er so oft, bis ein gequältes Husten von dem Chaos Ninja kam und er müde seine leeren, blauen Augen öffnete. „Sasuke… zum Glück…“, hauchte Naruto mit letzter Kraft und schloss seine Augen wieder, bevor er ganz das Bewusstsein verlor… ~Rückblick Ende~ Sasuke legte seinen Kopf in seine Hand und blickt zu den anderen. Es war echt froh, dass es den Blondhaarigen besser ging. Heil froh, dass dieser noch lebte… ~to be continued~ Make me fly and I could touch the sky. Stand by me. This is what I want to be. Can you feel it. I will always love you so. I would die for you Baby. Never let you go. I would die for you. I would lie for you If you really want me to, I´ll give the world to you. I would die for you. I know the reason and it´s true. If love can kill I´ll die for you. © Songtext "I would die for you" by Fady Maalouf Kapitel 3: Der erste Stern -------------------------- Du starrst in die Sterne. Irgendwo in der Ferne erkenn ich dich am Horizont, wo wohl scheinbar nur du hinkommst. ~*~*~*~ Kapitel 3: Der erste Stern Draußen war es Nacht. Das leise Krächzen der Eulen weckte den Blonden aus seinem erholsamen Schlaf. Er kniff seine Augen zusammen und öffnete diese nach einiger Zeit wieder. Müde und irritiert starrte er die weiße Decke vor sich an. Seine Hände tasteten nach dem Lichtschalter auf den Schrank. Er tastete weiter und bemerkte, dass er nicht in seinem Bett lag, zu mindestens nicht in dem, wo er die letzten zwei Wochen lag. Seine Hand befühlte weiter das weiche Laken, bis sie an einen Widerstand stieß und stoppte. Leicht tastete sich der Blonde über den Widerstand und ergriff weiches Haar zwischen den Finger. Mit leisem Stöhnen richtete er sich auf und sah neben sich. Er erblickte schwarzes, mattes Haar, was im hellen Mondenschein gräulich aufschimmert. Ein Grinsen schlich auf Narutos Lippen. Sasuke war tatsächlichen neben dem Bett kniend eingeschlafen. Behutsam wuschelte der Uzumaki durch das schwarze Haar des anderen, bevor sein Blick am Fenster haften blieb. Sanft glitzerten sie am Himmel. Unzählige Sterne. Ihr Sensei sagte immer wieder: „Jeder Stern am Himmel ist ein Mensch, der sein Leben genossen hatte und dann in Ehre gestorben war…“ Naruto hatte ihn nie ernst genommen, aber langsam glaubte er an diese Geschichte. Wenn wirklich jeder Stern ein Mensch war, dann waren seine Eltern jetzt da oben und sahen auf ihn herab. Ein leicht betrübter Blick legte sich auf seine Züge und er blickte wieder zu Sasuke herab. Auch dessen Eltern waren da oben. Warten da oben auf ihn und wachten jetzt über ihn. Ob der Uchiha dies wusste? Leicht schüttelte Naruto den Kopf und lachte leise auf. Der Schwarzhaarige sicher nicht. Nicht Mr. Eisklotz persönlich. Nicht Mr. Ich-lebe-nur-für-meine-Rache. Bei diesen Gedanken kniff der Uzumaki seine Augen zusammen und krallte sich mit einer Hand an sein T-Shirt. Sasuke hatte doch seine Rache gehabt. Seit einem Jahr waren wieder beide Seite an Seite und erfüllten Missionen, Aufgaben und ähnliches. Er selbst war fröhlicher geworden und der Schwarzhaarige? Nun ja er war wie immer. Eiskalt und verschlossen, aber irgendwie kam es den Kyuubiträger so vor, dass der andere nun niemanden mehr an sich heran lassen würde. Irgendwie vermisste er ihre kleinen Wortgefechte, die sie immer wieder mit einander gefochten hatten. Irgendwie fehlte ihn das Gemurre und Gemaule des anderen. Ja er vermisste seinen Sasuke von vor vier Jahren. Er hatte sich gesehnt, dass dieser zurück kam, dies war auch passiert, aber nicht so, wie es Naruto sich gewünscht hatte. Er wollte nicht eine leblose Puppe als Freund und Kamerad, sondern einen Sasuke Uchiha, der lebte, der war wie immer und nicht so verschlossen und untastbar. Plötzlich zuckte der Blonde zusammen und riss seine Augen auf. Seine Hand hatte sich tief in sein Shirt gekrallt und Tränen waren ihn über die Wangen gelaufen. Er weinte und bemerkte es nicht mal. „Hast du Schmerzen?“, rief eine leise Stimme in der Dunkelheit und auch solche schwarzen, dunklen Augen sahen ihn an. Erneut schwang Besorgnis in der Stimme mit, aber nur ein bisschen. Leicht schmiegte sich der Blondhaarige an die Hand des anderen, der ihn die Tränen von den Wangen wischte. Die weiche, warme Haut ließ ihn kurz auflächeln, bevor er auf die Frage des anderen einging. „Es geht…“, hauchte Naruto leise und seufzte im Nachhinein. Eigentlich war es nicht ganz gelogen, denn plötzlich überkam ihn eine pochende Schmerzenswelle, die aber durch Sasuke Geste wieder verschwand. Aber schnell löste sich die Hand des anderen und er bemerkte, wie der andere sich aufrichtet. Abrupt spürte er erneut die Hände des Schwarzhaarigen an seinen Körper. Wie die langen, zierlichen Finger ihre Wege über die Oberarme fanden. Auf einmal wurde es Naruto etwas frisch und er sah den anderen an, der mit seiner Jacke in der Hand vor ihn stand. Verwirrt hob er eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern. Ein letzter Blick noch zu dem hellen Sternenhimmel und dann legte er sich wieder hin, um weiter zu schlafen. Er schloss seine Augen und fiel in einen traumlosen Schlaf. Sasuke setzte sich wieder neben das Bett des anderen und beobachtet diesen. Unerwartet fühlte er auf einmal das weiche Fell von Nanashi unter seinen Fingern und strich durch dieses. Die Katze schnurrte leise und schmiegte sich an die vertraute Hand. Leicht wurde sie am Kinn gekrault und schnurrte noch lauter auf. Plötzlich löste sich die vertraute Hand und Nanashi neigte den Kopf verwirrt zur Seite. Ihre Augen wurden größer, als ihr Herrchen anfing laut und herzhaft zu gähnen. Da war wohl wer müde? Leicht rieb sich der Schwarzhaarige seine Augen und streckte sich kurz, bevor er wieder aufstand und auf das Fenster zuging. Er lehnte sich gegen das Fensterbrett und seufzte kurz. Müde blickte er zum Himmel und zu den Sternen hinauf. Aber lange verweilte er nicht dort. In den nächsten Minuten war er auf den Weg zu den Futon, der am anderen Ende des Zimmers auf den Boden lag und legte sich hin. Naruto ging es gut, davon hatte er sich überzeugt, also konnte er jetzt auch in Ruhe schlafen und selbst wenn der anderen aufwachen sollte, würde er es bei seinem leichten Schlaf sofort bemerken. Er schloss seine Augen und drehte sich zur Seite. Die Nacht war nicht mehr lang, aber lang genug um sich noch etwas auszuruhen… „…to…“ Der Blondhaarige zuckte mit den Augenbrauen und öffnete kurz seine Augen, bevor er diese wegen dem grellen Licht wieder schloss. „…ruto…“ Mh? Rief ihn da nicht jemand? Erneut öffnete Naruto seine Augen und blickte in die schwarzen Seelenspiegel eines anderen. „Baka endlich wach…“ Sofort murrte der Uzumaki und zog sich seine Decke über den Kopf. Er wollte noch nicht aufstehen. Jetzt auf alle Fälle noch nicht. Aber nicht nur das. Er wollte auch nicht in diese leblosen Augen des anderen blicken, die all ihren Glanz und ihren Schein verloren hatten. Aber ewig hier liegen bleiben konnte er ja auch nicht. Er murrte kurz, als ihn plötzlich ein kalter Windstoß eine Gänsehaut über den Körper jagte. Mit leisem Stöhnen richtet er sich nach oben und kratzte sich seinen Hinterkopf. „Was willstn…“, murmelte er leise vor sich her und gähnte herzhaft auf. Aber eine Antwort blieb aus. Warum sollte der andere ihn auch antworten, so wortkarg wie er in den letzten Monaten war. Naruto seufzte, schwang sein heiles Bein über die Bettkante und ließ es dort baumeln. Er war echt noch zu müde und aufstehen wollte er auch noch nicht. Erneut schloss er seine Augen, als er diese im nächsten Moment wieder aufriss. Ein leises Klackern, als würde man irgendwelche Tabletten aus einer Glasflasche holen, ließ ihn Aufmerksam werden. Sofort starrte er auf die blasse Hand des anderen und sah diesen dann verwirrt an. Sasuke verlangte doch nicht von ihm diese komischen Tabletten zu schlucken. „Ich schluck das nicht…“, murrte er sofort los, als der Uchiha sich zu ihn wand und ihn mit offener Hand die Pillen zeigte. Plötzlich bemerkte er den finsteren Blick seines Gegenübers, machte aber immer noch nicht die Anstalt überhaupt eine dieser vielen, bunten Pillen anzurühren, geschweige denn zu schlucken. Auf Sasukes Stirn pulsierte eine Ader. Er hatte nicht die Geduld solche kindischen Sachen mit dem anderen zu diskutieren. Entweder der Blonde schluckte diese Scheißdinger jetzt, oder er musste zu anderen Mitteln greifen. Als nach zwei Minuten Naruto immer noch nicht Interesse zeigte, diese Pillen zu schlucken, verlor selbst der letzte Uchiha seinen Geduldsfaden. Mit schnellen Bewegungen packte er sich die Handgelenke des anderen und drückte ihn somit tiefer ins Lacken. Auf die Ausrufe des anderen ging er erst gar nicht ein. Mit grober Gewalt drückte er seine Lippen auf die des anderen und schob ihn so mit der Zunge die Tabletten in Mund. Jetzt musste der Uzumaki schlucken, denn Sasuke würde erst von ihm ablassen, wenn der unter ihn Liegende die Medikamente geschluckt hatte. Keuchend lösten sich beide und der Blonde griff sich aus Reflex an den Hals. Er schluckte die harten Tabletten ganz hinunter und sah den anderen mit aufgerissenen Augen an. Hatte Sasuke ihn etwa geküsst? Er war sicher wach, das wusste er. Weiter starrte er den anderen an, auch als dieser sich nach oben gerichtet hatte und aus dem Zimmer ging. Die leisen Schritte über den Gang widerhallten in Narutos Ohren und er schloss kurz seine Augen. Leicht strich er sich mit den Fingern über seine Lippen. Sein erster Kuss mit Sasuke… Nein, sein zweiter, auch wenn er sich noch vage an den ersten in der Akademie erinnerte. Na das war ein Unfall, damals hatten ihn alle Mädels aus der Klasse zusammen geschlagen, dabei war es nur ein Unfall. Wenn er heute so darüber nachdachte, dann konnte er nur noch darüber lachen. Wegen solchen lächerlichen Sachen lag er jetzt hier, unfähig sich zu bewegen. Aber irgendwann musste er aufstehen. Mit leisem Murren richtet er sich nach oben und sah sich im Zimmer um. Gestern war er gleich eingeschlafen, um sich das Zimmer überhaupt anzusehen. Rechts von ihm stand ein kleiner Schrank, links war ein größerer der als Kleiderschrank diente. Neben den größeren Schrank stand ein Tisch voller Schriftrollen und anderem Krimskrams und davor ein Stuhl. Wenn er geradeaus sah, dann konnte er noch einen Futon sichten und ein Haufen andere Schriftrollen über den Boden verstreut. Ansonsten sah das Zimmer sauber aus. Naruto musste schmunzeln. Wenn er da an seine Wohnung dachte, die war Chaos pur. Sein Blick ging wieder nach rechts und er sah seine Krücken an der Wand lehnend. Mit gezieltem Griff schnappte er sich die beiden Stöcke und stemmte sich nach oben. Naruto taumelte leicht zur Seite, fing sich aber noch und humpelte aus dem Zimmer in den Flur. Seine Krücken hinterließen im Gang ein leises Klacken, bis er vor den Ansatz der Treppe stoppte. Mit hochgehobener Augenbraue sah er nach unten und überlegte, wie er da jetzt am besten hinunter kam. Seufzten wollte er schon nach dem Geländer greifen, als er plötzlich einen stärkeren Arm an seiner Hüfte fühlte. Erschrocken riss er seinen Kopf nach hinten und blickte in die kalten Augen des Schwarzhaarigen. Noch bevor er Protest einlegen konnte, hatte ihn Sasuke unter seinen Arm geklemmt und trug ihn wie ein Päckchen die Stufen nach unten. Die Krücken verstaute er unter seinem anderen Arm. Naruto ließ nur den Kopf hängen und hoffte, dass das ständige Holpern bei jeder Stufe ein Ende nahm. Erleichtert ausatmen kam der Uzumaki wieder auf seine wackligen Beine und hatte von den anderen seine Krücken bekommen. Eins stand schon mal fest. Er ließ sich sicher nicht mehr von Sasuke diese Stufe hoch tragen. Lieber schlief er dann unten auf dem Sofa in der Wohnstube, als wenn er sich noch mal diese wackligen Stufen hoch tragen ließ. Sofort humpelte der Uzumaki in Richtung Wohnstube und ließ sich auf dem Sofa nieder. Seufzend schloss er seine Augen und ließ sich mehr in das Polster sinken. Nur das leise Ticken der Uhr erschallte im Zimmer und die Schritte des anderen, die sich immer mehr zur Tür hinaus bewegten. Leicht öffnete der Blonde ein Auge und sah zur Tür. „Wo willst du hin?“ „Baka, ich habe noch eine Mission… mach mir ja kein Blödsinn…“ Kaum hatte der Schwarzhaarige das gesagt, zog er sich seinen zweiten schwarzen Handschuh über und öffnete die Tür, wo sofort eine Kältewelle und ein bisschen Schnee herein wirbelte. Eine Gänsehaut überkam den Blondhaarigen und er schlang seine Arme um seinen Körper. „Ja, mach nur das du verschwindest… ich brauch dich nicht…“, murrte Naruto los. Hätte er lieber den Mund gehalten, denn im nächsten Augenblick wurde die Tür mit aller Gewalt in ihr Schloss geknallt. Verwirrt hob Naruto eine Augenbraue hoch. War Sasuke jetzt etwa eingeschnappt? Stille… Naruto schüttelt abwegig den Kopf und legte diesen in den Nacken. Nur das Ticken im Raum war zu hören. Keine Schritte, nichts. Diese Ruhe brachte den Fuchsjungen ganz aus dem Konzept. Was sollte er den schon machen? Allein in dieser großen Wohnung… Naruto seufzte und starrte auf den Boden, als er plötzlich ein kleines, schwarzes Fellknäuel vor seine Füße sah. Verwirrt blinzelte er und beugte sich über das kleine Tier. Leicht kraulte er es unter dem Kinn und hinter den Ohren. „Na wer bist du den?“, fragte er das Kätzchen, als würde es ihm antworten. Nanashi miaute leise und schnurrte darauf hin, als der Blonde ihr leicht am Hals kraulte. Genüsslich schmiegte sich die Katze an die Hand des anderen, bevor sie sich von dieser abwand und auf das Sofa sprang. Mit eleganten Schritten tänzelte sich über die Rücklehne und blieb neben den Fremden stehen. Leicht schmiegte sie sich an die Wange des Blonden und einige Barthärchen kitzelten den Jungen. Als der Uzumaki nach ihr greifen wollte, fauchte das Tier los und sprang mit einem Satz vom Sofa. Erschrocken blickte Naruto dem Kätzchen hinter her und stemmte sich nach oben. Irgendwas musste sein, wenn das Tier einfach ohne Grund fauchend von der Couch sauste. Sofort griff er zu seinen Krücken und humpelte mit langsamen Schritten in die Richtung, wohin Nanashi verschwunden war. Er stoppte, als er das Tier sich fauchend umdrehte. Verwirrt neigte er seinen Kopf zur Seite. Naruto wollte grade zu Nanashi schreiten, als ihn plötzlich etwas hinten auf den Kopf geschlagen wurde und er keuchend nach vorne sackte. Alles wurde schwarz vor seinen Augen, bevor er diese ganz schloss… ~to be continued~ Was auch immer du siehst, ich dacht wir wären zu zweit. Ich weiß nicht, wie mir geschieht. als meine Hand ins Leere greift… © Songtext "Sterne" by Juli Kapitel 4: Nobody thouches him! ------------------------------- A suffering soul cannot be loved. An empty hand has lost its trust. Forsaken by luck, forsaken by men. Before our heart breaks, it has to bend… Heal my heart! Make it charm again. Let the wings of love take us home again. Heal my heart! Make it whole again. Bring my innermost fears to an end my friend… ~*~*~*~ Kapitel 4: Nobody touches him! Seine Schritte hinterließen kleine Spuren im Schnee, als der Schwarzhaarige plötzlich stoppte. Die Augen zu Schlitzen zusammen gezogen blickte er über die Schulter hinweg zu seinem Haus. Er war noch nicht all zu weit gekommen und stand vor dem Tor seines Viertels. Jemand Fremdes war in seinem Revier, dies spürte er. Zögernd wollte er einen Schritt nach vorne setzen, stoppte aber und wand sich um. Mit hastigen Schritten rannte er zurück zu seinem Haus. Im Laufen griff er zur seiner Seitentasche am Bein und holte dort zwei Shuriken heraus. Vor der Tür schlitterte er leicht über den Schnee und trat mit gezieltem Tritt diese ein, bevor er schon wie ein Blitz im Wohnzimmer stand und die beiden Wurfsterne auf den Fremdling schoss. Erschrocken riss der Unbekannte seine Augen auf und wich mit einem Sprung zur Seite den Metallstücken aus. Er rollte sich über die Lehne vom Sofa und hockte sich hin. In Angriffsstellung zückte auch er ein Kunai, aber kam nicht mehr zum Angriff. Sein Gegner war vor seinen Augen verschwunden und stand hinter ihm. Das Metallstück blitzte unter seiner Kehle und er spürte den stechenden Blick des Uchihas im Nacken. Ein letztes Schlucken und schon verschwamm alles vor seinen Augen, bevor der Fremde vornüber auf den Boden fiel. Sasuke hielt weiter das Kunai in der Hand. Seine andere war erhoben und mit dieser hatte er den anderen mit gezieltem Handschlag bewusstlos geschlagen. Er hockte sich neben dem Fremden, der regungslos am Boden lag. Was wollte dieser Typ in seinem Haus? Emotionslos blickte der Schwarzhaarige auf den Blonden und entdeckte die Blutlache, die sich unter den blonden Schopf gebildet hatte. Aber bevor er zu dem Uzumaki ging, packte er sich den Unbekannten am Kragen und stand mit diesem in der Hand auf. Grob warf er den Fremden in eine Ecke der Wohnstube, ging zur Kommode und holte dort ein starkes Klebeband heraus, bevor er den Eindringling Arme und Beine zusammen band. Als er dem Fremden noch den Mund versiegelt hatte, widmete er sich nun dem Fuchsjungen. Er hockte sich neben diesen. Leicht strichen seine Finger über die blasse Haut der Wange von Naruto. Mit seinen Armen fuhr er unter die Brust und drehte den Blonden um. Blut benetzte das helle Haar des anderen und ließ dieses zusammenkleben. Immer noch keine Mine verziehend fuhr Sasuke unter dem Rücken und den Knien des Uzumakis und hob diesen mit einem Ruck nach oben. Sein Blick fiel auf Nanashi, welche ängstlich zittern in einer Ecke saß und den Blondhaarigen anfauchte. „Du spürst ihn, nicht wahr…“, meinte der Schwarzhaarige zur Katze gewandt und ließ diese erst mal in der Ecke zitternd sitzen. Schließlich konnte er sich nicht um zwei Leute gleichzeitig kümmern. Behutsam, was für Sasuke mehr als untypisch war, aber in so einer Situation nicht anders angebracht war, legte er seinen Mitbewohner auf das Sofa. Rotes Chakra umhüllte die verwundete Stelle und man konnte zusehen, wie diese verheilte. Er löste sich von dem Blonden und ging in Richtung Küche. Als Sasuke sich von Naruto gelöst hatte, zuckte dieser mit seinen Augen, bevor er diese langsam aufschlug. Leicht blinzelnd sah der Blonde nur weiß vor sich, aber etwas später registrierte er, dass es die Decke sein musste. Halt suchend stützte er sich an der Sofalehne ab und richtete sich nach oben. Sein Kopf schmerzte und alles drehte sich vor seinen Augen. Ein Pochen machte sich an seinen Hinterkopf breit und verwirrt blickte er sich um. Vage erinnerte er sich, dass er der Katze gefolgt war und dann… Ihm fiel es nicht mehr ein. Irritiert blickte er sich um und suchte nach Jemanden, der ihn ja auf das Sofa gelegt haben musste. Als er über die Schulter hinweg zur Küche sah, erblickte er die Silhouette des Schwarzhaarigen. Mit langsamen Schritten lief der Uchiha auf den anderen zu und stellte sich neben diesen. Eine Schüssel mit Wasser unter dem Arm klemmend und einen kühlen Lappen in der Hand haltend, beugte er sich über den Blonden und fing an mit leichten Kreisbewegungen das Blut aus den Haaren zuwaschen. Bei dem blonden Haar war es kein Problem, da stach das Rot regelrecht heraus. Sasuke spürte, wie der Chakrafluss von Kyuubi verebbte und merkte, wie sich Nanashi leise schnurrend an seine Beine schmiegte. Kurz blickte er zur Katze hinab, bevor er von den Blonden abließ und sich mit den Rücken diesem zuwand. Seine Schritte widerhallten in dem großen Wohnzimmer und zerschnitten die Stille. Sasuke ging zurück zur Küche und stellte die Schüssel Wasser und den Lappen auf den Tisch ab. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Blonde nichts mitbekommen hatte. Hatte er den fremden Chakrafluss nicht gespürt? Aber wenn der Schwarzhaarige so drüber nachdachte, zu zutrauen wäre es dem Blonden. Wer wusste schon, auf was er sich konzentriert hatte, dass er den Fremden nicht gespürt hatte. Naruto saß weiter auf dem Sofa, blickte den anderen verwirrt hinter her und verstand gar nichts mehr. Warum lag er auf dem Sofa? Wieso war Sasuke nicht bei seiner Mission? Warum fauchte ihn die Katze so bedrohlich an? Verlegen kratzte er sich an der Wange, als er den anderen wieder in die Wohnstube kommen sah. „Sag mal, was ist passiert?“, fragte er schüchtern und grinste den anderen verlegen an. Er konnte sich an nichts mehr erinnern, aber anstatt eine Antwort zu bekommen, bekam er von den Schwarzhaarigen einen emotionslosen Blick. Wamm! Ein erneuter Blitz der in ihn einschlug. Konnte sein Gegenüber ihn nicht einmal irgendein Gefühl offenbaren? Leicht geknickt blickte der Blonde vor sich auf den Boden und sah dort Nanashi sitzen, die ihn anfauchte. „Was hat das Vieh für Probleme?“, fragte Naruto treudoof und zeigte mit dem Finger auf das Kätzchen. „Nanashi, wenn ich bitten darf…“, meinte der Uchiha kühl und trat an den Blonden heran. Er beugte sich diesem entgegen und beide blickten sich in die Augen. Sasukes Augen widerspiegeln weder Glanz noch sonst irgendein Gefühl. Sie sahen den anderen nur matt und träge entgegen. Naruto schluckte kaum merklich und wich den Blick des anderen aus. Er öffnete leicht den Mund und wollte etwas sagen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Erleichtert seufzte der Blauäugige auf, als sich sein Gegenüber von ihm abwand und zur Haustür ging. Emotionslos wie immer ging der Uchiha zum Hauseingang. Eigentlich müsste Verwirrung in seinen Blick sein, als er die Godaime persönlich vor seiner Tür sah. Aber er blickte die Hokage nur kühl an, bevor er zur Seite trat und sie herein ließ. Die Tür lehnte er wieder an den Rahmen. Dankend trat Tsunade ein und fixierte ihren Weg in Richtung Wohnstube, wo Naruto auf dem Sofa saß und Nanashi über das Fell strich. Die Katze hatte sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt und schmiegte sich wieder schnurrend an den Blonden seine Hand. „Oh Hallo…“, kam es über Narutos Lippen, als er die Blondhaarige im Zimmer stehen sah. Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge und er ließ von der Katze ab. Er bekam ein warmes Lächeln von der Frau, bevor diese sich an Sasuke wand. „Sasuke, deine Mission für heute übernimmt jemand anders…“ Emotionslos wie immer sah der Uchiha die Blondhaarige an und schloss die Tür wieder. Er streifte sich seine Schuhe wieder ab und trat mit ins Wohnzimmer. Gelassen lehnte er sich in den Türrahmen und beobachtete das Geschehen vor seinen Augen. Eigentlich konnte es ihm egal sein, was die Hokage mit dem anderen anstellte. Das einzige was ihn interessierte, wie weit die Wunden von dem Chaoten verheilt waren. Alles andere war ihm egal. Sein Blick fiel kurz auf den Fremden, der vor einer halben Stunde eingebrochen war. Dieser saß immer noch bewusstlos in einer Ecke. Tsunade legte dem Kyuubiträger eine Hand auf die Stirn und blaues Chakra flammte auf. Narutos Augen wurden immer schwerer, bevor er sie ganz schloss und leicht zur Seite kippte. Behutsam vergrub er seinen Kopf in die Sofaritze und war außer Gefecht gesetzt. Die Godaime löste ihre Hand und seufzte kurz, bevor sie Chakra schmiedet und sich über Naruto beugte. Jetzt legte sie ihre Hände auf den Brustkorb des Blonden und scannte somit den Körper den Jungen. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, als sie sich von den Fuchsjungen wieder löste. Hastig zog sie den Reißverschluss von Narutos Jacke und auf und streifte die Jackenflügel zur Seite. Auch das T-Shirt des Blonden schob sie bis unter den Hals um an den Gips, der die Rippen schützen, besser heranzukommen. Erneut schmiedete sie Chakra und setzte ihre Finger auf den Gips ab. Blitzschnell zog sie diese nach unten und man konnte leises Klacken hören. Eine kleine Rauchwolke entstand im Zimmer und die Hokage richtete sich auf. Erneut sammelte sie Chakra und beugte sich über das eingegipste Bein des anderen. Ihre Miene war Ernst. Die Rippen waren alle soweit verheilt, aber das zerschmetterte Bein war unverändert geblieben. Die Hokage schmiedete etwas mehr Chakra, um eine Heil-Jutsu zu benutzen, als plötzlich rote Blitze auf das Bein aufflammten. Erschrocken wich die Godaime zurück und stand ganz auf. Sasuke stand weiter abseits und hatte dem Geschehen nur stumm zugesehen. Erst als er den unruhigen Chakrafluss des Blondhaarigen bemerkte, löste er sich von der Wand und ging auf die Godaime zu. Seine Miene war weiterhin ohne irgendwelche Gefühle. Er gesellte sich zu der Frau und sah auf den Chaos-Nin herab. „Kyuubi blockt den Heilungsprozess oder?“, fragte er mit ruhiger Stimme nach, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Er bekam ein leichtes Nicken als Antwort und konnte von der Seite auf sehen, wie sich die Ältere seufzend mit der Hand durch ihre Haare fuhr. „Er blockt nicht nur den Prozess von Naruto, sondern auch mein Heil-Jutsu…“, meinte die Hokage betrübt und wand sich von Naruto ab. Ihr Blick fiel auf den Unbekannten und sie sah diesen verwirrt an. „Ich werde nachher jemanden vorbei schicken, der diesen Typen hier abholt…“ Ein Nicken von Sasukes Seite und ihre Schritte führten sie zum Eingang, wo sie noch einmal kurz stehen blieb. „Ach ja Sasuke… du hast erst mal frei, solange bis Naruto wieder soweit auf den Damm ist, dass er die lästige Krücke los wird…“ Ein leises Murren erreichte ihr Ohr und sie schmunzelte. Das war wieder mal typisch für den Uchiha, aber es reichte ihr als Antwort. Sie trat durch den Ausgang und verließ das Haus. Draußen im Schnee blieb sie einen kurzen Moment stehen und starrte in ihre Handflächen, mit diesen sie versucht hatte den Fuchsjungen zu heilen. Leichte Verbrennungen zeichneten sich ab, als sie das rote Chakra des anderen ab bekam. Sie seufzte und sah hinter sich. Eins stand fest, es war nicht irgendein körperliches Problem, was Naruto belastet, es lag eher mentaler Natur. Sie setzte ihre Schritte weiter, um sich ihrer Arbeit als Hokage zu widmen. Sasuke stand weiter vor dem Sofa. Sein Blick auf den dort schlafenden gerichtet. Jetzt hatte er so lange Urlaub, bis es dem Blonden soweit besser ging, dass er ohne Krücke auskam. Der Schwarzhaarige seufzte und sah auf den anderen herab. Er beugte sich über Naruto und kniete sich neben das Sofa. Seine Augen waren auf die zarten, rosigen Lippen des anderen fixiert. Leicht strich er mit einem Finger über diese und dann die Wange weiter nach oben. Irgendwie konnte er es sich nicht erklären, warum der anderen ihn so verwirrte. Er verstand sich in manchen Momenten selbst nicht mehr. Erschrocken löste er sich von Anblick des anderen, als er lautes Poltern und Fauchen aus der Ecke hörte, wo der Fremde war. Hastig richtet sich der Uchiha auf und lief in diese Richtung. Er stellte sich vor dem Fremden, der aufgewacht war und mit finsterem Blick den Schwarzäugigen zu töten versuchte. Sasuke ließ es aber kalt. Sofort riss er dem anderen das Klebeband vom Mund und warf es zu Boden. „Warum hast du den Jungen angegriffen…“, fragte er kühl nach und seine Augen wechselten in den Sharingan Modus. „Verdammt lass mich frei!“ „…“ Sasuke machte nicht die Anstalten den anderen zu befreien. Er stand weiter da, sein Blick war angsteinflössend und bedrohlich. Er hockte sich vor den Unbekannten und holte ein Kunai hervor. „Ok, mir hat so ein Typ gesagt, ich soll den Jungen töten…“, sprach der Fremde nach einiger Zeit. Er zitterte am ganzen Körper. Schweiß rannte seine Stirn herab. Nach einigen Sekunden wich er dem Blick des Uchihas aus. „Wer?“ Immer noch keine Regung in Sasukes Gesicht. Die Miene war weiterhin kühl und starr. „Ich weiß es nicht, der Typ war maskiert und hatte einen schwarzen Mantel an…“ Den Blick zu Boden gerichtet, rasselte der Fremde diese Worte herunter. Sasuke nickte nur und wand sich wieder von den Typen ab. „He und was ist mit mir?!“ Keine Antwort. Der Unbekannte blieb weiter am Boden sitzen und seufzte. Der Uchiha hingegen ging in Richtung Küche, um dort die Schüssel mit Wasser und dann Lappen zu holen, mit dem er den Blonden das Blut aus den Haaren gewaschen hatte. Zwar war nicht alles rausgegangen, aber das konnte man mit einer ordentlichen Dusche schon wieder hinbekommen. Er stand vor dem Tisch, wo beides drauf stand und blieb vor diesem stehen. Sein Blick auf den Tisch vor sich gerichtet, war er in seinen Gedanken verloren. Er hatte den Blonden allein gelassen. Hätte es ihn da wundern müssen, dass dieser sofort in Schwierigkeiten geriet? Eigentlich nicht. Er klemmte sich die Schüssel unter dem Arm und nahm dem Lappen in die Hand, um das restliche Blut vom Boden zu wischen. Nanashi wuselte um seine Füße und schmiegte sich an seinen Waden. Sasuke ließ dies aber kalt. Sein Blick war nur weiter auf den Blonden gerichtet. Auf ihn und auf das Siegel, was blass auf dem Bauch von Naruto seine Macht präsentierte… ~to be continued~ A troubled mind will silently shout. Up leading body theres nowhere out. Forsaken by luck, forsaken by men. Before our heart breaks, it has to bend… Heal my heart! Make it charm again. Let the wings of love take us home again. Heal my heart! Make it whole again. Bring my innermost fears to an end my friend… © Songtext "Heal my heart" by Sylver Kapitel 5: Falsche Worte... --------------------------- Siehst du mich? Hörst du mich? Was hab ich dir getan? Warum zerstörst du mich? Fühlst du mich? Spürst du mich? Wenn du mich nicht mehr liebst, warum berührst du mich? Brauchst du mich? Sag glaubst du nicht? Dass es besser ist du lebst dein Leben ohne mich... Erkennst du mich? Verstehst du nicht? Warum bist du überhaupt noch hier? Was willst du noch von mir? Augen auf! Wer sieht versteht, wie gnadenlos die Zeit vergeht. Wie sich der Zeiger dreht, unentwegt... Er steht nie still! ~*~*~*~ Kapitel 5: Falsche Worte… Die Sonne war untergegangen. Schwarze Nacht legte sich über das Dorf. Naruto wachte aus seinem Schlaf auf und blinzelte zum zweiten Male an diesen Tag die Decke an. Leicht schwankend setzte er sich auf und griff sich an dem Kopf, wo sich ein pochender Schmerz breit machte. Er war immer noch auf den Sofa im Wohnzimmer, wo alles Licht erloschen war. Verwirrt blickte er an sich herab und bemerkte, dass sein Brustkorb entgipst war, da er mehr Bewegungsfreiheit hatte, als vorher. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er prüfte sofort nach, ob auch sein Bein soweit verheilt war. Als er sah, dass dies nicht der Fall war, seufzte er betrübt auf. Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Nun blickte sich der Uzumaki nach dem Schwarzhaarigen um und entdeckte diesen im Dunkeln des Zimmers. Sasuke saß auf den Fensterbrett und betrachtete draußen die Sterne. Den ganzen Tag über hatte er kaum etwas anderes gemacht, als den Himmel anzustarren. Erst hatte er das Blut vom Boden gewischt, die Tür wieder repariert und dann kam auch schon einer der Jo-Nins vorbei und hatte den Attentäter mitgenommen. Danach war er in den Garten gegangen und hatte Frust abgebaut, da die Hokage seine Mission jemanden anderes gegeben hatte. Sobald er den Frust mit Training abgebaut hatte, war er wieder ins Haus gegangen und hatte sich auf das Fensterbrett gesetzt. Ein Rascheln vom Sofa riss ihn wieder aus seinen Gedanken und er drehte sich sofort nach hinten um. Im Dunkeln erkannte er schwach die hellblauen Augen des anderen, bevor der Uchiha vom Fensterbrett rutschte und langsam in die Küche lief. Irritiert schaute der Kyuubiträger dem anderen hinterher und seufzte erneut. Hatte er was falsch gemacht, dass der andere einfach das Zimmer verließ? Der Schwarzhaarige hätte ja wenigstens das Licht anmachen können. Naruto verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf und legte sich wieder hin. Dabei starrte er wieder die Decke an. Irgendwie schien sie für ihn interessant zu sein, oder auch nicht. Leise gähnte der Blonde auf und kniff seine Augen zusammen, als ein grelles Licht im Zimmer anging, dabei hatte er sich doch gerade an die Dunkelheit gewöhnt. Nach ein paar Mal blinzeln gewöhnte er sich auch an das grelle Licht der Deckenlampe. Sasuke stand im Rahmen der Küche und hatte eine dampfende Schüssel mit Ramen in der Hand. Mit langsamen Schritten lief er auf das Sofa zu und stellte sich neben den Blonden, der mit einen Ruck aufrecht vor ihm saß. Er gab dem Blonden sein Essen und bewegte sich wieder zum Fenster zu. Mit verschränkten Armen vor der Brust stellte er sich vor das Fenster und lehnte sich an die Wand. Sein Blick war auf den dunkelblauen Nachthimmel gerichtet. Mit einen freudigen Grinsen nahm Naruto die Schüssel entgegen und stellte sich auf seinen Schoss. Er zerbrach die beiden Stäbchen, die er mit in die Hand gedrückt bekommen hatte, entzwei und begann zu essen. Seine Augen waren geschlossen und er genoss jeden Bissen, den er sich schlürfend in den Mund zog. Wie lange hatte er keine Ramen mehr gehabt? Seit zwei Wochen? Auf jeden Fall seit dem ersten Tag von seinen Krankenhausaufenthalt. Als er fertig war legte er die Schüssel auf den kleinen Couchtisch vor sich und lehnte sich wieder in die Rückenlehne. Seine Arme hatte er hinter seinen Kopf verschränkt und die Augen geschlossen. Diese Stille machte ihn irre. Er brauchte Unterhaltung, oder wenigstens ein Gespräch oder irgendwas anderes. Als weitere Sekunden der Stille vorbei waren, raufte sich der Blonde die Haare, bevor er den anderen ansprach. „Was hast du heute so gemacht?“, fragte Naruto, da er echt nicht wusste, wie er anfangen sollte. Immer noch herrschte Stille, nur das Ticken einer Uhr widerhallte im selben Takt. Als Minuten vergangen, murrte der Kyuubiträger auf und schloss seine Augen. „Wow voll viel…“, meinte er sarkastisch und öffnete seine Augen wieder, bevor er vor sich herstarrte. Auch nach dieser Aussage bekam er keine Antwort oder ein anderes Zeichen von dem anderen. Naruto murrte erneut auf. Irgendwie war ihm diese Sache viel zu blöd. Sasuke ignorierte ihn. Er stand vom Sofa auf und schnappte sich seine Krücken, die neben dem Sitzmöbel standen. Leicht schwankend lief er auf den anderen zu und blieb einige Meter entfernt stehen. „Verdammt Sasuke, was soll das?!“, fragte der Uzumaki. Seine Stimme war lauter und schneidender als sonst. Normalerweise wäre er die Sache ruhig angegangen, aber es reichte ihm. Seit Sasukes Rückkehr und seiner Wiederaufnahme in Konoha war der Uchiha verschwiegen, unantastbar und emotionslos gewesen. Selbst zu dem Blonden. Auch der Geduldsfaden eines Chaos-Nin riss irgendwann. Als der Schwarzhaarige ihn nicht mal ansah, hatte der Blauäugige die Schnauze voll. Er lief näher auf dem anderen zu und sah diesen finster an, aber Sasuke machte sich nicht die Mühe ihn anzusehen. Mit voller Wucht schlug er auf die Wand neben sich ein. Leicht bröckelte der Putz von der Mauer. „Ich hab ja vergessen… Mister Uchiha ist ja nicht so wortgewandt…“ Naruto schnaufte wütend und bekam von dem anderen endlich die gewünschte Aufmerksamkeit. Sasuke wand sein Gesicht dem anderen zu. Er löste sich aus seiner Position und packte sich die Hand des anderen. Langsam näherte er sich dem Gesicht seines Gegenübers und hauchte ihn seinem Atem entgegen. Seine Augen wechselten in den Sharingan Modus, womit er noch gefühlloser rüber kam. „Naruto…“, hauchte er bedrohlich und der andere zuckte erschrocken zusammen. Sasuke löste sich von dem Blonden und ging einige Schritte zurück. Er wand sich um und stand mit dem Rücken vor dem anderen. „Wenn es dir nicht passt, dann geh! Dich zwingt keiner hier zu bleiben!“ „Sasuke! Verdammt!“ Naruto taumelte einen Schritt nach hinten. Seine Augen waren vor Schreck geweitet. Sein Atem ging schnell und flach. Dieser Ausdruck in den Augen des anderen?! Er schien ihn regelrecht den Atem zu rauben. Hastig schüttelte er den Kopf, um wieder klare Gedanken zubekommen. „Verdammt Sasuke! Ich will doch nur, dass alles so ist wie früher!“ Narutos Stimme zitterte. Sein Körper bebte leicht. Jetzt hatte er es gesagt. Jetzt hatte er all das gesagt, was er von dem anderen wollte. Er wollte nur, dass dieser so war wie früher. Sasuke sah ihn weiter mit seinen Sharingan an. Naruto kam es vor ein leichtes hämisches Grinsen auf den Lippen des anderen zu sehen. Aber dies täuschte. Betrübt wand Naruto seinen Blick zu Boden. Leicht stützte sich der Uchiha an die Wand neben sich ab und blickte sein Gegenüber weiter an. „Es wird nie wieder so sein wie früher…“ Beide schwiegen, bis der Blonde diese Stille zerbrach. „Du hast Recht…“, hauchte der Blonde leise und blickte weiter zu Boden, bevor er mit einen Ruck seinen Kopf nach oben hob. Tränen perlten von seinen Wangen und seine Schultern bebten. „Ich werde nie vergessen, wie du mich damals töten wolltest!“ Noch bevor Sasuke überhaupt eine Chance hatte auf diese Antwort was zu erwidern, wand sich der Kyuubiträger um, um in Richtung Tür zugehen. „Dann hau ab! Lauf doch vor deiner Vergangenheit weg!“, vernahm Naruto noch die Stimme des anderen. Stille, nur das Ticken der Uhr war im Raum zuhören. Naruto wusste nicht was er sagen sollte. War er zu weit gegangen? Er ließ den Kopf hängen und umgriff seine Krücken fester. Sein Körper zitterte leicht. Vor der Tür blieb er stehen und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber er ließ es. Es hätte nichts gebracht, wenn er weiter geredet hätte, vielleicht wäre diese Situation schlimmer geworden. Er klemmte sich eine Krücke unter dem Arm und öffnete die Tür. Kalter Wind wehte ihn entgegen und blies ihm Schnee ins Gesicht. Jetzt hatte Sasuke noch Zeit seine Meinung zu ändern. Sekunden vergingen und nur das Rauschen des Windes war zuhören. Chance verspielt… Mit langsamen Schritten ging der Uzumaki durch die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Draußen angekommen kroch ihm die Kälte in den Körper. Eine Gänsehaut zierte seine Haut, aber der Shinobi lief weiter. Er hoffte, dass Sasuke ihm folgen würde, aber sicher war er sich nicht… Sasuke stand weiter im Zimmer. Das Letzte was er hörte, war die zugehende Tür. Er hätte nicht gedacht, dass der Blondhaarige wirklich gehen würde. So kannte er Naruto nämlich nicht. Eigentlich hätte der Uchiha eher erwartet, dass der Blonde ein Drama aus seiner Aussage machen würde, aber dies trat nicht ein. Leise seufzend ging er auf das Sofa zu und warf sich rücklings drauf. Auch wie der andere starrte nur er an die Decke, als ihn ein leises Maulen ans Ohr drang. Sasuke drehte seinen Kopf zur Seite und sah auf den Boden neben sich. Dort saß Nanashi. Das Nackenfell gesträubt und ihre Augen blitzten gefährlich auf. Als ihr Herrchen die Hand ausstreckte, um sie zu streicheln, fauchte sie los und biss ihn in die Hand. Überrascht zog der Uchiha die Hand zurück und sah die Katze verwirrt an. Er setzte sich auf und ließ die Beine vom Sofa baumeln. Musternd betrachtete er das schwarze Fellknäuel und packte dieses am Nacken an, um es hoch zu heben. Nanashi fauchte weiter und fuhr die Krallen heraus. Sasuke seufzte. „Sag mir nicht, du bist sauer, wegen dem was ich gesagt habe?“ Der Uchiha bekam ein Fauchen als Antwort. Wieder seufzte er und sah Nanashi ernst an. „Er ist freiwillig gegangen…“, wehrte er sich. Innerlich schlug er sich an die Stirn. Jetzt fing er schon an mit einer Katze zu reden und wenn es so weiter ging, würde diese Katze ihn noch überreden, den Blonden zu suchen. Nanashi fauchte weiter und zappelte im Griff ihres Herrchens. Sasuke seufzte erneut. Er ließ das Tier wieder zurück auf den Boden und stand ganz vom Sofa auf, bevor er mit langsamen Schritten Richtung Tür ging. Dort schnappte er sich seine Jacke und die des anderen, bevor er sich noch seine Schuhe anzog und die Tür öffnete. Schnee wehte ihn entgegen, aber dies störte ihn nicht. Kurz über die Schulter schielend, bemerkte er Nanashi hinter sich, welche laut auffauchte. „Ist ja gut, ich hab es ja verstanden!“, keifte er die Katze an, bevor er laut murrend das Haus verließ und die Tür wieder schloss. Nanashi saß weiter vor der Tür und schnurrte zufrieden auf. Naruto saß auf dem Bootsteg. Vor ihm ein See, der zugefroren war. Die Eisschicht war nicht so dick, als könnte man darauf laufen. Draußen herrschte Stille, nur der Wind rauschte um seine Ohren. Der Uzumaki seufzte leise und schlang seine Arme um seine Knie, die er an den Körper angezogen hatte, auch wenn es mit den einen eingegipsten Bein nicht sonderlich bequem war. Weitere Schneeflocken fielen vom Himmel und kühlten seinen Körper noch mehr aus. Er fror entsetzlich, seine Sachen waren durchnässt und er fühlte sich einsam. Ab und an hörte er das Krächzen eines Raben oder das Rascheln eines Tieres, welches durch die Büsche hüpfte, sonst war niemand in der Nähe, wenn man davon absah, dass hinter ihm im Haus noch Licht brannte. Naruto sah auf seine Krücken neben sich und murrte leise, bevor er den Blick zum Sternenhimmel richtet. Danach betrachtete er sein eingegipstes Bein und seufzte wieder leise. „Du hast deine Arbeit auch schon mal besser gemacht…“, meinte der Blonde zu Kyuubi gewandt und es kam ihm vor in seinen Inneren ein lautes Grollen zu hören. „Du wirst sicher deine Gründe haben…“ Er löste sich aus seiner Haltung und schnappte sich seine Krücken. Halb erfroren stemmte er sich nach oben und taumelte leicht nach hinten, fing sich aber noch mal. Der Steg knarrte unter ihm gefährlich, aber der Fuchsjunge bemerkte dies nicht. Naruto drehte sich um und wollte einen Schritt nach vorne machen, als vor ihm plötzlich eine Person stand. „Sasuke…“, keuchte der Blonde leise und setzte unbewusst einen Schritt nach hinten. Ein lautes Krachen war zuhören und erschrocken quiekte der Blonde auf, bevor er seinen Halt unter seinen Füßen verlor. Das Holz von Bootssteg gab nach und der Blauäugige brach durch die dünne Eisschicht… ~to be continued~ Du weißt nicht was du willst! Du weißt nicht wo du stehst! Weißt nicht woher du kommst! Wohin du gehst! Du weißt nicht was dich treibt! Was am Ende für dich bleibt! Warum bist du so blass? So kalt so herzlos? Du weißt nicht was du tust! weißt nicht woran du glaubst! Sag mir wozu und ob du mich noch brauchst... Wenn's einfach nicht mehr passt! Wenn du mich wirklich nur noch hasst! Warum bist du noch hier? Wofür? Was willst du noch von mir? Was willst du noch? Was willst du noch von mir? © Songtext "5. März" by Megaherz Kapitel 6: Fever! ----------------- Halt mich fest, bitte halt mich fest… Lass nicht los! Halt mich sonst ertrink ich. Halt mich fest, bitte halt mich fest… Lass nicht los! Halt mich sonst versink ich… ~*~*~*~ Kapitel 6: Fever! Einzelne Eissplitter flogen durch die Luft und ein Wasserschwall schwappte an der Stelle nach oben, wo Naruto soeben eingebrochen war. Erschrocken riss der Blonde seine Augen auf und sah nur Dunkelheit vor sich. Wasser drang in seine Lungen und er griff sich reflexartig an den Hals. Seine Krücken sanken wie schwere Steine immer tiefer ins Wasser. Es war eiskalt. Er sah kaum etwas. Luft… Er brauchte Luft! Mit aller Kraft versuchte er wieder an die Wasseroberfläche zukommen, aber zwecklos. Das Gewicht seines Gipsbeines zog ihn immer weiter nach unten. Der Uzumaki sah schon alles verschwommen, bevor er seine Augen schloss und ganz in Dunkelheit versank… Sasuke rannte über das morsche Holz des Steges, zog seine Jacke aus und warf diese mit Narutos zu Boden, bevor er mit einen Hechtsprung durch die dünne Eisschicht sprang. Erneut schwappte eine Welle Wasser nach oben. Wie eine Wassernixe schwamm der Uchiha durch das kalte Nass. Eine Gänsehaut bildete sich auf seiner Haut und seine Härchen standen ab. Sekunden vergingen, als er den anderen schon fast am Grund wieder fand. Schnell ergriff er sich die Hand des anderen und zog diesen an sich. Auch sein Sauerstoff war bei diesen Verhältnissen gering. Er umarmte den Uzumaki mit einem Arm und versuchte mit dem andern sich an die Oberfläche zu paddeln. Mit leisem Klirren durchbrach er die Eisschicht über beiden und brach sich einen Weg bis zum Bootssteg vor. Leise keuchend zog er sich nach oben und den anderen hinter sich mit. Für kurze Zeit verharrte Sasuke in liegender Position und musste erst mal Luft holen. Das war ein Schock. Naruto trat ja auch von einem Fettnäpfchen in das Nächste. Leicht zitternd richtete sich der Schwarzhaarige auf seine Knie und sah zu den anderen, der immer noch seine Augen geschlossen hatte. Seufzend beugte der Uchiha sich über diesen, legte seine Hände den anderen auf die Wangen, bevor er seine Lippen auf die den Blonden legte. Kurz löste er sich, holte Luft und presste erneut seine Lippen auf die des anderen. Erschrocken löste sich der Schwarzhaarige, als er Wasser im Mund spürte und das Husten des anderen an seinen Ohren drang. Schnell zog Sasuke sich seine Jacke über und wartet, bis der andere all das Wasser wieder ausgehustet hatte. Noch bevor Naruto überhaupt die Chance hatte, seine Augen zu öffnen, wurde er am Rücken hochgehoben, in etwas Warmes gewickelt und von zwei starken Armen getragen. Japsend holte der Blonde nach Luft und schlug seine Augen auf. Zuerst nahm er alles verschwommen war, aber nach und nach wurde alles schärfer. Erschrocken blickte er in die kühlen Augen des anderen. Er bemerkte auch sofort, dass er in seine Jacke gewickelt war. Erneut fiel sein Blick auf dem anderen und er bemerkte, wie Sasukes Unterlippe leicht zitterte. „Ist dir kalt?“, fragte Naruto und seine Zähne klapperten vor Kälte. Es war auch verdammt kalt, da die Sonne längst untergegangen war, gab es auch keine Wärmequelle mehr, die der Winterkälte Einhalt gebieten konnte. Er zog sich die Jacke mehr um seinen Körper. „Klar Dobe! Wie kann man auch um diese Jahreszeit in einen See fallen!“ Auch Sasuke Stimme zitterte und seine Lippen nahmen schon eine bläuliche Farbe an. Selbst auf dem bleichen Gesicht, hatte sich auf beiden Wangen ein leichter Rotstich gebildet. Seine Nackenhärchen standen ab und seine Haut hatte immer noch eine Gänsehaut. Nasse Ponysträhnchen klebten ihn an der Stirn. Wenn man alles im einen betrachtet, dann sah der Uchiha im wahrsten Sinne des Wortes aus wie ein begossener Pudel. „Ach Sasuke, ich wollte nur testen, ob du schwimmen kannst…“, kicherte der Blonde leise und schmiegte sich an die Wärmequelle, die ihn trug. Seine sonst verstreuten Haare hingen ihn schlaff ins Gesicht und klebten an Stirn und Schläfe. Irgendwie gefiel ihm die jetzige Situation. Auch wenn sie vor Minuten noch miteinander gestritten hatten, genoss er diesen Moment. Endlich zeigte der andere Emotionen und nicht dieses kühle Gesicht wie immer. In Sasukes Augen konnte er endlich wieder Leben sehen. Anscheinend hatte dieses Eisbad die Kälte des anderen ein wenig zum Schmelzen gebracht. Ein gutes Zeichen. Vielleicht sollte Naruto ihn öfters Mal in den Teich schupsen… „Soll ich mal testen, ob ich dich hier auch liegen lassen kann?“, meinte Sasuke kühl und bemerkte den entsetzten Blick des anderen. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf seine Züge und er lief zielstrebig weiter. Irgendwie fühlte er sich, als hätte man ihm eine Last von seiner Seele genommen. Irgendwie tat es gut, mal wieder mit dem anderen zu streiten, als zwanghaft zu versuchen sich zu verschließen. Ein unbeschreibliches Gefühl für Sasuke, aber dies blieb nicht lange, denn er bemerkte, wie alles vor seinen Augen verschwamm. Als beide an der Tür ankamen merkte Naruto, wie der andere leicht zur Seite taumelte, sich aber noch fangen konnte. Eine warme Brise kam ihnen entgegen und erwärmte die erkühlte Haut. Sofort hörte er ein lautes Maulen und Mauzen. Er sah über seine Schulter hinweg zu Boden und entdeckte dort Nanashi, welche um die Beine ihres Herrchens umher lief. „Nanashi uns ist kalt, kannst du bitte zur Seite gehen?!“, keifte Sasuke die Katze an, welche zur Seite lief und lieb dort sitzen blieb. Seufzend lief der Schwarzhaarige weiter Richtung Treppe und in den ersten Stock. Er spürte, wie der andere sich an ihn krallte. Wieder knarrte die letzte Stufe unter ihrem Gewicht und beide standen für einige Sekunden im Gang. Der Uchiha brauchte eine kurze Pause, irgendwie fühlte sich sein Kopf schwer und seine Glieder matt an. Mit einen Seufzen machte er sich weiter auf den Weg ins Badezimmer. Vor der Tür half ihm der Blonde, indem er die Klinge nach unten drückte und die Tür mit einer Hand aufstieß. Naruto wurde von Sasuke herunter gelassen und krallte sich an den Türrahmen. Seine Beine fühlten sich wie Pudding an, waren müde und schwer, versuchten unter ihm weg zu knicken. Noch nicht allzu lang verheilte Wunden schmerzten wieder, pochten wie verrückt, zwickten und ziepten. Zitternd umschlang der Uzumaki mit einem Arm seinen Oberkörper, der ihm vor Schmerzen die Sinne benebelte. Da diese Wunde erst seit kurzen verheilt war, schmerzte diese dementsprechend auch am meisten, genauso wie sein verletztes Bein, was noch langsam auf den Weg der Heilung war. Der Blonde keuchte vor Schmerzen auf. Das Rauschen von Wasser, welches gerade von dem Uchiha in die Wanne gelassen wurde, zerschnitt die Stille im Zimmer. Die ozeanblauen Augen waren auf die Wanne vor sich gerichtet, wo warmer Dampf empor stieg. Sasuke hielt seine Hand ins Wasser, um die Temperatur zu prüfen, schließlich wollte er es nicht allzu heiß, aber auch nicht allzu kalt haben. Irgendwie kam ihn das Wasser immer noch zu kalt vor, weswegen er noch ein bisschen mehr den Hahn für das warme Wasser aufdrehte. Das Wasser rauschte weiter in die Wanne und der Uchiha gab gleich noch etwas Badeschaum herein. Sekunden vergingen und schon stiegen die ersten Seifenblasen empor und zerplatzten in der Luft. Naruto sah diesem bunten Farbenspiel der Seifenblasen zu. Die angenehme Wärme des Wassers erhitzte das Zimmer etwas. Sein Körper bebte immer noch vor Kälte. Am liebsten wäre er sofort in das Wasser gesprungen. Mehr unbewusst, als gewollt öffnete er seinen Gürtel von der Hose. Leicht schüttelte er sich die nur auf seine Schultern gelegte Jacke ab, welche zu Boden fiel. Noch bevor er überhaupt versuchen konnte sein Shirt aus zu ziehen, spürte er die eiskalten Hände des anderen an seinen Armen. Erschrocken blickte er auf und in die schwarzen Seelenspiegeln des Uchihas. „Warte, ich helfe dir…“, kam es kühl vom anderen entgegen und der Uzumaki nickte nur. Alleine hätte er es eh nicht geschafft. Sasuke stützte ihn und half ihm aus seinen nassen Klamotten. Wenige Minuten später saß der Blonde etwas merkwürdig in der Wanne. Sein eingegipstes Bein war fest in eine Mülltüte geschnürt und hing quer auf den Badewannenrand. Zum Glück hatte der Gips keine großartigen Schäden genommen. Der Rest seines Körpers war mit Schaum überdeckt. Naruto seufzte wohlig auf, als ihn die Wärme bis in die kleinsten Winkeln seiner Gelenke kroch. Sasuke war in der Zeit aus dem Badezimmer gegangen. Kurz vor dem raus gehen hatte er sich ein Handtuch genommen und rubbelte sich beim Laufen erst einmal seine Haare trocken. Vor seinem Zimmer hielt er kurz an und musste sich an der Wand abstützen. In seinen Kopf drehte sich alles, seine Wangen glühten und im Ganzen betrachtet fühlte er sich scheiße. Hoffentlich hatte er sich bei dieser Sache nichts weggeholt. Hastig schüttelte er seinen Kopf, was ihn nur noch mehr Kopfschmerzen bereitet. Ein Uchiha wird nicht krank! So war seine Devise und mit dieser öffnete er seine Zimmertür und ging hinein. Er tastete nach dem Lichtschalter, fand diesen und machte im Zimmer Licht. Grell schien die Lampe von der Decke und der Uchiha musste für einen kurzen Moment seine Augen zusammen kneifen. Seine Haut war eiskalt. Eigentlich hätte er mit dem anderen ein Bad nehmen können, aber ersten war die Wanne zu klein und zweitens wollte er irgendwie nicht so recht mit dem anderen zusammen baden gehen. Zielstrebig lief er auf seinen Schrank zu und zog seine nassen Sachen aus, die ihm schon an der Haut klebten. Nach einigen Minuten war er fertig angezogen und ging mit gemächlichen Schritten wieder zurück ins Badezimmer. Er klopfte an und wartete auf eine Antwort. Nichts kam. Erneut klopfte er etwas lauter an, aber wieder kam nichts. Langsam öffnete er die Zimmertür und betrat den Raum, aber was ihm sich da bot, ließ ihn leicht schmunzeln. Er lief noch einige Schritte näher an die Wanne und sah hinein. Hatte er so lange zum Umziehen gebraucht? Der Blonde lag im Wasser und schlief. Die Hände über seinem besten Stück gebettet. Sein eingegipstes Bein hatte er im Wasser liegen, aber durch die Plastiktüte herum passierte dem nichts. Sabber lief aus seinen Mundwinkeln und der Kopf lag im Nacken. Eigentlich ein niedliches Bild, wenn man in Betracht nahm, dass in der Wanne ein großer 16jähriger lag und kein kleiner sechsjähriger. Kopfschüttelnd rüttelte der Uchiha den anderen an der Schulter wach. Verschlafen öffnete Naruto seine Augen und rieb sich seinen Schlaf aus diesen. Wie lange lag er schon drin? Für ihn waren es Stunden, aber das Wasser war noch angenehm warm, also mussten es nur Minuten gewesen sein. Müde reckte er sich und reichte dem anderen die Hand, damit dieser ihn aus der Wanne half. Zu seiner Verwunderung half ihm der andere auch. Das Wasser schwappte in der Wanne, als er sich taumelt aufstellte und sich an dem anderen abstützte. Sasuke legte sich den Arm des Uzumaki um seine Schulter und seine andere freie Hand auf den Brustkorb Narutos. Mit einem Ruck hatte er den Blonden schon aus der Wanne gehoben und wickelte ihn schnell in ein Handtuch, bevor er ihn auf seine Arme hob und ihn ins Zimmer trug. Naruto murrte. War er ein alter Opa, der alleine nichts mehr auf die Reihe bekam? Er seufzte. Hoffentlich heilte seine Beinverletzung bald, schließlich wollte er dem anderen nicht ewig auf der Tasche liegen. Außerdem wollte er endlich mal wieder Freilauf. Zu lange in irgendwelchen Räumen eingesperrt zu sein, das hielt er nicht aus und sein versäumtes Training musste er auch nachholen, sonst würde er nie Hokage werden. Im Zimmer angekommen, zupfte er den anderem am Hemd, damit dieser ihn runter ließ. Sasuke folgte der Auforderung des anderen nicht, lief weiter und ließ Naruto erst auf den Bett wieder runter. Seine Schritte führten ihm zum Schrank und er holte für dem anderen einige Anziehsachen heraus, da er beim Einzug des Blondhaarigen alle Sachen mit im Kleiderschrank verstaut hatte. Nach einiger Zeit warf er dem Uzumaki ein schwarzes, langes T-Shirt und eine Boxershorts mit bunten Smilies zu. Naruto fing seine Sachen auf und sah zu, wie der Uchiha seine Schritte zur Tür bewegte. Er zuckte mit den Schultern, rubbelte sich kurz trocken und streifte dann das Handtuch vom Körper. Er zog sich das Shirt über den Kopf, bevor er in mühselig versuchte in seine Boxershorts zu schlüpfen. Zu seinem Glück war der Bein nur bis ein paar Zentimeter unter dem Knie eingegipst, sonst wäre die Sache schwieriger gewesen. Als Letztes entfernte er noch die Plastiktüte um sein Bein und seufzte. Der Tag war mehr als verrückt. So viele Ereignisse, die er in der Nacht erst einmal zu verarbeiten hatte. Mit dem Handtuch rubbelte er sich seinen nassen Haare trocken, während er noch einmal den Tag im Gedächtnis Revue laufen ließ. Sasuke hatte die Tür hinter sich geschlossen und lehnte sich seufzend mit den Rücken dagegen. Seine Glieder fühlten sich noch schwerer an, als er vorher den Blondhaarigen die Treppen hoch getragen hatte. In seinen Kopf drehte sich alles und seine Wangen glühten. Murrend lief er Richtung Badezimmer, um erst einmal das Badewasser aus der Wanne zu lassen, bevor er seinen Weg Richtung Treppen einschlug. Er war müde und wollte nur noch schlafen. Er blieb vor dem Treppenansatz stehen. Unten im Erdgeschoss hörte er Nanashi Mauzen und sah zu ihr herunter. Mit einem Handzeichen befahl er der Katze, dass sie hoch ins Schlafzimmer kommen sollte. Freudig mauzte die Katze und sprang die Stufen der Treppen nach oben. Oben angekommen wartete sie auf ihr Herrchen. Ungehorsam gab es bei ihn nicht, dies hatte Sasuke ihr von Anfang an eingetrichtert, so ähnlich wie bei einem Hund, den man Tricks bebringt. Der Uchiha fuhr sich durch das Nackenhaar und seufzte, bevor er mit der Katze zurück ins Schlafzimmer lief. Mit langsamen Schritten ging er zurück in ihr gemeinsames Zimmer, aber was er sah wunderte ihn nicht. Erneut lag der Blonde etwas quer auf der Matratze und schlief. Leise schritt der Schwarzhaarigen ans Bett und deckte den anderen ordentlich zu. Sachte strich er ihm noch einige Strähnen aus dem Gesicht und ließ dann ganz von Naruto ab. Sasuke ging wieder zum Lichtschalter und machte das Licht aus, bevor er sich erschöpft auf seinen Futon fallen ließ. Er schloss seine Augen. Neben sich hörte er Nanashis Fauchen und im Hintergrund das monotone Schnarchen Narutos. Murrend öffnete der Uchiha seine Augen und sah die Katze, die fauchen und mit gesträubtem Nackenfell neben ihm stand. „Nanashi, es ist alles in Ordnung, seine Wunden werden nur geheilt…“, meinte der Schwarzhaarige ruhig und schloss seine Augen wieder. Auch das Fauchen der Katze verstummte und er merkte, wie diese sich schnurrend neben ihm zusammen rollte. Sasuke seufzte und drehte sich zur Wand. Nanashi hatte wieder einmal das Chakra des Kyuubi gespürt und war deswegen so aufgebracht gewesen, dabei hatte der elendige Fuchs endlich mal mit dem Heilprozess angefangen. Aber er wollte sich nicht darüber seinen Kopf zerbrechen. Sein Körper zitterte und er zog die Decke mehr um sich. Hitze machte sich in seinen Körper breit. Ihm war schlecht und Kopfschmerzen hatte er auch, aber selbst die schlimmsten Krankheiten schafften es nicht, dass er irgendwann einschlief und ins Land der Träume sickerte… Der nächste Morgen brach an. Die Sonne schien ins Zimmer und kitzelte dem Blonden an der Nase. Leise nieste dieser und öffnete seine Augen, welche er aber wieder schloss. Die Sonne prallte ihm direkt ins Gesicht, worauf hin er sich murrend die Decke über den Kopf zog und sich zur Seite rollte. Er lugte unter der Decke vor und sah zum Wecker. 9 Uhr. Er seufzte und sein Blick schweifte zu dem anderen. Sasuke schlief noch. Überrascht riss er seine Augen auf und sah wieder zu dem anderen. Sasuke schlief tatsächlich noch. Um diese Uhrzeit? Normalerweise war der Uchiha immer früh auf den Beinen. Naruto schlug die Decke beiseite, schwang elegant seine Beine über die Bettkante und rutschte vom Bett, bevor er mehr oder weniger zu dem anderen robbte. Verwirrt neigte er den Kopf zur Seite, als er vor dem Schwarzhaarigen saß und wollte diesen an der Schulter wach rütteln, hielt aber mitten in der Bewegung an. Sasuke strahlte eine ungesunde Wärme aus. Er würde doch nicht etwa… Reflexartig griff er an die Stirn des Schwarzhaarigen. Wie vermutet. Sasuke hatte Fieber… ~to be continued~ Ich versteh mich selbst nicht. Dreh mich im Kreis. Verlauf mich in mir. Ich hab schon aufgegeben! Ich brauche dich, ich brauche dich jetzt hier! © Songtext "Halt mich fest" by Lafee Kapitel 7: Küss mich! --------------------- Hast du nur ein Wort zu sagen, nur einen Gedanken, dann lass es Liebe sein… Kannst du mir ein Bild beschreiben mit deinen Farben, dann lass es Liebe sein… ~*~*~*~ Kapitel 7: Küss mich! Erschrocken wich Naruto mit seiner Hand zurück. Das war schon richtig beängstigend, wie heiß sich der andere an fühlte. Hastig blickte er sich nach seinen Krücken um, fand diese aber nicht, schließlich hatte Sasuke diese im See liegen gelassen. Seufzend kniete er weiter vor dem anderen, als er plötzlich etwas Weiches und Warmes an seiner Hand fühlte. Verwirrt sah der Blondhaarigen neben sich und dort Nanashi, die sich schnurrend an seine Fingern schmiegte. Einige Sekunden vergingen und er beobachtet einfach nur das, was eben passierte. Er blickte die Katze unverholfen an und strich ihr dann doch durch das Nackenfell. Schnurrend lehnte sich das Tier näher an die zärtliche Geste des anderen. Naruto streichelte sie weiter, als ihm plötzlich ein Geistesblitz kam. „Sag mal, weißt du wo der Hokage-Tower ist?“ Eigentlich war es unwahrscheinlich, dass die Katze ihn verstand, aber wenn sie schon Sasuke gehörte, und schließlich war der Schwarzhaarige der typische Einzelgänger und Eigenbrötler, dann musste sie schon etwas Besonderes sein. Verwirrt neigte die Katze den Kopf zur Seite und fing nach kurzer Zeit an laut zu miauen. Der Uzumaki nahm dies als ein Ja an und wollte weiter erzählen, aber da löste sich die Katze aus seinem Griff und rannte zum Schreibtisch. Jetzt war es Naruto, der ihr irritiert hinterher sah. Kurz blieb Nanashi vor dem Tisch stehen und machte einen kleinen Buckel, bevor sie mit einem Satz auf die Arbeitsfläche sprang. Ihr Blick schweifte über die Tischplatte und dort entdeckte sie einen Pinsel. Etwas weiter entfernt lag eine zusammengerollte Schriftrolle. Langsam tapste sie auf dem Pinsel zu und schlug diesen mit ihrer Schwanzspitze auf den Boden, einige Sekunden später folgte ihm auch die Schriftrolle. Nun lief sie auf das kleine Tintenfass und wickelte ihren Schwanz um diesen, bevor sie wieder zur Tischkante vorging und runtersprang. Elegant kam sie zwischen der Schriftrolle und dem Pinsel zum Stehen. Nanashi nahm den Pinsel zwischen ihr Maul und rollte die Schriftrolle mit ihrer Vorderpfote über den Boden Naruto verfolgte das, für ihn fast unheimlich wirkendes, Spektakel stumm und wartete, bis die Katze wieder bei ihm war. Entweder konnte das Tier Gedanken lesen oder sie dachte einfach nur schneller als er. Der Uzumaki schüttelte nur leicht den Kopf und hielt Nanashi schmunzelnd die Hand entgegen. „Ich schreib schnell einen Brief an die Hokage und du bringst ihn ihr, ok?“ Freudig maunzte die Katze, als sie den Pinsel dem anderen in die Hand legte. Sie stellte das Tintenfass neben den Blonden und auch die Schriftrolle lag vor den Knien Narutos. Erneut schüttelte er verwirrt den Kopf. Das Tier war ihm wirklich unheimlich. Er öffnete die Rolle, kritzelte schnell einige japanische Schriftzeichen und rollte die Schriftrolle wieder zusammen, bevor er sie Nanashi vor die Pfoten legte. Die Katze miaute noch einmal, bevor sie Schriftrolle ins Maul nahm und zur Tür schritt. Mit einem kleinen Sprung hüpfte zur Türklinke hoch und zog diese mit den Pfoten nach unten. Als sie wieder auf den Boden kam, war die Tür einen kleinen Spalt offen, durch diesen sie sich quetschte. Die Katze war weg und stillschweigend und besorgt zugleich saß der Shinobi an Sasukes Futon… Stunden vergingen. Etwas zerknickt hatte es der Blonde geschafft sich neben Sasuke an die Wand zu robben, wo er angelehnt nun auf die Rückkehr der Katze wartete. Irgendwie kam es ihm vor, als sei Nanashi schon seit Tagen weg. So weit weg war der Hokage-Turm doch nicht?! Oder war die Godaime nicht da? Er seufzte leise und wand sich an den Futon, als sich der Besitzer dieses leicht unter der Decke bewegte. Müde öffnete der Uchiha seine Augen. Er musste kurz ein paar Mal blinzeln, bevor er alles klar sehen konnte. Vor seinen schwarzen Seelenspiegeln sah er die weiße, nackte, kalte Decke. Nichts besonders, eben das, was er nach dem Aufwachen immer sah. Er keuchte kurz, als ihn ein drückender Schmerz durch den Kopf fuhr. Seine Finger zitterten, als er sie mühevoll an seine Schläfe führte. So mies hatte er sich seit Jahren nicht mehr gefühlt. Mit leisem Stöhnen stemmte er sich an seinen Ellenbogen nach oben und sah verschwommen das Gesicht des Uzumakis vor sich. Es vergangen einige Minuten, bis er realisierte, dass es der Blonde war, der da vor ihm saß. Er schloss seine Augen und griff sich erneut an den Kopf. „Wie geht es dir…“ Seine Stimmt klang ziemlich zerkratzt und war nicht all zu laut, so dass der andere nur wenig verstand. Naruto aber konnte sich denken, was Sasuke ihn gefragt hatte und legte ein warmes Lächeln auf. „Mir geht’s gut…“, meinte er freudig, sah aber im nächsten Moment den anderen wieder besorgt an. Er war schuld daran, dass es seinem Gegenüber schlecht ging. Wäre er nicht so tollpatschig gewesen und in den See gefallen, dann hätte der andere ihn nicht bei dem kalten Wetter retten müssen. Reumütig ließ er den Kopf hängen und nuschelte ein verlegendes „Gomen…“. „Lass gut sein…“, hauchte der andere heißer und ließ sich wieder in seinen Futon sinken. Müde schloss er seine Augen. „Aber…“ Naruto schwieg. Die Stille im Zimmer hatte wieder einmal die Oberhand gewonnen und keiner getraute sich, etwas zu dem anderen zu sagen. Naruto spielte nervös mit dem Stoff seiner Boxershorts, während er erwartungsvoll zu dem anderen sah. In solchen Momenten war er immer aufmerksam, denn wenn die Stille stärker war als alles andere, dann würden bald wichtige Worte oder Taten kommen, zu mindestens war es zwischen den beiden immer so. Aber als bald eine viertel Stunde vergangen war, glaubte Naruto nicht mehr dran, dass noch irgendetwas kommen würde. „Sag mal, Naruto?“, zerschnitt der Uchiha die Stille und öffnete erschöpft seine Augen. „Mh?“ Verwundert, dass der Schwarzhaarige nicht schlief und doch noch eventuell etwas Erwartendes kam, sah er den anderen wieder an. Aber was kam, brachte ihn aus der Fassung. „Wie fühlt es sich an, wenn man verliebt ist?“ Hätte Sasuke durch das Fieber nicht schon einen leichten Rotschimmer auf den Wangen gehabt, hätte er diesen jetzt sicher nach dieser Frage. „Hö? Warum diese Frage?“ Innerlich schlug sich der Uchiha gegen die Stirn. Irgendwie war klar, dass der andere solch eine Gegenfrage stellte. Was sollte der Schwarzhaarige drauf erwidern? Sollte er dem anderen seinen Traum offenbaren, denn er im Fieberwahn hatte? Sicher nicht. Naruto würde dies nicht verstehen. Denn Sasuke konnte ihn schlecht erklären, dass sich beide in seinen Traum leidenschaftlich geküsst hatten und danach noch einen Schritt weiter gegangen waren. Bei der Erinnerung wurde er rot wie eine Tomate. Naruto hingegen verfolgte aufmerksam das Mienenspiel des Kranken. Die Röte im Gesicht schob er auf das Fieber. Aber diese Gesichtsausdrücke… Der Uzumaki wüsste gerne, was dem anderen gerade so durch den Kopf ging. Er schmunzelte kurz, als der Schwarzhaarige wieder das Wort erhob. „Na du bist doch in Sakura oder so, also dacht ich…“ „…da fragst du mich das mal… Warum nicht Sakura?“ Ja warum nicht Sakura? Sasuke aber wusste genau, wie die Kunoichi auf diese Frage reagieren würde. Sie würde sich sofort Hoffnungen machen und denken, sie hätte eine Chance bei den Uchiha und dies wollte er sich ersparen. Seufzend fuhr er sich durch sein verschwitztes Haar. „Ich will ihr keine falschen Hoffnungen machen, bevor ich mir nicht über das Gefühl im Klaren bin…“ Auch wenn nicht alles in dieser Aussage stimmte, so kaufte ihm Naruto diese ab. Er bekam ein breites Grinsen als Antwort und seufzte darauf hin genervt auf. Vielleicht war es doch eine falsche Idee den Blonden deswegen zu fragen. „Na ja…“ Überlegend hielt sich der Blonde den Finger gegen die Lippen. Wie erklärt man am Besten ’Verliebt sein’? Vor allem jemanden, der das Wort Liebe noch nie in seinen Leben in den Mund genommen hatte. Oder eher sehr selten. „Es ist ein tolles Gefühl, besser, als wenn man eine superschwere Mission mit Meisterleistung gemeistert hat. Aber es ist nur so ein tolles Gefühl, wenn der Partner, in den man verliebt ist, die Gefühle erwidert…“ Eigentlich müsste diese Erklärung für den anderen verständlich gewesen sein. Naruto hoffte dies zu mindestens. Gespannt wartet er auf eine Antwort von dem Uchiha, aber erhielt keine. Das wunderte den Blonden nicht, denn der andere war so wortkarg, warum sollte er da auch auf so eine Aussage Antwort geben? Seufzend strich er sich einige Strähnen hinter das Ohr. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sich der andere öffnen würde. Naruto schloss seine Augen und lauschte einfach der Stille, die zwischen ihnen entstanden war. „Und wie fühlt sich ein Kuss an?“ Erschrocken riss der Blonde seine Augen auf und sah auf seinen Mitbewohner. Hastig schüttelte er den Kopf. Er hatte sich sicher verhört. Sicher! Sein Blick war weiter starr auf Sasuke gerichtet, erst als dieser verlegen zur Seite schaute, löste sich der Blonde aus seiner inneren Starre. Na gut, jemand hatte ihn gefragt, wie sich ein Kuss anfühlte, aber dieser einer war nicht irgendwer, sondern der stolze, gefühlskalte Uchiha selbst. Und dann auch eine Frage, die ihm Naruto aus den Stehgreif nicht erklären konnte. „Na ja…“, stammelte er leise und bekam einen leichten Rotschimmer auf seine Nasenspitze. Er selber hatte noch nie einen richtigen, leidenschaftlichen Kuss gehabt, deswegen wusste er auch nicht, wie er dies erklären sollte. „Dann lass es uns… probieren…“, schlug Sasuke kleinlaut vor und starrte vor sich auf die Bettdecke. Ihm war es schon etwas peinlich, weswegen er den anderen nicht ins Gesicht sehen wollte, aber irgendwann musste er ja in diesem Chaos von Gefühlen Klarheit bekommen. Erschrocken blickte er auf, als er leise Scharrgeräusche; die durch das Gipsbein von Naruto kamen, als dieser gerade zu ihm robbte; hörte. Nach einigen Sekunden saß der Blonde ihm genau gegenüber. Das Blau der Augen fesselte ihn. Scharf zog er die Luft ein, als er den Atem des Uzumaki an seinen Lippen vorbei streifen fühlte. Er schluckte hart und beugte sich leicht nach vorne. Sekunden vergingen, aber beide hatten sich kein Stück weiter bewegt. Sasuke wusste nicht, ob es er machen sollte. Naruto hingegen wartete auf die Reaktion des anderen. Seine Augen waren fest geschlossen. Er wollte, dass es einfach vorbei war. Hätte ihn die Neugier nicht so gepackt, so hätte er vielleicht nicht eingewilligt. Irgendwie verstand er nicht, wieso der andere ihn solch komischen Sachen fragte. Sonst hatte sich der Uchiha für solche Art von Gefühlen auch nicht interessiert. Weitere Sekunden vergingen und der Blonde seufzte kurz, bevor er seine Hand den anderen in den Nacken legte und ihn weiter zu sich dran drückte. Sachte verschmolzen ihre Lippen. Erschrocken über die Initiative des anderen, riss Sasuke seine Augen weit auf. Damit hatte er nicht gerechnet, auch nicht, dass Naruto es so einfach zuließ. Er schloss seine Augen und genoss das kurze Gefühl von Wärme auf seinen Lippen. Fühlte sich jeder Kuss so an? Er wusste es nicht. Als sich der Blonde löste, drückte ihn der Uchiha am Hinterkopf wieder zu sich und presste erneut seine Lippen auf die seines Gegenübers. Der Widerstand von der anderen Seite war ihm egal. Er wollte nur dieses befreiende Gefühl und diese Wärme nicht verlieren. Beide lösten sich. „Sasuke…“, keuchte der andere erschrocken und wischte sich mit seinen Handrücken über die Lippen. So hatte er den anderen noch nie erlebt. Besitzergreifend und gierig. Verwirrt sah er sein Gegenüber, wollte schon zu den nächsten Worten ansetzen, als ihn plötzlich eine vulgäre Frauenstimme davon abhielt. „Naruto, wir kommen hoch…“ Erschrocken zuckten beide Jungs zusammen, als sie die Stimme von Sakura hörten. Wie sollte Naruto bei ihrer Anwesenheit reagieren? Wie sollte er sich ihr gegenüber verhalten? Schließlich hatte er eben ihren Schwarm geküsst, ein Kuss auf den Sakura schon seit Jahren wartete. Auch wenn es für ihn mehr oder weniger ein Experiment war, so war es trotzdem ein Kuss. Die Schritte zu ihren Zimmer worden lauter. Panisch sah Naruto zu den anderen. „Was soll wir machen?!“, flüsterte er den anderen besorgt zu und bekam nur ein verächtliches „Tz“ als Antwort. Er schnaubte leise. Erst brachte ihn der Uchiha in solch eine Lage und dann musste er es auch noch allein auslöffeln. Das hätte ihm gleich von Anfang an klar sein sollen. Die Schritte verstummten, als eine pinkhaarige Kunoichi im Türrahmen stehen blieb. Ein warmes Lächeln war auf ihren Zügen. Zielstrebig ging sie auf beide Jungs zu und gab Naruto einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ihr Lächeln wurde zu einen Grinsen, als sie bemerkte, wie sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen des Blonden legte. Hinter der Haruno kam auch gleich die Godaime und Nanashi durch die Tür. Noch bevor Naruto überhaupt ein „Hallo“ oder „Guten Morgen“ sagen konnte, hatte ihn Tsunade am Kragen gepackt und schleifte ihn aus dem Zimmer. „Wah… Hilfe!“ Aber anstatt irgendwelche Hilfe zu bekommen, hörte er nur das leise Kichern von Sakura. Leise murrend verschränkte er darauf hin seine Arme vor seiner Brust und ließ sich einfach in ein anderes Zimmer schleifen. Schmollend ließ er sich von der Hokage auf das Bett werfen und blieb dort sitzen. Wenn er es so recht bedachte, dann hatte die Frau für ihr Alter wirklich viel Kraft. Als ihn die Blondhaarige die Hand auf die Stirn legte, schlug er diese leicht bei Seite. „Keine Sorge, ich werde schon stillhalten…“, meinte er patzig und sah die andere frech an. Aber für solch eine Antwort bekam er von der Frau eine Kopfnuss verpasst. Murrend rieb er sich über den Kopf. Irgendwie hätte er damit rechnen müssen. Tsunade sagte nichts weiter und schubste den Shinobi auf das Bett, sodass dieser rücklings drauf lag. Sie formte schnell ein Fingerzeichen und sofort umhüllte grünes Chakra ihre Hand. Mit schnellen Bewegungen scannte sie den Kyuubiträger ab. Ein Lächeln zierte ihre Gesichtszüge, als ihr auffiel, dass alle schweren Verletzungen vollständig geheilt waren, aber irgendwas war ihr immer noch spanisch. Wie kam es, dass Kyuubi den Heilungsprozess beschleunigt hatte? „Sag mal, was ist gestern zwischen euch passiert?“, fragte sie ruhig und schnitt mit einen Chakrafaden den Gips am Bein auf. Sie bekam ein leises Seufzen als Antwort und sah darauf hin in die blauen Augen des Uzumakis. „Ich bin gestern in den See gefallen, aber es war nicht meine Schuld, dass Holz vom Bootssteg war morsch…“ Die Medic-Nin kicherte leise. Dies war typisch für den Shinobi. Mit einem warmem Lächeln entfernte sie den Gips komplett und setzte sich neben den Chaos-Nin. Naruto musterte sie verwirrt, bevor er sich wieder aufsetzte und erstmal sein Bein betrachtete. Mit breitem Grinsen sah er zu Tsunade. Wenn er den Uchiha die Nachricht überbracht hatte, wollte er erst einmal wieder ausgibig Baden gehen. „Alle Fälle hat Sasuke mich dann ’gerettet’…“ Das ’gerettet’ sagte er etwas hervor gehoben, denn hätte er das Gipsbein nicht gehabt, so hätte er sich auch selber retten können. „...und danach, ich weiß nicht recht, da ist irgendwie die Spannung, die zwischen uns war, wie weg geflogen und mir kommt es auch so vor, als würde Sasuke langsam abfangen sich zu öffnen…“ Nach seinem letzten Wort schwieg der Blonde. Stille war im Raum und seufzend stand die Godaime auf. „Na dann kannst du, sobald es Sasuke besser geht wieder nach Hause…“ Freudig grinsend stand Naruto auf und lief etwas taumelnd zur Tür. Sein Bein musste sich erst einmal wieder an Bewegung gewöhnen, aber dies schaffte er schon. Tsunade hatte nicht einmal die Chance gehabt aus dem Zimmer zu kommen, da hatte sie schon der Shinobi überholt. Leicht schmunzeln lief sie in den Flur. Mit breiten Lächeln humpelte der Uzumaki ins das andere Zimmer, um den Uchiha die Nachricht zu erzählen. „Sasuke, weißt du…“ Aber er verstummte. Erschrocken riss Naruto seine Augen auf und sah auf Sakura und Sasuke. Die Kunoichi beugte sich über den Shinobi. Sie untersuchte ihn nicht und maß auch kein Fieber. Beide hatten ihre Lippen aufeinander gepresst und küssten sich… ~to be continued~ Hast du nur noch einen Tag, nur eine Nacht, dann lass es Liebe sein… Hättest du nur eine Frage, die ich nie zu fragen wage, dann lass es Liebe sein… Lass es Liebe sein… Lass es Liebe sein… © Songtext "Liebe ist alles" by Rosenstolz Kapitel 8: Wrong smile ---------------------- What is love? Baby don't hurt me… Don't hurt me… No more! Oh I don't know, why you're not fair. I give you my love, but you don't care. So what is right and what is wrong? Gimme a sign… ~*~*~*~ Kapitel 8: Wrong smile Erschrocken wich Naruto zurück und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. Er konnte es nicht glauben. Erst fragte der Uchiha ihn, ob er ihn küsste und im nächsten Moment hatte er schon mit Sakura die Lippen verschlossen und küsste sie leidenschaftlich. Spielte er im falschen Film? Seine Schultern bebten leicht, aber er wollte sich auch nicht einmischen, denn so wie es aussah genoss die Kunoichi diese zärtliche Berührung. Leise ging er wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Tsunade stand im Gang und wartete auf ihre Schüler, als sie den Blonden raus kommen sah. Verwirrt hob sie eine Augenbraue und musterte ihr Gegenüber. Langsam ging sie auf ihn zu und wollte ihre Hand auf seine Schulter legen, als dieser mit einen warmen Lächeln aufsah. „Die beiden sind noch beschäftig, kann ich dir was zu trinken anbieten?“ Mit glücklich wirkendem Gesicht marschierte er an der Godaime vorbei und zur Treppen vor. Immer schön die Maske aufbehalten. Nichts anmerken lassen. Aber kaum hatte der Blonde den ersten Schritt auf die erste Stufe gemacht, rutschte er schon weg. Erschrocken schloss er seine Augen und erwartete schon den schmerzlichen Aufprall, dieser aber kam nicht. Verwirrt öffnete er seinen Augen und bemerkte, dass die Hokage ihn noch am Arm erwischt hatte und zurückzog. „Alles in Ordnung?“, fragte sie etwas besorgt und bekam nur ein Nicken als Antwort. Leicht hob sie den Arm des anderen über ihre Schulter und half ihm nach unten, bevor noch mehr passierte. Erleichtert seufzte Naruto auf, als beide in der Wohnstube unten ankamen. Er löste sich von der Älteren und taumelte etwas in Richtung Küche. Die Godaime folgte ihm und setzte sich an den Küchentisch, während sie den Shinobi beobachtet, wie dieser in den Schränken nach etwas suchte. Naruto murmelte Unverständliches Zeug vor sich her und fuhr sich dann seufzend durch die Haare. Er hatte keinen Plan, wo die Gläser oder die Teller standen. Schon irgendwie blöd. Nach einigem Suchen hatte er endlich die Gläser gefunden. Seine Schritte führten zum Kühlschrank, welchen er öffnet und den Kopf rein hängte. „Also Sake kann ich dir keinen anbieten…“, kicherte er Blonde leise und tauchte hinter der Tür wieder vor. Sein Blick schweifte kurz zu der Frau, bevor er eine Flasche Wasser öffnete und etwas ins Glas goss. Auch wenn er ein Lächeln, ein typisches Naruto Grinsen auf seinen Lippen hatte, so war er in seinem Inneren total aufgewühlt. Er verstand immer noch nicht, was er da gesehen hatte. Dabei war er fest davon überzeugt, dass er bei der Kunoichi landen konnte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Sasuke und Sakura waren immer noch mit ihren Kuss beschäftig, als sie sich nach einiger Zeit lösten. Beide hatten nichts von Narutos stürmischem Besuch bemerkt, da beide zu tief in dieser zärtlichen Berührung versunken waren. Etwas Speichel lief den Uchiha von den Mundwinkeln. Die Kunoichi hatte sich regelrecht an ihm festgesaugt. Ekelhaft! Also eins stand fest, dieser Kuss war nicht das, was er vor fünf Minuten bei Naruto erlebt hatte. Kein verrücktes Kribbeln auf seinen Lippen, als er die von ihr berührte; keine angenehmen Schauer die den Rücken runter liefen. Nichts von alldem war jetzt vorhanden. Fühlte sich jeder Kuss anders an? Oder war es nur der von Naruto, der so sehr aus der Reihe tanzte? Aber in einem, da war der Schwarzhaarige sich sicher. Dieser jetzige Kuss hatte ihn nur angewidert. Sein Blick verfinsterte sich, so gut er es mit den Kopfschmerzen konnte, aber hatte keinen Erfolg. Sein Gegenüber war auf Wolke sieben. Sakura war hin und weg. Endlich nach so vielen Jahren Schwärmerei ein Kuss von ihren geliebten Sasuke. Das Beste für sie war noch, dass der Shinobi sie selber gefragt hatte. Konnte es noch war besseres geben? Für sie nicht. Endlich hatte sie eine Chance bei dem Uchiha, zu mindestens dachte sie so, was der andere davon hielt wusste sie nicht und es war ihr in diesen Moment auch vollkommen egal. Ihre Gedanken waren schon bei der glücklichen Zukunft mit Sasuke. „Sakura, kommst du?!“ Die Stimme ihrer Meisterin drang zu ihr durch und sie rief ein „Ich komme gleich!“ ihr zu. Würde sie jetzt neben der Godaime stehen, so konnte sie diese Nicken sehen. Schnell checkte sie den Schwarzhaarigen durch und wühlte in einer ihrer Taschen nach einigen Medikamenten, die sie mitgebracht hatte. „Also du hast nur einen leichte Grippe, nichts ernstes, wenn du dich gut ausruhst, viel trinkst und schläfst, dann würdest du in drei Tagen wieder fit sein…“ Schnell rasselte sie die Worte herunter, stellte eine Flasche mit Medizin neben Sasuke auf den Boden und erhob sich. „Dreimal am Tag je 25 Tropfen…“, sagte sie schnell den anderen, aber bemerkt mit Betrübtheit, dass ihr der Shinobi gar nicht mehr zu hörte. Seufzend öffnete sie die Tür und trat aus dem Zimmer, bevor sie die Treppen zur Wohnstube herunter lief. „Nimmst du auch ordentlich deine Medikamente?“, fragte Tsunade den Shinobi, welcher nur ein gemurrtes „Ja…“ hervorbrachte. Sie kicherte leise. Irgendwie typisch für den Uzumaki, aber die Tabletten waren wichtig für ihn, zu mindestens in dieser Zeit nach seinen schweren Unfall. Das Siegel von Kyuubi hatte einige Risse abbekommen, ob es an den schweren Verletzungen lag oder etwas anderen daran schuld war, konnte sie nicht beurteilen. Sie hatte nur vor aller Zeit ein Medikament entwickelt, was das Siegel des Kyuubi stärkte und wieder vollständig verschloss. Kurz strich sie den Blonden eine verirrte Strähne hinter das Ohr, wie eine Mutter die möchte, dass ihr Kind auch gut aussah. „Naruto, ich habe Sasuke die Medizin neben das Bett gestellt, er sollte dreimal täglich immer 25 Tropfen nehmen…“ Erschrocken über die Stimme der Kunoichi riss der Blonde seinen Kopf nach oben. Auf seinen Lippen bildete sich ein typisches Naruto Grinsen. Ein Grinsen, was nicht die Wahrheit sprach, aber wie vorhin schon erwähnt. Immer schön die Maske aufbehalten… Mit langsamen Schritten lief die Kunoichi die letzten Stufen herunter. >Seh mich an…<, widerhallte es in Narutos Kopf, aber ihre Blicke trafen sich nicht. Weiter lief Sakura ihrer Meisterin entgegen. >Sag wenigstens, dass du froh bist, dass es mir gut geht…<, schallte es erneut in den Gedanken Narutos, aber die Haruno ging stillschweigend an ihm vorbei. Seine Maske hatte er nach wie vor auf und er winkte den beiden Kunoichis hinter her und wünschte ihnen einen schönen Tag. Auch er bekam ein Winken zurück und kurz danach fiel die Tür wieder ins Schloss. Stille… Nichts… Sie hatte nichts zu ihm gesagt. Leicht taumelte der Blonde rückwärts gegen die Wand und rutschte an dieser hinab. Seine Knie zitterten und seine Schultern bebten. Hörbar atmete er aus und wieder ein. Sein Herz pochte wie wild gegen seinen Brustkorb. Er musste sich beruhigen, aber es funktionierte nicht so recht. Er konnte es nicht verstehen. Dabei war er sich so sicher gewesen! Er war sich so sicher, dass die Gefühle der Pinkhaarigen ihm gegenüber ehrlich waren, dass er endlich bei ihr landen konnte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Oder einfach nur zu sehr in eine Sache, die es nie gab, reingesteigert? Kurz schüttelte er seinen Kopf und bettete diesen dann auf seinen angezogenen Knien. Plötzlich landete ein Futon vor seine Füße. Erschrocken blickte er die Treppe auf und sah dort den Uchiha, wie er sich leicht gequält an dem Geländer festkrallte. Verwirrt neigte er den Kopf zur Seite, bevor er sich aufrappelte und einige Schritte zu den anderen humpelte. Am Treppenansatz blieb er stehen. „Was soll das werden?“ „Wir schlafen unten im Gästezimmer…“ Verwirrt hob der Uzumaki eine Augenbraue hoch. Sasuke hatte hier ein Gästezimmer? Warum mussten sich dann beide ein Zimmer teilen, wenn es noch ein zweites gab? Und vor allem… Warum mussten sie die vielen Stufen hoch gehen?! Leise schnaubte Naruto auf und sah den anderen schmollend an. „Warum mussten wir uns dann ein Zimmer teilen, wenn du eh noch ein ’Gästezimmer’ hattest?“ Demonstrativ mit verschränkten Armen vor der Brust stellte er sich vor Sasuke, der ihn noch aus glasigen Augen ansah. Irgendwie schon ungewohnt, den anderen so zu sehen. So schwach und vor allem so zerbrechlich. Sachte legte er sich den Arm des anderen um seine Schulter und stützte ihn so gut es ging. „So musst du nicht… mit seinen Bein die vielen Treppen hoch laufen… nur um nach mir zu sehen…“, keuchte der Dunkelhaarige heißer. Schleppend kamen beide voran. Sasuke hatte seine Augen schon halb geschlossen, schaffte es aber noch Naruto in das Gästezimmer zu dirigieren. Als beide das Zimmer sowie das etwas eingestaubte Bett erreicht hatten, ließ sich der Uchiha mit einen leisen Stöhnen nieder. Er hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend war in dieses Zimmer zu kommen. Langsam ließ er sich nach hinten fallen. Seine Lider worden immer schwerer, bis er sie nach einiger Zeit ganz schloss. Naruto stand unterdessen immer noch neben dem Bett. Der Schwarzhaarige vor ihm war sofort wieder eingeschlafen. Mit langsamen Schritten ging er aus dem Zimmer und einen kleinen Gang lang, bis er nach einiger Zeit wieder zur Küche gelangte. Nachdenkend blieb er im Rahmen stehen, bevor er von neuem in den Küchenschränken nach Etwas suchte. Er brauchte eine Schüssel und vielleicht auch ein Glas. Wo die Gläser standen hatte er sich gemerkt, nur mit dem Finden der Schüssel gab es kleine Probleme, aber nach eisernen Suchen entdeckte er auch diese. In die Schüssel gab er kaltes Wasser. Während das Wasser langsam in die Schüssel lief, wühlte er im Gefrierfach vom Kühlschrank nach einigen Eiswürfeln und gab dieser in die Schüssel mit zu. Er drehte das Wasser zu und nahm sich den gefüllten Behälter und einen trockenen Lappen aus einem anderen Schrank. Schon fast etwas schüchtern wirkend ging er wieder ins Gästezimmer und sah dort den anderen liegen, wie er zittern zusammengekauert hatte. Naruto stellte die mitgebrachten Dinge auf einen kleinen Nachtschrank neben dem Bett. Sein besorgter Blick war weiter auf den Uchiha gerichtet, welcher im Schlaf leise und gequält keuchte. Er seufzte kurz auf, bevor er in den Flur ging und dort den Futon vom Boden holte. Ohne Mühe zog er das Stück Stoff einfach hinter sich her und ins Gästezimmer. Vor dem Bett blieb er stehen und ließ den Futon los. Zuerst musste er Sasuke wieder auf den Rücken legen. Etwas zögerlich griff er zu der Schulter des anderen und drehte diesen rücklings auf das Bett. Irgendetwas faszinierte Naruto an Sasuke, aber wusste nicht was. Musternd betrachtete er den anderen. Die zierlichen, langen Wimpern; die blasse Haut, die durch das Fieber einen leichten rosa Ton annahm; der muskulöse Brustkorb, der sich durch den Stoff des Shirt abzeichnete und sich schnell hob und sank; das matte, verschwitzte Haar, was dem anderen an der Stirn klebte. Der Blauäugige wusste selber nicht, was ihn an dem anderen so begeisterte. Leicht beugte er sich über den Kranken und ihre Lippen hätten sich beinahe berührt, als aber zwei Worte den Blonden in der Bewegung erstarren ließen. „Ai shite…“ Bestürzt wich der Kyuubiträger nach hinten und stolperte Ungeschick, sodass er auf sein Hinterteil landete. Irritiert sah er zu den anderen und schüttelte heftig den Kopf, bevor er die Decke des Futon auf das Bett warf. Schleppend rappelte er sich wieder auf und deckte den anderen ordentlich zu, bevor er Sasuke einen kühlen Lappen auf die Stirn legte. Sachte strich er noch einige verklebte Strähnen hinter das Ohr, ehe er das Zimmer verließ. Vor der Tür lehnte er sich an die Wand und legte seinen Kopf in die Hände. Was hatte er sich auch bei der ganzen Sache gedacht… Die Tage vergingen und beide wechselten kaum ein Wort untereinander. Auch die Sache mit den beiden Küssen war für das Erste unter den Tisch gefallen. Niemand der beiden verlor ein Wort drüber. Der Blonde zog sich an der Tür seine Schuhe an und sah über die Schulter hinweg zu dem Uchiha, der sich halb im gehen ein halbes Brötchen in den Mund schob. Sasuke ging es wieder gut, dies hieß gemeinsames Wohnen ade. Eigentlich genau das, was er immer wollte. Einfach raus hier, wieder zurück in seine vier Wände. Zurück in sein Leben. In sein beschissenes Leben wenn man es genau nahm. Leise seufzte er, als er sich seine Jacke überzog und einer seiner Tasche über seine Schulter warf. Jetzt hieß es Abschied nehmen vom gemeinsamen Leben. Betrübt sah Naruto auf den Boden und bemerkte erst später, wie ihm der Uchiha eine Hand auf die freie Schulter gelegt hatte. „Wenn du willst, kannst du auch hier bleiben…“, meinte der Uchiha ernst und bemerkte, wie der andere mit einen warmen Lächeln zu ihm aussah. „Danke für das Angebot, aber ich lehne ab… schließlich kann ich dir nicht ewig auf die Pelle rücken…“ Naruto ging zur Tür heraus, gefolgt von seinen Freund, der fertig angezogen hinter ihm gestanden hatte. Er ignorierte das Murren des anderen und ging in den kühlen Wintermorgen. Ein kalter Schauer jagte über sein Rücken, als ihm die Kälte bis zu den Knochen kroch. So kalt hatte er diesen Tag gar nicht eingeschätzt. Schweigend liefen beide nebeneinander her. Sasuke verlor genauso wenig ein Wort über die Küsse wie Naruto. Er ging einfach still mit der zweiten Tasche des Uzumaki neben diesem her. Sein Blick fiel abermals auf den Blonden. Auf dessen Antlitz; die blauen Seelenspiegel, die selten Leid zeigten; die rosigen Lippen, von denen er schon probieren konnte; den drei kleinen Narben auf jeder Wange. Ohne es richtig wahrzunehmen haben beide schon das Uchiha-Viertel verlassen und kamen langsam und gemächlich in das Dorf. An jeder Ecke konnte man sie hören. Das leise Tuscheln hinter vorgehaltenen Händen. Der Uzumaki versucht nicht mehr auf die Stimmen zu hören und wollte sich auf etwas anderes konzentrieren, aber missglückte bei dem Versuch. Das erste Ablenkungsthema, was ihm spontan einfiel war der Kuss zwischen Sakura und Sasuke. Hastig schüttelte er seinen Kopf und sah zu dem anderen rüber, der stumm neben ihm herlief. Wie konnte man nur so ungesprächig sein! Dem Blonden würden tausend Sachen zum Erzählen einfallen, aber vielleicht war es auch so besser. So stritten sich beide nicht mal und so würde auch vielleicht nicht das Thema mit den Küssen fallen. Gedankenverloren marschierte er weiter. Erst als ihn eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken riss, zuckte er schon fast ängstlich zusammen. „SASUKE~KUN“, rief Sakura von weitem und hielt vor den beiden Jungen an. Mit schmachtenden Blicken sah sie ihren Schwarm an. Anscheinend hatte sie immer noch mit bemerkt, dass der Uchiha nichts von ihr wollte. Aber wie hieß es so schön: ’Liebe macht blind’. Wie ein kleines Schulmädchen, was im nächsten Moment eine Schultüte erwartet, hackte sie sich bei den Dunkelhaarigen ein. Naruto sah diesen Spektakel nur wortlos zu. Er hielt seinen Freund die Hand entgegen, damit dieser ihm seine Tasche geben konnte. Der andere überreichte ihm auch diese. Ohne es sich auch nur anmerkten zu lassen, ging er traurig weiter. Er konnte es sich nicht mit ansehen, wie die beide wie die Kletten aneinander hingen. Erneut kam ihn der Kuss der beiden in den Sinn und erneut gab es ihm ein Stich ins Herz. Aber auf was war er eifersüchtig? Auf Sasuke, dass er Sakura geküsst hatte oder umgekehrt? Leise murrend kickte er einen Stein vor sich her, als er an dem Wohnblock ankam, wo er wohnte. Ein ungutes Gefühl überkam ihm und trug sich deswegen schleppend die Stufen hoch. Irgendetwas war merkwürdig, dies wusste er. Eine innere Stimme hielt ihn vor dem Weitergehen ab. Ein Drang hinderte ihn daran, seine Schritte weiter zusetzen. Trotzdem wanderte er mit Mühe weiter voran. Vor seiner Tür stoppte er und legte einfach nur die Hand auf die Klinke, bevor er diese öffnete… Sasuke hingegen hatte noch mit der Haruno zu kämpfen gehabt, als plötzlich hinter den beiden eine Explosion zu hören war. Erschrocken wandten sich beide um und der Uchiha war der erste, der sich aus seiner Starre löste. Hastig rannte er in die Richtung des Wohnblockes. Die Wohnung, wo die Explosion statt fand war keine andere als die von Naruto… ~to be continued~ I want no other, no other lover. This is your life, our time. When we are together I need you forever. Is it love? What is love? Baby don't hurt me… Don't hurt me… No more! © Songtext "What is love" by Haddaway Kapitel 9: Alles verloren? -------------------------- Weißt du noch, wie's war? Kinderzeit - wunderbar: Die Welt ist bunt und schön. Bis du irgendwann begreifst, dass nicht jeder Abschied heißt, es gibt auch ein Wiedersehen. Immer vorwärts. Schritt um Schritt. Es geht kein Weg zurück. Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen. Die Zeit läuft uns davon. Was getan ist, ist getan und was jetzt ist, wird nie mehr so geschehen. Es geht kein Weg zurück. ~*~*~*~ Kapitel 9: Alles verloren? Überstürzt rannte Sasuke die Treppen nach oben. Sein Atem war ein hektisches Keuchen. Ein Gefühlschaos von Besorgnis, Verzweiflung und Verwirrung brach in ihn aus. Er verstand nicht wie diese Explosion zustande kommen konnte. Stand da wieder der dahinter, der schon diesen Anfänger von Ninja auf Naruto gehetzt hatte? Auf den letzten Stufen zur obersten Etage kam ihm schon eine stickige Rauchwolke entgegen. „NARUTO!“, schrie der Uchiha durch den Gang und wollte schon die ersten Schritte in den Qualm wagen, als seine Augen eine schwarze Silhouette fixierten. Ein lautes Husten und eine schwankende Person – zu mindestens hatte dies durch die dicken Rauchschwaden so den Anschein – kam auf ihm zu. Zögerlich machte er einen Schritt vor, bis er sich wirklich sicher war, dass von den anderen Menschen keine Bedrohung ausging. Seine Füße trugen ihn schneller voran, als er endlich die andere Person erreichte. Schnell breitet er seine Arme aus und fing den anderen auf. „Naruto, he sag was!“ Der andere zuckte kurz, bevor er erneut laut aufhustete. Die Stimme kam ihn weiter weg vor, als das man denken könnte, dass die Person direkt neben ihm stand. War dies wirklich Sasuke oder hatte er Halluzinationen? Wieder hustete er auf und bemerkte, wie er sachte aus der Rauchwolke geholt wurde. Er wusste nicht wie viele Minuten vergangen waren, als beide unten ankamen. Ihm kam es vor, als wären es Stunden gewesen. Die kalte Luft von draußen brannte in den durch Rauch gereizten Lungen. Er traute sich gar nicht seine Augen zu öffnen. Diese würden sicher genau so höllisch brennen. Immer wieder hörte er Bruchteile von seinem Namen, konnte aber nicht wirklich erkennen wer ihn da rief. „Naruto, mach die Augen auf!“, rief Sasuke besorgt, sah aber nur, wie der andere bockig den Kopf schüttelte. Er seufzte, bevor er den anderen sanft seine Hand auf die Augen legte. Zärtlich lehnte er seine Stirn gegen die seines Gegenübers. Wenn er stur weiter auf ihn einredete, würde der andere genauso störrisch sein und nichts sagen. Also musste er wohl oder übel auf die zärtlichere Art und Weise übergreifen. Sachte nahm er die eine Hand des Blonden und drückte diese leicht. „Ist dir was passiert? Ich mache… äh… mir so meine… Sorgen…“ Die Stimme des Uchihas wurde immer leise und die letzten Worte verstand man kaum. Trotz dessen, dass man das Geflüster kaum verstanden hatte, zeigte es Wirkung. Erschrocken riss der Uzumaki seine Augen auf. Hatte der stolze, eiskalte Uchiha gerade gesagt, er mache sich Sorgen? Auch jetzt bemerkte er, wie nah er dem anderem eigentlich war. Erschrocken löste er sich von Sasuke und sah diesen verwundert an. Eins stand fest, entweder er war noch benebelt oder seine Ohren funktionierten noch nicht richtig. Leicht klopfte er sich gegen seine Ohren, aber nichts geschah. Alles war genauso laut wie davor. Er zuckte mit den Schultern. Dies war wieder ein Phänomen, was er nicht erklären konnte. Sachte wurde er von den anderen in die Arme genommen. „Sasuke…“ krächzte der Blonde erschrocken. Naruto versuchte sich zu lösen, schließlich waren sie nicht alleine auf der Straße und außerdem stand nicht weit entfernt Sakura, die alles mit ansah. Trotz kräftiger Gegenwehr kam er aus dem starken Griff des anderen nicht raus. Irgendwann beließ er es einfach dabei. Geschwächt ließ er seine Arme nach unten sinken und sie seitwärts am Körper hängen. Wenn er es so recht bedachte, hatte er alles verloren. Hinter ihnen waren laute Stimmen zu hören, die immer wieder schrieen „Löscht das Feuer!“. Seine Wohnung brannte ab, der Himmel wurde dunkler und einige Regentropfen fielen herab. Er stand nur da, seinen Kopf gegen die Brust des Schwarzhaarigen gelehnt. Seine ganzen Wertsachen wurden zu Asche und er blieb einfach weiter hier stehen. Seine ganzen Erinnerungsstücke an Missionen oder anderen wichtigen Ereignissen rabenschwarz verkohlt, aber er bewegte sich nicht weiter vom Fleck. Die Tropfen liefen seine Schläfe herab, seinen Wangenknochen nach unten und über die drei Striche auf jeder Seite. Aber nicht jeder Tropfen der das Kinn runter lief war vom Regen. Zögerlich krallte sich der Blonde in das Oberteil des anderen. Sein Körper bebte leicht, was aber nicht an den kalten Regen lag. „Du frierst…“, hauchte der Schwarzhaarige leise. Der Blonde wollte dies eigentlich mit einen „Nein…“ abstreiten, aber bevor er antworten konnte, wurde ihm das Wort abgeschnitten. „Sasuke-kun?“ Die rosahaarige Kunoichi stand etwas verwirrt neben den beiden Jungs. Auch sie sah sich das Spektakel stumm an. Erschrocken hoben beiden ihre Köpfe und Naruto schaffte es endlich sich zu befreien. Er musterte kurz Sakura, bevor er sie mit einen falschem Grinsen entgegen sah. „Tut mir leid, ich hab euch sicher gestört…“, hauchte er leise und sah beide verlegen grinsend an. Ehe einer von beiden etwas sagen konnte, hatte sich der Blondhaarige schon umgewandt und rannte in die Entgegengesetzte Richtung seiner Teamkameraden. Die Stimme des Uchihas hörte er nicht mehr. Seine Ohren waren wie verschlossen. Er wollte den beiden nicht im Wege stehen. Wenn Sasuke Sakura liebte, dann sollte er sich doch freuen, dass die jahrelange einseitige Liebe der Kunoichi endlich erwidert wurde. Auch wenn es hieß, dass er dafür leiden musste. Lieber wollte er, dass die Rosahaarige glücklich war, als er selber. Sie war für ihn in den letzten Jahren zu einen der wichtigsten Menschen geworden. Genauso wichtig wie sie, waren für ihn die Godaime Tsunade, sein Teamkamerad Sasuke und seine beiden Sensei Kakashi und Iruka. Die Bindung zwischen seinen ehemaligen Akademielehrer hatte sich seit dem Tod von Jiraiya sehr stark entwickelt. Der Regen prasselte weiter auf ihn herab, während ihn seine Schritte einfach irgendwo hinführten. „Sakura…“, flüsterte Sasuke leise und sah in die türkisfarbenen Augen des Mädchen. Er bekam einen verwirrten Gesichtsausdruck von der Haruno entgegen. Mit leisen Seufzen ging er einen Schritt vor, als ihn plötzlich die ruhige Stimme ihre Senseis ihn von hinten überraschte. „Hoi ihr…“, rief ihn der silberhaarige Jo-Nin zu und gesellte sich zu beiden. Kakashis Miene war wie immer, nie ganz bei der Sache und etwas schläfrig wirkend, aber etwas Besorgnis und Betrübnis drückten sein nicht verdecktes Auge aus. Sein Blick fiel auf das Feuer, welches langsam ein Ende nahm und erkannte sofort, wessen Wohnung es war. Sofort wirkte sein Gesichtsausdruck etwas besorgter, aber seine beiden Schüler bemerkten dies nicht. Er musterte beide und legte den Kopf leicht schief. „Wo ist Naruto?“ Als Antwort bekam er nur ein Schulternzucken und nickte darauf hin. Träge führte er seine Schritte an den beiden vorbei und in die Richtung, wo auch der Blondhaarige verschwunden war. Der Hatake kriegte nur verwirrte Blicke hinterher geworfen. „Was war das denn jetzt?“ Sakura fiel sofort auf, dass mit ihren Lehrer etwas nicht stimmte, schon allein, dass dieser ohne seine Icha Icha Paradies in den Händen durch die Straßen gelaufen war, machte sie stutzig. Selbst wenn es regnete, da las ihr Sensei auch und einen Schirm hatte er bei solch einem Wetter immer dabei. Sie wollte den Silberhaarigen folgen, wurde aber von ihren Schwarm aufgehalten. Irritiert blickte sie zu diesen auf, erhielt aber nur ein leichtes Kopfschütteln. „Wir sollten beide allein lassen, da stimmt etwas nicht…“, meinte er ruhig bevor beide etwas Schutz vor den Regen suchten. Naruto hingegen hatte sich auf irgendeiner Bank niedergelassen und starrte den Erdboden vor seinen Füßen an. Keine Menschenseele ging an ihm vorbei, was bei dem kalten Regen auch kein Wunder war. Dem Blonden kam es vor, als würde er schon seit Stunden hier sitzen. Seine Sachen waren vollkommen durchgetränkt, sein Körper zitterte vor Kälte, aber er wich nicht vom Fleck und blieb stur auf seinen Platz sitzen. Wo sollte er auch großartig hin? Sakura war mit Sasuke beschäftigt; Kakashi konnte er eh nicht finden, weil der Jo-Nin immer überall und nirgends war und Iruka hatte er seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Wenn er ehrlich war, hatte er wirklich Lust mal wieder eine Nudelsuppe mit seinen ehemaligen Lehrer essen zu gehen. Ein Ast zerknackte und erschrocken blickte der Kyuubiträger auf. Vor ihm entdeckte er seinen silberhaarigen Sensei. Irgendwie sah es beängstigend aus, wie langsam und qualvoll Kakashi auf ihn zu schritt. Irgendetwas stimmte nicht. „Naruto ich muss mit dir reden…“ Der Hatake setzte sich neben seinen Schüler und atmete hörbar aus. Er bemerkte wie die Angst dem Blonden den Rücken rauf kroch. Anscheinend fiel Naruto auf, dass Etwas nicht stimmte. Betrübt sah der Ältere auf den Boden. Er wusste gar nicht wie oder wo er beginnen sollte. Schon allein der Gedanke daran brachte ihn Schmerzen. Aber er musste dies Naruto erzählen, denn er hatte das meiste Recht auf diese Nachricht und der Silberhaarige hatte die Pflicht es ihm zu erzählen. Ernst sah er auf und in das bleiche Gesicht des anderen. „Iruka ist tot…“ Trocken; locker; ohne Gefühl, als wäre der Tod eines wichtigen Menschen das normalste auf der Welt, so kam dieser Satz rüber. Narutos Augen weiteten sich. Er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Ein Ansturm von Verwirrung, Wut, Trauer und Verzweiflung überkam ihm. Es konnte nicht wahr sein. Eine Lüge! Sein Sensei wollte ihn auf die Schippe nehmen! Wütend schnauben sprang er auf und fixierte den Älteren mit einem finsteren Blick, welcher auf den Boden sah. seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein Körper bebte, aber nicht vor Kälte sondern vor Wut. Langsam wechselten seine blauen Augen in ein tiefes Rot. „Sensei, sagen Sie mir, dass dies nicht wahr ist!“, schrie er den Jo-Nin an, aber er bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort. Narutos Hände verkrampften sich. Er glaubte Kakashi kein Wort. Kein einziges! Plötzlich packte er den Silberhaarigen am Kragen und zwang diesen auf zusehen. Erschrocken riss der Blonde seine Augen auf und das Rot wich aus diesen. Kakashi weinte! Sein Lehrer saß vor ihm und weinte! Der Uzumaki lockerte seinen Griff und ließ los. Seine Arme hingen schlaff an seinen Seiten herab. Tränen bildeten sich in seinen Augen und liefen unaufhaltsam seinen Wangen herab, bevor er auf seine Knie sackte. „Naruto, ich verstehe wie du dich fühlst…“, hauchte sein Sensei und sah wieder zu Boden, bevor er versuchte sich die Tränen weg zu wischen. Für Kakashi war Iruka mehr als nur ein Shinobi aus Konoha, ein Kamerad oder ein Freund. Für ihn war er die Liebe seines Lebens. Er stand zögernd auf und kniete sich neben seinen Schüler, bevor er diesen in den Arm nahm. Er verstand Naruto, vielleicht war er auch der einzige, der es richtig konnte. „Ich habe ihn geliebt…“, hauchte der Ältere leise, aber Naruto bekam nur noch Bruchstücke von der rauen, dunklen Stimme, die ihm weit entfernt vorkam, mit. Für ihn war Iruka der wichtigste Mensch; der erste, der ihn akzeptiert hatte wie er war. Er war für ihn wie ein Vater, den er nie hatte. Er bemerkte wie ihm der andere sachte hoch half und mit auf die Bank zerrte. Sein Körper zitterte, weswegen er sich leicht an die Brust des anderen schmiegte. Verkrampft vergrub er sein Gesicht in seine Hände und weinte hemmungslos. Ihm war kalt und er fühlte sich so leer an, als hätte man ihm gerade gewaltsam die Seele aus den Leib gerissen. War er verdammt gewesen nur in Unglück zu leben? Bilder vergangener Tage und Jahre liefen in seinen Kopf Revue. Ihre letzte gemeinsame Nudelsuppe kam ihm auf einmal vor, als wäre diese erst gestern gewesen, obwohl diese schon über einen Monat her war. Er saß da und erzählte stolz seine erfüllte Mission, während ihn der Chu-Nin mit einem Lächeln aufmerksam zuhörte. Dies machte Iruka immer. Er hatte immer ein offenes Ohr für ihn gehabt. Ihm gelauscht und manchmal auch ein Lob oder einen Rat ausgesprochen. Er wusste genau, wie stolz sein Akademielehrer auf ihn war. Plötzlich kam ihn Bild ihn den Sinn, was kurz nach seinem dreijährigen Training mit Jiraiya war. Völlig erschöpft und verschwitzt kam er von einer Mission zurück. Die Abenddämmerung war schon eingebrochen und den ersten den er begegnet war, war der braunhaarige Chu-Nin gewesen. Iruka war damals auf den Weg ins Onsen gewesen und hatte Naruto mit eingeladen, dass er mitkommen konnte. Der Blonde hatte natürlich nicht nein gesagt und war mit seinem Rucksack sofort mitgegangen. Dort konnte er sich anhören, wie groß er geworden war und welche Muskulatur er doch bekommen hatte. Wie stolz er doch auf sich und die Worte seines Senseis war. Noch weitere Szenen liefen vor seinem inneren Auge ab, Szenen wie diese von dem Tag, als er erfahren hatte, dass er der Träger von Kyuubi war. An diesem Tag war er sich auch bewusst geworden, wie Iruka über ihn dachte. Wie sehr er ihn achtete und schätzte. Das er ihn akzeptierte, wie er war. Für Naruto war dieser Tag einer der Wichtigsten. Der Regen tropfte unaufhörlich weiter und untermalte die Stimmung der beiden Shinobis. Mit langsamen Schritten näherte sich jemand und auch nur Kakashi bemerkte den Neuankömmling, welcher sich neben beiden auf der Bank niederließ. Schwarze, besorgt wirkende Augen musterten die beiden Ninjas auf der Bank. Sachte legte der Dunkeläugige seinen Arm auf die Schulter des weinenden Jungen. „Er hat es wirklich nicht sehr leicht…“, hauchte er leise und schloss seufzend seine Augen. Von seinen Sensei erntete Sasuke ein leises „Ja…“ als Antwort. Langsam erhob sich der Ältere und während der Blonde nach einem Halt suchte, schob er ihn zu dem Uchiha hinüber. Die besorgte Miene des Silberhaarigen hellte sich kurz auf, als er die beiden so sah. Er war sich sicher, dass Naruto bei Sasuke am Besten aufgehoben war. Leise verließ er die jetzige Szene und überließ seinem verantwortungsbewussten, schwarzhaarigen Schüler die Aufgabe über den Kyuubiträger zu wachen. Sasuke nickte den Jo-Nin zu, bevor dieser ganz aus seiner Sichtweite verschwand. Erneut fiel sein Blick auf den zitternden Jungen in seinen Armen. Sanft zog er ihn mit sich herauf. Wenn beide weiter hier draußen in Regen blieben, würden beide krank werden und dies wollte er dem Blonden ersparen. Sachte nahm er ihn in den Arm und formte das Fingerzeichen für Shunshin-no-Jutsu[1]. In einem Wirbel aus wilden Blättern waren beide von der Fläche verschwunden. Sasuke kam zurück ins Schlafzimmer. Ein Handtuch lag über seinen Schultern, während er mit einem anderen seine Haare abtrocknete. Er hatte sich quälend aus seinen Klamotten befreit, welche schon an seinen Körper vor Nässe geklebt hatten. Auch den Blondhaarigen, welcher mit angezogenen Beinen auf dem Bett saß und die Wand vor sich anstarrte, hatte er von den nassen Sachen befreit und abgetrocknet in ein paar Sachen gesteckt. Leise seufzend lief der Uchiha auf das Bett zu und setzte sich zu Naruto, bevor er diesem mit dem Handtuch auf seinen Schultern die Haare abrubbelte. Irgendwie schmerzte es Sasuke Naruto so zu sehen. Zögernd strich er ihm über die Wange und lehnte seine Stirn gegen die des anderen. Aber das einzige was er sah, waren die leeren, blauen Augen des Kleineren. Ein Seufzen kam über seine Lippen und er schloss seine Augen. Er konnte wirklich froh sein, dass er Sakura vorhin überreden konnte, dass sie nach Hause ginge, um sich wenigstens ein paar neue Sachen anzuziehen. So hatte er die Zeit gehabt Sensei Kakashi und Naruto zu suchen und zu finden. Auch das Gespräch der beiden hatte er mitbekommen und somit auch vom Tod Irukas. Für den Schwarzhaarigen war der Akademielehrer nichts besonders. Ein Mensch wie jeder andere auch. Jemand mit dem er nicht all zu viel zu tun hatte, aber er wusste genau, welch wichtiger Mensch er für den Uzumaki war. Weiter betrachtete er das Gesicht des Blonden und nahm es in beide Hände. Er zog den Blick des anderen auf sich. Sollte er es denn jetzt ausnutzen? Träge beugte er sich nach vorne. Er streifte mit seinen Atem die rosigen Lippen des anderen. Sachte, um den anderen nicht zu erschrecken, legte er seinen Lippen auf die von Naruto. Keine Gegenwehr, kein Einspruch. Anscheinend bemerkte der Blauäugige es nicht einmal, dass er von seinem Rivalen, seinen Teamkollegen und - so wie es wieder einmal aussah - seinen jetzigen Mitbewohner geküsst wurde. Sasukes Gegenüber ließ es einfach über sich ergehen, so als wenn er zu nichts mehr die Kraft hätte sich gegen irgendetwas zu wehren. Irgendwie wirklich deprimierend. Was sollte der Schwarzhaarige noch machen, damit sein kleiner blondhaariger Wirbelwind wieder lächelte so wie früher? Er wusste es nicht… ~to be continued~ Ach, und könnte ich doch nur ein einziges Mal die Uhren rückwärts drehen. Denn wie viel von dem, was ich heute weiß, hätte ich lieber nie gesehen. Es geht kein Weg zurück. Dein Leben dreht sich nur im Kreis. So voll von weggeworfener Zeit. Deine Träume schiebst du endlos vor dir her. Du willst noch leben, irgendwann. Doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her. © Songtext "Es gibt kein Weg zurück" by Wolfsheim [1] Shunshin-no-Jutsu: http://de.narutopedia.eu/wiki/Shunshin_no_Jutsu Kapitel 10: Open your eyes -------------------------- Ich sehe in dir die Traurigkeit gewinnt, dein Lächeln lügt mir etwas vor, ich ahne nur den Grund der dich verletzt. Du bist den Tränen ziemlich nah. Ich bin kein Gott und kann dein Innerstes nicht sehen. Was du jetzt tust, kann ich nicht verstehen. Du spielst den starken Mann, für jeden den du liebst. So viel, wofür du dich aufgibst… Du schweigst, wenn jeder andre schreit. Du lachst, obwohl dein Schmerz verbleibt. Du singst dein eigenes Trauerlied, denn Trauer ist das, was du liebst. ~*~*~*~ Kapitel 10: Open your eyes Weiter küssten sich beide, aber Naruto rührte sich nicht. Mit leerem Blick starrte er in das Gesicht des Uchihas. Kein Zucken und keine Regung. Nach einigen Sekunden löste sich Sasuke und der Blonde sah ihm in die schwarzen Seelenspiegel. Leicht neigte er seinen Kopf zur Seite und musterte den Dunkelhaarigen. Seine Gedanken rotierten ins Leere. Egal wie sehr er sich anstrengte um sich abzulenken, gelang es ihm einfach nicht. Er wollte nicht mehr an die Worte seines silberhaarigen Senseis denken. Er wollte sie vergessen, aber dies war unmöglich. Ein Teil seiner Seele war mit Iruka gestorben. „Ich habe ihn geliebt…“ Erschrocken riss der Uzumaki seine Augen auf. Erst jetzt erreichte ihn die Realität wieder, die Worte Kakashis. Wenn er schon unter den Verlust litt, wie sehr musste es dann der Jo-Nin erst? Zitternd griff er sich an seinen Kopf und kniff seine Augen fest zusammen. Ein pochender Schmerz machte sich breit. Er wollte einfach alles vergessen, einfach alles verdrängen. Er hörte die besorgte Stimme das Uchihas. Er hörte sie nur, aber verstand kein Wort. Weit weg erschien ihm der Klang des anderen. Erneute stumme Tränen liefen ihre Bahnen über seine Wangen. Sasuke beugte sich über den Uzumaki und strich ihm sachte die Tränen von der Haut. Was sollte er noch machen? Sanft legte er dem anderen die Arme um den Hals und drückte Naruto an sich. Ein Gefühlschaos von Wut – auf sich selber, weil er nicht wusste, was er machen sollte – und Betrübtheit – weil er den Blondhaarigen nicht so leiden sehen konnte – machte sich in ihm breit. Naruto hatte besseres verdient, als nur vom Leben bestraft zu werden. „Beruhig dich doch…“, hauchte er verzweifelt und schloss seine Augen. Der Uzumaki aber beruhigte sich nicht. Zitternd löste Naruto seine Hände aus seinen Haaren und krallte sich an den Schultern des anderen. Nach Schutz suchend legte er seinen Kopf gegen die Halsbeuge des Uchihas. „Sasuke…“, schluchzte er heißer und weinte hemmungslos vor seinem Freund. Behutsam strich der Schwarzhaarige ihm über den Rücken und Naruto bemerkte, wie der andere bei diesen Berührungen leicht zitterte. Zaudernd sah er auf und in die glasigen Augen seines Kameraden. Der Kyuubiträger erstarrte in seiner Bewegung und riss seine Augen auf. Wie in Zeitlupe beobachtet er, wie eine kleine Träne langsam die blasse Wange herab lief. Zögernd streckte Naruto seine Hand aus und fuhr über den Teil des Gesichtes, wo das salzige Wasser seine Spuren hinterlassen hatte. Weitere Tränen liefen ihre Bahnen über das Antlitz des blondhaarigen Shinobi. „Naruto…“, hauchte Sasuke und blickte in die Augen des anderen. Hastig fuhr er die eine Träne, die der andere nicht ganz weggewischt hatte, von seinem Gesicht. Sein Blick war ernst und er setzte sich dem anderen gegenüber. Etwas grob packte er sich die Handgelenke von Naruto und drängte diesen mit den Rücken an die Wand. Ihre Augen trafen sich und in den schwarzen Seen erkannte man nicht mehr die Betrübtheit wie vor einigen Sekunden. Sasuke war entschlossen genug, um dem anderen zu überzeugen, dass er mit dieser Trauermiene nie ein großartiger Hokage werden würde. Er beugte sich noch etwas weiter nach vorne, um seinen nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen. „Naruto, hör mir zu…“, fing er mit fester Stimme an und sah kurz zu Seite, ehe er wieder in die blauen Ozeane sah. Seine Lippen formten sich, aber bevor er seine nächsten Worte aussprechen konnte, klingelte es unten an der Tür. Mit einen leisen Brummen blickte er zur Zimmertür und murrte auf, als es zum zweiten Male schellte. Hastig ließ er von dem anderen ab und schwang seine Beine über die Bettkante, bevor er aufstand. Mit schnellen Schritten ging er zur Tür und blieb kurz im Rahmen stehen. „Bleib hier, ich bin gleich zurück…“ Ein Blick über die Schulter verriet ihn, dass der andere leicht nickte. Als es zum dritten Male klingelte ging er aus dem Raum. Naruto saß weiter auf dem Bett und starrte den Boden vor sich an. Irgendwelche wichtigen Worte wollte ihm der andere sagen, dies hatte er regelrecht im Inneren gespürt. Sein Blick war weiter auf das Holz vor ihm gerichtet, als ein leisen Miauen an seiner Seite ihn zum aufsehen zwang. Wie automatisch fuhr seine Hand zum Nackenfell von Nanashi, welche freudig mauzend neben ihn saß. in solchen Momenten hätte der Blonde leicht geschmunzelt, aber keine Regung war in seinen Gesicht zu erkennen. Müde starrte er die Katze an. Nanashi neigte den Kopf leicht zur Seite, bevor sie mit einen lauten Gähnen sich zur Ruhe legte. Weiter wurde sie von den großen Händen des Uzumakis gestreichelt, bis sie irgendwann einschlief. Naruto musterte das Tier und strich diesem noch einmal durch das Nackenfell, bevor er von ihr abließ und sich rücklings auf das Bett fallen ließ. Erschöpft schloss er seine Augen. Er konnte den Geruch des anderen riechen, welcher ihn langsam etwas beruhigte, aber nicht sehr. Die Zeit verging, aber Sasuke kam nicht zurück. Sasuke stand unten an der Tür, bevor der unerwartete Besucher überhaupt ein viertes Mal läuten konnte. Ohne Mienenregung sah er die andere Person an, ehe er sie rein ließ. Seine Schritte führten ihn in die Küche, gefolgt von einer pinkhaarigen Kunoichi. „Willst du was trinken?“, fragte er kühl und ging schon zum Schrank, um zwei Gläser für beide rauszuholen. Als er zu Sakura sah, bekam er ein scheues Nicken als Antwort. Langsam ging er zum Kühlschrank und holte dort ein Päckchen Saft heraus, was er mit den Gläsern auf den Tisch stellte. Beide musterten sich kurz, bevor der Uchiha sich auf dem gegenüberliegenden Platz der Haruno setzte. Schweigen entstand, bevor Sakura dieses mit einem leisen Drucksen unterbrach. „Also Sasuke-kun…“, hauchte sie verlegen und ein kleiner Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Endlich wollte Sakura seit Sasukes Rückkehr um ein Date mit ihm fragen. Sie hatte all ihren Mut zusammen genommen und war ehrgeizig zum Uchiha Anwesen gegangen. „… ich wollte dich fragen…“ „Vegiss es!“ Erschrocken blickte die Kunoichi auf, als die schneidige Antwort des anderen sie vollkommen aus dem Konzept gebracht hatte. Hatte sie irgendwas falsch gemacht, dass der Shinobi ihr so ins Wort fallen musste? Mit zittrigen Händen krallte sie sich an den Stoff ihrer Hose und starrte auf den Tisch. Ihr war zum Weinen zumute. Schließlich hatte sie all ihren Mut zusammen genommen und mit zwei kleinen Worten komplett verloren. „Warum?“, brachte sie mühselig hervor und blickte den anderen mit ihren türkisfarbenen Augen an. Am liebsten wäre sie vor den Blick des anderen zurückgewichen, aber sie konnte nicht. Sie schluckte hart, als Sasuke sich langsam und quälend aufsetzte und auf sie zu schritt. Das Beben ihrer Hände breitete sich langsam am ganzen Körper aus. Angst… Sie verspürte zum ersten Mal seit der Rückkehr des Uchihas ihm gegenüber Angst. Zitternd kniff sie ihre Augen zusammen, aber riss sie im nächsten Moment wieder auf, als sie die raue Hand auf ihrer Wange spürte. „Sakura…“, flüsterte Sasuke leise und bei der eisigen Stimme fuhr ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie konnte sich die kommenden Worte schon denken. Es war alles aus, bevor es richtig anfangen konnte. Leicht biss sie sich auf die Unterlippe und sah den anderen traurig an. Was hatte sie auch gedacht? Ein Kuss und beide wären ein Paar? Sie hätte vielleicht mehr auf die Anzeichen der Liebe achten sollen, als mit den Gedanken, dass er ihr mit diesem Kuss die Liebe bewies. Die ersten Tränen bannten sich ihren Weg über ihre Wange. „Du weißt, was ich sagen will…“, flüsterte Sasuke kalt, löste sich von ihr und richtete sich wieder nach oben. Er wusste, dass er sie in diesen Moment zum Weinen brachte. Er wusste, dass er sie damit verletzte, aber ihm war genauso klar, dass, wenn er sie weiter in den Glauben ließ er würde sie lieben, er sie noch mehr verletzte. Wie hatte Naruto es gesagt: Liebe war etwas tolles, aber nur wenn der Partner diese erwiderte. Seufzend fuhr er sich durch das Nackenhaar und sah auf sie herab. Der Uchiha beobachtete ihren bebenden Körper, ihre Tränen, welche durch das Sonnenlicht auf ihrer Haut glitzerten. Sie war hübsch, keinen Zweifel, aber der Schwarzhaarige hatte sein Herz an eine andere verloren – oder eher gesagt an einen anderen, aber dies wollte er lieber noch für sich behalten. Sakura saß weiter zitternd auf den Stuhl und kniff ihre Augen zusammen. Auch wenn der andere noch nichts gesagt hatte, für sie war alles schon vorbei. Ihre rosarote Traumwelt mit ihrem Märchenprinz platzte gerade wie eine Seifenblase. Warum war sie auch so naiv gewesen?! „Sakura?“ Erschrocken richtete die Kunoichi ihren Kopf auf und sah über die Schulter hinweg in zwei müde schauende, blaue Seelenspiegel. Sie hatten den Neuankömmling gar nicht kommen gehört. Schnell wand sie ihren Blick wieder ab und versuchte die Tränen weg zu wischen. Schweigen, nur das leise Ticken der Küchenuhr brachte Unruhe in dieses Zimmer. Hart schluckte sie ihre letzten Tränen herunter, bevor sie mit einem Ruck aufstand und aus der Küche stürmte. Beim Vorbeigehen rannte sie den Kyuubiträger fast mit um. Verwirrt blickte Naruto seiner Teamkollegin hinterher, bevor er sie aus einem Reflex heraus am Handgelenk packte und sie somit zum Stehen brachte. „Sakura, was ist?“, hauchte er leise. Seine Stimme war kratzig, was von dem vielen Weinen kam, auch noch vereinzelte Spuren von Tränen konnte man erkennen. Ein warmes Lächeln scheiterte ganz und gar. Auch der Griff um das Handgelenk der Kunoichi war schwach und Sakura hätte die Gelegenheit gehabt sich von diesem zu befreien. Der Blonde war einfach nur müde, ausgezerrt von den Strapazen der letzten Wochen, aber trotzdem blieb die Haruno stehen und bewegte sich nicht weg. Langsam ließ er von ihr ab und sah sie einfach nur an. „Naruto, ich…“, wisperte das Mädchen und ihr Blick schweifte kurz zu dem schwarzhaarigen Shinobi. Hastig schüttelte sie ihren Kopf und erneute Tränen rannen ihr über die Wangen. Naruto folgte ihren Blick und konnte sich zum Teil denken was passiert war. So sehr er es auch versuchte, aber ein grimmig dreinschauendes Gesicht brachte er einfach nicht zustande. Erschöpft sah er einfach nur den Uchiha an. Keine Regung, kein Zucken. Er verstand es nicht. Wollte Sasuke nicht Klarheit über seine Gefühlslage schaffen, als er Naruto geküsst hatte? Wollte er nicht Gewissheit haben, dass er die Kunoichi auch wirklich liebte? Während er sich seine Gedanken machte, klammerte sich die Pinkhaarige an dessen Arm und schluchzte herzzerreißend. Sachte strich er ihr über den Rücken, wobei er dem anderen weiter entgegen schaute. Jetzt wollte Naruto endlich klarstellen, wie für ihn die Dinge standen und was er wollte. Er hatte sich schon lange genug nach den anderen gerichtet und versucht für alle eine Möglichkeit zu finden glücklich zu werden, nur für sich nicht. Das wollte er jetzt ändern! „Sasuke!“ Narutos Stimme war noch etwas zittrig, aber spätestens bei seinen nächsten Worten würde er diese ernster klingen lassen. Sachte schob er Sakura zur Seite und gab ihr ein Handzeichen, was so viel hieß wie „Geh am besten“, zu verstehen. Er bekam ein zaghaftes Nicken als Antwort und in den nächsten Minuten konnte man die Haustür ins Schloss fallen hören. Zeit für den Uzumaki Nägel mit Köpfen zu machen. Mit festem Schritt lief er auf Sasuke zu, welcher sich gelassen an die Küchenspüle gelehnt hatte. „Sag mir warum!“ Mit aller Kraft, die er in seinen schwachen Gliedern noch zusammen sammeln konnte, packte er den Schwarzhaarigen am T-Shirt und zog ihn etwas zu sich heran. Er konnte ihn nicht verstehen, wie auch, schließlich war er nicht Sasuke, der Arroganteste, Ungehobelteste und manchmal das größte Arschloch der Welt. Würden beide offener zueinander sein, wäre dieses Problem vielleicht nie entstanden. Aber so wortkarg wie der Uchiha war, wurde das nie etwas. Erschrocken riss der Kyuubiträger seine Augen auf, als er die Finger des anderen um sein Handgelenk spürte. „Naruto, sag mir doch… Warum machst du das?“ Die Stimme Sasuke war nicht mehr so tief, wie bei Sakura, aber trotzdem noch beängstigend. Ein kurzes Schmunzeln huschte über seine Lippen und er sah in die blauen Ozeane, die irritiert im Zimmer nach einen Fluchtpunkt suchten. Eigentlich entzückend wie der Kleinere so hilfesuchend vor ihm stand. Der Uchiha verstärkte den Druck um Narutos Handgelenk und bemerkte, wie dieser leise aufkeuchte. Von körperlicher Stärke war der Schwarzhaarige ihm überlegen, was aber mentale Stärke anging, da war der Blonde ihm weit voraus. „Was ich will…“, presste Naruto mühselig hervor, während er versuchte sich von dem Griff des anderen zu befreien. „…kann dir scheißegal sein!“ Er startete einen erneuten Versuch sich die Hand des anderen von seinem Handgelenk zu streifen, aber scheiterte. Wie konnte man nur so stark sein! Klar, er hatte oft schon den tollen Muskelaufbau des Uchihas bewundert, seitdem dieser bei Orochimaru trainiert hatte, aber er war sich sicher, dass beide gleichstark waren, schließlich war der Uzumaki auch nicht schlecht bestückt. „Verdammt Sasuke, du tust mir weh!“, maulte Naruto los und entriss sich ganz dem Griff des anderen, bevor er diesen mit geballter Faust mitten ins Gesicht schlug. Erschrocken taumelte der Schwarzhaarigen zur Seite und krallte sich an das Spülbecken fest. Ein kleines Rinnsal Blut lief aus einem der Mundwinkel. Bei dem Schlag hatte er sich auf die Unterlippe gebissen. Völlig perplex sah er den anderen an, bevor seine Augen zu schmalen Schlitzen worden. Jetzt hatte es Naruto zu weit getrieben. Niemand, aber wirklich niemand hatte das Recht ihn zu schlagen. Langsam wischte er sich mit den Handrücken das Blut von Kinn und Lippen. Er stellte sich wieder auf, bevor er seine eigene geballte Faust dem anderen ins Gesicht schlug. Als dieser leicht nach hinten taumelte, kam auch schon dessen Faust wieder nach vorne geschnellt. „Verdammt Sasuke! Wenn dir was nicht passt, dann mach das Maul auf!“ Der nächste Schlag. Langsam wurde der Blondhaarige wieder munter. Von seiner Müdigkeit und seiner Trauer vor einigen Minuten erkannte man kaum noch etwas. Anscheinend war dieser kleine Streit genau das Richtige für den Shinobi. Einfach nur auf Sasuke konzentrieren und alle andere Sorgen und Probleme vergessen. „Sagt der Richtige! Warum klären wir das hier mit Schlägen?!“ Erneut kam ein Hieb. „Was weiß ich! Ich weiß nur, dass du ein verdammtes Arschloch bist!“ „Danke für das Kompliment! Aber du bist der größte Idiot den ich je gesehen habe!“ „Was?!“ Weitere Schläge und Wortgefechte wurden erteilt und schienen kein Ende nehmen zu wollen… Eine halbe Stunde war vergangen und beide saßen keuchend Rücken an Rücken auf den Boden. Naruto hatte sicherlich überall blaue Flecken und es kam ihm so vor, als würde ihm ein Zahn fehlen. Aber irgendwie war es schon lustig, wegen welchen Kleinigkeiten sich Männer schon manchmal prügelten. Am Ende waren beiden die Argumente ausgegangen und haben einfach nur noch so zu geschlagen. Der Blonde schloss seine Augen und schmunzelte leicht. In diesem kleinen Moment, wo er sich wirklich nur auf Sasuke konzentriert hatte, waren all seine Sorgen und Probleme wie vergessen. Er hatte einfach nicht mehr daran gedacht. „Etwas musst du mir noch erklären…“, keuchte der Uchiha und bekam ein „Mh?“ als Antwort. „Wie bist du ohne Schaden aus der Explosion gekommen?“ „Ich hatte ein ungutes Gefühl, also habe ich einen Kagebunshin vorgeschickt, der hat die Tür geöffnet und da riss mich die Druckwelle der Explosion mit sich.“ Jetzt erreichte ihn die Erkenntnis, dass er keinen Ort hatte, wo er bleiben konnte. Er seufzte leise und öffnete seine Augen, bevor er über die Schulter hinweg zu den Schwarzhaarigen sah. Eigentlich konnte er nur noch zu Sasuke, jemanden anderen wo er bleiben konnte, hatte er nicht. Ein leichter Rotschimmer der Verlegenheit legte sich auf seine Wangen, als er den anderen fragen wollte, ob er weiterhin hier bleiben konnte. Aber noch bevor Naruto etwas sagen konnte, hatte Sasuke ihn das Wort abgeschnitten. „Frag nicht, bleib einfach hier…“ Verwirrt sah der Uzumaki dem anderen an. Manchmal kam es Naruto so vor, als würde sein Teamkamerad Gedanken lesen können. Erneut seufzte er auf. Vielleicht war es manchmal besser so, wenn man nicht alles sagen musste, sondern sich einfach stumm verständigen konnte. Auch Sasuke fühlte sich wohler, wenn der Blonde bei ihm war. So hatte er wenigstens ein Auge auf ihn. Irgendein Irrer wollte seinen kleinen Wirbelwind schließlich an die Kehle und bis dieser nicht ausgeschaltet war, war der Blauäugige in Gefahr. Müde seufzte er, als ihn das Hibbeln des anderen nervte. „Sasuke?“ „Mh?“ „Warum hast du Sakura und mich geküsst?“ Leicht sah Sasuke über die Schulter hinweg in die Augen des anderen. Sollte er es ihn offenbaren? Er schluckte hart. Er war wirklich in einer verzwicketen Lage, aber ein Uchiha war so perfekt, dass er niemals in solch einer Sache gelandet wäre. Da sah man wieder, dass nicht jeder Uchiha so perfekt war. Sasuke war es jedenfalls nicht. Schnell änderte er seine Position, um somit besser in das Gesicht des anderen zu schauen. Plötzlich griff er in den Nacken Narutos und drückte diesen zu sich entgegen, bevor beide ihre Lippen verschlossen und sich küssten. Der Schwarzhaarigen wusste, dass dies ein Fehler war, aber er konnte nichts für seine Gefühle dem Chaoten gegenüber. Er liebte Naruto eben, auch wenn es abnormal klang. Er wusste auch, dass es Naruto dieses Mal nicht als Test oder irgendetwas anderes sehen konnte. Als beide sich lösten stand der Dunkelhaarige auf und lief mit schnellen Schritten Richtung Küchentür. „War es dir Antwort genug?“, hauchte er leise und verschwand im nächsten Moment. Verdattert blieb Naruto auf den Boden sitzen und strich sich über seine Lippen. Kein Test. Kein… ach was wusste er schon. Er fuhr sich durch das Haar und kniff seine Augen zusammen. Wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er es nicht bemerken? Von diesem Moment an änderte sich alles in seinen Leben… ~to be continued~ Hast du denn nichts, was dir den Schleier nimmt und dir dein Lächeln wieder bringt? Das Dunkle hat dein Herz schon ganz verhüllt, damals war es doch noch so hell. Weißt du nicht mehr wie's war, als du die Welt betratst? Du hast geschrieen und du hast gelacht, bist aufgestanden, hast gekämpft, nicht nachgedacht. Deine Tränen gaben dir die Kraft… Du schweigst... Der Weg geht immer weiter, wird härter, niemals leichter. Pass auf, dass du dich nicht verlierst, dein Wille wird dich führen. Die Welt wird dir gehören, pass auf, dass du sie nicht verlierst. © Songtext "Du schweigst" by Nevada Tan Kapitel 11: Klarheit? --------------------- Oh, my baby, how beautiful you are With Oh, my darling, completely torn apart You're gone with the sin, my baby And beautiful, you are So gone with the sin, my darling I love your skin Oh, so white I love your touch Cold as ice And I love every single tear you cry I just love the way you're losing your life Oh, my baby, how beautiful you are Oh, my darling, completely torn apart You're gone with the sin, my baby And beautiful, you are So gone with the sin, my darling ~*~*~*~ Kapitel 11: Klarheit? Sasuke kickte sauer einen Stein vor sich her. Eigentlich wollte er seine Gefühle dem anderen gegenüber nie offenbaren. Sicher wäre alles irgendwann vergangen. Sicher hätte er irgendwann alles in sich einschließen können. Aber nach dieser Aktion? Er wusste nicht, was ihn so sehr gedrängt hatte dem Blondhaarigen zu offenbaren, was er im Inneren fühlte. Genervt seufzte er auf und bemerkte nicht, wie ihn seine Schritte in ein bestimmtes Viertel führten. Oder eher gesagt zu einer bestimmten Wohnung. Zu Naruto seiner… Ohne das Gesicht zu verzerren stieg er über einiges verbranntes Gehölz und fand sich im nächsten Moment im Flur wieder. Sein Blick schweifte über den verkohlten Boden und haftete an einer Kiste, von der nicht mehr als zu viel übrig war, als ein angebrannter Ramenbecher und der Kartongrund. Anscheinen die Essensvorräte des Uzumakis. Er schritt weiter und fand sich im dem viel zu kleinen Schlafzimmer wieder. Überrascht riss er seine Augen auf und sah die Person im Raum irritiert entgegen. „Ah… Sasuke.“, sprach die raue, dunkle Stimme und derjenige wand sich zu dem Schwarzhaarigen um. Ein trübes, schwarzfarbenes Auge musterte seinen Schüler und silbrige Haare hingen verstreut im Gesicht. Der Ältere hielt ein halb verbranntes Foto in der Hand, als der Uchiha auf ihn zuschritt. Kakashi beachtet ihn nicht weiter und sah sich das Foto wieder an. Leicht strich er mit dem Daumen etwas Asche herab. Es war nicht mehr all zu viel erkennen. Nur das glücklich grinsende Gesicht des Kyuubiträger und etwas von einem anderen Gesicht, dass sich sachte gegen die Wange des Blonden schmiegte. Der Jo-Nin wusste wessen Gesicht dies war. Seufzend ließ er das Bild einfach los und sah zu, wie dieses zu Boden segelte. Dieses Foto hatte Naruto alles bedeutet. Kakashi betrachtet es noch einmal und trat mit dem Fuß darauf, bevor er es leicht über den Boden schabte. Vielleicht war es ein Fehler diese für den Chaos-Nin wertvolle Aufnahme noch vollständig zu vernichten, aber vielleicht war es auch nicht so. Das einzige was ihn immer gestört hatte war, dass Iruka Naruto mehr geliebt hatte, als den Silberhaarigen. Dazu das Schlimmste war noch, dass der braunhaarige Sensei nichts von den Gefühlen des Jo-Nins gewusst hatte. Kakashi hatte es ihm nie erzählt. Hatte es ihm nie gezeigt. Deswegen… aus diesem Grund war er auch öfters auf dem Uzumaki eifersüchtig, weil dieser für Iruka die wichtigste Person im Leben war. Aber wäre es anders gekommen, wenn der Silberhaarige einfach offenbart hatte, was er fühlte? Er seufzte leise. „Was machst du hier und wie siehst du eigentlich aus? Voller roten und blauen Flecken im Gesicht.“, sprach der Ältere ohne den Blick vom Fußboden abzuwenden Seine Aussage klang desinteressiert, so als ob er schon wusste, was der Uchiha hier wollte. „Ist doch egal Sensei…“, meinte der Dunkelhaarige ruhig und lief durch das Schlafzimmer. Sein Blick war auf einer kleinen Kommode gerichtet. Er war schon einige Male hier in dieser Wohnung gewesen und wusste, dass genau auf diesen Schränkchen Naruto all seine wichtigen Habseligkeiten aufbewahrt hatte. Das einzige Foto von Team Sieben; seine alte Schutzbrille; einige Andenken von Dörfern, die er während Missionen oder Trainingsreisen durchstreift hatte und andere Sachen, die für dem anderen wichtig waren. Dementsprechend war der Schrank überladen mit Dingen gewesen. Naruto konnte sich halt nie von irgendwelchen Sachen trennen. Leicht strich er über das schwarze Holz und rieb die Asche zwischen seinen Fingern. All zu viel war nicht übrig geblieben. Er seufzte leise und musterte seinen Sensei. „Sagen Sie, wie ist Iruka-Sensei gestorben?“ Eigentlich war so etwas irrelevant, aber Sasuke wollte es wissen. Auch wenn es ihm nichts brachte und der andere vielleicht noch mehr drunter litt, wollte er es wissen. Müde musterte Kakashi seinen Schüler, bevor er sich leise seufzend an eine Wand lehnte und auf den Boden starrte. Er konnte auch nur wiedergeben, was er von anderen gehört hatte und das hatte ihm schon vollkommen gereicht. „Er war auf Mission nach Sunagakure, um dort eine wichtige Schriftrolle abzugeben. Da wir so viele Missionen haben und kaum einer Zeit hatte, hat er sich freiwillig gemeldet, diese Sache zu übernehmen. Nun ja… auf dem Rückweg wurde er von Ninjas aus Kirikagure angegriffen…“ „Ich verstehe nicht was Kirigakure gegen uns hat…“, warf der Uchiha zwischen, um den Redeschwall seines Sensei zu unterbrechen. Es reichte ihm an Informationen und so wie er Kakashi kannte, würde dieser auch nicht mehr preisgeben. Aus den Augenwinkeln betrachtete er den Älteren, der seinen Kopf in eine Hand gebettet hatte und die Augen zusammen kniff. Sasuke wusste nicht, wie er dem anderen helfen sollte. Wie er ihn trösten sollte. Was würde Naruto in solch einer Situation machen? Mut zusprechen? Sagen, dass Iruka es nicht gewollt hätte, das der Silberhaarige sich so hängen ließ? Langsam schritt Sasuke auf seinen Sensei zu… Naruto saß immer noch auf den Küchenboden. Er verstand es nicht. Er verstand gar nichts mehr! Warum Sasuke? Warum gottverdammt Sasuke?! Hektisch schüttelte er seinen Kopf. Warum nur? Waren sie nicht Rivalen? Kollegen? Freunde? Wie konnte es passieren, dass der andere solche Gefühle ihm gegenüber hegte? Er ihn… liebte?! Naruto wusste nicht was er davon halten sollte. Was er denken sollte. Leicht legte er seine Hand auf seine Brust und bemerkte, wie sein Herz in seinem Inneren schnell und wild zu schlagen begann. Er war nervös und alles kribbelte in seinen Körper, als er daran dachte, wie der andere ihn liebte. Wurde er verrückt? Er erinnerte sich an den Kuss zwischen ihn und Sasuke und dann auch zwischen der Kunoichi und den Uchiha. Er war eifersüchtig. Aber auf was? Auf Sakura oder auf Sasuke? Zitternd stand er auf und musste sich an den Tisch krallen, um nicht wieder zusammen zu sacken. Seine Knie fühlten sich wie Pudding an. Eine unbändige Wut stieg in ihm auf. Aber auf was? Lag es daran, dass der Uchiha nur mit Sakuras Gefühlen gespielt hatte? Oder lag es daran, dass Naruto so blind war und es selber nicht bemerkt hatte? Mit einigen Mühen richtete er sich auf und schloss seine Augen. Ein leises Miauen ließ ihn zusammen fahren. Er öffnete seine Seelenspiegel wieder und sah zu Nanashi herunter. Konnte die Katze nicht Chakren spüren? „Nanashi, führ' mich zu Sasuke! Ich muss mit ihm reden!“ Das Tier mauzte gehorsam auf und schritt mit langsamen Schritten vor dem Blonden her. Eins stand fest: Naruto wollte Gewissheit haben. Über sich, über Sasuke und über das, was ihn in seinem Inneren so durch einander brachte. Sachte legte der Uchiha seine Hand auf die Wange seines Sensei, welcher erschrocken die Augen aufriss. Sasuke wusste nicht, ob er etwas falsch gemacht hatte, als er den entsetzten Blick seines Lehrmeisters erblickte. Zögernd nahm er seine Hand wieder weg und fuhr sich seufzend durch das Nackenhaar. Er war nicht Naruto. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie er dem anderen helfen konnte. Vielleicht Thema wechseln? Irgendwas Fröhliches? Aber dem Schwarzhaarigen fiel wirklich nichts ein. Was würde Naruto an dieser Stelle tun? Erneut erwischte sich der Uchiha, wie er sich mit dem Chaos-Nin verglich und versuchte durch das Verhalten des Blondhaarigen die jetzige Situation zu ändern. Ein schaulustiges Mienenspiel entstand. Kakashi musterte seinen Schüler und schmunzelte leicht unter der Maske. Da zerbrach sich aber einer den Kopf. Neugierig wie er war, wollte er alles von seinen beiden Schülern wissen und schnitt ein Thema an, was für Sasuke mehr als unangenehm war. „Sag mal, wie läuft es zwischen dir und Naruto?“, fragte der Silberhaarige ruhig nach und brachte somit den Schwarzhaarigen komplett aus dem Konzept. Ein erschrockener Blick, ein leichtes Stammeln und Stocken, Jackpot. Kakashi hatte einfach geraten und bemerkte sofort, dass zwischen den beiden Streithähnen vielleicht doch noch mehr war als Rivalität und Freundschaft. Sasuke schwieg. Sollte er seinem Sensei alles sagen? Stolz und vor allem stur wie er war, sagte er nichts. Schließlich brauchte Kakashi nicht alles wissen. Am Ende würde er dann vielleicht nicht mehr ernst genommen werden oder hatte als Uchiha Erbe total versagt. Und das nur, weil er einen Jungen liebte! Er blickte dem Älteren ernst entgegen. „Ein Shinobi zeigt keine Gefühle… Ninjaregel Nummer 25, das sollten Sie wissen Sensei…“, meinte er ruhig und lief mit langsamen Schritten an dem Größeren vorbei. Warum machte er sich überhaupt so viele Gedanken drüber, was andere über seine Neigung zu Naruto dachten? Ihm konnte es doch egal sein, so wie alles andere auch. Wirklich alles? Er blieb kurz stehen und sah über die Schulter hinweg ins Zimmer. Er konnte auf vieles verzichten. Auf Freunde, Teamkameraden und selbst auf Familie, wenn es diese noch gegeben hätte, aber eins schwirrte in seinem Kopf herum. Egal wie sehr er es versuchte, er konnte auf Etwas oder eher gesagt auf Einen nicht verzichten und dies war Naruto. Egal was er dachte oder er machte, er verband irgendwie alles Mögliche mit dem Blonden und dies kotze ihn an. Er ballte seine Hände zu Fäusten, sodass die Fingerknöchel weiß heraus traten. Warum konnte er dieses Verlangen, dieses Gefühl in sich nicht verdrängen? Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand und Kakashi wusste sofort, Naruto war mehr für Sasuke als ein Freund, ein Bruder und ein Kamerad… Naruto keuchte, als er vor seinen Apartment ankam, wo vor wenigen Stunden noch seine Wohnung unter Flammen stand. Er schluckte hart und blickte zu Nanashi herunter, welche freudig miaute und weiter auf das Gebäude zuschritt. Er seufzte leise und folgte dem Tier. Im Treppenhaus überkam ihn wieder ein Unbehagen und er stoppte seine Schritte. Sollte er weiter laufen? Oder sollte er warten? Er krallte sich an das Treppengeländer. Wenn er so recht dachte, dann hatte er vorhin mehr Glück gehabt, als alles andere. Was wäre gewesen, wenn er seinem Gefühl nicht vertraut hätte? Wenn er einfach ohne nachzudenken in seine Wohnung gegangen wäre? Auf alle Fälle wäre er schlimmer verletzt, wenn nicht sogar tot. Eins stand fest: Jemand wollte ihn tot sehen! Leicht senkte er seinen Kopf und musterte die Katze. Nanashi war stehen geblieben und blickte ihn mit ihren blauen Augen entgegen. Sie verstand nicht, warum der andere nicht weiter lief und ging auf diesen zu. Leise schnurrend schmiegte sie sich an die Beine des Blonden und biss dann ins Hosenbein. Sie versuchte dem Uzumaki durch kräftiges Zerren am Stoff zum Weitergehen zu bewegen und es half auch. Nach einigen Sekunden setzte Naruto wieder einen Schritt vor dem anderen. Stufe für Stufe… Sasuke stand weiter mit gesenktem Kopf an seinem Platz und sah zu Boden. Er verstand sich selber nicht mehr. Dieses Gefühlschaos... Diese neuen Gefühle... Aber vor allem wollte er wissen, wie der Blondhaarige darüber dacht. Was dachte Naruto jetzt von ihm? Würde alles so bleiben wie es war oder würde er den Uzumaki für immer verlieren? Er wusste es nicht… Überrascht riss er seine Augen auf, als er auf einmal die Arme seines Senseis auf seiner Brust spürte. Umarmte ihn Kakashi da gerade? Erschrocken wand sich der Jüngere um und sah in ein schwarzes und in ein rot funkelte Auge. Schnell hatten ihm die Hände des Silberhaarigen an den Handgelenken gepackt und drückten ihm mit aller Gewalt gegen die Wand. Sasuke zog scharf die Luft ein. Der Blick seines Lehrmeisters kam ihm fremd, aber auch bedrohlich vor. Lag es daran, dass Kakashi sein Mangekyou Sharingan aktiviert hatte? „Du willst Klarheit…“ Es war mehr eine Feststellung, als wie eine Frage. Erschrocken zuckte Sasuke zusammen, als er bemerkte, wie sich ihnen ein bekanntes Chakra näherte. Die nächste Stufe wurde genommen, Kakashi näherte sich dem Uchiha immer mehr. Erneut eine Stufe, die Lippen der beiden Sharinganträger berührten sich fast. Wieder wurde eine bestiegen und der Schwarzhaarige holte hörbar nach Luft. Wieder spürte er, wie das Chakra näher kam, aber auch in diesen Moment merkte er, wie sich der Ältere die Maske runter zog und sich ihre Lippen berührten. Aber was wollte der Silberhaarige damit bezwecken? Just in diesem Moment betrat der Besitzer dieser verbrannten Wohnung das Schlafzimmer. Ein verwirrtes Miauen; ein geschocktes, blaues Augenpaar; ein gelassener Jo-Nin und ein völlig überforderte Uchiha. Ein stechender Schmerz machte sich in Narutos Brust breit. Er wollte es nicht sehen, wie Sasuke andere Leute küsste; ihnen näher war, als dem Blonden selber. Warum aber tat es ihm so weh? Der andere konnte ihm doch egal sein. Warum aber zerbrach seine Seele fast bei diesem Anblick? Sollte er kehrt machen und einfach weglaufen wie des Öfteren auch? Sein erster Schritt ging rückwärts. Weiter sah er den beiden Shinobis zu. Leicht ungläubig schüttelte er mit dem Kopf und machte kehrt. Warum machte ihn dieser Anblick so fertig? Warum quälte es ihm so? In der Wohnungstüre blieb er stehen und krallte sich dort in den Rahmen. Er wollte weg, aber konnte sich nicht bewegen. Er wollte raus, einfach laufen, aber seine Beine waren wie gelähmt. Wollte er nicht gerade stehen und endlich Klarheit haben? Wollte er Sasuke nicht sagen, was für ein verdammtes Arschloch dieser doch war? Träge löste er sich vom Türrahmen und taumelte leicht zur Seite. Er schaffte es nicht. Egal wie sehr er es auch wollte. „Verdammt!“, fluchte er leise und ballte seine Hände zu Fäusten. Der Uzumaki senkte seinen Blick und lockerte seine Finger wieder, eher er seine Hände in seine Jackentasche vergrub. Er sollte es so lassen. Sasuke spielte eben nicht nur mit Sakura sondern auch mit ihm. Aber warum tat es ihm weh, wenn er daran dachte? Der Blonde war felsenfest, dass er die pinkhaarige Kunoichi liebte. Oder lag er da falsch? Naruto setzte seine Schritte weiter in Richtung Treppen. Keuchend löste sich Sasuke von dem Silberhaarigen. Erschrocken blickte er diesem entgegen und fuhr sich zögernd mit dem Fingern über die Lippen. Was war das? Er fühlte… gar nichts, es war ihm nur etwas unangenehm. Aber kein Kribbeln im Bauch, kein Prickeln auf den Lippen. Es war total anders, als wenn er Naruto küsste. Liebte er den Wirbelwind wirklich? „Und?“, fragte ihn sein Sensei. Kakashis Blick war streng und Sasuke gab ihn ein Nicken als Antwort. Aber was sollte er jetzt machen? ER hatte es gesehen. Der Uchiha war sich sicher, dass Naruto sie beide gesehen hatte. Was dachte der Blonde jetzt? Wie sollte er Naruto unter die Augen treten? Vielleicht einfach gar nicht auch dessen Fragen reagieren? Im ignorieren war der Schwarzhaarige ja spitze. Grob schob er den Älteren zur Seite und lief an Kakashi vorbei. Im Türrahmen blieb er stehen. Leicht sah er über die Schulter hinweg ins Gesicht des Silberhaarigen. „Wenn er wegen Ihnen jetzt weint, werde ich sie töten…“ Sasuke hatte, um seinen Wörtern auch Ernsthaftigkeit zu geben, sein Mangekyou Sharingan aktiviert. Er würde es ernst machen. Wenn Naruto wegen Kakashis jetziges Tun noch mehr litt, würde der Schwarzhaarige es nicht einfach so hinnehmen. Schließlich wäre es nicht sein ersten Mensch den er töten würde. Kakashi lachte auf und blickte seinen Schüler ernst hinter her. Sasuke würde es nie machen, davon war der Silberhaarige sich sicher und wenn, jemand würde es zu verhindern wissen. Naruto… Der Blonde würde sicher den Uchiha aufhalten. Mit einen schelmischen Grinsen unter der Maske verließ auch er die Wohnung des Uzumakis. Er würde beide noch im Augen behalten müssen, sicher würde diese Sache noch Interessant werden. ~to be continued~ I adore the despair in your eyes I worship your lips, once red as wine And I crave for your scent, sending shivers down my spine And I just love the way you're running out of life Oh, my baby, how beautiful you are Oh, my darling, completely torn apart You're gone with the sin, my baby And beautiful, you are So gone with the sin, my darling © Songtext "Gone with the sin" by HIM Kapitel 12: My hate is big, but my love of you is even bigger (no Adultversion) ------------------------------------------------------------------------------- Oh the wind whistles down The cold dark street tonight And the people they were dancing to the music vibe And the boys chase the girls with the curls in their hair While the shy tormented youth sit way over there And the songs they get louder Each one better than before ~*~*~*~ Kapitel 12: My hate is big, but my love of you is even bigger Keuchend stützte sich Naruto gegen eine Hauswand. Erneut hatte er wieder den leichteren Weg genommen, anstatt mit dem anderen ein Wörtchen zu reden. Er seufzte leise und trabte weiter durch die Straßen des Dorfes, dass versteckt hinter den Blättern lag. Seine Hände vergrub er tief in seine Taschen. Den Kopf Richtung Boden gesenkt und mit den Gedanken ins Leere rotierend lief er den Weg entlang. Er war wütend, aber nicht auf Sasuke, sondern auf sich selber, dass er so feige und wieder weggerannt war. Seufzend blieb er stehen und sah zum Himmel hinauf. Auch wenn der Uchiha das größte Problem zur dieser Zeit war, machte ihm etwas anderes Sorgen. Wo sollte er heute Nacht bleiben? Für ein Hotelzimmer hatte er kein Geld, bei Sensei Kakashi konnte er nach dieser Szene sicher nicht mehr hin und den schwarzhaarigen Eisklotz wollte er so gut es ging erst einmal aus den Weg gehen. Na gut, nur solange er sich noch im Unklaren war, wie es um seine Gefühle stand. Er wand den Blick vom Himmel ab und betrachtete das Haus vor sich. Es war das Hokagegebäude. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee mal wieder eine Mission anzutreten. Sicher hatte die Godaime einen kleinen Botenauftrag für ihn, womit er für einige Tage das Dorf verlassen konnte. Ein bisschen Abstand zu den letzten Wochen würde ihm sicher gut tun. Zielstrebig setzte er seine Schritte in das höchstangesehene Anwesen. „Tsunade-obachan!“ Mit vollem Elan riss der Blonde die Türen zum Büro der Godaime auf. Die Ältere hatte alle Hände voll zu tun, dass ihre Papiere durch den plötzlichen Windzug nicht im ganzen Zimmer herumflogen. Aber um noch einige Aufhaltversuche zu starten war es zu spät. Ein ganzer Berg erledigte Dokumente vermischte sich mit einen viel kleinen Haufen unerledigten Aufgaben. Eine Zornesader pulsierte an ihrer Stirn und wutentbrannt blickte die Ältere zu den Gen-Nin. „Na-ru-to!“ Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen. Wenn die Blondine anfing seinen Namen nur Silbenweise auszusprechen, dann hieß es nie was Gutes. Leicht wich er durch die böse Aura der Hokage nach hinten und hielt verlegen lächelnd beide Hände vor der Brust. Mit alle Macht versuchte er sein niedlichstes Gesicht aufzusetzen, was er konnte. „Tsunade-obachan, es tut mir soooo sehr leid~~“ Er verstellte seine Stimme etwas, dass sie nicht gerade mehr wie die eines 16 Jährigen klang, sondern wie die eines Grundschulkindes, was sich seiner Schuld nicht bewusst war, dass es was angerichtet hatte. Als er die Ältere laut seufzend hörte, atmete er erleichtert aus. Die Gefahr war für das Erste vorbei. Langsamen Schrittes lief er zu ihren Tisch und stützte sich mit seinen Händen auf der Tischplatte ab. Verwirrt blickte er der Kunoichi entgegen, als diese ihm eine Schriftrolle entgegen hielt. „Ich habe für dich eine Mission, da mir klar war, dass du heute sicher noch vorbei kommen würdest…“ Auch sie hatte schon gehört, dass die Wohnung des blonden Shinobis abgebrannt war, wollte aber nicht auf dieses Thema eingehen, weil sie nicht wusste, wie Naruto darauf reagierte. Eine verwirrt angehobene Augenbraue ihres Gegenübers ließ sie erneut aufseufzen. „Es ist eine B-Rank Mission, also etwas Spannenderes, weitere Informationen stehen auf dieser Schriftrolle.“ Immer noch etwas irritiert nahm Naruto die Schriftrolle entgegen und verbeugte sich leicht, bevor er mit einem „Danke.“ das Zimmer verließ. Erneut flogen durch einen Windstoß einige Akten durcheinander. Murrend griff die Hokage unter dem Tisch und holte dort eine Flasche Sake heraus, von der sie sich erst Mal einen Schlückchen gönnte. Verdient hatte sie es sich ja. Vor dem Hokage Tower blieb Naruto stehen und betrachtet die Schriftrolle zwischen seiner Hand. Er wollte gerade hineinsehen, als ihn eine Frauenstimme vom weiten rief. Irritiert sah er auf und erblickte Sakura etwas weiter unten die Straße hinaufgehend. Schnell steckte er die Schriftrolle in seine Jackentasche und ging der Kunoichi ein Stückchen entgegen. „Naruto, kann ich kurz mit dir reden?“ Die Pinkhaarige klang besorgt und sah betreten zur Seite. Verwirrt hob der Shinobi eine Augenbraue hoch und nickte dann zögerlich. „Ja klar. Hier oder wo anders?“ Kurz sah er sich um. Hier zu reden war nicht sonderlich angebracht, da ziemlich viele Leute ihnen zuhören konnten. Erneut richtete er den Blick auf die Kunoichi und bemerkte, wie diese einen Schritt nach hinten setzte und sich zum Gehen zu bewegen. Er folgte ihr, bis beide an den kleinen Park ankamen, wo an diesen Morgen dem Blonden die schlechte Nachricht über Irukas Tod überbracht wurde. Kakashi war total aufgelöst gewesen, als er es ihm erzählt hatte. Naruto hatte noch ein schlechtes Gewissen gehabt, als ihm bewusst wurde, wie sehr eigentlich der Silberhaarige unter den Tod des Chu-Nins litt. Leise schnaubte der Chaos-Nin aus und dachte daran, was bis vor kurzem in seiner Wohnung abging. Er verstand es nicht. Warum küssten sich seine beiden Teamkollegen und vor allem auch noch, als Naruto sein Schlafzimmer betrat? Aber was ihn noch mehr verwirrte war dieser Schmerz in seiner Brust, als er beide so erwischt hatte. Der Schmerz und die darauf hochkommende Wut. Er hatte keine Erklärung dafür. „Naruto? Alles in Ordnung?“ Sakura war längst stehen geblieben und hatte sich zu dem Shinobi umgewandt, aber Naruto stand einfach paralysiert hinter ihr und merkte nichts mehr um sich herum. Verwirrt blickte sie ihn weiter an, bevor sie langsam auf ihn zuschritt. Sachte nahm sie seine Hand in ihre und strich drüber. Sie erkannte sofort, dass mit dem sonst so fröhlichen Uzumaki etwas nicht stimmte. Leicht legte sie eine Hand auf die Wange Narutos. Irgendwie musste sie ihm doch helfen. „Erzähl, vielleicht hilft es…“ Aber sie erntete nichts weiter, als ein Kopfschütteln und ein warmes Lächeln. Sofort wurde ihre Hand von der Wange genommen und in die gebräunte, stärkere Hand des Jungen gelegt. „Danke, dass du dir Sorgen machst, aber es ist nichts…“ Natürlich gelogen, aber er wollte der Kunoichi nichts über seine jetzigen Probleme erzählen. Es reichte schon, dass Kakashi und Sasuke in diese Sache verwickelt waren. „Du wolltest mit mir über was reden…“ Ein Nicken als Antwort. Sakura sah auf und ihm in die blauen Ozeane. Sie wollte ihm etwas fragen, ihm sagen, was sie entdeckt hatte. Sie musterte ihn und seufzte leise. Viel eher hätte sie es sehen müssen. Viel eher hätte ihr die Erkenntnis kommen müssen. Sasuke hatte nie Augen für sie. Seit seiner Rückkehr betrachtete der Uchiha nur einen mit einem sehnsüchtigen Blick – und gewiss war dieser nicht an sie gerichtet. Ihr Blick wurde trübe und sie sah kurz zur Seite. „Naruto…“, fing sie zögerlich an und schwieg kurz. Sie hatte es schon länger bemerkt, aber gehofft, dass sie sich nur täuschte. Aber so war es nicht. Der Uchihaerbe hatte nur Augen für den Uzumaki. Sie seufzte und legte ihre Hände auf die Brust des anderen. Leicht zitternd krallte sie sich in das orangefarbene Oberteil und schluckte ihre Tränen herunter. Sie hasste diese Schwäche an ihr. Immer gleich losheulen, wenn alles scheiße war. Zögernd wand sie ihren Blick ab und sah zur Boden. „Ich hätte es… eher sehen müssen…“ Naruto sah sie verwirrt an und legte seine Hand unter ihr Kinn. Er zwang sie in seine Augen zu sehen und erkannte sie kleinen Tränen, die sich an den Augenwinkeln der Kunoichi bildeten. Ging es etwa um Sasuke? Naruto konnte sich vorstellen, wie sie sich fühlte. Ihre Blicke trafen sich und das Türkis vermischte sich in dem Blau. Leicht beugte sich die Kunoichi nach vorne. Aus Reflex tat es des Shinobi ihr gleich. Nur noch Millimeter trennten sich ihre Lippen. „Nanashi gib Ruhe…“, brummte der Schwarzhaarige und schleifte sein schwarzes Kätzchen hinter sich her. Das Tier hatte sich fauchend an das Bein ihres Herrchens verbissen. Sasuke nahm es ihr nicht übel, schließlich hatte er einen ziemlich großen Fehler begannen. Seine Hände tief in seinen Taschen schlug er den Weg Richtung Park ein. Sein Blick war gegen den Boden gerichtet. Sein Weg verlief an der Bank vorbei, wo er den Blonden und seinen Sensei völlig verstört aufgefunden hatte. Zögern fuhr er mit einer Hand aus seiner Hosentasche und hielt diese an seine Brust. Die Erinnerung an den Schmerz der über den Uzumaki kam tat ihm selber im Herzen weh. Um der Szene zu entkommen setzte er seine Schritte weiter. Den Blick zu Boden und die Hände in den Taschen. Nanashi fauchte immer noch wild an seinem Bein. Plötzlich war Ruhe. Er bemerkte, wie die Katze leise wurde und sah verwirrt auf. Vor ihm standen sie. Die Lippen aufeinander gelegt. Sakura hatte ihre Arme um den Hals des Blonden gelegt und sah glücklich aus. Auch Narutos Miene sah entspannt aus. Sasuke schnaubte leise und wand den Blick ab, bevor er langsamen Schrittes an die beiden vorbei lief. Er schielte zur Seite und Schwarz traf sich mit einen geschockten, blauen Augenpaar. Spiel vorbei… Sasuke konnte nicht länger warten. Wenn Naruto sich entschieden hatte, dann war dies gut so. Der Blonde sollte glücklich sein. Der Uchiha war die Einsamkeit langsam gewohnt. Trotzdem schmerzte es in seiner Brust. Seine Schritte entfernten sich. Ein Rabe krächzte auf und flog wild von seinen sicheren Ast. Der Schnee knirschte unter den Füßen und eine kleine Träne rollte über eine blasse Wange. Erschrocken löste sich Naruto von der Kunoichi und fuhr sich zögern über die Lippen. Ein Kuss mit ihr, aber er war so anders, als er ihn sich vorgestellt hatte. Wo war dieses Glückgefühl? Diese Schmetterlinge, die ihre Runden drehten? Wo war dieses Kribbeln auf den Lippen? Auch die Umarmung war nichts Weltbewegendes. Eben eine leichte Berührung, aber mehr auch nicht. Sie löste gar nichts in ihm aus. Hieß es etwa… Zögernd sah er auf die Haruno, welche sich von ihm gelöst hatte. Betrübt blickte sie ihm entgegen und wand sich zum Gehen ab. Leicht kickte sie einen Stein der auf den Weg lag zur Seite. Ihre Hände schlang sie um ihre Oberarme, so als würde sie frieren. Ihr war kalt, aber es lag nicht an dem Winter. Sie fror, weil ihr die Erkenntnis kam, dass auch der Blonde keine Gefühle für sie hegte. Sie hatte sofort erkannt, wie verkrampft Naruto bei dem Kuss war, auch wenn er dabei entspannt aussah. „Naruto, Sasuke liebt dich…“, hauchte sie leise und hörte ein lautes Seufzen von dem Shinobi. Verwirrt blickte sie diesen an und schüttelte leicht mit dem Kopf. Ein betrübtes Lächeln lag auf den Zügen ihres Gegenübers und sie erkannte, dass Naruto dies längst gewusst hatte. „Arigato…“, flüsterte der Uzumaki leise und nahm das zitternde Mädchen in die Arme. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Er schloss seine Augen. Wut kam in ihn hoch. Eine unermessliche Wut auf Sasuke, aber auch auf sich selber. Er wollte die Pinkhaarige nie verletzen, aber gerade dies hatte er geschafft. Eins stand fest, allein war er daran nicht Schuld, denn der Uchiha hatte seinen Beitrag dazu getragen. „Gomen… Sakura-Chan…“ Mit diesen Worten löste sich Naruto und machte ein Fingerzeichen, bevor er mit einem „Poff“ und einer Rauchwolke verschwand. Er war seinen Gefühlen sicher und jetzt würde Sasuke dies auch zu spüren bekommen… Der Uchiha lag auf dem Bett und ließ seinen Arm über die Kante baumeln. Seine Augen starrten an die weiße Zimmerdecke. Sachte tapste Nanashi mit ihren Pfoten gegen die Fingerspitzen ihres Herrchens. Immer und immer wieder. Als ein leises Brummen an ihre Ohren kam und sie diese darauf hin etwas hängen ließ, biss sie in die Hand des Shinobi. Grob wurde sie am Nacken angepackt und nach oben gehievt. Ein rotes Augenpaar funkelte sie böse an, bevor er sie auf seiner Brust absetzte. Sasuke Gedanken rotierten ins Leere. Hatte er einen Fehler gemacht? War es vielleicht doch nicht richtig seinen Gefühlen Luft zu schaffen? Am Ende hatte er zwar Klarheit bekommen, aber besser fühlte er sich auch nicht, sondern eher schlechter. Er grummelte leise und schloss seine Augen. Nanashi kuschelte sich an seine Brust und rollte sich leicht zusammen. Manchmal wünschte er sich wirklich Itachi hätte ihn aus Bruderliebe nicht am Leben gelassen, sondern mit ausgelöscht. Ja, manchmal sehnte er sich nach dem Tod. Nach der Angst, dass alles bald endete. Manchmal wollte er sich einfach nur schwerelos fühlen, nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, nichts mehr hören und auch nichts mehr sehen. Am liebsten hätte er alles vergessen, was er als Team Sieben erlebt hatte. Würde die Zeit zurückdrehen und einige Fehler in der Vergangenheit ausbessern. Was wäre gewesen, wenn er Naruto mehr Beachtung geschenkt hätte? Wäre dann alles anders? Alles besser? Er wusste es nicht und drückte dies mit einem lang gezogenen Seufzer aus. „Deprimiert?“ Erschrocken riss er seine schwarzen Seen auf und drehte seinen Kopf zur Seite. Böse funkelten sie ihn an. Rote Augen, welche in einem leicht gebräunten Gesicht ihre Macht zeigten. Die Stimme des anderem klang rau, dunkel und ziemlich sauer. Sasuke folgte ernst jeden Schritt des Blonden. Schritt für Schritt. Jeden Millimeter, den der andere vorankam. Sein Herz klopfte hart gegen seine Rippen und sein Atem beschleunigte sich etwas. Diese Ernsthaftigkeit in Narutos Antlitz brachte sein Blut in Wallung. Dieser Blick, der durch die roten Augen bedrohlich wirkte, ließ den Blonden etwas erwachsener aussehen. Diese qualvollen, langsamen Bewegungen zeigten jedem angespanntem Muskel unter dem engen Shirt in voller Schönheit. Die blonden Strähne wippten bei jedem Schritt sachte auf und ab. Wäre Sasuke nicht so unendlich in ihn verliebt, würde er es jetzt sicher sein. Naruto stoppte seine Schritte und stand vor Sasukes Bett. Sein Herz klopfte hart gegen seine Brust und drohte heraus zu brechen. Er war schon drauf und dran gewesen, seine Hand auf seine Brust zulegen, aber dies hätte sein jetziges Erscheinungsbild zerstört. Schließlich wollte er ernst und vor allem sauer rüber kommen, obwohl ihm beides schwer fiel. Er war sauer, daran zweifelte er nicht, aber wenn er den Uchiha sah, dann verflog all diese Wut wieder. Warum aber? „Sasuke! Sag mir, warum…“ Er schwieg kurz und wartete, dass der andere ihn ansah. Ein verwirrter Blick, ein amüsiertes Lächeln von anderer Seite. Leise knurrte Naruto auf und bemerkte, dass der Schwarzhaarige hier anscheinend nur mit ihm spielte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, bevor er diese neben den Kopf des anderen herunter regnen ließ. Leicht beugte er sich über Sasuke und betrachtete ihn mit einem verachteten Blick. Er hasste es, wenn man ihn nach Strich und Faden verarschte. Erschrocken über diese plötzliche Wut des Blonden, sprang Nanashi von der Brust ihres Herrchens und verließ mit leisen Pfoten das Zimmer. Stille… „Warum dieser Kuss zwischen dir und Kakashi? Hast du Spaß daran mich zu quälen? Mich eifersüchtig zu machen? Macht es dir Freude, dass du mir mein Herz in Zwei reißt mit deinem Spielchen?!“ Naruto verstummte. Viel zu viele Gefühle überkamen ihn. Wut, Trauer, Eifersucht, aber am dominanten war diese Sehnsucht. Die Sehnsucht Sasuke einfach näher zu sein, als jeder anderer. Aber dies würde nie möglich sein. Wie betäubt sah er in die Sharinganaugen des anderen, als diese sich abrupt lösten und ihn die schwarze Nacht nun entgegen blickte. Er merkte eine kalte Hand im Nacken und einen Druck, der ihn immer näher zu dem anderen brachte. „Ganz einfach… 1. Kakashi war auf dich eifersüchtig, weil du Iruka wichtiger warst als er. 2. wollte er mir Klarheit über meine Gefühle verschaffen und 3. wollte er dich eifersüchtig machen und sich rächen, aber dir auch somit zeigen, wie deine Gefühle zu mir sind…“ So viele Antworten und dass alles wegen einen Kuss ohne irgendwelche Bedeutungen. Naruto verstand nun einige Dinge mehr und somit waren alle Hindernisse erst einmal aus dem Weg geräumt. Für den Blonden gab es kein Halten mehr. Mit einem Satz kniete er über dem Schwarzhaarigen, wobei er sich im Kopfkissen mit beiden Händen neben Sasukes Kopf abstützte. Begierig legte er seine Lippen auf die von dem Uchiha. Benebelt von der Weichheit der anderen Lippen, knabberte er sachte dran, bis er leicht in die Unterlippe hinein biss und sachte dran saugte. Mit der Zunge leckte er drüber und bettelte um Einlass, welchen der Clanerbe aber nicht sofort gewährte. Nach einiger Zeit gab Sasuke aber nach und verfiel ganz den Reizen des Uzumakis… ~*~*~ Keuchend holten beide nach Luft und schlossen ihre Augen. „Sasuke…“, keuchte Naruto leise und öffnete seine Augen, nur um das Gesicht des anderen zu sehen. Sasuke hatte seine weiterhin geschlossen. „Mh?“ „Wie geht’s nun weiter? Also ich mein, wir können nicht zusammen bleiben… schließlich hat jeder von uns seine Träume…“ Irritiert öffnete der Uchiha seine Augen. Dass sich der Blonde über so etwas Gedanken machte, hätte er nicht erwartet. Leicht stemmte er sich nach oben, um in das Antlitz des Blauäugigen zu sehen. Naruto meinte es ernst. Aber er hatte Recht, sie waren verschieden, aber doch wieder gleich. Sie hatten Jahre lang ihren Träumen hinter her gejagt und machten es auch heute noch. Sasuke war in letzter Zeit so sehr beschäftigt gewesen um Naruto zu buhlen, dass er seinen Traum ganz und gar vergessen hatte oder eher gesagt verdrängt hatte. Er hatte sich ein anderes Ziel vorgenommen. Naruto… „Du willst Hokage werden…“ „…und du willst deinen Clan aufbauen… Wir können nie zusammen kommen. Ohne Frau kannst du keine Kinder haben. Und was soll das Dorf halten, wenn sie einen schwulen Hokage hätten? Sie würde mich nie für dieses Amt wählen…“ Sasuke seufzte leise und legte seine Hand auf den Kopf des Chaoten. Anscheinend machte es dem Blonden zu schaffen. Sachte strich er diesem durch die verschwitzten Haare und bemerkte, wie der zärtliche Körper leicht zu beben begann. Eine kleine Träne stahl sich aus den blauen Ozeanen und lief über die Wange. Beide hatten es geschafft sich näher zu kommen, aber trotzdem waren sie getrennt von einander. Erneut stellte sich ein Hindernis zwischen sie, eine Mauer, die sie nie überschreiten können… ~to be continued~ And you're singing the songs Thinking this is the life And you wake up in the morning and your head feels twice the size Where you gonna go? Where you gonna go? Where you gonna sleep tonight? Where you gonna sleep tonight? So you're heading down the road in your taxi for four And you're waiting outside Jimmy's front door But nobody's in and nobody's home 'til four So you're sitting there with nothing to do Talking about Robert Riger and his motley crew And where you're gonna go and where you're gonna sleep tonight © Songtext "This is the life" by Amy Macdonald Kapitel 13: My hate is big, but my love of you is even bigger (Adultversion) ---------------------------------------------------------------------------- Sei ein letztes Mal ein kleines bisschen nett zu mir. Sei doch nett zu mir und setz dich endlich her zu mir. Sei ein letztes Mal ein kleines bisschen nett zu mir, noch ein letztes Mal! Lass mich bitte nur ein kleines bisschen, schenk mir bitte noch ein letztes Küsschen. Lass mich bitte nur ein kleines bisschen, täusch mich bitte noch ein letztes Mal. Beim ersten Mal tut’s immer weh, doch heute Nacht wirst du schon sehen, beim letzten Mal schmerzt es noch mehr. Noch ein letztes Mal! Beim ersten Mal tut’s immer weh, doch heute Nacht wirst du schon sehen, beim letzten Mal schmerzt es noch mehr. Noch ein letztes Mal! ~*~*~*~ Kapitel 12: My hate is big, but my love of you is even bigger Keuchend stützte sich Naruto gegen eine Hauswand. Erneut hatte er wieder den leichteren Weg genommen, anstatt mit dem anderen ein Wörtchen zu reden. Er seufzte leise und trabte weiter durch die Straßen des Dorfes, dass versteckt hinter den Blättern lag. Seine Hände vergrub er tief in seine Taschen. Den Kopf Richtung Boden gesenkt und mit den Gedanken ins Leere rotierend lief er den Weg entlang. Er war wütend, aber nicht auf Sasuke, sondern auf sich selber, dass er so feige und wieder weggerannt war. Seufzend blieb er stehen und sah zum Himmel hinauf. Auch wenn der Uchiha das größte Problem zur dieser Zeit war, machte ihm etwas anderes Sorgen. Wo sollte er heute Nacht bleiben? Für ein Hotelzimmer hatte er kein Geld, bei Sensei Kakashi konnte er nach dieser Szene sicher nicht mehr hin und den schwarzhaarigen Eisklotz wollte er so gut es ging erst einmal aus den Weg gehen. Na gut, nur solange er sich noch im Unklaren war, wie es um seine Gefühle stand. Er wand den Blick vom Himmel ab und betrachtete das Haus vor sich. Es war das Hokagegebäude. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee mal wieder eine Mission anzutreten. Sicher hatte die Godaime einen kleinen Botenauftrag für ihn, womit er für einige Tage das Dorf verlassen konnte. Ein bisschen Abstand zu den letzten Wochen würde ihm sicher gut tun. Zielstrebig setzte er seine Schritte in das höchstangesehene Anwesen. „Tsunade-obachan!“ Mit vollem Elan riss der Blonde die Türen zum Büro der Godaime auf. Die Ältere hatte alle Hände voll zu tun, dass ihre Papiere durch den plötzlichen Windzug nicht im ganzen Zimmer herumflogen. Aber um noch einige Aufhaltversuche zu starten war es zu spät. Ein ganzer Berg erledigte Dokumente vermischte sich mit einen viel kleinen Haufen unerledigten Aufgaben. Eine Zornesader pulsierte an ihrer Stirn und wutentbrannt blickte die Ältere zu den Gen-Nin. „Na-ru-to!“ Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen. Wenn die Blondine anfing seinen Namen nur Silbenweise auszusprechen, dann hieß es nie was Gutes. Leicht wich er durch die böse Aura der Hokage nach hinten und hielt verlegen lächelnd beide Hände vor der Brust. Mit alle Macht versuchte er sein niedlichstes Gesicht aufzusetzen, was er konnte. „Tsunade-obachan, es tut mir soooo sehr leid~~“ Er verstellte seine Stimme etwas, dass sie nicht gerade mehr wie die eines 16 Jährigen klang, sondern wie die eines Grundschulkindes, was sich seiner Schuld nicht bewusst war, dass es was angerichtet hatte. Als er die Ältere laut seufzend hörte, atmete er erleichtert aus. Die Gefahr war für das Erste vorbei. Langsamen Schrittes lief er zu ihren Tisch und stützte sich mit seinen Händen auf der Tischplatte ab. Verwirrt blickte er der Kunoichi entgegen, als diese ihm eine Schriftrolle entgegen hielt. „Ich habe für dich eine Mission, da mir klar war, dass du heute sicher noch vorbei kommen würdest…“ Auch sie hatte schon gehört, dass die Wohnung des blonden Shinobis abgebrannt war, wollte aber nicht auf dieses Thema eingehen, weil sie nicht wusste, wie Naruto darauf reagierte. Eine verwirrt angehobene Augenbraue ihres Gegenübers ließ sie erneut aufseufzen. „Es ist eine B-Rank Mission, also etwas Spannenderes, weitere Informationen stehen auf dieser Schriftrolle.“ Immer noch etwas irritiert nahm Naruto die Schriftrolle entgegen und verbeugte sich leicht, bevor er mit einem „Danke.“ das Zimmer verließ. Erneut flogen durch einen Windstoß einige Akten durcheinander. Murrend griff die Hokage unter dem Tisch und holte dort eine Flasche Sake heraus, von der sie sich erst Mal einen Schlückchen gönnte. Verdient hatte sie es sich ja. Vor dem Hokage Tower blieb Naruto stehen und betrachtet die Schriftrolle zwischen seiner Hand. Er wollte gerade hineinsehen, als ihn eine Frauenstimme vom weiten rief. Irritiert sah er auf und erblickte Sakura etwas weiter unten die Straße hinaufgehend. Schnell steckte er die Schriftrolle in seine Jackentasche und ging der Kunoichi ein Stückchen entgegen. „Naruto, kann ich kurz mit dir reden?“ Die Pinkhaarige klang besorgt und sah betreten zur Seite. Verwirrt hob der Shinobi eine Augenbraue hoch und nickte dann zögerlich. „Ja klar. Hier oder wo anders?“ Kurz sah er sich um. Hier zu reden war nicht sonderlich angebracht, da ziemlich viele Leute ihnen zuhören konnten. Erneut richtete er den Blick auf die Kunoichi und bemerkte, wie diese einen Schritt nach hinten setzte und sich zum Gehen zu bewegen. Er folgte ihr, bis beide an den kleinen Park ankamen, wo an diesen Morgen dem Blonden die schlechte Nachricht über Irukas Tod überbracht wurde. Kakashi war total aufgelöst gewesen, als er es ihm erzählt hatte. Naruto hatte noch ein schlechtes Gewissen gehabt, als ihm bewusst wurde, wie sehr eigentlich der Silberhaarige unter den Tod des Chu-Nins litt. Leise schnaubte der Chaos-Nin aus und dachte daran, was bis vor kurzem in seiner Wohnung abging. Er verstand es nicht. Warum küssten sich seine beiden Teamkollegen und vor allem auch noch, als Naruto sein Schlafzimmer betrat? Aber was ihn noch mehr verwirrte war dieser Schmerz in seiner Brust, als er beide so erwischt hatte. Der Schmerz und die darauf hochkommende Wut. Er hatte keine Erklärung dafür. „Naruto? Alles in Ordnung?“ Sakura war längst stehen geblieben und hatte sich zu dem Shinobi umgewandt, aber Naruto stand einfach paralysiert hinter ihr und merkte nichts mehr um sich herum. Verwirrt blickte sie ihn weiter an, bevor sie langsam auf ihn zuschritt. Sachte nahm sie seine Hand in ihre und strich drüber. Sie erkannte sofort, dass mit dem sonst so fröhlichen Uzumaki etwas nicht stimmte. Leicht legte sie eine Hand auf die Wange Narutos. Irgendwie musste sie ihm doch helfen. „Erzähl, vielleicht hilft es…“ Aber sie erntete nichts weiter, als ein Kopfschütteln und ein warmes Lächeln. Sofort wurde ihre Hand von der Wange genommen und in die gebräunte, stärkere Hand des Jungen gelegt. „Danke, dass du dir Sorgen machst, aber es ist nichts…“ Natürlich gelogen, aber er wollte der Kunoichi nichts über seine jetzigen Probleme erzählen. Es reichte schon, dass Kakashi und Sasuke in diese Sache verwickelt waren. „Du wolltest mit mir über was reden…“ Ein Nicken als Antwort. Sakura sah auf und ihm in die blauen Ozeane. Sie wollte ihm etwas fragen, ihm sagen, was sie entdeckt hatte. Sie musterte ihn und seufzte leise. Viel eher hätte sie es sehen müssen. Viel eher hätte ihr die Erkenntnis kommen müssen. Sasuke hatte nie Augen für sie. Seit seiner Rückkehr betrachtete der Uchiha nur einen mit einem sehnsüchtigen Blick – und gewiss war dieser nicht an sie gerichtet. Ihr Blick wurde trübe und sie sah kurz zur Seite. „Naruto…“, fing sie zögerlich an und schwieg kurz. Sie hatte es schon länger bemerkt, aber gehofft, dass sie sich nur täuschte. Aber so war es nicht. Der Uchihaerbe hatte nur Augen für den Uzumaki. Sie seufzte und legte ihre Hände auf die Brust des anderen. Leicht zitternd krallte sie sich in das orangefarbene Oberteil und schluckte ihre Tränen herunter. Sie hasste diese Schwäche an ihr. Immer gleich losheulen, wenn alles scheiße war. Zögernd wand sie ihren Blick ab und sah zur Boden. „Ich hätte es… eher sehen müssen…“ Naruto sah sie verwirrt an und legte seine Hand unter ihr Kinn. Er zwang sie in seine Augen zu sehen und erkannte sie kleinen Tränen, die sich an den Augenwinkeln der Kunoichi bildeten. Ging es etwa um Sasuke? Naruto konnte sich vorstellen, wie sie sich fühlte. Ihre Blicke trafen sich und das Türkis vermischte sich in dem Blau. Leicht beugte sich die Kunoichi nach vorne. Aus Reflex tat es des Shinobi ihr gleich. Nur noch Millimeter trennten sich ihre Lippen. „Nanashi gib Ruhe…“, brummte der Schwarzhaarige und schleifte sein schwarzes Kätzchen hinter sich her. Das Tier hatte sich fauchend an das Bein ihres Herrchens verbissen. Sasuke nahm es ihr nicht übel, schließlich hatte er einen ziemlich großen Fehler begannen. Seine Hände tief in seinen Taschen schlug er den Weg Richtung Park ein. Sein Blick war gegen den Boden gerichtet. Sein Weg verlief an der Bank vorbei, wo er den Blonden und seinen Sensei völlig verstört aufgefunden hatte. Zögern fuhr er mit einer Hand aus seiner Hosentasche und hielt diese an seine Brust. Die Erinnerung an den Schmerz der über den Uzumaki kam tat ihm selber im Herzen weh. Um der Szene zu entkommen setzte er seine Schritte weiter. Den Blick zu Boden und die Hände in den Taschen. Nanashi fauchte immer noch wild an seinem Bein. Plötzlich war Ruhe. Er bemerkte, wie die Katze leise wurde und sah verwirrt auf. Vor ihm standen sie. Die Lippen aufeinander gelegt. Sakura hatte ihre Arme um den Hals des Blonden gelegt und sah glücklich aus. Auch Narutos Miene sah entspannt aus. Sasuke schnaubte leise und wand den Blick ab, bevor er langsamen Schrittes an die beiden vorbei lief. Er schielte zur Seite und Schwarz traf sich mit einen geschockten, blauen Augenpaar. Spiel vorbei… Sasuke konnte nicht länger warten. Wenn Naruto sich entschieden hatte, dann war dies gut so. Der Blonde sollte glücklich sein. Der Uchiha war die Einsamkeit langsam gewohnt. Trotzdem schmerzte es in seiner Brust. Seine Schritte entfernten sich. Ein Rabe krächzte auf und flog wild von seinen sicheren Ast. Der Schnee knirschte unter den Füßen und eine kleine Träne rollte über eine blasse Wange. Erschrocken löste sich Naruto von der Kunoichi und fuhr sich zögern über die Lippen. Ein Kuss mit ihr, aber er war so anders, als er ihn sich vorgestellt hatte. Wo war dieses Glückgefühl? Diese Schmetterlinge, die ihre Runden drehten? Wo war dieses Kribbeln auf den Lippen? Auch die Umarmung war nichts Weltbewegendes. Eben eine leichte Berührung, aber mehr auch nicht. Sie löste gar nichts in ihm aus. Hieß es etwa… Zögernd sah er auf die Haruno, welche sich von ihm gelöst hatte. Betrübt blickte sie ihm entgegen und wand sich zum Gehen ab. Leicht kickte sie einen Stein der auf den Weg lag zur Seite. Ihre Hände schlang sie um ihre Oberarme, so als würde sie frieren. Ihr war kalt, aber es lag nicht an dem Winter. Sie fror, weil ihr die Erkenntnis kam, dass auch der Blonde keine Gefühle für sie hegte. Sie hatte sofort erkannt, wie verkrampft Naruto bei dem Kuss war, auch wenn er dabei entspannt aussah. „Naruto, Sasuke liebt dich…“, hauchte sie leise und hörte ein lautes Seufzen von dem Shinobi. Verwirrt blickte sie diesen an und schüttelte leicht mit dem Kopf. Ein betrübtes Lächeln lag auf den Zügen ihres Gegenübers und sie erkannte, dass Naruto dies längst gewusst hatte. „Arigato…“, flüsterte der Uzumaki leise und nahm das zitternde Mädchen in die Arme. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Er schloss seine Augen. Wut kam in ihn hoch. Eine unermessliche Wut auf Sasuke, aber auch auf sich selber. Er wollte die Pinkhaarige nie verletzen, aber gerade dies hatte er geschafft. Eins stand fest, allein war er daran nicht Schuld, denn der Uchiha hatte seinen Beitrag dazu getragen. „Gomen… Sakura-Chan…“ Mit diesen Worten löste sich Naruto und machte ein Fingerzeichen, bevor er mit einem „Poff“ und einer Rauchwolke verschwand. Er war seinen Gefühlen sicher und jetzt würde Sasuke dies auch zu spüren bekommen… Der Uchiha lag auf dem Bett und ließ seinen Arm über die Kante baumeln. Seine Augen starrten an die weiße Zimmerdecke. Sachte tapste Nanashi mit ihren Pfoten gegen die Fingerspitzen ihres Herrchens. Immer und immer wieder. Als ein leises Brummen an ihre Ohren kam und sie diese darauf hin etwas hängen ließ, biss sie in die Hand des Shinobi. Grob wurde sie am Nacken angepackt und nach oben gehievt. Ein rotes Augenpaar funkelte sie böse an, bevor er sie auf seiner Brust absetzte. Sasuke Gedanken rotierten ins Leere. Hatte er einen Fehler gemacht? War es vielleicht doch nicht richtig seinen Gefühlen Luft zu schaffen? Am Ende hatte er zwar Klarheit bekommen, aber besser fühlte er sich auch nicht, sondern eher schlechter. Er grummelte leise und schloss seine Augen. Nanashi kuschelte sich an seine Brust und rollte sich leicht zusammen. Manchmal wünschte er sich wirklich Itachi hätte ihn aus Bruderliebe nicht am Leben gelassen, sondern mit ausgelöscht. Ja, manchmal sehnte er sich nach dem Tod. Nach der Angst, dass alles bald endete. Manchmal wollte er sich einfach nur schwerelos fühlen, nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, nichts mehr hören und auch nichts mehr sehen. Am liebsten hätte er alles vergessen, was er als Team Sieben erlebt hatte. Würde die Zeit zurückdrehen und einige Fehler in der Vergangenheit ausbessern. Was wäre gewesen, wenn er Naruto mehr Beachtung geschenkt hätte? Wäre dann alles anders? Alles besser? Er wusste es nicht und drückte dies mit einem lang gezogenen Seufzer aus. „Deprimiert?“ Erschrocken riss er seine schwarzen Seen auf und drehte seinen Kopf zur Seite. Böse funkelten sie ihn an. Rote Augen, welche in einem leicht gebräunten Gesicht ihre Macht zeigten. Die Stimme des anderem klang rau, dunkel und ziemlich sauer. Sasuke folgte ernst jeden Schritt des Blonden. Schritt für Schritt. Jeden Millimeter, den der andere vorankam. Sein Herz klopfte hart gegen seine Rippen und sein Atem beschleunigte sich etwas. Diese Ernsthaftigkeit in Narutos Antlitz brachte sein Blut in Wallung. Dieser Blick, der durch die roten Augen bedrohlich wirkte, ließ den Blonden etwas erwachsener aussehen. Diese qualvollen, langsamen Bewegungen zeigten jedem angespanntem Muskel unter dem engen Shirt in voller Schönheit. Die blonden Strähne wippten bei jedem Schritt sachte auf und ab. Wäre Sasuke nicht so unendlich in ihn verliebt, würde er es jetzt sicher sein. Naruto stoppte seine Schritte und stand vor Sasukes Bett. Sein Herz klopfte hart gegen seine Brust und drohte heraus zu brechen. Er war schon drauf und dran gewesen, seine Hand auf seine Brust zulegen, aber dies hätte sein jetziges Erscheinungsbild zerstört. Schließlich wollte er ernst und vor allem sauer rüber kommen, obwohl ihm beides schwer fiel. Er war sauer, daran zweifelte er nicht, aber wenn er den Uchiha sah, dann verflog all diese Wut wieder. Warum aber? „Sasuke! Sag mir, warum…“ Er schwieg kurz und wartete, dass der andere ihn ansah. Ein verwirrter Blick, ein amüsiertes Lächeln von anderer Seite. Leise knurrte Naruto auf und bemerkte, dass der Schwarzhaarige hier anscheinend nur mit ihm spielte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, bevor er diese neben den Kopf des anderen herunter regnen ließ. Leicht beugte er sich über Sasuke und betrachtete ihn mit einem verachteten Blick. Er hasste es, wenn man ihn nach Strich und Faden verarschte. Erschrocken über diese plötzliche Wut des Blonden, sprang Nanashi von der Brust ihres Herrchens und verließ mit leisen Pfoten das Zimmer. Stille… „Warum dieser Kuss zwischen dir und Kakashi? Hast du Spaß daran mich zu quälen? Mich eifersüchtig zu machen? Macht es dir Freude, dass du mir mein Herz in Zwei reißt mit deinem Spielchen?!“ Naruto verstummte. Viel zu viele Gefühle überkamen ihn. Wut, Trauer, Eifersucht, aber am dominanten war diese Sehnsucht. Die Sehnsucht Sasuke einfach näher zu sein, als jeder anderer. Aber dies würde nie möglich sein. Wie betäubt sah er in die Sharinganaugen des anderen, als diese sich abrupt lösten und ihn die schwarze Nacht nun entgegen blickte. Er merkte eine kalte Hand im Nacken und einen Druck, der ihn immer näher zu dem anderen brachte. „Ganz einfach… 1. Kakashi war auf dich eifersüchtig, weil du Iruka wichtiger warst als er. 2. wollte er mir Klarheit über meine Gefühle verschaffen und 3. wollte er dich eifersüchtig machen und sich rächen, aber dir auch somit zeigen, wie deine Gefühle zu mir sind…“ So viele Antworten und dass alles wegen einen Kuss ohne irgendwelche Bedeutungen. Naruto verstand nun einige Dinge mehr und somit waren alle Hindernisse erst einmal aus dem Weg geräumt. Für den Blonden gab es kein Halten mehr. Mit einem Satz kniete er über dem Schwarzhaarigen, wobei er sich im Kopfkissen mit beiden Händen neben Sasukes Kopf abstützte. Begierig legte er seine Lippen auf die von dem Uchiha. Benebelt von der Weichheit der anderen Lippen, knabberte er sachte dran, bis er leicht in die Unterlippe hinein biss und sachte dran saugte. Mit der Zunge leckte er drüber und bettelte um Einlass, welchen der Clanerbe aber nicht sofort gewährte. Das Ego des Schwarzhaarigen war größer, als dass er so einfach klein bei gab. Aber ein hämisches Lächeln von anderer Seite irritierte ihn. Sofort erkannte Sasuke, dass Naruto eine Hand aus dem Kopfkissen löste. Aber noch bevor er realisierte was wirklich geschah, keuchte er heißer auf. Der Blonde hatte seine Hand direkt auf seinen Schritt gelegt und rieb durch den Stoff der Hose daran. Diese kleine Lücke nutzte Naruto sofort aus und drängte seine feuchte Zunge in die Mundhöhle des anderen. Etwas unsicher tippte er gegen die Zunge Sasukes, aber als er einen Gegendruck an seiner Zungenspitze spürte, legte er los. Abermals tippten sich beide gegenseitig an, oder saugten sachte an der jeweiligen Zunge des anderen. Luftmangel trennte beide wieder und sie lösten sich keuchend voneinander. Narutos Zunge wanderte weiter über die Wange seines Teamkameraden, an der Schläfe vorbei, bevor sie sich kurz in der Ohrenmuschel versenkte und über das Ohr leckte. Sachte knabberte er am Läppchen und zog etwas dran. Eine freie Hand machte sich an dem Oberteil des anderen zu schaffen und knöpfte etwas ungeschickt die Knöpfe auf. Seine Finger zitterten vor Aufregung. Würden beide hier und jetzt wirklich es bis zum Ende durchziehen? Der Uzumaki würde sicher keinen Rückzieher mehr machen. Seine Augen hatten langsam wieder ihren bläulichen Ton angenommen, als der letzte Knopf des schwarzen Uchihahemdes geöffnet war. Elegant schob er das Hemd von den Schultern, sodass nur noch die Arme des Uchihas bedeckte waren, als dieser von allein sein Hemd gänzlich auszog. Langsam löste Naruto sich von der weichen Haut des Ohres und wanderte mit Schmetterlingsküssen hinab zum Hals Sasukes. Leicht leckte er über das Schlüsselbein und wieder hoch, bevor er mit hämischem Grinsen einen Fleck aussuchte, den er als sein Eigen markieren wollte. Er biss in eine Stelle am Hals und saugte lieblich dran. Er spürte wie der Puls in der Halsschlagader unter der Haut verrückt pulsierte. Auch wenn Sasukes Miene eisern und ernst war, sein Körper bewies das glatte Gegenteil. Der Uchiha versuchte ein Keuchen zu unterdrücken. Zaghaft biss er seine Zähne zusammen und ließ mit einem ungewohnten, aber berauschenden Gefühl in seinem Körper das Tun des anderen weiter über sich ergehen. Sein Kamerad hinterließ eine feuchte Spur und ein heißes Gefühl auf seiner Haut. Er bemerkte, wie sich Naruto von seinem Hals löste und murrte leise, als er dann die weichen, rosigen Lippen wieder auf seiner blassen Haut spürte. Leichte Schweißtropfen benetzten in langsamen Zügen seinen Körper. Begierig leckte Naruto über jeden Millimeter den er mit seiner Zunge erreichen konnte und prägte sich den leicht, salzigen Geschmack von der Haut ein. Seine Hände wanderten weiter nach unten, streiften kurz die kleinen, zierlichen Nippeln des anderen und fuhren ihren Weg weiter nach unten fort. An den Bauchmuskeln blieb er hängen und schmunzelte kurz. Mit seinen Lippen steuerte er immer weiter zu Brust, bis er an einen der kleinen Knospen stehen blieb und diese hämisch grinsend musterte. Ein erneutes Unterdrücken eines Keuchens scheiterte, als die feuchte Zunge des Uzumakis einen Nippel mit der Spitze leicht streifte. Scharf zog der Uchiha die Luft ein, als Naruto diese kleine, weiche Knospe ganz in den Mund nahm. Leicht saugte der Blonde daran und veranlasste, dass ein Schauer nach dem anderen über seinen Rücken lief. Woher wusste sein Teamkollege nur, was er machen musste, damit er sich völlig hingab und seinen Stolz über – und nicht zu vergessen sein Ego - den Haufen warf? Er spürte einen wohligen Schmerz, als der andere ihm leicht in den Nippel biss und sich wieder von diesem löste, um dasselbe bei der zweiten zu vollziehen. Sasuke hatte Schwierigkeiten seine Fassung zu behalten. Zielsicher legte er seine Hände auf den Bauch seines Verwöhners und fuhr unter das Shirt. Ihre Körper trennten sich, damit der Uchiha dem Uzumaki das Oberteil ausziehen konnte. Als Naruto wieder seiner Arbeit nachging, strich der Schwarzhaarige über die stattliche Brust vor seinen Augen. Leicht leckte er sich über die Finger und legte diese an die rosigen Knospen vor sich. Ein Keuchen erhielt er als Antwort, als er mit seinen Fingern einen der Nippel Narutos leicht umkreiste und sachte zwischen den Kuppen zwirbelte. Er keuchte heißer und bemerkte, wie sein Blut sich in seine Lenden pumpte, als Naruto sich von ihm trennte. Der Blonde keuchte heißer und bemerkte in sich dieses heiße Verlangen, dass nach mehr schrie. Ein schüchterner Blick auf das Becken des anderen und er grinste sofort wieder breit. Es fühlte sich wirklich geil an, wie viel Macht er über einen Menschen besitzen konnte. Sofort erkannte er, wie sehr auch der Dunkelhaarige nach mehr schrie. Naruto wollte ihm diesen Wunsch erfüllen. Er setzte sich auf das Becken des anderen und rieb sich an Sasukes Hose. Durch die dünnen Stoffe, die beide von einander trennten, spürte er die harte Erektion des anderen. Ein leises Stöhnen verließ seine Lippen und mit verschleiertem Blick musterte er den anderen, während er weiter mit seinen Hüften auf den Becken des anderen kreiste. Sasuke fühlte sich gequält und gepeinigt. Sein Verstand war wie benebelt. Seine Haut brannte wie Feuer und sein Atem war nur noch ein schnelles Japsen und heißeres Keuchen. Ab und an brachte er ein leises Stöhnen hervor. Seine Hose wurde immer enger und seine Männlichkeit drückte sich immer mehr gegen die liebreizenden Hüftbewegungen Narutos. Er zog den Blonden am Arm zu sich herunter und beide verfielen in einen heißen, leidenschaftlichen Kuss. Während sich abermals ihre Zungen berührten, fuhr er mit gespreizten Fingern durch das blonde Haar und verkrallte sich in dieses. Mit Bestimmtheit drückte er seinen Kollegen fester an sich heran und saugte sich an dessen Zunge fest. Naruto bewegte sich weiter auf Sasuke und musste sich mit einem gedämpften Stöhnen von ihm lösen. Sachte rutschte er weiter nach unten und schmunzelte leicht, als der andere erneut mürrisch aufbrummte. Seine Lippen wanderten wieder nach unten und knabberten an Bauchnabel und er versenkte seine Zunge in diesen. Seine Hände nestelten in der Zeit den Gürtel und den Knopf der viel zu engen Hose Sasukes auf. Ein Keuchen, gefolgt von einem Stöhnen erntete Naruto, als er seine Hand unter den Bund der Boxershort gleiten ließ. Seine Fingerspitzen streifte die Erektion des anderen. Es fühlte sich heiß und feucht an. Sasuke war doch nicht etwa in der Zeit schon gekommen? Der Blonde grinste breit den anderen an, der nur eines seiner „Tz“ von sich gab. Fest packte Naruto zu und richtete sich auf. Mit einen Sehnsüchtigen Blick sah er dem anderen in die Augen und massierte im einem quälend langsamen Rhythmus das Glied zwischen seiner Hand. Unbewusst drückte Sasuke sich dieser Geste entgegen und stöhnte auf. Sein Stöhnen passte sich langsam den Bewegungen des anderen an und wurde schneller und lauter. Aus einem verschleierten Blickwinkel erkannte er, wie sich Naruto seine eigene Hose öffnete und langsam die von dem Uchiha auszog. Er atmete schwer. Seine Wangen gerötet und sein Blick von Lust gezeichnet. „Naruto…“, stöhnte er heißer und fühlte, wie der Blonde sich zurückzog. Im nächsten Moment streifte ein kalter Windzug über seine Männlichkeit, als seine Boxershort auf den Boden geworfen worden war. Naruto küsste sich weiter nach unten, leckte zart die weißen, nie von jemanden anderen gesehenen Innenschenkel des Uchihas entlang. Er fuhr wieder nach oben und hielt inne. Stille… Nur das Keuchen beider war zu hören, bis der Blonde das Glied seines Kameraden zärtlich mit der Zungenspitze berührte. Sein heißer Atem streifte die Erregung und seine Zunge streifte die Gliedspitze, was erneut ein Stöhnen von Sasuke veranlasste. Aber es reichte dem Kyuubiträger noch nicht, er wollte mehr hören. Sasuke hatte Mühe um einen Lustschrei zu unterdrücken, während ihm der andere langsam mit der Zunge über den Schaft leckte. Nach einigen Sekunden nahm Naruto ganz seine Erektion in den Mund, saugte dran und biss abermals hinein. In einen schnellen Rhythmus wurde sein Glied von einer auf- und abwärts Bewegung auf Trab gehalten. Sein Stöhnen wurde lauter, als ihm dann auch ein leiser Lustschrei entfloh. Grob packte er den Kopf des anderen an und drückte ihn mehr an sich. Seine Finger verkrallten sich in den blonden Schopf. Naruto hatte Mühe Sasuke auf den Laken zu halten, damit dieser nicht in ihn herein stieß. Bestimmend legte er eine Hand auf das Becken des Dunkelhaarigen und strich dort über die zärtliche Haut, was dem Uchiha sicherlich noch mehr den Kopf verdrehte. „Naruto--- ich---“ Der Blonde verstand sofort und saugte fester am Glied des anderen. Ein kurzer Schrei und ein bitterer Geschmack im Mund des anderen. Naruto löste sich. Speichel und ein bisschen Sperma lief einer seiner Mundwinkel herab. Sofort fielen beide in einen erneuten Zungenkuss. Beide benetzte ein kleiner Schweißfilm und Naruto widmete sich nun der letzten Hürde. Als sie sich wieder lösten, steckte er dem anderen zwei Finger in dem Mund, welcher dran saugte, während der Uzumaki sich seiner Hose und Short entledigte. Naruto stöhnte, als Sasuke seinen Finger mit seinen heißem Atem und seiner warmen, feuchten Zunge umspielte. Schnell entzog er dem anderen seine Finger. „Take it easy…“, hauchte er und führte sachte einen Finger in dem anderen ein. Kurz verkrampfte sich der Schwarzhaarige, aber entspannte sich gleich wieder, als die freie Hand Narutos über seine Erektion strich. Den zweiten bemerkte er kaum noch, als der andere mit Pumpen begann. Der Uchiha hoffte, dass es noch für eine dritte Runde reichte, sonst würde er ziemlich blöd hier liegen. Er fühlte, wie der Uzumaki sich mit seinen Fingern ihn ihm bewegte und sachte zu weiten begann. Naruto massierte seinen Muskelring am After, worauf hin sich dieser entspannte und es somit leichter war, noch tiefer vorzudringen. Leicht beugte Sasuke seinen Rücken durch, um sich dem Blonden näher hinzugeben. Naruto entzog dem Uchiha seine Finger. „Knie dich hin…“ Sasuke kam dieser reizvollen Bitte mit einem Murren nach und kniete sich vor dem anderen, bevor er mit einen lauten Stöhnen erkannte, dass Naruto in ihm eingedrungen war. Sein Oberkörper sackte nach unten und er vergrub sein Gesicht in das Kissen vor sich. Gierig drückte er sich seinen Kameraden entgegen und wollte ihn tiefer spüren. „Sasuke… du bist… ah…. verdammt… ngh… eng…“, stöhnte Naruto mit mehreren Pausen und beschleunigt seinen Bewegungen. Er zog sich zurück, um im nächsten Moment fester zuzustoßen. Wieder und immer wieder. Schnell kam er der Bitte nach, die Sasuke mit Mühen hervor brachte, dass Naruto doch noch schneller und fester zustoßen sollte. Schweiß lief beiden den Rücken herunter. Ein kleiner Tropfen lief an der Schläfe des Uchihas vorbei. Der Blonde erkannte seine Grenzen und griff nach dem Glied des anderen, als er dann im Rhythmus seiner Stöße die Männlichkeit des anderen pumpte. Der Druck in ihm wurde heftiger und ihr Stöhnen lauter. Keiner der beiden wusste, wer lauter von ihnen war. Weiße Punkte tanzten vor ihren Augen Polka. „Ich komm! Ich komm!“, schrie Naruto auf und ergoss sich mit einen letzten Stoß in Sasuke. Der Schrei des Uchihas wurde durch das Kissen gedämpft und er kam zum dritten Male in dieser Nacht. Erschöpft zog sich der Uzumaki zurück und ließ sich neben Sasuke auf das Laken fallen. Der andere ließ sich vorüber auf das Bett sinken. Keuchend holten beide nach Luft und schlossen ihre Augen. „Sasuke…“, keuchte Naruto leise und öffnete seine Augen, nur um das Gesicht des anderen zu sehen. Sasuke hatte seine weiterhin geschlossen. „Mh?“ „Wie geht’s nun weiter? Also ich mein, wir können nicht zusammen bleiben… schließlich hat jeder von uns seine Träume…“ Irritiert öffnete der Uchiha seine Augen. Dass sich der Blonde über so etwas Gedanken machte, hätte er nicht erwartet. Leicht stemmte er sich nach oben, um in das Antlitz des Blauäugigen zu sehen. Naruto meinte es ernst. Aber er hatte Recht, sie waren verschieden, aber doch wieder gleich. Sie hatten Jahre lang ihren Träumen hinter her gejagt und machten es auch heute noch. Sasuke war in letzter Zeit so sehr beschäftigt gewesen um Naruto zu buhlen, dass er seinen Traum ganz und gar vergessen hatte oder eher gesagt verdrängt hatte. Er hatte sich ein anderes Ziel vorgenommen. Naruto… „Du willst Hokage werden…“ „…und du willst deinen Clan aufbauen… Wir können nie zusammen kommen. Ohne Frau kannst du keine Kinder haben. Und was soll das Dorf halten, wenn sie einen schwulen Hokage hätten? Sie würde mich nie für dieses Amt wählen…“ Sasuke seufzte leise und legte seine Hand auf den Kopf des Chaoten. Anscheinend machte es dem Blonden zu schaffen. Sachte strich er diesem durch die verschwitzten Haare und bemerkte, wie der zärtliche Körper leicht zu beben begann. Eine kleine Träne stahl sich aus den blauen Ozeanen und lief über die Wange. Beide hatten es geschafft sich näher zu kommen, aber trotzdem waren sie getrennt von einander. Erneut stellte sich ein Hindernis zwischen sie, eine Mauer, die sie nie überschreiten können… ~to be continued~ Sei ein letztes Mal ein kleines bisschen nett zu mir. Sei doch nett zu mir und setz dich endlich her zu mir. Sei ein letztes Mal ein kleines bisschen nett zu mir, noch ein letztes Mal! Ich erinnere mich an dein Versprechen. Deine Lügen werden sich noch rächen. Ich erinnere mich an dein Versprechen. Heute verlierst du mich zum letzten Mal! Beim ersten Mal tut’s immer weh, doch heute Nacht wirst du schon sehen, beim letzten Mal schmerzt es noch mehr. Noch ein letztes Mal! Beim ersten Mal tut’s immer weh, doch heute Nacht wirst du schon sehen, beim letzten Mal schmerzt es noch mehr. Noch ein letztes Mal! Warum willst du mich nicht mehr © Songtext "Beim ersten Mal tut’s immer weh" by Oomph! Kapitel 14: Erinnerungen ------------------------ In this world you tried not leaving me alone behind. There's no other way I prayed to the gods let him stay. The memories ease the pain inside, now I know why. All of by memories keep you near. In silent moments imagine you here. All of by memories keep you near. Your silent whispers, silent tears. ~*~*~*~ Kapitel 13: Erinnerungen Quälend langsam öffnete der Blondhaarige seine Augen. Er wusste nicht mehr, wann beide überhaupt eingeschlafen waren. Er hatte geweint, wurde von Sasuke in den Arm genommen, man hatte ihm beruhigend über den Rücken gestrichen. Irgendwann in dieser Zeit musste er eingeschlafen sein. Gähnend fuhr er sich durch das Nackenhaar und krabbelte über den Uchiha, da er selbst an der Wand geschlafen hatte. Er ließ seine Beine über die Bettkante baumeln, musterte dem Schwarzhaarigen und seufzte leise. Leicht beugte er sich über das schlafende Antlitz des anderen und legte sachte, als könnte Sasuke zerbrechen, seine Lippen auf die des anderen. Er löste sich wieder, bevor er etwas schwankend aufstand. Erneut fiel sein Blick auf den Uchiha, welcher noch friedlich schlief. Naruto seufzte und sammelte seine Sachen zusammen, welche verstreut auf den Boden lagen. Schnell zog er sich wieder an und band sich sein Stirnband um, bevor er in seiner Hosentasche nach etwas suchte. Nach einiger Zeit hatte er seinen Schlüsselbund in der Hand und betrachtet diesen. Zum einen war sein Wohnungs- und Haustürschlüssel dran, sein Kellerschlüssel und auch der Schlüssel zu Irukas Wohnung. Um diesen von seinem eigenen Schlüsseln zu unterscheiden, hatte er einen kleinen Delfinanhänger heran gehangen. Sein ehemaliger Sensei hatte ihm diesen vor längere Zeit gegeben. Wenn Naruto gewollt hätte, hätte er jeder Zeit zu seinen Akademielehrer kommen können, aber er hatte ihn nie benutzt. Der Braunhaarige hatte gemeint, wenn der Chaos-Nin mal einsam wäre, dann hätte er jeder Zeit zu ihm kommen können, aber Naruto wusste genau, dass etwas anderes Grund war, dass er diesen Schlüssel bekommen hatte. Betrübt betrachtete er kurz seinen rechten Arm und erkannte eine alte, fast verblasste Narbe, die sich über den ganze Länge erstreckte. Zitternd strich er über diese. Es war damals nur einer dieser Tage, wo er am liebsten alles weggeworfen hätte. Er hatte die Mission vergeigt; sich mit Sasuke gestritten; Sakura hatte ihn fertig gemacht; von den Dorfbewohner bekam er wieder einmal nur finster Blicke und dazu noch dumme Sprüche an den Kopf geworfen, aber das Schlimmste war die Auseinandersetzung mit Iruka gewesen. Er hatte schon längst vergessen um war es damals ging. Er war einfach nur nach Hause gegangen und hatte damals die Tür ins Schloss geworfen, bevor er zitternd durch seine Wohnung getaumelt war und vor seinem Küchentisch unter dieser erdrückenden Last zusammen brach. Ein Foto hatte ihm zum Aufsehen gezwungen, was neben ihm auf einem kleinen Schrank stand. Es war wie, als würde man ihm die Luft abdrücken. Als hätte sein Leben keinen Sinn mehr. Er hatte seine Grenze an mentaler Stärke erreicht gehabt und konnte einfach nicht mehr. Er wusste auch nicht, warum er unbedingt auf die Idee kam, sich mit dem Kunai über den Arm zu fahren. Das Brennen auf seiner Haut beruhigte ihn für einen kurzen Moment und er konnte all seine Probleme vergessen und sich ganz allein auf den Schmerz im Arm konzentrieren. Als ein ganzer Schwall Blut heraussickerte und er auf die Knie sackte, kam Iruka in diesem Moment in die Wohnung gestürzt. Er wollte sich entschuldigen, aber diese war ihm damals im Hals stecken geblieben, als er die Blutlache und seinen Schüler da drin sitzen sah. Panisch wurde Naruto am unverletzten Arm hoch gezogen und in die starken Arme seines Senseis gezogen. Tage später bekam er von Iruka eine Nachmachung von dessem Haustürschlüssel. Naruto hätte jeder Zeit zu ihm kommen können, aber dies brauchte der Blonde nicht. Diese Geste hatte ihm gezeigt, wie wichtig er seinem Akademielehrer war und dies brachte ihm neue Kraft an Tagen, wenn er völlig niedergeschlagen war. Naruto seufzte leise und fuhr sich durch seine Haare. Eigentlich wollte er diese ganze Sache längst vergessen haben, aber irgendwie keimte wieder alles in ihm hoch. Leise schnaubend ging er weiter. Ihm fiel ein, dass viele seiner Sachen noch bei Iruka lagen. Meistens wurde er nach einer Mission von dem Chu-Nin abgefangen und mit zu ihm nach Hause geschliffen. Der Braunhaarige bestand immer drauf, dass Naruto seine Sachen zum Waschen da ließ, aber abgeholt hatte der Uzumaki sie selten. Die meisten seiner Anziehsachen müssten noch bei seinen Akademielehrer sein. Vielleicht war es jetzt angebracht diese abzuholen. Er warf noch einen letzten Blick zu Sasuke, bevor er langsamen Schrittes das Zimmer verließ. Auf dem Gang kam ihm Nanashi entgegen, welche leise mauzend auf ihm zukam und sich an seinem Schienenbein schmiegte. Ein glückliches Schnurren war zu hören und ließ Naruto schmunzeln. Er beugte sich über sie und strich ihr sachte über den Kopf, bevor er sich wieder von ihr ab wand und weiter lief. Leise knarrte die letzte Stufe unter seinem Gewicht und seine nackten Füße tapsten weiter über den kühlen Parkettboden. Vor der Tür zog er seine Schuhe an und hielt in der Bewegung inne. Er warf noch einen kurzen Blick über die Schulter zur Treppe, bevor ein Lächeln über seine Züge huschte. Er öffnete die Tür. Eine kalte Brise wehte herein und spielte mit seinen Haaren. Sachte wurden die blonden Strähnen nach oben gehoben und wieder fallen gelassen, bis erneut dieses zärtliche Spiel des Windes von vorne begann. Naruto blieb im Rahmen stehen und sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Arigato, Sasuke…“ Nach diesen Worten fiel die Tür ins Schloss und man konnte oben am Treppenansatz eine blasse Gestalt mit schwarzen Haaren sehen. Die Arme vor der Brust verschränkt und mit der Schulter an der Wand lehnend, huschte selbst der gefühlskältesten Person im Dorf ein warmes Lächeln über die Lippen. Seine Hände tief in den Taschen lief Naruto durch das Dorf. Überall herrschte reges Treiben. Die Sonne stand schon weit am Zenit. Sein Magen knurrte und in diesem Moment kam der Uzumaki gerade beim Ichiraku vorbei. Mit einen freudigen „Konnichiwa!“ schob er die kleinen Vorhänge zur Seite und trat ein. Er bekam ein warmes Lächeln von Ayame und Teuchi. Er brauchte nicht mal seine Bestellung aufgeben, denn die beiden Ladenbesitzer wussten, was der Blonde wollte: Einmal Ramen mit Miso Geschmack. Naruto brach seine Stäbchen entzwei, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. „Hi Naruto! Wie geht’s?“ Naruto brauchte sich nicht einmal umdrehen, da der andere Besucher des kleinen Lokals sich gerade neben ihn setzte, gefolgt von einem großen, weißen Hund, der sich neben seinen Herrchen auf den Boden legte. Der Uzumaki sah rüber und erkannte sofort an den braunen, strubbeligen Haare und den roten Vierrecken im Gesicht, dass es Kiba war. Aber er hatte den Inuzuka auch schon an der Stimme erkannt. Leicht grinste Naruto und widmete sich seiner Schüssel zu. Das Grinsen zeigte schon, dass es ihm gut ging. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Züge, als der andere Shinobi anfing, leicht an ihm zu schnüffeln. „Boah Naruto, du riechst voll nach Sasuke. Was habt ihr die Nacht getrieben?“, fragte Kiba und sofort schoss dem Blonden das Blut in den Kopf. Da traf der Braunhaarige gerade ein kompliziertes Thema. Schnell schlürfte der Uzumaki seinen Ramen herunter, setzte die Schüssel an seine Lippen, um die Brühe zu leeren und knallte das Porzellan mit Schwung auf den Tisch zurück, bevor er rasch bezahlte. „Wir haben’s nicht getrieben! Echt nicht! Ich muss los, hab noch eine Mission!“, hastig rasselte er diese Sätze herunter und musste aufpassen, dass sich seine Worte nicht überschlugen. Überstürzt verließ der Blauäugige den Laden und riss beim Vorbeigehen einen Passanten auf der Straße um, der ihm laut hinterher meckerte. Irritiert sah Kiba hinter seinen Freund her und schüttelte den Kopf, bevor er bei Teuchi eine Nudelsuppe mit viel Fleisch bestellte. Seufzend trottete Naruto weiter, bis er an der Wohnung seines ehemaligen Senseis ankam. Er atmete tief aus, als er den Wohnungsschlüssel in seiner Tasche suchte. Zum ersten Mal benutzte er diesen und sicher auch zum letzten Mal. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um, bevor er eintrat. Die Wohnung roch muffig, was daran lag, dass hier lange keiner mehr war. Das Erste, was Naruto machte, war Licht einzuschalten. Im Flur blieb er stehen und ließ den Kopf kurz hängen. Wie oft hatte er diesen Raum betreten? Wie oft war er schon in dieser Wohnung? Hatte sich hier einfach wohl gefühlt? Oft, aber heute war es das erste Mal, dass er sich mulmig fühlte. Langsam schritt er ins Wohnzimmer. Er wusste, wo der Ältere seine Sachen aufbewahrte und wollte deswegen so schnell wie möglich die Wohnung verlassen, aber etwas zwang ihn zum Bleiben. Langsamen Schrittes ging er einmal um den Tisch herum und strich mit dem Fingerspitzen über das verstaubte Holz. Er malte einen kleinen Smilie in den Staub und schmunzelte leicht, bevor er seine Füße weiter Richtung Sofa steuerte. Er ließ sich auf das Leder plumpsen und atmete hörbar aus, bevor er seinen Blick auf den Fernseher gegenüber richtete. Erneut schmunzelte er und blickte zur Boden. Iruka hatte nie oder selten Fern gesehen, meisten saß der Uzumaki vor der Mattscheibe, wenn mal etwas Spannendes lief, aber es war sehr selten. Da Naruto meistens spät nach einer Mission kam, war er einfach zu kaputt, um noch irgendetwas zu machen. Gemächlich stand er wieder auf und reckte sich kurz, bevor er zur Schlafzimmertür ging und diese zögerlich öffnete. In diesem Zimmer waren die beiden am meisten. Dem Blonden hatte es nie gestört, wenn sich beide in dem großen Bett es sich gemütlich gemacht hatten. Nein, er hatte diese Wärme und Geborgenheit immer genossen und bemerkt, dass er bei Iruka immer friedlich und ruhig schlafen konnte, während er in seiner Wohnung meistens von Alpträumen Heim gesuchten worden war. Seine Finger zitterten, als er sich sachte auf das weiche Laken setzte. Leicht strich er über den Stoff und biss sich auf die Unterlippe. Der Chu-Nin war ihm wichtig. Der Braunhaarige war für ihn wie ein Vater, der ihm im Leben fehlte. Naruto schloss seine Augen, als ihn ein lautes Klacken aufschrecken ließ. Überrascht sah er auf, als sich ein silberfarbener Haarschopf durch den Türspalt zwängte. „Kakashi-Sensei?“, brachte Naruto mit Mühen vor und sah wieder zur Seite, bevor er hastig aufstand und zu einem der Kleiderschränke ging. Schnell durchwühlte er diesen und holte einen ganzen Stapel an Anziehsachen heraus, welche er in einen Rucksack packte, den er vor längere Zeit mal bei dem Älteren vergessen hatte. Er konnte und wollte dem Jo-Nin nicht ins Gesicht blicken. „Naruto…“, sprach Kakashi ruhig, aber anscheinend versuchte ihn sein Schüler zu ignorieren. Ein lang gezogener Seufzer verließ seine Lippen und er setzte sich auf das Bett, um seinen Schützling zu beobachten. Er stützte seinen Kopf auf seine Hand und musterte Naruto. Der Kopie-Ninja wusste, dass er gestern vielleicht etwas übertrieben hatte, als er Sasuke vor Narutos Augen geküsst hatte, aber so hätten die beiden Jahre danach nicht gemerkt, was der andere für den einen fühlte. Außerdem wollte er nicht, dass seine beiden Schüler den Fehler machten, wie er ihn bei Iruka getan hatte. Nichts zeigen und sagen und einfach für sich behalten. Zögern stand der Silberhaarige auf und schritt auf seinen jüngsten Schüler zu. Team sieben war sein erstes Team, was seine Prüfung bestanden hatte und was er unterrichtet hatte. Er war sich nicht sicher, aber vielleicht hatte er von Beginn an einen Fehler gemacht, denn er nicht erkannte oder sofort entdeckte. Sachte legte er seine Hände auf die Schulter des Kleineren, als ihm plötzlich ein Schlüssel vor das Gesicht gehalten wurde. Irritiert musterte er den kleinen, blauen Delfinanhänger an dem Schlüsselring. „Ich will, dass Sie ihn nehmen…“, sprach Naruto ruhig und schluckte hart. Er brauchte den Schlüssel nicht, nicht mehr. Er war für ihn nur ein Symbol, dass es einen Menschen gab, dem er alles bedeutet hatte. „Ich brauche ihn nicht mehr. Es war mein erster und letzter Besuch hier…“ Er löste seine Finger von dem Metall und ließ ihn in die Hand des Älteren fallen. Er klirrte leise, als er in der Hand des anderen zusammen fiel. Leicht zitternd warf er sich seinen Rucksack über die Schultern. Naruto musste noch seine Ninjaausrüstung auf den neusten Stand bringen und einen kurzen Besuch bei Tsunade machen, dass er die Mission an diesen Abend starten wollte und fragen, was er beachten sollte. Als er den ersten Schritt setzte, wurde er von zwei stärkeren Armen von hinten umarmt und etwas zurückgezogen. Der Blonde krallte sich in den Ärmel des Hatake und presste sein Gesicht in den Stoff, um seinen aufkommende Tränen nicht zu zeigen. „Gomen…“, hauchte der Ältere ihm ins Ohr und Naruto brachte nur ein Schluchzen über die Lippen. Die Wohnung war still, nur ab und an hörte man das leise Weinen des Blonden. Dieser ewige Abschied von dieser viel zu schönen Zeit nahm ihn anscheinend mehr mit, als er es selber erwartet, beziehungsweise gedacht hatte. Kurz hob er seinen Kopf und wischte sich über die Augen, bevor er versuchte, seine Stimme wieder zu festigen. Er konnte und wollte nicht ewig Iruka hinterher trauern. „Aber eins steht fest…“, flüsterte er leise und ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. „Sie lassen ihre Lippen von Sasuke, er gehört mir!“ Erschrocken weitete der Sharinganbenutzer seine Augen, ehe sich unter seiner Maske ein kleines Lächeln bildete. So kannte er den Chaos-Nin: Frech und unaufhaltsam. Kurz zersauste der Ältere die blonden Haare des anderen und trat an Naruto vorbei. Im Türrahmen blieb er stehen. „Pass auf dich auf!“ „Hai!“ Nach Narutos Antwort verschwand der Ältere in einer Rauchwolke. Der Uzumaki machte sich auf den Weg zum Hokagebüro. Die Zeit seiner Mission rückte näher und sein Gefühl wurde immer mulmiger. Warum er allein als Gen-Nin auf einer B-Rank Mission? War da noch mehr? Er konnte es sich nicht vorstellen. Was seine Mission war? Ganz einfach: Er sollte in Kirigakure Informationen sammeln. Einige Feudalherren fürchteten um einen Krieg, da in letzter Zeit viele Anschläge auf höhere Persönlichkeiten von Kirigakure Ninjas verübt worden. Naruto verstand nur immer noch nicht, warum er da allein hin musste. Nun ja es würde vielleicht auffallen, wenn eine ganze Gruppe dort auftauchen würde, aber eine einzelne Person. Nicht das er Angst hätte, es spornte ihn sogar an, dass er alleine gehen durfte. Er kapierte es einfach nur nicht, warum er allein dort hin musste. Nach einiger Zeit kam er am Hokage Tower an und schleppte sich die vielen Stufen nach oben. Er klopfte kurz an und wartet dieses Mal auf eine Antwort. Noch einmal wollte er die Godaime nicht auf die Palme bringen, am Ende würde er noch nicht mal mehr seine Mission beschreiten können, weil er sicher einige Knochbrüche hatte. Als ein brummiges „Herein!“ ertönte, trat der Uzumaki ein. Zögernd sah er ins Zimmer und als ihm die Ältere ansah, kam er ganz herein. „Ich wollte Bescheid geben, dass ich heute Nacht losgehen werde.“ Die Vollbusige nickte leicht und schob über den Tisch eine Karte herüber. Ihr Blick war ernst, als sie ihren Kopf auf ihre ineinander verschränkten Hände ablegte. Sie seufzte leise, als Naruto näher trat und sie fragend musterte. „Ich rate dir nur eins: Komm ja wieder lebend und mit gutem Ergebnis zurück.“ Ihre Miene war weiter hin ernst. Naruto nahm sich die Karte und betrachte sie. Voll kompliziert, aber er würde sich schon zu recht finden. Er nickte ihr zu und verschwand mit einen Fingerzeichen und einer Rauchwolke aus dem Zimmer. Matt lächelte die Ältere und seufzte müde. Sie machte sich Sorgen, aber wollte es dem anderen nicht zeigen. Kurz nachdem der Chaos-Nin verschwand, kam Shizune herein. Sofort erkannte sie den ernsten Blick ihrer Meisterin. „Glauben Sie, es war so richtig?“, fragte sie leise und strich Ton-Ton leicht über das borstige Köpfchen. Erneut erklang ein lang gezogener Seufzer. „Der Hohe Rat hatte so entschieden, schließlich war er Jiraiyas Schüler…“ „Ja aber…“ „Wenn Naruto diese Mission erfolgreich besteht…“ Tsunade stoppte und sah aus dem Fenster. Ein kleiner Schneeschauer war draußen und riss die Stimmung der Älteren noch mehr nach unten. Sie wandte den Blick zu Shizune. Diese Mission war zu gefährlich, dies wussten beide. Eigentlich waren für diese Mission mindestens 3 Jo-Nins vorgesehen, aber dem Hohen Rat konnte selbst Tsunade nicht immer stur entgegen treten. Sie musste sich deren Entscheidungen fügen, auch wenn es dem Tod dieses jungen Shinobis bedeuten könnte. „…dann wird er sofort den Rang des Jo-Nin erhalten.“ Die Nacht brach ein und ein blondhaariger Shinobi lief mit gemächlichen Schritten Richtung Dorftor. Er hatte seine letzten Besorgungen gemacht und war nun komplett für diese Mission ausgerüstet. Vor dem Tor blieb er stehen und sah sich den dunklen Himmel an. Eigentlich war es erst früher Abend, aber im Winter wurde es immer früh dunkel. Ein leiser Seufzer verließ seine Lippen, als er weiter ging. Er grüßte noch dem Wachposten und wollte gerade losrennen, als eine schwarze Silhouette aus dem Schatten der Bäume hervor trat. Irritiert zog Naruto eine Braue nach oben und beschleunigt seine Schritte. Erschrocken riss er seine Augen auf und stoppte. Bevor er was sagen konnte, hatte er ein weiches Lippenpaar auf seinen. Er keuchte in den Kuss und genoss ihn. Sachte wurde ihm auf die Unterlippe gebissen und entschuldigtend drüber geleckt, bis Naruto seinen Mund einen kleinen Spalt öffnete, um darauf die feuchte Zunge seines Gegenüber in seiner Höhle zu spüren. Zärtlich wurde seine Zunge angestupst, bis der andere lieblich dran saugte. Beide lösten sich wieder und der Uzumaki sah betreten zur Seite. „Sasuke, mach es mir doch nicht so schwer…“, hauchte er leise und legte seine Hände auf die Brust des Uchiha, um diesen von sich zu stoßen, aber das Gegenteil passierte. Er krallte sich an den Stoff des Oberteiles und zog den Schwarzhaarigen näher an sich heran. „Ich muss los…“, flüsterte er erstickt und löste sich ganz von dem Dunkelhaarigen, bevor er mit schnellen Sprüngen im Wald verschwand. Keiner der beiden wusste, was auf dieser Mission passieren würde. Aber etwas war klar: Es würde nichts erfreuliches sein. ~to be continued~ Made me promise I'd try to find my way back in this life. I hope there is a way to give me a sign you're ok. Reminds me again it's worth it all so I can go on. Together in all these memories I see you smile. All the memories I hold dear. Darling, you know I love you till the end of time. All of my memories... © Songtext "Memories" by Within Temptation Kapitel 15: Code name: Tadashi Yoshio ------------------------------------- Fumikomu ze akuseru kakehiki wa nai sa sou dayo yoru wo nukeru nejikomu sa saigo ni sashihiki zero sa sou dayo hibi wo kezuru kokoro wo sotto hiraite gyutto hiki yosetara todoku yo kitto tsutau yo motto sa aa ~*~*~*~ Kapitel 14: Code name: Tadashi Yoshio „Tadashi-Kun! Das Essen ist fertig!“, rief eine alte, kratzige Stimme nach ihm. Es war ein warmer Tag, auch wenn ab und zu ein eisiger Wind über das herunter gekommenen Hof wehte. Leicht wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und sprang mit einem fröhlichen „Ich komme!“ vom Dach, wo er bis vor kurzem einige Holzbretter, welche spröde und morsch waren, ausgewechselt hatte. Sein hellbraunes, bis gräulich wirkendes Haar wurde vom Wind erfasst und wirbelte nach oben, bevor er elegant wie eine Katze auf seinen Beinen auf kam. Seine goldenen Augen durchsuchten den Hof und mit einem leichten Nicken machte er sich auf den Weg ins Innere des Hauses. Der Schnee knirschte leise unter seinen Füßen, schließlich war es bald Januar. Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Sein Name: Tadashi Yoshio. Seine Mission: Informationen sammeln. Alles an ihm war eine Lüge, eine Täuschung und diente als eine Tarnung, um nicht erkannt zu werden. Seit zwei Wochen hatte er sich nun diesen Decknamen angelegt, ihn zu seinem Eigenen gemacht. Auch seine äußere Erscheinung war nicht die, die er jetzt allen zeigte. Die vielen Ketten; Nietenhalsbänder und Armbänder; das lässige, freche Outfit; die geheimnisvolle Augen und Haarfarbe waren nicht er. Das alles sollte von seinem wirklichen Ich ablenken. Auf der Suche nach einem Unterschlupf traf er auf diese nette alte Dame, die wirklich dringend Hilfe auf ihrem verwesten Hofsgut brauchte. Aber wenn er ehrlich war, dieses Haus wurde auf seiner Karte, die er bekommen hatte, mit einem roten Kreis und einem dicken Pfeil markiert. Anscheinend sollte er sowieso hier rasten und Zuflucht finden. Im Hausflur streifte er sich seine Schuhe ab und schlüpfte in die Hausschuhe, die gleich daneben standen. Es war ziemlich kalt in dem kleinen Gebäude. Ein Schauer überkam ihn und eine Gänsehaut zog sich über seine Arme, als er sich seiner Jacke und Handschützer entledigte. Leicht rubbelte er sich durch seine leicht feuchten Haare, welche darauf hin wild von allen Seiten abstanden. Nach fünf Schritten stand er schon in der Tür und hielt sich mit einer Hand am Rahmen fest. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. Er wollte den ersten Schritt in die Küche setzen, als es ihn wie ein Blitz durch den Körper fuhr. Mit Mühe konnte er nur ein enttäuschtes Seufzen unterdrücken, als einer seiner vielen ausgesandten Kagebushin, zum Informationen sammeln im nahe gelegten Dorf, zurückgekehrt war. Auch wenn seine Bushins sich nicht allzu weit von ihm entfernen konnten, war ihre Reichweite desto trotz an die 5 Kilometer groß. Ein weiterer Vorteil war noch, er konnte, wenn er noch genug Chakra besaß, mit seinen Schattendoppelgänger einen weiteren erschaffen ohne, dass er als Original eingreifen musste, solange er ihnen den Befehl erteilte oder es die Situation erforderte. So hatte er die Möglichkeit über einen großen Radius Kirigakure zu beschatten. Aber ein kleiner Nachteil hatte er: Er musste abends alle Bushins zurückrufen, um in der Nacht neues Chakra zu regenerieren. Denn nicht alleine das Kagebushin-no-Jutsu verbrauchte Energie, sondern auch das Henge-no-Jutsu, um jedem Doppelgänger ein anderes Aussehen zu verpassen. Er passte sich meistens der Umgebung an, zum Beispiel wie die Leute in den einzelnen Dörfern herum liefen. „Guten Morgen Miss Carter.“, begrüßte er die ältere Dame und gab ihr einen Vornehmen Handkuss. Selbst sein Verhalten hatte er geändert. Er war ruhiger und höflicher geworden, durchdachte alles vorher genau und ging mit einem kühleren Kopf an einige Dinge heran, auch beherrschter wurde er. Dieses Verhaltensmuster fiel ihm schwer aufrecht zu erhalten, weil er eigentlich sehr unbeherrscht, draufgängerisch, frech, naiv und spontan an seine Probleme heran ging. Aber wenn er so recht drüber nachdachte, dann war einiges viel leichter und besser, wenn er wirklich beherrschter und durchdachter an einige Sachen heran ging. Vielleicht sollte er sich dieses Verhaltensmuster etwas mehr aneignen. Die ältere Dame kicherte leise und bot dem Jungen einen Platz. Sie war froh, dass sie etwas mehr Unterstützung im Haushalt hatte, nachdem ihr verehrter Gatte von ihr gegangen war. Sie schaffte halt nicht mehr alles, denn sie war schon zu alt dafür. Die einzige Familie die sie hier noch hatte, war ihre faule Enkelin, die lieber draußen durch die Gegend zog und Blödsinn verzapfte, als ihr unter die Arme zu greifen. Sie wüsste wirklich nicht, was sie ohne den jungen Mann hier im Haus machen sollte. „Tadashi-kun, ich bin wirklich froh, dass ich dich hier habe.“ „Miss Carter, das ist das mindeste, was ich tun kann.“, sagte er bescheiden und seufzte innerlich. Sie gab ihm Obdach, Essen und Verpflegung kostenlos, es war also das mindeste, dass er ihr im Haushalt unter die Arme griff. Das einzige, was ihn plagte, war sein schlechtes Gewissen, weil er ihr ein falsches Spiel vorspielte. Was sollte er machen, wenn er seine Mission erfüllt hatte? Er musste sie dann wieder alleine mit ihren Sorgen und Problemen zurück lassen… ~*~*~ „Sasuke-kun~~~“ Desinteressiert blickte der Angesprochene auf und blickte in smaragdgrüne Augen. Das Gesicht war von pinken Haaren umrandet. Wie oft sollte er es Sakura denn noch sagen, dass sie dieses ‚Kun’ nicht so lang ziehen brauchte. Er und auch sie wussten doch, dass sie keine Chance bei ihm hatte. Sasuke aber wusste auch, dass es die Haruno nur machte, damit sie einfach nur sie bliebe. Anders kannte er die Kunoichi nicht. Irgendwie würde ihm dann auch etwas fehlen. Auch wenn ihn die quietschende Art der Haruno nervte, hatte er sich doch schon längst an diese gewöhnt. Sasuke seufzte genervt auf und lief mit seinen Einkaufstüten auf sie zu. Er würde sie sicher nicht eher abschütteln können, bis sie ihm das Ohr abgekaut hatte. Im nächsten Moment ging es auch schon los. Die Rosahaarige fing an sich über Ino aufzuregen, dass diese mit ihrem neuen Freund schon weiter war, als nur Küsschen und Schmusen. Sasuke schmunzelte leicht. Wenn Sakura wüsste, wie weit er und Naruto waren, die würde sicher an die Decke gehen. Danach fielen noch einige Dinge über typischen Weiberkram: Make-Up, Klamotten, Kerle und eben bisschen medizinisches. Früher hätte er vielleicht alles versucht, sie irgendwie abzuschütteln oder es ihr eiskalt zu offenbaren, dass sie einfach nur nervte, aber seit dem Naruto nun schon seit knapp 1 ½ Monaten auf seiner Mission war und Sasuke es irgendwie zu ruhig war, hörte er sich eben das Gelaber der Teamkameradin an. Somit hatten sie nicht nur den Teamgeist gestärkt, sondern auch ein kleines Freundschaftsband geknüpft. Sasuke aber erkannte auch, dass die Pinkhaarige gar nicht mal all zu sehr nervte, wie er es immer gedacht hatte, sie redete nur immer so viel, aber das war bei einem gewissen blonden Chaoten nicht anders. Als sie vor dem Uchihaanwesen waren, fiel der Haruno ein, was sie von dem Uchiha eigentlich wollte. „Ach ja, ich sollte dir eigentlich nur Bescheid geben, dass du zur Hokage-Sama kommen sollst.“ Sasuke grummelte genervt auf und nickte leicht, bevor er sein Haus aufschloss, Sakura verabschiedete und rein ging. Im Flur streifte er sich seine Schuhe ab und bemerkte Nanashi, welche leise mauzend an ihn heran getigert kam. Leicht beugte sich der Schwarzhaarige nach unten und strich ihr durch das schwarze, glänzende Nackenfell. Das Tier schnurrte leise und tapste nach einiger Zeit wieder davon. Sasuke ging in die Küche und sein Blick fiel auf den Kalender. Die rote 24 rückte immer näher, aber er hoffte schon gar nicht mehr darauf, dass der Uzumaki bis zu Weihnachten von seiner Mission zurück war, geschweige den am Neujahr. Ein erneutes Weihnachten, was er allein feiern würde, um es genau zu nehmen sein neuntes. Irgendwie fehlte ihm der Blondhaarige. Es war einfach zu ruhig in der viel zu großen Wohnung, auch wenn ihm früher diese Stille nichts ausgemacht hatte, störte sie ihn jetzt. Murrend stellte er seine Einkaufstüten auf den Tisch und machte sich daran zur Hokage zu kommen. Anscheinend etwas Wichtiges, sonst hätte sie einen der kleinen Nachrichtenvögel geschickt, um ihn zu suchen und nicht Sakura. Gemächlich zog er sich seine Schuhe an. Sollte die Ältere doch warten, davon würde sie auch nicht jünger werden. Gemütlich setzte er seine Schritte über den schneebenetzten Boden in Richtung Dorfmitte. ~*~*~ Eine dritte, eine vierte und eine fünfte Woche zog ins Land. Nun war er seit 1 ½ Monaten auf seiner Mission und das einzige, was er besaß waren nur ansatzweise kleine Hinweise, aber diese reichten nicht. Seufzend stieg er den steilen schneebedeckten Pfad zum Gutshof nach oben. Er hatte im Dorf einige Besorgungen für Miss Carter erledigt und sich nebenbei noch etwas herum gehört, manchmal redeten die Leute einfach zu viel. Aber außer Beschwerden über den gehenden Winter und die Vorfreuden auf den kommenden Frühling konnte er nichts Brauchbares herausfinden. Leise knackten Äste unter seinen Füßen. Der Schnee war fast vollends zerschmolzen und ließ hier und da einige kleine, grüne Grasbüschel erscheinen. Tadashis Blick war starr gerade ausgerichtet, als er plötzlich einen entsetzlichen Schrei, einen dumpfen Aufprall und eine hämisch lachende, dunkle Stimme hörte. Schnell rannte er das letzte Stück des Pfades hinauf und warf die Einkaufstüten achtlos auf den Boden. Hastig griff er sich in seine Seitentasche und holte dort ein Kunai heraus, bevor er schlitternd vor der zusammengekauerten Frau zum Stehen kam. Klirrend fielen die Metallstücke aufeinander, als der Mann sein Schwert aus der Scheide zog und es nach unten sausen ließ. Wutentbrannt blickte Tadashi auf sein Gegenüber und erkannte sofort am Stirnband auf dem Oberarm, dass es ein Shinobi aus Kirigakure war. Beide Jungen sprangen auseinander und sahen sich feindselig an. Ein scharfer Wind peitschte über den Weg und die Stille versuchte beide zu unterdrücken. Ein kleiner Vogel hüpfte vergnügt über die Erde hinweg und pickte nach einigen kleinen Körnern auf dem Boden herum. Japsend keuchte die alte Dame auf und hatte mit einem Nervenzusammenbruch zu kämpfen. Ein Ast zerbrach unter dem Gewicht eines kleinen Tieres und dies war das Startzeichen für die beiden Shinobis. Der Kirigakure Ninja preschte mit schnellen Schritten und erhobener Schwertklinge auf seinen Gegner zu. Tadashi hockte sich neben Miss Carter. Sie klammerte sich an seinem Arm fest und der Junge formte schnell ein Fingerzeichen. In einem wilden Wirbel aus Blättern waren sie vor den Augen des anderem verschwunden und kamen einige Meter weiter entfernt wieder auf den Boden. Sachte setzte er die Ältere wieder auf die Erde ab und verbeugte sich entschuldigend vor ihr. Die alte Dame verstand nicht was los war und nickte leicht geistesabwesend. Der Hellbraunhaarige richtete sich wieder auf und sah dem anderen in die Augen, welcher schelmisch grinsend sich einige grüne Haarsträhnen hinter das Ohr legte. „So, so ein Konoha-Nin…“, sprach er und seine Stimme triefte nur so vor Hass und Abscheu. Verachtend blickte er sein Gegenüber an und schnellte die Schwertklinge nach vorne. Hart rammte sich das Metall in den Boden und blieb dort stecken, bevor der Grünhaarige schnell einige Fingerzeichen formte. Er stand mit dem Rücken zur Hauswand und nutzte diesen Nachteil sofort zu seinen Vorteil. Das letzte Fingerzeichen war geschlossen. „Suiton Haran Banshō[1]!“, rief er und sofort breitete sich in Windesschnelle eine gigantische Masse Wasser über das Dach aus und fiel in einem riesigen Fall zu Boden. Ein gehässiges Lachen schallte über den Hof, während die Wassermasse auf den jungen Gegner zubrauste. Tadashi schmunzelte kurz, bevor er schnell mit einem Fingerzeichen sein Chakra in seinen Fußsohlen sammelte. Noch bevor das Wasser ihn und Miss Carter erreichte, packte der Junge die Dame am Handgelenk und zog sie dicht an sich heran. Etwas wackelig blieb er auf seinen Beinen stehen, hatte aber bald darauf festen Halt. Erneut zog er zwei Kunais aus seiner Tasche und sammelte Chakra. Die Klingen seiner Wurfgeschosse verfärbten sich leicht bläulich, was für das normale Auge kaum erfassbar war. „Miss Carter, bitte vertrauen Sie mir jetzt.“, sprach er der älteren Dame beruhigend zu und warf seine beiden Wurfmesser seinem Gegner entgegen. Dieser wich ohne Mühe dem Geschossen aus, bemerkte aber noch, wie eines der beiden ihn leicht am Oberarm streifte. Ein verwirrtes „Nani?!“ kam über seine Lippen, bevor er dem anderen mit einem vernichteten Blick ansah. Ein hämisches Grinsen bekam er als Antwort. Wütend schnaubend formte er erneut einige Fingerzeichen. Man hörte ein blubberndes Geräusch hinter dem Hellbraunhaarigen, welcher sich erschrocken umwand und einen Doppelgänger erblickte. Mit schnellen Sprüngen brachte er Abstand zwischen alle und setzte Miss Carter etwas weiter weg zurück auf den Boden. Sachte legte er seine Hand auf ihre Augen und zog diese nach unten, bevor die Frau in einen tiefen Schlaf fiel. Dieses Jutsu hatte eine bestimmte Medic-Nin häufig an ihm verwendet. Sie hatte es ihm später auch beigebracht, auch wenn es mühselig und anstrengend war: Für ihn nicht, aber für seine Lehrerin. Wie oft war sie an die Decke gegangen. Tadashi lachte kurz, bevor er sich wieder mit vollster Konzentration seinem Gegner widmete. „Mizu no Muchi![2]“, schrie der Kirigakure Shinobi aufgebracht und schleuderte von beiden Seiten eine Wasserpeitsche auf dem anderen zu. Erschrocken weitete dieser nur seine Augen und formte hastig ein Fingerzeichen. Schnell umfassten ihn die wässrigen Schlangen und fesselten ihn. Der Goldäugige hatte Mühe beim Atmen. Fest umschnürte ihn das Wasser und drückte ihn zusammen. Sein Blick wanderte zu seinem Gegner, welcher weiter schelmisch lächelnd und mit der Peitsche in der Hand dort stand. Er zog kräftiger an dem Wasserseil. Tadashi keuchte erschrocken auf und biss sich auf die Unterlippe, um einen Schrei zu unterdrücken. Erneut fiel sein Blick auf den anderen und weitete seine Augen. Aufgeschreckte Vögel flogen in den Himmel, als ein markerschütternder Schrei die Stille durchbrach. Vor Schmerzen windend versuchte sich der Hellbraunhaarige aus den Wasserpeitschen zu befreien, welche mit Elektroschocks versehen worden waren. Vor der Grenze zwischen Bewusstlosigkeit und dem Wachen grinste er hämisch auf und hauchte noch ein leises „Baka!“, bevor er sich in einer Rauchwolke auflöste. „Nani?!“ Im nächsten Moment hatte der Kirigakure Ninja ein Kunai an seiner Kehle hängen. Schweiß rannte seine Schläfe herab. Zitternd blickte er nach hinten und grinste hämisch, bevor er sich in eine Wasserpfütze auflöste. Mit einem harten Tritt trat das Original den anderen von hinten gegen einen Baum. Er lachte spöttisch auf, als er hörte, wie sein Gegner röchelte und laut hustete. Als er dann noch erkannte, dass es Blut war, welches in langsamen Zügen über das gebräunte Kinn lief, wurde sein Lachen lauter. Aber bald darauf verstummte es. Ein Keuchen verließ seine Lippen. Leicht strauchelte er nach vorne, bis er auf die Knie sank. Sein Oberkörper wurde schwer und er sackte nach vorne. „Aber wie…“, röchelte er und spuckte Blut. Sein Blick fiel nach vorne. Er sah, wie der Doppelgänger, den er vorher getreten hatte, sich in Luft auflöste. Hinter einen Baum kam der Hellbraunhaarige hervor, in der Hand zwei weitere Kunai, welche bläulich schimmerten. Seine freie Hand strich über die Rinde und über zwei Löcher, welche frisch waren. Seine ersten beiden Wurfgeschosse hatte er unbemerkt und lautlos durch diesen dicken Stamm geschossen. Sein Hien[3] hatte er seit dem Tod eines Bekannten sehr hart trainiert und er schaffte es jetzt sogar durch dicke Felsen hindurch zukommen. Elegant fuhr er sich durch das Haar und schob sich eine Strähne hinter das Ohr. „Game over…“ und das alles ohne großen Chakraverbrauch und Anstrengung. Der Gegner war einfach zu leicht gewesen und dies machte ihm gerade Sorgen. ~*~*~ Der Uchiha klopfte an und sofort kam ein gedämmtes „Herein!“. Er öffnete die Tür und trat herein. Sofort wurde er von der Hokage gemustert, welche ihren Papierkram zur Seite schob und sich leicht nach vorne lehnte. Sie stützte sich mit ihren Ellenbogen vom Tisch ab und legte ihren Kopf auf ihre verschränkten Finger. Ihre braunen Seelenspiegel musterten den Schwarzhaarigen weiter. „Gut, dass du da bist.“ „Wegen was haben Sie mich rufen lassen? Gibt es etwas Neues von Narutos Mission.“ Sasuke wollte seine Neugierde verstecken, aber irgendwie gelang es ihm nicht. Direkt fragte er nach und bekam ein lang gezogenes Seufzend als Antwort. Also gab es noch nichts Neues. Es wäre nicht so, als wenn er sich Sorgen machen würde, schließlich war der Uzumaki stark, dass wusste er, aber das diese so genannte B-Rank Mission eigentlich eine A-Rank Mission war, wurde dem Blondhaarigen anscheinend verschwiegen. Er verstand den Hohen Rat nicht. Wollten diese den Tod des Uzumakis? Eine Doppelmission für die drei Jo-Nins eingeteilt waren. Leibgarde gegen feindliche Ninjas und Informationsbeschaffung war für einen einzelnen Shinobi eigentlich nicht zu schaffen. Er fragte sich wirklich ob Naruto dies wirklich meistern konnte. Die Ältere unterbrach ihn in seinen Gedankenfluss. „Jedenfalls ist hier eine junge Dame, die meinte, dich zu kennen…“ Kaum hatte Tsunade dies ausgesprochen, betrat Shizune mit einer jungen, violetthaarigen Frau und einem einjährigen Kind auf dem Arm das Zimmer. Erschrocken riss der Uchiha die Augen auf und starrte die Frau an. Er konnte seinen Augen nicht trauen. „Uchiha-Sama, schön, dass wir uns wieder sehen.“ ~*~*~ Erneut verging ein Monat und langsam hatte Tadashi einige Anhaltspunkte. Einen seiner Bushins hatte er auf einen bestimmten Kirigakure Shinobi angesetzt, wo er sich fast sicher war, dass dieser hinter einem der Anschläge steckte und vielleicht demnächst wieder einer geplant war. Der Hellbraunhaarige war gerade dabei einige schwere Kisten aus den Schuppen zu holen, als die Enkelin von Misses Carter schwankend den Pfad zum Hofsgut hoch taumelte. Verwirrt blickte er dem Mädchen entgegen. Es wäre ja nichts Neues gewesen, wenn die junge Dame früh am Morgen besoffen nach Hause kam, aber heute schien es anders zu sein. Mit schnellen Schritten rannte er dem Mädchen entgegen, um diese noch kurz vor dem Fall aufzufangen. Keuchend krallte sie sich an das Oberteil des anderen und griff an ihre Schulter, wo von hinten mehrere Kunais steckten. Sie röchelte etwas Blut und streckte zitternd ihre Hand dem Jungen entgegen. Leicht legte sie diese auf die gebräunte Wange und ein warmes Lächeln umspielte ihre Lippen, welches bald darauf verebbte, als erneut eine Schmerzenswelle über sie kam und sie Blut spuckte. „Bitte… beschütze… Oba…ch---“ Ihre Augen schlossen sich und ihre Lippen versiegelten sich für immer. Schwer fiel ihre Hand von der Wange des anderen und sackte nach unten, wo sie leblos neben den Körper baumelte. Erschrocken weitete der Hellbraunhaarige seine Augen und drückte das Mädchen näher an sich heran. Er konnte sie nicht leiden, sie war faul, frech und undankbar, dabei versuchte ihre Großmutter wirklich alles, um es ihrer Enkeltochter recht zu machen. Sachte hob er sie auf seine Arme, als es ihn erneut wie ein Blitz durch den Körper fuhr. Einer seiner Schattendoppelgänger war zurückgekehrt, um Bericht zu erstatten. Fluchend fuhr er sich durch das Nackenhaar. Jetzt lief alles viel zu schnell ab. Was sollte er machen? Der Bushin hatte ihm erzählt, dass der Shinobi, den er und ein zweiter beschattet hatten, wirklich auf der Route nach Konoha wäre. „Tadashi-kun…“ Erschrocken blickte der Angesprochene sich um und sah Miss Carter mit einen großen schweren Rucksack im Türrahmen stehen. Die Ältere schien anscheinend zu wissen, was passiert war. Mitleidig sah er ihr entgegen und legte ihre Enkelin auf den Boden zurück, bevor er die Ältere noch einmal musterte. Das graue, glänzende Haar wirkte matt, die schwarzen Augen schienen noch dunkler und leerer zu sein, als wie sonst. Er seufzte leise und ging einige Schritte auf die Ältere Frau zu. Besorgt legte er seine Hand auf ihre zerbrechliche Schulter ab und senkte seine Augenlider ein Stück. „Das tut mir leid mit Ihrer Enkelin…“ „Tadashi-Kun, bitte nehme mich mit nach Konoha…“ Überrascht weiteten sich die goldenen Augen und beobachten die Gesichtszüge der älteren Dame intensiv. Die Frau meinte es ernst. Seufzend fuhr er sich durch das Nackenhaar und blickte zur Seite. Er verstand diesen schnellen Sinneswandel nicht, genauso wenig wusste er, wieso diese alte Frau so sehr von Shinobis bedroht wurde. In den letzten Wochen waren häufige Anschläge auf diesen Hof verübt worden, aber zum Glück konnte er diese entweder verhindern oder die Gegner ausschalten. Manchmal hatte er seine eigene Mission vergessen und nur noch dran gedacht, dass er diese alte Frau beschützen musste. „Sagen Sie mir: Warum werden Sie so sehr bedroht?“ „Es ist wegen meinen Mann.“ „Mh?“ „Mein Mann war ein Shinobi wie du. Er konnte viele Justus und entwickelte auch mit der Zeit neue und verbotene. All diese hatte er in einer Schriftrolle mir hinterlassen. Ich verstehe nicht, wie dieses Geheimnis nach draußen gelangen konnte…“ Tadashi nickte leicht, bevor er sich vor sie hockte, damit sie auf seinen Rücken steigen konnte. Zwar war es gefährlich, aber sie allein hier lassen konnte er auch nicht. Vielleicht war es auch so gedacht, dass er zu diesem Hofsgut kommen sollte und diese wichtigen Geheimnisse an sich bringen sollte. Umsonst wäre dieser Ort nicht in der Karte verzeichnet gewesen. Langsam richtete er sich auf und achtete darauf, dass die Ältere auch gut auf seinen Rücken saß. „Danke Tadashi-Kun…“ „Nennen Sie mich Naruto, dies ist nämlich mein wirklicher Name.“ „Ein sehr schöner noch dazu.“ Mit einem breiten Grinsen setzte der Shinobi zum Gehen an, dann rannte er los und hinterließ einen verwahrlosten Hofsgut und eine gute Zeit hinter sich. Versteckt stand der Doppelgänger an einen Baum gedrückt und sah über die Schulter hinweg am Stamm vorbei auf seine Zielperson. Anscheinend machte der andere Shinobi gerade Rast. Ein guter Moment für den Angriff, aber er wartete lieber noch auf weitere Befehle ab. Weitere Zeit verging, als der feindliche Ninja sich wieder aufmachte seinen Weg fortzusetzen. Der Bushin knirschte mit den Zähnen und wartete noch einen Moment, bevor er in unauffälligen Abstand dem anderen hinterher rannte. Irgendwas war faul. Selbst ein Genin würde es merken, wenn er verfolgt werden würde. Der Schattendoppelgänger bremste seine Schritte und versteckte sich hinter einen dicken Stamm. Die Grenze von Kirigakure kam immer näher und auch bald schaffte es Naruto zu der Zielperson. Er und sein Kagebushin nahmen die Verfolgung zusammen weiter auf. Der Wald wurde dichter und ein dicker Nebel legte sich über diesen. Erschrocken blieb Naruto stehen und sah sich um. Bei diesem dichten Schleier erkannte man doch die eigene Hand vor Augen nicht mehr! Die ältere Dame krallte sie fester an seinen Rücken. Der Blonde zückte ein Kunai, hörte ein Rascheln und drehte sich nach hinten herum. Blut spitzte und ein markerschütternder Schrei widerhallte im Wald. Wer wurde getroffen? Naruto oder der feindliche Ninja? Man konnte es durch die dichten Nebelschwaden nicht erkennen. ~to be continued~ iki isoide shiboritotte motsureru ashi dakedo mae yori zutto sou tooku he ubaitotte tsukandatte kimi janai nara imi wa nai no sa dakara motto motto motto haruka kanata © Songtext "Haruka kanata" by Asian Kung-Fu Generation [1] Suiton Haran Banshō: http://de.narutopedia.eu/wiki/Suiton:_Haran_Bansh%C5%8D [2] Mizu no Muchi: http://de.narutopedia.eu/wiki/Mizu_no_Muchi [3] Hien: http://de.narutopedia.eu/wiki/Hien Kapitel 16: Steh auf und kämpf! ------------------------------- Ich kann mich kaum noch erinnern, wie das alles wirklich war. Nur manchmal werden die Konturen der alten Schatten wieder klar. Aber im Kampf gegen die Zeit konnten sie nicht ewig siegen. Denn auch vom Schnee von gestern bleibt noch immer irgendwo was liegen. Du bist nie allein. Der Schatten holt dich immer wieder ein. Er reißt dich nieder im vollen Lauf, fährt in die Glieder. Los, steh auf. Ich hab viel zu lang geblutet – schwer beladen mit der Schuld. Weil schlafen leichter ist als kämpfen, hab ich mich selbst nur eingelullt. Mit schwarzen Flügeln vorm Gesicht besaß mich die Besessenheit! Wie eine Raupe ständig frisst, hat sie mich sich ganz einverleibt! ~*~*~*~ Kapitel 15: Steh auf und kämpf! Keuchend hielt sich Naruto eine tiefe Wunde an der Seite zu. Nur knapp konnte er dem Schwert noch ausweichen. Er musste aufpassen, dass seiner Begleiterin nichts passierte. Er spürte, wie die Ältere wie Espenlaub hinter ihm zitterte. Mit einige schwerfälligen Sprünge schaffte er Abstand zwischen sich und seinem Gegner. An einen Baum setzte er die ältere Dame ab und legte ihr die Hand auf die Stirn. Erneut strahlte blaues Chakra auf, aber ehe er dazu kam sie in ein Koma zu versetzen, bemerkte er, wie ihr Gesicht kreidebleich wurde und sie die Augen aufriss. „Hin…ter…“, stotterte sie und schrie erneut auf. Blut spritzte ihr ins Gesicht und ein ganzer Schwall wurde ihr vor die Füße gespuckt. Vor ihren bebenden Körper und ihren aufgerissen Augen hing triumphierend eine Schwertklinge, welche sich eiskalt schneidend durch den jungen Körper bohrte. Blut tropfte von dem Metall herunter, bevor es mit einem Ruck herausgerissen worden war. Schmerzvoll stöhnend hielt sich Naruto seine schmerzende Wunde am Bauch. Mit einer Hand versuchte er sich krampfhaft an dem Baum aufrecht zu halten. Aber er verfehlte den Stamm und sackte schwerfällig zu Boden. Eine kleine Lache bildete sich unter ihm. Seine Finger krallten sich in die Erde und schabten den Dreck unter die Nägel. Er keuchte heißer, als der feindliche Ninja ihm eiskalt auf den Rücken herumtrampelte und somit die Verletzung noch weiter aufriss. Seine Haarsträhnen klebten ihn an der Stirn und verfärbten sich langsam durch die Blutlache auf der Erde. „Ich darf nicht sterben!“, schrie er sich in Gedanken zu, aber der Schmerz benebelte seine Sinne. Grob packte ihn der andere an den Haaren an und zog den Uzumaki nach oben. Der Kirigakure Ninja ergötzte sich an der Pein des anderen. Erneut erhob er sein Schwert, richtete es auf die Brust seines Opfers und grinste hämisch, bevor die metallische Klinge nach vorne schnellte… ~*~*~ „Uchiha-Sama…“ Erschrocken wich der Angesprochene einen Schritt nach hinten. Diese leeren Augen in dem aschfahlen Gesicht, welches von violetten Haarsträhnen eingerahmt war, würde er sicherlich nicht vergessen. Er hatte Mühe sein kühles Gesicht aufrecht zu erhalten. Wenn er diese Frau sah, weckte dies nur schlimme Erinnerungen in ihm auf. Mit aller Macht schluckte er den großen Kloß in seinen Hals herunter, der sich dort gebildet hatte. Sein Blick war starr auf das Kind in ihren Armen gerichtet. Der Kleine hatte pechschwarzes Haar, da die Augen geschlossen waren, konnte er nicht erkennen, welche Farbe diese besaßen. Erneut schluckte er hart. Innerlich war er mehr als aufgewühlt, aber äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Mit kühler und fester Stimme begrüßte er die Frau. „Ah, Rin…“ Den Namen sprach er mit einer Abscheu aus, dass man diese kaum in Worte verfassen konnte. Langsam schritt er auf die Violetthaarige zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. Leicht beugte er sich zu ihr herunter. „Was willst du hier?“, hauchte er ihr leise entgegen, dass es nur sie hören konnte. Seine Augen wechselten in den Sharingan-Modus und blickten in ihre leeren, violetten Augen. Ein hämisches Grinsen bildete sich auf ihren Zügen, was dem anderen noch mehr Beherrschung kostete. Dieses Grinsen ließ ihm einen unangenehmen Schauer durch die Glieder fahren. „Begrüßt man so alte Sklaven? Ich wollte dir nur dein Kind vorstellen…“, hauchte sie ihn der gleichen Tonlage zurück und ergötzte sich an dem Gesichtsausdruck des anderen. Erschrocken riss der Uchiha seine Augen auf und löste vor Schreck seinen Sharingan-Modus. Zögernd löste er seine Hand von der Schulter und blickte zu Boden. Leise zähneknirschend wendete er sich der Hokage wieder zu und verbeugte sich entschuldigend vor ihr. „Entschuldigen Sie diese Unhöflichkeit.“ Er richtet sich wieder nach oben und stellte die junge Frau neben sich vor. „Darf ich vorstellen. Akuma Rin vom Akuma Clan. Sie ist eine alte Bekannte von mir. Entschuldigen Sie vielmals diese Unannehmlichkeiten, aber ich würde Rin mit zu mir nehmen, wenn es keine Einwände gibt.“ Die Vollbusige hob verwirrt eine Augenbraue hoch. So viel hatte sie den Schwarzhaarigen noch nie an einem Stück reden gehört. Leicht nickte sie als Einverständnis und winkte die beiden aus ihren Büro. Leicht griff der Uchiha um die Hüfte der Frau, bevor sie beide in einem Wirbeln aus Blättern verschwanden. „Shizune…“ „Mh?“ „Schick eine ANBU Einheit zum Beschatten zu Sasukes Wohnung. Diese Frau ist mir nicht ganz geheuer…“ ~*~*~ Tropf. Tropf. Tropf. Wasser tropfte von einem alten Rohr, welches mit vielen anderen an der Decke hing. Die Innenfassade war alt und abgenutzt. Vereinzelte Risse zierten das kahle Aussehen der Wände. Vom Mittelgang her führte ein Haufen weiterer Gänge in die Irre. Zögerlich tastete sich der Blondhaarige Schritt für Schritt voran. Die Luft war stickig und eine böse Aura zeugte von Präsenz, je näher man dem Licht am Ende des Ganges kam. Naruto war schon öfters hier gewesen, aber immer wieder liefen ihn Schauer über den Rücken, wenn er diesen Weg zurücklegte. Er krallte seine Hand in das Gestein der Mauer und schleppte sich durch den Durchgang. Das Licht wirkte grell im Gegensatz zu den dunklen Gängen von eben. Sein Blick war ernst und sicher auf ein großes Eisentor gegenüber ihm gerichtet. In der Mitte haftete mit großen Buchstaben ein Siegel drauf. Langsamen Schrittes lief der Uzumaki weiter voran. Unter seinen Füßen war eine Wasserlache, die seine Knöchel vollends verschlang. Bei jedem Schritt schwappte da Wasser nach oben. Aber dies hielt ihn nicht auf und er blieb dicht vor dem Tor stehen. Die düstere Aura war so stark, als würde sie versuchen ihn zu verschlingen. Selbst als das Wesen, mit seinen feuerroten Augen, versuchte seine Krallen durch die Gitterstäbe zu rammen, wich er nicht einen Millimeter nach hinten aus. „Na wenn das nicht der kleine Bengel ist. Was führt dich zu mir.“ Die Stimme des Kyuubis klang wie ein tiefes Knurren. Erneut versuchte er seine Krallen durch die Gitterstäbe zu bekommen, aber scheiterte erneut. Er wusste was der Blonde wollte, aber er wollte das Naruto ihn darum anflehte. Der Uzumaki sollte um die Macht und das Chakra des Bijus flehen. „Weißt du eigentlich wie schwer es war mit dir Kontakt aufzunehmen?!“, motzte er den Dämonen entgegen und stemmte seine Hände in die Hüften. Er bekam nur ein hämisches Lachen als Antwort, bevor Ruhe in dem Verlies herrschte. Beide blickten sich starr an, bis Kyuubi wieder das Wort an sich nahm. „Du weißt es nicht…“ „Nein!“ „Frag die 5. Hokage…“ Der Fuchs bemerkte sofort den irritierten Blick seines Wirtes und rammte erneut voller Zorn seine Krallen gegen die Gitterstäbe. Er hatte einen Hass gegen die jetzige Hokage, die anscheinend ein Mittel entwickelt hatte, womit man seine Verbindung zu Naruto abschwächen konnte. Der Blonde konnte nur schwer Kontakt zu ihm aufnehmen und der Dämon hatte Schwierigkeiten auszubrechen. „Diese Tabletten die du schluckst schwächen unseren Kontakt zueinander ab…“ „Was?!“, schrie der Shinobi aufgebracht, bekam aber keine Antwort mehr. Im nächsten Moment umwirbelte ihn rotes Chakra und verschlang ihn ganz, bevor Naruto in der Realität wieder aufwachte. Mit einem Mal riss der Konoha-Nin seine Augen auf. Die Linke seiner goldenen Kontaktlinsen löste sich und entblößte hinter diesem ein feuerrotes Auge. Ein tiefes Grollen kam aus seinen Inneren, bevor Naruto mit seinen klauenartigen Händen die Schwertklinge umfasste. Blut tropfte über das Metall und über die gebräunten Finger. Schnell wurde die Metallklinge zurückgezogen. Man konnte zusehen, wie in rasender Geschwindigkeit die Wunde am Bauch verheilte. Erschrocken riss der Kirigakure Ninja seine Augen auf und schrie gepeinigt auf, als der andere seine Handgelenke ergriff. Mit einer Leichtigkeit, als würde man Butter mit einem heißen Messer zerschneiden, fuhren die Krallen in die blasse Haut. War sein Gegenüber irre geworden? Wie konnte man nur in solch kurzer Geschwindigkeit tiefe Wunden heilen? Wie schaffte es jemand in solch einer geringen Zeit so schnell ein unermessliches Chakra zu schmieden? Mit aller Kraft riss er sich von dem Konoha-Nin los und sprang einige Schritte nach hinten. Blut spritzte durch die Luft und seine Handgelenke pochten vor Schmerzen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zuckte er zusammen, als er versucht war ein Fingerzeichen zu machen. Sofort bemerkte der feindliche Ninja das es nicht nur einfache, tiefe Fleischwunden waren, die ihm der andere verpasst hatte, sondern seine Gelenke gebrochen waren. Zähneknirschend sah er zu den Blonden und riss seine Augen weit auf. Naruto krümmte sich vor Schmerzen und verkrallte seine Hände in seine Haare. Rotes Chakra sickerte nach Außen und nahm langsam Gestalt an. Das Chakra des Kyuubi war nichts weiter als ein Klumpen Energie, das ein Medium brauchte, dessen Form es annehmen konnte. Zitternd sank er auf die Knie und kniff seine Augen zusammen. Keuchend scharrte er den Dreck unter seine Finger nach hinten. Sein Körper fühlte sich an, als würde er im Inneren zerbersten. Als würde etwas Gewaltiges versuchen aus ihm heraus brechen zu wollen. Erschrocken riss er seine Augen auf und starrte auf seine linke Hand. Zusehens verbrannte die Haut und blätterte ab. Mit rasender Geschwindigkeit löste sich seine Haut von seinem linken Arm, während in der Zeit sich Kyuubis Energie zu einer fuchsartigen Gestalt zusammen sammelte. Zwei Schwänze waren schon erschienen, während sich der dritte langsam zu bilden begann. „Kyuubi…“, keuchte der Uzumaki heißer und bekam nur ein hämischen Grollen im Inneren zu hören. Dachte sich der Fuchs etwa, wenn er schon einmal die Chance hatte die Kontrolle zu übernehmen, dass er diese dann auch bekam? Klar fiel es dem Dämonen schwer überhaupt die Übernahme zu erhalten, hatte diese sich schließlich seit der Einnahme von Tsunades Mittel sehr erschwert, deswegen war er versucht jetzt alles zu geben, aber da hatte er die Rechnung ohne Naruto gemacht. Denn einen Punkt hatte er nicht bedacht: nämlich die unbändige Wut und der Hass von Naruto. Solange diese Emotionen des Blondhaarigen nicht stark genug waren, so konnte er auch nicht vollends die Kontrolle erhalten. Mit aller Kraft versuchte der Konoha-Nin die Kraft des Fuchses einzudämmen. Er spürte seinen linken Arm nicht mehr, war dieser schon fast unter der Macht des Bijus. Erneut blätterte Haut von seiner linken Gesichthälfte ab, während auch seine rechte Kontaktlinse heraus fiel und hinter dieser ein ozeanblaues Auge heraus stechen ließ. Zitternd griff sich der Blonde an die Stirn. Verdammt! Er verstand nicht was hier los war. Normalerweise war er entweder ganz von Kyuubis Chakra übernommen worden oder gar nicht. Solch ein Zwischenstadium hatte er noch nie gehabt. Er bemerkte, wie seine linke Seite immer mehr taub wurde, bevor er sich taumeln aufrichtete. Der dritte Schweif konnte nicht seine volle Gestalt annehmen. Keuchend stand er seinem Gegner gegenüber, bevor er sich mit einen Knurren auf diesen stürzte. Er streckte seinen linken Arm nach vorne und konnte zusehen, wie dieser länger wurde und sich mit aller Kraft den anderen Shinobi krallte. Erschrocken schrie der Mann auf und bemerkt, wie das Chakra des Kyuubis seine Haut verbrannte. Der Griff lockerte sich und mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sich Naruto mit seiner freien Hand an seine Stirn und kniff seine Augen zusammen. Er war so verwirrt und seine Lunge fühlte sich genauso an als hätte er Unmengen an Rauch eingeatmet, wie es zuletzt beim Brand seiner Wohnung passiert war. Jedes Mal ein- und ausatmen brannte wie Feuer. Er sollte Ruhe bewahren, um dieses Problem sollte er sich lieber nach seinem Kampf kümmern. Sein Griff festigte sich wieder und er hörte denn schallenden Schrei seines Gegners. Hämisch grinsend leckte sich der Uzumaki über die Unterlippe und biss im nächsten Moment drauf, um sich wieder zu beruhigen. Weiter versuchte der Biju die Oberhand zu bekommen, dass reine Chakra des Blondhaarigen zurück zu drängen, aber er schaffte es nicht. Er schaffte es nicht den eisernen Willen seines Wirtes zu brechen. Mit einen tiefen Knurren umfasste er den Kirigakure Ninja noch mehr, welcher schon bewusstlos in den Griff hing. Langsamen Schrittes lief Naruto auf den Shinobi zu, hob im vorbeigehen noch das Schwert vom Boden auf, was der andere beim Zurückweichen verloren hatte. Eisern umfasste er den Griff der Klinge und hielt sie direkt auf den Kirigakure-Nin. Sein Körper bebte vor Schmerzen und Erschöpfung. Sein Atem war ein schnelles Hecheln. Vor seinen Augen schwanke alles. Mit einem Schrei holte er aus und schnellte das Schwert nach vorne. Krachen gab der Brustkorb unter dem Metall nach. Blut spritzte nach allen Richtungen, benetzte die Kleidung und Haut des Uzumakis. Sein Griff um den Kirigakure Ninja löste sich und der leblose Körper sackte schwer zu Boden. Naruto taumelte nach vorne, hielt sich keuchend seine Brust und sank auf die Knie. Sein Blick war starr auf den leblosen Körper vor sich gerichtet. Seine Augen waren weit aufgerissen und er hatte Mühe sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Ab und an kam es ihm vor, als würde es für einen kurzen Moment aussetzen. Schnell schüttelt er seinen Kopf um einen klaren Gedanken zu fassen. Schließlich war er ein Shinobi Konohas. Da hieß es jetzt Ruhe bewahren. Mit letztem Willen schaffte er es noch den Fuchsdämonen zurück zu drängen. Keuchend sah auf seinen Gegner herab. Eine Blutlache hatte sich schon um diesen gebildet. Zitternd streckte er seine rechte Hand zu dem Feind aus und fing an die Sachen des anderen zu durchwühlen. Vielleicht hatte er Glück und fand etwas Brauchbares. Minuten vergingen und Naruto dachte nicht mehr daran, irgendwas Wichtiges oder Interessantes zu finden, als seine Hand plötzlich an ein Buch stieß. Irritiert holte er es heraus und blätterte die ersten Seiten durch, bevor sich ein breites Grinsen auf seine Züge schlich. Hatte er tatsächlich ein Bingobuch gefunden, aber nicht so eines, welches die ANBU bei sich trugen, in denen alle Nuke-Nins und S-Rang Ninja eingetragen waren, sondern eines, in denen hauptsächlich hohe Tiere aus dem Feuerreich und einige aus den Windreich eingetragen waren. Und ein weiterer Vorteil war, dass der Idiot, dem das Buch gehörte, wirklich seinen Auftragsgeber mit eingetragen hatte, auch wenn es eher aussah wie ein Anonymname oder so ähnlich. Anscheinend ein absoluter Anfänger gewesen. Der Blonde wollte soeben das Buch einstecken, als er inne hielt. Es war zu gefährlich wenn er dieses Schriftwerk bei sich behielt. Kurz sah er über die Schulter hinweg zu der älteren Dame, welche immer noch zitternd und zusammengekauert neben dem Baum hockte. Am besten nahm er die Schriftrolle von Miss Carter an sich. Langsamen richtete er sich wieder auf und ging auf die Ältere zu. Sachte legte er seine Hand auf ihre Schulter. „Beruhigen Sie sich, es ist alles gut…“ Aber irgendwie war dieser Beruhigungsversuch sinnlos. Miss Carter bewegte sich kein Stück und zitterte weiter wie Espenlaub. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und schmierte dabei ein bisschen Blut in seine helle Haarpracht. Vielleicht sollte er der Frau kurz Ruhe gönnen. Naruto griff in seine Shurikentasche und holte dort eine leere Schriftrolle heraus. Er öffnete diese und breitete sie über den Boden aus. Leicht biss er sich in seinen rechten Daumen, bis aus diesem Blut herauskam. Mit schnellen Bewegungen schrieb er einige Schriftzeichen auf das Pergament und legte seine gespreizten Finger auf den Boden. Eine dunkle Rauchwolke entstand und kreischend kam ein 80 cm großer Adler zum Vorschein. Das Tier schüttelte sein Gefieder und blickte seinen Beschwörer mit seinen goldenen Augen an. Naruto holte ein Kunai heraus, bevor er das Wurfgeschoss mit alle Kraft nach oben warf. Der Greifvogel fixierte das Metallstück, welches von der Sonne angestrahlt wurde und leicht aufglitzerte und breitete seine Flügel aus. In demselben Moment warf auch der Uzumaki die Schriftrolle mit den verbotenen Techniken von Mister Carter und das Bingobuch des Kirigakure Ninja nach oben. Der Vogel fixiert nun diese beiden Sachen und flog los, bis er mitten im Flug nach der Schriftrolle und den Buch krallte. Kreischend umkreiste das Tier den Blonden und hielt die beiden Dinge mit seinem Krallen fest. Das Kunai hatte es wieder außer Acht gelassen, diente diese kleine Aktion nur als eine Spielerei. Mit einen leisen Zischen flog es knapp an dem Kyuubiträger vorbei und rammte sich in den Boden. „Nach Konoha.“ Naruto brauchte dies nicht einmal erwähnen, denn der Vogel wusste, wohin er fliegen musste. Mit einer ausschweifenden Handbewegung gab er dem Tier das Startsignal, worauf hin der Adler sich hoch in die Lüfte erhob. Sicher wurde der Vogel in knapp einem Tag in Konoha sein, so fern kein Unwetter oder dergleichen ihn von seinem Weg abbrachte. Naruto seufzte auf, bevor es ihn wie ein Blitz durch den Körper fuhr. Keuchend strauchelte er nach vorne und griff sich mit seiner rechten Hand an sein Oberteil. Sein linker Arm zitterte und blutete unaufhörlich. Übelkeit überkam ihn, worauf hin er sich nach vorne beugte und sich übergab. Japsend wischte er sich mit den Handrücken über den Mund und musste gegen die Ohnmächtigkeit ankämpfen. Anscheinend war der Kampf gegen seinen Biju noch nicht zu Ende ausgetragen. Erneut versuchte Naruto den Fuchs mit aller Macht zurück zu drängen, ignorierte dabei den pochenden Schmerz in seinem schon fast tauben Arm. Schwankend richtete er sich wieder auf und blickte zu der Älteren. Er schritt zu der Dame, riss sich während des Laufes ein langes Stück Stoff von seinem Oberteil und verband sich provisorisch seinen linken Arm, in der Hoffnung die Blutung würde damit stoppen oder wenigsten ansatzweise eingedämmt werden. Sachte zog er die Frau an der Hand hoch und legte sich ihren Arm über seine Schulter, bevor er mit ihr weiter durch den Wald ging. Die Dame lief verstört neben ihm hier, weswegen sie etwas langsamer waren als vorher. ~*~*~ Seufzend saß der Uchiha an dem kleinen Kinderbett und betrachtete den Jungen der darin lag. Die Mutter des Kindes war – zum Wohle des Schwarzhaarigen – in der Stadt unterwegs. So wie der das Weib kannte, würde die Violetthaarige sich sicher wieder ein armes Schwein suchen, welches sie in die Kiste bekam. Weiter waren die dunklen Seelenspiegel auf das Kleinkind gerichtet, welches friedlich schlief. Irgendwie tat ihm der Kleine leid. Bei solch einer Mutter hatte er es sicher nicht sehr leicht gehabt. Aber so wie es der Nachname schon sagte, war die Frau wirklich das Weib des Teufels. „Hiroshi…“, sagte Sasuke leise und stand auf, bevor er das Kind noch einmal eindringlich betrachtete. Wenn Naruto da wäre, würde er das Kind sicher von vorne bis hinten bemuttern und betätscheln. Sicher würden bei dem Uzumaki die Mutterinstinkte erwachen. Früher hätte er sicher Probleme mit Kindern gehabt, aber so wie er es heute aussah, konnte der Blauäugige eigentlich besser mit Kindern umgehen, als man es ihm zugetraut hätte. Sasuke konnte das nicht. Kinder waren nicht sein Ding. Auch wenn er jetzt selber, wenn auch ungewollt, einen eigenen Sohn hatte und sich um diesen kümmern musste, wenn die Mutter nicht im Haus war. Da das Kind tief schlief, ging der Uchiha zum Fenster und sah nach draußen. Langsam begann das Grün zu sprießen. War es schon fast Ende Januar. Der Winter war wirklich ziemlich kurz gewesen, aber sicher würde der Schnee noch einmal kommen. Und wie es der Uchiha erahnt hatte, Naruto war weder zu Weihnachten noch zum Neujahr da gewesen. Erneut seufzte Sasuke auf und blickte nach draußen, bevor er seine Stirn kraus zog und blitzschnell das Fenster aufriss. Kreischend kam ihm ein Steinadler entgegen und versuchte seinen Flug abzubremsen. Das Tier riss im Flug eine teure Vase vom Schrank und stützte zu Boden. Laut krachend zerbrach das Porzellan und weckte somit den kleinen Hiroshi auf, welcher laut weinen im Bett lag. Genervt brummte der Schwarzhaarige und lief erst einmal zum Bett, um seinen Sohn heraus zu holen. Leicht schuckelte er das Kind und wiegte es kurz hin und her, bevor er mit langsamen Schritten auf den Adler zu lief und sich das Tier betrachtete. Dem Vogel war nichts passiert. Elegant schüttelte er sein Gefieder und vergrub seinen Schnabel unter einen seiner Flügel. „Man sieht sofort, dass du Usuratonkachi’s Vogel bist. Zu dämlich, um zum Hokage Gebäude zu fliegen…“, murrte Sasuke und hob seufzend die beiden Gegenstände auf, die das Tier fallen gelassen hatte. Skeptisch musterte er das Buch und erkannte das getrocknete Blut auf diesem.“ „Dem Baka wird doch wohl nichts zugestoßen sein?“, flüsterte er leise und legte sich sein Kind über die Schultern, welches Beinestrampeln seine Ärmchen zu dem Vogel ausstreckte, um diesen anzufassen. Ab und an konnte man ein „Da da“ oder „Bui“ hören. Aber der Schwarzhaarige ging nicht auf das Gebrabbel ein. Seine Gedanken kreisten eher um eine andere Person. Seit diesem Unfall auf dieser einen Mission hatte Sasuke immer wieder ein ungutes Gefühl, wenn der Blonde auf Mission war. War es einfach nur die Angst, Naruto könnte etwas passieren? Mit einem Pfiff lockte er die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich, welche mit einen Flügelschlag sich auf seine Schulter setzte. Am besten brachte er die Schriftrolle und das Buch zu der Hokage, die wusste sicher was sie damit anfangen musste. Er ging zum Schrank, holte dort Sachen für den Kleinen heraus und zog ihn um. Nach einigen Minuten waren alle fertig und auf den Weg zum Hokage Gebäude. ~to be continued~ Du bist nie allein. Der Schatten holt dich immer wieder ein. Er reißt dich nieder im vollen Lauf, fährt in die Glieder. Los, steh auf. Zog mich zurück...in eine Welt, wo ich der Herrscher war allein. Schwarz wie die Nacht, im Niemalswirklich. Und mir fällt alles wieder ein… Und mir fällt alles wieder ein... Du bist nie allein. Der Schatten holt dich immer wieder ein. Mit dem Rücken an der Wand, bist zu lang schon weggerannt... Du bist nie allein. Der Schatten holt dich immer wieder ein. Er reißt dich nieder im vollen Lauf! Fährt in die Glieder.... Los, steh auf! © Songtext "Du Bist Nie Allein" by ASP Kapitel 17: Don't lie! ---------------------- Sometimes I wish I was brave I wish I was stronger I wish I could feel no pain I wish I was young I wish I was shy I wish I was honest I wish I was you not I 'Cause I feel so mad I feel so angry I feel so callous So lost, confused again I feel so cheap So used, unfaithful Let's start over Let's start over ~*~*~*~ Kapitel 16: Don’t lie! Ein letzter Sprung und geschmeidig wie eine Katze landete ein gewisser Blondhaariger auf den Boden. Er richtet sich zu seiner vollen Größe auf und sah über seine Schulter hinweg in ein müdes, lächelndes Gesicht. Man erkannte an seiner Begleiterin wie lange diese schon lebte. Das Haar war matt und grau, aber ihre hellen, brauen Nussaugen strahlten immer noch in vollem Glanz ihrer Tage. Ein Schmunzeln huschte über die Lippen des Shinobi. Nach einer knappen Woche hatte er es endlich geschafft. Vor seinen Füßen erstreckte sich der Weg durch den Wald und hinten am Horizont entdeckte er schon die Hokage Gesichter und etwas weiter vorn das Tor zu seiner Heimat. Konohagakure. Innerlich platzte er vor Freude endlich sein Team und seine Freunde wieder zu sehen. Vor allem aber Sasuke. Ja, am meisten hatte er diesen Eisklotz von Uchiha vermisst. Ihn und seine begierigen Lippen, seine Körperwärme und seine nackte Haut unter seinen Fingern, welche meist dann wild zu kribbeln begannen. Er merkte wie ihn das Blut in den Kopf schoss und sich ein tiefroter Schimmer auf seine Züge legte. Leicht schüttelte er sich die Gedanken aus den Kopf, musste sich wieder auf den Rest seiner dreimonatlichen Mission konzentrieren. Mit einem breiten, typischen Naruto Grinsen trat er durch das Tor, winkte Izumo und Kotetsu, welche mal wieder Wache schoben, freundlich zu und bekam ein warmes Lächeln und ein “Hi Naruto, wieder mal im Lande?” als Begrüßung. Der Uzumaki nickte nur zu der Frage und schritt mit der Frau auf seinen Rücken Huckepack tragend weiter Richtung Hokage Turm. Unterwegs sahen die Leute den Blonden irritiert und fragend an, tuschelten wieder einmal hinter vorgehaltenen Händen und waren neugierig, wieso der Blonde noch lebte. Keiner der Dorfbewohner glaubte daran, dass der Kyuubiträger nach so langer Zeit der Abwesenheit überhaupt zurück kam. Befangenheit keimte in Naruto auf und er sah leicht nervös zwischen den Blicken der Leute hin und her. Irgendwas war anders, dies spürte er. Es waren keine Blicke die Hass, Vergeltung oder Abscheu zeigten. Nein, sie drückten Neugierde, Unglauben und Überraschung aus, aber auch ein kleiner Hauch von Angst konnte er erkennen. Aber wen sollte er dies den verdenken? Seine gesamte linke Gesichtshälfte komplett ein bandagiert, aber auch sein linker Arm und seine Hand. Der Verband war leicht rötlich gefärbt, war doch erneut seine Wunde aufgerissen und blutete. “Naruto-Kun, deine Verletzung...”, hauchte die Ältere von seinen Rücken in sein Ohr, als Antwort bekam sie nur ein leichtes, abwehrendes Kopfschütteln. Naruto wollte der Frau keine Sorgen bereiten, aber anscheinend hatte diese schon bemerkt, dass seine Verletzungen an der Hand wieder aufgeplatzt waren. Er war verwirrt. Seit diesem Kampf und dieses komische Verhaltens seines und Kyuubis Chakras, bemerkte der Uzumaki, dass etwas nicht stimmte. Er spürte die Gegenwart des Fuchses nicht mehr. Auch erkannte er, dass dieser nicht im Versuch war seine Wunden zu heilen. Oder konnte er es nicht? Sobald Naruto bei Tsunade war, würde er sie sofort auf diese Medikamente ansprechen. Vielleicht hatte der Dämon wirklich Recht und diese komische Veränderung und dieser schwere Kontakt zu seinem Inneren war nur deswegen unterbrochen. Der Shinobi ignorierte die Blicke, blieb vor dem Hokage Tower stehen und sah nach oben, ließ Miss Carter auf den Boden, bevor beide mit langsamen Schritten herein gingen. Auf den Gängen kamen ihnen einige Shinobi entgegen, nickten zur Begrüßung, sahen aber verwirrt hinter her, als der Blonde an ihnen vorbei schritt. Leise klopfte Naruto an, bekam ein mürrisches “Herein!” als Antwort und zögerte kurz. Sein Blick schweift kurz durch den Gang und er prüfte, dass keiner ihn sah. Er nickte leicht, als er erkannte, dass der Flur leer war und schnell setzte er sein Henge-No-Jutsu ein. Somit hatte er die Möglichkeit seine Verbände mit einer Verwandlung verborgen zu halten. Er öffnete die Tür, ließ aus Höflichkeit der Älteren den Vortritt. Als er drinnen war, schloss er die Tür hinter sich. “Tsunade-Chan!”, rief die Ältere und lief mit schnellen Schritten hinter den Schreibtisch, wo sie die Hokage in ihre Arme schloss. Die beiden wurden neugierig von einem Blonden beobachtet, welcher aber nichts sagte, um dieses freudige Wiedersehen nicht zu zerstören. Aber als nach einigen Minuten immer noch eine freudige Umarmung bei den beiden alten Damen herrschte, räusperte er sich, um volle Aufmerksamkeit zu erlangen. Schließlich wollte er hier schnell weg und hoffen, dass er Sasuke noch heute sah. Zwei Augenpaare musterten ihn und die beiden Frauen ließen sich los. “Ayame-chan, ich find es toll, dich nach so vielen Jahren wieder zu sehen.” “Ja, seit deinem Besuch in Kirigakure haben wir uns nicht mehr gesehen, mir kommt es gar nicht so vor, dass dies schon fast 20 Jahre zurück liegt.” Nun verstand Naruto wo her die beiden sich kannte und murrte leise, bevor die beiden Damen in ein tiefes Gespräch über die alten Zeiten verfielen. Er trat einen Schritt nach vorne und verbeugte sich leicht. Er wollte nur schnell Bericht erstatten und seine Frage wegen diesen komischen Medikamenten loswerden und danach nur nichts wie weg in seine Wohnung... Sein Blick trübte sich leicht und er schüttelte kurz seinen Kopf, was keiner im Raum mitbekam, da die Frauen wieder nur Augen für sich hatten. Der Uzumaki hatte schon längst vergessen, dass er zur Zeit kein Dach über den Kopf hatte und ewig bei Sasuke konnte er sich auch nicht einnisten. Er erhob sich und erkannte, wie die beiden Alten wieder in ein Gespräch vertieft waren und ihn nicht beachteten. “Tsunade-Oba-Chan!” Seine laute Stimme riss die beiden aus ihren Gedanken und sie sahen ihn wieder an. “Ich wollte Bericht erstatten...” “Nicht mehr nötig.” Nach einem intelligenten “Hä?” von Naruto, musste die Hokage leicht lächeln und lehnte sich nach hinten in ihren Stuhl. Nach dem Botengang von Washi, so hatte der Blondhaarige seinen Adler genannt, hatten sie sofort einige ANBU nach Kirigakure geschickt, welche den Auftragsgeber ausschalten sollten. Sie bemerkte immer noch den verwirrten Gesichtsausdruck des Chaos-Nin und seufzte leise. “Wir haben sofort, nach dem Washi hier ankam eine ANBU Truppe nach Kirigakure ausgesandt, die sich um den Kopf der ganzen Anschläge kümmern soll.” Tsunade hatte eine ernste Haltung angenommen und musterte den Shinobi vor sich eindringlich. Sie bemerkte sofort, dass diesem etwas auf den Herzen lag. Eine Frage brannte regelrecht auf der Zunge des Blonden. “Tsunade-Oba-Chan...” Ernst, emotionskalt klang seine Stimme. Nach dem er diesen Namen ausgesprochen hatte, griff er in seine Tasche und warf der Godaime ein kleines Glasfläschchen vor die Füße, welches laut scherbeln in kleine Teile zersprang. Erschrocken riss sein Gegenüber die Augen auf und er bekam einen verwirrten Gesichtsausdruck entgegen geworfen. “Für was waren diese Medikamente gut...” “Sie sollten nach diesen schweren Unfall auf der Mission dein Chakra und deinen Körper wieder kräft—“ “Lüg nicht!”, schrie Naruto aufgebracht und schlug mit der Faust auf den Schreibtisch der Hokage, wo sich eine Delle ins Holz fraß. Er war in der Zeit, als die Ältere mit ihrer Ausrede ansetzte an ihren Tisch geschritten und stand nun vor diesem. Seine Augen funkelten vor Zorn und schnell löste er seine Verwandlung auf. Erneut blickte die Godaime ihn verwirrt an, verstand nicht was ihr Gegenüber mit dieser Aktion wollte. Vor allem aber wollte sie wissen, woher der Blonde die Wunden im Gesicht und am Arm her hatte. Naruto aber ignorierte die Ältere, zeigte auch dem besorgtem Blick von Miss Carter keine Beachtung. Nachdem er dem Verband an seinem linken Arm entfernt hatte, wanderte er mit seiner rechten zu dem Verband an seinem Auge und riss diesen nach unten. “Naruto...”, wisperte die Vollbusige und stand hektisch auf. Ihre Stuhl rutschte scharrend nach hinten und sie lief mit schnellen Schritten auf den Uzumaki zu. Sofort stach ihr das Blutrote Auge ins Gesicht, aber auch das Blut, welches langsam und dickflüssig an einigen Stellen herunter sickerte. Sie streckte zittern ihre Hand aus und wollte sie dem Jungen auf die unverletzte Wange legen, aber dieser wich der lieblichen Geste aus. Verwirrt sah sie ihn an und wollte nur eins wissen: Wie war dies passiert? “Wie?”, haspelte die Ältere, blickte kurz nach hinten zu ihrer alten Freundin, welche reumütig den Kopf senkte und den Boden anstarrte. “Tsunade-chan, bei dem Versuch mich zu beschützen, wurde er von einem Schwert durchbohrt...” “Ich musste Kyuubi um Hilfe bitten, sonst wäre ich drauf gegangen!” Narutos Stimme war immer noch sehr laut und klang etwas anklagend. Leise knirschte er mit den Zähnen und wartete ungeduldig auf eine Antwort der Hokage, welche etwas nervös wirkte. Der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers machte ihr etwas Angst. Wusste sie nun nicht, ob es mehr der Uzumaki war der aus ihm sprach, oder ob der Fuchsdämon versuchte die Oberhand zu gewinnen. Aber Tsunade ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich war es immer noch Naruto, der vor ihr stand. Chaos-Nin Nummer 1 in Konoha. Sie straffte ihre Haltung und legte grob ihre Hand auf die Verletzung im Gesicht. Selbst als der Shinobi schmerzlich unter der Berührung zuckte, nahm sie ihre Hand nicht weg. Grünes Chakra umstrahlte ihre Finger und langsam begannen die Verletzungen zu heilen. Ihre zweite Hand legte sie auf den Arm und vollzog dort die gleiche Prozedur. Als sie nun die Hand heilen wollte, zog der Uzumaki diese zurück. “Denkst du wirklich, dass damit alles wieder gut ist? Ich bin schon lange nicht mehr der kleine Junge, der sich mit so etwas wieder beruhigen lässt. Tsunade-Oba-Chan, du hast mich mehrmals angelogen.” Dachte die Ältere wirklich, dass der Kyuubiträger damit wieder besänftigt werden konnte? Sie heilte ihn seine Wunden und danach wäre wieder Friede, Freude, Eierkuchen? Nicht mit ihm. Nicht nur die Sache mit dem Medikamenten hatte sie ihm verheimlicht. Er war sich auch sicher, dass diese Mission nicht nur eine billige B-Rank Mission war, sondern eine höhere, eine sogenannte Doppelmission. “Du hast hier mit Medikamenten am mir herum experimentiert, als wäre ich so was wie ein Versuchskaninchen! Und auch diese Mission?! Du kannst mir doch nicht die Hälfte einfach so verschweigen! Was wäre gewesen, wenn ich nicht so naiv gewesen wäre und zu den markierten Punkt gegangen wäre, der auf der Karte verzeichnet war?! Miss Carter wäre sicher drauf gegangen, genauso wie ihre Enkelin! Ich hätte mich besser darauf vorbereiten können, ab—“ Klatsch! Ein Schlag widerhallte in dem Zimmer. Der Kopf des Uzumaki war ruckartig zur Seite gedreht worden. Leicht fuhr er sich die seine geschlagene Wange, wo ein roter Abdruck abgezeichnet war. Sein Blick sank zu Boden und er kniff seine Augen zusammen. Er war wütend, aber nicht mehr auf die Hokage, sondern auf sich. Wie ein kleines Kind hatte er sich gehen gelassen, hatte eine wichtige Respektperson auf sturer Art und Weise beschuldigt und fertig gemacht. Was hatte er sich dabei gedacht? Er war enttäuscht von sich, dass er ihr so wenig Vertrauen entgegen gebracht hatte. Sicherlich hatte die Godaime ihre Gründe für all dies gehabt, aber er hatte gar nicht erst daran gedacht. Was für ein Idiot war er nur? Zögernd öffnete er seine Augen wieder, merkte nicht einmal, wie sich sein linkes Auge wieder in ein helles Blau gefärbt hatte. Er sah nur auf und musterte das Antlitz von Miss Carter, welche den Tränen nahe an der Wand stand und zitterte. Sicher hatte er mit seinen Worten einige Wunden in die Seele der Alten gerissen. “Gomen...”, brachte er nur noch über seine Lippen, bevor er überstürzt aus dem Zimmer rannte. Der Hokage widmete er keinen Blick mehr. Er hatte kein Recht gehabt solche Sachen zu sagen, auch wenn die Vollbusige ihm einiges verheimlicht hatte. Was er eben abgezogen hatte, war weiß Gott schlimmer, als das man ihn angelogen hatte. Seufzend fuhr sich die Godaime durch ihre blonden Haare und ihr Blick schweifte zu ihrer alten Freundin, welche etwas unbeholfen in der Ecke stand. Sie wusste nicht, was sie dazu getrieben hatte, Naruto mit einer Ohrfeige zu bestrafen. Klar, der Blondhaarige hatte sich mehr als daneben benommen, aber er hatte doch sein Recht dazu. Schließlich wurde er von einer Person belogen, in der er eine Menge Vertrauen steckte, was bei dem Kyuubiträger - wenn es gut kam - gerade mal eins, zwei Hände voll Leute waren. Aber er musste auch sie verstehen können, sie hatte keine andere Wahl. Das Beste war, wenn sie den Shinobi die Situation erklärte, sobald dieser sich wieder etwas beruhigt hatte. Langsam lief sie wieder zurück zu ihren Stuhl, ließ sich ermüdet auf diesen plumpsen und seufzt erneut betrübt aus. Plötzlich kam eine ziemlich verwirrte Shizune mit TonTon auf dem Arm ins Zimmer. Ihr Blick war sofort auf Tsunade gerichtet, bevor sie Ayame musterte. Sie grüßte die Ältere mit einen Kopfnicken und wand sich wieder der Godaime zu. “Was war mit Naruto los? Der ist Hals über Kopf an mir vorbei gerannt. War die Nachricht, dass er zum Jon-Nin aufgestuft wird, zu viel für ihn?” Erschrocken blickte die Vollbusige auf. Das hatte sie schon vollkommen in dieser ganzen Hektik vergessen. Sie hatte dem anderen noch nicht mal gesagt, dass dieser nach erfolgreicher Erfüllung der Mission zum Jo-Nin wird. Seufzend fuhr sie sich durch das Gesicht und vergrub dieses dann in einer Hand, um kurz zu verschnaufen. Sie schloss ihre Augen. “Er weiß es noch nicht. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung...” Danach herrschte Stille im Büro. ~*~*~ Naruto rannte weiter den Weg entlang. Er war total aufgewühlt, verstand sein eigenes Verhalten nicht. Sicher, er hatte seine Beweggründe, um sich zu beschweren. Schließlich fühlte er sich hintergangen und irgendwie auch betrogen, aber sicher - dies wusste er - hatte die Hokage ihre Gründe gehabt. Hastig schüttelte er seinen Kopf. Er musste erst einmal auf andere Gedanken kommen. Er hatte später noch genügend Zeit sich bei den beiden Frauen zu entschuldigen. Seufzend stoppte er seine Schritte, orientierte sich erst einmal, wo er sich genau befand, da er überstürzt aus dem Tower geflohen war. Schnell erkannte er, dass er ziemlich nahe an dem Uchiha-Anwesen war. Anscheinend war er instinktiv in diese Richtung getürmt. Er senkte seine Kopf, bevor er diesen wieder hoch riss, als er ein lautes “Naruto!” hinter sich hörte. Mit schnellen Schritten kam ihm Sakura entgegen und bremste knapp vor ihm. Schnell fand er sich in einer kleinen Umarmung und im nächsten Moment hatte er einen leichten Kuss auf die Wange bekommen. Irritiert blickte er das Mädchen vor sich an, fuhr sich perplex über die geküsste Wange. Irgendwas stimmte hier gewaltig nicht. Der Uzumaki wollte zum Reden ansetzen, aber die Pinkhaarige schnitt ihn sofort das Wort ab. “Sei nicht böse auf Sasuke, er konnte nichts dafür...” Kaum waren diese Worte über ihre Lippen gekommen, verschwand die Kunoichi wieder. Jetzt verstand Naruto nichts mehr. Was hatte der Uchiha den während seiner Abwesenheit verzapft? Aber so wie Sakura den Namen ausgesprochen hatte, erkannte man sofort, dass es etwas sehr ernstes war - schon allein, weil die Pinkhaarige hinten den Namen kein langgezogenes Kun~~ gesagt hatte. Schultern zuckend ging er weiter. Vielleicht hatte er sich auch getäuscht. Seine Füße trugen ihn weiter an das Uchiha Viertel heran. Aufgeregt klopfte sein Herz gegen seine Brust. Er freute sich jetzt schon auf den Schwarzhaarigen, hatte er diesen doch drei Monaten lang nicht gesehen und vermisst. Für das Erste hatte er die Auseinandersetzung mit der Hokage verdrängt, versuchte sich jetzt ausgiebig auf das zu konzentrieren, was ihn jetzt erwartete. Selbst das merkwürdige Verhalten der Haruno verstaute er weit hinten in seinen Unterbewusstsein. Unbewusst beschleunigt er seine Schritte und bremste knapp vor den Weg, welche zu dem Haus des Schwarzhaarigen führte. Er hatte Mühe ein lautes “Teme, bin wieder da!” zu unterdrücken. Etwas aufgeregt lief er näher an das Haus heran. Seine Finger zitternden schon vor Aufregung. Langsam benahm er sich wirklich wie ein verliebtes Schulmädchen, aber solange es ihn oder Sasuke nicht störte, war es doch herzlichst egal. Hart schluckend drückte er seinen Finger auf die Klingel, welche sofort Sturm geläutet wurde. So einfach reinplatzen wollte er nicht Außerdem was wäre gewesen, wenn Sasuke nicht da war. Er wartete eine Weile, als er Schritte im Flur hörte. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen. Knarrend öffnet sich die Tür. Ohne richtig hin zusehen, grüßte er die Person, die ihm geöffnet hatte. “Oi Teme...” “Wer bist du?” ~to be continued~ Sometimes I wish I was smart I wish I made cures for How people are I wish I had power I wish I could lead I wish I could change the world For you and me 'Cause I feel so mad I feel so angry I feel so callous So lost, confused again I feel so cheap So used, unfaithful Let's start over Let's start over © Songtext "I feel so" by Box Car Racer Kapitel 18: Schau mir in die Augen Kleiner ------------------------------------------ She is swaying like the morning haze - don't make a mistake And her skin glows like the summer moon - she moves like a snake Her eyes get lost in the green maze - she'll get you she'll get you You got too deep inside too soon She's so superior - goddess, She's so superior - elvenqueen She wore shadows, She wore shadows, She wore shadows, Shadows and skin She wore shadows, She wore shadows, Nothing but shadows, Shadows and skin ~*~*~*~ Kapitel 17: Schau mir in die Augen Kleiner Erschrockenes Blau blickte auf überraschtes Violett. Naruto war erst einmal baff. Vor ihm stand nicht Sasuke, den er eigentlich in diesem Haus erwartet hätte. Hatte sich der Blonde vielleicht in der Hausnummer geirrt? Sicher nicht, denn nur der Uchiha war der einzige, der in diesem Viertel wohnte. Weiter betrachtet er die Frau, welche vor ihm stand. Rin musterte Naruto. Blondes Haar, blaue Augen, eine große Fresse, dies konnte laut Angaben ihres Meisters nur Naruto Uzumaki, Träger des neunschwänzigen Fuchses, sein. Ein hämisches Grinsen umspielte ihre Lippen, welches sofort von einen charmanten Lächeln abgelöst wurde. Langsamen Schrittes lief sie auf den Kyuubiträger zu und bettet ihre Hand auf dessen Brust. Leicht zog sie einige Kreis mit dem Finger auf den Stoff der Jacke. Ihr Blick war dabei aufreizend und sexy. “Du bist sicher Naruto-Kun, Uchiha-Sama hat mir schon viel von dir erzählt...” Sama! Erschrocken riss der Uzumaki seine Augen auf und keuchte auf. Hatte sich sein Freund etwa während seiner Abwesenheit eine Schlampe ins Haus geholt, welche ihn vorne und hinten bediente? Würden dann beide auch... Hektisch schob er die Frau zur Seite und stampfte Richtung Treppen, welche er mit hastigen Schritten hinter sich hatte. Er wusste sofort wo der andere war. Schnell riss er die Tür zum Schlafzimmer auf und bekam prompt einen kleinen Ball an den Kopf geworfen. Kurz benebelt von dem plötzlichen Angriff taumelte der Blonde nach hinten und plumpste auf sein Hinterteil. “Na-to! Na-to!” Verwirrt blickte der Uzumaki auf den kleinen, schwarzhaarigen Jungen, welcher mit wackeligen Schritten zu ihm gelaufen kam. Die kleinen, winzigen Arme waren ausgestreckt, als wollte er den Neuankömmling sofort umarmen. Dem war auch so. Nach geringer Zeit spürte Naruto zwei kleine, blasse Arme um seinen Hals und einen kleinen zierlichen Körper, welcher sich an seine Brust drückte. Ein kurzes Schmunzeln erschien auf seinen Lippen, bevor er leise aufseufzte. Sachte schob er den Jungen von seinen Beinen, richtete sich auf und hob das Kind, welches ungeduldig seine Hände nach oben ausstreckte, um hochgenommen zu werden, auf seine Arme und strubbelte einmal durch die dünnen, schwarzen Haare. Der Kleine quietschte vergnügt auf, als der Shinobi ihm leicht über den Bauch kitzelte, danach sah er den Größeren mit seinen unschuldigen, schwarzen Augen an. “Hallo Naruto...”, hauchte eine raue, vertraute Stimme vom hinteren Teil des Zimmers. “Da-Da!” “Ist das etwa dein Kind?!” Er bekam ein leichtes Nicken als Antwort und Naruto entgleisten seine ganzen Gesichtszüge. Sasuke war Vater, er hatte ein Kind und der Uzumaki hatte nie etwas davon gewusst. Seine ratlose Miene verwandelte sich in einen zornigen Gesichtsausdruck. Irgendwie kam er sich jetzt total verarscht vor. Spielten hier nur alle mit ihm? Warum hatte ihm sein Freund nie etwas von seinem Kind gesagt? Ein stechender Schmerz machte sich in seiner Brust breit. Hatte Sasuke etwa nur mit ihm und seinen Gefühlen gespielt? Er hoffte es nicht... “Warum hast du mir nie etwas von erzählt!?”, schrie der Blonde seinem Gegenüber ins Gesicht. Hiroshi zuckte beim Laut der Stimme zusammen und zappelte wild in den Armen des Uzumaki, welcher ihn sofort runter ließ. Langsam krabbelte der Kleine aus dem Zimmer und verfolgte Nanashi, welche im Flur über den Holzboden tapste. Eine gigantische Welle an Emotionen überspülte ihn. Er keuchte laut und schritt näher auf den Uchiha zu. Wild und gnadenlos trommelte er mit den Fäusten gegen dessen Brust und kniff die Augen zusammen, um einen Schwall an Tränen zu unterdrücken. Er wusste nicht was er denken, geschweige denn fühlen sollte. Eigentlich hatte er sich seine Ankunft in seiner Heimat anders vorgestellt und nicht so. Er wurde benutzt, verarscht, angelogen und anscheinend nur als Spielzeug angesehen. “Idiot! Arschloch! Baka! Teme! Bastard!” “Dobe beruhige dich mal wieder, ich wusste es selber nicht mal!” “Ach ja? Und das soll ich dir glauben? Willst du mich komplett verarschen!” “...” “Holst dir einfach so eine Schlampe ins Haus. Hast du etwa nur mit meinen Gefühlen gespielt? Und ich Baka habe dir vertraut und dich diese lange Zeit vermisst! Ich—” Sofort verstummte die Stimme des Blondhaarigen. Sein Mund war mit den Lippen seines Liebsten versiegelt. Genüßlich erwiderte er den Kuss, hatte er sich doch so lange nach diesen rosigen, weichen Lippen gesehnt. Sachte biss sich Sasuke an seiner Unterlippe fest und leckte entschuldigend drüber, bevor dieser im nächsten Bruchteil einer Sekunde mit der Zunge in Narutos Mundhöhle war und lieblich mit der Bewohnerin in dieser spielte. Sachte saugte der Uchiha an der Zunge des Blauäugigen und fuhr darauf hin mit seiner eigenen die Konturen der Zähne und der Mundinnenhöhle nach. Dabei wischte er mit den Daumen vereinzelte Tränen von der gebräunten Haut, welche in dem Chaos der Gefühle unaufhaltbar liefen und vom Kinn abperlten. Der andere schmeckte noch genauso, wie er ihn in Erinnerung hatte, leicht nach Miso, sicher war der Blonde noch beim Ichiraku, bevor er zu ihm kam. Nach einigen Sekunden, die für beide wie Minuten waren, lösten sie sich von einander und sahen sich keuchend an, aber noch bevor sie erneut ihre Lippen aufeinander legen konnten, hörten sie einige Schritte den Flur entlang laufen. “Uchiha-Sama...”, säuselte eine helle Stimme über den Korridor und die Besitzerin dieser stand im nächsten Moment im Zimmer, wo die beiden Jungen, erschrocken über diese schrecklich hohe Stimme, auseinander gesprungen waren. Rin musterte die beiden kurz, bevor ein hämisches Grinsen sich auf ihr Gesicht legte und lief etwas aufreizend auf den Uzumaki zu. Erneut legte sie ihre Hand auf seine Brust und zog einige große Kreise über diese. “Darf ich mal deine Augen sehen?”, fragte sie unschuldig und legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen, um noch etwas schüchterner zu wirken. Irritiert blickte Naruto sie an. Spuren von Tränen zierten seine Wangen. Sasuke reagierte nicht auf diese Anmachversuche, da er sich sicher war, dass der Blonde niemals auf solch eine dumme Masche hereinfallen würde. Sein Blick war zum Fenster gerichtet und er grummelte etwas unverständliches vor sich her. “Du hast solche schöne blaue Augen...”, säuselte die junge Frau leise und zog weitere Kreise über die Brust des Uzumakis, welcher nicht auf diese billige Masche herein fiel... “Du hast solche schöne schwarze Augen...” Erschrocken riss der Uchiha seine Augen auf, als eine kleine Szene vor seinen Augen Revue passierte. Dieser gehauchte Satz von Rin weckte in ihm eine längst vergessene Erinnerung wach. Hektisch drehte er sich zu den anderen beiden herum. “Sieh ihr nicht in die Augen, Naruto!” “Akuma no me no Jutsu!” Schnell verfärbten sich die Augen der Violetthaarigen in ein tiefes Rot. Ihr rautenförmiges Mal auf der Stirn nahm die Gestalt eines Sterns an. Ihre Pupillen wurden zu langen Strichen. Jetzt erkannte man sofort, dass man hier in die Augen eines Dämonen sah. Überrascht weiteten sich die Augen des Kyuubiträger, bevor sein Blick leer wirkte und er den Kopf etwas sinken ließ. Seine Arme hingen kraftlos an seinen Seiten herab und auch seine Körperhaltung war gebeugt, als würde er eine schwere Last auf seinen Schultern tragen. Starr blieb er auf seinem Platz stehen und sah gegen Boden. Die besorgte Stimme seines schwarzhaarigen Freundes hörte er nicht. Sein Körper fühlte sich an, als wäre jeglicher Hauch seiner Seele aus diesem gewichen. Nach einiger Zeit bebten seine Schultern und seine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, bevor ein gräßliches Lachen den Raum erfüllte. “Denkst du wirklich, dass du mich damit ruhig gestellt bekommst? Ein kleiner Kuss und danach wäre alles gut? WILLST DU MICH VERARSCHEN ODER WAS!”, schrie Naruto. Langsam und träge wand er sich zu den Uchiha um und blieb erneut starr auf seinem Platz stehen. In seinem Inneren war eine leise Stimme die immer wieder verzweifelt Sasukes Namen rief, aber immer mehr verdrängt wurde. Noch bevor jemand reagieren konnte, setzte sich sein Körper in Bewegung und schlug mit aller Kraft mitten ins Gesicht des Schwarzhaarigen. Ein lautes Knacksen war zu hören und Sasuke spürte, wie ihm Blut aus der Nase lief, welche eindeutig gebrochen war. Keuchend und noch etwas benebelt von dem plötzlichen Angriff taumelte er nach hinten und versuchte dem nächsten Schlag auszuweichen. Er hockte sich und streckte sein eines Bein aus, versuchte dem anderen mit einen gezielten Tritt von den Füßen zu reißen, aber verfehlte. Weiter tropfte ihm Blut aus der Nase und sickerte in sein schwarzes Oberteil. Ein pochender Schmerz machte sich in seiner Magengegend breit, als er den Fuß des andern in seinem Bauch spürte. Den aufkommenden Würgreiz schluckte er herunter und sprang etwas straucheln nach hinten, bis er mit dem Rücken an der Wand aneckte. Er sah, wie sich der andere wütend aufrichtete und ihn ansah. “Naruto hör auf! Du stehst unter ihrem Einfluss!” “Ach ja? Denkst du? Weißt du was...” Naruto steckte seine Hände in die Hosentaschen und lief gemächlich auf den Uchiha zu. Mit Schwung trat er auf dessen Brust und ließ den Fuß weiter auf dieser ruhen. Die Schreie in seinem Inneren riefen immer wieder ein verzweifeltes “Nein!”, aber wurden erneut überhört. Auch das harte Klopfen gegen die dunklen Wände des Raumes, wo die kleine Stimme gefangen war, störte den Körper anscheinend nicht. Er wollte es nicht sagen. Er wollte diese drei Worte nicht sagen... “ICH HASSE DICH!” Mit jedem weiteren Wort, was er dem anderen ins Gesicht schrie, drückte er seinen Fuß immer stärker gegen Sasukes Magen. Sein Gegenüber hatte Mühe beim Atmen. Ein hämisches Grinsen umspielte die Lippen des Blonden, aber wenn man genau hinhörte, hätte man ein leises Klirren im Herzen des Uzumakis hören können. Die verzweifelte Stimme im Inneren verstummte und man konnte von ihr nur ein Gestammel verstehen, welches unter vielen Schluchzern unterging. “RIN!” Sasukes Stimme war schroff, obwohl ihm die Luft zum Atmen durch den Schmerz abgeschnürt wurde. Die Gerufene lachte hämisch auf und schritt auf die beiden zu. An ihrer Hüfte hatte sie ein Schwert geschnallt. Im Haus trug sie dieses immer an ihrer Hüfte. Es war einfach zur Gewohnheit geworden, dass sie eine scharfe Waffe bei sich trug. Wenn sie außerhalb des Hauses war, dann hatte sie immer wieder ein Dutzend Wurfmesser in ihrer Kleidung verborgen. Langsam nahm sie dieses aus seiner Scheide. Hell schimmerte die Klinge im Licht der untergehenden Sonne. “Lass ihn gehen! Er hat dir nichts getan! Wenn du Rache willst, dann nimm sie an mir, aber lasse ihn aus dem Spiel!” “Wer sagte, dass ich Rache will?” “Was?!” Schreck geweitet waren Sasukes Augen. Stimmte es wirklich was die andere ihm da sagte? Wer wollte sich den an ihm rächen? Nun ja, wenn er es recht bedachte, hatte er viele Feinde oder zumindestens der Name Uchiha. Seine Gedanken überschlugen sich. Er war so sehr vertieft, dass er selbst für einen kurzen Moment nicht bemerkte, dass der andere ihm immer noch gnadenlos auf der Brust herum trat. Welche Person konnte er mit Rin in Verbindung setzen, der Rache an ihm wollte? Viele gab es da nicht, da die Violetthaarige nur wenigen gehorchte und sonst nur ihren eigenen Willen hatte. Wem war sie in seiner Zeit bei Orochimaru untergeben? Da gab es nur noch eine Person die noch leben müsste... “Kabuto!”, zischte er zwischen den Zähnen hervor. Der grauhaarige Bastard und Medic-Nin war der einzige den er mit Rin und seiner Zeit bei dem schwarzhaarigen San-Nin in Verbindung setzen konnte. Seine schwarzen Seen ruhten auf den Augen seines Liebsten. Aber das ganze Blau war aus ihnen gewichen, zu sehen waren nur noch zwei rote Augen, welche mit einer länglichen Pupille durchzogen waren. Aber selbst dies waren nicht die Augen des Kyuubis, welche Sasuke in der Zeit schon mehrmals bei Naruto beobachten konnte, er kannte die Farbe des Rotes. Dunkler als die Flamme des Feuers. Diese Farbe hier war etwas heller. Und der Uchiha wusste, wo er diese Farbe kannte. Diese Augen. Sein Blick ging über die Schulter seines Freundes zu der Frau, die hinter dem Blonden diabolisch grinsend stand. Sasuke knirschte mit den Zähnen. Rin schaute ihn unschuldig mit ihren hellroten Augen an. Solch einen ähnlich Blick besaß auch sein blondhaariger Baka. Mit demselben Seen. Akuma no me no Jutsu, die Kunst des teuflischen Auge. Der Anwender dieses Jutsus braucht nur einen kurzen Blickkontakt mit seinem Gegner und sofort hatte er diesen in seiner Gewalt. Sein Opfer gehorchte nur noch seinen Befehlen und sah auch im wahren Sinne des Wortes durch dessen Augen. Was mit der Seele im Inneren passierte wusste keiner. Entweder war sie im tiefen Unterbewusstsein verborgen oder sah hinter einem verborgenen Schleier alles was sein Körper anstellte. Auch Sasuke hatte öfters mit dieser Technik zu kämpfen gehabt, aber er wusste nur noch, nachdem er gefangen war, dass er in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel und sich nicht mehr erinnern konnte. Ob es seinem Freund jetzt genauso erging? Hastig griff er in seine Seitentasche, holte dort eine Schriftrolle heraus und wischte mit seinem Daumen unter seine Nase. Das Blut an seinem Finger schmierte er über den Einband der Schriftrolle und warf diese zu Boden, wo sie sich langsam aufrollte und eine Rauchwolke entstand. Kreischend flog ein kleiner Falke mit der Größe von ungefähr 25 cm auf den Uzumaki zu und streifte diesen mit seinen Krallen. “Sora Shisha!” Sasukes Kuchiyose Partner, ein weißer Falke, kreischte erneut auf, bevor er mit weiten Schwingen durch das Fenster raste, worauf hin das Glas zerbrach und klirrend zu Boden fiel. Dieser Ton den sein Meister anschnitt, eine dünne, gehauchte Stimme, zeigte dem Tier, dass es Hilfe holen sollte. Noch bevor Sasuke reagieren konnte, bemerkte er, wie sein Gegenüber das Schwert von der Frau zugeworfen bekam. “Bring es zu Ende...”, hauchte die Violetthaarige und lächelte sanft. Naruto nickte und zielte mit dem Schwert auf die Kehle des anderen. Seinen Fuß löste er von dessen Brust und zog die Klinge gemächlich auf diese Stelle, wo er eben noch stand... “Kakashi-Sensei haben Sie schon gehört? Naruto soll von seiner Mission wieder zurück sein.” “Ach ja?” Wieder einmal hatte der Grauhaarige seinen Kopf in seinem Icha Icha vergraben, während seine Schülerin seufzend neben ihm herlief. Es würde nicht mehr lange sein, wo Kakashi sagen kann, dass es seine Schülerin ist, denn heute wollte er das Team sieben auflösen und sich eine neue Gen-Nin Gruppe aus der Akademie als seine Untertanen nehmen, so fern diese seine Prüfung bestanden. Naruto wurde bald Jo-Nin, Sakura war schon Chu-Nin und Sasuke wollte demnächst die Chu-Nin Prüfung machen. Der Hatake machte sich da keine Sorgen, dass der Uchiha nicht bestehen würde. Warum auch? Sasuke war eben ein Genie und ein Uchiha dazu. Beide waren eben auf dem Weg zum Hokagegebäude. Der Hatake um das Team zu lösen und Sakura um ihren Wochenbericht im Krankenhaus abzugeben. Kreischend kam ihnen ein kleiner, weißer Falke entgegen und streifte kurz mit seinen Krallen die Schulter von Sakura. Erschrocken quickte diese auf und musterte darauf hin den Vogel, welcher leicht schwerfällig auf der Schulter ihres Senseis landete. Ihr fielen sofort die rötlichen Verfärbungen im Gefieder auf und überrascht blickte sie den Hatake an. “Sasuke!”, riefen beide synchron aus und sofort war vergessen was sie eigentlich vor hatten. Schnell machten sie sich auf den Weg zum Uchiha Anwesen. “Ich dachte Tsunade hat ANBUs bei Sasuke zur Überwachung eingesetzt? Wie kann da was passieren?”, rasselte die Pinkhaarige in einem rasenden Tempo herunter und schielte kurz zu Kakashi. “Ich weiß es nicht...”, flüsterte er ihr zu und sprang rüber zum nächsten Dach. Sie mussten sich beeilen. Immer noch zitternd stand der Blonde vor seinem schwarzhaarigen Kollegen und zögerte zuzustechen. Im Inneren schrie immer wieder eine aufgewühlte Stimme den Namen des Uchihas und schlug abermals gegen die schwarzen Wände, die ihn von der Außenwelt abschnitten. Sasuke blickte an Naruto vorbei zu Rin, bevor er für einen kurzen Moment seine Augen schloss und diese wieder aufriss. Seine Augen waren rot gefärbt und seine Pupillen rotierten schnell. Er blickte kurz zu Naruto und erkannte, dass dieser die Schwertklinge nach unten riss. Blut spritzte durch den Raum. Aufgeschreckte Vögel erhoben sich von ihren Ästen und flogen mit ausgebreiteten Schwingen in die Luft. Immer noch war der Schrei eines Namens in der Luft zu hören... ~to be continued~ She is naked and she doesn't care - don't look into her eyes With the self-assurance of a queen - a beast in disguise She is more than you can ever bear - she'll hunt you she'll hunt you Born to kill your self-esteem She's so superior - goddess, She's so superior - elvenqueen She wore shadows... She looks at you you can't resist - she'll hunt you she'll hunt you And she will take you by the wrist - imprisoned and into She'll take you to another place - oblivion you'll fall And you'll be lost without a trace - sense nothing at all © Songtext "She wore shadow" by ASP Kapitel 19: One week full of pain begins ---------------------------------------- Blue eyes just smile to the world Full of dreams and with fascination Too soon she saw that her hands were chained and pulled without any freedom It's always the same that I fear no way out I cannot break it I can take it no more It's burning me up inside Lost all my tears, can't cry No reason, no meaning Just hatred No matter how hard I try You fear the beast inside It's growing, it's waiting Just to hurt you ~*~*~*~ Kapitel 18: One week full of pain begins “Oh mein Gott, was ist hier passiert?” Erschrocken drückte sich die Pinkhaarige ihre Hände an ihren Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Sie stand in dem Schlafzimmer des Uchihas, aber was sie sah verschlug ihr die Sprache. Die kalkweiße Wand vor ihr war blutgetränkt. Über dem Boden lag eine ganze Lache der roten, dicken Flüssigkeit. Sakura erkannte eins sofort: hier musste ein Kampf stattgefunden haben, auch wenn sich die Verwüstung noch in Grenzen hielt. Keuchend ließ sie sich auf den Boden sinken. Eigentlich hatte sie sich als Medic-Nin an den Geruch und Anblick von Blut gewöhnt, aber bei diesem Bild kroch es ihr eiskalt den Rücken hoch. In der einen Ecke des Zimmers erblickte sie das Katana von Sasuke, dessen Spitze blutverschmiert war. Unter dem Bett blitzte etwas hervor. Nach mehrerem Blinzeln erkannte die Haruno das dieses Etwas nichts anderes war als Narutos Kette, welche vom Sonnenlicht der untergehenden Sonne angestrahlt wurde und grünlich aufschimmerte. “Sasuke... Naruto...”, wisperte sie leise und sank noch etwas mehr in sich ein. Hinter sich hörte sie die Schritte ihres Senseis. Zitternd wand sie ihren Blick zu ihm und schlang sich ihre Arme um ihren Körper. Kakashi stand im Türrahmen, hatte den kleinen Hiroshi auf dem Arm, welcher sich zitternd in dem Oberteil des Jo-Nin vergraben hatte. Hinter den beiden lief Nanashi mit unruhig zuckender Schwanzspitze. Die Katze wirkte aufgewühlt und aufgeregt. Schließlich konnte sie die Chakraflüsse der Menschen spüren und hatte sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte. Denn plötzlich war ein bekannter Chakrafluss verschwunden und das Tier wusste welcher es war, aber diese Erkenntnis machte es nervös. Leise mauzend strich sie ihr Köpfchen gegen die Beine des Silberhaarigen und tapste auf die Kunoichi zu. Leicht leckte sie dem Mädchen über die Wange und schmiegte sich an diese. “Wir müssen Tsunade Bescheid geben, wer weiß was hier passiert ist...” Auf die Aussage ihres Senseis konnte die Pinkhaarige nur leicht nicken, bevor sie sich schwankend aufrichtete und versucht war ihre Fassung wieder zu finden. Jetzt hieß es Ruhe bewahren und keinen Fehler machen. Sie konnte nur hoffen, dass den beiden Jungs nichts schlimmes passiert war. Ihm war kalt. Hinter ihm war eine nasse, kühle Wand. Seine Hände waren in Ketten gelegt und hingen kraftlos vor seinem Körper. Seine Beine hatte er angewinkelt an sich gezogen. Er starrte vor sich an die Wand und versuchte ein Keuchen zu unterdrücken. Sollte sich der Uchiha keine Sorgen um ihn machen. Eine klaffende Wunde zeichnete sich über seine Brust und hörte einfach nicht auf zu bluten. Zur Zeit war die Verletzung nur schnell provisorisch mit einem Stofffetzen verbunden worden. Blutverschmiert klebten seine blonden Haare an seiner Stirn. “Sa... suke...”, hauchte er heißer und schloss seine müden Augen. Leicht tastete er über den Fußboden. Die Ketten rasselten bei jeder einzelnen Zuckung und Bewegung. Allein... er fühlte sich allein und gefangen. Der Schmerz in seinem Körper war unerträglich. Vorwürfe und Zweifel nagten an seiner Seele. Er hätte ihn beinahe getötet. Die Person, die er über alles liebte wäre fast durch seine Hand gestorben. Auch wenn es nicht seine Schuld war. Er hatte nicht mehr die Kontrolle über seinen Körper und sein Tun. Lag es etwa an diesen komischen Augen, die diese Frau hatte? Naruto war froh, dass Sasuke ihm mit den Sharingan wieder zu Bewusstsein geholt hatte. Er wusste nur noch, wie er die Klinge sinken und das Katana fallen ließ. Aber das Schwert fiel nicht scherbelnd mit einem klirrenden Geräusch zu Boden, sondern wurde von einer zierlichen Hand aufgefangen und nach vorne geschnellt. Der Uzumaki sah nur noch das ganze Blut spritzen und spürte einen entsetzlichen Schmerz seinen Körper durch zucken. “Sasu... ke...”, keuchte er erneut etwas lauter und legte seinen erschöpften Kopf auf seine Knie. “Naruto?” Erschrocken riss der Angesprochene den Kopf nach oben und drückte diesen nah an die Wand hinter sich. Diese raue Stimme, welche von der anderen Seite ihn gerufen hatte war keine andere als die des Uchihas. “Sasuke wie geht es dir?!”, rief der Uzumaki freudig auf und wollte sich aufrichten, was aber scheiterte. Erneut durchfuhr ihn ein entsetzlicher Schmerz, ließ für einen kurzen Moment seine Sinne schwinden. Ein lautes Stöhnen entwich seiner Kehle. Einen Laut, welcher dem anderen nicht verwehrt blieb. “Usuratonkachi! Warum?!” Die Stimme des Uchihas schwankte leicht, konnte man tatsächlich Besorgnis aus dieser hören. Auch Sasuke kniete dicht an die Wand gelehnt und lauschte den leisen Geräuschen die von der anderen Seite kamen. Seine Hände waren über seinem Kopf angekettet. Über seinen Armen und den Handschellen verteilten sich viele verschnörkelte Zeichnen. Starke Siegel, um seinen Chakrafluss zu stoppen, damit er nicht die Chance bekam mit einen Jutsu diese Katakomben zu verlassen. Er konnte nichts sehen, alles um ihn herum war schwarz. Eine dunkle Augenbinde verdeckte seine Augen, damit er nicht in die Versuchung kam jemanden mit seinem Sharingan in den Bann zu ziehen. Er war es gewohnt in solch einer erniedrigenden Haltung an der Wand zu hängen. In seiner Anfangszeit bei Orochimaru wurde er öfters so bestraft und musste manchmal mehrere Tage ohne Essen und Trinken in solch einer Position hängen bleiben. Allein in vollkommender Dunkelheit... “Ich wollte... ah... nicht das... ngh... dir was pas—“ Naruto musste seine Worte stoppen, hatte ihm ein trockenes Husten die Luft zum Reden abgeschnürt. Seine Lungen fühlten sich an als würden sie zerreißen je mehr Luft er einzog. Ein kleines Rinnsal an Blut lief sein Kinn entlang. Immer und immer wieder erklang ein gequältes Husten und widerhallte von den kahlen Wänden des Kerkerraumes. Er wollte nicht, dass Sasuke etwas passiert. Er hatte Angst, dass er diesen verlieren würde. Er konnte halt nicht anders, als sich der Schwertklinge der Violetthaarigen entgegen zustellen und jetzt hatte er die Konsequenz dafür zu tragen. Kleine Tränen bildeten sich an seinen Augenwinkeln, als er es endlich geschafft hatte nach mehrerem husten wieder Luft in seine Lungen zu bekommen. Er schloss seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren, was unter diesen Schmerzen schwer war. “Kyuubi... AH!” Ein Schrei. Ein pochender Schmerz durch zuckte seinen Körper, als er versucht war, mit dem Fuchsungeheuer Kontakt aufzunehmen, damit dieser seine Wunden heilen konnte. Keuchend riss er seine Augen auf und unterdrückte den nächsten Schmerzensschrei. Kleine, violettfarbige Blitze zuckten von dem Siegel aus. Irgendwas mussten sie mit ihm gemacht haben. Zitternd strich er mit seinen schmerzenden Fingern über seinen Bauch und versuchte sein zerfetztes Shirt ein Stückchen höher zu schieben. Er hielt die Luft an und riss seine blauen Augen weit auf. Auf seinem Bauch zeichnete sich das Siegel des Kyuubi ab, umringt von einer Zahl weiteren Siegeln und Schriftzeichen, welche sich bis hoch zu seiner verletzten Brust schlängelten und ausbreiteten. Auch erst jetzt bemerkte der Uzumaki das sich viele Zeichen über seine Arme verteilt hatten. Er verzog seine Miene und seufzte leise. Hatten diese kranken Typen wirklich seinen ganzen Chakrafluss lahmgelegt, indem sie ihm seine Keirakukei[1] versiegelt hatten. Nach dem trockenen Husten und den Schmerzensschrei herrschte Ruhe im Nebenzimmer und diese Stille brachte dazu, dass es dem Uchiha eiskalt dem Rücken runter lief. Was sollte er machen? Er saß hier und konnte nichts machen, außer zu sitzen und die Zeit abzuwarten. Aber diese Warterei kotzte ihn an. Er wollte und konnte nicht einfach hier nur tatenlos sitzen und zuhören, wie sich sein blonder Geliebter unter Schmerzen im anderen Zimmer wand. “Naruto vermeide es Chakra zu schmieden, sie haben sicher auch deine Keirakukei versiegelt...” sagte der Uchiha leise und seufzte kurz. Er hatte immer noch diese schreckliche Szene vor seinen Augen. Sein Geliebter schützend vor ihm. Das Blut, was nach allen Seiten spritzte und der Widerhall seiner eigenen Stimme, die verzweifelt den Namen des Uzumakis geschrieen hatte. Leicht ließ er den Kopf hängen. Vielleicht sollten sich die beiden erst einmal Ruhe gönnen, wer wusste schon, was sie mit ihnen vor hatten. Seine Finger zuckten leicht und eine Gänsehaut bildete sich auf seinen nackten Oberarmen. Es war verdammt kalt hier. Sicher war es draußen Stockfinster. Er konnte es schließlich nicht sehen, aber selbst wenn er es könnte, diese Kerkerräume hatten sicherlich keine Fenster oder dergleichen. “Sasuke... ngh... es ist... ah... so verdammt... hah... kalt...” “Naruto versuche etwas zu schlafen...” “Hai...” Dies Stimme des anderem beruhigte ihn etwas. Somit hatte er die Vergewisserung, dass der Uchiha noch lebte. Nach diesem Wort herrschte Stille zwischen den beiden. Nur noch ein leises Rascheln der Ketten war zu hören, als sich der Uzumaki mit zusammen gebissenen Zähnen versuchte auf den Rücken zu legen. Eine kurze Zeit starrte er noch in die Dunkelheit. Er hatte keine Angst, aber diese Ungewissheit was auf sie zukommen würde machte ihn ganz verrückt. Das Letzte was er wollte war, dass dem Schwarzhaarigen etwas passierte. Irgendwann riss ihn nach einigen Minuten, was ihn wie Stunden vorkamen, die Dunkelheit mit sich... ~*~*~ “AUFSTEHEN!” Erschrocken riss der Blonde seine Augen auf und blickte in die Dunkelheit vor sich. Müde drehte er seinen Kopf zur Seite und weitete seine Augen. An ihm lief Sasuke mit einigen anderen Gestalten vorbei. Was hatten sie mit dem Uchiha vor? So schnell Naruto es konnte und es ihm seine gesammelten Kräfte zuließen, rappelte er sich auf und stolperte nach vorne. Er benötigte einige Anläufe, bis er es schaffte sich am Kerkergitter festzukrallen, um nicht im nächsten Moment zusammenzusacken. Er keuchte laut auf und zog scharf die Luft ein, um diese im nächsten Moment mit lauter und fester Stimme wieder raus zu drängen. “LASST IHN IN RUHE! WAS HABT IHR VOR?!”, schrie er den Schergen hinter her, welche abrupt stehen blieben. Die drei Gestalten wanden ihre Blicke zu ihm und grinsten hämisch. Einer von ihnen löste sich von der Gruppe und lief auf den Shinobi zu. Zitternd vor Erschöpfung, umkrallte Naruto die Gitterstäbe. Er wollte den Typen fertig machen, aber ihm blieben die Worten regelrecht im Halse stecken. “DU!” “Lange nicht mehr gesehen, Naruto-Kun.”, hauchte die Person seinem Gegenüber zu. Keck nahm er sich eine blonde Haarsträhne und zwirbelte diese um seinen Finger. Sein Gesicht war von gräulich gefärbten Haaren eingerahmt, welche zu einen schulterlangen Zopf zusammen gebunden waren. Mit seiner freien Hand schob er seine Brille wieder zurecht und sah mit grauen, hämischen Augen den Uzumaki an. “Kabuto... Lass Sasuke in Ruhe!”, brachte Naruto mit einem Zähneknirschen über seine Lippen. Er hielt dem Blick des anderem eisern stand. Aber im Inneren war er mehr als aufgewühlt. Er hatte schon öfters mit Kabuto zu tun gehabt und wusste, dass man den Grauhaarigen nicht unterschätzen sollte. Vor allem nicht, weil er durch seine medizinischen Kenntnisse den menschlichen Körper in- und auswendig kannte. Der Blonde schluckte hart. Sein Blick wanderte kurz zu Sasuke und sah sofort, dass dieser eine Augenbinde trug. Der Gedanke allein, dass man der vollkommenden Dunkelheit ausgesetzt war, ließ ihn schaudern. Plötzlich wurde sein Gesicht grob angepackt und wieder in Blickrichtung des Oto-Nins gedreht. “Was ist, wenn ich ihn nicht in Ruhe lasse?” “Du kannst mit mir machen, was du willst, aber nur wenn du Sasuke kein Haar krümmst!” Kaum hatte Naruto den Satz gesagt, hörte er, wie sein Gegenüber gehässig auflachte. Egal wie skurril dass alles war, der Uzumaki würde niemals sein Wort zurück nehmen. Er verengte seine Augen, keuchte aber im nächsten Moment auf, als ihn Kabuto am Kragen packte und zu den Gitterstäben heran zog. Die kalten Stangen rieben über seine Wunde und rissen diese wieder etwas auf. “Wirklich alles? In Ordnung...” Das hämische Grinsen verschwand nicht von seinen Lippen. Im nächsten Moment war die Gittertür auf und der Blonde wurde mit einem unsanften Stoß aus dem Raum geworfen. Etwas strauchelte der Kyuubiträger, schaffte es aber auf seinen Beinen zu bleiben und folgte den anderen beiden Schergen, die immer noch Sasuke in ihrer Gewalt hatten. Zu fünft gingen sie durch einen dunklen Gang. Die Fackeln von den Wänden spendeten nur etwas Licht. Die Gesichter der beiden Konoha Shinobis wurden angestrahlt und wirkten etwas blasser als wie sonst. Der Schein der Fackeln spiegelte sich in der blauen Iriden der Blonden. Ihr Weg war weit, zumindestens kam dies Naruto so vor. Bei jedem Schritt dachte er, dass er Blei an den Beinen tragen würde. Er war Müde, hatte er doch schon einen gewaltigen Teil seiner Kraftreserven wieder verbraucht gehabt. Immer mehr Blut sickerte in den verdreckten Stoff seines Verbandes und färbte diesen rot. Sein Kopf war gesenkt, damit man nicht in seinen Augen sah, wie sehr er doch unter diesen Schmerzen litt. Sasuke lief leise neben seinem Kollegen her und bemerkte Schritt für Schritt, wie schlecht es diesem gehen musste. Er roch den Blutgeruch, der von dem Uzumaki ausging. Da sein Sehsinn nicht funktionierte, hatte er all seine anderen Sinne geschärft, am meisten aber Geruchs- und Hörsinn. Immer wieder hörte er ein erschöpftes Schnaufen seines Geliebten. Während des Laufens machte er einen kleinen, unscheinbaren Ausfallschritt zur Seite und berührte leicht mit seiner Schulter die des Blonden. Wollte ihn somit zeigen das er für ihn da war und ihn stützen würde. Der Uzumaki schmiegte sich unbemerkt an die starke Schulter seines Freundes und zeigte ihm somit, dass er verstanden hatte. Er lief weiter, rutschte aber weg und war schon in dem Begriff Bekanntschaft mit dem eiskalten Boden zu machen. Erschrocken kniff er seine Augen zusammen, spürte aber dann einen Körper, der seinen von unten stützte. Er spürte die Wärme, die von der sanften Haut ausging und bemerkte, wie ihn ein kleines Glückgefühl durch die Hormone wanderte und er etwas neue Energie bekam. Sasuke hatte ihn im letzten Moment aufgefangen. Jetzt würde er sicher nicht schlapp machen, nicht solange er den Uchiha an seiner Seite hatte. Mit einem harten Tritt in den Rücken wurden beide zum weiter Gehen gezwungen. ~*~*~ Naruto lag auf einer Holzbarre. Seine Hände worden mit zwei dicken Lederbändern an dem Tisch befestigt. Sein Blick ging zur Seite, wo er Sasukes Antlitz erblickte. Der Uchiha saß auf einem Holzstuhl. Hinter ihm waren zwei Schergen, welche ihre Schwertspitzen über Kreuz hielten und diese nahe an der Kehle des Schwarzhaarigen anlegten. Die eine Spitze streifte die blasse Haut und ließ einen kleinen, dünnen Rinnsal an Blut hervor sickern. Eine falsche Bewegung oder ein Wort von Sasuke und die beiden Typen würden ohne Gnade seine Kehle zerschneiden. “Ich hatte gesagt—“ “...das ich Sasuke kein Haar krümmen soll. Dies mache ich nicht, solange er sich ruhig verhält und ich mit dir machen darf, was ich will.” “Aber—“ “Er ist nur da, damit das Spiel hier einen kleinen Kick bekommt.” Allein der Gedanke daran, dass Sasuke hier saß und gezwungen war zuzuhören, was er mit dem Uzumaki tat, machte Kabuto schon Freude. Er war sich sicher, er würde nicht lange brauchen und Naruto würde schreien vor Schmerzen und Qual. Aber das Beste daran war, dass Sasuke nur tatenlos hier sitzen und nichts unternehmen konnte. Wer von den beiden würde eher verrückt werden? Sasuke oder Naruto? Wer von den beiden würde eher an den psychischen Schäden kaputt gehen? Kabuto war darauf gespannt... ~to be continued~ This heart was hurt by the light and I see your world that tries to deny us Now everything that I love has died or has been shattered to pieces It's always the same that I fear no way out I cannot break it I can take it no more Can't you see their eyes, what lies inside They've given up, they no longer shine Too soon they'll close with one last cry Before they turn to white Just to hurt you © Songtext "Blue Eyes" by Within Temptation [1] Keirakukei: http://de.narutopedia.eu/wiki/Chakra Kapitel 20: Ich sehe es nicht, aber ich spüre dein Herz leiden (non Adultversion) --------------------------------------------------------------------------------- Und Du hast viel zu lang den Schatten gesehen und viel zu lang war alles grau um Dich. Du kannst ruhig klagen, denn es reicht. Die stärkste Seele wird mal schwach. Und jede Nacht, wenn Du nicht schlafen kannst und die Armee des Wahnsinns, bei Dir klopft. Wenn Du dann durchdrehst ist’s erlaubt Doch wer hat Dir, den Mut geraubt. Wenn Du jetzt aufgibst, wirst Du’s nie verstehen. Du bist zu weit, um umzudrehen. ~*~*~*~ Kapitel 19: Ich sehe es nicht, aber ich spüre dein Herz leiden Mit missmutigem Blick schaute der Uzumaki seinem momentanen Peiniger ins Gesicht. Was hatte der Typ von Psychopath nur vor mit ihm? Er ließ seine Augen kurz über das Zimmer schweifen. Der Raum war ziemlich winzig, dies war ihm zu Beginn gar nicht aufgefallen. Ein kleiner Tisch stand am anderen Ende des Zimmers, überwuchert und vollgestellt mit Reagenzgläsern und anderen Flaschen, welche mit komischen Flüssigkeiten gefüllt waren. Konzentriert verfolgte er jeden Schritt des Grauhaarigen, welcher immer weiter auf diesen überfüllten Tisch zulief. Kabuto blieb vor den vielen Gläsern und Flüssigkeiten stehen, schaute unschlüssig auf die gesammelte Schar von Gegenständen. Er war am überlegen, welches dieser Chemikalien er nehmen wollte. Mit einem hämischen Grinsen griff er zu einem großen Glasbehälter und schüttelte diesen leicht. Eine durchsichtige Flüssigkeit schwappte im Glas hin und her. Schnell wand er sich wieder zu dem Blonden um und ging mit gemütlichen Schritten auf diesen zu, vor der Barre blieb er stehen. „Wir müssen deine Wunde noch reinigen…“, hauchte er Naruto leise zu und griff zu einem Kunai. Schnell raffelte er das Metallstück über den provisorischen Verband, welcher zerfetzt vom Körper rutschte. Der Oto-Nin musterte kurz die Verletzung. An den Außenrändern hatten sich schon Blutkrusten gebildet und man sah auch an den Rötungen, wie sehr gereizt die Haut am äußeren Rand der Wunde war. An einigen Stellen sickerten leicht gelbliche Flüssigkeiten durch, aber im Zentrum der Verletzung begann die Blutung sich wieder von Neuem zu schließen. Mit desinteressiertem Blick hob Kabuto den Glasbehälter hoch und kippte diesen gnadenlos in die blutende Verletzung. Mit einem leisen Plätschern klatschte die Flüssigkeit auf die gebräunte Haut. Erschrocken keuchte Naruto auf und bäumte seinen Körper nach oben. Im nächsten Moment sackte er wieder zurück auf das harte Holz. Sein Atem glich dem eines hechelnden Hundes. Ein betäubender Schmerz breitete sich auf seiner Brust aus, nahm ihm die Sinne und die Luft zum atmen. Er wollte etwas sagen, fragen, was der andere ihm da über den Körper gekippt hatte, aber er bekam nur ein Husten über seine trockenen, bebenden Lippen. Es fühlte sich an, als würde etwas von Außen in seinen Körper sickern und diesen von Innen heraus zerfressen. „Tut’s weh? Keine Sorge, es war nur ein bisschen Säure…“. Kabuto sah zu, wie die Chemikalie über den Körper lief und einiges an verkrustetem Blut verwischte, aber auch zeitgleich unverletzte Haut verätzte. Dies war dem Grauhaarigen jedoch noch nicht genug. Naruto schrie ja nicht, aber das wollte der Oto-Nin. Schmerzensschreie aus dem größten Großmaul in Konoha. Sonst hatte der Uzumaki doch auch immer eine laute Klappe, aber jetzt schwieg er wie ein Mäuschen. Anscheinend musste er da noch etwas nachhelfen. Auch wenn er eher ruhig und besonnen war, so hatte er jetzt nicht mehr die Geduld um zu warten. Vielleicht sollte er den Blondhaarigen jetzt schon psychisch fertig machen. Je eher er damit begann, desto besser, schließlich wusste Kabuto, dass Naruto einen unbeugsamen Willen hatte, aber er war sich auch sicher, dass er diesen brechen konnte. Naruto konnte aus den Augenwinkeln aus beobachten, wie Kabuto einen der beiden Schergen, die bei Sasuke standen, zu sich herwinkte. Beide unterhielten sich leise, aber der Blondhaarige verstand kein einziges Wort. Der Scherge verschwand mit schnellen Schritten aus dem Raum und sein Peiniger wand sich nun ihm wieder zu. Seine Lederriemen wurden geöffnet und der Konoha-Nin wurde grob an seinem zerfetzten T-Shirt angepackt und nach oben gezerrt. Der Stück Stoff riss, aber hielt noch so lange stand, bis Naruto wieder auf den Beinen war. In der Zwischenzeit waren einige Männer in den Raum getreten, die sich Scharenweise um den Blonden versammelten. Einer lächelte hämischer als der andere. Naruto konnte auch einige sehen, die ein perverses Grinsen auf den Lippen hatten. Kabuto löste sich aus der Gruppe und schob sich einen Stuhl neben Sasuke und seinen beiden Aufpasser. Der Kyuubiträger schluckte hart, sah aber jeden mit gleichgültigem Blick an. Bald entdeckte er eine Lücke, wo er vielleicht aus der Masse fliehen konnte. Er setzte zum ersten Schritt an, wollte losrennen, als vom anderen Ende des Raumes sich eine Stimme räusperte. Instinktiv blickte der Uzumaki in diese Richtung und sah in das Gesicht des Grauhaarigen. Danach sah er die beiden Schwertklingen an, welche gefährlich aufblitzten und zuckten. Waren sie schon bereit diese blasse Kehle des Uchihas mit einem Hieb zu durchstechen. Qualvoll ausbluten zu lassen. Naruto knirschte leicht mit den Zähnen und ließ kurz den Kopf hängen und im nächsten Moment spürte er, wie einer der Männer ihn grob zur Wand stieß. Keuchend sackte der Blonde mit einem dumpfen Knall zu Boden, wurde aber schnell mit einem Ruck an den Haaren wieder hochgezogen und mit dem Gesicht gegen die Mauer gedrückt. Erschrocken weitet er seine Augen, als sich ein zweiter Typ an seiner Hose zu schaffen machte und ihm diese vom Körper riss. Sasuke saß schweigend auf seinem Platz. Er hatte viele Schritte gehört. Ein dumpfer Aufprall. Das viele hektische Atmen von Menschen und das leise Reißen von Stoff. Seine Nase verriet ihm, dass der Blutgeruch stärker geworden war und sich zeitgleich mit dem ekligen Geruch vom Körperschweiß mischte. Der Uchiha konnte sich nur auf seine Nase und seine Ohren verlassen. Jeder normale Mensch würde in Panik ausbrechen, wenn er nicht wüsste, was um ihn herum passierte. Sasuke aber blieb weiter hin stumm auf seinem Stuhl. Er wirkte von Außen her ruhig und unbesorgt zu sein, aber in seinem Inneren spielten seine Gefühle verrückt. Angst. Wut. Hass. Verzweiflung. Besorgnis. All diese Emotionen versammelten sich in seinem Körper zu einen festgestrickten Knäuel zusammen. Angst um seinen blonden Geliebten. Wut auf sich selber, weil er nichts unternehmen konnte – oder eher nicht wusste, was er machen sollte. Hass auf Kabuto, der dieses ganze kranke Spiel anscheinend leitete. Verzweiflung, weil er nicht wusste, wie sie hier wieder heraus kamen und Besorgnis um Naruto, da dieser zur Zeit der Sündenbock für alles war. Sasuke betete in seinem Inneren, dass dem Uzumaki nichts schlimmes passierte, aber da konnte er ewig weiter beten… Naruto versuchte sich unter dem schweren Gewicht, welches sich gnadenlos gegen seinen Körper presste, zu winden. Zwecklos. Der Typ, der sich immer mehr an ihn ran drückte, war stärker. Plötzlich fühlte der Blonde wie eine raue Hand über seinen entblößten Hintern strich und etwas Unbekanntes sich dagegen drückte. Seine Angst stieg, als sich der Typ sein Becken krallte und ihn somit näher an sich heran zog. Der Kyuubiträger konnte nur ahnen was passieren sollte, hatte er schon viel in der Zeitung von Frauen gelesen, die Opfer solcher Straftaten waren. Nie im Leben hätte er gedacht, dass dies ihm selber einmal passieren würde. Schließlich war es sehr selten, dass ein Junge Opfer solch einer Tat wurde. Naruto biss sich auf seine trockene Unterlippe, welche sofort zu bluten begann. Er verkrampfte sich und sein Körper strafte alle seine Muskeln. Mit aller Mühe versuchte er einen Schrei zu unterdrücken, aber der Schmerz in seinem Inneren war stärker. Ein lauter Schmerzensschrei hallte in dem kleinen Raum wider... Er schrie erneut auf, kniff seine Augen zusammen und hechelte leise. Salzige Tränen bahnten sich ihre Wege über seine geschundene Wangen und brannten auf der Haut. Heiß… Er fühlte sich an, als würde er in seinem Inneren verbrennen. Langsam, aber schmerzvoll verringerte sich der Druck auf seinem Unterleib. Sofort bemerkte er, wie irgendetwas ekliges, dickflüssiges seine Innenschenkel entlang lief, was sich aber auch warm und klebrig anfühlte. Schwer atmend sackte er nach unten und blieb reglos sitzen. Er schaute auf seine nackten Oberschenkel, bemerkte wie eine rote, als auch eine weiße Flüssigkeit sich auf dem Boden sammelte. Noch bevor Naruto überhaupt realisierte was passiert war, merkte er wie sich eine säurehaltige und unangenehme Masse seine Speiseröhre hoch drängelte und er sich lautstark übergab. Speichel lief aus seinen Mundwinkeln und sein ganzer Körper bebte vor Schmerzen und Qual. „Oh, oh, oh Naruto-kun. Was soll Sasuke-kun von dir denken, wenn er dich so sieht?“, hauchte Kabuto dem Blonden leise ins Ohr. Während sich Naruto übergeben hatte, war der Grauhaarige aufgestanden und lief auf den zitternden Körper zu, hockte sich neben ihn und sah ihn hämisch grinsend an. „Freunde dich schon mit dem Gedanken an, dass Sasuke sich von dir abwenden wird, wenn er davon erfährt…“ Dabei zeigte der Oto-Nin mit den Finger auf die kleine Lache, die sich unter Naruto gebildet hatte. „Er wird sich ekeln und dich nie wieder berühren wollen…“ Mit diesen Worten stand er wieder auf und gesellte sich zurück zu Sasuke. Mit einem boshaften Lächeln saß er wieder auf seinem Stuhl und schielte kurz zu den Schwarzhaarigen, welcher ohne eine Miene zu verzerren auf seinem Platz saß. Keine Regung und keine Emotion von dem Uchiha. Anscheinend hatte der Schwarzhaarige seinen Körper vollkommen im Griff, oder aber die Qual seines Freundes war ihm egal. Dies sollte Kabuto recht sein. Je länger Sasuke zögerte, desto mehr musste der Uzumaki herhalten. Naruto blickte Kabuto keuchend hinterher, doch lange Zeit zum ausruhen blieb ihm nicht, denn plötzlich wurde er erneut an den Haaren gepackt und nach oben gezerrt. Seine blauen Augen blickten trüb in ein neues Gesicht. Der Typ grinste pervers, bevor er den Blonden mit den Rücken gegen die Wand drückte, dabei schob er mit seinem Knie die Oberschenkel auseinander. Noch ehe der Uzumaki reagieren konnte, hallte ein erneuter Schrei durch den Raum… Seine Schreie wurden immer schwächer, seine Stimme heiser, bis sie ganz verstummte. Nach vier Stunden riss Naruto die erholsame Schwärze mit sich. Er sackte bewusstlos zu Boden und blieb dort liegen. Einer der Männer schnaubte abfällig, riss den anderen an seinen verschmutzten, blonden Strähnen nach oben und warf ihn sich über die Schulter, um ihn zurück in seine Zelle zu bringen. Sasuke und Kabuto saßen nun also alleine mit den beiden Schergen im Zimmer. Der Uchiha wollte etwas sagen, aber seine Stimme versagte. Sein Herz drohte in seiner Brust zu zerspringen, selbst wenn er sich jetzt ein Katana durch diese gejagt hätte, wäre dieser Schmerz nur halb so stark gewesen, als der Jetzige. Jeder einzelne Schrei seines Geliebten ging ihm durch Mark und Blut. Naruto musste Höllenqualen erlebt haben, so laut wie seine Schreie waren und er konnte nur hier sitzen und… nichts, aber rein gar nichts unternehmen! „Warum?“ Seine Stimme war fest und sicher, auch wenn sein ganzes Innere zitterte und bebte, zeigte er es äußerlich nicht. Weder in seiner Körperhaltung, noch in seiner Stimmlage. Als Shinobi hatte er es gelernt, in solch einer Situation kein einziges Zeichen auf seine momentane Gefühlslage preiszugeben. Im schlimmsten Fall könnte der Feind dies sofort als Schwachpunkt ausnutzen. „Aber Sasuke-kun. Weißt du es nicht?“ Langsam stand Kabuto wieder auf und reckte sich kurz, bevor er mit seinen Händen in seinen Hosentaschen Richtung Ausgang lief. „Aus Rache ist ein Mensch zu allem fähig… Auch fähig zu töten…“ Mit einem gehässigen Lachen verließ der Oto-Nin den Raum, ließ Sasuke alleine in der Stille. Er saß einfach weiter regungslos auf seinem Stuhl, hatte den Kopf Richtung Boden gesenkt, bevor er mit einem unsanften Ruck nach oben gehievt wurde und man ihn aus den Raum zu seiner Zelle schliff. Ja, er wusste genau was Kabuto damit meinte. Mit Rache war man zu allem fähig, schließlich hatte auch er aus Rache einen Menschen getötet, der ihm wichtig war. Seinen Bruder… Mit einem lauten, schmerzvollen Stöhnen wachte Naruto aus seiner Bewusstlosigkeit auf. Seine Augenlider flatterten kurz, bevor er es schaffte, seine blauen Seen ganz zu öffnen. Aber was man sah war nichts weiter als ein leerer, toter Blick. Wie lange er wohl weggetreten war? Er wusste es nicht. Stunden, vielleicht auch nur Minuten oder sogar Tage. Er spürte seinen Körper nicht mehr. Bemerkte nicht einmal, wie er seine Finger leicht bewegte. Er fühlte nur einen reißenden Schmerz in seinem Inneren. Einen Schmerz, der ihm sagte, dass er noch lebte. Mit all seiner Qual und all seiner Pein. Warum? Dies hatte er sich früher immer wieder gefragt. Warum hasste man ihn? Warum musste er immer wieder von einer Scheiße in der nächsten landen? Warum? Er fragte es sich nicht mehr, würde die Antwort nichts mehr an seiner jetzigen Situation ändern können. Was würde es ihm bringen, wenn er die Antwort auf sein „Warum?“ erhalten würde? Nichts… rein gar nichts… „Naruto?“ Erschrocken weiteten sich seine Augen. Die Stimme des anderen drang in seine Ohren. Er schlang seine Arme um seinen Körper und zitterte leicht. Er hatte Angst… Angst, dass sich Sasuke wirklich von ihn abwand, wenn er diese Sache erfuhr. „Naruto? Alles in Ordnung bei dir?“, fragte der Uchiha besorgt, als er keine Antwort bekam. Aber diese Frage hätte er sich doch sparen können. Sicherlich war nichts in Ordnung, nicht nachdem, was er gehört hatte. Er war sich sicher, dass der andere wach war, hatte er diesen doch noch vor kurzen gehört. Oder hatte Naruto im Schlaf gestöhnt? „H-hai… ist alles in Ordnung, dattebayo[1]. Mir tut nur der Kopf und so etwas weh…“ Zitternd setzte er sich etwas auf und blickte durch die Gegend. Er schweifte kurz über seinen geschundenen Körper. Sofort bemerkte er, dass ihm irgendjemand ein übergroßes T-Shirt angezogen hatte. War sein Anblick selbst seinen Peinigern zuwider? Auch die Wunde auf seiner Brust war wieder provisorisch verbunden. Als er das Blut zwischen seinen Innenschenkel sah, überkam ihn erneut ein Brechreiz, den er mit Mühe schaffte herunter zuschlucken. Müde legte er seinen schweren Kopf auf seine angezogenen Knie und schloss seine Augen. Jede Bewegung raubte ihm Kraft und löste in seinem Körper eine Schmerzenswelle aus. „Lüg mich nicht an!“, rief Sasuke aufgebracht und knirschte leise mit den Zähnen. So laut wie der Uzumaki geschrieen hatte, konnte es nicht irgendwas Kleines gewesen sein, was man einfach mal schnell über sich ergehen lassen, oder einfach so einstecken konnte. „Sasuke, ich bin müde und erschöpft, können wir das ein anderes Mal diskutieren? Es ist wirklich---“ „Nichts?! Das nennst du nichts?! Du hast geschrieen, als würde man dich umbringen!“ Ja, dies würde es fast treffen. Von Mal zu Mal ist immer mehr in Naruto gestorben. Sein Selbstbewusstsein, seine Stärke, sein Mut und teilweise auch sein Wille. Das einzige, was in ihm geboren wurde, waren Schmerzen und die Angst, dass Sasuke ihn jetzt verabscheuen würde. „Dobe, was haben diese Typen mit dir---“ „Halt doch einfach dein Maul Teme! Ich bin müde und will schlafen! Außerdem… Denkst du, davon wird es wieder besser oder ändert etwas an unserer Situation, wenn ich es dir erzähle?! Nein! Also sei endlich still!“ Nach diesen aufgebrachten Worten herrschte Schweigen in beiden Zellen. Sasuke sagte nichts mehr darauf. Vielleicht sollte er Naruto wirklich in Ruhe lassen und ihn diese auch gönnen. „Es tut mir leid…“, hauchte er leise und ließ müde seinen Kopf nach unten sinken. Man hatte ihn wieder kniend an die Wand gekettet. Sein Körper wurde schwerer und nach einiger Zeit schlief er ein. Aber selbst diese vier Worte konnten nichts an ihrer Lage ändern. Naruto kniff seine Augen zu und biss sich auf seine schmerzende Unterlippe. Ein ersticktes Schluchzen drang aus seiner Kehle, gefolgt von heißen Tränen, die über sein taubes Gesicht liefen. Er wollte nur noch eins: Das dieser Alptraum hier schnell ein Ende nahm… ~to be continued~ Vor Dir der Berg, Du glaubst Du schaffstes nicht. Doch Dreh Dich um und sieh, wie weit Du bist. Im Tal der Tränenliegt auch Gold. Komm, laß es zu, daß Du es holst. Wenn Du jetzt aufgibst... Wenn es auch weh tut, so wird es doch geschehen. Die dunkle Nacht wird mal vergehen. Wenn Du jetzt durchdrehst ist’s erlaubt. Doch wer hat Dir den Mut geraubt? Wenn Du jetzt aufgibst... © Songtext "Wenn du jetzt aufgibst" by Rosenstolz [1] dattebayo ist in japanisch das deutsche „Echt jetzt“. Dieser Ausdruck wird häufig am Ende seiner Unterhaltungen benutzt. Es dient dazu, seine Art zu sprechen einzigartig zu machen. Außerdem wird damit seinen Aussagen eine „freche“ Note verliehen. Kapitel 21: Ich sehe es nicht, aber ich spüre dein Herz leiden (Adultversion) ----------------------------------------------------------------------------- You whispered that you were getting tired, Got a look in your eye, Looks a lot like goodbye. Hold on to your secrets tonight. Don't want to know I'm ok with this silence It's truth that I don't want to hear You're hiding regret in your smile There's a storm in your eyes that's been passing for awhile Hold on to the past tense tonight Don't say a word, I'm ok with the quiet. The truth is gonna change everything. So lie to me and tell me that it's gonna be alright So lie to me and tell me that we'll make it through the night I don't mind if you wait before you tear me apart Look me in the eye, Lie, lie, lie. ~*~*~*~ Kapitel 19: Ich sehe es nicht, aber ich spüre dein Herz leiden Mit missmutigem Blick schaute der Uzumaki seinem momentanen Peiniger ins Gesicht. Was hatte der Typ von Psychopath nur vor mit ihm? Er ließ seine Augen kurz über das Zimmer schweifen. Der Raum war ziemlich winzig, dies war ihm zu Beginn gar nicht aufgefallen. Ein kleiner Tisch stand am anderen Ende des Zimmers, überwuchert und vollgestellt mit Reagenzgläsern und anderen Flaschen, welche mit komischen Flüssigkeiten gefüllt waren. Konzentriert verfolgte er jeden Schritt des Grauhaarigen, welcher immer weiter auf diesen überfüllten Tisch zulief. Kabuto blieb vor den vielen Gläsern und Flüssigkeiten stehen, schaute unschlüssig auf die gesammelte Schar von Gegenständen. Er war am überlegen, welches dieser Chemikalien er nehmen wollte. Mit einem hämischen Grinsen griff er zu einem großen Glasbehälter und schüttelte diesen leicht. Eine durchsichtige Flüssigkeit schwappte im Glas hin und her. Schnell wand er sich wieder zu dem Blonden um und ging mit gemütlichen Schritten auf diesen zu, vor der Barre blieb er stehen. „Wir müssen deine Wunde noch reinigen…“, hauchte er Naruto leise zu und griff zu einem Kunai. Schnell raffelte er das Metallstück über den provisorischen Verband, welcher zerfetzt vom Körper rutschte. Der Oto-Nin musterte kurz die Verletzung. An den Außenrändern hatten sich schon Blutkrusten gebildet und man sah auch an den Rötungen, wie sehr gereizt die Haut am äußeren Rand der Wunde war. An einigen Stellen sickerten leicht gelbliche Flüssigkeiten durch, aber im Zentrum der Verletzung begann die Blutung sich wieder von Neuem zu schließen. Mit desinteressiertem Blick hob Kabuto den Glasbehälter hoch und kippte diesen gnadenlos in die blutende Verletzung. Mit einem leisen Plätschern klatschte die Flüssigkeit auf die gebräunte Haut. Erschrocken keuchte Naruto auf und bäumte seinen Körper nach oben. Im nächsten Moment sackte er wieder zurück auf das harte Holz. Sein Atem glich dem eines hechelnden Hundes. Ein betäubender Schmerz breitete sich auf seiner Brust aus, nahm ihm die Sinne und die Luft zum atmen. Er wollte etwas sagen, fragen, was der andere ihm da über den Körper gekippt hatte, aber er bekam nur ein Husten über seine trockenen, bebenden Lippen. Es fühlte sich an, als würde etwas von Außen in seinen Körper sickern und diesen von Innen heraus zerfressen. „Tut’s weh? Keine Sorge, es war nur ein bisschen Säure…“. Kabuto sah zu, wie die Chemikalie über den Körper lief und einiges an verkrustetem Blut verwischte, aber auch zeitgleich unverletzte Haut verätzte. Dies war dem Grauhaarigen jedoch noch nicht genug. Naruto schrie ja nicht, aber das wollte der Oto-Nin. Schmerzensschreie aus dem größten Großmaul in Konoha. Sonst hatte der Uzumaki doch auch immer eine laute Klappe, aber jetzt schwieg er wie ein Mäuschen. Anscheinend musste er da noch etwas nachhelfen. Auch wenn er eher ruhig und besonnen war, so hatte er jetzt nicht mehr die Geduld um zu warten. Vielleicht sollte er den Blondhaarigen jetzt schon psychisch fertig machen. Je eher er damit begann, desto besser, schließlich wusste Kabuto, dass Naruto einen unbeugsamen Willen hatte, aber er war sich auch sicher, dass er diesen brechen konnte. Naruto konnte aus den Augenwinkeln aus beobachten, wie Kabuto einen der beiden Schergen, die bei Sasuke standen, zu sich herwinkte. Beide unterhielten sich leise, aber der Blondhaarige verstand kein einziges Wort. Der Scherge verschwand mit schnellen Schritten aus dem Raum und sein Peiniger wand sich nun ihm wieder zu. Seine Lederriemen wurden geöffnet und der Konoha-Nin wurde grob an seinem zerfetzten T-Shirt angepackt und nach oben gezerrt. Der Stück Stoff riss, aber hielt noch so lange stand, bis Naruto wieder auf den Beinen war. In der Zwischenzeit waren einige Männer in den Raum getreten, die sich Scharenweise um den Blonden versammelten. Einer lächelte hämischer als der andere. Naruto konnte auch einige sehen, die ein perverses Grinsen auf den Lippen hatten. Kabuto löste sich aus der Gruppe und schob sich einen Stuhl neben Sasuke und seinen beiden Aufpasser. Der Kyuubiträger schluckte hart, sah aber jeden mit gleichgültigem Blick an. Bald entdeckte er eine Lücke, wo er vielleicht aus der Masse fliehen konnte. Er setzte zum ersten Schritt an, wollte losrennen, als vom anderen Ende des Raumes sich eine Stimme räusperte. Instinktiv blickte der Uzumaki in diese Richtung und sah in das Gesicht des Grauhaarigen. Danach sah er die beiden Schwertklingen an, welche gefährlich aufblitzten und zuckten. Waren sie schon bereit diese blasse Kehle des Uchihas mit einem Hieb zu durchstechen. Qualvoll ausbluten zu lassen. Naruto knirschte leicht mit den Zähnen und ließ kurz den Kopf hängen und im nächsten Moment spürte er, wie einer der Männer ihn grob zur Wand stieß. Keuchend sackte der Blonde mit einem dumpfen Knall zu Boden, wurde aber schnell mit einem Ruck an den Haaren wieder hochgezogen und mit dem Gesicht gegen die Mauer gedrückt. Erschrocken weitet er seine Augen, als sich ein zweiter Typ an seiner Hose zu schaffen machte und ihm diese vom Körper riss. Sasuke saß schweigend auf seinem Platz. Er hatte viele Schritte gehört. Ein dumpfer Aufprall. Das viele hektische Atmen von Menschen und das leise Reißen von Stoff. Seine Nase verriet ihm, dass der Blutgeruch stärker geworden war und sich zeitgleich mit dem ekligen Geruch vom Körperschweiß mischte. Der Uchiha konnte sich nur auf seine Nase und seine Ohren verlassen. Jeder normale Mensch würde in Panik ausbrechen, wenn er nicht wüsste, was um ihn herum passierte. Sasuke aber blieb weiter hin stumm auf seinem Stuhl. Er wirkte von Außen her ruhig und unbesorgt zu sein, aber in seinem Inneren spielten seine Gefühle verrückt. Angst. Wut. Hass. Verzweiflung. Besorgnis. All diese Emotionen versammelten sich in seinem Körper zu einen festgestrickten Knäuel zusammen. Angst um seinen blonden Geliebten. Wut auf sich selber, weil er nichts unternehmen konnte – oder eher nicht wusste, was er machen sollte. Hass auf Kabuto, der dieses ganze kranke Spiel anscheinend leitete. Verzweiflung, weil er nicht wusste, wie sie hier wieder heraus kamen und Besorgnis um Naruto, da dieser zur Zeit der Sündenbock für alles war. Sasuke betete in seinem Inneren, dass dem Uzumaki nichts schlimmes passierte, aber da konnte er ewig weiter beten… Naruto versuchte sich unter dem schweren Gewicht, welches sich gnadenlos gegen seinen Körper presste, zu winden. Zwecklos. Der Typ, der sich immer mehr an ihn ran drückte, war stärker. Plötzlich fühlte der Blonde wie eine raue Hand über seinen entblößten Hintern strich und etwas Unbekanntes sich dagegen drückte. Seine Angst stieg, als sich der Typ sein Becken krallte und ihn somit näher an sich heran zog. Der Kyuubiträger konnte nur ahnen was passieren sollte, hatte er schon viel in der Zeitung von Frauen gelesen, die Opfer solcher Straftaten waren. Nie im Leben hätte er gedacht, dass dies ihm selber einmal passieren würde. Schließlich war es sehr selten, dass ein Junge Opfer solch einer Tat wurde. Naruto biss sich auf seine trockene Unterlippe, welche sofort zu bluten begann. Er verkrampfte sich und sein Körper strafte alle seine Muskeln. Mit aller Mühe versuchte er einen Schrei zu unterdrücken, aber der Schmerz in seinem Inneren war stärker. Ein lauter Schmerzensschrei hallte in dem kleinen Raum wider, als der Typ hinter ihm ganz eindrang und anfing, sich mit schnellen Vor- und Rückwärtsbewegungen in ihm zu bewegen. Keuchend warf der Blonde den Kopf in den Nacken, biss sich erneut auf seine geschundene Lippe, aber er schaffte es nicht, sich zu lösen und den Schrei aufzuhalten, der sich seinen Weg nach außen bahnte. Erneut schrie er also auf, sein Inneres fühlte er sich an, als würde es zerreißen. Immer wieder spürte er das Glied des Mannes, welches versucht war bis tief in sein Inneres vorzudringen. Keuchend krallte er sich mit seinen zittrigen Fingern an die Mauer, rutschte kurz ab und presste seinen Oberkörper so gut er konnte gegen das Gestein. Er versuchte sich von seinem Peiniger zu lösen, aber je öfter er weiter nach vorne auswich, so oft zog ihn auch der Größere wieder an sich und stieß noch fester zu. Er schrie erneut auf und bemerkte, wie etwas warmes über seine Hand lief. Ein Kunai steckte in seiner Handfläche und hinderte ihn daran, diese vor Schmerzen zur Faust zu ballen. Plötzlich riss etwas seine Hände über seinen Kopf und eine weitere Hand zog ihn an den Haaren nach hinten, nur um im nächsten Moment seinen Schädel mit aller Kraft gegen die Wand zu schlagen. Naruto spürte wie etwas heißes über seine rechte Gesichtshälfte lief. Schmerzvoll kniff er sein Auge zu, damit in dieses kein Blut kam und mit einem weiteren Schrei drückte er seinen Rücken durch, als der Typ hinter ihm noch fester nach vorne stieß. Hastig versuchte er nach Luft zu holen, aber irgendwie bekam er nicht genügend Sauerstoff in seine Lunge. Er roch den strengen Schweißgeruch des Mannes, hörte, wie dieser immer wieder in sein Ohr grunzte, wie ein Schwein, dass sich über sein Fressen hermachte. Spürte die rauen Hände des Typen, die immer wieder ungeschickt und grob über seine Hüften fuhren. Er schrie erneut auf, kniff seine Augen zusammen und hechelte leise. Salzige Tränen bahnten sich ihre Wege über seine geschundene Wangen und brannten auf der Haut. Heiß… Er fühlte sich an, als würde er in seinem Inneren verbrennen. Plötzlich vernahm er, wie der Kerl hinter sich laut aufstöhnte und sich langsam, aber schmerzvoll der Druck auf seinem Unterleib verringerte. Sofort bemerkte er, wie irgendetwas ekliges, dickflüssiges seine Innenschenkel entlang lief, was sich aber auch warm und klebrig anfühlte. Schwer atmend sackte er nach unten und blieb reglos sitzen. Er schaute auf seine nackten Oberschenkel, bemerkte wie eine rote, als auch eine weiße Flüssigkeit sich auf dem Boden sammelte. Noch bevor Naruto überhaupt realisierte was passiert war, merkte er wie sich eine säurehaltige und unangenehme Masse seine Speiseröhre hoch drängelte und er sich lautstark übergab. Speichel lief aus seinen Mundwinkeln und sein ganzer Körper bebte vor Schmerzen und Qual. „Oh, oh, oh Naruto-kun. Was soll Sasuke-kun von dir denken, wenn er dich so sieht?“, hauchte Kabuto dem Blonden leise ins Ohr. Während sich Naruto übergeben hatte, war der Grauhaarige aufgestanden und lief auf den zitternden Körper zu, hockte sich neben ihn und sah ihn hämisch grinsend an. „Freunde dich schon mit dem Gedanken an, dass Sasuke sich von dir abwenden wird, wenn er davon erfährt…“ Dabei zeigte der Oto-Nin mit den Finger auf die kleine Lache, die sich unter Naruto gebildet hatte. „Er wird sich ekeln und dich nie wieder berühren wollen…“ Mit diesen Worten stand er wieder auf und gesellte sich zurück zu Sasuke. Mit einem boshaften Lächeln saß er wieder auf seinem Stuhl und schielte kurz zu den Schwarzhaarigen, welcher ohne eine Miene zu verzerren auf seinem Platz saß. Keine Regung und keine Emotion von dem Uchiha. Anscheinend hatte der Schwarzhaarige seinen Körper vollkommen im Griff, oder aber die Qual seines Freundes war ihm egal. Dies sollte Kabuto recht sein. Je länger Sasuke zögerte, desto mehr musste der Uzumaki herhalten. Naruto blickte Kabuto keuchend hinterher, doch lange Zeit zum ausruhen blieb ihm nicht, denn plötzlich wurde er erneut an den Haaren gepackt und nach oben gezerrt. Seine blauen Augen blickten trüb in ein neues Gesicht. Der Typ grinste pervers, bevor er den Blonden mit den Rücken gegen die Wand drückte, dabei schob er mit seinem Knie die Oberschenkel auseinander. Noch ehe der Uzumaki reagieren konnte, hallte ein erneuter Schrei durch den Raum… Seine Schreie wurden immer schwächer, seine Stimme heiser, bis sie ganz verstummte. Nach vier Stunden riss Naruto die erholsame Schwärze mit sich. Er sackte bewusstlos zu Boden und blieb dort liegen. Einer der Männer schnaubte abfällig, riss den anderen an seinen verschmutzten, blonden Strähnen nach oben und warf ihn sich über die Schulter, um ihn zurück in seine Zelle zu bringen. Sasuke und Kabuto saßen nun also alleine mit den beiden Schergen im Zimmer. Der Uchiha wollte etwas sagen, aber seine Stimme versagte. Sein Herz drohte in seiner Brust zu zerspringen, selbst wenn er sich jetzt ein Katana durch diese gejagt hätte, wäre dieser Schmerz nur halb so stark gewesen, als der Jetzige. Jeder einzelne Schrei seines Geliebten ging ihm durch Mark und Blut. Naruto musste Höllenqualen erlebt haben, so laut wie seine Schreie waren und er konnte nur hier sitzen und… nichts, aber rein gar nichts unternehmen! „Warum?“ Seine Stimme war fest und sicher, auch wenn sein ganzes Innere zitterte und bebte, zeigte er es äußerlich nicht. Weder in seiner Körperhaltung, noch in seiner Stimmlage. Als Shinobi hatte er es gelernt, in solch einer Situation kein einziges Zeichen auf seine momentane Gefühlslage preiszugeben. Im schlimmsten Fall könnte der Feind dies sofort als Schwachpunkt ausnutzen. „Aber Sasuke-kun. Weißt du es nicht?“ Langsam stand Kabuto wieder auf und reckte sich kurz, bevor er mit seinen Händen in seinen Hosentaschen Richtung Ausgang lief. „Aus Rache ist ein Mensch zu allem fähig… Auch fähig zu töten…“ Mit einem gehässigen Lachen verließ der Oto-Nin den Raum, ließ Sasuke alleine in der Stille. Er saß einfach weiter regungslos auf seinem Stuhl, hatte den Kopf Richtung Boden gesenkt, bevor er mit einem unsanften Ruck nach oben gehievt wurde und man ihn aus den Raum zu seiner Zelle schliff. Ja, er wusste genau was Kabuto damit meinte. Mit Rache war man zu allem fähig, schließlich hatte auch er aus Rache einen Menschen getötet, der ihm wichtig war. Seinen Bruder… Mit einem lauten, schmerzvollen Stöhnen wachte Naruto aus seiner Bewusstlosigkeit auf. Seine Augenlider flatterten kurz, bevor er es schaffte, seine blauen Seen ganz zu öffnen. Aber was man sah war nichts weiter als ein leerer, toter Blick. Wie lange er wohl weggetreten war? Er wusste es nicht. Stunden, vielleicht auch nur Minuten oder sogar Tage. Er spürte seinen Körper nicht mehr. Bemerkte nicht einmal, wie er seine Finger leicht bewegte. Er fühlte nur einen reißenden Schmerz in seinem Inneren. Einen Schmerz, der ihm sagte, dass er noch lebte. Mit all seiner Qual und all seiner Pein. Warum? Dies hatte er sich früher immer wieder gefragt. Warum hasste man ihn? Warum musste er immer wieder von einer Scheiße in der nächsten landen? Warum? Er fragte es sich nicht mehr, würde die Antwort nichts mehr an seiner jetzigen Situation ändern können. Was würde es ihm bringen, wenn er die Antwort auf sein „Warum?“ erhalten würde? Nichts… rein gar nichts… „Naruto?“ Erschrocken weiteten sich seine Augen. Die Stimme des anderen drang in seine Ohren. Er schlang seine Arme um seinen Körper und zitterte leicht. Er hatte Angst… Angst, dass sich Sasuke wirklich von ihn abwand, wenn er diese Sache erfuhr. „Naruto? Alles in Ordnung bei dir?“, fragte der Uchiha besorgt, als er keine Antwort bekam. Aber diese Frage hätte er sich doch sparen können. Sicherlich war nichts in Ordnung, nicht nachdem, was er gehört hatte. Er war sich sicher, dass der andere wach war, hatte er diesen doch noch vor kurzen gehört. Oder hatte Naruto im Schlaf gestöhnt? „H-hai… ist alles in Ordnung, dattebayo[1]. Mir tut nur der Kopf und so etwas weh…“ Zitternd setzte er sich etwas auf und blickte durch die Gegend. Er schweifte kurz über seinen geschundenen Körper. Sofort bemerkte er, dass ihm irgendjemand ein übergroßes T-Shirt angezogen hatte. War sein Anblick selbst seinen Peinigern zuwider? Auch die Wunde auf seiner Brust war wieder provisorisch verbunden. Als er das Blut zwischen seinen Innenschenkel sah, überkam ihn erneut ein Brechreiz, den er mit Mühe schaffte herunter zuschlucken. Müde legte er seinen schweren Kopf auf seine angezogenen Knie und schloss seine Augen. Jede Bewegung raubte ihm Kraft und löste in seinem Körper eine Schmerzenswelle aus. „Lüg mich nicht an!“, rief Sasuke aufgebracht und knirschte leise mit den Zähnen. So laut wie der Uzumaki geschrieen hatte, konnte es nicht irgendwas Kleines gewesen sein, was man einfach mal schnell über sich ergehen lassen, oder einfach so einstecken konnte. „Sasuke, ich bin müde und erschöpft, können wir das ein anderes Mal diskutieren? Es ist wirklich---“ „Nichts?! Das nennst du nichts?! Du hast geschrieen, als würde man dich umbringen!“ Ja, dies würde es fast treffen. Von Mal zu Mal ist immer mehr in Naruto gestorben. Sein Selbstbewusstsein, seine Stärke, sein Mut und teilweise auch sein Wille. Das einzige, was in ihm geboren wurde, waren Schmerzen und die Angst, dass Sasuke ihn jetzt verabscheuen würde. „Dobe, was haben diese Typen mit dir---“ „Halt doch einfach dein Maul Teme! Ich bin müde und will schlafen! Außerdem… Denkst du, davon wird es wieder besser oder ändert etwas an unserer Situation, wenn ich es dir erzähle?! Nein! Also sei endlich still!“ Nach diesen aufgebrachten Worten herrschte Schweigen in beiden Zellen. Sasuke sagte nichts mehr darauf. Vielleicht sollte er Naruto wirklich in Ruhe lassen und ihn diese auch gönnen. „Es tut mir leid…“, hauchte er leise und ließ müde seinen Kopf nach unten sinken. Man hatte ihn wieder kniend an die Wand gekettet. Sein Körper wurde schwerer und nach einiger Zeit schlief er ein. Aber selbst diese vier Worte konnten nichts an ihrer Lage ändern. Naruto kniff seine Augen zu und biss sich auf seine schmerzende Unterlippe. Ein ersticktes Schluchzen drang aus seiner Kehle, gefolgt von heißen Tränen, die über sein taubes Gesicht liefen. Er wollte nur noch eins: Das dieser Alptraum hier schnell ein Ende nahm… ~to be continued~ I know that there's no turning back. If we put too much light on this we'll see through all the cracks. Let's stay in the dark one more night. Don't want to know I'm ok with the silence. It's truth that I don't want to hear. Don't want to believe in this ending Let the cameras roll on, Keep pretending Tomorrow's all wrong if you walk away Just stay So lie to me and tell me that it's gonna be alright So lie to me and tell me that we'll make it through the night I don't mind if you wait before you tear me apart Look me in the eye, And lie, lie, lie. © Songtext "Lie" by David Cook [1] dattebayo ist in japanisch das deutsche „Echt jetzt“. Dieser Ausdruck wird häufig am Ende seiner Unterhaltungen benutzt. Es dient dazu, seine Art zu sprechen einzigartig zu machen. Außerdem wird damit seinen Aussagen eine „freche“ Note verliehen. Kapitel 22: You can’t break my will ----------------------------------- Wenn du einen Krieger willst, werd ich mich für dich schlagen, ich werde Schwert und Schild aus Stahl und Rüstung für dich tragen. Wenn du einen Bauern willst, dann werd ich für dich säen, ein Feld voll Mohn, ein Feld voll Korn, für dich und die Krähen. Doch niemals werd ich vor dir kriechen! Ich werd mich jeder Prüfung unterziehen! Doch niemals werde vor dir kriechen, denn niemand sah mich jemals auf den Knien! ~*~*~*~ Kapitel 20: You can’t break my will Tropf. Tropf. Tropf. Von irgendwo tropfte Wasser von der Wand auf den Boden. Ab und an hörte man das leise piepen einer Maus, die mit schnellen Pfoten an den Kellerräumen vorbei rannte. Naruto starrte müde an die Decke seiner Zelle. Er war jetzt nun schon drei Tage hier… Oder war es erst der zweite oder vierte? Er hatte schon jegliches Zeitgefühl verloren. Der Blonde drehte seinen schweren Kopf zur Seite und blickte über den spärlich beleuchteten Gang. Die fernen Fackeln ließen an der Wand unheimliche Schatten aufflackern. Aber dies war dem Kyuubiträger unwichtig. In seinem Kopf ließ er die letzte Folter noch einmal Revue passieren. Was hatten sie gleich noch einmal mit ihm gemacht? Ach ja… Kabuto kam auf die Idee, dass man doch diese neue Lederpeitsche ausprobieren sollte. Der Blonde wollte sich nicht ausmalen, wie sein Rücken aussah. Sicher schrecklich. Er war froh, dass die kühle Kerkerwand die Schmerzen etwas linderte. Obwohl… wenn er es recht bedachte, dann spürte er gar keine richtigen Schmerzen, sondern eher eine Taubheit, die seine Sinne benebelte. „Te…me?“ Seine Stimme war nur noch ein leises Hauchen. In seinen eigenen Ohren kam sie ihm sehr weit entfernt vor. Das viele Schreien und der Nahrungsmangel machten die Sache auch nicht besser. Er hoffte sehr, dass der Schwarzhaarige schon wach war. Naruto brauchte Ablenkung. Er wollte die Stimme des Uchihas hören. Sich von ihr einlullen lassen und alles andere erst einmal vergessen. Eine Weile herrschte noch Ruhe, der Blonde hatte schon die Befürchtung, dass der andere noch schlief, oder ihn gar nicht gehört hatte. „Mh?“, kam die gebrummte Antwort von der anderen Seite der Kerkerwand. „Bist… du schon… wach?“ Eigentlich eine sinnlose Frage, da der Uzumaki vor einigen Sekunden eine Antwort erhalten hatte, aber er wusste einfach nicht, wie er das Gespräch sonst zum laufen bringen sollte. „Ja. Was haben sie gestern mit dir gemacht?“ Sasuke hatte einmal gehört, dass man versuchen sollte, sich seine Probleme von der Seele zu reden. Vielleicht half es ihnen beiden, wenn Naruto ihm von den Foltermethoden des Grauhaarigen erzählte. Wenn er ihm anvertraute, was wirklich passiert war. Der Schwarzhaarige hoffte sehr, dass er dieses Mal eine ehrliche und vollständige Antwort erhalten würde. Er hörte von der anderen Seite ein stumpfes Lachen. „Er hat… seine neue Leder… peitsche ausgetestet…“, keuchte Naruto und musste erst einmal wieder Luft holen. Ruhig atmete er ein und wieder aus, bevor er zitternd seine Hand auf seine schmerzende Brust legte. Die Narbe, die Kabuto mit Säure überschüttet hatte, riss erneut auf und ein kleines Rinnsal Blut lief über seine gerötete Haut. Scharf zog er die Luft ein, um sie mit einem leisen Zischen wieder rauszulassen. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, kam es gedämpft von der anderen Seite und Naruto schüttelte leicht den Kopf. Nichts war in Ordnung. Sein Körper wurde immer mehr zu einem Wrack. Seine Harte Schale brach langsam immer weiter auf. Aber er wollte nichts von seinem inneren Schmerz preisgeben. Kabuto konnte machen was er wollte. Er konnte seinen Körper zerstören, aber seinen Willen und seine Seele würde er nicht brechen können. „Keine Sorge… Er kann meinen… Körper zerstören… aber meinen Willen… nie---“ Niemals, wollte Naruto sagen, aber ein ersticktes Husten überkam ihn und raubte ihm die übrige Luft zum Atmen. Keuchend versuchte er seine sich schmerzend hebende und senkende Brust zu beruhigend. Krallte sich unbewusst in den feuchten Boden unter ihm und kniff seine Augen zusammen. Die Taubheit seines Körpers wich und machte für den kommenden Schmerz platz. Aber er wollte sich nicht unterkriegen lassen. Wie erwähnt, Kabuto konnte machen was er wollte, er würde seinen Willen niemals brechen. „Sag: Das Auspeitschen… war das gestern wirklich alles?“, fragte Sasuke von der anderen Seite und lauschte angestrengt. Die Stimme seines Mitstreiters wurde immer leiser, weswegen er Mühe hatte irgendwas zu verstehen. Ein unermüdliches Stechen in seiner Brust ließ ihn auch nicht zur Ruhe kommen. Als würde man pausenlos ein Kunai in sein Herz rammen. Dazu kam die Tatsache, dass er nichts außer der Dunkelheit zusehen bekam. „H… hai…“ Die zögerliche Antwort von der anderen Wandseite erhöhte den Schmerz um einen weiteren Messerstich. Sasuke konnte ja verstehen, dass Naruto nicht alles erzählen mochte, aber: Herrschte zwischen beiden nicht so etwas wie Vertrauen? Nun ja der Schwarzhaarige konnte sich grob vorstellen, was da noch für Spielchen abgingen, aber er verdrängte diese Tatsache so gut, wie es ging. Er wollte sich diese eine Möglichkeit einfach nicht ausmalen… „Verzeih mir…“ Wie oft hatte er sich nun dafür entschuldigt, dass Naruto alles abbekam? In den letzten 72 Stunden bestimmt schon hundert Mal. Sasuke wollte auf den Boden schlagen. Seiner Wut auf sich und Kabuto freien Lauf lassen, aber er konnte nicht. Entweder war er an die Kerkerwand gekettet oder auf seinem Stuhl geknebelt und konnte nichts weiter machen, als dabei sitzen und nichts tun. Das Schlimmste an Allem war, dass es seine gottverdammte Schuld war, dass der Blonde all diese Qualen auf sich nehmen musste. Nur weil jemand an ihm Rache nehmen wollte und derjenige einen Deal mit dem Partner hatte. Wie sehr hasste Sasuke es gerade, dass Naruto ihn liebte? Wie sehr wünschte er sich, dem Blonden gleichgültig zu sein? Viel zu sehr… „Ruh dich noch etwas aus… du hast es von uns beiden am nötigsten…“ „Hai…“, hauchte Naruto leise und versuchte sich unter Schmerzen in eine angenehme Position zu legen. Bei jeder Bewegung widerhallte das Rascheln seiner Ketten von den Wänden wieder. Scharf zog er die Luft ein und schaffte es nach einigen Minuten, sich bequem auf den Rücken zu legen, auch wenn sich an allen möglichen Stellen ein Schmerz durch seinen Körper zog. Träge schloss er seine Augen. Nur schwer schaffte er es, in einen Dämmerzustand zu gelangen und hoffte immer wieder, dass dieser Alptraum ein Ende nehmen würde. Es hieß ja: Die Hoffung stirbt zuletzt… Aber nach dem heutigen Tag würde sie ganz sterben… Tsunade saß in ihrem Büro und starrte auf den Stapel Blätter vor sich. Die Arbeit türmte sich auf ihrem Tisch, aber ihr fehlte jegliche Konzentration. Seit drei verdammten Tagen suchte die ausgewählte Gruppe von Ninjas die beiden vermissten Konoha-Nins. Müde seufzend hatte sie ihren Kopf in ihre Hände gestützt und blicke aus dem Fenster. Von weitem sah sie sich die Steingebilde der Hokage an. Sie alle hatten über dieses Dorf regiert, hatten es geleitet und jeden einzelnen Bewohner mit ihren Leben beschützt und geliebt. Die Blondine kam sich in diesem Moment so unfähig vor. Eine schwere Last drückte auf ihre Schultern, wollte sie in die Knie zwingen und ihr mit herablassender Art zeigen, dass sie es nicht wert wäre Hokage zu sein – obwohl sie schon mehrere Male bewiesen hatte, dass sie es Wert war. In Gedanken verloren bemerkte sie nicht einmal, dass Shizune mit einem warmen Tee das Büro betrat. Erst die Stimme der jüngeren Kunoichi riss sie aus ihren Gedanken. „Tsunade-Sama, machen Sie sich keine Sorgen. Die beiden sind stark! Wir werden sie sicher lebend wieder finden.“ „Ich hoffe es Shizune… ich hoffe es sehr…“ „AUFSTEHEN!“, donnerte eine dunkle Stimme durch die finsteren Katakomben des Versteckes. Erschrocken riss der blonde Shinobi seine Augen auf und starrte panisch an die Zimmerdecke. Sein Atem ging schnell und sein Herz drohte ihm aus der Brust zu springen. Nur träge nahm Narutos Gehirn den Befehl des kräftigen Glatzkopfs war. Der Typ war seit gestern sein Zellenwärter und auch eine der Leibgarde von Kabuto. Knurrend richtete sich der Uzumaki auf, wurde sich den Schmerzen seines Körpers bewusst und sackte in sich zusammen. Seine Zellentür wurde mit einem lauten Knarren geöffnet und der stämmige Typ trat ein. Mit stumpfen Schritten lief er auf den Konoha-Nin zu und packte diesen grob an den Haaren, um ihn wieder auf die Beine zu stellen. Schnell ließ er von ihm ab, als hätte der Uzumaki eine ansteckende Krankheit und griff zu dessen Händen. Hastig nestelte er an den Handschellen des Shinobi herum, nahm sie ihm ab und hielt die Handgelenke in einem eisernen Schraubstockgriff fest. „Lass los Fettsack, ich kann allein laufen!“, presste Naruto unter Schmerzen hervor und bemerkte, wie der Typ einen seiner Arme Arm auf den Rücken drehte. Aber auch davon ließ sich der Blonde nicht davon abbringen, seine rebellische Ader spielen zu lassen. So schnell ließ er sich nicht unterkriegen. „Wenn du dich nicht benimmst, muss ich andere Seiten aufziehen…“ „Ach ja und was willst du machen?!“ Lange blieb die Antwort nicht aus. Der Uzumaki spürte einen kräftigen Ruck in seinem Arm und hörte wie die Knochen unter der Kraft nachgaben und knackten. Keuchend beugte er sich nach vorne und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch der Schmerz wurde nur schlimmer. Der Glatzkopf ließ von ihm ab und Naruto sackte auf die Knie, sein gebrochener Arm hing kraftlos an der Seite herab. Kurz verschwamm seine Sicht, als der neue Schmerz durch seine Nervenbahnen schoss, klärte sich aber rasch wieder. Mühsam richtete er sich wieder auf und zischte leise. Eigentlich wollte er ein „War das schon alles?“ von sich geben, aber dann wäre sein zweiter Arm mit Sicherheit auch noch hinüber. Zitternd vor Schmerz und Müdigkeit richtete sich der Uzumaki auf und brauchte einen kurzen Moment um sicher auf seinen wackeligen Beinen zu stehen. Obwohl er mehr schlecht als recht gehen konnte, zeigte er seinen Peinigern seine überlegenheit. Er blieb trotz körperlichen Schmerzes und seelischer Erniedrigung Naruto Uzumaki, der Chaos-Nin der jedem frech und trotzig entgegen kam. Auch Sasuke wurde grob aus dem Schlaf gerissen, auch wenn es bei ihm eher ein Dämmerzustand gewesen war. Er war sich nicht sicher wie lange sie jetzt weggetreten waren. Einige Stunden oder war es doch nur eine? Langsam aber sicher ging auch sein Zeitgefühl verloren. Kurz lockerte er seine Schultern, insofern er es mit den Ketten, welche seine Arme über dem Kopf hielten, schaffte und seufzte auf, als sich eine kleine Verspannung lockerte. Sein Nacken knackte leise, als er den Kopf etwas kreisen ließ. Vom Weiten hörte er Schritte, die sich seiner Zellentür näherten, um diese mit einem grässlichen Quietschen zu öffnen. Die Person kam näher, aber der Uchiha ließ sich davon nicht abschrecken. Er wollte eine bissige Bemerkung ablassen, als der Typ ihm ’ausversehen’ in den Schritt fasste, aber er wurde von der rauen Stimme in der Nebenzelle unterbrochen… „Lass mich los Fettsack, ich kann allein laufen!“ Sasukes Mund verzog sich zu einem dünnen, langen Strich. Ein Zeichen dafür, dass er schmunzelte – auch wenn es andere nicht als eines erkennen würden, so wussten seine Freunde was es hieß. Plötzlich übertönte das laute Rascheln seiner Ketten, an denen der Wärter herumnestelte um ihn von der Wand zu lösen, die dunkle Stimme seines Geliebten. Murrend setzte sich der Uchiha in Bewegung, stieß ab und an gegen kleine Steine und Gegenstände die in der Zelle verstreut lagen und wartete draußen auf die Ankunft von Naruto und Kabuto. „Na, na Naruto…“, sprach die schelmische Stimme des Grauhaarigen, der mit gemächlichen Schritten dem Blonden entgegen schritt. Grinsend legte er seine Hand unter dessen Kinn und hob dieses ein Stückchen an. Mit einem rebellischen Funkeln blickten ihn zwei blaue Ozeane an. Leicht strich der mit dem Daumen über die trockenen, blutverkrusteten Lippen Narutos. Danach streichelte er über die angeschwollene Wange, über die blutverkrusteten Wimpern und Augenbrauen um zu guter Letzt eine dunkelblonde Haarsträhne um seinem Zeigefinger zu wickeln. „Mh… was machen wir beide heute schönes?“ Der Blonde erwiderte darauf nichts, stattdessen leckte er sich leicht über die Lippe und spuckte seinem Gegenüber ins Gesicht. Während Kabuto missgestimmt vom Blonden abließ und sich die Spucke mit dem Handrücken vom Gesicht wischte, holte der Rüde – der hinter Naruto stand und dessen persönlicher Aufpasser war – aus und beförderte den Blonden mit einem Schlag zur Seite. Dieser rutschte ein, zwei Meter auf dem Boden, bevor ihn schmerzhaft eine Wand abbremste. Regungslos blieb der Konoha-Nin dort liegen, nur das angestrengte Keuchen zeigte, dass er noch lebte – auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering war von solch einem Schlag getötet zu werden. Ihm war schlecht. Der Schlag ging direkt in die Seite, erhöhte somit den Schmerz in seinem Leib. Seine Rippen schmerzten, anscheinend war eine oder gar zwei gebrochen. Naruto hustete stark auf und ein kleines Rinnsal Blut lief über sein blasses Kinn. Zitternd stemmte er seine Hände auf dem Boden und versuchte, sich aufzurichten. Als er dachte, einen sicheren Halt gefunden zu haben, knickte sein rechter Arm weg und er knallte mit voller Wucht auf seine geschwollene Wange. Ein erdrückender Schmerz in seinem Kopf drängte eine kleine Träne hervor, die langsam und gemütlich über seine Wange lief. Er fühlte sich miserabel. Am liebsten hätte er seinen Schmerz heraus geschrieen, hätte hemmungslos über ihre jetzige Lage geweint. Aber er wollte es nicht. Würde er jetzt schreien und weinen, dann hätte Kabuto das erreicht, was er wollte. Aber diesen Triumph würde Naruto dem Grauhaarigen nicht gönnen. Niemals! Zitternd bewegte er seine Finger und schabte unter denen den Dreck auf dem Boden nach hinten. Er hustete erneut laut und stark, röchelte kurz, bevor erneut einige Bluttropfen auf dem Boden landeten. „Was ist los Bengel? Beweg deinen Arsch hoch!“ Mit dieser Aufforderung bekam der Uzumaki einen kräftigen Tritt in die linke Seite. Erneut erzitterte sein Körper unter Schmerzen. Knurrend ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten. Es war genug! Leicht zuckte seine rechte Augenbraue unter der Augenbinde. Seine Fäuste zitterten stark. Zitterten wegen Wut, Hass und Zorn. Er hatte sich lange genug heraus gehalten, jetzt würde er alles tun was er konnte. Mit einem Salto rückwärts löste er sich von seinen beiden Aufpassern auf jeder Seite und kam geschmeidig wie eine Katze wieder auf seine Füße. Mit schnellen Schritten raste er auf einen der beiden perplexen Typen, streckte seine Hand aus und griff blind zu dem Katana, was der Rüde an der Hüfte hängen hatte. Als er den abgenutzten Griff in der Hand hielt, zog er das Katana aus seiner Scheide und riss es zur Seite. Ein gewohntes Gefühl der Macht strömte durch seinen Körper. Kannte er doch das Gefühl ein Katana in der Hand zu führen nur zu gut. Schließlich trug er als Shinobi selber eines bei sich. Er legte all seine Kraft in den Schwung herein, nur um den zweiten Mann rechts neben sich zu enthaupten. Das warme Blut spritzte ihn ins Gesicht und rann seine Wange herab, bevor es über das Kinn lief und von dort aus tropfenweise abperlte. Schnaufend ließ der Uchiha kurz die Klinge für ein Stückchen sinken. Seine Brust hob und senkte sich schnell, während sein Herz einen Marathon lief. Erst jetzt bemerkte er, wie geschwächt sein Körper war. Wie sollte es dann erst Naruto gehen? Sasuke hörte ein leises Zischen neben sich, anscheinend war der Typ links von ihm aus seiner Starre erwacht und hatte selbst sein Schwert gezogen. Hastig riss der Uchiha seine Klinge nach oben und beide Metallstücke prallten Klirrend aufeinander. In letzter Sekunde. Der Konoha-Nin übte Druck auf seinen Gegner aus und drängte diesen ein Stückchen zurück. Mit einem Ruck schob er sein Katana nach unten und drückte das Schwert des Typen aus dessen Hand. Klirrend fiel die Klinge auf den Boden und rutschte einige Meter über diesen. Rasant holte der Schwarzhaarige aus und wollte mit dem Katana nach vorne schnellen… „Sasuke, an deiner Stelle würde ich das nicht machen.“, sagte Kabuto belustigt und der Uchiha drehte seinen Kopf zur Seite. Wie gerne würde er jetzt sehen können… Die Dunkelheit verwerte ihm den Blick auf die Szene vor ihm. Narutos Aufpasser hatte ihn mit Gewalt wieder auf die Beine gezerrt und mit einem eisernen Griff einen Arm um seinen Hals geschlungen. Keuchend versuchte der Blonde Luft zu holen, aber er röchelte mehr als sonst irgendwas. Seine Beine baumelten ein paar Zentimeter über dem Boden. Mit aller Kraft krallte er sich in die Oberarme des Rüden hinter sich. Abermals biss er auch herein, sofern es ihm seine Energie zuließ. Seine Beine wackelten wild hin und her. Aber alles führte dazu, dass der Mann den Druck um seinen Hals verstärkte. „Du… häß… lich… er… Fett---“ Der Uzumaki verstummte, als er ein Kunai an seinem linken Augenlid spürte. Scharf zog er die Luft ein und versuchte ruhig zu bleiben. Leider blitzte das kleine Stück Metall in seinem Blickfeld immer wieder auf, weswegen er mit dem zur Ruhe kommen einige Schwierigkeiten hatte. „Sasuke…“, fing Kabuto vom Neuen an. „…lass das Katana fallen, du willst doch sicher nicht, dass Naruto durch einen dummen Ausrutscher meines Freundes hier ein Auge verliert, oder? Ich könnte mir gut vorstellen was es für Höllenqualen sind, wenn das kleine unscheinbare Stück Metall in den Augap---“ Der Grauhaarige kam gar nicht zum Ausreden, da fiel schon mit einem lauten Klirren das Katana zu Boden. Sasuke schnaubte abfällig, als plötzlich einige Männer sich auf ihn stürzten. Er spürte wie sie ihm erneute Ketten anlegten. Seine Hände worden ihm schmerzhaft auf den Rücken gedreht und mit zwei starken Ketten an einer Kette – die sie ihm um den Bauch geschlungen hatten – befestigt. Jetzt konnte er nur noch mühsam seine Finger bewegen. Was hatte er sich auch erhofft?! Kabuto war so oder so klar im Vorteil. Egal was er tun würde, der Grauhaarige hatte etwas wichtiges. Kabuto hatte den Vogel im goldenen Käfig. Er hatte den Engel mit herausgerissenen Flügeln. Er hatte Naruto… ~to be continued~ Wenn du einen Jäger willst, lass ich die Pfeile fliegen, ich treff den Hirsch in seinem Lauf, den Wolf werd ich besiegen. Wenn du die Wahrheit hören willst, werd ich sie dir versüssen, werd jeden Zweifel, den du hast mit dem Mund verschließen. Doch niemals werde ich vor dir kriechen! Ich werd mich jeder Prüfung unterziehen! Doch niemals werd ich bettelnd vor dir kriechen, denn niemand sah mich jemals auf den Knien! © Songtext "Niemals" by Subway to Sally Kapitel 23: Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt ---------------------------------------------------------- Ein großes Dankeschön an , die gebetat hat und mir beim entschärfen geholfen hat (ich werde ihre Beitrag in meinem Kapitel so *** [TEXT] *** markieren ;D) Nichts für schwache Nerven! It's amazing how you can speak right to my heart. Without saying a word, you can light up the dark. Try as I may, I could never explain what I hear, when you don't say a thing… The smile on your face lets me know, that you need me. There's a truth in your eyes saying you'll never leave me. The touch of your hand says you'll catch me, wherever I fall. You say it best: When you say nothing at all… All day long I can hear people talking out loud, but when you hold me near you drown out the crowd. Try as they may, they can never define, what's been said Between your Heart and mine. ~*~*~*~ Kapitel 21: Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt [1] Keuchend krallte sich der Uzumaki an dem Rüden nach Halt. Seine Beine worden immer schwerer und seine Sicht verschwamm. Luft… Er brauchte dringend mehr Freiraum um Atmen zu können. Nach einigen Minuten, die Naruto wie Stunden vorkamen, löste der Mann den Griff und der Konoha-Nin sackte wie ein nasser Sack zu Boden. Keuchend und hustend blieb er auf dem Boden sitzen. Er röchelte kurz, bevor er erneut Blut spuckte. Mit Mühe unterdrückte er das starke Zittern seines Körpers und blickte zu seinem Geliebten. Sasuke wurde immer noch zu Boden gedrückt und von drei weiteren Männern fest gehalten. Einer saß auf seinem Steiß und hielt seine unbeweglichen Arme fest, während die anderen jeweils ein Bein auf die Schultern setzten. Einer der drei Kerle packte ihn an den Haaren und zog seinen Kopf nach oben. Zischend stieß er seine Luft zwischen den Zähnen aus. Wenn er sich jetzt bewegen könnte… sicher würde keiner der dreien mehr stehen. „Kabuto…“, röchelte der Blonde und blickte mit seinen blauen Ozeanen zu dem Grauhaarigen. Ein leichter rötlicher Schimmer glimmte in seinen Augen auf, verebbte aber wieder. Zitternd stemmte er sich nach oben, blieb kurz auf seinen Knien sitzen bis sich nicht mehr alles so sehr drehte und stellte sich wacklig auf. Er schwankte kurz, bekam aber doch noch festen Halt. „Du hältst… dich nicht… an unsere Abmachung…“, presste Naruto mühsam hervor und schritt langsam auf seinen Peiniger zu. Grob rempelte er diesen an, bevor er mit ernstem Gesichtsausdruck und festen Schritt in Richtung Folterkammer lief. Dicht gefolgt von seinem Aufpasser. Er könnte aufmüpfig werden und dem Oto-Nin auch versuchen die Stirn zu bieten, aber es gab da ein Problem: Sasuke… Sobald Naruto sich dem Grauhaarigen widersetzte, dann würde seinem Geliebten was zustoßen. Und wenn das passierte, dann waren seine ganzen Bemühungen und diese Qualen umsonst. Dann hätte er doch umsonst gekämpft oder? Naruto taumelte leicht zur Seite, fing sich aber noch und wurde von seinem Aufpasser mit einem Tritt weiter nach vorne getrieben. Kabuto kicherte hämisch und blickte wieder zu Sasuke, welcher gerade grob an den geketteten Armen auf die Beine gezogen wurde. Langsamen Schrittes lief der Grauhaarige auf den Uchiha zu und beugte sich dicht zu diesem runter. Leicht haucht er seinen Atem gegen dessen Lippen und leckt sich selber genüsslich über seine eigene, bevor er das Wort an sein Gegenüber richtete. „Heute…“, hauchte er verschwörerisch. „…heute werd ich seinen Willen zerbersten lassen…“ ~*~*~ Naruto lag wieder angekettet auf der alten, morschen Holzbarre, dessen Holzmusterung er schon auswendig kannte. Sie hatte sich schon fast schmerzhaft in seinen Rücken gebrannt, so oft lag er schon auf dieser. Viel zu oft. Getrocknetes Blut zeichnete sich an den Kanten ab. Sein eigenes Blut. Neben dem Tisch konnte man noch die vertrockneten Überreste von einigem Erbrochenen ausmachen. Es passierte zwar nicht oft, aber es kam vor, dass Naruto trotz aller Mühe diesen Brechreiz nicht unterdrücken konnte. Aber das einzige was er nur noch raus bekam war Magensäure gemischt mit einigem Speichel. Mehr konnte sein Körper nicht mehr hergeben. Seine Hände waren über seinem Kopf durch einen Metallring an das Holz gekettet. Starr blickte er an die Decke über sich, ehe seine Sicht durch einem dunklen Schatten verdeckt wurde. Eine grässliche Fratze schob sich in sein Blickfeld und grinste ihn überlegen und hämisch an. „Was glotzt du so bescheuert?!“, herrschte der Uzumaki seinem baldigen neuen Peiniger an und kassierte dafür einen Fausthieb ins Gesicht. Keuchend zog er die Luft zwischen zusammen gebissenen Zähnen ein, ehe er sie schnaufend durch die Nase wieder ausatmete. Ein taubes Gefühl breitete sich auf seiner eh schon geschwollenen Wange aus. Sehr träge realisierte er, dass die Schwellung etwas zurück ging und er sein Augenlid ein wenig weiter öffnen konnte. Anscheinend war die Haut unter der Wucht des Schlages aufgerissen und nun spürte er das warme, flüssige Blut über seine trockene Haut laufen. Sein Atem war nur noch ein angestrengtes Keuchen. Immer wieder leckte er sich flüchtig über seine blutverkrusteten Lippen, um diese etwas anzufeuchten, sonst würde sie noch weiter rissig werden und noch aufplatzen. „Sicher hast du Durst…“, hauchte Kabuto ihm wieder entgegen. Dicht stand der Grauhaarige neben dem Konoha-Nin und grinste diesen hämisch an. In seiner Hand hielt er einen kleinen Glaszylinder und schwenkte die durchsichtige Flüssigkeit in diesem hin und her. Leicht setzte er den Behälter an die geschundenen Lippen von dem Blonden, der mit aller Macht diese aufeinander presste. Zwar hatte Naruto Durst, aber dieses komische Gebräu würde er sicherlich nicht trinken. Der beißende Geruch der Flüssigkeit kroch ihm in die Nase und übertönte alle anderen Gerüche. Sie trieb ihm die Tränen in die Augen. Trotzdem weigerte er sich weiter seine bebenden Lippen zu öffnen. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe und schmeckte den metallischen Geschmack seines Blutes, welches langsam über sein Kinn lief und von dort auf seine Kleidung abperlte. Plötzlich spürte er ein fremdes Knie auf seinem Bauch, worauf hin er erschrocken aufkeuchte. Sofort bekam er den Glaszylinder an die Lippen gedrückt. Sein Gegenüber zwang ihn regelrecht die eklige Flüssigkeit zu trinken. Naruto verkrampfte seine Finger. Essig… zumindest schmeckte es so und es war nicht gerade wenig was er schlucken musste. Keuchend schnappte er nach Luft, als sich nach einigen Minuten sein Magen verkrampfte und er ein stechendes Brennen in seiner Speiseröhre spürte. Am liebsten hätte der Blonde sich die Hand vor den Mund gehalten oder die Chance genutzt sich über den Tisch zu beugen, aber dafür war es zu spät. Der Uzumaki schaffte es gerade so den Kopf ein wenig zu heben und zur Seite zu drehen, um sich zu übergeben. Magensäure gemischt mit ein wenig Blut. Angestrengt keuchte er und war am überlegen wie viel Blut sein Körper eigentlich schon verloren hatte. Eine sinnlose Frage in ihrer Situation, aber sie lenkte ihn gerade von seinen jetzigen Problemen ab. Kabuto stand hämisch grinsend neben ihm, als sich plötzlich eine zierliche, dünne Hand auf seine Schulter legte und ihn ein wenig nach hinten zog. Mürrisch drehte sich der Grauhaarige nach hinten um und blickte in die finsteren, violetten Augen einer Frau. Sofort umspielte ein süffisantes Lächeln seine Lippen. Sachte strich er der Frau über die Wange, kraulte ihr am Kinn, um sie am Kragen zu sich zu ziehen. „Was ist Rin? Warum störst du mich?“, hauchte er ihr bedrohlich entgegen, aber die Violetthaarige ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Ein diabolisches Lächeln zierte ihre rosigen Lippen. Leicht beugte sie sich vor und schmiegte ihre Wange gegen die ihres Gegenübers. „Du willst doch seinen Willen brechen, oder?“, flüsterte sie gegen die Lippen des anderen, welcher ihre Worte regelrecht aufzog. Sicher wollte er Narutos Willen brechen, aber er wusste noch nicht wie. Kabuto schenkte der Frau seine vollste Aufmerksamkeit, vielleicht hatte sie ja eine Idee. Er löste seinen Griff an ihren T-Shirtkragen und brachte ein wenig Abstand zwischen beide. Er musterte Rin, bevor er an ihr vorbei sah, um jeglichen Blickkontakt zu vermeiden. Das rautenförmige Mal auf ihrer Stirn hatte sich verändert und nahm nun die Gestalt eines Sternes an. Ihre Augen verfärbten sich sofort rot und mit einer eleganten Bewegung drehte sie sich zu Sasuke um. Kabuto verstand… und es würde ihm eine Freude sein, die jetzige Vorstellung zu sehen. Mit quälend langsamen Schritten lief sie auf die beiden Schergen zu und scheute diese mit einer Handbewegung weg. Sasuke bemerkte, dass seine beiden Aufpasser verschwanden und wollte sofort aufstehen, aber konnte nicht. Plötzlich bemerkte er ein schweres Gewicht auf seinem Schoss und ihm wurde grob die Augenbinde abgerissen. Schwarz traf auf Blutrot. “Akuma no me no Jutsu!” Vorbei. Ein kleiner Blick in die Augen seines Gegenüber und der Uchiha war sofort in ihrem Bann. Verführerisch beugte sich Rin zu Sasuke vor und hauchte ihm einen leichten Kuss gegen die Lippen. Der Schwarzhaarige fackelte nicht lange und übte leichten Druck aus, bevor er der anderen leicht über die Lippen leckte. Ein Kichern von Rin war durch den Kuss gedämpft zu hören. Beide lösten sich von einander. „Aber Uchiha-Sama…“, hauchte sie leise und malte kleine Kreise auf der Brust des Uchihas, während dieser ihr genießerisch über den Hals leckte. Die zwei Wachen lösten in der Zeit die Ketten um den stattlichen Männerkörper und ließen diese mit einem lauten Rascheln zu Boden fallen. Aber weder Rin noch Sasuke interessierten dies. Weiter malte die Frau Kreise auf der Brust ihres Gegenüber und sah ihn mit übertriebenem Augenklimpern an. Sasukes Hände wanderten über den geformten Körper der Frau und berührten jeden Millimeter der freigelegten Haut. Sein Blick war verlangend und ein Hauch Sehnsucht spiegelte sich in seinen Seelenspiegeln wieder. Als hätte er diese zärtlich, weiche Haut unter seinen Fingern vermisst… „…doch nicht ich…“, hauchte sie wieder leise und stand auf. Leicht richtet sie ihren Rock und dreht sich zu Naruto um, welcher mit weit aufgerissenen Augen die Szene vor sich beobachtete. Leise glucksend lief die Frau auf ihr neues Opfer zu und krallte ihre eine Hand in das verschmutzte, blonde Haar. Grob zog sie dessen Kopf nach oben und beugte sich nah an das blutverkrustete und mit Dreck beschmutzte Gesicht heran. Sie lächelte gespielt unschuldig, ließ los und machte für jemandem anderen Platz. Für einen gewissen Schwarzhaarigen, der sich nur träge von seinem Sitz erhoben hatte, zu den beiden rüberlief und ein wenig pervers auf die Holzbarre mit dem Blonden herabblickte. Erschrocken, nein… schon fast ängstlich blickte Naruto in die blutroten Augen von Sasuke. Die Angst kroch ihm langsam den Rücken hoch und der Blonde bemerkte nicht einmal, wie er anfing panisch nach Luft zu schnappen. Er kannte den Blick den ihm der Uchiha zuwarf, hatte er diesen Gesichtsausdruck in den letzten Tagen öfters auf den verschiedensten Gesichtern gesehen. Dementsprechend wusste er auch, was in den nächsten Minuten passieren würde. Der erste Tag war die Hölle gewesen, er wusste nicht was er dagegen machen konnte oder was richtig passiert war. Er hatte nur diesen entsetzlichen Schmerz, der versucht hatte seinen Körper zu zerreisen, gespürt. Die Angst die in alle Winkeln seines Körpers gekrochen war, als sich der nächste Typ über ihn hergemacht hatte. Er hatte gelernt jede einzelne Hand, jede einzelne Berührung dieser Art zu fürchten. Der zweite Tag war erträglicher gewesen, aber auch nur weil er was herausgefunden hatte. Wenn er sich stark auf andere Sachen konzentrierte, konnte er den Schmerzen entkommen und vergaß gleichzeitig was mit ihm gemacht wurde. Wenn er sich an die schönen Dinge in seinem Leben erinnerte, an seine früheren Missionen mit Team Sieben und Team Kakashi, dann schaffte er es der Realität zu entfliehen. Er floh in eine Scheinwelt, in seine die ihm allein gehörte. Wo nur er, seine Freunde und vor allem aber Sasuke waren. Der Gedanke an den Uchiha gab ihm die Kraft und den Willen zu Überleben. Aber würde er es noch schaffen sich in seine Scheinwelt zu verkriechen, wenn die Person, die diese Kraft und diesen Willen in ihm auslöste, fast davor war ihm die größten Qualen zu bereiten, die er noch nie in all den Jahren gespürt hatte? Sein Körper bebte an der Vorstellung was gleich passieren würde. Zitternd ballte er seine Hände zu Fäusten und versuchte mit all seiner Kraft die er in sich hatte sich zu befreien. Zwecklos. Dass Einzigste was er damit erreichte war nur die Tatsache dass sich die Handfesseln um seine Gelenke tiefer in seine Haut schnitten. Ein entsetzlicher Schmerz fuhr ihm durch seinen gebrochenen Arm und auch der pochende Druck auf seiner linken Seite wurde stärker. Sein Körper war das reinste Wrack, so hatte er es einmal bezeichnet. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Panik stieg in ihm auf. Er liebte Sasuke, so sehr dass er selbst diese Schmacht über sich ergehen ließ, aber in diesem Moment wünschte er sich, dass er den Uchiha hasste. Mit jeder Zelle seines Körpers. Sein Herz stand davor zu zerbersten. Wie sollte er dem Schwarzhaarigen jemals wieder gegenüber treten? Wie sollte er sich ihm gegenüber verhalten? Dabei war ihre Liebe erst so frisch und jung. Zerbrechlich wie Glas und so verboten wie eine Sünde. „Was ist los Naruto?“, hauchte Sasuke dem Blonden auf die Lippen und leckte genüsslich das fast getrocknete Blut von diesen. Seine Zunge bahnte sich weiter einen Weg über die blutverschmierte Wange, bis hoch zum Ohr, um grob ins Ohrläppchen zu beißen. Er zerrte dran und ließ wieder ab, um erneut über die blutenden Lippen des Blonden zu lecken. Er biss fest in die Unterlippe und genoss mit allen Sinnen seiner Zunge den metallischen Geschmack des roten Lebenssaftes. Kurz ließ er von dem Blondhaarigen ab und richtet sich wieder auf, nur um im nächsten Moment mit auf die Holzbarre zu klettern. Er schob ein Knie zwischen die Beine Narutos und leckte sich über seine Lippen. Grob übte er Druck auf den Schritt aus und schob mit seiner einen Hand die Beine auseinander. Seine andere freie Hand stützte er neben dem blondhaarigen Kopf ab und beugte sich erneut über den schmächtigen Körper unter sich. Er rutschte weiter zwischen die leicht gespreizten Beine des anderen, bis er sich in eine bequeme Position hinknien konnte. Seine andere Hand wanderte über den geschundenen Körper seines unter ihm Liegenden. Sie streifte jede sehbare Wunde ab, bohrte sich tief mit den Nägeln ins Fleisch und riss somit einige verschlossene Narben oder andere Wunden auf. Er stützte sich mit dem Ellenbogen auf einer der linken Rippen und hörte mit Genugtuung einen Schmerzensschrei von dem anderen. „Oh? Hab ich dir weh getan?“, fragte Sasuke gespielt unschuldig und hauchte ihm erneut auf die Lippen. Dieselbe Stimme, derselbe Körper, aber eine ganz andere Person. Nein… es war immer noch Sasuke, nur war dieser nicht mehr er selber. Die Hand, die gewaltsam sein Kinn anpackte damit er in die dämonischen, blutroten Augen blickte, war immer noch dieselbe, die ihn vor Tagen seine Tränen wegwischte, als er diesen Gefühlsausbruch im Uchiha Anwesen hatte. Genauso weich und genauso warm. Alles war wie immer, nur ein was stimmte nicht in diesem Bild… Es waren die Augen, die nicht seinem schwarzhaarigen Geliebten gehörten. Nein… es waren die Augen eines anderen. Plötzlich spürte Naruto ein Zerren an seinem zerfetzten Oberteil und hörte wie dieses ihm gewaltsam vom Körper gerissen wurde. Kurz darauf verlor er auch den provisorischen Verband, der den größten Teil seiner Verletzungen verdeckte. Ein kalter Windzug wehte über seine offenen Wunden und hinterließ einen brennenden Schmerz. Der Uzumaki keuchte erschrocken auf. Der Druck auf seinem Schritt wurde verstärkt. Sein Blickfeld verschwamm, während sein Herz immer schneller gegen seine Brust schlug. Es versuchte heraus zu brechen, dem jetzigen Schmerz zu entkommen. Aber es war unmöglich. Naruto konnte nicht mehr entkommen… Nicht nachdem er erkannt hatte, was als nächstes passieren sollte. In diesem Moment hasste er sich selber dafür, dass er so schwach und hilflos war… Dass er sich der Liebe hingegeben hatte. „Ni… cht…“, wimmerte er leise und unterdrückte seine aufkommenden Tränen. Er liebte Sasuke, wollte auch mit ihm schlafen, aber nicht so. Er wollte mit dem richtigen Sasuke Sex haben. Der ihn schon mehrmals aufgefangen hatte, wenn er kurz vorm abstürzen war. Der ihn mit all seinen Macken und Kanten liebte. Der ihm sicherlich niemals diese Qual bereiten würde. Den Sasuke, den er in diesem Moment am liebsten gehasst anstatt geliebt hätte, denn dann wäre der Schmerz in seiner Brust vielleicht noch erträglich gewesen. Noch bevor Naruto sich versah oder überhaupt die Chance hatte noch einen Protest einzulegen erkannte er, dass ihm mit einen Ruck auch die Hose samt Short vom Körper gerissen wurde. Hart schluckte er, schmeckte noch den ekligen Geschmack vom Erbrochenen und den metallischen vom Blut im Mund. Sein Körper erzitterte, als das Knie zwischen seinen Beinen zurückgezogen wurde. Es war nur eine Frage von Sekunden… „Sa---“ Narutos Wort wurde durch die blasse Hand des Uchihas abgewürgt. Ein betäubender Schmerz durchzog seine Handflächen, wo soeben der Schwarzhaarige mit aller Gewalt ein Kunai durch gestoßen hatte. Woher dieser das hatte? Kabuto hatte es ihm zugeworfen, während Naruto in den Gedanken- auf das Kommende- war. „Schnauze! Oder willst du diesen göttlichen Moment kaputt machen?“, herrschte der Schwarzhaarige den anderen an und presste seine Hand fester auf die zitternden Lippen, drückte somit jedes weitere Wort ab. *** Naruto wollte es nicht. Er wollte nicht, dass Sasuke ihn so berührte. Es war nicht mehr sein Geliebter, auch wenn er so aussah wie der Sasuke, denn er liebte und auch noch so roch. Er hörte, wie weitere Risse sich in sein Herz brannten, wie es weh tat, dass er am liebsten Schreien würde. Es tat ihm so weh, wie Sasukes Hände hart seinen Körper berührten. Der Blondschopf versuchte sich wieder in seine Scheinwelt zu flüchten. Er versuchte daran zu denken, wie sie damals in Team Sieben gelandet waren und wie sehr sie sich gehasst hatten. Am Anfang, bevor Naruto diesen Schwarzhaarigen als seinen Freund angesehen hatte. Vielleicht war es schon immer so gewesen. Fest biss sich der Uzumaki auf die Unterlippe und versuchte einen Brechreiz zu untertreiben. Warum tat man ihm das an? Was hatte er verbrochen, dass Sasuke jetzt so war? Tränen rannen über seine Schläfen, doch versuchte er sie wegzutreiben, indem er seinen Kopf unter Sasuke wand. Doch schon spürte er den nächsten Schlag in seinem Gesicht. "Na na na.. Naruto genieße es doch", hauchte die Stimme Sasukes an seinem rechten Ohr. Es tat ihm so weh. Naruto wusste, dass es erniedrigend war, doch ließ er es geschehen und schloss seine Augen, während er an die Zeit dachte, die vor der Chuuninauswahlprüfung war. Er wünschte sich die Zeit zurück... *** … „Itsu made mo kurayami no Jutsu[2]“, wisperte die Violetthaarige und grinste hämisch auf, als sie ihre Hand von den Augen des Schwarzhaarigen nahm. Das edle und dunkle Schwarz war zu einem gräulich bis fast weißen Glanz verblasst. Müde schloss ihr Gegenüber seine Augen und sackte bewusstlos zur Seite, aufgefangen von zwei kräftigen Armen. Einer der Schergen packte den Uchiha grob an den Schultern und warf ihn sich über die Schulter, um ihn zurück in dessen Zelle zu bringen. Keuchend hatte der Blonde seine Augen geschlossen. Er wollte sich in der nach ihm greifenden Dunkelheit fallen lassen, aber eine Frage brannte ihm noch auf der Zunge. „Warum…“ ‚…tötest du mich nicht!’, wollte er sagen, aber schellte sich innerlich selber eine. Er wünschte sich selber den Tod. Vielleicht war dieser halb so schmerzhaft wie die Realität. Sicherlich… Aber er konnte nicht. Wenn er sich jetzt sein Ende ersehnte, hätte Kabuto nur das erreicht, was er von Beginn an wollte: Seinen Willen brechen. Sein Wille war nicht mehr vollständig, aber irgendwo im kleinsten Winkel seiner geschundenen Seele hörte er eine Stimme die ihm immer wieder leise ein „Gib nicht auf!“ zurief. Er trieftet ganz ab. Die Schmerzen, die seinen Körper überschwemmten spürte er fast nicht mehr. Sie existierten für ihn nicht mehr. Sondern nur der Schmerz in seiner Brust, der sein Herz zusammen geschnürt hat, betäubte nur noch seine Sinne. Und noch etwas… Die erholsame und warme Schwärze, die immer mehr nach ihm griff, bevor er in eine tiefe Ohnmacht fiel… ~*~*~ Der Blonde fühlte sich an, als würde er in seichtem Wasser treiben. Seine Augen hatte er weiterhin geschlossen. Er spürte nichts. Er spürte keinen Schmerz, er spürte keine Qual, nur eine erdrückende Leere. Plötzlich stieß er mit seiner Schulter gegen etwas kaltes, was sein Treiben abbremste. Er öffnete seine Augen, aus denen jeder Glanz erloschen war. „Gib nicht auf!“ Wieder diese kleine unscheinbare Stimme. Nur klang sie jetzt tausend Mal lauter als vorher. Träge stand er auf und krallte sich an eine Metallstange neben sich. Er war Müde. Er wollte nur noch schlafen und vielleicht nie wieder erwachen. Ja… Er wollte ewig schlafen, sich in diesem seichten Wasser weiter treiben lassen. „Sag wen du töten willst…“ Eine tiefe Stimme und ein kräftiger Zug, der Naruto fast von den Beinen riss. Diese Stimme klang tausend Mal anders, als diese von eben. Ein Zittern ging durch den schmächtigen Körper und erschöpft blickte er das Wesen an, der zu ihm sprach. Kyuubi no Yoko… Ihm war noch nie aufgefallen, wie groß der Dämon in seinem Inneren eigentlich war. Monströs und angsteinflössend. Kaputt rutschte er an den Gitterstäben nach unten und sackte auf seine Knie. Seine Augen schlossen sich und er schwankte zur Seite. „Warum… tut… es… so… we…“ Dumpf fiel er zu Boden und wurde sofort von einem beängstigenden und warmen Chakra umschlossen. Das Wasser wallte auf und überspülte ihn. Wollte seine Schmerzen und seine Wunden wegwaschen. Ihn behutsam in seine Wellen nehmen und sachte an der Wange streicheln. Selig seufzte der Blonde und gab sich ganz der Dunkelheit hin. Das dunkle Grollen und diabolische Lachen hinter den Stäben bemerkte er nicht mehr… ~*~*~ „Verdammt! Haltet ihn auf!“, schrie Kabuto aufgebracht und wich mit einigen Sprüngen nach hinten aus. Eine rötlich, wabernde Masse streckte sich immer mehr zu ihm aus. Der Grauhaarige sah zu Naruto. Fast alle Wunden waren verheilt. Bis auf die große Narbe auf der Brust, die anscheinend etwas mehr Zeit und Chakra in Anspruch nahm. Der dritte Kyuubischweif war gerade dabei sich zu manifestieren. Ein dünnes Lächeln zog sich auf seine Lippen. Eigentlich hatte er gehofft mit seinen Opfern und seiner Gogyo-Fuin[3] das Siegel des Kyuubi vollkommen versiegelt zu haben. Aber anscheinend hatte er sein kleines Spielchen doch ein wenig übertrieben, wenn selbst der Bijuu es schafft trotz starker Versiegelung die Überhand zu gewinnen. Aber so wie es aussah hatte der Neunschwänzige nicht die vollkommende Kontolle über den Körper seines Junchuriki. Mit einem Handzeichen befahl er seinen Männern endlich was zu machen. Einige Schergen warfen schwere Eisenketten auf den Uzumaki zu, welche sich eng um seinen Hals schlossen. Knurrend griff der Blonde an die Ketten und versuchte sie von seinem Hals zu zerren, aber der Druck verstärkte sich mehr. Seine Krallen kratzten an dem Metall, versuchten es zu durchtrennen. Plötzlich war seine Sicht vor ihm verdunkelt und Naruto blickte auf. Vor ihm stand der Grauhaarige mit einigen Bannzettel in der Hand. Siegel, welche das Chakra des Kyuubi eindämmen sollten. Noch bevor der Fuchsjunge realisierte was passierte, worden seine Augenlider schwerer, bevor er das Bewusstsein verlor. Das rote Chakra zog sich zurück und auf seiner Brust klebte der Zettel mit dem Siegel. Ein weiteres hatte er auf seiner Stirn kleben und eines auf dem Hals genau über der Schlagader. Seufzend fuhr sich der Oto-Nin durch die grauen Haare. Seine Brille hatte in dem einen Glas einen Sprung. Er blickte sich das Schlachtfeld an. Die Wand war mit Blut besprenkelt, der Boden ebenfalls. Vor seinen Füßen konnte er eine einzelne Hand sehen, während in dem Zimmer weitere abgetrennte Teile verstreut lagen. Zerfetzte Körper, einige die weniger das Glück hatten und Leute die es gerade noch so überlebt hatten. Zehn… zwölf… fünfzehn Opfer hatte dieser Ausbruch verursacht und es werden noch zwei weitere werden, um die Versiegelung des Kyuubi zu verstärken. Mit einem Fingerzeichen rief er zwei der wenigen Überlebenden zu sich und deutet ihnen an, dass sie ihm folgten. Einer der beiden schnappte sich den Kyuubiträger und warf ihn sich über die Schulter. Unwissend dass beide in dem nächsten Moment für die Versiegelung geopfert werden, folgten die beiden Männer folgsam ihrem Meister… ~to be continued~ The smile on your face lets me know, that you need me. There's a truth in your eyes saying you'll never leave me. The touch of your hand says you'll catch me, wherever I fall. You say it best: When you say nothing at all… The smile on your face… The truth in your eyes… The touch of your hand… Lets me know, that you need me… © Songtext "When You Say Nothing At All" by Ronan Keating [1] Zitat aus dem „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe [2] Itsu made mo kurayami no Jutsu: Justu der ewigen Dunkelheit [3] Gogyo-Fuin: http://de.narutopedia.eu/wiki/Gogy%C5%8D_F%C5%ABin Kapitel 24: Finally over ------------------------ On snow covered mountains My soul lies to sleep Silent crying inside My pain is so deep Counting the days As time passes by Thinking of past times I break down and cry Life will never be the same again ~*~*~*~ Kapitel 22: Finally over Kreischend breitete der Adler seine Flügel aus und drehte einige große Runden über dem riesigen Wald. Seine Augen fixierten seine Umgebung, aber er fand nicht das, was er suchte. Mit einem Sturzflug glitt er zu Boden, um sich im nächsten Moment wieder in die Lüfte zu heben. Einige Kilometer weiter vom Vogel entfernt erkannte man einen weißen Punkt am hellblauen Himmel. Wenn man es nicht genauer gewusst hätte, würde man vom Boden aus nicht erkennen, dass es sich um einen Falken handelte, der dort seine Kreise zog. Aber nicht nur die beiden Vögel waren auf der Suche nach etwas. Im Waldinneren erkannte man, mit schnellen Pfoten und schnüffelnden Nasen, einige Ninken. Zwischen diesen Hunden konnte man sogar eine kleine, schwarze Katze ausfindig machen. Das sanfte Tier blieb stehen, während um ihr herum weiter reges Treiben herrschte. Sie spitzte ihre Ohren, hörte den Wind über ihr Fell rauschen, bevor sie mit einem leisen Mauzen weiter den Hunden nachrannte. Nanashi hatte gehofft, dass sie wenigstens einen der beiden Jungen spüren könnte. Aber nicht ein Chakra erkannte sie, was dem der Gesuchten ähnelte. Aber nicht nur die Tiere waren auf der Suche nach etwas, sondern auch eine kleine Gruppe an Shinobis und Kunoichis. Unauffällig bewegten sich die Gestalten durch den Wald. Ihre Augen wachsam, damit sie wenigstens einen Anhaltspunkt auf die Vermissten erhielten. Sieben Tage… Sieben verdammte Tage waren sie schon auf der Suche, die Hoffnung auf ein Wiedersehen um ein wenig gesunken. Keiner wusste was passiert war und niemand kannte den Aufenthaltsort der Verlorenen. Ein pinkhaariges Mädchen sprang von einem Ast zum nächsten und überblickte mit ihren türkisen Augen die Umgebung. Vielleicht hätte ein Gen-Jutsu oder dergleichen den Ort der Gesuchten verstecken können. Ihre Seelenspiegel schauten hektisch umher, während ihre Gedanken um zwei Personen kreisten… Naruto und Sasuke… ~*~*~ „Na Naruto-Kun? Heute so schweigsam?”, rief ihm eine Stimme entgegen und stand vor der Zellentür des eben Genannten. In dem Antlitz des Blondhaarigen konnte man keine einzige Regung sehen. Nicht einmal ein leichtes Zucken. So wand er auch nicht seinen Blick zu seinem Peiniger. Erkannte er doch schon an der Stimme wer da vor seinem Kerker stand. Zitternd vor Erschöpfung richtete er sich auf. Seine Ketten raschelten auf. Das Geräusch widerhallte von seinem leeren Zimmer und dröhnte in seinen Ohren und seinem schmerzenden Kopf. Er spürte nicht einmal seine Beine, bemerkte auch nicht, dass er mehrere Anläufe gebraucht hatte, um überhaupt halbwegs gerade zu stehen. Sein Unterleib fühlte sich an, als hätte man mit einem Schwert hineingestochen. Tief und qualvoll. Naruto sackte zur Seite und blieb dort für einen kurzen Moment liegen, um dem fahrenden Karussell um sich herum Einhalt zu gebieten. Warum schwieg er? Er konnte einfach nicht mehr, hatte seine Stimme schon vor zwei Tagen durch das ganze Schreien und den Schmerzen, aber auch durch den Nahrungs- und Wassermangel ihren Geist aufgegeben. Sein Körper roch stark nach Schweiß, Blut und andrem. Sein sonst so golden glänzend, seidiges Haar war verfilzt und verdreckt. In der Dunkelheit würde man nicht erkennen, dass es einst mal blond gewesen war. Seine einst gebräunte Haut war leicht verblasst und auch sein Körper litt unter der jetzigen Situation. Muskel- aber auch Fettgewebe hatten sich zurück entwickelt und gaben nur noch einen abgemagerten Körper preis. Würde man nicht wissen, dass dieser Junge eigentlich ein hyperaktiver, freudiger Kerl war, so könnte man sich dies jetzt nicht mehr vorstellen. Nach einigen Minuten hatte es der Blonde geschafft, seine Füße bis vor die Gitterstäbe zu bringen, nur damit er im nächsten Moment heraus treten konnte. Müde setzte er seine schweren Beine vorwärts, aber nicht schnell genug für seine Peiniger. Mit einem harten Tritt ins Kreuz befahl man ihm, dass er zügiger gehen sollte. Scharf zog der Uzumaki die Luft ein, als ihn eine Schmerzenswelle überrollte, bevor er keuchend auf seine schmerzenden Knie sank. Aber lange blieb er nicht sitzen, denn eine grobe, behaarte Hand packte ihn am Haar und zerrte ihn gewaltsam wieder auf seine Beine. „Naruto!“ Erschrocken zuckte der eben Gerufene zusammen. Er wollte sich nicht zu Sasuke umdrehen. Er wollte ihn nicht sehen. Er wollte… nein eher gesagt er konnte nicht, nicht nachdem was vor Tagen passiert war. Sonst würde sein Herz noch mehr bluten. Er bewegte seine trockenen, rissigen Lippen, aber kein Laut konnte man vernehmen. Nur die bebenden Bewegungen, die versucht waren ein „Es tut mir leid…“ zu formen. Erneut schob ihn der Hüne nach vorn, damit Naruto weiter lief. Und erneut gingen die beiden Konoha-Nins durch die dunklen Gänge der Katakomben. Wieder saß Sasuke auf seinem harten Holzstuhl. Seine Hände fest auf seinen Rücken gekettet, wie jedes Mal. Seit dem einen Mal, wo er versucht war mit Naruto zu flüchten. Die einzige Chance die beide in dieser Zeit hatten. Er konnte sich nicht einmal mehr erinnern, was danach genau passiert war. Er saß auf seinem Stuhl, auf dem Schoß eine andere Person und danach war er in seiner Zelle wieder aufgewacht. An das, was dazwischen war, konnte er sich nicht erinnern. Aber eines war er sich sicher: Die Strafe für den Versuch zu Fliehen hatte Naruto abbekommen. Schließlich hatten er und der Grauhaarige eine Abmachung, an die sich gehalten wurde. Naruto hingegen hing mit dem Gesicht zur Wand an schweren Stahlketten von der Decke. Sein zerfetztes Oberteil hat man ihm mit einem Ruck vom Körper gerissen. Jetzt würde der körperliche Schmerz dran kommen, bevor er sich schon mental auf seine psychische Erniedrigung vorbereiten konnte. Der Blonde erkannte sofort, wo er hing, hatte man ihn doch schon vor Tagen an diese Stelle gehangen und gnadenlos auf seinen Rücken eingepeitscht. Die Narben waren zwar durch Kyuubi verheilt, aber die Erinnerung war geblieben. Dafür zierten neue Narben seinen Leib. Sie waren sehr entzündet und bluteten bei jeder falschen Bewegung. Er ließ den Kopf hängen. Hinter ihm strich eine zarte Hand über die schlimmen Narben und bohrte tief mit den Fingernägeln in diesen. „Oh, oh, oh, Naruto-kun. Das sieht aber nicht gut aus…“, flüsterte Kabuto mit gespielter, besorgter Stimme und schlug mit voller Wucht auf eine der größten Narben. Naruto zog scharf die Luft ein, wollte Schreien, aber egal wie weit er seinen Mund aufriss, es kam nur ein leises, kehliges Krächzen heraus. Aber lange Zeit blieb ihm nicht mehr. Nicht einmal fünf Minuten waren vergangen, als er etwas kaltes, spitzes an seinem Rücken spürte. Es fühlte sich an, als würde ihm jemand die Haut aufschlitzen und dem war auch so. Mit hämischem Grinsen stand Kabuto mit einem Kunai in der Hand hinter Naruto und ritzte groß und deutlich das Konoha Symbol auf die geschundene Haut. Kaum war er fertig setzte er erneut an und zog einen großen Strich durch dieses. Das Zeichen eines Abtrünnigen. Eines Nuke-Nins. Aber dies reichte dem Oto-Nin nicht. Mit einem Schnippen holte er sich einen seiner Sklaven zu sich, welcher mit einem dampfenden Stück Eisen in der Hand näher kam. Die Spitze des Metalls war glühend heiß und erst vor kurzem aus den brennenden Flammen eines Feuers heraus genommen worden. Der Grauhaarige wartete nicht lange, nicht das die schöne, warme Spitze wieder abkühlte. Ohne Rücksicht legte er das Stück Eisen auf die eben geritzten Narben, die blutend über den Rücken verliefen. Naruto drückte seinen Rücken durch, versuchte irgendwie der Hitze auszuweichen. Zwecklos. Er hatte nicht genug Bewegungsfreiheit. Der Geruch von verbranntem Fleisch machte sich im Raum breit. Als Sasuke dies roch, konnte und wollte er nicht einfach weiter nur tatenlos herum sitzen und warten bis wer wusste schon irgendwas passierte. So gut er konnte, versuchte er einige Fingerzeichen zu formen. Da alle Blicke auf Kabuto und Naruto gerichtet waren, ließ man ihn außer Acht. Der Uchiha spürte, wie sich das Chakra nur träge in seinem Körper sammelte. Als er im Begriff war dieses in seine Arme weiter zuleiten, spürte er einen pochenden Schmerz. In der nächsten Sekunde bemerkte er, wie in seinem linken Arm die Knochen unter dieser Chakrawelle begannen zu splittern. Ein schmerzverzerrtes Lächeln zierte seine Gesichtszüge. Seine Keirakukei waren doch stärker versiegelt als er gedacht hatte und blockierten somit seinen Chakrafluss, aber der Wille Sasukes war stärker. Mit all seiner Konzentration durchbrach er die Siegel und schaffte es, sein Chakra in der Hand zu sammeln. Man vernahm das Geräusch von tausend Vögeln und alle Blicke wanden sich dem Uchiha zu. Zwar hatte der Schwarzhaarige es geschafft sein Chidori zu verwenden, aber er musste dafür einen hohen Preis bezahlen. Sein kompletter linker Arm war unter dieser Energiewelle gesplittert. Aber dies war ihm egal. Schnell hatte er die Ketten durch getrennt und es noch geschafft seine zwei Schergen zu beseitigen, bevor er leblos seinen Arm sinken ließ. Diesen konnte er nicht mehr benutzen. Er hörte aufgeregte Rufe und riss schnell mit seiner rechten Hand seine Augenbinde herunter. Auch Naruto hatte das Geschehen mit großen Augen verfolgt, aber sofort weiteten sich seine blauen Ozeane noch mehr. Die schwarzen Seen Sasukes waren nicht mehr in diesem dunklen Ton, sondern hatten einen leicht weißlichen bis gräulichen Glanz. Aber warum? Lag es an dieser ewigen Dunkelheit der er ausgesetzt war? Nein… Sicherlich nicht, es war etwas anderes und der Uzumaki konnte sich genau vorstellen, was es war. Schnell griff Sasuke zu einem Schwert von den Schergen und richtete es blind auf einen Gegner vor sich. Sein Kampf begann zu dieser Stunde… ~*~*~ Plötzlich hielt Nanashi an und spitze die Ohren, bevor ihre Schwanzspitze unkontrolliert hin und her zuckte. Sie bemühte sich den eben gespürten Chakrafluss zu merken und rannte mit schnellen Pfoten zurück zu einem der anderen. Der Wind wehte ihr durch das glänzend, schwarze Fell. Schnell hatte sie einen der Jo-Nins entdeckt und sprang mit einem Satz diesem vor die Füße. Leise schnurrend schmiegte sie sich an dessen Beine und mauzte leise. Ohren zuckend blieb sie stehen und blickte in die Richtung, wo sie vor kurzem den schwachen Chakrafluss gespürt hatte. Der Mensch nickte leicht. Er verstand sofort. Kakashi strich der Katze kurz über das Köpfchen, bevor er mit einem lauten Pfiff die beiden umherstreifenden Vögel zu sich rief. Elegant glitt Sora Shisha vom Himmel herab und setzte sich auf die Schulter des Grauhaarigen. Als der Adler gesehen hatte, dass der andere runter flog, folgte er dessen Beispiel und segelte mit einem Sturzflug Richtung Boden, bevor er mit ausgebreiteten Schwingen neben Nanashi sitzen blieb. „Sucht die anderen und zeigt ihnen den Weg hier her, wir haben einen Anhaltspunkt.“ Als hätten die Vögel verstanden, was sie machen sollten, kreischten beide gleichzeitig auf. An Washis Stelle bildete sich eine kleine Rauchwolke, bevor er mit voller Flügelspannbreite sich wieder erhob. Auch Sora Shisha setzte sich in Bewegung, um die kleine Gruppe wieder zusammen zu führen. ~*~*~ Instinktiv holte er mit dem Schwert aus und köpfte sein Gegenüber. Der Blutgeruch im Raum nahm intensiv zu. Mit seinen Augen konnte er immer noch nichts sehen, weswegen er sich mehr oder weniger auf seine Ohren und seine Nase verließ. Schnell wand er sich um und stieß mit dem Schwert auf Widerstand. Kurze Zeit später ließ dieser nach und der Uchiha bemerkte, wie sich die Klinge langsam und qualvoll in weiches Fleisch bohrte. Er übte mehr Druck auf den Griff aus und erkannte, dass sie ihr Opfer durchbohrt hatte. Mit einem Ruck riss er dieses wieder aus dem Körper. Hinter sich hörte er Beifall und ein boshaftes Lachen. „Ich hab nichts anderes erwartet, Sasuke-Kun.“, hauchte Kabuto leise und schritt mit langsamen Schritten auf den Schwarzhaarigen zu. Während des Ganges formte er einige Fingerzeichen und grünes Chakra umstrahlte seine Hand. Sachte legte er diese auf den Rücken des Blonden und grinste hämisch. „Eine falsche Bewegung und ich trenne seine Herzzufuhr durch, mal sehen wie---“ Aber weiter kam er nicht, da ihm jemand zuvor kam. Sasuke hatte den Grauhaarigen einfach weiter reden lassen, war schnell nach vorne geschnellt und hatte mit letzter Kraft ausgeholt. Sauber hatte er die Klinge durch den Bauch des Grauhaarigen gebohrt, hoffte, dass er damit einen kritischen Punkt getroffen hätte. Aber selbst diese kleine Hoffnung wurde zunichte gemacht. „Aber Sasuke-Kun, lass mich doch erst einmal ausreden…“ Kabuto löste sich von dem Blonden und löste seine Justu, bevor erneut grünliche Energie um seiner Hand erstrahlte. Behutsam legte er die eine Hand auf die Schwertklinge, übte Druck in Sasukes Richtung aus und bettete seine andere Hand auf seine Wunde, welche zu verheilen begann. Ein breites Grinsen zierte seine Züge, ergötzte er sich doch regelrecht an dem misslungenen Versuch des Schwarzhaarigen. Anscheinend war selbst ein Uchiha nicht perfekt. Seine Verletzung schloss sich nur träge, da sein Gegenüber immer wieder Druck auf der Klinge übte. Aber Kabuto hatte erstens mehr Chakra und zweitens waren sein Körper und seine Psyche stabil. Aber abrupt verebbte sein Lächeln. Sein Blick ging über seine Schulter, bevor er einen ganzen Schwall Blut ausspuckte. Tropfen für Tropfen landete auf dem Boden. Langsam bildete sich eine Lache unter dem Verwundeten. „Es ist vorbei, dass Versteck ist von lauter Shinobis und Kunoichis umzingelt. Du kannst nicht mehr entkommen.“, sprach eine dunkle Stimme ins Ohr des Grauhaarigen. Ein Sharingan blitzte aus dem Schatten hervor. Seine Hand hatte er eiskalt durch die Brust seines Opfers gerammt. Kakashi keuchte leise, hatte er sich doch sehr beeilt, um noch das Schlimmste zu verhindern. Ein dunkles Lachen erschallte, bevor der Körper vor ihm immer mehr an Lebensgeist verlor. „Er… wird… nie me…hr der… selbe sein…“ Er hustete auf und ein Schwall Blut sickerte hervor. Er blickte mit fast leerem Blick zu seinem Opfer und grinste hämisch. Der Gedanke daran, dass Narutos seelischen Wunden vielleicht nie heilen würden, erfreute ihn noch in seinen letzten Minuten. Er lachte noch einmal heiser, hustete erneut Blut aus und gluckste dann nur noch. „Dieses… verdamm… te Blut… erbe…“ Erst nach diesen Worten verstummte der Oto-Nin und sein Körper erschlaffte gänzlich. Schon sein Meister war durch diese verhassten Augen zugrunde gegangen und jetzt musste er durch sie das zeitliche segnen. Mit einem Ruck riss der Hatake seine Hand aus dem Körper vor sich und ließ diese kraftlos an der Seite baumeln. Der Oto-Nin vor ihm fiel zusammen wie ein Kartenhaus, welchem man die unterste Karte heraus gezogen hatte. „Naruto!“ Mit einem klirrenden Geräusch fiel ein Schwert zu Boden. Aufgeregte Schritte waren zu hören. Eine sanfte, warme Hand die über die Wange des eben Gerufenen strich. Blutverschmierte Finger die eine rötliche Spur über die drei schnurrbartartigen Narben hinterließen. Eine besorgte Stimme. Augen die immer noch nichts weiter sahen. Seine Glieder fühlten sich schwer an. Sein Verstand war müde, aber ihn hielt nichts davon ab, seinen Geliebten hier und jetzt zu berühren und zu fühlen. „Sasuke…“ formten zwei aufgerissene Lippen, aber kein laut kam heraus. Ein bebender Körper, der vor Erschöpfung, Schmerz und Angst zitterte. Ein geschundener Leib und eine verletzte Seele. Sein Körper fühlte sich taub an, spürte er nur ganz leicht die kalten Finger des anderen an seiner Wange. Sasuke sollte ihn nicht berühren. Nicht ihn, dessen Körper und Seele beschmutzt und geschunden war. ’Es tut mir leid…’ und ’Fass mich nicht an…’ waren Narutos einzigen, klaren Gedanken. Er bemerkte, wie jemand an seinen Stahlketten herumnestelte, versucht war diese zu öffnen und bald spürte er, wie er sachte auf den Boden glitt. Umarmt von zwei starken Armen, die ihm Halt, Schutz und Geborgenheit gaben. Eine sachte Umarmung. Arme, die anscheinend Angst hatten, dass sie den Körper, den sie umschlangen, zerbrechen könnten als wäre er aus Glas. Jemand anderes legte ihm eine warme, lange Jacke auf die Schulter, während Sasuke ihn in diese wickelte. Immer wieder rief jemand seinen Namen, strich ihm sanft über das Gesicht. Naruto kam es vor, als würde sich diese Stimme immer mehr entfernen. Das Antlitz des Uchiha verschwamm immer mehr vor seinen Augen. Eine Schwärze umhüllte ihn und riss ihn mit sich. Immer mehr Stimmen riefen aufgeregt seinen Namen. Aber irgendwann verstummten sie alle. Der Schmerz klang ab. Es fühlte sich an, als würde er in seichtes, warmes Wasser gleiten. Endlich war der Alptraum vorbei. Zu mindestens in diesem einen Moment… ~*~*~ „Puls schwach. Herz schlägt unregelmäßig. Wir werden ihn verlieren!” „Schnauze! Wir verlieren hier niemanden!“, herrschte die Hokage die junge Krankenschwester neben sich an. Mit aller Kraft versuchte die Blondine wieder richtiges Leben in den schwachen Blondschopf vor sich zu bringen. Aber egal was sie machte, der Zustand verschlechterte sich zusehend. Ihre Nerven waren gespannt wie Drahtseile kurz vor dem Zerreißen und das unregelmäßige Piepen des CTG Messgerätes half ihr nicht unbedingt weiter. „Kakashi! Hast du das Siegel bald mal gelöst!“ „Ich gebe mein Bestes Hokage-Sama, aber es ist nicht sehr einfach zu lös---” „Keine Ausreden! Beeil dich!“ „…kura…yami…“ Unter dem vielen aufgeregten Murmeln ging die schwache und heißere Stimme des Patienten unter wie ein Boot in den größten Wellen. „…no… Jut… su…“ “Tsunade-Sama! Er hat hohes Fieber!” “Ruhe! Er versucht, was zu sagen!” „…it… su… mo…“ Plötzlich verstummte die Stimme und die aufkommende Stille wurde durch ein langgezogenes Piepen vom CTG Messgerät durchschnitten… ~to be continued~ Counting timeless tears Which I spilled for you You are my obsession I don't know where you're gone to I dream a dream of Hope Under Moonlit stars Tortured by reality Which has left it's scars In a World without feelings My dreams are all dead No one beside me I know where I am at Embracing the Silence In my loneliness Trying not to fear All the things I posses © Songtext "Life will never be the same again" by L’ame Immortelle Kapitel 25: Was bringt mir der Name Uchiha... --------------------------------------------- Dieses Kapitel ist gewidmet. Dein Herz tropft rot, ich werf ein Rettungsseil in dein Boot. In See und Not wirst du sonst Kopfüber untergehen. Dein Atem reicht noch für ein Wort, reich mir die Hand sonst treibst du fort. Ich lass dich nicht fallen! Ich lass dich nicht gehen! Wach mit mir auf, Leben ist so schön. Hör nur auf dein Herz, beginn zu verstehen! Das Leben ist so schön… Ein Wort von dir, macht mich zu deinem letzten Retter. Ich weiß, du weißt, wir sind wie eng beschriebene Blätter. ~*~*~*~ Kapitel 23: Was bringt mir der Name Uchiha… …wenn ich nicht einmal ihn beschützen konnte Ein kleines, rotes Lämpchen über der Tür ging aus. Die Intensivstation lag dahinter. Nervös fielen immer wieder Blicke auf diese, war sie doch schon vor etlichen Stunden zu gegangen. Um genau zu sein 8 Stunden und 24 Minuten. Hatte hinter sich eine Menschenmasse verborgen und unter dieser auch einen gewissen Blondschopf, der mehr tot als lebendig aussah. Das schwere Holz ging auf, man erkannte nicht gleich, wer heraus trat oder eher was, aber nach einigen Sekunden sah man es. Ein Bett wurde aus den Raum geschoben, drauf gebettet lag Naruto, eine Atemmaske auf dem Gesicht, die ihn mit dem nötigen Sauerstoff versorgte, da er noch nicht kräftig genug war, allein zu atmen. Dazu hing auch noch eine Kanüle an seinem linken Arm, transportiere über einen kleinen Schlauch Blutkonserven, welche dunkelrot in einem kleinen Beutel an einem Haken hingen. Die kleine Gruppe vor der Tür machte Platz für die Frau, die den Patienten über den Gang schieben wollte. Hinter den Beiden kam zuerst ein grauhaariger Mann, der ziemlich fertig aussah, gefolgt von zwei jungen Frauen, die eine pinkhaarig und die andere mit einem ziemlich dunkelblauen Haar, aus dem Raum. Das Schlusslicht nach einigen anderen Leuten war die Hokage, deren Stirn in Falten gelegt war. Alle zusammen machten sie keinen glücklichen Eindruck, obwohl ihr Patient es geschafft hatte, gerade so über den Berg zu kommen. Ein braunhaariger, junger Mann trat aus der wartenden Masse heraus, wollte gerade zum Reden ansetzen, als man einige Gänge weiter entfernt laute Stimmen hören konnte. „Ich will sofort mit der Hokage reden!“ „Beruhigen Sie sich doch, junger Herr.“ „Beruhigen?! Wie denn, wenn ich nicht mal weiß, wie es ihm geht!“ „Uchiha Sasuke!“, donnerte eine Stimme über den Gang und erschrocken zuckten die Krankenschwester, die versucht hatte den Schwarzhaarigen zu beruhigen und einige ANBU Mitglieder, die Mühe hatten den geschwächten Uchiha aufzuhalten, zusammen. Nur Sasuke blieb ruhig, hatte er doch schon an der aufgeregten Atmung vorher erkannt, dass es laut werden würde. Seine Augen sahen immer noch nichts, weswegen er seine Ohren gespitzt hatte und sich auf die Geräusche in seiner Umgebung konzentrierte. Sein linker Arm war dick eingegipst, hing in einer Schlaufe zur Stabilisierung vor seiner Brust und war überhaupt nicht mehr brauchbar. Auch wenn die Ärzte ihm versicherten, dass sein zerschmetterter Arm Heilungschancen hatte, wenn er diesen genügend schonen würde – was er eben mit dieser Aktion auf dem Gang nicht getan hatte - so waren diese doch gering. Schließlich hatte er nicht die besonderen Heilungsfähigkeiten wie sein blonder Freund mit dem Kyuubi. „Sasuke komm bitte mit mir mit.“, sprach die Hokage ernst und bekam von dem Shinobi ein Nicken als Antwort. Der Uchiha folgte der Älteren in ein anderes Zimmer, erkannte er doch an dem Laut der Schritte vor sich, wo die Godaime hinlief. Plötzlich verstummten die Schritte und er hörte ein leises Knarren. Sicherlich gehörte dieses einer sich öffnenden Tür. Er betrat das Zimmer und hätte sich hier gerne umgesehen, aber dies konnte er nicht. Seine Augen sahen immer noch nichts und er verstand auch nicht, wieso. Eigentlich müssten sie sich nach den vielen Stunden doch soweit erholt haben, dass er wenigstens mehr erkennen konnte als nur irgendwelche Umrisse. „Drei Schritte vor dir ist ein Sessel, setz dich bitte.“ Der Schwarzhaarige nickte leicht und tastete sich etwas unsicher vor. Irgendwann ergriff er den glatten Stoff eines Ledersessels und ließ sich erschöpft in diesen plumpsen. Seine gräulichen Augen waren auf die Hokage gerichtet, welche ihm, laut Herkunft ihrer Stimme, genau gegenüber sitzen musste. Er krallte sich unbewusst in die Seitenlehne, als ein trauriges Seufzen von der anderen Seite zu hören war. Stimmte etwas mit Naruto nicht? Hatte er es nicht geschafft? Sasuke wusste nicht, was er denken, geschweige denn fühlen sollte. Er hatte Angst vor dem was kam, aber gleichzeitig war da diese Neugierde, die ihn packte, alles zu erfahren. „Narutos Zustand ist zwar noch etwas instabil, aber er ist soweit über den Berg…“ Tsunade sprach langsam und ruhig, schließlich wollte sie ihrem Gegenüber keine unnötigen Sorgen und Bedenken machen. Sie sah, wie der Uchiha erleichtert aufatmete, sie aber sofort wieder mit festen Gesichtszügen ansah. Anscheinend ahnte er, dass dies noch nicht alles war. Noch lange nicht. „Die Operation war nicht sehr leicht. Auch wenn das eigentlich nichts Erfreuliches ist, kannst du glücklich sein, dass du zur Zeit nichts sehen kannst.“ Sasuke nickte zu dieser Aussage. Er hatte gehört, was Naruto ihm immer erzählt hatte, aber er wusste auch, dass der Blonde nie alles preisgab. Er hasste sich für diese Schwäche. Er hasste sich dafür, dass er zu nichts fähig war. Schweigend hatte er sich die Schreie des anderen anhören müssen. Er konnte ihn nicht sehen, ihn nicht fühlen und nach einigen Tagen selbst nicht einmal mehr hören, weil Narutos Stimme versagt hatte. Zum aller ersten Mal seit dem Massaker seines Clans fühlte sich der Uchiha hilflos, schwach und nutzlos. Zu nichts zu gebrauchen und einfach nur ein Klotz am Bein. Wäre er nicht gewesen, hätte der Kyuubiträger niemals den Deal mit dem Grauhaarigen gemacht. Wäre ihm nicht das Chakra versiegelt worden, hätte er dem Blonden schon beim ersten Schrei helfen und dem ganzen grausamen Spiel ein Ende setzen können. Aber was konnte er nur? Nichts! Er konnte einfach nur da sitzen, schweigen und nichts unternehmen! Er versuchte sein Gefühlschaos wieder unter Kontrolle zu bekommen, als er die Stimme der Älteren hörte, welche die Sachlage weiter schilderte. „Seine Keirakukei waren komplett versiegelt, aber auch das Siegel des Kyuubi hatte man mit einem Gogyo-Fuin noch einmal verstärkt. Kakashi hat einige Probleme gehabt, sie alle zu brechen, aber durch das Byakugan von Hinata konnten wir wenigstens die Kernzentren der Versiegelungen erkennen und dort mit dem Entsiegeln anfangen. Ohne Kyuubis Hilfe wäre er sicher…“ Tsunade stockte kurz, getraute es sich selber nicht, dies auszusprechen. Schon allein die Entsiegelung hatte mehrere Stunden gebraucht. Stunden, in denen die Medic-Nins nichts machen konnten, als mit Beatmungsgeräten, Beruhigungsmittel gegen die Schmerzen, fiebersenkendem Mittel gegen das Wundfieber, dicken Verbänden und Blutkonserven den Blonden am Leben zu erhalten. Während der Entsiegelungen hatten sie nicht die Chance oder Gelegenheit gehabt, mit ihren Medic-Jutsu ansatzweise eine Wunde zu verheilen, sonst hätte man die Entsiegelungen weiter hinaus gezögert und teilweise auch blockiert. Nachdem alle Siegel gelöst waren, hatte sofort Kyuubi geschalten und begonnen, einige größere Wunden zu heilen. Auch wenn die Wunden verheilt waren, so blieben doch etliche Narben auf dem markelosen Körper zurück. Narben, die er sein Leben lang tragen müsse. Aber nicht nur Narben auf seinem Körper würden ihm das Leben schwer machen, sondern auch die auf seiner Seele. „Wir haben sofort erkannt, dass man ihn mehrere Tage lang gequält haben muss. Etliche Narben und Knochenbrüche, Brandmarken – vor allem die auf seinem Rücken haben uns am Meisten geschockt.“ Die Hokage verzog kurz das Gesicht, als sie sich an die große Verletzung auf dem Rücken des Blonden erinnerte. Das Konoha Zeichen, wo ein dicker, breiter Strich durchgezogen wurde. Wollte man ihn damit etwa zum Nuke-Nin machen? Die Ältere schüttelte den Kopf und erklärte weiter. Ihr Gegenüber verzog keine Miene, war kalt wie immer, aber Tsunade konnte sich gut vorstellen, wie es im Inneren des Uchiha aussah, waren da doch alle Menschen gleich, die solch etwas zu hören bekamen. Mit jedem weiteren Wort das sie sagte, spürte der Uchiha einen weiteren Stich tief in seinem Herzen. Sollte sie weiter gehen? Ihm alles offenbaren? Schließlich kannte sie die enge Beziehung der beiden Rivalen, auch wenn sie nicht wusste, dass diese noch weiter ging als nur Freundschaft. Sie zögerte. „Dies war noch nicht alles oder?“, hakte Sasuke nach einigen Minuten nach und krallte sich weiter in die Seitenlehnen. Seine Fingerknöchel ragten weiß heraus und seine Haltung wirkte verkrampft. Er kannte das Meiste davon, hatte einiges schon von Naruto gehört, aber so wie es Tsunade ihm erzählte, klang das alles tausend Mal schlimmer, als sein Geliebter es ihm erklärt hatte. Der Blonde hatte immer alles als eine Lappalie herunter gespielt. Und dann war da noch dieser leise Verdacht… Etwas, was die Blondine ihm gegenüber anscheinend wusste. Er wollte und musste es erfahren. Ein Seufzen von der Godaime ließ ihn wieder aufhorchen. „Wir haben viele Hämatome an der Hüfte und an den Oberschenkeln gefunden. Aber nicht nur das, sondern auch fremdes Sperma und Blut. Am Analbereich war alles Wund und entzündet, sowie aufgerissen. Wir sind uns zu 100 Prozent sicher, dass man ihn misshandelt hat und das nicht gerade sanft und nur ein Mal.“ Ein Messerstich drang bis in die letzte Ecke des Herzens vor. Seine Vermutung hatte sich zu hundert Prozent bestätigt. Die Hokage stand auf, schritt auf den Schwarzhaarigen zu und legte ihm ihre Hand auf die bebende Schulter. Sachte strich sie über diese. Sie verstand Sasuke, konnte sich gut in dessen Lage versetzen. Wäre sie nicht Medic-Nin und solche Anblicke ihrer Patienten gewohnt, so wäre sie sicher in Tränen ausgebrochen. Aber sie konnte nicht ahnen, was der Uchiha in diesem Moment richtig fühlte. Auch wenn Naruto für Tsunade wie ein Enkel war, so konnte sie niemals wissen, was Sasuke gerade durchlebte, der den Blondschopf liebte. Dies konnte sich keiner vorstellen. Sie löste sich wieder und schritt zur Tür. „Folge mir, ich werde dich zu seinem Zimmer führen.“ Kaum hatte die Blondine diese Worte gesagt, war der Uchiha mit einem Satz oben und lief mit schnellen Schritten hinter ihr her. Nach kurzer Zeit hatte er sich wieder gefasst und ging mit schrammen Bewegungen weiter. Er hörte das Getuschel in den Gängen, ab und an fiel sein oder Narutos Name. Nervös drehte er seinen Kopf zur Seite und hätte gerne gesehen, wie die Leute ihn ansahen, aber er konnte es einfach nicht. Er senkte sein Haupt und dachte nur noch an zwei Personen: Naruto und Hiroshi. Seine Familie. Das Einzige, was ihm lieb war. Wie es wohl dem Kleinen ging? „Sagen Sie: Was ist mit Hiroshi? Geht es ihm gut?“ „Ihm geht es gut, er müsste schon hier im Krankenhaus sein…“ „Da-Da!“, rief eine leise Kinderstimme und Sasuke ruckte mit dem Kopf nach oben. Er hörte ein leises Weinen und konnte sich gut vorstellen, wie kleine Bächlein über die blasse Haut des Kindes rannen. Leicht ging er in die Hocke, streckte seinen gesunden Arm aus und empfing seinen Sohn, welcher immer noch weinend in seinen Arm tapste. „Da-Da! Da-Da! Na-to aua?”, schluchzte der Kleine vor sich hin und drückte sein Kindergesicht gegen die Brust seines Vaters. Sasuke runzelte kurz die Stirn, erfasste aber schnell, was sein Sohn ihm damit offenbaren wollte. Dafür dass der Kleine nicht viel älter war als knapp 1 ½ Jahre, konnte er sich schon ganz gut verständigen, auch wenn man etwas Mühe beim entziffern der Wörter hatte. Leicht drückte der Shinobi seinen Sohn an sich und hob ihn dann hoch. Die Godaime, die dies alles stillschweigend beobachtet hatte, führte ihn weiter zu Narutos Zimmer. Irgendwann stoppten ihre Schritte. Sie wollte eintreten, als sie von ihrem Tun abgehalten wurde. „Würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich alleine mit Hiroshi ins Zimmer gehe?“ „In Ordnung…“ Sasuke trat ein, die Tür fiel hinter ihm leise ins Schloss. An seinem Arm wurde das Schluchzen lauter. Zitternd ließ er seinen Jungen auf den Boden, welcher mit wackeligen Schritten auf das Bett mit dem Verletzten zulief und leise weinend den Kopf in die Matratze legte. Der Schwarzhaarige wusste, dass das Kind nicht weinte, weil Naruto verletzt war, sondern weil der Kleine die Bedrücktheit in der Luft spürte. Kleine Kinder bemerkten es immer sofort, wenn etwas nicht stimmte und da war es egal, wie alt sie waren. Mit langsamen Schritten ging der Uchiha auf das Bett zu. Irgendwie fühlte sich sein Körper träge an und seine Sinne waren wie benebelt. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Der Chaos-Nin in ganz Konoha, derjenige, der die größte Klappe hatte, die lauteste Stimme und das reinste Energiebündel war, lag nun schweigend und ohne Regung in einem Krankenbett. An Geräte gehängt, damit er überleben konnte. Sasuke tastete sich mit seiner Hand nach vorne und suchte dabei einen Stuhl. Er ergriff eine Lehne und schob den Stuhl solange vor sich, bis er an Widerstand kam. Er ließ sich auf das Möbelstück plumpsen und suchte auf der Matratze nach der Hand des Blondhaarigen. Nach einiger Zeit hatte er diese gefunden und bemerkte sofort, wie kalt diese war. Leise seufzend führte er diese zu seinen Lippen und hauchte einen leichten Kuss auf die Handfläche. Danach lehnte er seine Stirn gegen diese und seufzte erneut leise auf. Draußen war es schon dunkel. Keinen der beiden Schwarzhaarigen störte diese Dunkelheit. Seit einigen Minuten war das Schluchzen von Hiroshi verstummt und der Kleine sah nur stur auf die Matratze vor sich. Der Mond schien ins Zimmer, beleuchtete einige Ecken dieses und ließ die Umrisse von den wenigen Möbeln im Raum erscheinen. Auch das Gesicht von Sasuke wurde bestrahlt. Seine weiße Haut sah im hellen Mondlicht silbrig aus und auch sein schwarzes Haar hatte einen bläulichen Glanz. Ein kleines Glitzern war auf seiner Wange zu erkennen. Ein Glitzern, was sich schnell vermehrte. Keiner sah es, keiner hörte es, weil kein Laut über seine Lippen kam. Nur die Sterne und der Mond, die hell am Himmel strahlten, sahen es und wussten von der Zerbrechlichkeit des Menschen, der im Zimmer saß. „Es tut mir so leid…“ ~*~*~ Es vergingen Tage - oder waren es Wochen? Sasuke hatte schon jegliches Zeitgefühl verloren. Er saß nur noch stumm vor dem Bett von Naruto und wartete. Wartete, dass der Uzumaki seine blauen Augen wieder öffnete. Auch wenn der Uchiha es nicht sehen würde, so wünschte er es sich sehnlichst. Ein dicker Verband verdeckte seine Seelenspiegel. Seitdem Vorfall hatten sich seine Augen immer noch nicht gebessert, obwohl eigentlich wieder alles mit ihnen in Ordnung sein sollte. Aber dem war nicht so. Eine angenehme Schwärze hatte ihn gefangen genommen. Eine Schwärze, die er zu genüge kannte und an diese er gewöhnt war. Eine Dunkelheit die ihn beruhigte und wo er nachdenken konnte. Und dies tat er in letzter Zeit häufig. Es kam ihm so vor, als wollten sich seine Augen vor der grausamen Welt verschließen, als wollten sie kein Leid mehr sehen. Der Schwarzhaarige seufzte auf, als er hinter sich hörte, wie die Tür geöffnet wurde. „Oi Sasuke!“, rief sein Sensei in den Raum und schritt ans Bett heran. Sofort legte er seine Hand auf die Schulter seines Schützlings. Er wollte den Uchiha dazu bewegen, den Raum wenigstens einmal zu verlassen, denn diese abgeschiedene Haltung konnte doch nicht ewig weiter gehen. „Wir wollten uns mit ein paar Shinobi treffen und ein bisschen Reden und du kommst mit.“ Es war keine Frage sondern regelrecht ein Befehl. Kakashi vernahm ein Murren von der anderen Seite, sah aber dann, wie sich Sasuke aufrichtete und zur Tür ging. Der Schwarzhaarige kannte diesen Weg auch im Schlaf. Etwas perplex blickte er dem Uchiha hinter her. „Was? Kommen Sie nun oder nicht?“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, waren beide schon aus dem Zimmer verschwunden. Sein Sensei hatte Recht. Wenn er nicht verrückt werden wollte, dann sollte er wenigstens einmal das Zimmer seines Geliebten verlassen. Naruto würde es sicher auch nicht wollen, wenn der Schwarzhaarige wie ein Häufchen Elend vor seinem Bett säße und Trübsal blies. Und wenn es ihm nicht gefallen sollte, konnte er sich danach noch immer in seinem Zimmer verkrümeln. „Wie geht es Hiroshi?“ „Der ist gut bei Sakura, Hinata, Tenten und Ino aufgehoben. Sie bemuttern ihn von vorne und hinten.“, meinte sein Sensei und beide verließen zusammen das Krankenhaus. Sasuke folgte einfach dem Chakra des Grauhaarigen. Seinen Sohn hatten sie ihm abgenommen, auch wenn er erst dagegen war. Dies war doch noch das Beste, als wenn er den Kleinen vernachlässigen würde. Seine Gedanken kreisten einfach nur noch um Naruto und blind wie er war, wäre es fast unmöglich, sich um ein Kind zu kümmern, so hatte es Tsunade ihm erläutert. Er setzte seinen Weg weiter fort, bis beide an einem kleinen Lokal ankamen. ~*~*~ Lautes Lachen drang aus dem Lokal, wo Sasuke und Kakashi vor Stunden eingetreten waren. Kiba klopfte dem Uchiha freundschaftlich auf den Rücken und kippte diesen nebenbei noch ein sechstes Glas Sake ein, welches mit einem Zug von dem Schwarzhaarigen geleert wurde, bevor er ein Neues eingeschenkt bekam. Auf Sasukes Wangen war ein leichter Rosaschimmer zusehen und die Hitze des Sake machte sich in seinem Körper breit. Er bekam nur noch die Hälfte von der Sülze mit, die Kiba neben ihm quatschte, welcher auch nicht mehr nüchtern war. Das ganze Lokal war voll von Leuten, die lachten und tranken. Erneut bekam der Uchiha einen Schlag auf den Rücken, dieses Mal von Lee und verschluckte sich am seinem Getränk. Er hustete stark und wurde nun von seinem Sensei auf den Rücken geschlagen, damit es weiter rutschte. Er verstand nicht, wie er sich von Kakashi überreden lassen konnte, dieses Lokal überhaupt zu betreten. Genauso kapierte er nicht, wie er sich von den anderen Shinobis zuquatschen lassen hatte, dass er doch wenigstens ein Glas Sake mittrank. Nun gut bei einem Glas war es nicht geblieben… Aber Sasuke war immer noch Herr über seine Sinne und Worte. „Wisst ihr was? Was Naruto passiert ist, ist ja schon ganz schön krass. Ich meine, er ist ein Shinobi und ich denke eigentlich stark genug, um aus solch einer Folter rauszukommen…“, fing Shikamaru nuschelnd an und kippte sein Glas Sake hinter. Er hatte damit unbewusst ein sehr brenzliges Thema angeschnitten. Auf einmal verstummte das freudige Lachen und machte einer erdrückende Stille Platz. „Nara halt dein Maul!“, platzte es plötzlich aus Sasuke heraus und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. „Du weiß gar nicht was passiert ist!“ Seine Stimme war eisig und seine Unterlippe bebte leicht. Am liebsten hätte er auf die Fresse vor sich eingeschlagen. Mit einem Ruck stand er auf und senkte den Kopf leicht nach unten. Seine gesunde Hand ballte sich zu einer Faust und zitterte. „Warum hast du ihm eigentlich nicht geholfen? Schließlich bist du doch ein Uchiha und die sind doch für ihre Stärke bekannt.“, brach es aus Kiba heraus und auf einmal hörte man ein Scharren und das Klirren von Porzellan, was am Boden zu Bruch ging. Sasuke hatte mit einen Schwung den halben Tisch abgeräumt, an denen sie saßen. „Uchiha…“ Dieses Wort spie er mit einer Abscheu aus, als wäre es etwas abscheuliches diesen Namen auch nur zu nennen. Plötzlich lachte er auf und schlug mit seiner Faust auf den Tisch, der unter dieser Wucht zu Bruch ging. „Gottverdammt! Uchiha… Der Name soll Stärke und Macht zu Preis geben? Ich lache darüber nur! Er zeigt mir nur Schwäche und Leid! Ich habe es nicht einmal geschafft, ihn zu beschützen!“ Es herrschte kurz Ruhe, damit der Schwarzhaarige erst einmal Luft holen konnte, bevor er weiter fort fuhr. „Ihr unterschätzt Naruto alle! Er ist stark und das nicht nur von der Kraft! Er hat genug Scheiße in seinem Leben erlebt und hat nie aufgegeben! Gottverdammt! Auch wenn ich es nie zugeben würde, selbst wenn ich ein Uchiha bin, Naruto ist mindestens 4 Mal stärker als ich, nur das dieser Dobe es nicht mal bemerkt!“ Sasuke schnaubte laut und lief mit eiligen Schritten aus dem Lokal. Beim Rausgehen rempelte er einen Passanten an, der ihm wüst hinter her schimpfte, aber als Antwort nur ein gereiztes „Schnauze!“ von Sasuke bekam. Die anderen Shinobi schwiegen. Jeder hatte den Wutausbruch eben bemerkt und alle waren ziemlich erschrocken darüber. In hinteren Ecken flüsterten sich einige Männer etwas zu, bevor es im Lokal ziemlich unruhig wurde, nur der Tisch wo Narutos Freunde saßen, schwieg weiter. Vielleicht waren sie doch ein bisschen zu weit gegangen. „So habe ich ihn noch nie erlebt…“, nuschelte Lee leise und betrachtete das Chaos vor sich. Leicht schwenkte er sein Sakeschälchen, was er noch in der Hand hielt und schüttelte die Flüssigkeit in dieser etwas hin und her, bevor er das Porzellan fallen ließ. Weitere Scherben entstanden, welche prima zum jetzigen Chaos passten. Neben ihm saß Neji, der sich die ganze Zeit ruhig verhielt, aber nun doch zum Wort kam. „Ich frage mich wirklich, in welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen…“, wisperte der Hyuuga leise und sah kurz in die fragenden Gesichter der anderen. Keiner verstand und wusste auch nicht, warum Sasuke so sehr aus der Haut gefahren war. Und vor allem eines kapierten sie nicht: Wieso hatte der stolze, eiskalte und unnahbare Uchiha in der Öffentlichkeit zugegeben, dass er schwächer war als Naruto Uzumaki, Chaos-Nin Nummer eins in Konoha? Dies war eine Sache, an die man nie im Leben gedacht hatte, schließlich galten die beiden als Rivalen Nummer eins im Dorf. „Er hat seine Gründe…“, war das Einzige, was Kakashi zu diesem Aufruhr zu sagen pflegte und stand auf, bevor er sein Geld für die Rechnung Kiba in die Hand drückte und dem Uchiha hinter her ging. Er wusste genau, warum Sasuke so ausgerastet war und er konnte es auch ein bisschen verstehen. Ihm taten die beiden Leid… Eigentlich waren Naruto und Sasuke einfach nur zwei Teenager, die von klein auf lernen mussten, wie Erwachsene zu sein. Die Gefühle runterschlucken mussten, nur damit sie in dieser grausamen Gesellschaft allein überleben konnten. Der Hatake sollte lieber dem Schwarzhaarigen folgen, so wie er ihn kannte, würde dieser – blind wie er war – nicht heil bei Naruto im Krankenzimmer ankommen. ~to be continued~ Dein Atem reicht noch für ein Wort, reich mir die Hand sonst treibst du fort. Ich lass dich nicht fallen! Ich lass dich nicht gehen! Wach mit mir auf, Leben ist so schön! Hör nur auf dein Herz, beginn zu verstehen! Das Leben ist so schön… Stößt du mich fort von deinem Mund? Sink ich herab, bis auf den Grund zu dir. Wach mit mir auf, Leben ist so schön. Das Leben ist so schön… Ich lass dich nicht fallen! Ich lass dich nicht gehen! Wach mit mir auf, Leben ist so schön! Hör nur auf dein Herz, beginn zu verstehen! Das Leben ist so schön… © Songtext "Das Leben ist so schön" by Eisblume Kapitel 26: I want to be alone, why dont you understand it? ----------------------------------------------------------- Deine Trauer habe ich zu lang gespürt. Und Dein kalter Starrsinn lässt mich nicht zu dir. Deine Zweifel töten Deine Phantasie. Wo ist Deine Neugier? Was lässt du geschehen? Es könnt' ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf. Deine Augen schauen nur noch müde und leer. Fremd für dich die Hoffnung. Fern für dich ein Freund. Deine Seele findet keine Worte mehr. Niemand der dir raus hilft. Du musst selber gehen. *~*~*~ Kapitel 24: I want to be alone, why dont you understand it? „Sasuke warte mal!“, rief der Grauhaarige dem Uchiha hinter her. Überrascht merkte er, wie dieser anhielt und auf ihn zu warten schien. Zwar hörte er von Weitem noch das laute Murren und Grummeln des Schwarzhaarigen, doch das störte ihn herzlichst wenig. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, auch wenn man dies unter seiner Maske nur schwer deuten konnte. Sachte legte er seine Hand auf Sasukes Schulter und blieb ebenfalls stehen. „Willst du gleich zurück ins Krankenhaus oder wollen wir noch bei Sakura und Hiroshi vorbei sehen?“ Kakashi bemerkte erst ein zaghaftes Nicken, aber dann ein bestimmendes Kopfschütteln. Sasuke wollte sofort zu Naruto, sich an dessen Bett setzen und ihm einfach beim Atmen zuhören. Ihm irgendwelche Dinge erzählen und sich tausendmal Entschuldigen, dass er so ein riesengroßer Schwächling war. Seufzend folgte er dem Grauhaarigen, welcher schon einige Schritte voraus gegangen war. Ihr Weg war von dem lauten Tuscheln der Leute untermalt. Immer wieder fiel der Name von Naruto oder von Sasuke. Das, was ihnen wiederfahren war, war noch Gesprächsthema Nummer eins im Dorf. Ein leises Knurren verließ Sasukes Lippen, was keiner außer seinem Mitläufer bemerkte. Wie sehr wünschte er es sich doch jetzt, etwas sehen zu können, jede der einzelnen Fratzen. Aber eigentlich nicht, er konnte es sich auch so vorstellen. Erneut liefen beide an einer tuschelnden Gruppe vorbei und Sasuke bekam einige Wortfetzen mit wie „Verdient hat er es ja…“ „Warum ist er nicht gleich draufgegangen?“ und weitere solche Bemerkungen. Leise knirschte er mit den Zähnen und ballte seine Hand zu einer Faust. Wie gerne würde er jetzt jeden einzeln ins Gesicht schlagen! Plötzlich spürte er die Hand des Älteren auf der Schulter, die ihn bestimmend nach unten drückte. Ein Zeichen, dass der Uchiha ruhig bleiben sollte. „Sie sind nichts weiter als dumme Leute…“, flüsterte Kakashi Sasuke ins Ohr und setzte seinen Weg weiter fort. Bald darauf erreichten beide das Krankenhaus und der Grauhaarige setzte den anderen vor der Tür zu Narutos Krankenzimmer ab. Der Uchiha nickte dankend, ein Wort in seine Richtung ließ sein Stolz nicht zu. Zögernd drückte er die Türklinke runter und betrat das Zimmer. Den Raum, in dem er schon mehrere Stunden verbracht hatte. Langsam schritt er auf seinen Stuhl zu, der nie weiter als fünf Zentimeter von Narutos Kopfende entfernt stand. Seufzend ergriff er die Lehne und setzte sich drauf. Er tastete auf dem Bett nach der Hand seines Geliebten und fand sie. Sachte umschloss er sie mit seiner Hand und führte sie an seine Lippen. Wie immer war die Hand des Blonden so unnatürlich kalt und schwer in seiner eigenen. Müde… Der Schwarzhaarige fühlte sich einfach nur so unendlich müde. Erschöpft, ausgebrannt, kaputt. „Naruto…“, hauchte er erneut den Namen. Dieses Wort hatte er in den letzten Tagen bestimmt schon mehr als hundert Mal ausgesprochen, aber ihm wurde dieser eine Name nie zu viel. Wenn er wollte könnte er ihn ununterbrochen vor sich hermurmeln. „Mach doch deine Augen wieder auf…“ „Sag doch etwas…“ „Wach wieder auf…“ „Mir fehlt deine Stimme… dein Lachen…“ Solche und ähnliche Sätze sprach er leise vor sich hin, auch wenn er nie eine Antwort erhielt. Leicht lehnte er seine Stirn gegen die Hand des Uzumaki und seufzte laut auf. Er war doch so ein Vollidiot. Ein kurzes Schmunzeln huschte ihm über die Lippen. In seinem Hinterkopf hörte er laut und deutlich die Stimme des Blondhaarigen, welcher beleidigt ein lautes „Teme!“ von sich gab. Wie sehr sehnte er sich nach der Stimme von dem Uzumaki? Nach dessen Lippen? Und vor allem nach dessen Körper. Erst war Naruto drei Monate lang nicht da, dann waren sie beide eine Woche lang durch Kabuto getrennt und jetzt lag Naruto schon seit fast 2 Wochen hier im Krankenhaus und wollte anscheinend nicht mehr aufwachen. Die beiden hatten noch gar keine richtige Zeit gehabt ihre frische Liebe auszuleben. Außerdem wollte Sasuke wenigstens einmal Seme sein! Dies hatte er sich seit ihrem letzten Mal zum Ziel gesetzt. Aber irgendwie hatte er immer wieder bei diesem Gedanken ein komisches Stechen im Hinterkopf. Aber erst seit dem beide von dieser qualvollen Woche zurück gekommen waren. Eigentlich hatte er nichts dagegen Uke zu sein. Im Gegenteil: Bei ihrem ersten Mal hatte er sich so ausgefüllt gefühlt, dass er vor Glück hätte platzen können. Ein leichter Rosaschimmer legte sich auf seine Wangen, als er an diese Nacht zurückdachte. Wenn er so daran dachte, dann war es ihm schon ein wenig peinlich, dass er vor dem Blondhaarigen so unbeherrscht war. Aber ein wenig war er auch pikiert, dass der Uzumaki so viel Macht über ihn hatte. Sasuke war eher ein Mensch der die Kontrolle über alles behalten wollte. Leise seufzte er auf. Als aller erstes wollte er, dass Naruto wieder vollkommen auf die Beine kam. Er konnte ja nicht ahnen, was auf ihn zukommen würde… ~*~*~ „Eh Bengel! Willst du nicht langsam mal wieder aufwachen!?“, grölte eine tiefe, dunkle Stimme. Der Besitzer dieser schabte mit seinen Krallen an den Gitterstäben seines Verlieses. Seine feuerroten Augen waren auf den zusammengekauerten, zitternden und weinenden Körper seines Wirtes gerichtet. „Wie erbärmlich! Heulst schon zwei Wochen hier herum!“, knurrte Kyuubi wieder und knallte erneut seine Krallen gegen das Gitter. Ein metallisches Geräusch hallte durch das Innere des blonden Shinobi. Woher das Fuchsungeheuer wusste, wie viele Tage oder Wochen schon vergangen waren, konnte der Blonde nicht nachvollziehen. Es herrschte Stille im Raum, nur ab und an war ein leises Wimmern oder Schluchzen zu hören, genauso wie das Rauschen von Wasser. Eine kleine Welle streifte die Füße des Jungen, welcher sich keinen Millimeter fortbewegte. Wasser schwemmte über seine Zehen und schwappte seine Schenkel hoch. Naruto zuckte leicht, als er erneut das metallische Klirren vernahm, was die Klauen des Biju immer verursachten, wenn sie die Gitterstäbe streiften. „Was verstehst du schon davon…“, hauchte er leise, sodass es keiner verstand. Was verstand dieser Dämon schon von seinem Leiden? Von seinem Schmerz? Nichts… Absolut nichts! Sein Kopf hatte er auf seine Knie gebettet. Seine blauen Augen sahen müde und starr auf einen Punkt vor sich. Seine Schultern bebten bei jedem Schluchzen, aber keine einzige Träne mehr fand einen Weg über seine Wangen. Er hatte schon alle vergossen. Naruto fühlte sich leer, einfach nur missverstanden und verlassen. Er war müde. Am liebsten würde er sich ewig hier her zurück ziehen, nur um nicht wieder die Augen der anderen Menschen sehen zu müssen. Er wollte allein sein… Aber von der anderen Seite aus betrachtet wieder nicht. Es gab nur einen einzigen Grund, warum der Blonde sich bei Kyuubi im Verlies verschanzt hatte. Er wollte nicht vollkommen alleine in dieser Dunkelheit sein. Die Finsternis, die sein Inneres widerspiegelte. Wie sehr sehnte er sich eigentlich nach jemanden, der ihn verstand? Mit dem er reden konnte? Dem er sein Inneres offenbaren konnte? Es gab da Menschen, aber sich ihnen zu offenbaren war nicht mehr möglich. Einmal hatte er da Iruka Umino gehabt. Ihm konnte er alles anvertrauen. Er hatte ihn geliebt, als wäre er sein eigener Vater gewesen – wie er sich manchmal auch so benommen hatte. Dann wäre da noch Jiraya gewesen, sein Patenonkel. Nun ja die beiden hatten mehr gestritten und geschrieen, als dass sie eine verständnisvolle Konversation hielten. Aber beide hatten sich verstanden – auf eine verrückte Art und Weise. Und der dritte im Bunde war Sasuke. Dem er alles anvertraute, mit dem er sich gerne stritt, der ihn so sehr verletzt hatte und den er liebte. Naruto wusste einfach nicht, wie er dem anderen noch gegenüber treten sollte. Die eine Hälfte in ihm sagte, dass er ihn liebte, dass er ihm verzeihen sollte. Aber die andere schrie ihn regelrecht an, dass das unverzeihlich war, was Sasuke mit ihm gemacht hatte. Erneut schluchzte er auf und vergrub seinen Kopf tiefer in seine Knie. „Ich weiß nicht weiter…“, nuschelte er leise und kniff seine Augen fest zusammen. Er stand im Zwiespalt. Er vertraute Sasuke, das stand nicht in Frage. Sicherlich gab es auch niemanden der es außer ihm schaffte hinter sein falsches Lächeln zu blicken. Aber was wäre, wenn der andere wieder so über ihn her fiel? Wenn er ihn wieder so sehr verletzte? Eine Hand krallte sich in sein Oberteil an der Stelle wo sein Herz war. Die Wunden waren zwar verheilt – bis auf eine große Narbe auf seiner Brust und einer auf dem Rücken – aber die Erinnerung an die Schmerzen war geblieben. „Ach Bengel!“, höhnte ihn wieder die Stimme des Fuchsungeheuers, welcher laut hinter den Gitterstäben ausschnaubte und diesen erneut mit seinen Krallen attackierte, an. „Wie wäre es, wenn du aufwachst und diesem Uchiha Wicht einfach verzeihst!? Ihr liebt…“ Dieses Wort spie der Fuchs mit Abscheu aus, dass es manch anderem eiskalt über den Rücken laufen würde. „…euch doch soooo sehr. Ich bin mir sicher, dass er seine Gründe hatte, warum er dich so sehr verletzt hat. Außerdem steht dir dieses Trübsal blasen nicht!“, meinte der Biju wieder, bevor ein erneutes Schnauben die blonden Haare durch einander wirbelte. Verzeihen… Das klang zwar leicht gesagt, war es aber nicht. Kyuubi müsste doch selber wissen, wie das mit dem Verzeihen war. Schließlich hasste den Biju ein ganzes Dorf und konnte ihm nach 17 Jahren immer noch nicht verzeihen. Nun ja es war etwas unmenschliches, was der Dämon angerichtet hatte – bei Sasuke war dies nicht der Fall. Aber der Biju hatte Recht. Wie viele Leute warteten darauf, dass der Uzumaki wieder seine Augen öffnete? Zitternd stand der Blonde auf und stützte sich kurz an der Wand ab, vor der er die ganze Zeit zusammengekauert gesessen hatte. Seine Glieder fühlten sich schwer an, was daran lag, dass er lange Zeit in fast derselben Position gesessen hatte. „Du machst diese Szene nur, um mich los zu werden, oder?“, fragte er ruhig. „Du bist nur nervig! Ich will einfach mal wieder meine Ruhe haben!“, grölte die Stimme des gefährlichsten Dämonen hinter seinen Gitterstäben. Eine kleine Windböe riss den Uzumaki fast von seinen Füßen, aber er schaffte es noch sich an der Wand abzustützen. Auf seinen Lippen bildete sich ein verzweifeltes Lächeln. So als hätte er alle Hoffnung aufgegeben. Aber dem war nicht so. Schließlich war er dafür bekannt, dass er nicht aufgab. Und die wollte er jetzt auch nicht! Träge richtete er sich wieder zu seiner vollen Größe auf. Außerdem war die Idee, dass der Dämon ihm aufmuntern oder trösten wollte mehr als verrückt. Der Gedanke daran, dass Kyuubi eine sensible Seite zeigen würde war auch ziemlich skurril. Kurz schüttelte er seinen Kopf und setzte eine feste Miene auf. Wen würde er wohl als erstes wieder sehen? Sakura? Kakashi? Tsunade? Oder Sasuke? Er hoffte sehr, dass es nicht der Letztere war. Naruto hatte noch keine Ahnung wie er dem Schwarzhaarigen gegenübertreten sollte, aber weiter hier sitzen konnte er auch nicht. Vielleicht sollte er spontan handeln? So wie sein Bauchgefühl es ihm immer sagte? Das einzige was er nicht wollte war Sasuke zu verletzen. Vielleicht sollte er seine Gefühle schlucken, wie er es immer gemacht hatte? So wie: Gute Miene zum bösen Spiel? Aber würde der Uchiha es nicht gleich durchschauen? So viele Fragen, aber keine Antworten drauf. „Bengel! Verpiss dich endlich, damit ich wieder meine Ruhe habe!“, knurrte das Monster hinter seinen Stäben und knallte ein erneutes Mal mit seinen Klauen gegen diese. Sein Wirt winkte nur kurz ab, ehe er sich in einem grellen, weißen Licht auflöste. ~*~*~ Einige Zeit verstrich und Sasuke war drauf und dran gewesen auf dem Stuhl einzuschlafen, als ein unruhiges Zucken von Narutos Hand seine Aufmerksamkeit verlangte. Verwirrt strich der Uchiha über die eiskalte Haut. Erneut zuckte die Hand auf. Ein gehauchtes „Naruto…“ verließ seine Lippen, ehe die Information, dass sich die Hand eben bewegt hatte, zu ihm durch drang. Hastig richtete er sich auf und beugte sich über den anderen. Ein schmerzvolles Stöhnen war von dem Blondhaarigen zu hören. Sasuke wusste nicht, ob er nun vor Freude lächeln oder weinen sollte – obwohl letzteres eher weniger der Fall wäre. Hektisch tastete er über den Arm des Uzumaki, streifte kurz dessen Schulter, ehe er die Hand auf der kühlen Wange ruhen ließ. „Naruto…“ Erneut flüsterte er diesen Namen, aus Angst den anderen zu verschrecken oder dergleichen. Jetzt spürte er ein Zucken unter seinen Fingerspitzen. Naruto spürte eine fremde Hand an seiner Wange. Nein… die Hand war nicht fremd, auch nicht deren Wärme. In der letzten Zeit hatte er öfters diese Wärme auf seinem Körper gespürt. Jemand rief seinen Namen. Seine Sinne waren wie betäubt, weswegen er die dunkle, raue Stimme nicht gleich jemandem zuordnen konnte. Flatternd öffnete er seine Augen. Eine grelle, weiße Zimmerdecke begrüßte ihn, weswegen er seine Augen wieder zu kniff. Erneut wurde ihm sein Name zu gerufen. Auch jetzt bemerkte der Blonde, dass er an einem Atemgerät angeschaltet war. Erschrocken zog er die Luft von diesem Gerät ein und hustete darauf hin laut auf. Es dauerte nicht lange, da tasteten sich einige zittrige Finger über sein Gesicht. War der jenige neben ihm blind oder warum musste er erst nach dem Atemgerät suchen? Erneut wagte Naruto den Versuch seine Augen zu öffnen und blinzelte einige Male, ehe er sich an das Licht gewöhnt hatte. Wieder hörte er seinen Namen und ein Schatten schob sich vor sein Blickfeld. Schwarzes Haar, markante Gesichtszüge. Die Augen konnte er nicht erkennen, da diese durch einen Verband verdeckt waren. Deswegen musste derjenige also sein Gesicht abtasten, um nach dem Gerät zu suchen. Ehe der Uzumaki realisierte, wer da wirklich vor ihm war, hauchte er nur einen Namen: „Sasuke…“ Sasuke nickte leicht auf die Aussage des Blonden und seufzte erleichtert auf. Dieser Spuk war endlich vorbei. Wie sehr hatte er sich mit dem Gedanken gequält, dass der andere vielleicht nie mehr aufwachen würde? Viel zu sehr… Ein Glücksgefühl fuhr ihm durch alle Nervenbahnen. Er war wirklich froh. So froh, dass der andere noch lebte, dass er wieder aufgewacht war. Sachte legte er wieder seine Hand auf die Wange seines Geliebten. „Kami sei Dank, dir geht es gut…“, hauchte er leise und beugte sich zu dem anderen herunter, um diesem einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Aber was kam, dass hätte er nicht erwartet. Er spürte zwei Hände auf seiner Brust. Einen Ruck, der ihm durch seinen Körper fuhr. Und einen unsanften Aufprall. Krachend fiel der Stuhl neben dem Bett - wo Sasuke noch versucht war sich an diesem fest zuhalten – um. Etwas verpeilt saß er auf dem Boden und versuchte, blind wie er war, „Blickkontakt“ mit dem anderen zu halten. Aber er starrte gänzlich in die falsche Richtung. Mit einem Ruck hatte er sich aufgesetzt. Naruto drückte sich zitternd seine Hände an seine Brust und schaute auf den anderen herunter. Vielleicht hatte er überreagiert? Sasuke wollte ihn nur küssen, so wie es unter verliebten Paaren halt üblich war. Schließlich waren sie erneut für eine längere Zeit getrennt gewesen. Aber als er den anderen so nah an sich gespürt hatte, kroch ihm regelrecht die Panik den Rücken herauf. Sein Kopf schrie nur noch: „Geh weg!“ Der zweite Gedanke war die Frage, ob Sasuke blind war. Der dritte Gedanke widmete sich dem linken Arm des Uchiha. Leicht zitternd zog er seine Beine an sich. Hatte er den Schwarzhaarigen jetzt verletzt? War sein Verhalten falsch gewesen? Erschrocken zuckte er zusammen, als er ein leises Stöhnen vom Boden aus hörte. Kurz darauf kam ihm wieder der andere in sein Blickfeld und erneut kroch die Panik über seinen Rücken. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Sein Körper bebte unkontrolliert. „Geh weg… Lass mich in Frieden…“, hauchte er leise, in der Hoffnung, dass es der andere verstanden hatte. Sasuke hielt in seiner Bewegung inne. Hatte er sich eben verhört gehabt. „Was ist los?“, hakte er sofort nach, aber erhielt erneut - dafür in heißer und kurz vor Tränen stehender, erstickter Stimme - dieselbe Antwort. „Geh weg…“ Diese Worte waren wie ein Schlag mitten in sein Gesicht. Sasuke verstand nicht, warum der andere ihn wegschickte. Schämte sich Naruto vielleicht für irgendetwas? Aber für was denn? Was beiden passiert war, dafür konnte keiner der beiden etwas. Außerdem wusste der Uchiha von den Vergewaltigungen, auch wenn der Blonde diese in seinen Erzählungen nie erwähnt hatte. Vielleicht war dies der Grund. Er rang kurz mit sich, ob er Naruto diese Information verraten sollte. Aber war es sonderlich gut, wenn man nach dem Aufwachen sofort mit den qualvollen Ereignissen konfrontiert wurde? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe. „Naruto…“, flüsterte er leise und wollte wieder nach dem anderen greifen, aber dieser wich so gut es ging aus. Sasuke beließ es dabei und stellte sich wieder in seiner vollen Größe auf. „Ich weiß von allem Bescheid, auch von den Foltermethoden, die du mir verschwiegen hast…“ Nichts wusste er! Leicht verzweifelt schüttelte der Blonde seinen Kopf und eine kleine Träne löste sich. Wenn Sasuke von allem wusste, dann würde er ihn sicherlich anders behandeln. Sicherlich würde er ihn nicht einmal mehr ansehen geschweige denn berühren wollen. Erneut bebten seine Schultern und eine weitere Träne perlte von seinem Kinn ab. Er unterdrückte ein Schluchzen und versuchte genug Halt und Standhaftigkeit in seine Stimme zu bekommen, wie es ihm möglich war. „Nichts weißt du!“, sagte er leise und wunderte sich sehr, wie ruhig seine Stimme doch war. „Sonst würdest du mich anders behandeln.“ „Von woher glaubst du, dies beurteilen zu können?“ Auch Sasuke seine Stimme war ruhig und beherrscht. Jetzt in einem regelrechten Gefühlschaos auszubrechen, hätte sicherlich die ganze Situation nur noch verschlimmert. Er seufzte leise. Lag es wirklich daran, dass der Blonde Angst hatte, dass der Uchiha ihn eventuell hassen könnte, oder ihn verabscheute, nur weil er mit anderen Männern schlafen musste? Na gut, er war wütend, aber gewiss nicht auf den Blondhaarigen. Sondern auf sich selber, weil er gottverdammt nicht stark genug war, dieses zierliche und gebrechliche Geschöpf zu beschützen. Uchiha hin oder her, er war sicherlich kein wirklicher Erbe dieses Clanes. Auch wenn er die Augen – das Sharingan – besaß, so fehlte es ihm anscheinend an Stärke das zu beschützen, was er liebte. Und dies war nicht viel außer Naruto und Hiroshi. Außerdem, was brachte ihm das Sharingan jetzt noch? Er war blind, egal wie oft Tsunade ihm versicherte, dass sich seine Augen bald erholt hätten. Er war gottverdammt blind! Was war er doch für ein großer Uchiha! Ein Nichts war er! Er hatte nichts mehr, was seinem Namen noch alle Ehre erweisen konnte. Aber er konnte sich nicht in Selbstmitleid ertränken, schließlich hatte es seinen blonden Geliebten weit aus schlimmer erwischt. „Wenn du denkst, dass ich dich verabscheue, hasse oder dich ekelig finde, dann liegst du falsch…“, meinte er ruhig und senkte seinen Kopf kurz, um sich noch einmal zu sammeln. „Schließlich war es nicht deine Schuld dass-“ „Rede ich undeutlich? Du sollst dich verpissen!“, motzte der Uzumaki laut los. Er wunderte sich gerade, wie gefasst er reden konnte, obwohl schon mehrere Tränen seine Wangen gestreichelt hatten. Aber warum? Verstand Sasuke es nicht oder wollte er es nicht verstehen? Naruto konnte und wollte ihn hier nicht sehen. War dies zu undeutlich oder zu viel verlangt? Sollte er es dem anderen vielleicht noch deutlicher machen? Der Blonde zuckte zusammen, als sich sein Gegenüber zu ihm runter beugte. Ein tonloses „Warum?“ formten die rosigen Lippen des Schwarzhaarigen. Panisch griff er mit seiner Hand über sein Bett und versuchte irgendwas zwischen die Finger zu bekommen. Sein Blick war ruhelos und irrte ohne Ziel durch sein Zimmer. Plötzlich entdeckte er nahe bei sich ein Glitzern. Ehe sein Verstand erfasst hatte, nach was er eben griff, flog dieses Etwas auf den Uchiha zu. Klirrend zersprang das Glas in einige Splitter, als es auf den Boden aufprallte. Wasser verteilte sich über diesen. Sasuke blieb starr in seiner Position. Das Wasserglas hatte seine linke Schläfe gestreift. Er zuckte schmerzlich zusammen, als einige Splitter sich in seine Fußgelenke schnitten. War er im falschen Film? Innerlich aufgewühlt – was er aber niemals äußerlich zeigen würde – richtete er sich wieder auf. Seine rechte Hand zitterte. Was war nur mit dem blonden Chaoten los? Er verstand ihn nicht. Was wäre gewesen, wenn Naruto ein Kunai zur Hand gehabt hätte? Hätte er dann auch keine Scheu gehabt, es zu werfen? Was hatte er gemacht, dass der andere ihn so hasste? Was war das Problem von seinem Blondhaarigen? Warum sprach er nicht mit ihm darüber? „Ich verstehe dich nicht. Was habe ich dir denn angetan, dass du mich so… so hasst?“, hauchte er die Frage und senkte wieder seinen Kopf. Seine Ponyhaare fielen ihm ins Gesicht, dass man seine Mimik nicht ablesen konnte. „Ich…“, begann Naruto und versuchte den immer größer werdenden Kloß herunter zu schlucken. „Ich…“ Erneut scheiterte er. Zitternd biss er sich auf seine Unterlippe und suchte nach geeigneten Wörtern. Was sollte er dem anderen sagen? Die Wahrheit? Sollte er ihm eiskalt sagen: „Hey, ist doch nicht so schlimm. Mir geht es gut, bis auf die Tatsache, dass du mich vergewaltigt hast.“ Das klang zu sehr abgedroschen. Plötzlich fiel ihm der Satz von dem Fuchsungeheuer wieder ein: „Ich bin mir sicher dass er seine Gründe hatte, warum er dich so sehr verletzt hat.“ Naruto schüttelte leicht den Kopf. Welche Gründe hatte man bitteschön um jemanden zu vergewaltigen? Keine… Er wusste einfach nicht mehr weiter. Verzeih ihm… dieser Satz klang so leicht, aber die Tatsache, ihn umzusetzen war schwieriger als gesagt. Er konnte es einfach nicht. Nicht jetzt… Vielleicht später, aber vielleicht auch nie. „Bitte geh…“, hauchte er nur noch leise und verzweifelt, ehe ihm ein lautes Schluchzen über seine Lippen kam. Sasuke zuckte merklich zusammen, als er das Schluchzen hörte und biss sich auf seine Unterlippe. „Ich werde eine Schwester und Tsunade holen.“, sagte er kalt, kälter als wie beabsichtigt. Seit längerem hatte er nicht mehr so mit dem Uzumaki geredet. Hatte sich nicht so unnahbar ihm gegenüber verhalten. Er wandte sich um und tastete sich zur Tür. Im Rahmen dieser blieb er mit dem Rücken zu dem Blonden stehen. „Es tut mir wirklich leid… verzeih mir.“, flüsterte er nur noch leise und schloss die Tür hinter sich. Zurücklassend einen weinenden Naruto, der sich verzweifelt die Tränen versuchte von den Wangen zu wischen. Verzeih mir… dies war leichter gesagt als getan… ~to be continued~ Es könnt ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf. Deine Zweifel töten Deine Phantasie. Wo ist Deine Neugier? Was lässt du geschehen? Ah… Ah… Es könnt ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf… © Songtext "Es könnt ein Anfang sein" by Rosenstolz Kapitel 27: Angst ist eine Schwäche ----------------------------------- Viel zu viele Träume Hab` ich schon verloren Keine Spuren hinterlassen Als wär` ich nie geboren Viel zu viele Jahre Der Hoffnung hingegeben Auf Moment der Erlösung Auf ein neues Leben Viel zu viele Male Ausgestoßen, angespieen Mir bleibt kein and`rer Ausweg Als von hier zu fliehen Ich schweife durch die Nacht Und bin zum letzten Schritt bereit Ich bin am Ende angelangt Ich kann nicht mehr, es tut mir leid! ~*~*~ Kapitel 25: Angst ist eine Schwäche Naruto versuchte so gut es ging, seine Beine näher an sich heran zu ziehen. Wie ein Häufchen Elend saß er auf seinem Bett und unterdrückte sein Schluchzen und seine Tränen. War er vielleicht zu hart zu Sasuke gewesen? So wie dieser seine letzten Sätze mit einer Kälte ausgesprochen hatte, sicherlich. Er schniefte laut auf und wischte sich erneut über seine Augen, um den Tränenfluss zu stoppen. Eigentlich hatte er sich ihre erste Begegnung anders vorgestellt. Eigentlich wollte er seine Gefühle herunter schlucken und gute Miene auf böses Spiel versuchen. Schließlich konnte Sasuke nicht sehen, ob Narutos Lächeln echt war. Aber am Ende war ihm das alles zu schnell. Er verstand Sasuke ein wenig. Solch eine Sehnsucht und Leidenschaft konnte man nur schwer unterdrücken, vor allem wenn man für längere Zeit getrennt gewesen war. Aber bei Naruto hatte die Angst und Panik die Liebe und Sehnsucht einfach überrannt. Erneut bebten seine Schultern und er vergrub sein Gesicht in seinen Knien. Sasuke tastete sich über die Gänge des Krankenhauses. Seine Gedanken waren alle durcheinander. Aber genauso auch seine Gefühle. Von Enttäuschung, zur Wut und Hass, aber auch Verzweiflung war alles dabei. Was war mit seinem blondhaarigen Chaoten los? Was hatte der Schwarzhaarige gemacht, dass dieser ihm mit solch einen Hass gegenüber trat? Wie sollte er sich dem andren Gegenüber verhalten? Was sollte er machen? War es überhaupt seine Schuld und seine Aufgabe etwas an ihrer Situation zu ändern? Leicht schüttelte er den Kopf, um diesen wieder klar zu bekommen, als er plötzlich in jemanden hinein lief. „Sasuke?“ Der Uchiha horchte auf. War das Sakura? Nicht ganz sicher fragte er noch einmal nach. „Sakura?“ Die Rosahaarige nickte, erkannte aber schnell, dass es der andere gar nicht sehen konnte. „Hai. Was machst du hier, Sasuke?“ Leicht neigte sie ihren Kopf zur Seite und musterte ihren Gegenüber. Dieser sah ziemlich blass aus, so als würde er jeden Moment zusammen brechen. Etwas besorgt legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Naruto…“, stammelte der andere und sie hob skeptisch eine Augenbraue. War mit dem Blondhaarigen irgendwas nicht in Ordnung? Leicht drückte sie etwas zu, damit der andere endlich mit der Sprache raus rückte. Dieses Schweigen war alles andere als beruhigend. „Er ist wach, ich suche nach Tsunade-Sama.“, sagte Sasuke unbeteiligt und emotionslos. Erleichtert atmete sie aus, war aber im nächsten Moment wieder etwas besorgt. Warum sagte der Uchiha dies in solch einem kalten Tonfall? „Ich werde gleich zu Tsunade gehen, am Besten du setzt dich erst einmal.“ Kaum hatte sie diese Worte gesagt, bugsierte sie den anderen in Richtung Warteraum und drückte ihn auf einen der vielen, leeren Stühle. „Mach dir keine Sorgen…“ Und mit diesen Worten wand sie sich um, um nach der Hokage zu suchen. Sasuke hörte nur noch ihre Schritte, die sich immer weiter entfernten. Er senkte seinen Kopf, ehe er sich an diesen griff. Was hatte er denn falsch gemacht? Warum war Naruto so… verängstigt ihm gegenüber? Leicht schüttelte er den Kopf. Hasste der Blonde ihn, oder war es nur Angst? Aber warum? Er verstand es nicht. Erneut schüttelte er den Kopf. Was könnte noch Grund sein? Wenn der Uzumaki nicht wollte, dass Sasuke ihn berührte, weil er Angst hatte gehasst zu werden, dann lag er daneben. Aber der Schwarzhaarige hatte ihm doch schon erklärt, dass er da keine Angst haben brauchte. Also was wäre dann noch ein Grund? Seufzend fuhr er sich durch die Nackenhaare. Er kam zu keiner Lösung. Erschrocken zog er die Luft ein, als erneut jemand eine Hand auf seine Schulter legte. „Oi, so schreckhaft?“, fragte der Neuankömmling belustigt und Sasuke brummte leise. „Kakashi…“ Der Grauhaarige grinste unter seiner Maske, ehe er eine besorgte Miene aufsetzte. Langsam ließ er sich neben seinem Schüler nieder und legte diesem einen Arm über die Schulter. Bestimmend drückte er ihn näher an sich. Auch wenn Sasuke alt genug war, sein Sensei merkte, dass dieser gerade eine Umarmung brauchte – auch wenn es nur so eine kleine war. „Was ist los? Stimmt was mit Naruto nicht?“, fragte er frei heraus und bemerkte, wie der Angesprochene leicht zusammen zuckte. Irritiert hob er seine eine Augenbraue. Also lag er richtig. Besorgnis kroch in ihm hoch. Schließlich lag ihm der Blonde sehr am Herzen. „Hat sich sein Zustand verschlechtert?“ Sasuke schüttelte den Kopf. Nein, dies war nicht der Fall. Körperlich schien Naruto wieder fit zu sein, aber mental… Zitternd biss er sich auf seine Unterlippe und vergrub seinen Kopf in seine Hände. Er war einfach nur noch am Ende. Verzweifelt und kaputt. Wie sollte es weiter gehen? Was sollte er noch machen? Es war schon lange her, als ihn das letzte Mal solch eine Verzweiflung gepackt hatte. Das letzte Mal war, als Itachi seine Familie und den ganzen Clan ausgelöscht hatte. Damals hatte er sich so ähnlich hilflos und überfordert gefühlt, wie jetzt. Wie sollte sich da Naruto erst fühlen? Kurz erinnerte er sich an den letzten Satz des grauhaarigen Oto-Nin: „Er wird nie mehr derselbe sein…“ Vielleicht hatte Kabuto recht mit dieser Aussage. Sein Geliebter wird nie mehr der sein, der er vorher war. Es war zum Verrückt werden… „Ich weiß einfach nicht mehr weiter…“ Selbstmitleid half ihm nicht weiter, aber er wusste einfach nicht mehr, was er noch machen sollte. Er spürte, wie ihn sein Sensei näher an sich drückte. Am liebsten würde er weinen. Aber… Ein Uchiha weinte nicht… Eine kleine Träne sickerte durch den Verband und rollte über seine Wange. Ein Uchiha war besser als andere... Aber trotzdem gab es jemanden, der besser war als er. Ein Uchiha gab seine Schwäche nicht preis… Seine Hilflosigkeit konnte man ihm regelrecht ansehen. Ein Uchiha sorgte sich nicht um jemanden… Die Sorge um Naruto hatte ihn fast um den Verstand gebracht. Ein Uchiha kannte keine Reue… Immer wieder bereute er es, dass er nicht geholfen hatte. Ein Uchiha zeigte kein Mitleid… Ihm tat es leid, was sein Geliebter durch machen musste. Ein Uchiha hatte keine Angst… Die Angst nie mehr in die blauen Augen zu sehen, hatte ihn verrückt gemacht. Ein Uchiha fühlte nichts… Und trotzdem war die Liebe zu Naruto so groß. Ein Uchiha hatte seinen Stolz... Ein Uchiha durfte dies nicht. Ein Uchiha durfte das nicht. Wie oft hatte er tagtäglich diese Regeln von seinem Vater zu hören bekommen? Ein Ninja musste eine gefühlslose Marionette des Kampfes sein. Ein Ninja durfte kein Gefühl seinem Gegner gegenüber zeigen. Gefühle waren Schwäche. Sasuke hatte genug von diesen Regeln gebrochen… Er war alles andere. Ein starker Shinobi. Ein guter Teampartner. Vielleicht noch ein guter Vater und Liebhaber. Aber kein wirklicher Uchiha mehr… Und die Erkenntnis, dass er allein sein ganzes Leben nur von einen einzigen Namen abhängig gemacht hatte, traf ihn wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Für was brauchte er diesen Namen? Nur damit er wusste, dass er stark war... Narutos azurblaue Augen blickten müde zur Zimmerdecke. Er hatte sich in der Zwischenzeit wieder gerade auf den Rücken gelegt. Die eine Hand hatte er in sein Krankenhaushemd gekrallt. An der Stelle wo er zur Zeit den meisten Schmerz spürte. Nicht körperlich, aber psychisch. Er hörte seinen eigenen Herzschlag in seinen Ohren. Er hörte noch die Stimme des Schwarzhaarigen, wie dieser verzweifelt wissen wollte, warum er so zu ihm war. Naruto wusste die Antwort… aber er würde Sasuke diese niemals sagen. Jetzt auf jeden Fall nicht. Vielleicht konnte er alles einfach verdrängen? Einfach schlucken und versuchen, nicht mehr daran zu denken? Er selber wusste doch nicht einmal, wie er selbst damit umgehen sollte. Wie konnte es da der Schwarzhaarige erst wissen? Gar nicht… Jeder verarbeitete Erlebnisse doch immer anders… Zitternd fuhr er sich durch sein Ponyhaar und schloss seine Augen. Vergessen… Verzeihen… Beides klang so leicht, aber die Umsetzung war so schwer. Würde er denn wirklich alles vergessen können? Seine Finger fuhren zitternd über seine Brust und ertasteten den Verband an der Stelle. Er wusste genau, was darunter verborgen war. Er wusste nicht wie schlimm die Narbe aussah, ahnte aber, dass eine geblieben war. Bei dem Gedanken daran, wie sie entstanden war, liefen ein Haufen Bilder vor seinem Inneren Auge ab. Ihm wurde schlecht. Hektisch schlug er sich seine Hand vor den Mund und riss erschrocken seine Augen auf. Ihm lief der eiskalte Schweiß über die Stirn. Mühselig rappelte er sich nach oben und suchte verzweifelt nach etwas, wo er sich übergeben konnte. Zwanghaft versuchte er es zurück zu drängen. Aber zu spät. Die säurehaltige Flüssigkeit bahnte sich einen Weg nach oben. Hastig beugte er sich zur Seite. Einiges landete auf seiner Bettdecke, vieles auf dem Boden neben ihm. Leicht verzog er sein Gesicht. Es roch unangenehm und sah ziemlich unappetitlich aus. Er fand es einfach nur ekelhaft. Er widerte sich selber an. Wie sollte er denn jemals wieder in den Spiegel blicken können? Sein Atem war ein angestrengtes Keuchen. Schnell wand er seinen Blick ab und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren – außer auf den Gedanken, dass sein Körper schmutzig war. Das Erste, was er machen würde, wenn er wieder aufstehen durfte, wäre eine kräftige Dusche. Allein um dieses Schmutzgefühl loszuwerden. Ob es etwas half oder nicht, ließ er vorne weg. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken blickte der Blonde auf die Tür und rief ein zögerndes „Herein…“. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür und Tsunade trat ein, hinter ihr zwei junge Krankenschwestern. Naruto senkte seinen Kopf ein wenig, versuchte mit Gewalt nicht auf sein Missgeschick zu schauen. Seine Hände krallte er in seinen Schoß. Seine Lippen bebten und er biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie kam es ihm vor, als wenn er die Kontrolle über sich selber verlieren würde. Er war schließlich ein Shinobi. Sollte er da nicht Ruhe bewahren? Sollte er nicht trotz alledem einen kühlen Kopf bewahren? Das schaffte er nicht… Das war er sich bewusst. Und diese Erkenntnis machte ihm Angst. Ein Kontrollverlust seiner Gefühle war das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Schließlich hatte er es bisher doch immer geschafft, seine Maske aufrecht zu halten. Hatte trotz Leiden und Trauer ein Grinsen auf dem Gesicht. Seine Maske bröckelte. Stück für Stück, während die Angst eiskalt und gnadenlos seinen Rücken hoch kroch und sein Herz in ihre Krallen nahm… Langsam trat die Ältere an das Bett des anderen und musterte den Jungen vor sich, welcher apathisch auf seine zitternden Händen blickte. Ein leichter, trüber Glanz bildete sich in ihren Augen. Was musste der Blonde denn noch alles durch machen, damit er glücklich sein konnte? Aber am meisten fragte sie sich: Wie schaffte es ein Mensch, so viel Leid zu ertragen. ohne daran zu zerbrechen? Nein… sicherlich war Naruto schon mehrmals zerbrochen, nur wusste er sich weiter zu helfen und hatte immer alles als Lappalie überspielt. Wie oft hatte sie ihn mit ausgestreckten Zeigefinger auf andere zeigend gesehen und den Satz gehört „Ich werde bald Hokage!“? Oft genug. Sie hatte das alles immer als kindische Sprüche angesehen – auch wenn sie niemals daran zweifelte, dass der Uzumaki irgendwann Hokage wurde – aber jetzt verstand sie, warum er dies sagte. Er selbst brauchte einen festen Halt. Mit diesen Sprüchen und allem anderen wollte er sich selber motivieren, einen sicheren Stand geben – ansonsten wäre er sicherlich schon mehrmals zusammen gebrochen, vor allem aber auch zerbrochen. Leise seufzte sie und blickte kurz über das Bett, als sie das Malheur auf der Decke und dem Boden sah. Zuerst hatte sie es gar nicht wahrgenommen – da sie mit ihren Gedanken nur bei Naruto war – aber jetzt konnte sie es auch riechen. Schnell zeigte sie einer der Schwestern die Sauerei, welche sofort beseitigt werden sollte. Tsunade selber schritt näher zu dem Blondhaarigen ans Bett und blieb vor diesem stehen. „Schön das du wieder wach bist. Wie geht es dir?“, sagte sie ruhig und emotionslos, erhielt aber keine Antwort. In ihrem Inneren aber war sie mehr als froh. Wie viele Nächte konnte sie nicht mehr richtig durchschlafen, weil sie um Naruto besorgt war? Kurz blickte sie an dem Blonden vorbei zu der Krankenschwester, welche pikiert die Sauerei wegwischte. „Mach das ja ordentlich!“, wies sie die junge Frau an, welche sich gleich gewissenhafter – aber nicht weniger angeekelt – an ihre aufgetragene Arbeit machte. Die andere Hilfsschwester entfernte die einzelnen Maschinenkabel und Kanülen von dem Uzumaki und räumte die Gerätschaften professionell und geordnet zusammen, ehe sie mit einem kleinen Wagen alles aus dem Zimmer schob. Leicht nickte die Hokage und widmete wieder ihren Blick Naruto. „Kannst du aufstehen und dich bitte auf den Stuhl dort drüben setzen?“, sagte sie ruhig und zeigte in die eine Zimmerecke, wo eine kleine Sitzgelegenheit aus zwei Stühlen und einem runden Tisch stand. Die Angst, dass Naruto sie gar nicht richtig wahrnahm, da er immer noch teilnahmslos vor sich her starrte, stieg. Naruto hörte ihre Stimme. Sie klang ruhig und weit entfernt. Zögernd schob er seine Bettdecke ein wenig zur Seite und rutschte zur Bettkante vor. Für einen kurzen Moment ließ er seine Beine über das Bett baumeln. Er war sich nicht sicher, ob er es überhaupt schaffte aufzustehen und zu laufen. Schon jetzt bemerkte er wie schlapp sich seine Beine fühlten. Durch das lange Liegen musste sich sein Körper erst einmal wieder an Bewegungen gewöhnen. Zitternd und langsam setzte er den ersten Fuß auf den Boden und biss sich auf seine Unterlippe. Er konnte das nicht… Aber er musste, oder? Naruto war sich nicht einmal in dieser Sache sicher. Verlangte man jetzt von ihm, dass er allein zu diesem Stuhl ging oder stellte man es ihm frei? Leicht schüttelte er den Kopf und suchte nach etwas, woran er sich festhalten konnte. Das Erste was er zu Greifen bekam war der Arm der Hokage. Leicht zuckte er zusammen und biss sich wieder auf die Unterlippe. Konnte er so einfach Hilfe annehmen? Zeigte er damit nicht eigentlich Schwäche? Und wenn er schwach war würde er nur wieder verletzt werden… Schnell ließ er den Arm los und stellte auch seinen zweiten Fuß auf den Boden. Kraftlos schob er die Ältere ein wenig zur Seite und ging taumelnd an ihr vorbei. Der Weg war nicht weiter als ein bis zwei Meter, aber für ihn kam es vor, als würde er nie enden. Erleichtert seufzte er auf, als er die Stuhllehne in seiner Handinnenfläche fühlte und setzte sich sofort hin. Sein Blick ging ziellos im Raum umher. Er fühlte sich beobachtet. Als würde man alle Aufmerksamkeit auf ihn richten. Dieses Gefühl war ihm unangenehm. Früher wollte er immer Aufmerksamkeit. Wollte, dass man ihn beachtete, aber vor allem auch achtete. Aber jetzt… Jetzt war es ihm einfach nur unangenehm im Mittelpunkt zu stehen. Am liebsten wollte er sich wie eine graue Maus verstecken und von Keinem mehr beachtet werden. Einfach unauffällig weiter leben. Sein Blick traf sich kurz mit den Nussbraunen Augen der blondhaarigen Hokage. Sofort wand er seinen Kopf zur Seite und konzentrierte sich auf einen toten Punkt an der Wand. Am Besten an nichts mehr denken… Tsunade seufzte geschlagen. Sie fühlte sich einige Jahre älter und so sah sie auch aus. Schnell huschte ihr Blick zu der Krankenschwester, die dabei war das Bett neu zu beziehen und bald das Zimmer gänzlich verlassen würde. Langsam ging sie auf den Uzumaki zu und setzte sich ihm gegenüber. Zuerst wollte sie mit ihm die nächsten Schritte erklären, ehe sie eine Routineuntersuchung bei ihm startete. Die Schwester verließ das Zimmer und schloss mit einem Klacken die Tür hinter sich. Endlich waren beide allein. Erneut seufzte sie und musterte zum erneuten Male den Jungen vor sich. Sie stützte sich mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch ab. Ihren Kopf stützte sie ein wenig mit ihren Händen ab und verdeckte somit ihren Mund. Somit konnte man nicht erkennen ob sie nun ernst schaute, schmunzelte oder dergleichen. Einige Minuten vergingen, in denen beide sich nur anschwiegen. „Was glotzt du so?“, fauchte Naruto sie an, bereute es aber im nächsten Moment wieder. Sein Gesichtausdruck sah für einige Sekunden verletzt und hilflos aus, aber in der nächsten Sekunde härteten sich seine Gesichtszüge wieder und er blickte weiter starr auf einen toten Punkt an der Wand. Es nervte ihn, dass man ihn anstarrte, als wäre er ein seltenes Tier im Zoo. Erneut biss er sich auf die Unterlippe. Was wollte sein Gegenüber von ihm? Sicherlich nicht nur, dass beide hier einfach saßen und sich anschwiegen. Dafür brauchte er niemanden, das konnte er auch alleine ganz gut. „Sicherlich willst du mir etwas sagen…“ Aus den Augenwinkeln aus beobachtete er die Hokage und sah, wie diese erschöpft ihre Augen schloss. Auch jetzt bemerkte er, dass sie leichte Augenringe hatte. War er etwa der Grund, dass sie die letzten Nächte nicht richtig schlafen konnte? Erneut biss er sich auf die Unterlippe und stützte seinen Ellenbogen auf die Tischplatte. Er bettete sein Kinn in seine Handfläche. Am liebsten würde er jetzt seine Augen schließen und sich entspannen, aber die Angst all diese schrecklichen Bilder wieder zu sehen, steckte noch in seinen Gliedern. Außerdem hatte er jeden Muskel gespannt und seine Körperteile in Bereitschaft, falls ihm jemand zu nah kam oder ihn angreifen wollte. Tsunade wollte das Thema nicht mehr länger hinaus schieben. Sie konnte diese angespannte Stimmung zwischen ihnen beiden nicht ertragen. Ihr Gegenüber war sonst immer ein aufgewecktes Kerlchen, aber jetzt saß vor ihr alles andere als ein hyperaktiver Teenager. Es war, als hätte sie vor sich eine leere Hülle sitzen, dessen Seele zerrissen war – was in Naruto seinem Fall vielleicht auch stimmte. „Du bist Jo-Nin.“, sagte sie frei heraus und beobachtete mit Genugtuung den verwirrten Gesichtsausdruck des Chaos-Nin. Sie schmunzelte leicht hinter ihrer vorgehaltenen Hand, damit es der andere nicht sah. Sofort konnte sie in die blauen Augen von ihm sehen, welche leicht trüb und müde wirkten. Ihre Freude sank ein bisschen, als sie diese glanzlosen Augen sah, welche einst so viel Hoffnung und Freude ausstrahlten. „Wie komme ich zu dieser Ehre?“, fragte Naruto sie und Tsunade setzte wieder in ihrer Erzählung an. „Diese eine B-Rang Mission war eine versteckte A-Rang Aufgabe. Der Hohe Rat hatte verlangt, dass du diese Mission beschreitest. Da du der Schüler Jiraiya warst, legten sie viel Hoffnung in dich. Als Gegenleistung, weil man dir einiges verheimlicht hatte, solltest du den Rang des Jo-Nin nach erfolgreicher Erfüllung erhalten. Es war so etwas wie eine Prüfung.“ Leichte Wut kochte in ihr hoch. Sie kannte den hohen Rat und wusste genau, wie dieser über Naruto dachte. Sie legten großen Wert in den Blondhaarigen… Damals hätte sie in der Besprechung zu dieser Mission gerne laut aufgelacht. Der Hohe Rat verabscheute den Blonden wie viele andere im Dorf auch. Sie vertrauten ihm nicht, da er das Kyuubi in sich trug und somit eine Gefahr für Konoha sein könnte. Sie war sich sicher, dass die Ratsmitglieder mehr gehofft hatten, dass der Uzumaki bei dieser Mission sterben würde. Aber sie hatte nie die Hoffnung aufgegeben und an den Blondhaarigen geglaubt. Leicht schüttelte sie den Kopf und betrachtete wieder den Jungen vor sich, dessen Miene zwischen Unglaube, Freude und Desinteresse schwankte. Die letzte Emotion gewann den Kampf des Mienenspiels. Ein uninteressant klingendes „Aha.“ bekam sie als Antwort. Vielleicht sollte sie schnell weiter fortfahren. „Aber ich werde dir vorerst noch keine Missionen geben. Ich möchte erst, dass du wieder fit wirst. Wo wir schon beim zweiten Punkt wären. Du wirst in den nächsten Monaten therapeutisch betreut werden…“ „Was?“, hauchte Naruto fassungslos und sah seine Gegenüber an, als wäre sie ein unbekanntes Objekt aus dem Todeswald. Ihm kam es soeben vor, als würde Tsunade ihn als verrückt oder durchgeknallt abstempeln. „Ich brauche keine Hilfe.“, wisperte er zitternd und senkte seinen Blick auf die Holzmaserung der Tischplatte. Er war nicht schwach. Er war stark genug, diese Sache allein durch zustehen. Er wollte nicht abhängig und hilflos sein. Er wollte niemanden mehr so nah an sich heran lassen. Was wäre, wenn der Therapeut ein Mann war? Wie sollte Naruto sich ihm gegenüber verhalten? Nein… er war sich sicher, die Ältere würde ihm eine Frau zuteilen. Schließlich wusste sie sicherlich schon von seinen Misshandlungen - er hatte Probleme an den Gedanken, dass er vergewaltigt wurde. Irgendwie kam ihm das alles nur sehr irreal vor. Aber es war die eiskalte Realität. Und er spielte in dieser die Hauptrolle des Opfers. Er wollte keine Hilfe… Aber er hatte auch die Erkenntnis, dass er ohne fremde Unterstützung gänzlich zu Bruch ging. Das er es allein niemals schaffen konnte. Das war einfach unmöglich… „Nach der Untersuchung werde ich entscheiden, wann du wieder aus dem Krankenhaus entlassen wirst.“, sprach die Blondine weiter und Naruto versuchte mit aller Macht ihren Worten zu lauschen. Er wurde bald entlassen… Jetzt erreichte ihn die Erkenntnis, dass er immer noch kein zu Hause hatte. Was sollte er machen? So schnell würde er sicherlich nicht eine neue Bleibe finden. Er hatte ja nicht einmal genug Geld um sich neue Möbel und dergleichen zu besorgen. Von der Miete ganz zu schweigen. Seine kleine Wohnung hatte wegen Baufälligkeiten nicht viel gekostet, weswegen er immer gut um die Runden kam. Wie sollte es dann weiter gehen? Würde seine neue Wohnung genauso baufällig und billig sein, wie seine alte? Oder hatte Tsunade schon einen Ort, an dem er bleiben sollte? Hoffentlich musste er nicht mit einem Mann seine Wohnung teilen. Aber eine Frau würde sicherlich nicht mit ihm zusammen wohnen wollen. Vielleicht sollte er vorerst zu Sakura ziehen? Am Besten er fragte nach. Zögerlich blickte er auf und sah in die braunen Augen der anderen. „Und…“ Er schluckte hart, um diesen immer größer werdenden Kloß zu lösen, der immer mehr ihm die Luft abschnürte. Warum fiel es ihm so schwer, diese kleine, kurze Frage zu sagen? War es die Angst vor der kommenden Antwort? Er wusste es nicht. „…wo soll ich vorerst bleiben?“ Schweigen… Sein Gegenüber seufzte erschöpft aus. Also hatte sie schon einen geeigneten Ort für ihn gefunden? Ihre nächsten Worte ließen den Blondhaarigen erbleichen. Sein Magen verkrampfte sich und er hatte schon die Befürchtung, dass er sich in den nächsten Sekunden wieder übergeben musste. Ihm war schwindlig, da seine Gedanken alle im Kreis rotierten und nicht zur Ruhe gelangten. Seine Augen waren schreckgeweitet und die Pupillen in ihnen kleiner als üblich. Die blauen Iriden brannten, da sich neue Tränen in ihnen sammelten und ein leichter Schatten legte sich über diese. Blanke Panik… und Angst krochen seinen Rücken hinauf, stellten seine Nackenhärchen dort zu Berge, während der eiskalte Schweiß auf seine Stirn trat. Er hörte sein eigenes Blut in seinen Ohren rauschen und spürte dieses in seinen Adern pulsieren. Er hielt die Luft an. Sein ganzer Körper bebte unkontrolliert. Er stand kurz davor zusammen zubrechen und ohnmächtig zu werden. Das Schlimmste, was er sich je vorstellen konnte, war eingetreten und setzte für einige Sekunden seinen Herzschlag aus. „Du wirst bei Sasuke wohnen.“ ~to be continued~ Viel zu viele Worte Haben mich zerstört Und jede Silbe Hat mein Leid vermehrt Viel zu viele Schmerzen Hab` ich schon erlebt Um noch etwas zu fühlen Das mein Herz erhebt Was gesagt ist, ist gesagt Was geschehen ist, ist geschehen Die Welt dreht sich trotzdem weiter Sie wird sich immer weiter drehen... © Songtext "Es tut mir leid" by L'Ame Immortelle Kapitel 28: Because you love him... ----------------------------------- The pain that grips you, The fear that binds you, Releases life in me. In our mutual shame we idolize, To blind them from the truth, That finds a way from who we are. Please don't be afraid, When the darkness fades away. The dawn will break the silence, Screaming in our hearts. My love for you still grows. This I do for you. Before I try to fight the truth, My final time. Can't wash it all away, can't wish it all away. an't cry it all away, can't scratch it all away. ~*~*~ Kapitel 26: Because you love him… “Nein…”, wisperte er leise und biss sich so auf seine Unterlippe, dass sie zu bluten begann. Auffallend lief die rote Flüssigkeit über sein blasses Kinn und tropfte auf die Tischplatte. Dass sein Gegenüber einen geschockten Ausdruck auf dem Gesicht hatte bemerkte er nicht mehr. Seine Gedanken überschlugen sich. Sein Herz raste in seiner Brust, als wolle es ausbrechen. Warum er? Fragte er sich und sprach es laut aus. „Warum bei ihm?“, hauchte er leise und starrte auf die Holzmaserung vor sich. Schnell wischte er sich mit dem Handrücken über das Kinn. Er konnte der Frau nicht ins Gesicht sehen. Sicherlich konnte man eine ganze Palette an Emotionen in seinem Gesicht ablesen. Seine Hände legte er auf seinen Schoss und verkrallte sich in den Stoff seiner Boxershorts. Erschrocken beobachtete Tsunade die Reaktion des anderen. Sie hatte eigentlich mit einer positiven oder desinteressierten Reaktion gerechnet. Die Positive, weil sie dachte, dass die beiden sich anscheinend näher standen, als einige dachten und wussten. Schnell fasste sie sich wieder. Natürlich hatte sie einen Grund warum er zu Sasuke sollte. „Erstens: Sasuke ist blind. Er braucht jemanden, dem er vertrauen kann, der ihn führt bis er sich an seine Blindheit gewöhnt hat. Und zweitens: Sieh es als Therapie. Männer haben dir die schlimmste seelische Gewalt angetan die möglich ist. Lerne mit einem Mann einen Haushalt zu führen. Lerne das nicht jede Berührung desselben Geschlecht gleich Gewalt bedeutet. Sasuke ist der einzige, wo ich mir sicher bin, dass du dich bei ihm fal---“ Ein Lachen. Ein tiefes, dunkles, aber vor allem beängstigtes Lachen. Dieses kam von Naruto. Der Blonde hatte seinen Blick gehoben und lachte. Die Ältere wollte sicherlich sagen, dass er sich bei Sasuke „fallen lassen konnte“. Wie skurril war dieser Gedanke? Natürlich konnte Tsunade nicht wissen, dass er gerade vor Sasuke die meiste Angst verspürte. Das jede Berührung dessen wie ein Messerstich mitten ins Herz war. Sie wusste es nicht und würde es nie erfahren. Der Blonde würde darüber schweigen. Es war nur eine Sache die zwischen ihm und dem Uchiha war. Auch wenn dieser es anscheinend vergessen hatte. Der Blonde hatte Kopfschmerzen. Es war alles einfach zu viel. Langsam richtete er sich auf und senkte den Kopf. Erneut traten ihm Tränen in die Augen, die er seinem Gegenüber nicht zeigen wollte. „Was ist so lustig daran?“, fragte die Hokage vorsichtig nach. Naruto zuckte mit den Schultern. Er wusste es, sagte es aber nicht. Er wusste schon, welche Ausrede er nehmen würde. „Vergessen? Wir sind Rivalen. Es werden jeden Tag die Fetzen fliegen, das weißt du, oder?“, fragte er mit einer viel zu ruhigen Stimme nach und bewegte sich wieder in Richtung seines Bettes. Er schwankte leicht. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding. Im Laufen zog er sein Oberteil aus und warf es auf das frisch bezogene Bett. Nur träge löste er mit seinen zittrigen Fingern den Verband. Er stand mit dem Rücken zu Tsunade, nur damit diese nicht sah, wie eine kleine Träne über seine Wange rollte. Seine Maske bröckelte… Oder war sie schon gänzlich zerbrochen? Er musste sie wieder härten und je eher er damit begann, desto besser. Aber eine andere Frage war: Sollte er wirklich darauf bestehen, dass er bei Sasuke einzog? Sein Herz sagte: „Gib ihm eine Chance, er braucht dich jetzt.“ aber sein Verstand schrie ein deutliches „Nein!“. Es war zum Verzweifeln. Herz oder Verstand? Normalerweise hatte er immer auf sein Bauchgefühl gehört, aber dieses Mal fühlte es sich eher so an, als müsste er sich in den nächsten Momenten wieder übergeben… Der Verband war gelöst, rutschte von seinem mageren Körper ab und landete auf dem Boden. Verkrampft fuhr er mit seinen Fingern über die gebliebene Narbe auf der Brust. Sie sah deutlich besser aus als er sich vorgestellt hatte. Sicherlich hatte Tsunade hier alles mögliche getan, damit nicht eine zu hässliche Narbe übrig geblieben wäre. Leicht ließ er seine Schultern hängen. Auf seine vorherige Frage hatte er aber immer noch keine Antwort. Aber hatte er eigentlich eine andere Wahl? Vielleicht sollte er es riskieren… Vielleicht half ihm das wirklich, so wie ihm die Hokage das gesagt hatte. Außerdem… Er musste ja nur mit Sasuke unter einem Dach wohnen. Das sie näheren Kontakt mit einander hätten, davon war nie die Rede. Er konnte also versuchen dies zu vermeiden. Bei diesen Gedanken zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Bevor er seine Antwort sagte, kroch ihm die Angst den Rücken hinauf und versuchte ihm mit ihren Krallen die Luft zum Atmen zu nehmen. „In Ordnung… Ich werde bei Sasuke einziehen…“ ~*~*~ Akuma no me no Justu… Die Augen waren weit aufgerissen. Ein Schrei, der unter einer stärkeren Hand erstickte. Ein Herz, dass zu zerspringen drohte. Heiße, salzige Tränen liefen über die Wangen. Verwischten etwas Blut und Dreck. Perlten verschmutzt vom Kinn ab. Ein verkrampfter Körper. Eine Enge in die unaufhaltsam eingedrungen wurde. Erneut ein erstickter Schrei. Immer wieder. Bei jedem Stoß. Von Mal zu Mal brutaler und schneller. Es waren Stunden… oder Sekunden? Es war vorbei. Endlich kam sie. Alles schwarz. Die erholsame Ohnmacht… Itsu made mo kurayami no Jutsu… Erschrocken riss er seine Augen auf und bäumte sich auf. Kalter Schweiß lief seine Schläfen hinab. Sein Atmen war ein angestrengtes Keuchen. Seine eine Hand hatte er in sein Oberteil gekrallt. Hektisch blickte er sich um. Seine Sinne waren noch bei seinem Traum und erfassten nur schwer, dass er wieder wach war. Leicht senkten sich seine Augenlider etwas und er ließ sich wieder in das Kissen zurück sinken. Ihm war schlecht. Ihm kam es vor, als würde seine Luft wegbleiben. Sein Körper bebte und schmerzte, als hätte er diese Szene gerade eben real durch erlebt. Erschöpft legte er sich eine Hand über die linke Gesichtshälfte und atmete erleichtert ein, nur um sich im nächsten Moment hastig über sein Bett zu beugen und sich in den Eimer neben diesem zu übergeben. Seine Arme zitterten stark, als er sich mit diesen auf der Bettkante abstützte. Er hatte schon die Befürchtung, dass sie jeden Moment in sich zusammen sackten. Eine Träne rollte über seine Wange. Warum nur verfolgten ihn seine Erinnerungen bis in den Schlaf? Warum nur fühlte er sich so schwach? Warum nur… „Naruto?“ Hastig, sodass es ihm durch die ruckartige Bewegung schwindlig wurde, drehte er sich um. Es war dunkel in seinem Zimmer, nur das fahle Mondlicht erleuchtete etwas die Umrisse der Gegenstände in dem Raum. Der Blonde erkannte eine schwarze Silhouette, die an seinem Bett saß. Er erkannte die müde klingende Stimme, die seinen Namen rief und erneut verkrampfte sich sein Körper. Aus Angst sich gleich noch einmal zu übergeben beugte er sich sicherheitshalber über den Eimer. Aber nichts mehr kam… Sein Magen war leer, so wie er sich in seinem Körper fühlte. Leer und ausgelaugt. Er wollte an nichts mehr denken. Am liebsten wünschte er sich, dass sein Kopf genauso leer wäre wie sein Magen. Erneut wurde sein Name gerufen. Sollte er dem anderen antworten? Obwohl… dieser hatte doch schon gemerkt, dass er wach war. Wieso sollte er ihm denn noch antworten? „Es reicht wenn du morgen Vormittag kommst, um mich abzuholen…“, sagte er ruhig und bestimmend. Morgen wurde er Entlassen. Heute Nachmittag nach der Untersuchung hatte er diese Nachricht erfahren. Eine weitere Träne rollte ihm über die Wange, bei dem Gedanken, dass er morgen bei dem Uchiha einziehen würde. Er wollte allein sein. Wenigstens noch diese eine Nacht, bis er seine nächste Lebenszeit an der Seite des Schwarzhaarigen verbrachte. Er kam sich hier vor wie bei einer Zwangshochzeit. Wie ein Tier hinter Gittern ohne eigenen Willen und Entscheidungsfreiheit. Auch wenn alles gemacht wurde, damit es ihm etwas half. Obwohl... Er doch zugestimmt. Aber hatte er denn eine andere Wahl gehabt? Wieder zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen bei solch einem Gedanken. Er verstand nicht, warum dies so war... Sasuke nickte leicht auf die Aussage des anderen und stand von dem unbequemen Stuhl auf. Sein Kopf hielt er ein wenig gesenkt, ehe er sich umwand und zur Tür ging. „Ich werde dich morgen gegen zehn Uhr abholen.“, sagte er in einer gefühlskalten Tonlage. Er selber bemerkte nicht, dass er langsam wieder in sein altes Muster verfiel. Oder hatte er dieses nie vollends abgelegt? Doch… er war weicher geworden. Schaffte es zu Weinen, sich zu sorgen und Mitleid zu haben. Und er konnte auch Schwäche zeigen. Mit einem leisen Klicken schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen diese. Seine eine Hand legte er auf seine Brust und verkrallte diese dort in sein Oberteil. An der Stelle wo sein Herz war, welches sich anfühlte, als würde es jeden Moment zerspringen wollen. Sein Körper bebte etwas. Diese Unwissenheit machte ihn verrückt. Diese Ablehnung des anderen machte ihn krank. Für was hatte er die ganze Zeit gekämpft? Nur damit sie beide wieder bei Null anfangen mussten? Nein… Sie waren noch weiter unten als bei Null. Früher hatten sie sich wenigstens noch gegenseitig vertraut. Man wusste, dass man sich auf den anderen verlassen konnte. Damals hatten sie sich nicht wirklich gehasst, auch wenn sie es bei jeder Auseinandersetzung gesagt beziehungsweise geschrieen hatten. Aber jetzt? Jetzt war nichts mehr wie es vorher war. Sasuke wusste nicht einmal, ob Naruto ihn jetzt endgültig hasste. Vor allem wusste er auch nicht, warum der Blonde dies tat. Er wusste nicht, wie er mit ihm umgehen sollte. Sicherlich würde Naruto nicht mit ihm reden. Sicherlich würde er ihm nicht sagen, was er zu tun hatte. Wahrscheinlich wusste dieser selber nicht mit dieser Situation umzugehen. Wie sollte es der Uchiha dann wissen? Träge löste er sich von der Tür und schritt den dunklen Gang des Krankenhauses herunter. Naruto hörte wie die Tür wieder ins Schloss fiel. Die Schritte des Schwarzhaarigen waren gänzlich verstummt. Stumm schloss er seine Augen und ließ sich wieder nach hinten in das Kissen sinken. Sein Atem war ein hektisches Keuchen. Er rollte sich zur Seite und kauerte sich zusammen. Erschöpft öffnete er seine Augen. Er war müde, hatte aber Angst wieder einzuschlafen. Wie gerne würde er sich jetzt an eine stärkere Brust lehnen, sich fallen lassen und einfach einschlafen? Wissen, dass er nicht allein war? Aber die einzige Person, die er so nah an sich heran gelassen hätte wäre Sasuke – den er raus geworfen hatte. Er selbst hatte sich diese jetzige Einsamkeit erschaffen, indem er jeden und alles außer sich selber aus dieser verbannte. Das schwache Mondlicht schien ihm ins Gesicht und er sah nach draußen, schaute zu den Sternen auf. Das letzte Mal, wo er diesen Anblick gesehen hatte, war er auch verletzt und „krank“ gewesen. Damals hatte es ihn deprimiert, dass der Uchiha ihn nicht an ihn heran gelassen hatte. Nur kalt und abweisend zu ihm war. Und heute? Heute hatte er den Schwarzhaarigen abgewiesen, als dieser an seinem Bett über seinen Schlaf gewacht hatte. Sasuke hatte ihn weder berührt oder weiter bedrängt. Sasuke hatte ihn schlafen gelassen und aufgepasst, dass nichts passierte. Sasuke hatte sich um ihn gesorgt und selber nicht geschlafen. Sasuke hatte versucht ihn in Ruhe zu lassen, aber auch gleichzeitig für ihn da zu sein. Und er? Er hatte ihn aus Angst weggestoßen und verletzt. Nur damit er nicht verletzt wurde… War er egoistisch? Oder hatte er richtig gehandelt? Er wusste es nicht. Zitternd kauerte er sich noch mehr zusammen und verkrampfte seine Hände auf seiner Brust. Ein Schluchzen kam über seinen Lippen und kurz darauf perlten Tränen von seinen Wangen, die im fahlen Mondlicht wie silberne Kristalle aussahen. Der Mond und die Sterne waren Zeugen seiner Schwäche. Aber nur solange, bis hinten am Horizont sich der Himmel rosa verfärbte und der neue Tag anbrach. ~*~*~ Er war schon lange wach. Den Blick Richtung Boden gesenkt. Er hatte nicht geschlafen. Er konnte es einfach nicht. Sein blondes Haar hing ihm zerzaust im Gesicht und stand vom Kopf ab. Dunkle Augenringe zeichneten sich unter seinen matten, vom Weinen geröteten und aufgequollenen, azurblauen Seelenspiegeln ab. Müde saß er in seinem Krankenbett, die Zudecke über seine Schultern geschlungen, da es ihn ein wenig fröstelte. Auf den Gängen des Krankenhauses war nicht viel los. Wie spät es wohl war? Die Sonne hatte schon lange den Kampf gegen die Nacht gewonnen. Er wusste nur nicht wie lange schon. Eine Stunde? Zwei oder drei? Es war ihm egal. Denn bald würde er ihn wieder sehen. Bald würde Sasuke ihn abholen kommen. Sollte er versuchen abzuhauen? So wie früher? Leicht schüttelte er den Kopf. Es war nichts mehr wie früher. Naruto fühlte sich wie zerschlagen. Er selber spürte nichts mehr von seiner Fröhlichkeit. Zitternd legte er sich eine Hand auf die Brust und verkrallte diese ihm Stoff seines Oberteiles. Er fühlte sich an, als würde alles zwischen seinen Fingern wie Sand durchsickern. Als würde er vollends die Kontrolle über sein Leben verlieren. Die Kontrolle über seine Gefühle. Ein Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken riss er seinen Kopf hoch und wischte sich noch einmal schnell mit den Handrücken über seine Augen. „Ja…“, rief er gefasst zur Tür und setzte einen emotionslosen Blick auf. Auch wenn er es nicht zeigte, innerlich zerfraß ihn die Angst auf das Kommende. Unbemerkt zog er scharf die Luft ein, als sich die Tür öffnete. Nur noch wenige Sekunden. Als die Tür gänzlich offen war zog Naruto die Augenbraue hoch. Keiner zu sehen. Plötzlich bemerkte er, wie etwas gegen seine Beine rannte und sich an diesen festklammerte. Überrascht quiekte er auf und blickte in Richtung Boden. Ein kleiner schwarzhaariger Schopf hing wie eine schmierige Klette an seinen Waden und rieb das Köpfchen immer gegen diese. Er hatte den kleinen Jungen schon einmal gesehen. Aber woher? „Na-to, Na-to!”, rief der Kleinere freudig und schon fiel es dem Uzumaki wie Schuppen von den Augen. Auch wenn er den Namen des Kindes nicht einmal kannte. „Ah, Sasuke’s Sohn?“, fragte er noch einmal nach und Hiroshi löste sich von den Beinen. „Nein!“, sagte der Schwarzhaarige energisch und seine kleinen schwarzen Augen funkelten voller kindlichen Stolz. „Hiro!“ Naruto wollte über diese niedliche Aussage lachen und durch die schwarzen Haare des anderen fahren, aber er konnte nicht. Ihm blieb das Lachen im Hals stecken und bildete sich dort zu einem großen Kloß, welcher versuchte ihm die Luft zu rauben. Er bemerkte nicht mal, wie er hektisch nach Luft schnappte. Zitternd drückte er seine Hand gegen seine Brust und starrte zu Boden. Sein Blut rauschte durch seine Adern und er konnte es in seinen Ohren hören. Wie so oft stand ihm die Panik regelrecht im Gesicht geschrieben. Uchiha Sasuke… Der Schwarzhaarige kam gerade durch die Zimmertür. Die dunklen Augen immer noch durch einen dichten Verband verdeckt. Der Blonde wusste nicht wohin er schauen sollte. Hastig sah er sich in dem Zimmer nach jeglicher Fluchtmöglichkeit um. Die kommenden Schritten widerhallten laut in seinen Ohren wieder. Er musste etwas unternehmen. „Du brauchst nicht näher kommen!“, sagte er mit fester Stimme. Sasuke blieb stehen. Hätte er den Verband nicht dran, dann könnte man gut erkennen wie er eine Augenbraue hochzog. Leicht nickend richtete er seinen Kopf in Naruto’s Richtung. Am besten er machte alles, was der andere von ihm verlangte. Dies war die einzige Möglichkeit die er in ihrer Situation sah. Wenn er dem Blonden zu nah kam, würde dieser ihn wieder zurückstoßen. Wenn er ihn bedrängte, würde dieser nur wieder Angst bekommen. Den Uchiha erschreckte es, dass er sich nicht einmal ein kleines Bisschen in die Lage seines Geliebten versetzen konnte. Er wurde nicht missbraucht… Er wusste nicht, wie solche Opfer sich fühlten oder verhielten. Gerade diese Tatsache machte es schwer sich in sein Gegenüber hinein zu versetzen. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, während er seine Hände zu Fäusten ballte. Er kam sich immer hilfloser vor. Wie sollte es Naruto dann ergehen? Er verstand es nicht… Was ging in dessen Kopf vor? Er wusste es nicht… Wie fühlte sich der andere? Er sah es nicht… Sonst konnte der Uchiha immer hinter das falsche Lächeln des anderen blicken. Wusste wie es hinter dieser falschen Fassade aussah. Aber nun konnte er nicht einmal mehr das. „Lass uns nach Hause gehen…“ Aber eins wusste er… Sein Gegenüber war jetzt unberechenbarer denn je… ~*~*~ Naruto blieb vor dem großen, hölzernen, vermoderten Tordurchgang stehen. Die edlen, schwarzen Vorhänge, auf denen das Uchiha Emblem abgezeichnet war, waren verfleddert und abgenutzt. Er war schon öfters hier. Hatte hier sogar gewohnt, aber wenn er dieses Viertel genauer betrachtete, dann war es hier alles andere als schön. Hier hatten Menschen gelebt. Hier wurden Menschen auf brutalste Weise getötet und abgeschlachtet. Hier regierte die Angst und Einsamkeit. Es herrschten Stille und Dunkelheit. Der Uzumaki war sich sicher: Dieser Ort war wie der Tod. Kalt und leblos. Hier existierte kein richtiges Leben mehr. Sasuke und sein Sohn ausgeschlossen. Jetzt verstand er auch, warum viele früher das Uchiha Viertel gemieden hatten. Er verstand, warum der Uchiha so zurückgezogen und verschlossen war. Hier gab es nichts mehr, was man mit Fröhlichkeit, Freude und Licht vergleichen konnte. Er zuckte leicht mit den Schultern. Dann passte er super in diese Gegend. Denn auch seine Fröhlichkeit war erloschen… Leicht schluckte er und beobachtete, wie der kleine Hiroshi vor den beiden herrannte, sich zu ihnen umdrehte und freudig seine Arme ausstreckte, während er sie rief. Der Kleine konnte froh sein, dass er noch nicht wusste, dass hier vor Jahren unzählige Menschen umgebracht worden waren. Er sah diesen Ort wie jeden anderen. Er sah die schöne Seite dieses Viertels, während die anderen, die Wissenden, nur die schlechten Seiten sahen. Zögernd schielte er zu Sasuke rüber. Warum zog der Schwarzhaarige hier nicht einfach fort? Warum tat er sich diese Grausamkeit an, indem er jeden Tag an den Ort verharrte, wo vor seinen Augen unzählige Menschen gestorben waren? Weil er vielleicht nicht wusste, wohin er sollte? Sasuke hatte keinen Ort in Konoha, wo er willkommen war. Wo er bleiben konnte. Schließlich war dieser ein ehemaliger Nuke-Nin. Ein Untergebener von Orochimaru. Ein Mitglied von Akatsuki. Am Ende blieb ihm nur dieser eine Ort hier, der voller schrecklichen Erinnerungen und Einsamkeit war. Ein grausames Schicksal… Nach einiger Zeit erreichten die drei das Anwesen, indem sie wieder zusammen leben würden. Sasuke hatte ihm damals das Angebot gemacht, einfach hier zu bleiben. Er hatte es damals angenommen. Eigentlich wollte er nur vorerst bleiben, bis er eine neue Wohnung hatte. Nun würde er - wie es aussah - länger hier bleiben. Sie betraten den Flur und zogen sich ihre Schuhe aus. Während der ältere Schwarzhaarige seine ordentlich in den Schrank verstaute, warf der Kleinere sie einfach nur hinein. Naruto schmunzelte ein wenig und stellte seine eigenen Schuhe sauber in den Schrank. Immer darauf bedacht Sasuke nicht all zu nahe zu kommen. Plötzlich fühlte er die kleinen Hände von Hiroshi in seiner eigenen. Fragend sah er zu den Jungen hinab und hockte sich kurz darauf vor diesen. Zögernd strich er durch das glatte, schwarze Haar und blickte in die voller kindlichen Glanz strahlenden, schwarzen Augen. Man sah sofort wer der Vater war. Noch bevor er sich aufrichten konnte spürte er etwas Feuchtes, was seine andere Hand ableckte. Erschrocken zog er diese zurück und starrte zu Boden. Nanashi schmiegte sich an sein Knie und maunzte freudig auf. Auch ihr strich er einmal durch das Nackenfell und kraulte sie unter dem Kinn, worauf hin diese glücklich aufschnurrte. Anscheinend wurde er hier sehr vermisst. Sasuke lauschte dem kleinen Trubel im Flur und hätte gerne geschmunzelt. Aber er konnte nicht. Der Wunsch diese – sicherlich glücklich aussehende – Szene mit den eigenen Augen zu verfolgen war groß. Genauso wie der Drang diese verdammte Augenbinde zu entfernen. Langsam hob er seine linke Hand zu dem Verband und riss diesen mit einem lauten Raschen ab. Dunkelheit… Wie immer. Er hatte sich daran gewöhnt, auch wenn er gerne einmal wieder das Licht sehen würde. Gerne das Lächeln und die blauen Augen des anderen sehen würde. Ein glückliches Kinderlachen drang an seine Ohren. „Nana… warte…“, rief sein Sohn freudig und schien der Katze hinterher zurennen. Nach einiger Zeit verstummte auch das kleine Kindergetrampel. Leicht drehte der Uchiha seinen Kopf in die Richtung wo er Naruto vermutete. „Ich werde dir dein Zimmer zeigen…“ Ohne auf eine Antwort zu warten lief er den Flur entlang bis zur Treppe, die in den zweiten Stock führte. Die erste Stufe knarrte unter seinem Gewicht, genauso wie alle weiteren. Hinter sich hörte er die Schritte des Blondhaarigen. Oben angekommen tastete er sich kurz über den Flur und öffnete eine der vielen verschlossenen Türen in dem Anwesen. In der Zeit, die er nicht bei Naruto verbrachte oder verbringen durfte, war er in seinem Anwesen, hatte jeden Winkel, jede Ecke abgetastet und versucht sich zu merken, wo etwas stand oder lag. Schließlich konnte er es nicht mehr sehen. „Das Zimmer wollte ich dir zu Weihnachten schenken…“, sagte er ruhig und drehte sich leicht zur Seite. Er ließ den anderen eintreten und blieb im Rahmen der Tür stehen. „Da du und ich immer allein gelebt hatten und nicht wussten, wie es ist in Gemeinschaft zu leben, dachte ich mir, dass erst einmal getrennte Zimmer und Betten angebracht wären, bis wir uns an das Zusammenleben gewöhnt haben…“ Und Sasuke fand, dass diese Idee nicht schlecht war. Vor allem jetzt, wo Naruto ihn nicht mehr an sich ran ließ. Wo der Blonde vor allem einen Raum brauchte, wo er sich allein und in Ruhe zurückziehen konnte. Leicht löste er sich von dem Türrahmen und tastete sich mit dem Fuß über den Boden, bis er an einen kleinen Schrank aneckte. Er beugte sich über diesen und nahm das kleine, unscheinbare, silberne Ding in die Hand. Er richtete sich in seiner vollen Größe auf. Sasuke hielt den Gegenstand dem anderen vor die Nase. Ein Schlüssel mit einem kleinen, brauen Anhänger in der Gestalt eines Fuchses. „Das ist dein Zimmer und der Haustürschlüssel. Du hast freien Aus- und Eingang. Wenn etwas ist, hab keine Angst mich anzusprechen. Bei Problemen und Sorgen kannst du ruhig mit mir reden.“ Er legte den Schlüssel wieder auf die kleine Anrichte. Naruto nickte leicht auf die Aussage und betrachtete das Zimmer. Es war in hellen Gelb- und Orangetönen gehalten. Ein großes Bett stand unter dem Fenster, von welchem aus man einen guten Ausblick auf einen riesigen Kirschbaum – dessen rosane Blütenpracht in schönster Vielfalt blühte - werfen konnte. Eine breite Fensterbank mit einigen Kissen zum drauf setzen. Von dort aus hatte man sicherlich eine gute Aussicht auf den nächtlichen Sternenhimmel. Zwei große Schränke waren in dem Raum. Ein Schreibtisch und ein Stuhl. Alles sah sehr einladend aus. Von der Einrichtung her hatte Sasuke anscheinend Hilfe bekommen. Sicherlich Sakura. Leicht drehte er sich um und sah dem Schwarzhaarigen in die blassen, grauen Augen. Sie sahen tot aus. Kein Leben. Kein Glanz. Er schluckte hart und sah wieder weg. „Geh!“ Der Uchiha gehorchte. Die Tür wurde leise geschlossen. Naruto stand weiter auf seinem Platz. Die eine Hand zur Faust geballt, die andere in seinem Oberteil auf seiner Brust verkrallt. Er wollte sich eigentlich bedanken. Hätte am liebsten vor Freude über diese Überraschung, über dieses Geschenk gejauchzt. Er hätte sich freuen sollen, dass der andere ihn so sehr liebte, dass beide sogar zusammen wohnen sollten. Das er diesen Aufwand allein nur für Naruto betrieben hatte. Aber kein Ton dieser Art kam über seine Lippen. Dafür nur ein eiskalter Befehl. Leicht ließ er seinen Kopf sinken und schloss seine Augen. Seine Hand verkrampfte sich auf seiner Brust, als er diesen Schmerz in dieser spürte. Seine Schultern bebten, während er sich auf seine Unterlippe biss, um seine Tränen zu verdrängen. Er wollte nicht weinen. Er wollte nicht schwach sein. Er verstand es nicht… Warum hatte Sasuke ihn so sehr verletzt, wenn er ihn so sehr liebte? Warum konnte er es nicht verstehen? Warum schmerzte seine Brust so? So, als würde es jeden Moment zerreisen? Weil er ihn immer noch abgrundtief liebte… ~to be continued~ Lying beside you, Listening to you breathe. The life that flows inside of you, Burns inside of me. Hold and speak to me, Of love without a sound. Tell me you will live through this, And I will die for you. Cast me not away. Say you'll be with me. For I know I cannot bear it all alone. Can't fight it all away, Can't hope it all away. Can't scream it all away, It just won't fade away. Can't wash it all away, can't wish it all away. Can't cry it all away, Can't scratch it all away. © Songtext "Understanding" by Evanscence Kapitel 29: Flashbacks I ------------------------ An einem Morgen im April, kurz bevor die Nacht verschwand, nahmst du Abschied hier ganz still. Etwas ging zu Ende und was Neues begann. Ich lag ganz tief in meinen Träumen und war wieder ganz ein Kind. Es hat sich alles so geändert, in dem Moment als du gingst. Und ich seh’s noch so wie gestern, hältst mich fest in deinem Arm. Blies den Rauch hoch in den Himmel, sagst: „Das wird schon, irgendwann…“ Und du schaust zu mir ganz traurig, ich kann nicht aufhören zu wein. Du versprichst mir mich zu halten und ich schlafe wieder ein. Und draußen ist Frühling, dabei müsst es doch schnei’n überall hör ich lachen. Warum kann ich nicht weinen? Es geht einfach weiter, als wär gar nichts gescheh’n, als gäb’s niemals ein Ende. Warum kann ich nicht weinen? *~*~*~ Kapitel 27: Flashbacks I Ein angenehmer Aprilmorgen herrschte in Konoha. Draußen zwitscherten die Vögel ihre Lieder und eine kleine Brise wehte über die Baumkronen. Erneut hatte er sich ohne einen „Guten Morgen“ oder „Ich bin weg“ aus dem Haus geschlichen. Es gelang nicht immer. Naruto wusste gar nicht mehr, wie und wann er gestern ins Bett zum Schlafen gegangen war. Am Abend davor lag er noch – ein wenig verkrampft zwar – in den Armen des Schwarzhaarigen und sie hatten sich angeschwiegen. Wie lange wohnte er jetzt schon bei Sasuke? Ein Jahr könnte hinkommen. Leise seufzte er, als er eine neue Seite des dicken Wälzers durchblätterte. Bei jedem leichten Windzug ertönte das Geräusch eines leisen, klingelnden Glöckchen. Es war silberfarben und hing an einem dunkelblauen Band um seinem Hals. Naruto hielt kurz inne und berührte mit seinen Fingerspitzen das Glöckchen. Erneut klingelte dieses auf und wippte kurz freudig hin und her. Ein zaghaftes und seltenes Lächeln legte sich auf seine Züge. Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem er sich dieses Glöckchen an den Hals gebunden hatte… Es waren seit seiner Krankenhausentlassung zwei Wochen vergangen. Sasuke und er waren sich nicht mehr so nah wie vorher. Selten wechselten beide Worte, nur wenn der Schwarzhaarige ihn fragte, ob er was Essen wollte. Gerade saß er auf seinem Bett und starrte an die Wand vor sich. Seine Gedanken rotierten immer wieder ins Leere. Diese verdammten Fragen „Warum?“ und „Was soll ich nur machen?“ ließen ihm keine Ruhe. Er war einfach nur noch verzweifelt. Am liebsten hätte er seinen Schmerz sich aus seiner Seele geschrieen, hätte gegen Wände geschlagen und hemmungslos geweint. Selbst wenn, sicherlich schaffte er es nicht mehr irgendeine Träne zu vergießen. Die letzten Tage verbrachte er nur noch mit Selbstvorwürfen. Er hätte versuchen können etwas zu unternehmen. Aber immer wenn er sich an seine Situation zurück erinnerte, dann sah ihm jeder Ausweg aussichtslos aus. Ihm waren die Hände gebunden. Aber zu den Selbstvorwürfen mischten sich auch Minderwertigkeitskomplexe ein. Vielleicht war er es einfach nicht Wert glücklich zu leben? Die meisten Dorfbewohner hatten ihn immer gemieden. Es dauerte sicherlich nicht mehr lange und seine Freunde werden es auch tun. Und Sasuke? Seine Trauermiene verfinsterte sich für einen kurzen Moment. Er war teilweise daran Schuld. Naruto verstand nicht, warum der Uchiha sich verhielt, als würde er von dem allen nichts wissen. Als hätte er nie etwas gemacht. Ein Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken riss er den Kopf nach oben und musterte die Tür. „Naruto?“, erklang die ruhige, dunkle Stimme des Schwarzhaarigen und der eben Gerufene zuckte ängstlich zusammen. „Was?!“, rief er gereizt zurück und verkrümelte sich tiefer in seine Zimmerecke. Er kam sich gerade wie ein Tier vor, dass in die Ecke gedrängt wurde und wild um sich fauchte und kratzte, aber vor Angst den Schwanz einzog. „Darf ich kurz reinkommen?“ Skeptisch hob der Uzumaki die Augenbraue hoch. Sasuke machte doch eh immer was er wollte. Warum fragte er dann ob er in sein Zimmer kommen dürfte? „Du machst doch eh immer was du willst!“ Mit diesen Worten betrat der junge Uchiha das Zimmer. Hinter sich ließ er die Tür offen, was den Blonden erleichtert aufatmen ließ. Anscheinend wollte der andere nicht lange bleiben. Vor seinem Bett blieb Sasuke stehen und versuchte „Blickkontakt“ herzustellen, ehe er in seiner Hosentasche nach etwas suchte. Ein leises Klingeln ertönte, was den Blonden neugierig werden ließ. Leicht streckte er den Hals um zu sehen was der andere aus der Tasche geholt hatte. Es sah aus wie ein kleines Glöckchen. Ein kleines silberfarbenes Glöckchen an einem dunkelblauen Band. Dazu hatte Sasuke noch seine grünlich, schimmernde Kette, die er als Wettgewinn von Tsunade erhalten hatte. Irritiert hob der Blonde erneut eine Augenbraue und sah dem Uchiha ins Gesicht. Keine Emotion spiegelte dieses wider. Plötzlich beugte sich der andere über sein Bett. Der Blonde spannte alle seine Muskeln an, auf jeglichen Angriff oder dergleichen bereit zu flüchten. Aber nichts passierte. Sasuke legte nur das Glöckchen und die Kette auf das Bett und richtete sich wieder auf. „Wie du weißt kann ich dich nicht sehen, aber da du auch wie eine Katze durch das Haus schleichst wollte ich dich bitten, ob du dieses Glöckchen tragen kannst.“ Seine Worte klangen kalt und wie einstudiert. Wie lange spielte der Schwarzhaarige denn schon mit dem Gedanken ihm dieses Glöckchen zu geben? Zögernd griff der Uzumaki nach dem silbernen Ding und strich mit den Fingerkuppen über das glatte Metall. Ein leises Klingeln ertönte. Sollte er eingehen? „Warum?“, hauchte er leise und sah dem anderen wieder ins Gesicht. Ein leichtes, verzweifelt wirkendes Lächeln zierte die blassen Züge. „Wenn ich dich nicht sehen kann und somit nicht weiß, ob du in meiner Nähe bist, so möchte ich es wenigstens hören.“ Sasuke sprach diese Worte so verzweifelt aus, dass es dem Blonden einen Stich im Herzen versetzte. Nachdenklich kaute er sich auf seiner Unterlippe herum. Wollte Sasuke ihn etwa unter Kontrolle halten? Oder wollte der Uchiha nur wissen, wann Naruto in seiner Nähe war? Vielleicht um Komplikationen oder dumme Zusammenstöße zu vermeiden? Oder um gezielte Angriffe zu planen? Leicht schüttelte Naruto den Kopf, ehe er sich zaghaft das Glöckchen um seinen Hals band. Der blaue Stoff des Bandes schmiegte sich sanft an seine Haut. Ein erneutes Klingeln ertönte, ehe er sich auch seine andere Kette über den Kopf stülpte. Er sollte versuchen nicht so misstrauisch gegenüber Sasuke zu sein, auch wenn es ihm schwer fiel. „In Ordnung. Ich werde es tragen…“ In Erinnerung schwelgend schloss er den großen Wälzer und schob diesen wieder in die freie Stelle wo er vorher stand. Ein Seufzen floh von seinen Lippen. Erneut hatte er nichts gefunden. Aber vielleicht hatte er heute Abend etwas mehr Glück. Auch wenn er jetzt schon seit einem dreiviertel Jahr nach diesen Informationen blätterte. So schnell wollte er nicht aufgeben. Sein Blick glitt zum Fenster und er erkannte, dass die Sonne oben im Zenit stand. Mittagszeit, er würde jetzt noch schnell bei Ichiraku eine Nudelsuppe essen gehen und sich danach auf den Weg zu Kakashi-Sensei machen. Mit einem aufgesetzten Lächeln und einem leichten Winken verabschiedete er sich von der Bibliothekarin. Im Ichiraku war nicht all zu viel los. Naruto und ein anderer Shinobi aus dem Dorf saßen bei dem alten Herrn Teuchi. Schlürfend zog er seine Nudeln nach oben und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ichiraku’s Ramen schmeckten eben noch am besten. Als er sich die zweite Portion bestellte, setzte sich jemand zu ihm. „Hallo Naruto.“, rief Sakura gutgelaunt und stützte ihre Ellenbogen auf dem Tresen ab. Ihre türkisgrünen Augen musterten den anderen ausgiebig. Irritiert hob sie eine Augenbraue. Naruto sah an diesem Tag anders aus. Zwar nicht vom Aussehen her, aber von seiner Ausstrahlung. Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge und sie tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn des anderen. „Du siehst heute gut gelaunt aus. Lass mich raten: Es hat was mit einem gewissen, eiskalten Uchiha zu tun oder?“, fragte sie und beobachtete weiter die Reaktion ihres Gegenüber. Naruto hob irritiert eine Augenbraue und runzelte die Stirn. Sah er heute wirklich so anders aus? Sakura hatte zwar Recht, dass er bessere Laune hatte als all die Wochen vorher. Aber den Grund konnte er selbst nicht sagen. Lag es wirklich an Sasuke? Vielleicht. Oder er hatte einfach nur einen guten Tag – was selten vorkam. Leise seufzte er und blickte zu der Haruno herüber, bevor ihm eine neue Nudelsuppe vor die Nase gestellt wurde. „Lange her, dass wir uns so lange unterhalten haben…“ Kurz runzelte er die Stirn auf die Aussage der anderen, schlürfte noch schnell seine angesetzten Nudeln hoch und schluckte diese. „Stimmt.“, antwortete er monoton und erinnerte sich an das letzte Mal. Sicherlich war es schon fast ein dreiviertel Jahr her… Jetzt wohnte er schon drei Monate bei Sasuke. Keine Berührungen, keine ernsten Gespräche. Einfach nichts. Nicht einmal gemeinsame Unternehmungen. Naruto war ja auch nie zu Hause, außer zum Frühstücken und zum Schlafen. Und Sasuke? Er war immer noch blind und fand sich damit zurecht. Der zerschmetterte Arm von ihm war auch vollends geheilt. Der Blonde wollte gerade an der Küche vorbei aus dem Haus. Sein kleines Glöckchen klingelte leise an seinem Hals. Er trug es immer noch und hatte es seit dem nicht einmal abgemacht. Gerade bog er in den Flur, als ihn eine dunkle Stimme zum Stehen bewegte. „Naruto, wir müssen reden!“ Ein kalter Schauer jagte ihm über den Rücken. Erschrocken wand er sich an den Schwarzhaarigen und wich einen Schritt nach hinten. „Da gibt es nichts-„ „Doch gibt es!“ Die herrische Stimme seines Gegenübers ließ ihn zusammenzucken. Zögernd schüttelte der Blonde den Kopf und wollte flüchten, aber eine kräftige Hand an seinem Arm hielt ihn eisern fest. Er zitterte. Angst und Panik krochen seinen Rücken hinauf. Er versuchte, sich zu befreien, aber der andere löste den Griff einfach nicht und zog ihn näher zu sich. „Naruto, so kann es nicht weiter gehen…“ Verzweifelt klang die dunkle Stimme. Naruto versuchte sich erneut aus dem Griff zu zerren. „Verdammt! Lass mich los!“, motzte er herum und biss sich auf die Unterlippe. Fest kniff er seine Augen zusammen. Sasuke sollte ihn nicht so berühren. Er sollte ihn nicht anfassen. Aber der Schwarzhaarige ließ nicht locker. „Naruto! Warum willst du mir nicht sagen, was passiert ist?!“ Der Druck an seinem Arm verstärkte sich. Seine Schultern bebten stark. Ein leises Fauchen verließ seine Lippen, während die Angst ihm die Nackenhaare zu Bergen stehen ließ. „Lass mich los, du tust mir weh!“, knurrte er leise und zerrte erneut seinen Arm von dem anderen weg. „Ach ja? Denkst du dein Verhalten schmerzt mich nicht?! Ich will doch nur wissen, was ich getan hatte, dass du mich so hasst?! Das du mich so ignorierst?! Verdammt, ich kann einfach nicht mehr!“ schrie der Uchiha. Naruto stoppte sein Tun. Sasuke konnte nicht mehr? Was sollte der Blonde da sagen? Eine Welle an Enttäuschung – weil sein Gegenüber anscheinend wirklich nicht mehr wusste, was er getan hatte – und Wut auf Sasuke überrannten seine Gefühle. Er ließ seine Fingerknochen von seiner freien Hand knacken und holte aus. Ein Klatschen war zu hören und der Uchiha ließ ihn los. Er schnaubte leise und versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, aber es half nichts. Zitternd biss er sich auf seine Unterlippe und verpasste dem Schwarzhaarigen auf der anderen Wange eine zweite Ohrfeige. Gefolgt von einem dritten und einem vierten Schlag, ehe er seinen Gegenüber mit einem Tritt von den Beinen riss. Während seines Ausbruches bemerkte er nicht einmal, dass heiße, salzige Tränen über seine Wangen liefen. „Arschloch!“, schrie er seinen Gegenüber an und trat diesem in den Magen. „Du elendes Arschloch! Du willst wissen, was du gemacht hast?! Weißt du es nicht mehr?!“ Naruto machte eine kurze Pause und holte Luft. Er konnte einfach nicht mehr. Anscheinend musste er den Uchiha erst einmal daran erinnern, was dieser verzapft hatte. Was er ihm angetan hatte. „Was habe ich denn gemacht?!“, schrie Sasuke zurück und der Blonde verpasste ihm den nächsten Tritt mitten ins Gesicht. Naruto kümmerte es gerade wenig, dass er dem Uchiha die Nase gebrochen hatte. Auch das schmerzvolle Stöhnen hatte er gekonnt ausgeblendet. Erneut trat er auf den Bauch des anderen. „Du willst eine Antwort?! Arschloch! DU HAST MICH VERGEWALTIGT! ZUFRIEDEN?!“ Keuchend beugte er sich ein wenig nach vorne und schluchzte auf. Hastig wischte er sich über die Wangen, um seine Tränen zu verwischen, aber es half nichts. Hektisch wand er sich zur Tür und riss diese auf. Das verzweifelte „Naruto warte!“ ignorierte er. Er wollte weg. Einfach nur verschwinden. Aber egal wohin er lief, er konnte nicht vor seiner Vergangenheit fliehen. Vielleicht war er ungerecht dem Uchiha gegenüber. Vielleicht hätten sich beide wirklich mal aussprechen sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Aber nun war es zu spät… An diesem Abend traf er Sakura und hatte ihr alles erzählt… „Denkst du an den einen Abend?“ Erschrocken wurde er aus seinen Erinnerungen gerissen und starrte seine Begleitung an. Beide waren schon längst mit dem Essen fertig und schlenderten durch die Stadt. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, aber ein Lachen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Haruno. „Also doch!“ Naruto drehte seinen Kopf weg und beobachtete seine Umgebung. An jeder Ecke könnte jemand lauern… Leicht schüttelte er den Kopf. Er war wirklich viel zu paranoid. An einer Kreuzung verabschiedete sich die Pinkhaarige und ging Richtung Krankenhaus weiter. Team Sieben hatte keine Missionen mehr erhalten. Während Sakura im Krankenhaus arbeitete oder auf vereinzelten Missionen mit als Medic-Nin tätig war, hatte Kakashi eine Mission nach der anderen – wenn er nicht gerade Naruto trainierte. Mit schnellen Schritten lief dieser weiter durch die Straßen und hielt am Trainingsplatz an. „Oi Naruto! Heute so spät?“, fragte sein grauhaariger Sensei und senkte sein Buch. Welche Seltenheit, dass Kakashi so früh da war. Leicht nickte Naruto und stellte sich im geringen Abstand zu ihm. „Hab mich mit Sakura-Chan festgequatscht.“, antwortete er ehrlich und kramte in seinen Taschen nach einer einzelnen Schriftrolle. „Ah, das ist super!“, hörte er noch seinen Sensei sagen, ehe dieser in Kampfposition ging. Erneut nickte der Blonde auf diese Aussage und hielt eine Schriftrolle in der Hand. Ihr Umschlag war in einem dunklen Violett gehalten. Er fragte sich wirklich, ob er es heute schaffte. Seit zwei Monaten trainierte er dieses eine Jutsu – sofern Kakashi-Sensei Zeit hatte. Leicht biss er sich in den Daumen, bis dieser blutete und rollte die Schriftrolle aus. Nach einigen Fingerzeichen verschmierte er eine breite Blutlinie auf die Schriftzeichen der Rolle. Eine Rauchwolke entstand und ein lautes Zischen war zu hören. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Züge, als er sich an seine erste Kuchiyose mit diesen Tieren erinnerte. „Sensei Kakashi! Bringen Sie mir bitte eine neue Kuchiyose bei!“ Seine Worte sprach er ernst und voller Entschlossenheit aus, dass selbst sein grauhaariger Sensei erst einmal Blinzeln musste. Der Grauhaarige hatte soeben in seinem Flirtparadies geschmökert, während er mit Naruto eine Nudelsuppe essen war. Sofort schloss Kakashi sein Buch wieder und richtete sich auf, ehe er das Geld für die Ramen auf den Tresen legte. „Welche Kuchiyose Partner hast du dir da gedacht?“ „Königskobras…“ Erneut hielt sein Sensei inne, ehe er ein leicht angedeutetes Schmunzeln unter der Maske entdecken konnte. Was dachte dieser wieder? Durch seine Maske und dem verdeckten Auge konnte man nur selten erkennen, was Kopie-Ninja Konohagakures dachte. „Schlangen also, mh? Das hat nicht zufällig etwas mit einem gewissen Uchiha zu tun?“ Naruto zuckte ertappt zusammen. Vielleicht hatte es etwas mit einem gewissen Uchiha zu tun gehabt... Nun gut, es hatte was mit Sasuke zu tun. Auch wenn beide sich körperlich nicht mehr nah waren, so spürte er immer noch ihre innerliche Verbundenheit zu einander. Ihre Liebe… Auch wenn bei dem Blonden die Angst in manchen Momenten übertrumpfte. Und diese Verbundenheit wollte er stärken. Der Schwarzhaarige hatte als Kuchiyose Partner noch Schlangen gehabt – auch wenn er diese noch nie eingesetzt hatte. Er hatte es mal beiläufig auf einer Mission von dem anderen erfahren. Während seiner Recherchearbeiten in der Bibliothek hatte Naruto sich auch über einige verschiedene Schlangenarten informiert. Die Königskobra, eine Schlangenart aus der Familie der Giftnattern, wurde in vielen Ländern als ein Zeichen für Wissen symbolisiert[1]. „Also bringen sie es mir bei?“ Nachdenklich fuhr sich sein Gegenüber über das Kinn und ließ ein langgezogenes „Mh…“ von sich. Der Blondhaarige seufzte geschlagen. Kakashi brauchte doch nur ja oder nein sagen, was war daran so schwer? Ein wenig hibbelig, was er aber äußerlich nicht preis gab, wartete er auf eine Antwort. Manchmal könnte er seinen Gegenüber für diese Gelassenheit und Ruhe eine verpassen. „In Ordnung…“ Jetzt standen die beiden auf dem Trainingsgelände. Die ganze Theorie hatte sich der Blonde nur mit halbem Interesse angehört – schließlich zählte am Ende ja die Praxis und das Ergebnis. Der Pakt war so weit so gut auch geschlossen worden. Er hörte seinen Sensei seufzen und sah, wie dieser nur mit dem Kopf schüttelte. „Du weißt, was du machen musst?“ Leicht nickte der Blonde und biss sich in den Daumen. Das Blut verteilte er auf dem Einband der Rolle und warf diese Kakashi entgegen. Mit einem leisen Knall öffnete sich die Schriftrolle und eine Rauchwolke wirbelte auf. Ein lautes durcheinander geratenes Zischen entstand. Naruto wollte dieses Jutsu schon als gelungen ansehen, als er plötzlich von der Seite zu Boden gerissen wurde. An der Stelle wo er so eben stand rammten sich unverhemmt einige Schlangenzähne in den Boden. Irritiert blickte er zu seinen ’Retter’. Sein Sensei hockte mit einem undefinierbaren Blick neben ihm. „Du bist sicher, dass du diese Art von Schlangen kontrollieren willst?“ Bei den Worten zeigte Kakashi auf die Stelle wo so eben noch der Uzumaki stand. Naruto schaffte nur ein zaghaftes Nicken. Er hatte zwar gelesen, dass Königskobras eher friedliche Tiere waren und dem Menschen aus dem Weg gingen. Meistens bissen sie nur zu, um sich oder ihre Brut zu verteidigen. Aber bei Kuchiyose Partnern war es etwas anders. Eine Schlange akzeptierte ihren Meister erst, wenn dieser sich ihr gegenüber als würdig und stark erwies. Aber es gab auch Ausnahmen die ihren Meister nicht mit Loyalität und Vertrauen entgegen traten – einer dieser Kuchiyose Partnern war Manda. Naruto schluckte hart. Ein Biss und er könnte Tod sein. Mit der Zeit löste sich die Schlange wieder auf, schließlich wurde sie vor erst nicht mehr gebraucht. Er brauchte einige Zeit, bis er sich gefasst hatte. Noch etwas zögernd erhob er sich und schritt auf die ausgerollte Schriftrolle zu. Seine Fingerkuppen strichen über den Einband dieser. Ein vorfreudiges Funkeln leuchtete in seinen Augen auf. Eine neue Herausforderung kitzelte soeben seine Nerven. Er würde dieses Training durchziehen und mit Erfolg abschließen. Wäre doch gelacht, wenn er das nicht packen sollte… „Los!“ Naruto streckte seine linke Hand nach vorne, worauf hin die Schlange nach vorne schlängelte. Eine zweite und dritte Königskobra gesellten sich zu dieser und zielten auf die Beine des Kopie-Ninja. Sein Sensei sprang gelassen nach hinten aus. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Züge des Blonden. Mitten hinein in die Falle. Er biss sich erneut in den Daumen und formte schnell einige Fingerzeichen, ehe er seine Hand auf den Boden schlug. Ein leichtes Beben entstand und ließ beide Shinobi aufzittern. Irritiert hob Kakashi seine Augenbrauen hoch. Schon längst hatte er sein Sharingan aktiviert und setzte dieses auch ein. So eben wollte er nach hinten ausweichen, als das Beben begann, aber weit kam er nicht. Mit lautem Krachen schoss der Kopf einer riesigen Schlange aus dem Boden. Ihre schuppige Haut schlängelte sich um seinen Körper. Ein Zischen war an seinem Ohr zu hören. Aus den Augenwinkeln heraus blickte er direkt in das aufgerissene Maul einer Königskobra. Zischelnd streckte sie ihm ihre Zunge entgegen. Seine Arme wurden ihm an den Körper gepresst, so dass jegliche Bewegung fast unmöglich war. Ein Schweißtropfen lief ihm über die Schläfe. Er wusste genau: Eine falsche Bewegung, ein Biss und er wäre tot. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich unter seiner Maske ab. „Ich würde sagen: Vorbei…“, sagte er ruhig und bemerkte, wie sich das schuppige Tier von ihm entfernte und sich in Rauch auflöste. Genauso auch die anderen sechs kleineren Schlagen. Naruto rollte seine Schriftrolle zusammen. Er steckte diese zurück in seine Tasche und seufzte geschlagen aus. Das Jutsu schlauchte ein wenig, da er mit viel Konzentration und Chakra umgehen musste. Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Kopf und zuckte erschrocken zusammen, ehe sich sein Körper für einen kurzen Moment verkrampfte. „Ich bin stolz auf dich.“, sagte Kakashi und Naruto entspannte sich wieder. Es war nur sein Sensei und ihm konnte er vertrauen – auch wenn es lange gedauert hatte dieses wieder aufzubauen. Leicht verbeugte er sich vor dem Grauhaarigen und verschwand mit einem Fingerzeichen in einem Wirbel aus Laubblättern. Jetzt wollte er seiner Recherche weiter nach gehen, ehe er sich dem letzten Tagespunkt widmete: Sasuke Uchiha. Wieder saß er in der Bibliothek und nieste leise, als durch ein altes Buch eine Staubwolke aufgewallt wurde. Leicht fuhr er mit dem Zeigefinger unter seine Nase und schniefte noch einmal. Danach betrachtete er seinen Fund in seiner Hand. Ein ziemlich altes Buch. Der schwarze Ledereinband – der mit goldenen Buchstaben verziert war, welche man nicht mehr lesen konnte, war an einigen Stellen schon abgeblättert. Die Seiten waren vergilbt und rollten sich an einigen Stellen schon zusammen. Behutsam öffnete er das Buch und musste aufpassen, dass nicht die ersten Seiten schon heraus fielen. Langsamen Schrittes ging er wieder in Richtung Leseecke zu, wo er immer saß und die Bücher durchwälzte. Als er seinen Blick von dem Buch abwand, hob er überrascht eine Augenbraue hoch. „Du hier?“ Ein ziemlich gelangweilt aussehender braunhaariger Jo-Nin saß auf Naruto seinem Platz und hob mit einem Gähnen seine Hand. Seinen Kopf hatte er auf seiner anderen abgestützt. Seine Haare waren hinten zu einem Zopf zusammen gebunden, während seine schwarzen Seen seinen Gegenüber musterten. „Wenn man dich sucht, findet man dich nicht, wie nervig.“, meinte er und gähnte erneut auf. Ein gegrummeltes „Wie anstrengend…“ war zu hören. Shikamaru grinste leicht und klopfte auf den Platz neben sich. Mit einem Funken Überraschung in den Augen sah er den Blonden an, als dieser sich neben ihn setzte. Irgendwie kam Naruto ihm verändert vor, aber im positiven Sinne. Der Uzumaki war irgendwie nicht mehr so misstrauisch und verängstigt. „Du hast dich verändert…“ Ein intelligentes „Hä?“ kam über seine Lippen. Verwirrt runzelte er die Stirn. War er wirklich so sehr verändert, dass es zwei Leute in seinem Umfeld sofort bemerkten? Nun ja Shikamaru und Sakura hatte er seit Wochen nicht mehr gesehen oder hatte sich mit ihnen unterhalten. Leicht senkte er den Kopf und schüttelte diesen. „Wir haben uns ja auch lange nicht gesehen.“, gab er als Antwort und blätterte weiter in dem großen Wälzer vor sich. So viel wie er in den letzten Monaten gelesen hatte, so viele Schriftzeichen hatte er in seinem ganzen Leben nicht gesehen. Aber seit Tagen regte sich in seinem Inneren das Gefühl, dass seine Suche bald ein Ende nehmen würde. Eine kleine Stimme in seinem Kopf sagte ihm immer wieder „Bald hast du es geschafft.“ Völlig in den Text vor sich vertieft, bemerkte er die Frage des anderen erst, als dieser sie ein zweites Mal fragte. „Was suchst du eigentlich?“ Erschrocken zuckte der Blonde zusammen und blickte zu seinem Nebenmann. „Eine Antwort auf das, was Sasuke mir angetan hat…“, antwortete er ehrlich und vertiefte sich wieder in den Text. Er blätterte die Seite um, als ihn der andere wieder aus seinem Buch riss. „Wenn du gerade vom Uchiha spricht, mir fällt da noch eine mysteriöse Sache ein. Ist aber schon eine Weile her…“ Nun hatte Shikamaru die komplette Neugierde von dem Uzumaki geweckt. Naruto widmete sich weiter seinem Buch, fragte aber beiläufig ein „Ach wirklich?“ Das Nicken des anderen bemerkte er nur aus den Augenwinkeln heraus. „Das war kurz bevor du aufgewacht bist. Wir hatten uns ein wenig über die eine Woche von euch unterhalten…“ Der Braunhaarige bemerkte nicht, wie Naruto bei den Worten zusammen zuckte. Seine Hände zitterten leicht und die Seite, die er eben festhielt verknitterte ein wenig. „Über…“ Er schluckte hart. „Über was hattet ihr denn geredet?“ „Nicht viel. Sasuke ist nach meinem Satz aufgesprungen, hat den ganzen Kneipentisch abgeräumt und irgendwas gefaselt, dass du vier Mal stärker wärst, als wie du denkst und so… Danach ist er wütend raus gegangen. Wir hatten danach auch nicht weiter drauf rumgehakt.“ „Was hast du denn gesagt?“ „Keine Ahnung mehr.“ Ein Seufzen wich von Naruto seinen Lippen und er lenkte sein Augenmerk wieder auf den Text vor sich. Plötzlich sprang er auf und riss seinen Stuhl mit um, der laut krachend zu Boden fiel. Seine Augen waren aufgerissen, ehe ein freudiges Grinsen sich auf seine Lippen legte. Sein Blut raste durch seine Adern. Endlich hatte er etwas gefunden. Ob es nützlich war, würde er erst nach dem Lesen erfahren. Aber allein, dass er etwas gefunden hatte ließ die Hoffnung in sich aufkeimen. „Ich hab’s!“, rief er aus und klappte das Buch laut zu. Schnell klemmte er sich dieses unter den Arm und rannte zum Ausgang vor. „Gomen Shikamaru, ich muss was Wichtiges erledigen!“, schrie er zu dem verwirrten Braunhaarigen und winkte der Bibliothekarin mit dem Satz „Das leih ich mir mal aus!“ zu. Dieser eine Satz in diesem Buch hatte wieder Hoffnung in ihm aufkeimen lassen. Blicke in die Augen des Teufels – der Akuma Clan ~to be continued~ Und ich fühl’s noch so wie damals, deine Augen schön wie's Meer. Rufst mir liebevoll entgegen: “Du ich brauch dich doch so sehr. Du bleibst für immer doch mein Engel, ganz egal was du auch machst.“ höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst. Und draußen ist Frühling, dabei müsst es doch schnei’n. Überall hör ich lachen… Warum kann ich nicht weinen? Es geht einfach weiter, als wär gar nichts gescheh’n, als gäb’s niemals ein Ende. Warum kann ich nicht weinen? „Du bleibst für immer doch mein Engel, ganz egal was du auch machst.“ höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst… Höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst… © Songtext "An einem Morgen im April" by Rosenstolz [1] Wadjet ist die ägyptische Göttin der Königskobra, das Symbol des Wissens (ein Dank an die mich vor Monaten auf diese Idee gebracht hat) Kapitel 30: Flashback II ------------------------ Ich verstecke Dich Vor Deinem schlimmsten Traum. Und wärme Dich, wenn Du an Dir erfrierst. Ich küsse Dich, Wenn Dich keiner küssen mag. Und liebe Dich, wenn Du Dich wieder verlierst. Ich hab genauso Angst wie Du... Meine Flügel sind aus Blei. Und bist Du verrückt, bin ich`s um so mehr! Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer... Ich denk mir für Dich einen Himmel aus. Und glaub für Dich, wenn Du selber nicht glaubst. Ich denk für Dich die Sonne neu. Und klau sie Dir, wenn Du Feuer brauchst. ~*~*~ Kapitel 28: Flashbacks II Es war ein warmer Aprilmorgen in Konoha. Die Sonnenstrahlen zwängten sich durch den kleinen Spalt der dunklen Gardine. Die Vögel sangen draußen ihre Lieder und ein sanfter Wind wehte durch die Gassen des verlassenen Uchiha Viertels. Eine dunkle Zudecke raschelte leise auf und der Bewohner des Bettes bewegte sich. Verschlafen lugte ein schwarzhaariger Kopf heraus. Ein Gähnen verließ seine Lippen, während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. Wie lange hatte er denn eigentlich geschlafen? Eine Uhr in seinem Zimmer schlug so eben Zehn. Länger als gedacht. Mürrisch schob er die Decke zur Seite und schob seine Beine über die Bettkante. Erneut gähnte er und fuhr sich durch seine schwarzen , zerzausten Haare. Seine grauen Augen ’blickten’ kurz durch das Zimmer. Er war immer noch blind, aber hatte sich daran gewöhnt. Leise murrend stellte er seine Füße auf den Boden und stemmte sich vom Bett ab. Er war noch müde, aber weiterschlafen konnte er jetzt nicht mehr. Kurz reckte er sich und ließ seine Nackenknochen leise knacken. Er war ein wenig verspannt, aber ansonsten ging es ihm gut. Kurz massierte er seine Schultern und ließ den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren… Naruto und er saßen beide gestern auf dem Sofa in der Wohnstube. Sasuke wusste nicht genau, wie spät es war. Die Uhr hatte vor einiger Zeit neun Uhr geschlagen. Sachte strich er dem anderen durch die blonden Haare. Zwirbelte diese ein wenig um seinen Zeigefinger und ließ sie wieder fallen, nur um dieses Spiel erneut zu spielen. Der Kopf seines Geliebten lag auf seiner Schulter. Sachte lehnte sich der Blonde an seine Brust, während er auf seinem Schoß saß. Seine andere Hand hatte er locker auf der rechten Schulter von Naruto liegen – falls dem Blonden die Berührungen zuviel wurden, hatte er immer noch die Möglichkeit von Sasuke herunter zu steigen. Der Uchiha wollte dem anderen diese Freiheit lassen. Naruto allein sollte bestimmen, wie lange sie ihre „Therapie“ durchziehen wollten. Er hatte dem anderen die Wahl gelassen. Hatte es ihm angeboten, dass sie zusammen Schritt für Schritt diese Sache durchzogen. Dass sie zusammen einen Neustart machen konnten. Sasuke wollte diese unermessliche Angst, die Naruto vor ihm hatte, einfach Schritt für Schritt überwinden. Am Anfang hatten sie mit kleinen Streicheleinheiten begonnen. Er hatte dem Blonden immer nur sachte - als wäre dieser aus Porzellan – über die Wange gestrichen. Täglich ein bis zwei Mal. Nur um ihm zu zeigen, dass nicht jede Berührung schmerzte. Wenn Naruto nicht von alleine kam, dann fragte er immer, ob er den anderen berühren durfte. Er akzeptierte ein „Nein.“. Jetzt waren beide schon soweit, dass er den Blondhaarigen unter Erlaubnis von ihm aus küssen durfte. Oder das beide - so wie heute Abend – zusammen auf dem Sofa saßen und sich gegenseitig berührten, schmusten oder kuschelten. Ab und an kam es auch vor, dass Naruto von sich aus eine Umarmung von ihm wollte. Er vermutete einfach, dass sein Geliebter damit nur Geborgenheit und vielleicht eine Bestätigung wollte, dass er ihm nie wieder solch einen Schaden zufügen würde. Diese kleinen Momente genoss er mit vollen Zügen, auch wenn er immer wieder diesen Schmerz in seiner Brust hatte. Er liebte Naruto. Daran hatte sich trotz ihrer Situation nichts geändert. Oft kam es ihm vor, als ob er sich von Tag zu Tag mehr in diesen zerbrechlichen Jungen verliebte. Aber je größer die Liebe wurde, desto qualvoller war der Schmerz in seiner Brust. Manchmal verletzte ihn das abwesende und abwehrende Verhalten des anderen. Das Vertrauen in Naruto zu ihm war zerbrochen. Manchmal war es mühevoll, dieses Vertrauen wenigstens für einen kurzen Moment zu gewinnen. Es war fast so ähnlich wie ein Geben und Nehmen. Er verteilte die zärtlichen Berührungen und der andere hatte die Wahl, ob er diese annahm und ihm vertraute oder nicht. Dieses Spiel spielten die Beiden seit der Offenbarung von vor neun Monaten. Die Offenbarung, dass er es war, der den Blonden vergewaltigt hatte. Das er es war, der ihm den größten Schmerz in dieser schrecklichen Woche verursacht hatte. Bisher hatte Sasuke auch noch nie eine heftige Abweisung bekommen oder die Anweisung, dass er mit dieser „Therapie“ aufhören sollte. Zu Beginn an hatte sich vieles zunehmend gebessert. Auch wenn sie zwischendrin viele Tiefschläge und Fortschrittschwierigkeiten hatten. Sasuke fand dies vollkommen in Ordnung, auch wenn er sich manchmal nach etwas mehr sehnte… Aber die Angst, Naruto dadurch vielleicht ganz zu verlieren, war größer. Weiter strich er durch die Haare und streichelte den Oberarm des anderen. Erneut zwirbelte er einige Strähnen um seinen Zeigefinger. „Deine Haare sind länger geworden…“, hauchte er leise und hörte auf, mit den einzelnen Strähnen zu spielen. Leise klingelte ein Glöckchen im Raum. Er bemerkte, wie sich der Blonde in seinen Armen bewegte. Vermutlich sah er zu ihm auf. Schließlich konnte er es nicht sehen. Er spürte zitternde Finger an seiner Wange und bemerkte, wie ihm einige verirrte Strähnen hinter das Ohr gestrichen worden. „Deine aber auch…“, hauchte die dünne, zitternde Stimme des anderen. Naruto hatte Angst… Sasuke spürte es. Schon allein, weil der andere verkrampft in seinen Armen lag. Die ruhige, schöne Stimme seines Engels bebte. Langsam löste er seinen Arm von der Schulter des anderen. „Wenn es dir zu viel ist, dann kannst du ruhig für heute Schluss machen…“, sagte er ruhig und ließ auch die andere Hand von dem Blonden ab, sodass dieser absteigen konnte. Er wartete kurz, als er plötzlich die zitternden Hände in seinem Oberteil spürte. „Kann…“, hauchte Naruto leise und stoppte im Satz. „Mh?“ „Kannst… kannst du mich… eventuell…“ Erneut verstummte die bebende Stimme und es herrschte für eine kurze Zeit Stille. Er kannte dieses Verhalten von dem Uzumaki. Wenn Naruto etwas wollte, traute er sich nicht, es zu sagen. Sein Geliebter presste das Gesicht an seine Brust. Sachte fuhr er durch das blonde Haar, über die Schläfen die Wangen herunter und ruhte mit der Hand unter dem Kinn. Er fühlte unter seinen Fingerkuppen, wie der andere zitterte und schwitzte. „Darf ich dich küssen?“, fragte er ruhig und wartete auf die Antwort. Sasuke bemerkte ein zaghaftes Nicken und zog sachte den anderen näher zu sich. Leicht trafen sich ihre Lippen. Naruto seine Unterlippe zitterte stark. Sasuke bemerkte auch, wie sich die Finger des anderen immer mehr in sein Oberteil verkrallten. Schnell löste er sich von seinem Geliebten und wartete wieder auf dessen Reaktion. Hinter ihnen schlug die Uhr gerade zehn. „Sasuke?“ „Mh?“ „Darf… darf ich noch… hier bei dir… also…“ „Wenn du möchtest, kannst du gerne noch hier mit mir so sitzen…“ Gestern war Naruto irgendwann eingeschlafen. Er hatte den Blonden hoch ins Zimmer getragen und dort ins Bett gelegt. Sich erneut streckend ging er rüber ins Badezimmer und entledigte sich dort seiner Anziehsachen – welche er danach in den Wäschekorb warf. Im Haus war es ruhig. Hiroshi schlief sicherlich noch und von Nanashi war auch nichts zu hören. Und wie er Naruto kannte, war dieser bestimmt wieder stiften gegangen und zur Bibliothek zum Recherchieren – ansonsten hätte er das kleine, silberne Glöckchen klingeln hören können. Er fragte sich öfter, was der Uzumaki so versessen suchte, so dass er seit fast einem Jahr tagtäglich in die Bücherei des Dorfes ging. Es musste etwas Wichtiges sein. Sasuke hatte oft das Bedürfnis danach zu fragen, was der andere suchte. Aber er wollte ihm nicht zu nah treten. Langsam stieg er unter die Dusche und stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur ein. Sanft prasselten die Tropfen auf seinen Nacken und entspannten dort die Muskeln etwas. Er war in letzter Zeit öfters verspannt und unausgeschlafen. Nicht nur die Sache mit Naruto beschäftigte ihn, sondern auch das ungewöhnliche Magengefühl, dass bald etwas passierte. Er hoffte sehr, dass er sich da vielleicht irrte… Nach einer Viertelstunde stieg er wieder aus der Dusche und schüttelte seine nassen Haare einmal durch. Vereinzelte Tropfen flogen nach allen Seiten. Er tastete nach einem Handtuch und wickelte sich dieses um die Hüfte. Einzelne Wassertropfen liefen über seinen nackten Oberkörper, perlten von diesem ab, nur um am Ende im Handtuch zu versickern und von diesem aufgesogen zu werden. Langsamen Schrittes ging er aus dem Bad zurück in sein Zimmer, trocknete sich ab, um im nächsten Moment einen Yukata[1] anzuziehen. Der blaue, baumwollartige Stoff schmiegte sich sanft an seine Haut, während er alles mit einem weißen Obi[2] um seinen Hüften zusammenhielt. Schnell schlüpfte er in die hölzernen Getas[3], trocknete sich seine Haare ein wenig ab und verließ das Zimmer wieder. Im Lauf band er sich seine länger gewordenen Haare zusammen und strich sich die langen Ponysträhnen hinter das Ohr. Seine Schritte führten ihn ins untere Geschoss. Im Flur blieb er kurz stehen – so wie jedes Mal, wenn er an dieser Stelle des Hauses ankam. Der Schock von vor einem dreiviertel Jahr saß noch tief in seinen Knochen. Zögerlich strich er mit der Schuhspitze über eine Bestimmte Stelle des Holzbodens. An dieser Stelle hatte er knallhart die Wahrheit ins Gesicht geschrieen bekommen… Naruto wohnte jetzt schon seit knapp drei Monaten bei ihm. Aber nichts lief zwischen den beiden. Keine einzige Berührung. Kein einziges, anständiges Gespräch. Sie hatten nichts mehr miteinander gemacht. Der alleinige Grund war, dass der Blonde sich immer mehr von ihm entfernte. Entweder war sein Geliebter nie zu Hause oder ging ihm strikt aus dem Weg. Langsamen Schrittes ging er durch das Haus. Sein zerschmetterter Arm war ohne Probleme vollends geheilt. Bei seinen Augen sah es leider anders aus… Er konnte immer noch nichts sehen, aber er hatte sich schon lange mit den Gedanken angefreundet, dass er blind bleiben würde. Auch wenn er nie wieder in die tiefen Ozeane des anderen sehen konnte… Sasuke war gerade dabei sich einen Tee aufzusetzen. Das Wasser kochte vor sich her, während er in seinen Gedanken versunken war. Seine Arme hatte er auf die Anrichte der Spüle abgestützt. Sein Kopf war gesenkt. Wie lange wollte er sich diese Situation noch antun? Seine Grenze war fast erreicht. Er konnte einfach nicht mehr nur noch “zusehen“ und nichts unternehmen. Heute würde er Naruto zur Rede stellen. Träge hob er seinen Kopf, als er das leise Klingeln des silbernen Glöckchen hörte. Der Blonde wollte wieder stiften gehen… Aber nicht mit ihm! Das Glöckchen wurde lauter und Sasuke stellte das Wasser vorerst aus. Mit leisen Schritten ging er zur Küchentür und blieb im Rahmen dieser stehen. Seine Unterlippe zitterte vor Aufregung. So nervös war er noch nie gewesen. Aber so konnte es wirklich nicht mehr weiter gehen. Hoffentlich machte er keinen Fehler. „Naruto, wir müssen reden!“ Seine Stimme war tief und ruhig. Langsam trat er aus der Küche hinaus in den Flur. Die Schritte des anderen verstummten, genauso wie das leise, beruhigende Klingeln des Glöckchen. Leicht strich er sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Erneut klingelte das silberne Glöckchen. Erneut hörte er einen dumpfen Schritt auf den hölzernen Fußboden. „Da gibt es nichts---“ setzte sein Gegenüber zu reden an, aber er unterbrach diesen. Sie hatten genug Dinge zum Reden und Klären. Er ging weitere Schritte nach vorne. „Doch gibt es!“, herrschte Sasuke ihn an und streckte seinen Arm nach vorne. Der Blonde war im Begriff erneut zu flüchten. Er hörte es an dem leisen, schnellen Klingeln im Raum. Schnell packte er den Arm des anderen und hielt diesen eisern fest. Naruto’s Arm zitterte stark. Er spürte es, aber er würde ihn nicht wieder gehen lassen. Mit Kraft versuchte er den Uzumaki näher zu sich zuziehen. Die Gegenwehr von der anderen Seite aus ignorierte er. „Naruto, so kann es nicht weiter gehen…“, hauchte Sasuke mit einer Stimme, die voller Angst und Zweifel war. Der andere versuchte weiter sich aus seinem Griff zu zerren. „Verdammt! Lass mich los!“, motzte sein Geliebter, aber auch dies ignorierte er. Er biss sich auf seine Unterlippe und versuchte seine nächsten Worte weise zu wählen. Aber irgendwie hatte er nicht die richtige Konzentration… Alles in seinem Kopf drehte sich. Er wollte doch einfach nur noch Antwort auf seine vielen Fragen. „Naruto! Warum willst du mir nicht sagen, was passiert ist?!“, hauchte er leise. Instinktiv verstärkte er den Druck auf dem Arm. Sein Griff war wie der eines Falken. Sobald dieser edle Vogel sein Opfer in seinen Krallen hatte, ließ er dieses auch nicht mehr los. Er wollte doch nur endlich Klarheit… War das zu viel verlangt? „Lass mich los, du tust mir weh!“, knurrte der Blonde leise und startete wieder einen Versuch sich zu befreien. Sasuke schnaubte leise. ER tat IHM weh? Was sollte er denn sagen? Ihn verletzte das Verhalten des anderen genauso. Seine Schultern bebten leicht und seine Hand, mit der er Naruto’s Arm umklammert hielt, zitterte stark. Er konnte einfach nicht mehr. Diese Unwissenheit und Hilflosigkeit zerfraß ihn innerlich. Nur mit Mühe und Geschrei bekam er die nächsten Worte über seine Lippen: „Ach ja! Denkst du dein Verhalten schmerzt mich nicht?! Ich will doch nur wissen, was ich getan habe, dass du mich so hasst?! Das du mich so ignorierst?! Verdammt, ich kann einfach nicht mehr!“ Stille… Sein Gegenüber bewegte sich nicht mehr. Plötzlich hörte er ein leises Knacken und im nächsten Moment traf ihn mit voller Wucht eine Ohrfeige. Erschrocken ließ er den anderen los und taumelte einen Schritt nach hinten. Er spürte ein schwaches Pochen in seiner Wange. Aber die Zeit um mit seiner Hand darüber zu fahren hatte er nicht. Kurz darauf folgte ein zweiter Schlag auf seine andere Wange. Dann ein Dritter und Vierter, bevor er plötzlich buchstäblich den Boden unter den Füßen verlor. Schmerzvoll hatte ihn sein Gelieber von den Beinen gerissen. Er hatte nicht einmal mehr die Chance wieder aufzustehen, da er erneut einen Tritt in seinen Magen bekam. Scharf zog er die Luft ein und ließ sie mit einem leisen Zischen wieder raus. Ein pochender Schmerz zog sich von seinem Bauch bis zu seinen Lungen hoch. Was hatte der Blonde auf einmal? Er verstand es nicht… „Arschloch!“ wurde ihm ins Gesicht geschrieen und danach kam wieder ein Tritt. „Du elendes Arschloch! Du willst wissen, was du gemacht hast?! Weißt du es nicht mehr?!“ tobte der andere weiter und es herrschte kurz Ruhe. Anscheinend musste sein Gegenüber selber erst einmal die passenden Worte finden. Sasuke’s Körper erzitterte leicht vor Schmerz. Leicht biss er sich auf die Unterlippe. Was hatte er denn gemacht, dass der andere ihn SO bestrafte? Das er IHN ignorierte? IHN zusammenschlug? IHN so hasste? Er verstand es nicht. Was zur Hölle hatte er denn gemacht, dass Naruto so mit ihm umsprang? Er ballte seine Hände zu Fäusten, welche stark zitterten und schluckte den Drang und den Hass herunter, dem anderen einfach ins Gesicht zu schlagen. „Was habe ich den gemacht?!“, schrie er und bemerkte, wie der andere ihm eiskalt ins Gesicht trat. Er rutschte einige Zentimeter über den Boden. Etwas warmes lief aus seiner Nase. Sicherlich gebrochen… Er hatte auch ein lautes Knacken vernehmen können. Schmerzvoll stöhnte er auf und hatte nicht einmal die Zeit richtig durchzuatmen, da der andere ihm erneut auf den Bauch trat. Aber die nächsten Worte brannten sich tief in sein Herz und schnürten dieses mit Stahldrähten zusammen… Sasuke schluckte hart und ging weiter in die Küche. Schnell setzte er Wasser für den Tee auf und lehnte sich mit dem Rücken an die Anrichte der Küchenspüle. Ein leises Maunzen war zu hören und schon im nächsten Moment fühlte er das weiche Fell von Nanashi an seinen Beinen. Leicht schmiegte sich die Katze an seine Waden. Langsam hockte er sich zu ihr herunter und kraulte sie unter dem Kinn, bevor er sie auf den Arm nahm. Schnurrend schmiegte sie sich an seine Wange und er streichelte durch ihr Rückenfell. Sachte drückte er das Tier mehr an sich. „Es macht mir immer noch zu schaffen…“, hauchte er leise und kniff seine Augen zusammen. Er fühlte die raue, feuchte Zunge der Katze an seinen Wangen und wie diese leicht über seine Augenlider leckte. Als wollte Nanashi sagen: „Wein ruhig.“ Zitternd stoppte er seine Streicheleinheiten und knabberte auf seiner Unterlippe herum. Er wollte nicht mehr weinen. Er wollte es einfach vergessen. Es irgendwie verdrängen. Das Letzte, was er wollte war, dass durch diese Sache sein ganzes Leben bestimmt wurde. Es war passiert. Man konnte es nicht mehr rückgängig machen. Sie konnten nur aus ihrer Situation das Beste machen. „Du weißt was ich gerade denke, oder?“ Ein leises Maunzen war an seinem Ohr zu hören, ehe das Tier sachte in dieses biss. Manchmal wunderte sich der Uchiha, wie gut ihn diese Katze doch verstand. Bald besser als er sich selbst. Langsam ließ er sie wieder runter, damit sie den Raum verließ. Er wollte alleine sein und seine Ruhe. Mit eleganten Schritten und erhobenem Schweif stolzierte das Tier aus der Küche. Das Wasser war fertig und er goss dieses in seine Teetasse. Seine Hand zitterte etwas. Fluchend stellte er alles ab und hielt mit der einen Hand die andere fest. Sie sollte aufhören zu zittern. Aber nichts davon trat ein. Es wurde schlimmer. Und nur allein, weil er sich wieder an diese schrecklichen Stunden erinnern musste… „Du willst eine Antwort?! Arschloch! DU HAST MICH VERGEWALTIGT! ZUFRIEDEN?!“ Stille… Ein Schluchzen durchbrach diese, aber er bemerkte es nicht. Seine blinden Augen waren weit aufgerissen. Sasuke hatte die Luft angehalten. Lüge… dies war sein erster Gedanke. Aber er konnte sich es nicht vorstellen. Ein entsetzlicher Stich fuhr durch seinen Kopf. In letzter Zeit hatte er diesen öfters. Es war, als wollte sein Unterbewusstsein etwas hervor rufen, was er nicht wusste oder gänzlich vergessen und verdrängt hatte. Übelkeit stieg in ihm auf. Das Blut aus der Nase tropfte zu Boden und hinterließ dort rote Flecken auf dem Holz. Keuchend hielt er sich die Hand an den Hals. Ihm war, als würde er keine Luft mehr bekommen. Erneut war ein Schluchzen zu hören. Er hörte dieses nur sehr gedämpft. Seine Sinne waren wie benebelt. Immer wieder kreiste nur das eine Wort in seinem Kopf. Vergewaltigt… Vergewaltigt… Vergewaltigt… Immer wieder. Plötzlich hörte er das leise Klingeln des Glöckchen. Schnelle Schritte. Der andere wollte wieder flüchten. Vor ihm… „Naruto warte!“, rief er verzweifelt und versuchte sich aufzurichten. Aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Zitternd schaffte er es nur sich hin zusetzen und lehnte sich hektisch atmend gegen die Wand. Mit einem lauten Knall flog die Eingangstür ins Schloss. Er versuchte, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Versuchte ruhiger zu atmen. Aber nichts davon funktionierte. Erneut keuchte er. Ihm war es, als würde er keine Luft mehr bekommen. Seine eine Hand verharrte immer noch an seinem Hals. Vergewaltigt… Erneut schallte dieses Wort in seinem Kopf. Und erst nach einigen Minuten hatte er den Sinn der Aussage verstanden. ER hatte NARUTO vergewaltigt. Sein Kopf schmerzte, als wollte er jeden Moment explodieren. Verschwommen sah er einige Bilder vor seinen inneren Augen… Er sah in verweinte, blaue Augen, welche weit aufgerissen waren. Eine blasse Hand lag auf den geschundenen Wangen, mit der zerkratzten und verdreckten Haut. Ein schmerzerfülltes Keuchen hallte im Raum wieder. Verschwommen sah er die Gestalt unter sich an. Jemand war in den blondhaarigen Engel mit Gewalt eingedrungen. Er selber… Ein Alptraum! Das war sein erster Gedanke nach diesen Bildern. Aber es passte zu der Aussage seines Geliebten. Ihm war schlecht. Hektisch schlug er sich die Hand vor den Mund. Mit aller Mühe versuchte er sich an der Wand hochzuziehen. Zwecklos. Seine Beine gehorchten ihm nicht. Er sackte in sich zusammen und übergab sich mitten auf dem Flur. Speichel lief seine Mundwinkel entlang, während sein Körper unkontrolliert zitterte. „Verdammt…“, keuchte er heißer. Als er erneut diese verschwommenen Bilder sah, hatte er schon die Befürchtung, dass er sich erneut übergeben musste. Und dem war so. Er wimmerte und hatte Mühe sich auf seinen Armen aufrechtzuerhalten, um nicht gänzlich am Boden zu liegen. Minuten vergingen. Im Flur regierte Stille, nur das angestrengte Keuchen von ihm war zu hören. Sasuke kam sich wie ein Tier vor, welches sich im Dreck vor Schmerzen wand. Träge richtete er sich auf und stürzte gegen die Wand. Erneut verharrte er in seiner Position. Seine Knie waren wie Pudding. Er zweifelte stark, dass er überhaupt einen Schritt gehen konnte. Ihm war immer noch schlecht. Er spürte nur noch ein dumpfes Pochen in seinem Kopf. Grob biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe, die sofort mit Bluten begann. Salzige Tränen liefen über seine Wangen. Voller Wut schlug er mit der Faust gegen die Wand neben sich. Er hasste sich. Er hasste sich so sehr… Allein schon, weil er sich einfach nicht mehr daran erinnern konnte. Wie konnte dies nur passieren? Wieso wusste er nichts mehr davon? Jetzt waren noch mehr Fragen als vorher. Aber eins stand fest: Nun verstand er, warum sein Geliebter ihn so sehr ignorierte. Ihm aus den Weg ging. Ihn hasste… Sein Herz raste in seiner Brust. Es schmerzte so entsetzlich. Warum? Weil er Naruto so sehr liebte... Weil ihm schon allein die Erkenntnis das Herz in der Brust zerriss… Weil er diesen Schmerz vielleicht verdient hatte? Erneut schlug er gegen die Wand und blieb zitternd an diese gelehnt stehen. Sasuke brach fast unter dieser Last der Wahrheit zusammen. Was musste sein Kleiner denn all die ganzen Wochen mit sich herumtragen? Eine noch schwerere Last… Erneut überkam ihm die Übelkeit, aber nichts mehr kam heraus. Weitere Tränen liefen über seine Wangen. Vor einigen Minuten dachte er noch, dass er schon am Ende war. Das er schon völlig am Boden lag. Aber jetzt war er es endgültig. Er dachte eigentlich, dass er vorhin nicht mehr konnte, aber jetzt hatte ihn gänzlich die Kraft verlassen. Zitternd rutschte er wieder zu Boden und blieb erschöpft auf diesem zusammengesunken sitzen. Das war echt zu viel. Träge schlossen sich seine Augen. Sein Körper schwankte gefährlich nach vorne, ehe er dumpf auf dem Boden aufkam. Eine Schwärze umfing ihn und riss ihn in die Tiefe. Nur um dort erneut diese Bilder zusehen, wie er den Uzumaki seelisch zerstört hatte… Er hatte damals die Anzeichen nicht richtig wahrgenommen. Aber nach diesem Vorfall. Nach diesem Geständnis hatte er eher den „Blick“ für die Symptome: - Einschränkung des Selbstwertgefühls: Naruto hatte immer wieder an sich herum genörgelt. Hatte immer wieder gesagt, dass er es niemals schaffen würde. Vor allem, wenn der Blonde einfach nicht mehr konnte und abends immer wieder weinend zusammengebrochen war. - Verfolgungsängste: Auch wenn Sasuke es nicht gesehen hatte, so spürte und hörte er es an dem Glöckchen, wie oft Naruto sich hektisch in der Wohnung umgesehen hatte. Außerdem hatte er Sasuke mal beiläufig bei ihren abendlichen Kuscheltherapien erzählt, dass er Nachts immer ein Kunai in der Hand hatte, für den Fall der Fälle. Sein Geliebter war immer nervös und fühlte sich richtig paranoid. Wie nach dem Motto: Hinter jeder Ecke könnte der Tod lauern. - Kontaktprobleme: Naruto schirmte sich von allen ab. Wie oft wurde Sasuke gefragt, wie es dem Blonden ging? Bald jeder ihrer Freunde fragte ihn, wie es dem Uzumaki ging und was er machte. Er konnte nur mit den Schultern zucken. „Den Unständen entsprechen…“, hatte er immer gesagt. Woher sollte er es denn wissen? Auch vor ihm verschloss sich der Blonde, sofern er nicht unter der Last zusammenbrach und sich bei ihm ausweinte. In solchen Momenten kam sich Sasuke immer mehr hilfloser und verzweifelter vor. - Alpträume: Die ersten Nächte waren extrem. Naruto war jede Nacht schreiend aufgewacht. Aber immer wenn der Schwarzhaarige nachgefragt hatte, ob der Blonde drüber reden möchte, wurde ihm ein „Verpiss dich!“ an den Kopf geworfen. Er kam einfach nicht zu den Blonden durch. Dies waren nur die Schlimmsten und auffallendsten Anzeichen, die Sasuke mitbekommen hatte. Sicherlich waren da noch Weitere… „To-San…“ gähnte ein verschlafener Hiroshi, der gerade in die Küche getapst kam. Der Ältere quälte sich ein Lächeln ab und hockte sich hin, um seinen Sohn auf die Arme zu nehmen. Seine Hände zitterten noch etwas, aber nicht mehr so sehr. Sein Kind war jetzt fast drei Jahre alt. „Ich mach dir Frühstück…“, sagte er leise und setzte den Jüngeren auf einen Stuhl. Ehe er Essen machte. Jetzt versuchte er seine Gedanken und Konzentration auf seinen Sohn zu lenken. Auch wenn es schwer fiel. Heute Abend hätte er dann wieder seinen Blonden in seinen Armen… Er wusste, dass er sich selber mit diesem Verhalten, diesen unterdrückten Wünschen und geschluckten Ängsten selber verletzte. Er wusste es, dass es seinem blondhaarigen Geliebten auch nicht anders erging. Sie wussten, dass sie sich damit kaputt machten. Aber sie konnten nicht anders. Diese Situation hatte sich in ihr Leben so eingebrannt. Es tat nur weh, weil beide wussten, dass sie den anderen liebten… ~to be continued~ Ich hab genauso Angst wie Du... Meine Flügel sind aus Blei. Und bist Du verrückt, bin ich`s um so mehr! Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer... Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit dem Leben! Und hatte schon immer Schwierigkeiten, das auch zuzugeben! Ich wollte schon immer schneller laufen, höher fliegen! Und wollte schon immer höher hinaus und bin doch drunter geblieben... Ich hab genauso Angst wie Du... Meine Flügel sind aus Blei. Und bist Du verrückt, bin ich`s um so mehr! Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer... © Songtext "Ich hab' genauso Angst wie du" by Rosenstolz [1] Yukata: japanisches Kleidungsstück meistens aus Baumwolle, dass nach dem Baden im Hotel, zu Sommerfesten oder als Schlafanzug getragen werden kann [2] Obi: schärpenartiger Gürtel [3] Getas: Holzsandalen Kapitel 31: Willkommen im Auge des Teufels - Der Akuma-Clan ----------------------------------------------------------- Sweet is her talk and she smiles like a beauty queen. And she's got everything that makes a man start to dream. When I'm not with you she's trying to tear us apart. Don't let her catch you she's only breaking your heart. She's an angel... Angel with devil eyes! Leave that angel angel and get wise For she's got uh hu hu hu devil eyes Yeah she's got uh hu hu hu devil eyes. Sweet is her kiss and it's turning your head around And you don't think of me and of the true love we've found You'll hear her whisper tenderly calling your name But never trust her she's only playing her game. ~*~*~ Kapitel 29: Willkommen im Auge des Teufels - Der Akuma-Clan Mit einem leisen Klicken schloss er die Tür hinter sich wieder. Am Besten er setzte sich sofort in sein Zimmer und studierte dieses Buch. Hoffentlich stand da etwas Brauchbares drin. Als er sich umwand quiekte er erschrocken auf. Hinter ihm stand Sasuke, mit Hiroshi auf dem Arm. Am Boden wuselte Nanashi um ihr Herrchen und schmiegte ihren Kopf an dessen Waden. Ein leises Schnurren war zu hören, ehe sie zu Naruto tapste und sich an dessen Beine rieb. Ein kalter Schauer jagte ihm über den Rücken, als er in die grauen, ausdruckslosen Augen seines Gegenübers sah. Zu Hause hatte der Uchiha den Verband immer ab. Er kam ihm einfach „störend“ vor. Der Blonde schluckte leicht und verbeugte sich kurz vor dem anderen, was eine Entschuldigung andeuten sollte. Das Glöckchen um seinen Hals klimperte leise auf. „Entschuldigung angenommen.“, sagte Sasuke ruhig und setzte Hiroshi ab. Das kleine, unscheinbare Glöckchen um Narutos Hals diente für ihn als Kommunikationshilfe, da der Blonde selten zu Wörtern griff. An der Lautstärke erkannte er die Entfernung des anderen. Langsam schritt er auf den Blonden zu. Zögernd streckte er seinen Arm aus. „Darf ich dich berühren?“, hauchte er leise. „Ja…“, flüsterte sein Gegenüber. Ein wenig war der Uchiha schon über die schnelle Antwort überrascht. Leicht nickte er und legte seine Hand auf die warme Wange von Naruto. Sachte strich er über die Haut, fuhr mit den Fingern die Konturen des Gesichtes nach und ließ seinen Zeigefinger auf der Unterlippe des Blonden ruhen. Einen kurzen Moment zögerte er. „Darf ich di---“ „Ja…“ Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. Bisher kam es noch nie vor, dass der Blonde Sasuke geantwortet hatte, ehe dieser seine Frage stellen konnte. Erneut nickte er und beugte sich zu den anderen herunter. Leicht berührten sich ihre Lippen. Erneut bemerkte er die zitternde Unterlippe des anderen und wollte sich schon lösen, als er plötzlich am Kragen gepackt und näher an Naruto gezogen wurde. Naruto wusste in diesem Moment nicht, was ihn jetzt dazu animierte, den anderen nicht gehen zu lassen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich sonst… leer fühlen würde. Genau, dies beschrieb es am Besten. Das Buch hatte er sich unter den einen Arm geklemmt, während er die Finger seiner freien Hand in den blauen Baumwollstoff des Yukata krallte. Wie ein Ertrinkender, der nach dem letzten Strohhalm griff. So ähnlich fühlte er sich. Nach einigen Sekunden löste er sich wieder von Sasuke und sah zu Boden. Hart schluckte er den Kloß in seinem Hals herunter. Er wusste doch, dass er dem anderen eigentlich vertrauen konnte. Er wusste doch, dass der Schwarzhaarige ihn nicht verletzen würde. Trotzdem war da immer noch die Angst. Einfach, weil er immer noch nicht eine Antwort auf das Verhalten vor einem Jahr hatte. Aber trotzdem… Den ganzen Tag hatte er sich schon ein wenig merkwürdig gefühlt. Er hatte sich nach etwas gesehnt… Nach Nähe und Wärme. Genau dieselbe Geborgenheit, die ihm der andere seit Monaten gab. „Ich…“ Er schluckte wieder und versuchte gegen dieses erdrückende Gefühl anzukämpfen. Diese Last und Angst, die auf seinen Schultern lastete. Er wollte doch nur sagen, dass er ihn vermisst hatte. Wollte ihm doch nur sagen, wie sehr er sich freute ihn zu sehen. Leicht schüttelte er seinen Kopf und drückte diesen an die Brust des anderen. Er hörte Sasuke’s Herz schlagen. Es raste in der Brust, aber irgendwie hatte es eine beruhigende Wirkung auf ihn. Das Herz dort schlug nur für ihn. Leicht schloss er seine zitternden Augen, bemerkte wie der Uchiha die Arme um seinen Körper schlang und sachte an sich drückte. Erneut holte er Luft, schluckte den angesammelten Speichel in seinem Mund herunter und nahm allen Mut zusammen, um diese Angst zu bezwingen. „Ich… ich habe… dich… vermisst…“, nuschelte er gegen die Brust, sodass es kaum einer verstand. Sein Körper entspannte sich kurz. Eine schwere Last war von seinen Schultern gefallen. Er fühlte sich ein wenig freier, dabei hatte er nur einen winzigen Satz gesagt. Aber für ihn war es wichtig, dass er diese Worte seinem Gegenüber sagte. Somit hatte er es geschafft, ihm seine Gefühle zu offenbaren. Ein kleiner Schritt ins Positive. Er bemerkte, wie der Griff um seine Schultern fester wurde. Sasuke zitterte. Vor Freude! Ein wenig verstärkte er den Griff um seinem Geliebten. Um nichts in der Welt wollte er diese zerbrechliche Seele wieder hergeben. Leicht vergrub er seinen Kopf in das blonde Wuschelhaar und zog den Geruch des anderen ein. Leicht kitzelten ihn einzelne Strähnen an der Wange. Er schloss seine blinden Augen und nuschelte genauso unverständlich ein „Ich dich auch…“ Beide verharrten so in dieser Stellung. Er war einfach nur so froh… So froh, dass anscheinend alles immer mehr ins Positive rückte. Dass sie einen weiteren Schritt vorangekommen waren. Die Mühe, Geduld und endlose Zeit hatte sich gelohnt. Er konnte es richtig heraus hören. Es war ehrlich gemeint. Sein Geliebter hatte zum ersten Mal in ihrer gemeinsamen schweren Zeit seine Gefühle geäußert. Gefühle die nichts mit Angst und Trauer zu tun hatten. Sondern welche voller Sehnsucht. „Sag hast du Angst…“ „…ein wenig…“ „Soll ich loslassen?“ „…nein… noch nicht…“ Der Blonde lockerte seinen Arm ein wenig und ließ das Buch mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fallen. Zitternd hob er seine Arme an und legte diese um die schmale Hüfte des anderen. Tiefer vergrub er sein Gesicht in den Stoff des Yukata und verkrallte seine Finger in diesem. Er brauchte das. Er brauchte dieses Gefühl von Geborgenheit. Bisher hatte er dieses immer von dem anderen bekommen. Geborgenheit, Halt, Wärme und vor allem aber Vertrauen. Und Liebe… Erschrocken zuckte er über diese Erkenntnis zusammen. Sofort löste sich sein Gegenüber von ihm. Auch er lockerte seinen Griff und wich einen Schritt nach hinten aus. Leicht senkte er seinen Blick und starrte zu Boden. Dort lag immer noch das Buch. Der Grund warum er eigentlich nach Hause gekommen war. „Blicke in die Augen des Teufels…“, nuschelte er leise vor sich her und beugte sich über die alte Lektüre. Er hob das Buch auf und strich ein wenig Staub von diesem. Schnell zog er seine Schuhe aus und ging langsamen Schrittes an dem anderen vorbei ins Wohnzimmer. Naruto warf einen kurzen Blick auf den Tisch, wo zwei Tassen warmer Tee standen. Dünner, weißer, warmer Dampf stieg von den Behältern auf. Langsam setzte er sich auf das Sofa und schlug seine Beine übereinander. Er schlug das Buch auf seinem Schoss auf und begann, neugierig die Seiten durchzulesen. Sasuke war kurz in der Küche und holte dort einige Kekse. Er selber rührte nichts von dem Gebäck an. Seine Gedanken kreisten noch um die Umarmung an der Tür. Noch ein wenig aus dem Konzept gebracht setzte er sich selber auf einen Sessel, der dem Sofa gegenüber stand. Genau wie der Blonde schlug er die Beine übereinander und lauschte den Geräuschen im Zimmer. Hiroshi war wieder in seinem Zimmer und spielte anscheinend dort mit Nanashi, denn ab und an hörte er ein freudiges Lachen und ein leises Maunzen. Zu diesen Geräuschen mischte sich noch das Ticken der Uhr und ein Rascheln – als würde jemand eine Buchseite umschlagen – mit ein. Ein wenig Neugierde packte ihn. So wie es klang, hatte der andere endlich einen Anhaltspunkt zu seinen Recherchen gefunden. Aber er wollte nicht nachfragen. Auch wenn der Drang nach der Antwort dürstete. „Rin ist vom Akuma Clan oder?“ Überrascht hob er eine Augenbraue an. Warum fragte sein Gegenüber das? Leicht quittierte er dies mit einem Schulterzucken. Allein schon wenn er diesen Namen hörte, kochte in ihm die Wut auf diese Frau hoch. „Ja…“, knirschte er zwischen die Zähne durch. „Wusstest du das schon: ’Als das Dorf Konohagakure vom ersten Hokage gegründet wurde, herrschten zwischen den vielen verschieden Kekkei-Genkai Familien drei Clans mit großartigen Augenkünsten. Der Akuma-Clan mit seinem Akuma no me[1], der Hyuga Clan mit seinem Byakugan und der Uchiha Clan mit dem Sharingan. Nicht jedes Kind wurde mit dem Blut des Akuma no me gesegnet. Aber Kinder, welche die Fähigkeit vererbt bekamen, erkannte man an einem bestimmten Symptom: Im Alter von fünf Jahren erblinden sie für genau ein ganzes Jahr.’“ Naruto stoppte kurz seine Rede und schluckte hart. Er lauschte kurz der Stille im Raum und hörte dann das kindliche Lachen des kleinen Hiroshi. Der Sohn von Sasuke war jetzt drei Jahre. Also könnten sie in zwei Jahren herausfinden, ob er Erbe des Akuma Clan oder des Uchiha Clan war – sofern man diesen Aufzeichnungen Glauben schenken konnte. Es klang grausam. Allein die Vorstellung, dass man am nächsten Morgen aufstand und nichts mehr sehen konnte, außer Dunkelheit, ließ sich dem Blonden die Nackenhaare aufstellen. Ein leichter Schauer jagte über seinen Rücken und bescherte ihm Gänsehaut auf den Armen. Schrecklich… „Zwei Jahre noch… ’Diese Kinder lernten trotz ihrer Blindheit allein in der Welt zurecht zukommen. Somit war das Schicksal und das Ausschussverfahren besiegelt: Nur die Stärksten der Kinder konnten überleben und waren somit gerechtfertigt ein wahrer Erbe des Akuma Clans zu werden.’ Wie krank ist denn so etwas!“, meinte Naruto ein wenig aufgebracht. So etwas war doch bestialisch! Absurd! Wie sollte sich solch ein kleiner Wurm allein in einer großen Welt zurechtfinden? Vor allem noch blind? Gerade da brauchte man die Hilfe und Unterstützung der Familie und vor allem der Mutter. Kurz senkte er seinen Blick und starrte auf das Buch vor sich. Für was musste man denn die Stärksten aus den Clan picken? Was war der Grund dafür? Konnten nur die Stärksten etwa das Erbe beherrschen? Die anderen Kinder hatten doch somit gar keine Chance auf ein richtiges Leben. Hatten gar keine Chance, ihre Fähigkeiten vielleicht zu bessern oder zu trainieren. Die Kinder wurden von Klein auf getrimmt, die Besten zu werden. Sie hatten gar keine Zeit und Chance richtig Kind zu sein. Leicht schüttelte er seinen Kopf. Wie traurig… „Krank… ’Der Akuma Clan zeichnete sich damals schon als „teuflisches“ Bluterbe aus. Die Kinder dieses Kekkei-Genkai, welche ihre erste Prüfung bestanden hatten, wurden schon im jungen Alter von sechs Jahren zu sogenannten „Killermaschinen“ trainiert. Die Augenkunst wurde Stufenweise erlernt. Die erste Stufe - die Stufe der Lähmung – war die zweite Prüfung, welche gemeistert werden muss. Die Kinder gingen auf Jagd nach größeren Tieren wie Bären, Wölfen oder Wildscheinen. Entweder, man lähmte das Tier mit der ersten Stufe, oder man wurde angegriffen. Die zweite Stufe – die Stufe der Körperkontrolle – war die dritte Prüfung. Die Kinder…’“ Naruto hörte auf zu lesen. Er fand es einfach nur verrückt, was Kinder dieses Clans alles durchmachen mussten, nur damit sie anerkannt wurden. Er überflog die letzten Zeilen der Seite mit den Augen. Die dritte und letzte Stufe war die Stufe der vollständigen Kontrolle. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was die letzte Prüfung war, um diese Stufe zu beherrschen. Mit einem Rascheln blätterte er weiter und las wieder vor: „’Überheblichkeit und Arroganz übermannte die Herzen der einzelnen Clan Mitglieder. Schnell hielten sie sich mit ihrer perfektionierten Kunst besser als alle anderen aus dem Dorf. Sie kontrollierten mit ihren Augen viele der Dorfbewohner – von kleinen Bauern bis hin zu hohen Fürsten. Der Name von Konoahgakure geriet langsam in Verruf. Ab da lernte man diesen Clan zu fürchten und zu verachten. Aber durch ihre Augenkunst hatte keiner der Shinobi eine Chance gegen dieses Jutsu. Ein Blick und man war gefangen in seinem eigenen Unterbewusstsein.’ Als würde man seine eigene Seele an den Teufel verkaufen…“, sagte der Blonde ruhig und blätterte mit einem leisen Rascheln eine weitere Seite um. Langsam wunderte es ihn nicht mehr, dass dieser Clan vom Aussterben bedroht war. So viel Dreck, wie dieses Bluterbe in der Vergangenheit am Stecken hatte… Nun wunderte es ihn nicht, dass diese Violetthaarige – Rin Akuma – so verrückt war. In dieser Familie war man anscheinend von Geburt an von Teufel und Machtgier besessen. Oder lernten es die Kinder nicht anders? Kurz verharrte er in seiner Bewegung und blickte zu Sasuke, welcher ohne Emotionen zu zeigen, weiter ruhig vor ihm saß. Der Schwarzhaarige hatte mit ihr ein Kind… Langsam verstand er einige Zusammenhänge, aber immer noch taten sich Fragen auf. Vielleicht bekam er die Antwort auf der nächsten Seite? Er schluckte hart. Die Seite in seiner Hand raschelte leise auf. Seine Hand zitterte. Aber was war, wenn er keine Antwort auf seine Frage bekam? Wenn sein jetziger Verdacht vollkommen falsch war? Wenn… Erschrocken blickte er auf seine Hand und hob den Blick an. Wann war der andere zu ihm gekommen? Sanft wurde seine zitternde Hand von anderen, viel blasseren Fingern umschlungen. Kurz senkte Naruto seinen Blick wieder auf das Buch. Er hatte Angst… aber dieses Mal nicht vor Sasuke. Dieses Mal war es wegen der eventuell kommenden Antwort. Sollte er es einfach auf sich zukommen lassen? So wie er es früher gemacht hatte? Einfach alles spontan entscheiden und auf sich zukommen lassen? Er schluckte schwer. Seine Stimme zitterte etwas, als er weiter sprach: „’Das Akuma no me no Jutsu war die Spezialität ihres Kekkei-Genkai. Wer die letzte Stufe gemeistert hatte, konnte mit einem Blick in des Gegners Augen dessen Körper, Geist und Seele übernehmen. Das Opfer des Anwenders hat keine Kontrolle mehr über den Körper. Es hört und sieht nichts me---’ HÄ?!“ Irritiert hob Sasuke eine Augenbraue hoch. Was hatte sein Geliebter denn jetzt? „Ich versteh das nicht…“, meinte sein Nebenmann leise und er bemerkte, wie sich der Blonde neben ihm an seine Schulter lehnte. „Was verstehst du nicht?“, hakte der Uchiha sofort nach und blinzelte kurz irritiert. Was war an dieser Erklärung nicht zu verstehen? Er kapierte nicht, in welche Richtung der andere seine Frage genau genommen lenken wollte. Er wagte sich ein wenig mehr an Naruto zu rücken, mit der Hoffnung, dass dieser nicht auswich. Leicht lehnte er sich mehr an ihn und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. So wie es aussah, war der Blondhaarige noch zu sehr mit dieser Sache beschäftigt, denn er zeigte keine Reaktion auf seinen Annäherungsversuch. Schade eigentlich, aber immer noch besser, als wenn der andere wieder vor Angst erzitterte. „Akuma no me no Jutsu… Ist das nicht das Jutsu, wodurch ich dich beinahe…“ Hart schluckte Naruto und hatte Mühe die nächsten Worte über die Lippen zu bekommen. Er wusste noch genau, was er nach dieser Gefangenschaft in diesem Jutsu beinahe getan hätte. Er hätte beinahe seinen wichtigsten, geliebten Menschen getötet. Sasuke… Leicht schüttelte er den Kopf, um diese düsteren Gedanken abzuwimmeln. Der Uchiha lebte noch, dass zählte nur in diesem Moment. Auch wenn er sich immer noch schuldig dafür fühlte, was er beinahe getan hätte… Allein weil er sich von dieser schrecklichen Frau geblendet und gefangen nehmen lassen hatte. Aber er verstand es nicht. Im Buch stand, dass das Opfer in diesem Jutsu weder etwas hört noch sieht. Aber er selber hatte verzerrt gehört, was über seine Lippen kam. Er selber hatte hinter einem dichten Nebelschleier alles erkennen können. „Irgendwas kann hier nicht stimmen…“, meinte er zu sich selber und knabberte sich nachdenklich auf der Unterlippe herum. „Damals habe ich alles gedämpft und verzerrt gehört und wie hinter einem Nebelschleier alles gesehen…“ „Das liegt daran, dass sie dich nicht gänzlich übernehmen konnte…“ Naruto erschauderte, als er den warmen Atem des anderen an seinem Hals spürte. Erschrocken zuckte er zusammen und schielte zu Sasuke hinter. „Hä?“ Sasuke seufzte auf diese intelligente Aussage erschöpft auf. Sein blondhaariger Geliebter war aber auch niedlich, wenn er ein wenig verpeilt und naiv war, wie eben. Kurz überlegte er, wie er es dem anderen am Besten erklären sollte. Er selbst hatte ja auch nur eine Theorie ohne feste Beweise. „Dein Wille war stärker als ihr Jutsu. Sie konnte nur deinen Körper und deinen Geist - also die Fähigkeit zum Beispiel deine Stimme zu benutzen – übernehmen. Deine Seele konnte sie nicht wegsperren… Deswegen konntest du alles hinter diesem Nebelschleier erkennen…“, sagte der Schwarzhaarige ruhig und löste sich wieder von dem anderen. Ein wenig ließ er sich ins Sofa sinken und schloss seine Augen. Neben ihm war Stille. Sein Geliebter sagte nichts zu dieser Aussage. Oder wusste er nicht, was er sagen sollte? Ein leises „Mh…“ hörte er von Naruto. Anscheinend musste der andere das eben Gesagte erst einmal verarbeiten. „Und…“ Naruto schluckte kurz und überlegte, ob er die nächste Frage stellen sollte. Bekam er dann wirklich die Antwort, die er sich wünschte? Bekam er dann endlich das letzte Puzzelteil in diesem Puzzle zusammen? Seine Hand zitterte, weswegen er zögerlich diese auf die andere von Sasuke legte. Ein wenig hatte er schon Angst vor dieser Antwort. Angst, dass alles anders war, als er es sich wünschte. Der Blonde brauchte einen Grund, damit er der Anderen vollends verzeihen konnte. Damit er ihn endlich wieder mehr Vertrauen fassen konnte. Das er ihn ohne Angst lieben konnte… Und dies hing jetzt alles von der Antwort des anderen ab. „Und… bei dir? Könnte sie dich damit vollständig übernehmen?“, hauchte er leise. Seine Stimme versagte im letzten Teil des Satzes. Seine Hand zitterte noch mehr. Er bekam noch mit Mühe ein zittriges „Sei bitte ehrlich…“ zustande. Sasuke schwieg. Langsam legte er seine zweite Hand auf die bebenden Finger des anderen. Sein Körper war ruhig, genauso wie sein Geist. „Ja.“, antwortete er ernst und ehrlich. Er bemerkte wie der andere erschrocken zusammen zuckte. „Mein Wille wäre zu schwach, sodass sie ohne Probleme die Kontrolle über mich übernehmen könnte.“ Ein schmerzhafter Stich durchfuhr seinen Kopf. Als wollte sein Unterbewusstsein wieder etwas hervor rufen, was er vergessen hatte. Er kniff seine Augen zusammen und griff zu seiner Stirn. Besorgt und zittrig strich ihm der andere einige Strähnen von der Stirn. „Kopfschmerzen?“ „Mh… anscheinend habe ich irgendwas vergessen, was tief in meinen Unterbewusstsein verborgen ist…“, flüsterte der Uchiha leise und wartete, bis der Schmerz ein wenig abebbte. In den letzten Wochen hatte er oft solche Momente, in denen er diese starken Kopfschmerzen bekam. Immer wieder ein dumpfes, monotones Pochen in seinem Hinterkopf. Träge ließ er seine Hand wieder sinken und legte sie streichelnd auf die Hand des Blonden. Er wollte damit zeigen, dass wieder alles in Ordnung war. Das der Schmerz verebbt war. Erneut schluckte Naruto hart und wollte noch eine letzte Frage aussprechen. Wenn er diese Antwort hatte, dann war das Puzzle komplett. Dann schaffte er vielleicht auch den letzten Schritt: Sasuke zu verzeihen. Seine Hand zitterte stark. Seine Schultern bebten und seine Augen brannten. Tränen sammelten sich in diesen. Aber er wollte keine einzige weinen. In den letzten Monaten hatte er so viele Tränen vergossen. Er wollte auch jetzt versuchen stark zu bleiben. Versuchen über seinen Schatten zu springen. „Dann…“ Er brach ab und atmete tief durch. Warum war dies so schwer? Es war nur eine dumme Frage. Nichts weiter. Erneut setzte er an: „…dann könnte sie dich… auch zwingen… dass du… also…“ Erschrocken riss der Blonde die Augen auf, als der andere ihn ohne Erlaubnis küsste. Brauchte Sasuke eigentlich eine Erlaubnis? Nein… aber bisher hatte der andere ihn immer vorerst gefragt. Der Kuss dauerte nicht lange, denn als der Uzumaki erschrocken zusammen gezuckt war, hatte sich sein Geliebter von ihm gelöst. Naruto schluckte hart, als er die ernste Miene von dem Uchiha sah. „Ja… Sie hätte auch die Möglichkeit mich gegen meinen Willen zu zwingen, dich zu töten oder zu… vergewaltigen…“, sprach Sasuke mit einer Ernsthaftigkeit aus, dass jeder ihm geglaubt hätte – auch der Blonde. Bei dem letzten Wort hatte er ein wenig Mühe es auszusprechen. Für ihn klang es immer noch ein wenig unrealistisch. Dabei sagte er sich jeden Tag von Neuem in Gedanken, dass er es war, der Naruto dies angetan hatte. Dass er es war, der ihn so sehr verletzt hatte. Es hatte sich in seinen Kopf eingebrannt und in seinem Herzen festgekettet. Er ahnte auch, was der Blonde ihn indirekt fragen wollte. Anscheinend suchte sein Geliebter genauso wie er verzweifelt nach Erklärung für diesen Vorfall. Und anscheinend hatten beide jetzt ihre Antwort gefunden… Aber Sasuke verstand nicht ganz: Wie konnte der Uzumaki wissen, dass er durch dieses Jutsu gefangen war? Er selber erinnerte sich nicht mehr, dass Rin das Akuma no me no Jutsu bei ihm angewendet hatte. Oder doch? Erneut spürte er diesen Schmerz in seinem Kopf. Er musste sich erinnern. Was war genau passiert? Mit mühe versuchte er sich an diese schreckliche Woche zu erinnern. Er saß immer wieder angekettet auf diesem Stuhl. Hatte tagtäglich diese Augenbinde gehabt, die seine Augen verdeckte. Aber… Ihm fiel etwas ein. Eines Tages war da dieser eine Tag. Der Tag nachdem der Blonde nicht mehr mit ihm geredet hatte. Wo er versucht hatte, ihm aus dem Weg zu gehen. Leicht kniff Sasuke seine Augen zusammen. Er saß auf diesem Stuhl. Plötzlich bemerkte er, wie man ihm seine Ketten etwas löste. Er wollte aufspringen. Wollte zu Naruto, aber da spürte er plötzlich ein Gewicht auf seinem Schoß. Eine ruhige Frauenstimme sprach ein Jutsu… Erschrocken riss der Uchiha seine Augen auf. „Akuma no me no Jutsu…“, hauchte er leise und schluckte hart. In seinem Kopf brummte es. Der Schmerz war in diesem Moment richtig unerträglich. Aber er ließ sich nichts anmerken. Außer einem unterdrückten, schmerzvollen Keuchen gab er nichts von seinem Schmerz preis. Rin hatte das Jutsu an ihm angewendet. Und er… Sachte tastete er sich über den Arm des anderen und legte seine Hand auf dessen Wange, welche leicht nass war. Der Blonde weinte. Sasuke fühlte es unter seinen Fingerspitzen. Sanft streichelte er über die feuchte Wange und strich einige Tränen weg. Aber es kamen immer wieder neue, die zärtlich unter seinen Fingerspitzen entlang liefen. Naruto weinte. Vor Freude! Er hatte die Antwort erhalten, nach der er sich so sehr sehnte. Er hatte die Antwort erhalten, die er sich so sehr wünschte. Er… war einfach nur froh. „Lass uns weiter lesen…“, hauchte der andere neben ihm leise und er nickte leicht. Hastig schob er Sasuke’s Hand zur Seite und wischte sich hektisch mit dem Handrücken über die Augen, um somit die letzten Tränen im Keim zu ersticken. Er schluckte noch einmal und versuchte verschwommen die nächsten Wörter in dem Buch zu lesen. „’Eine weitere Fähigkeit des Akuma Clan ist das Itsu made mo kura-’“ Weiter kam der Blonde mit dem Reden nicht. Ein lautes Klirren ertönte, als das Fenster neben beiden zersprang. Eine dunkle Gestalt kam durch das kaputte Glas und rollte sich elegant am Boden ab. Geschmeidig stand die fremde Person auf. „Lange nicht mehr gesehen, mh?“ ~to be continued~ She's an angel angel with devil eyes Sweet is her talk but every word's a lie And you don't realize she's the spider and you're the fly You don't remember the promises you gave to me When it's too late dear all of a sudden you'll see. She's an angel angel with devil eyes © Songtext "Devil eyes" by Penny Mclean Kapitel 32: In the eyes of the devil ------------------------------------ Ein Fenster soll das Auge sein Schau ich heraus, blickst Du hinein Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle Dein Anblick hat mich blind gemacht Um mich herrscht kalte schwarze Nacht Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen Das Meer umspült den dunklen Turm Und um die Mauern fegt der Sturm Zwängt sich durch jede Ritze und nimmt mir die Fieberhitze ~*~*~ Kapitel 30: In the eyes of the devil ~ Ein lautes Klirren ertönte, als das Fenster neben beiden zersprang. Eine dunkle Gestalt kam durch das kaputte Glas und rollte sich elegant am Boden ab. Geschmeidig stand die fremde Person auf. „Lange nicht mehr gesehen, mh?“ ~ Erschrocken sprangen die beiden Shinobi’s auf und wichen einige Sprünge nach hinten aus. Klirrend fielen einzelne Glasscherben zu Boden. Dort wurden sie kurz darauf von den Schuhen des Eindringlings zertreten und in weitere Glassplitter zerteilt. Sofort holte Naruto ein Kunai aus seiner Tasche heraus und hielt es schützend vor sich. Mit seiner anderen Hand drückte er den Schwarzhaarigen etwas mehr hinter sich. Seine blauen Iriden verengten sich zu Schlitzen, als er das Antlitz seines Gegenübers erkannte. „DU?!“, fragte er nach und verstärkte den Griff um sein Wurfmesser. Seine Hand um den Griff zitterte leicht. Wut brodelte in ihm auf, als er das überhebliche und hämische Grinsen im Gesicht des Eindringlings sah. Der Blonde hatte Mühe um sich zu beherrschen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er sich am liebsten auf seinen Gegenüber gestürzt und diesem das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Langsamen Schrittes lief er auf den Gegner zu und blieb in einem Abstand von drei Meter von diesem entfernt stehen. „Was willst du? Rache? Spaß? Oder suchst du schon verzweifelt nach dem Tod?“, fragte der Blonde mit einer emotionslosen Stimme nach. Der Eindringling schritt elegant einige Schritte auf Naruto zu. Das violette, schulterlange Haar wippte bei jedem Schritt auf und ab. Zwei dunkle, violettfarbene Augen stachen aus dem blassen Gesicht heraus. Ein schwarzes, rautenförmiges Mal zeichnete sich auf der Stirn ab. Akuma Rin… Ein leises, belustigtes Kichern entfloh ihren Lippen. Nach kurzer Zeit stand sie nur noch wenige Zentimeter vor dem Uzumaki und drückte die Hand mit dem Kunai nach unten. Ihre zweite Hand legte sich auf die Brust des Blonden und malte einige Kreise mit ihren Zeigefinger auf dem Stoff des schwarzen T-Shirts. „Aber Naruto-Kun…“, hauchte sie leise und klimperte übertrieben mit ihren Wimpern. Sie legte einen kleinen Schmollmund auf und blies ihm ins Gesicht. „…begrüßt man so alte Freunde?“, fragte sie gespielt gekränkt und sprang mit einem Salto rückwärts aus der Gefahrenzone. Ihr Gegenüber war soeben dabei gewesen ihr mit dem Kunai die Kehle durchzuschneiden. In der Luft trat sie noch einmal zu und traf den Blonden nur knapp an der Schläfe. Geschmeidig wie eine Katze kam sie wieder auf ihre Füße und sah in die Richtung, wo Sasuke stand. Erneut legte sich ein hämisches Grinsen auf ihre Lippen, ehe sie zum Lauf ansetzte. Schnell schmiedete sie Chakra in ihre Füße und preschte an dem verdutzt dreinschauenden Uzumaki vorbei. Sie schlitterte über den kleinen Wohnzimmertisch und war fast an ihrem Zielobjekt angekommen. Schnell griff sie zu ihren Seitentaschen – die jeweils an jeder ihrer Oberschenkel angebracht waren – und holte zwei Kunai’s heraus. Erschrocken riss Naruto seine Augen auf und drehte sich sofort zu der Violetthaarigen um. Ein kleines Rinnsal Blut lief seine Schläfe herab. An der Stelle, wo der Fuß der anderem ihn getroffen hatte. Angst und Sorge breiteten sich in ihm aus, als er erkannte, auf wen es sein Gegner abgesehen hatte. „Sasuke! Pass auf!“, schrie der Blonde aufgebracht und rannte der Frau hinter her. Aber seine Sorge war unberechtigt. Anscheinend hatte der Uchiha schon geahnt, dass sie es auf ihn abgesehen hatte. Mit einem sicheren Schritt zur Seite wich der Schwarzhaarige aus und versuchte mit einem Tritt ihre gemeinsame Gegnerin von den Beinen zu reißen. Aber Rin legte auch hier einen eleganten Salto rückwärts hin und schaffte zwischen allen Dreien Platz. Der Uzumaki selber blieb stehen und keuchte leise. Er war im ersten Moment wirklich erschrocken gewesen. Diese Aktion hätte schlimmer enden können, als sie aussah. Leise schnaubte er wütend und brachte sich in Kampfstellung. Er holte aus seiner Beintasche ein weiteres Kunai und warf es dem Uchiha zu. „Hier!“ Sasuke fing das Wurfgeschoss auf und brachte sich selbst auch in Kampfposition. Auch wenn er blind war und sich seine Gegnerin graziös wie eine Gazelle und lautlos wie eine Katze bewegte. Er konnte sie immer noch riechen. Und Rin roch stark nach widerlichem Lavendelparfüm! Durch seine Blindheit hatten sich seine anderen vier Sinne stark geschärft. Vor allem aber sein Hör- und Geruchssinn. Leise knirschte er mit dem Zähnen. Schon an den ersten Worten erkannte er, dass es niemand anderes sein konnte, als die Violetthaarige, die durch seine Wohnzimmerscheibe gesprungen war. Seine freie Hand ballte sich zur Faust. Was wollte dieses Weib von ihnen? Wollte sie noch mehr kaputt machen, als sie es schon getan hatte? Anscheinend hatte sie regelrecht gespürt, dass es zwischen Naruto und ihm langsam alles wieder bergauf ging. Was hatte sie dieses Mal vor? Er wusste es nicht. Aber eins stand fest: Dieses Mal würde sie dafür büßen! Er knurrte leise und bemühte sich, seine Wut hinunter zu schlucken. In der jetzigen Situation wäre es unklug, sich überhitzt und überstürzt in den Kampf zu stürzen. Schließlich wussten beide nicht, zu was diese Frau noch alles fähig war. Sein Griff um das Kunai verstärkte sich. Die Hand begann schon vor Anspannung zu zittern. Es war zum Verrücktwerden. Nachdenklich kaute er auf seiner Zunge herum. Hätte er auf seiner Unterlippe herum gebissen, wäre es sofort sichtbar gewesen, dass er nachdachte. Er durfte dieser Frau keine einzige Blöße zeigen. Naruto brachte diese ganze Warterei zum Wahnsinn. Er war schon früher nicht der Typ Mensch gewesen, der sehr geduldig war. Aber diese sich ansammelnde Anspannung in diesem Raum… Sie brachte ihn schier um den Verstand. Dazu kam noch, dass er nicht sehen konnte, was sein Gegner dachte, da dieser immer nur ein penetrantes, nerviges und überhebliches Grinsen auf dem Gesicht hatte. Konnte sie nicht wenigstens einmal ernst gucken oder ähnliches? Vielleicht hatte er da eher die Chance sie zu durchschauen. Leise knirschte er mit dem Zähnen. Er durfte ihr nicht zu nah kommen. Aber nur tatenlos zusehen konnte er auch nicht. Sein linker Fuß rutschte einige Millimeter zur Seite, als er sein Gewicht auf diesen verlagerte. Er verstärkte den Griff weiter um seinen Wurfmesser. Eine Schweißperle lief über seine Stirn. Das Ticken der Uhr war im Raum zu hören, als diese plötzlich sieben schlug. Eine kleine Rauchwolke war nun an der Stelle wo soeben der Blonde eben noch gestanden hatte. Mit schnellen, leichten Schritten preschte er auf die Frau zu und riss sein Kunai nach vorne. Er versuchte krampfhaft die andere zu treffen, aber entweder verfehlte er sie – weil sie geschickt auswich – oder ihre Metallstücke prallten klirrend auf einander. Aus den Augenwinkeln erkannte er, wie sich der Uchiha in den Kampf mischen wollte. Wie dieser schon den ersten Schritt setzen wollte. Aber mit zwei Sätzen würgte er das Vorhaben des anderen ab: „Misch dich nicht ein! Das ist mein Kampf!“ Er selber hatte noch einige Rechnungen mit dieser Frau offen. Der Uchiha blieb wie versteinert stehen. Seine Hände ballten sich so fest zu Fäusten, dass die Fingerknöchel weiß heraustraten. Ein wenig Wut auf Naruto brodelte in ihm auf. Dieser Kampf war nicht nur der des Blondhaarigen, sondern genauso gut auch seiner. Nicht nur der Uzumaki hatte einiges mit der Frau aus dem Akuma Clan offen. Dem Schwarzhaarigen vielen auf Anhieb fünf Dinge ein: Der gezwungene Sex mit ihr; die Sache mit ihrem gemeinsamen Kind; die Szene, als Rin versucht hatte, Naruto zu zwingen ihn zu töten; die Auslieferung an Kabuto; und dann war sie daran Schuld, dass er dem Chaos-Nin solch einen Schmerz verursacht hatte… Aber Sasuke akzeptierte den Wunsch des anderen. Außerdem: Wenn es hart auf hart kam, hatte er immer noch die Chance sich einzumischen. Geduldig wartete er und achtete stark auf seine Umgebung. Rin kicherte belustigt und legte dann ein gespieltes, enttäuschtes Gesicht auf. Ein wenig war sie schon traurig, dass der Uchiha sich nicht einmischte – oder es eher nicht durfte. Schnell aber legte sich ein diabolisches Grinsen auf ihre Lippen. In ihren violetten Augen funkelte für einen kurzen Moment der Wahnsinn auf. „Aber Naruto-Kun…“, hauchte sie wieder leise und wich erneut einem Hieb des anderen aus. Elegant sprang sie mit einem Rückwärtssalto auf den Wohnzimmertisch und verharrte kurz dort. Wieder kicherte sie leise auf und riss ebenfalls ihr Kunai nach vorne. Erneut prallten die beiden Wurfmesser aufeinander. „…wir alle drei hatten in dieser einen Woche vor einem Jahr doch so viel Spaß…“, flüsterte sie wieder geheimnisvoll und beugte sich soweit nach vorne, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Sie übte Druck auf ihr Kunai aus und versuchte somit, dem anderen seines aus der Hand zu schlagen. „…vor allem du und Uchiha-Sama.“ Ihr Gegenüber stoppte kurz und sie bemerkte, wie sich der Druck von gegnerischer Seite abschwächte. Mitten ins Schwarze getroffen. Sie beugte sich weiter nach vorne, schlug dem anderen das Wurfmesser aus der Hand – welches sich messerscharf in die Rückenlehne des Sofas bohrte - und holte aus. Tief bohrte sich das Messer in die Handfläche des Blondhaarigen. Ein pochender Schmerz durchfuhr seine linke Hand, während das Blut rot, dickflüssig und unaufhaltsam über sein Handgelenk und den Unterarm lief. Keuchend vor Schmerz zog er scharf die Luft ein. Wie konnte er sich nur solch eine Blöße geben? Aber die andere hatte genau mitten in den tiefsten, am liebsten zu vergessenden Wunden gebohrt. Noch vom Schmerz benebelt, erkannte er viel zu spät, wie die Violetthaarige vor seinen Augen verschwand. Wütend auf sich selbst wandte er sich sofort zu Sasuke um und riss erschrocken die Augen auf. Unter der Kehle des Uchiha blitzte ein Kunai. Gefährlich und zum Töten bereit. Hart schluckte der Blonde und holte erneut ein Wurfmesser aus seiner Tasche. Er knurrte leise. „Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet… Was willst du hier?“ Erneut grinste ihn die Frau mit einem hämischen Ausdruck im Gesicht an. Wie gerne würde er ihr diesen Ausdruck aus dem Gesicht wischen? Er wagte sich einen Schritt näher auf die beiden anderen zu, stoppte aber wieder. Das Kunai unter der Kehle des anderen zitterte gefährlich und drückte sich ein wenig mehr gegen die blasse Haut. Leicht schnitt die scharfe Klinge in den Hals und ein dünnes Rinnsal an Blut sickerte aus dem Kratzer, lief über das Metall und tropfte am Griff nach unten. Wieder knurrte er leise und biss sich auf die Unterlippe. Was sollte er machen? Sich einfach auf dieses Weib stürzen? Dann lief er Gefahr, dass die andere dem Uchiha die Kehle durchschnitt. Vielleicht sollte er warten? Aber wie lange noch und vor allem auf was? Er hatte es noch nie leiden können, wenn er seinen Gegner nicht einschätzen konnte. Wenn dieser unberechenbar war. Plötzlich aber bewegte sich der Uchiha selber. Naruto überlegte gerade, ob Sasuke verrückt war, sich in solch einer Lage auch nur einen Millimeter zu bewegen, oder ob alles einem Zweck diente. Zum Glück war in diesem Fall Letzteres überwiegend. Sasuke packte sofort den Arm der Violetthaarigen – in welchem sie das Wurfgeschoss in der Hand hielt – und lehnte sich nach vorne. Mit einem Ruck riss er die andere über seine Schulter und schleuderte sie zu Boden. Schmerzvoll keuchte seine Gegnerin auf, als er sich auf ihr Becken setzte. Mit seinen Knien nagelte er ihre Hände jeweils rechts und links von ihren Körper ab. Nun hielt er selbst ein Kunai unter ihre Kehle. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Auch wenn diese durch ihren gräulichen Glanz nicht sehr bedrohlich wirkten. Die restliche Ausstrahlung des Uchiha reichte vollkommen aus, um ihn gefährlichen wirken zu lassen. Er verstärkte den Druck auf ihren Unterleib und beugte sich weiter zu ihr vor. Plötzlich hörte er ein Kichern. Ein verrückt klingendes Kichern. Skeptisch zog er seine Augenbrauennach oben. Drehte die Frau jetzt gänzlich durch? Er verstand sie nicht. „Was ist so lustig?“, herrschte er sie an und lehnte sich weiter zu ihr vor. Aber das Kichern verschwand nicht. Nein… Es wurde zu einem schallenden Lachen – bis dieses verstummte und nur noch ein Glucksen zu hören war. „Ach… Uchiha-Sama…“, hauchte sein Unterliegender und er hielt kurz inne. Was wollte sie noch von den beiden? Seine Hand mit dem Wurfmesser zitterte leicht vor Wut, aber davon ließ sich die andere nicht aus dem Konzept bringen. „Diese Stellung… hat mich nur sehr an diesen lustvollen Akt zwischen Ihnen und Naruto-Kun erinnert…“, hauchte sie weiter und Sasuke versteifte sich in seiner Haltung. Zwischen Naruto und ihm? Hatte sie etwa… „Diese schmerzvollen Schreie von Naruto-Kun klingen noch heute wie Musik in meinen Ohren. Wie göttlich Sie ihm diesen Schmerz verursacht hatten. So schnell kann kann ihnen das niemand nachmachen, Uchiha-Sama. Es war wie der Himmel auf Erden. Dieses vor Qualen verzerrte Gesicht. Die vor Angst und Panik aufgerissenen Augen. Dieses leise Wimmern vor Schmerzen. Und dann erst diese verzweifelte Stimme, als würde man keine weitere seelische Pein ertragen. Sie sind mein Gott der Folter, Uchiha-Sama… Nur schade, dass Sie immer noch blind sind. Ihre schwarzen Augen sind schön anzusehen, wenn sie so lustverschleiert sind.“ Ein diabolisches Grinsen legte sich auf ihre Züge. Sie hatte das erreicht, was sie wollte. Den Schwarzhaarigen aus der Fassung bringen. Ihr Gegner hatte vor Schreck die Augen weit aufgerissen. Der Druck des Kunai’s an ihren Hals ebbte ab. Schnell befreite sie ihre Hände von den Knien und formte einige Fingerzeichen. Plötzlich erstand eine Rauchwolke an ihrer Stelle. An dem Platz, wo sie soeben noch gewesen war, erschien ein alter, morscher Baumstamm. Ihr Gegner schaffte es gerade noch so sich auf den Armen abzustützen, um nicht gänzlich auf dem Holzstück zu landen. Erneut kicherte sie leise und stützte ihre linke Hand an ihre Hüfte. Ein überhebliches Grinsen umspielte ihre Züge. Sofort blickte sie auf den Blondhaarigen, welcher ziemlich blass um die Nase aussah. Da hatte sie wohl noch einen zweiten mit ihren Worten geschockt. Perfekt. Erneut fischte sie ein Wurfmesser aus ihrer Tasche und wollte mit diesem auf den noch erstarrten Uchiha zu rennen, als sie eine kleine, helle Kinderstimme hörte. „To-San? Naruto-Jichan[1]?”, fragte die kindliche Stimme von Hiroshi aus dem Flur und Besagter kam gerade um die Ecke in das Wohnzimmer. Verschlafen rieb sich der Kleinere über die Augen und hatte noch nicht bemerkt, wer noch mit im Raum stand. „Hiro-Chan! Verschwinde!“, schrie Naruto – der als erster der beiden die Fassung wieder erlangt hatte. Aber zu spät. Erneut grinste Rin hämisch und packte sich den Arm des Kindes. Mit einem Ruck zog sie den Kleinen an sich und schlang ihren dürren, blassen Arm um dessen Hals. Mit dem anderen Arm hielt sie dem Kind das Kunai gegen die Stirn. Sie liebte es, wenn sie bei allem die Oberhand hatte und die Fäden ziehen konnte. Dabei war es ihr egal, ob sie nun ihr Kind oder einen anderen Verwandten als Geisel nahm. „Nein…“, hauchte der Blonde leise und zitterte leicht. Jetzt hatten sie noch mehr Nachteile. Nicht nur, dass bei beiden die Konzentration stark gesunken war – zu mindestens bei ihm, da noch vor einigen Sekunden vor seinen inneren Augen eine Diashow ablief, deren Bilder er eigentlich nie wieder hatte sehen wollen – jetzt hatte diese Hexe noch dem kleinen Hiroshi, der von allem am wenigstens etwas mit diesen Kampf zu tun hatte. Leise knirschte er mit den Zähnen. Was sollten sie tun? „Keiner von euch kommt einen Schritt näher oder es kann passieren, dass mir aus Versehen die Hand ausrutscht und das wollen wir doch alle nicht, oder?“ Erneut ertönte die Stimme dieser Frau, dieses Mal ein wenig bedrohlicher als die ganzen anderen Male zuvor. Kurz blickte er zu Sasuke, als dieser versucht war sich aufzurichten. Einen Moment herrschte Stille, bis auf das leise Wimmern des kleinen Jungen, welcher ängstlich zitternd in den Armen der Frau hing. Leicht blinzelte er, als Naruto etwas Wichtiges ins Auge stach. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Unauffällig holte er eine Schriftrolle aus seiner hinteren Tasche hervor. Leicht zuckte er zusammen, als ein pochender Schmerz sich durch seine Hand zog. Er biss die Zähne zusammen und verschmierte etwas Blut auf den violetten Einband der Rolle, ehe er sie losließ. Lautlos fiel die Schriftrolle zu Boden und entrollte sich dort. Schnell formte er – den Schmerz ignorierend – ein Fingerzeichen. Eine Rauchwolke entstand hinter ihm und noch ehe Rin reagieren konnte, hatte er ein zweites Jutsu vollzogen. Erschrocken riss die Violetthaarige die Augen auf, als sie ein schweres Gewicht im Arm hielt. Plötzlich krallten sich einige starke Arme um ihre Hüfte. „Was?!“, schrie sie fast auf und ließ ihr Kunai zur Seite sausen. Schnell wurde ihr dieses aus der Hand gerissen. Wie hatte es der andere so schnell geschafft zu ihr zu kommen? Sie schweifte kurz mit dem Blick zu Hiroshi und Sasuke – welcher auf seinen Sohn zugestürzt war – und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Kawarimi no Jutsu! Der Blonde hatte einfach nur die Kunst des Tausches verwendet und seinen Platz mit dem des Kindes getauscht. Simpel aber raffiniert. Und dies regte sie am meisten auf. Sie hatte sich von einer billigen Rauchwolke und einer einfachen Kunst aus der Akademie überraschen lassen. Leise mit den Zähnen knirschend versuchte sie Abstand zwischen sich und dem Uzumaki herzustellen. Aber zwecklos. Erneut schrie sie auf, als sich mit bedrohlichem Zischen einige Schlagen auf sie und den Blonden zustürzten. Tief bohrten sich die Zähne der kleinen, giftigen Tierchen in ihre Haut. Für einen kurzen Moment kam es ihr vor, als würde sie von vielen dünnen Nadeln gepiekst werden. Ihr Körper war wie gelähmt. Ihr Blick war weiter auf den blondhaarigen Schopf ihres Gegners gerichtet, der sich noch keinen Millimeter von ihr entfernt hatte. „Bist du verrückt! Du hast dich damit selber vergiftet!“, schrie sie den anderen an. In diesen Moment regte sie sich gerade sehr darüber auf, dass ihr soeben die Fäden aus den Händen gerissen worden waren. Ihr Gegner grinste sie überlegen an. „Na und…“, hauchte der Blonde ihr leise zu und ein triumphierender Klang schwang in seiner Stimme mit. Noch nie hatte es jemand geschafft ihren Zorn soweit zum Kochen zu bringen! Sie verzog ihr Gesicht zu einer entsetzlichen Maske zwischen Wut und Schmerz. Ihre Arme zitterten stark und die Griffe beider lockerten sich bei dem jeweiligen anderen. Die Königkobras hingen weiter an ihrem Körper und rammten ihre Zähne tiefer in die Haut. Ein Keuchen verließ ihre Lippen, als sie endlich gänzlich von dem Uzumaki loslassen konnte. Ihr Gegner sprang sofort einen Schritt von ihr weg. Ein dunkles Knurren verließ ihre Lippen. „Das wirst du bereuen!!!“, schrie sie auf und ließ ihr Chakra an allen Stellen des Körpers ausströmen. Mit einer Druckwelle schaffte sie es, die Tiere von sich zu entfernen. An vereinzelten Stellen verpufften die Schlangen. Sie schloss ihre Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder aufzureißen. Aber das einzige was sie sah war Dunkelheit. „Kuchiyose no Jutsu!“, rief der Schwarzhaarige aus einer Ecke des Wohnzimmers. Naruto fühlte nur noch ein Windstoß an sich vorbei ziehen. Mit einem Kreischen warf sich ein weißgefiederter Falke auf die Frau. Das Tier verdeckte somit die Sicht auf die rötlich glühenden Augen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Leicht schwankte er, ehe er mit dem Kunai einen tiefen Schnitt auf seinen rechten Oberarm, in seiner linken Schulter und seinen linken Oberschenkel machte. An diesen Stellen hatte er die giftigen Fangzähne der Schlangen zu spüren bekommen. Langsam lief aus seinen Schnitten das Blut und tropfte zu Boden. Erinnerte ihn sehr an ihre erste Auslandsmission. Auch dort wurde er vergiftet. Aber nicht so stark wie jetzt. „Ich lege mal unser Leben in deine Krallen, Kyuubi…“, hauchte er leise und holte eine zweite Schriftrolle mit weinrotem Einband aus seiner Tasche. Schnell strich er sein Blut über die Rolle und formte einige Fingerzeichen, ehe er den Gegenstand zu Boden warf. Er nahm das Standardzeichen für viele Jutsu’s an und schloss seine Augen. Er hoffte sehr, dass er es erneut schaffte, diese Königkobra zu beschwören. Megami[2]… die Königin unter den Königskobras. Die Schönheit der Giftnattern. Eine dunkle, undurchschaubare Rauchwolke entstand. Leicht öffnete der Blonde seine Augen wieder. Ein leichtes, rotes Flimmern war in ihnen zu sehen. Er löste sein Zeichen und schnippte. Die Giftschlage bewegte sich mit der Schnelligkeit eines Falken und der Eleganz einer Raubkatze auf ihr Opfer zu. Fauchend versuchte Rin, dieses Vieh von Falken aus ihrem Blickfeld zu entfernen. Sie packte das Tier an den Krallen und schleuderte es zu Boden. Keuchend beugte sie sich nach vorne, als sie endlich für einen kurzen Moment Luft hatte… Es regte sie auf! Sie hatte nicht einmal genug Zeit gehabt die dritte Stufe des Akuma no me no Jutsu zu aktivieren. Am liebsten hätte sie jetzt jemandem den Kopf abgehakt. Wütend schnaubend griff sie zu ihrem Katana und riss die Klinge aus dessen behutsamen Schwertscheide. Sauer schwenkte sie die Mordwaffe nach vorne. Aber viel Zeit blieb ihr nicht. Sofort wurde sie von einer erneuten Rauchwolke und Druckwelle fast von den Beinen gerissen. „Verdammt! Was?!“, schrie sie aufgebracht und blickte auf. Ihre rot glühenden Augen funkelten das Tier vor sich an, ehe sich dieses auf die warf. Keuchend schnappte sie nach Atem, als sich die Schlange mit ihrem ganzen Gewicht auf sie legte. Sie fühlte, wie ihr immer mehr Sauerstoff aus den Lungen gepresst wurde. Wie konnte das möglich sein? Sie verstand es nicht. Wie konnte es nur einem Wicht von Konoha-Nin möglich sein die göttlichste, anmutigste, giftigste und stärkste Königskobra, mit einer Größe von knappen sechs Metern, zu beschwören? Die Schuppen des Tieres schmiegte sich kratzend an ihre Haut, als sich der Schwanz mehrere Male um sie schlang. Rin jappste nach Luft und versuchte, sich zu befreien. „Mh… Wie willst du sterben? Soll sie dir in den Hals beißen? In weniger als einer Minute wären alle deine Glieder steif, deine Organe würden aufhören zu arbeiten. Oder soll sie dir das Genick brechen? Kurz und schmerzlos. Du würdest nicht einmal den Schmerz spüren. Oder…“ Rin wusste nicht, ob sie sich irrte. Für einen kurzen Moment erschien es ihr, als würde sich in den Augen ihres Gegenübers der Wahnsinn widerspiegeln. Ihr Gegner war verrückt, vollkommen irre. Am liebsten hätte sie über die Situation gelacht, aber leider kam kein Ton mehr über ihre Lippen, da sich der Schwanz der Schlange um ihren Mund gewickelt hatte. Sollte so ihr Ende aussehen? Eigentlich hatte sie sich ihren Tod anders vorgestellt. Würdevoller und mit mehr Blutgemetzel. Ein leidtragendes Bild, wo unendlich viele Shinobi’s und Kunoichi’s gestorben wären. Aber sie konnte es nicht ändern. Ihr waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. Aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Schließlich nannte man sie nicht umsonst die Frau des Teufels. Leicht schloss sie ihre Augen. Das rauteförmige Mal auf ihrer Stirn veränderte sich. Aber zu spät. Ein erstickter Schrei ging in ihrer Kehle verloren, als das schuppenartige Tier sich noch fester um sie schlang. Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Man hörte die ersten Knochen in ihrem Inneren zerbersten. Das Blut rauschte durch ihre Adern, kämpfte sich einen Weg nach oben und kam mit einen erstickten Röcheln durch ihre Lippen. Sie hörte ihr eigenes Blut in den Ohren rauschen. Ihre Lider worden schwerer, als sie einen pochenden, stechenden Druck auf ihrer Lunge spürte. Ein Rippenknochen hatte sich durch diese gebohrt. Der Schmerz war unerträglich. Erneut schrie sie auf, was aber keiner hören konnte. Und plötzlich war der ganze Druck um sie herum wie weggeblasen. In einer dichten Rauchwolke sackte sie zu Boden. Sie fühlte nicht einmal mehr den schmerzvollen, dumpfen Aufprall. Ihre Sicht verschwamm. Sie hechelte nach Luft, was ihren Körper erneut vor Schmerz erbeben ließ. Der Sauerstoff brannte in ihren Lungen. Erneut spie sie Blut. Ihre Sinne schwanden, aber die Qual und der Pein waren noch gegenwärtig. Lebte sie noch? Aber warum? Naruto beugte sich über sie. Betrachtete sein Werk und den zerbrochenen Körper vor sich. Arme und Beine waren merkwürdig verdreht. Aus dem Oberschenkel ragte ein Knochen hervor. Unappetitlicher Anblick, aber noch immer herrschte Leben in dieser Frau. Zum wiederholten Male zog er ein Wurfmesser aus seiner Tasche und hielt es an den Hals der Violetthaarigen. Mit einem Ruck riss er dieses nach unten und schnitt die Pulsader auf. Auch wenn die Chance mit all diesen gebrochenen Knochen auf Überleben unmöglich war, wollte er sicher gehen, dass sie wirklich endgültig tot war. Etwas schwankend richtet er sich auf. Ihn war bei diesen Anblick des Schrecken nicht einmal schlecht… Es wunderte ihn. Sie war sein erstes Opfer. Ein Ninja musste töten. Es diente dem Schutz des Dorfes. Naruto hatte immer versucht solche Art Kämpfe zu vermeiden. Er hatte versucht, den Tod immer zu umgehen. Aber dieses Mal hatte er aus Rache gehandelt. Auch wenn es ihm während des ganzen Kampfes nicht bewusst gewesen war. Erst bei dem letzten Schnitt viel ihm auf, dass er aus egoistischen Gründen gehandelt hatte. Was Rache aus einem machen konnte… Ein wildes Tier, dass alle Moral über den Haufen warf. Aber es fühlte sich gut an. Er bereute es nicht einmal, seine Hände an dieser Frau schmutzig gemacht zu haben. Eine schwere Last auf seinen Schultern war mit einem Schlag verschwunden. Genauso wie seine Kraft in den Beinen. Mit zittrigen Knien sackte er zu Boden. „Es ist endlich vorbei…“ ~to be continued~ Wir waren immer schon verwandt Die Nähe nimmt mir den Verstand Ein letztes Mal berühren und sich selbst im Andern spüren Ein Fenster soll das Auge sein Schau ich heraus, blickst Du hinein Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle Dein Anblick hat mich blind gemacht Um mich herrscht kalte schwarze Nacht Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen No kiss upon my lips Not one No saviour came to call My name © Songtext "Spiegelaugen" by ASP [1] Ji-Chan Naruto: Onkel Naruto [2] Megami: Göttin Kapitel 33: Ich liebe dich - Ja ich weiß ---------------------------------------- Sono te hanasanaide hanasanaide Boku ga sobani iru kara Donna toki demo waratte waratte Hana wo sakasete yo [Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Lächle! Die Blume wird blühen] Kimi no daisukina hana ga saita yo Chiisana toge no aru hana ga kesa saita yo Sono toge de jibun wo mamoreru tsumori kana Tsuyogatte bakari no hana kimi mitai dane [Die Blume, die du liebst ist geblüht Die Blume mit den kleinen Dorn ist an diesem Morgen geblüht Ich frage mich, ob ich diesen Dorn schützen soll Die einsame starke Blume ähnelt dir] Yasashisa wo shiru hodo setsunaku narunda Kimi ga nagashitekita namida no nukumori to shite kara [Wie ich weiß, wird diese Sanftheit ebenso schmerzhaft sein Weil sie dich und die Wärme deiner fallenden Tränen kennt] Kimi ni aitakute aitakute Futari de ireba iru hodo samishikunaru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Sono te hanasanaide Hanasanaide Boku ga sobani iru kara Donna toki demo waratte waratte Hana wo sakasete yo [Ich will dich sehen, ich will dich sehen Wenn es einsam ist selbst wenn wir zwei zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Lächle! Die Blume wird blühen] ~*~*~ Kapitel 31: Ich liebe dich – Ja ich weiß Es war vorbei… Dies waren Sasuke’s erste Gedanken. Mit langsamen Schritten lief er in die Richtung des Blonden. Seinen Sohn hatte er auf seinem Arm. Der Kleinere hatte seinen Kopf tief in der Brust seines Vaters vergraben und weinte. Weinte seine Angst und den Schreck von der Seele. Er hatte nicht gesehen, wie seine Mutter gestorben war. Der Ältere hatte seinem Kind noch rechtzeitig an seinen Oberkörper gedrückt. Der Uzumaki hatte den Tod dieser teuflischen Frau zum Glück lautlos vollzogen. „Hey… ganz ruhig. Dir passiert nichts mehr…“, hauchte er seinem Kind ins Ohr und schob mit seiner Nase einige Haarsträhnen des Kleineren zur Seite. Er hörte ein weiteres Schluchzen von Hiroshi. Plötzlich spürte er einen Windstoß aufkommen und streckte seine freie Hand aus. Mit leichten Flügelschlägen ließ sich Sora Shisha auf der Hand seines Herrchens nieder und putzte dort kurz sein aufgewühltes Gefieder. „Würdest du zu Sakura fliegen?“, flüsterte der Schwarzhaarige leise. Er konnte nicht sehen, wie der Vogel kurz mit seinen Putzen aufhörte, aber er fühlte im nächsten Moment einen erneuten Windstoß. Der Falke flog mit schnellen Flügelschlägen durch das kaputte Fenster im Wohnzimmer. Leise seufzend ging Sasuke an Naruto vorbei. Kurz im Türrahmen des Zimmers blieb er stehen. „Ich bring Hiroshi hoch in sein Zimmer. Komm bitte nach.“ Nach diesen Worten verließ er den Raum. Naruto nickte etwas abwesend und richtete seinen Blick erneut auf die Frau im Wohnzimmer. Sie war tot. Er konnte es immer noch nicht glauben. Es kam ihm irgendwie… irreal vor. Wie ein Traum. Aber es war Wirklichkeit und den Beweis dazu hielt er noch in der Hand. Er lockerte seinen Griff um den Gegenstand in seinen Fingern. Mit einem leisen Klirren fiel das blutbeschmierte Kunai zu Boden. Sein Körper fing zu zittern an, als das Adrenalin – welches sich im Kampf aufgebaut hatte – immer mehr abnahm. In seinen Magen drehte sich alles. Ihm war schlecht. Der beißende Geruch von Blut drang ihn in die Nase. Jetzt nach einigen Minuten traf ihn die Erkenntnis was er eigentlich getan hatte. Hastig wand er seinen Blick von ihr ab. Vielleicht half es, wenn er sich mit etwas ablenkte. Mit wackligen Beinen schaffte er es, sich nach oben zu hieven und blieb stehen. Er hatte die Befürchtung, dass er wieder zusammensacken würde, sobald er den ersten Schritt machen würde. Starr stand er an Ort und Stelle und atmete angestrengt. Zitternd wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß vom Gesicht. Seine Fingerspitzen kribbelten unangenehm und fühlten sich ein wenig taub an. Vielleicht kam es von dem Gift? Er hoffte es nicht. Sein Blick schweifte durch den verwüsteten Raum, bis er plötzlich an Etwas hängen blieb. Die Ablenkung die er gesucht hatte. Langsamen Schrittes – immer noch mit einem Gefühl in den Beinen, als würde er gleich zusammensacken – ging er auf das Sofa zu. Aus der Lehne ragte ein Kunai, aber dieses war in diesem Moment uninteressant für ihn. Zögerlich beugte er sich hinunter und hob das Buch aus der Bibliothek wieder auf. Beiden wurden ja bei ihrer Recherche gestört. Erschöpft seufzend wand er sich dem Ausgang zu. Ließ das Ergebnis des vergangenen Kampfes hinter sich… Sasuke saß auf der Bettkante von Hiroshi’s Bett und strich dem Jungen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sein Sohn war endlich eingeschlafen. Das erkannte er an der ruhigen Atmung, die er hörte. Ein müdes Seufzen kam über seine Lippen. Er fühlte sich erschöpft und kaputt. Dabei hatte der Uzumaki den Kampf fast allein geführt. Lag es an seinem inneren Gefühlschaos? Er wusste es nicht. Ausgelaugt erhob er sich und blieb an seinen Platz stehen. Er hörte Schritte. Naruto war auf den Gang. Langsamen Schrittes ging er aus dem Zimmer, ließ aber zur Sicherheit die Tür offen. Falls der Kleine rufen sollte. Beim Laufen eckte er an der Schulter des anderen an. Bestimmt wurde der Blonde in Sasukes Zimmer dirigiert. Damit Naruto nicht erst die Chance bekam, sich in sein Schlafzimmer zurück zu ziehen. Der Uchiha wunderte sich kurz, dass der andere sich ohne Widerworte oder Gegenwehr führen ließ. Sicherlich war sein Geliebter genauso erschöpft wie er selbst. Bald darauf standen beide im Raum, wo auch hier die Tür offen gelassen wurde. Der Uchiha ging auf das Bett zu und ließ sich auf dieses fallen. Leicht zog er seine Beine an sich. Mit der Hand klopfte er neben sich, damit der andere sich dahin setzte. Die Matratze senkte sich etwas, als sich ein weiteres Gewicht auf dem Bett niederließ. „Du stinkst ganz schön nach Blut. Alles… in Ordnung bei dir?“, hauchte er leise und senkte den Kopf etwas. Jetzt wo der andere so neben ihn saß, bemerkte er den für einen Shinobi so vertrauten, aber wiederum ekligen Blutgeruch an dem anderen. Hoffentlich nichts Ernstes. Oder es war nur Rins Blut. Er schaffte es nicht wirklich, einen klaren Gedanken zu fassen. Er war einfach nur froh, dass der Kampf endlich vorbei war. Dass beide überlebt hatten. Diese Frau war wirklich nicht zu unterschätzen gewesen, aber sein Geliebter auch nicht. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Züge. „Ich war überrascht, dass du Schlagen beschwören konntest…“, sagte er ruhig weiter und bemerkte, wie die Matratze wackelte. Naruto krabbelte hinter Sasuke, damit er mit ihm Rücken an Rücken sitzen konnte. Auch auf seinem Gesicht zeichnete sich ein müder Ausdruck ab. Aber ein minimales Lächeln umspielte seine Lippen. Er hatte den Uchiha mal in einer Sache überrascht. Irgendwie erfüllte ihn dies mit einem gewissen Stolz. „Da siehst du mal. Ich steh nicht mehr hinter dir zurück, Teme.“, sagte er ein stolz und grinste. Ihm kam es vor, als hätte er seit einer Ewigkeit nicht mehr seine Mundmuskeln benutzt. Zwar herrschte immer noch Angst in ihm, aber diese war weit aus geringer als vorher. In diesen Moment fühlte er sich richtig schwerelos. „Tz... werd nur nicht übermütig, Usuratonkachi.“, sagte der Schwarzhaarige ruhig, mit einem leichten Hohn in der Stimme. Leicht blies der Uzumaki seine Wangen auf. Er war es gar nicht mehr gewohnt, dass Sasuke in so nannte. Usuratonkachi… Irgendwie konnte er wegen diesem Namen gar nicht mehr richtig böse sein. Das war der Name, denn ihm der anderen schon vor Jahren gegeben hatte. Diesen Namen sagte sein Geliebter nur zu ihm allein. Er war sein persönlicher Spitzname von dem Uchiha. Irgendwie war dieser Name schon ein Teil seines Lebens geworden. Und irgendwie hatte er ihn die letzten Monate über vermisst. Müde schloss er seine Augen und lehnte sich etwas mehr gegen den anderen. Seine Hand tastete sich über das Bett und suchte die andere von Sasuke. Leicht tippte er mit seinen Fingern gegen die des anderen, ehe er zögerlich über die Hand strich. Es dauerte nicht lange, bevor sich die Hand des anderen um seine schloss. Ein warmes Gefühl breitet sich in seinen Inneren aus. Er hatte es so sehr vermisst. Dieses Gefühl von Geborgenheit und dass sich fallen lassen. Immer wieder hatte er es verdrängt. Er ließ sich noch ein wenig mehr sacken. Die Müdigkeit überkam ihn und er rutschte immer tiefer in einen erholsamen Schlaf. Sasuke verharrte fast eine viertel Stunde lang in seiner Position. Gespannt lauschte er der Atmung von Naruto. Sie klang ruhig und entspannt. Seine Hand hatte er immer noch zärtlich um die des anderen geschlossen. Er fand es überraschend, dass der Blonde auf einmal so… zutraulich war. Aber sich darüber beschweren wollte er nicht. Er freute sich einfach zu sehr. Zögerlich trennte er sich von dem Uzumaki, löste aber seinen Griff um die Hand nicht. Leicht drückte er Naruto an der Schulter leicht auf die Matratze in eine liegende Position. Der andere hatte sich diesen Schlaf redlich verdient. Leise murmelte sein Geliebter und runzelte kurz die Stirn, schlief aber weiter. Der Schwarzhaarige selbst gesellte sich zu Naruto, so dass er genau ihm gegenüber lag und sich fast ihre Nasenspitzen berührten. Wie gerne würde er in das Gesicht des anderen sehen? Sicherlich sah es in diesen Moment friedlich und entspannt aus. Noch einige Zeit lauschte er dem Atem des anderen, schloss seine Augen, um sich mehr auf diese beruhigenden Geräusche zu konzentrieren. Es dauerte auch nicht lange, bis er selber in einen traumlosen, erholsamen Traum fiel und unbewusst die Hand des anderen noch ein weniger mehr umschlang… ~*~*~ „Oh wie süß!“, kicherte eine helle Mädchenstimme und drückte sich freudig ihre Hände gegen die Wangen. Der Anblick vor ihr war einfach nur niedlich. Vor allem aber lag es daran, dass sie die beiden Jungs so noch nie gesehen hatte. Langsamen Schrittes näherte sie sich dem Bett und ließ sich sachte auf die Bettkante nieder. Behutsam strich sie dem einen Schlafenden einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht, um dieses besser betrachten zu können. Ein seliges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Leicht rüttelte sie dem anderen an der Schulter, damit dieser aufwachte. „Sasuke-Kun, aufstehen.“, hauchte sie leise und bekam nur ein Brummen als Antwort. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. Diese Jungs waren aber auch Morgenmuffel. Auch wenn sie dies bei dem Uchiha eher weniger gedacht hatte. Aber sie wusste auch nicht, wann die Beiden das letzte Mal richtig geschlafen hatten. Sie rüttelte etwas fester an der Schulter des Schwarzhaarigen und hoffte, dass er endlich wach wurde. Aber dem war nicht so. Eine kleine Wutader breitet sich auf ihrer Stirn aus. Die freudige Stimmung von eben sank gerade in Kellertiefe. Da machte sie sich gleich nach dem stürmischen Hilferuf des weißgefiederten Falken auf den Weg hier her – hatte selbst alles stehen und liegen gelassen – nur um hier missmutig angebrummt zu werden. Erneut seufzte sie und lässt kurz ihre Fingerknochen ihre freien Hand knacken. Im nächsten Moment packte sie so fest zu, dass es manch einem die Schulter gebrochen hätte. „Sasuke Uchiha!“, rief sie energisch. Sie wollte den Blonden noch schlafen lassen, da dieser gerade sehr entspannt aussah. Sasuke spürte nur, wie jemand versuchte, ihm die Schulter zu brechen. Erneut murrte er leise und öffnete seine Augen. Wieder wurde sein Name gerufen und der Griff um seiner Schulter verstärkte sich. Ein schmerzvolles Stöhnen kam über seine Lippen. „Sakura, du brichst mir die Schulter…“, flüsterte er leise. Er hatte ihre Stimme erkannt gehabt. Sofort wurde er losgelassen, damit er sich aufrichten konnte. Noch ein wenig verschlafen setzte er sich auf. Mit seiner freien Hand rieb er sich den Schlaf aus den Augen. Mit seiner anderen Hand war er noch mit der von Naruto verschlungen. Die ganze Zeit hatte er diese nicht losgelassen. Widerwillig löste er sich von seinem Geliebten. Träge schob er seine Beine über die Bettkante und blieb noch einen kurzen Moment sitzen, ehe er sich hoch hievte. Kurz reckte er sich und rieb sich den Nacken. Er war ein wenig verspannt. Lautlos schritt er an der Rosahaarigen vorbei, aus dem Zimmer heraus. Seine Füße trugen ihn in das Kinderzimmer von Hiroshi. Der Kleine schlief noch, dass erkannte der Uchiha an der ruhigen Atmung. Hinter sich hörte er die Schritte der Kunoichi. „Sakura, ich habe eine Bitte an dich.“, sagte er ruhig und tastete sich mit den Fuß über den Boden ab. Nach kurzer Zeit stieß er an eines der Bettbeine und ließ sich langsam auf die Bettkante nieder. Sachte strich er über das Bett, bis er die Wange seines Sohnes berührte. Leicht streichelte er über die weiche Haut und schob einige Ponyhaare aus dem Gesicht. „Könntest du dich bitte für eine kurze Zeit um Hiroshi kümmern?“ Eigentlich wollte er den Kleinen nicht von sich schieben. Er wusste auch nicht, ob dies auch die richtige Entscheidung war. Aber nach den jüngsten Ereignissen wollte er nicht, dass sein Kind unter diesen Dach blieb. Zu mindestens vorerst. Langsam schritt die Haruno näher an das Bett des Kindes. Ihr Blick fiel auf den kleinen Hiroshi. Sicherlich lag es daran, dass diese Hexe von Rin wieder aufgetaucht war. Ihre Sinne hatten sofort Alarm geschlagen, als sie den intensiven Blutgeruch gerochen hatte. Ihr erster Weg ging sofort ins Wohnzimmer, wo dieser beißende Geruch sehr präsent war. Was sie aber da sah, hatte ihr den Atem verschlagen. Diese Frau, die so viel Leid und Kummer über ihre beiden ehemaligen Teamkollegen gebracht hatte, lag Tod im Wohnzimmer. Die Knochen gebrochen und die Halsschlagader sauber durchtrennt. Sie brauchte es nicht einmal untersuchen. Sofort hatte sie erkannt, dass das Leben dieser Frau ihren Körper qualvoll verlassen hatten. Lange verweilte Sakura nicht im Wohnzimmer, denn kurz darauf hatte sie sich auf den Weg in die obere Etage gemacht. Wo sie ihre beiden Freunde – zusammen gekuschelt - vorgefunden hatte. „Wer hat diese Hexe umgebracht, Sasuke?“, fragte die Pinkhaarige mit Nachdruck in der Stimme. Sie war sich sicher, dass derjenige einige Verletzungen davon getragen hatte. Ein leises, erschöpftes Seufzen war neben ihr zu hören. Hastig wand sie ihren Blick an den Uchiha, welcher ein gequältes Gesicht macht. „Naruto…“ Erschrocken riss die Pinkhaarige die Augen auf. Naruto hatte diese Frau getötet? Derjenige, der den Tod immer in Kämpfen mied, hatte dieses Weib auf dem Gewissen? Hektisch wand sie sich um und ging aus dem Zimmer. Angst und Sorge auf Naruto stieg in ihr hoch. „Ich werde ihn mir ansehen!“, rief sie Sasuke zu. Naruto währenddessen regte sich und schlug träge seine Augen auf. Er fühlte sich ein wenig komisch. Kurz blinzelte er. Es dauerte seine Zeit, als er erkannte, in wessen Zimmer er war. Es war Sasukes Schlafzimmer. Er ließ sich weiter in das Kissen sacken und zog den Geruch des anderen in sich auf. Es roch angenehm. So wie er den Geruch des anderen immer wahrgenommen hatte, wenn dieser in seiner Nähe war. Leicht herb mit einen hauchdünnen Aroma von Pfirsich. Kurz davor wieder ein zudösen und die Augen zu schließen, hörte er hektische Schritte, die immer näher kamen. Erschöpft richtet er sich auf und blickte in besorgt reinschauenden türkise Augen. Das Glöckchen um seinen Hals klingelte leise. „Sa-Sakura-Chan?“, stammelte der Uzumaki verwirrt und sah, wie die Besorgnis aus dem Gesicht der anderen verschwand. Noch bevor er überhaupt was sagen konnte, befand er sich in einer zarten Umarmung von er Pinkhaarigen. Ein wenig überrascht riss er seine Augen auf, ehe er zögerlich seine Arme anhob und die liebe Geste des Mädchens erwiderte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Abrupt wurde die Umarmung gelöst und er aus überraschten Augen angesehen. „Was ist los, Sakura-Chan?“, fragte er ein wenig schelmisch und lächelte sein Gegenüber warm an. Er bemerkte, wie die Gesichtszüge des Mädchens von verwirrt auf erleichtert wechselten. Die türkisfarbenen Augen schimmerten ein wenig. Standen kurz davor, vor Tränen überzulaufen. Sakura konnte ihre Erleichterung gar nicht in Worte verfassen. Sie bemühte sich sehr, nicht in Tränen auszubrechen. Aber schnell sollte ihre Ablenkung auf die jetzige Szene kommen. „Sakura-Chan, könntest du dir meine Verletzungen ansehen?“, fragte er sein Gegenüber und sie blinzelte kurz irritiert. Sofort fiel ihr wieder ein, weswegen sie so bestürzt hier hergekommen war. Mit einem Nicken gesellte sie sich neben den anderen auf das Bett und prüfte sofort die Wunden, auf die Naruto ihr hinwies. Die Untersuchung dauerte nicht lange und war schnell vorbei. Sie verheilte nur rasch die selbst zugefügten und mit Blutkruste versehenden Schnitte. „Das Gift, so wie du es mir erklärt hast, ist vollständig neutralisiert. Da hat Kyuubi mal was ordentlich gemacht.“ Ein helles Lachen kam über ihre Lippen. Aber bald darauf verstummte sie leise und legte dem anderen eine Hand auf die Wange. „Aber…“, fing sie tadelnd an und ein leichter Hauch von Sorge schwang in ihrer Stimme mit. „…mach so etwas Leichtsinniges nie wieder! Verstanden? Nicht jedes Mal wird es so gut enden!“ Sachte klatschte sie dem anderen auf die Wange und erhob sich wieder. Kurz streckend verließ sie das Zimmer, blieb aber im Rahmen der Tür stehen. „Ich schick dir Sasuke rüber, in Ordnung?“ „Mh, mach das.“ Kurz zuckte sie zusammen und wand sich noch einmal zu dem Blonden um. War dies wirklich der Naruto, der er die ganzen Monate über gewesen war? Den Kopf schüttelnd und mit einem Lächeln auf den Lippen, ging sie wieder rüber ins Kinderzimmer von Hiroshi, wo sie den Uchiha immer noch auf der Bettkante sitzend vorfand… ~*~*~ Sakura hatte einige Sachen von Hiroshi zusammen gesucht und beide hatten das Anwesen vor einiger Zeit verlassen. Beide Jungs saßen auf dem Bett von Sasuke und schwiegen sich an. Naruto hatte wieder das Buch auf seinen Schoss liegen, verschlossen. „Wollen wir den Rest lesen?“, hauchte der Blonde leise und sah zu den Schwarzhaarigen. Dieser nickte stumm und schloss die Augen. Er selber nickte ebenfalls und öffnete ein wenig zitternd den dicken Wälzer. Nach einigen blättern hatte er ihre zuletzt gelesene Seite gefunden und fuhr an der Stelle weiter fort: „’Eine weitere Fähigkeit des Akuma Clan ist das Itsu made mo kurayami no Jutsu - die Kunst der ewigen Dunkelheit. Nach Ausführung des letzten Fingerzeichens erblindet das Opfer bei der ersten Berührung seiner Augen. Dieses Jutsu wird meist bei Gegnern verwendet, deren Kekkei-Genkai eine Augenkunst ist. Diese Kunst hält dauerhaft, sofern es von niemanden anderen gelöst werden kann…’“ Kurz hielt Naruto in seiner Erzählung inne und sah wieder zu den anderen, der seine Augen wieder geöffnet hatte. Hieß das etwa, dass der Uchiha jetzt für immer blind war? Leicht schüttelte der Blonde den Kopf und kniff die Augen zusammen. Er wollte das nicht. Er wollte wieder in diese tiefen, schwarzen Seen sehen, die so voller Emotionen und Leben waren. Und nicht in diese toten, kalten, grauen Augen. Erneut schwiegen sich beide eine Weile an, bis es der Uzumaki schaffte seine Augen zu öffnen und weiter zu lesen: „’Die Voraussetzungen, um dieses Jutsu zu lösen, sind: 1. Unmengen an Chakra, 2. die richtige Ausführungen der Fingerzeichen und 3. eine enge Bindung zu dem Opfer.’ So wie es aussieht, kann nicht jeder Beliebiger dieses Jutsu lösen…“, hauchte der Blonde leise und ein minimales Lächeln spielte sich auf seine Lippen. Der erste Punkt wäre mit Kyuubi seinen Chakra kein Problem. Beim zweiten Stichpunkt müsste man sich halt anstrengen. Und der dritte Punkt… Naruto war sich nicht sicher, ob durch ihr angeknackstes Vertrauen die letzte Bedingung zur Jutsu Lösung funktionierte. „Lass es uns probieren…“ Erschrocken riss Naruto seine Augen auf und starrte in das Gesicht des anderen. Hatte Sasuke das ernst gemeint? „Wa-wa-was?!” „Lass es uns probieren…” „Aber Sasuke, ich weiß nicht ob es funktionieren wird…” „Naruto, wenn es nicht funktioniert, dann hast du trotzdem dein Bestes gegeben.“ „Ab-ab-aber… du bist dann für immer blind, Teme!“ „Ich komme blind ganz gut zurecht, das weißt du, Dobe. Aber ich will es nicht bereuen, wenn wir es wenigstens nicht versucht haben…“ Naruto senkte den Kopf. Der andere hatte Recht. Außerdem wollte er selbst es später nicht bereuen, dass er es nicht versucht hatte. Aber was war, wenn er wirklich scheiterte? Er würde sich ewig Vorwürfe machen. Was sollte er nun tun? Leicht kaute er auf seiner Unterlippe herum und kniff die Augen zusammen. Plötzlich spürte er die Hand des anderen in seiner eigenen. Wie sich die weiche Haut von Sasuke’s Hand an seine schmiegte. Erschrocken riss er seine Augen auf und sah wieder in das Gesicht des anderen. Der ernste Gesichtsausdruck ließ ihn einen eiskalten Schauer über den Rücken fahren. „Naruto, ich vertraue dir. Ich weiß, dass du es schaffen kannst und sonst keiner.“ Diese Worte verfehlten ihr Ziel nicht. Der Blonde schluckte hart und kniff wieder die Augen zusammen. Sollte er es wirklich wagen? Sie hatte vielleicht nur die eine Chance. Und was war, wenn etwas schief ging und fatale Folgen mit sich zog? Dies wollte der Uzumaki auf keinen Fall riskieren. Aber was war, wenn es wirklich gelingen sollte? Er würde es sicherlich sein ganzes Leben lang bereuen, wenn sie es nicht wenigstens versucht hätten. Aber Sasuke vertraute ihm. Er glaubte an ihm. Also sollte er selber auch an sich glauben. „In Ordnung… Ich werde es versuchen…“ ~*~*~ Es waren Stunden vergangen, an denen sein Geliebter schon fast mit Gewalt die richtige Reihenfolge der Fingerzeichen geübt hatte. Nun stand Sasuke ein wenig nervös dem anderen gegenüber. Wie sehr wünschte er sich, dass er wieder in diese blauen Augen sehen konnte? Aber je stärker dieser Wunsch war, desto größer wäre dann die Enttäuschung, wenn es nicht funktionieren sollte. Er wollte aber so schnell nicht die Flinte ins Korn werfen. Mit strammer Haltung, geschlossenen Augen und einem schnell schlagenden Herzen in der Brust, war er für dieses Jutsu bereit. Er hörte wie der andere leise die Fingerzeichen aufzählte: „Ne, Mi, Tatsu, I, Tatsu, Saru, Inu, Hitsuji,[1] – Kagiri nai hikari no Jutsu[2]“ Der Uchiha zuckte leicht zusammen, als er plötzlich die eiskalte Hand des anderen an seinen Gesicht fühlte. Danach ging alles schnell. Er bemerkte nur wie ein gigantischer Ruck durch sein Körper ging. Sein Kopf fühlte sich an, als wollte dieser in der nächsten Sekunde explodieren. Seine Augen brannten so fürchterlich, dass es ihm schwer fiel, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. So schnell wie alles begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Plötzlich fühlte er sich wie ausgelaugt. Als wollten seine Beine im nächsten Moment in sich zusammen sacken. Zitternd krallte er sich an den Körper vor sich. Er bemerkte, wie der andere die Hand von seinem Gesicht nahm. Er hatte Kopfschmerzen… Seine Augenlider bebten, bevor er diese zögerlich öffnete. Grelle Lichtstrahlen blendete ihm, weswegen er ein paar Mal blinzelte. Noch sah er alles verschwommen, aber er erkannte Licht. Helles, klares und in den Augen schmerzendes Licht. Erschrocken riss er seine Augen auf, aber schnell war wieder alles dunkel. Sofort wurde ihm von Naruto erneut eine Hand auf die Augen gepresst. Er fühlte die zittrigen, kalten Finger des anderen an seinen schmerzenden Kopf. „Naruto…“, hauchte sein Gegenüber leise und der Blonde erkannte, wie dieser wieder die Augen schloss. Zärtlich wurde seine Hand vom Gesicht des anderen gehoben und mit sanften Küssen versehen. Naruto erschauderte. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf seinen Oberarmen. Wie sehr wollte er wieder in diese schwarzen Augen sehen? Sehr… Und jetzt wo er die Chance dazu hatte, verdeckte er sich die Sicht auf diese schöne Schwärze. Ganz einfach: Er wollte nicht, dass Sasuke sah, wie er weinte. Seine Augen brannten. Tränen liefen seine Wangen hinab. Erleichterung machte sich in ihm breit. Vorbei… Dieser ganzer Alptraum neigte sich endlich dem Ende zu. Langsam kam die Erkenntnis. Es war alles geklärt. Endlich hatte er die Befriedigung all seiner unersättlichen Fragen. Endlich war das letzte Puzzelteil an das verwirrende Rätsel angesetzt. Der Uzumaki vergrub sein Gesicht in seine Hand und unterdrückte ein freudiges Schluchzen. Endlich… Es war alles endlich vorbei. Die Unwissenheit. Diese Vorwürfe. Und vielleicht würde auch seine Angst vor Sasuke endgültig vorbei sein. Der andere küsste weiter seine Hand. „Naruto, ich liebe dich…“ Naruto verkrampfte sich kurz. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Was er erwidern sollte. ’Ich dich auch’ wären nicht die passenden Worte gewesen. So wie er Sasuke in den letzten Monaten behandelt hatte, so sah niemals Liebe aus. Aber er liebte ihn. Aber er wusste auch, dass er diese Liebe niemals in Verbindung zu den letzten Monaten mit einem ’Ich dich auch’ zum Ausdruck bringen konnte. Was sollte er nun sagen? Ihm viel nur ein einziger Satz ein – in der Hoffnung, der andere würde ihn verstehen. „Ja, ich weiß…“ „Bitte, schlaf mit mir…“ ~to be continued~ Kimi ga dokka no hoshi ni hohoemi kakeru nara Sora wo miageru dake de shiawase ni narunda [Wenn du ein Lächeln an einen Stern irgendwo hinschickst Macht mich das Aufblicken in den Himmel glücklich] Nanigenai koto mo itoshiku omou no wa Kimi to iu na no hana ga kono mune ni saita kara [Sogar kleine Dinge werden wertvoll für mich Weil die Blume du bist, die in meinem Herzen blüht] Kimi ni aitakute aitakute Futari de ireba iru hodo samishikunaru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Sono te hanasanaide Hanasanaide Boku ga sobani iru yo Donna toki demo waratte naite ageru kara Sobani ite [Ich will dich sehen, ich will dich sehen Wenn es einsam ist selbst wenn wir zwei zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Du kannst weinen, weil Ich bei dir bin] Mizu wo agenakya karete shimau kara Sonna toge ja nani mo mamorenai yo Tsuyogatte bakari no hana nanda Sono toge de kizutsukanai ne sonnani mou nakanaide [Wenn es kein Wasser gibt, wird sie austrocknen So dass der Dorn nichts mehr schützen kann Es ist die einsame starke Blume Die der Dorn nicht verletzt, so weine nicht mehr] Sono te hanasanaiyo hanasanaiyo Futari de ireba iru hodo samishiku naru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Chiisana sono toge de boku no te wo tatoe kizutsukete mo [Ich werde diese Hand nicht loslassen, werde sie nicht loslassen Wenn es einsam ist selbst wenn zwei wir zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Selbst wenn dieser kleine Dorn meine Hand verletzt] © Songtext "Hama = Kimi" by Pigstar ___________________________________________________________________________ [1] Ne, Mi, Tatsu, I, Tatsu, Saru, Inu, Hitsuji: Ratte, Schlange, Drache, Wildschwein, Drache, Affe, Hund, Schaf [2] Kagiri nai hikari no Jutsu: Justu des unendlichen Lichtes Kapitel 34: Show me the difference between rape and sex (non Adultversion) -------------------------------------------------------------------------- Will you listen to my story? It’ll just be a minute... How can I explain? Whatever happened here never meant to hurt you... How can I cause you so much pain? When I say: "I’m sorry..." - Will you believe me? Listen to my story... Say you won’t leave me. When I say: "I’m sorry..." - Can you forgive me? When I say: "I will always be there..." - Will you believe... Will you believe in me? ~*~*~ Kapitel 32: Show me the difference between rape and sex Erschrocken riss Sasuke seine Augen auf. Was hatte der Andere da gesagt? Meinte das Naruto wirklich ernst? Sein Blick fiel auf das Gesicht des Blonden. Seine Wangen waren vor Tränen nass. Zögerlich löste er seine von der Hand des anderen und legte seine eigene auf die feuchte rechte Wange. Behutsam wischte er einige Tränen weg. Die andere Hand streichelte sanft über die weiche Haut. Fuhr die Konturen des Gesichtes nach. Strich zart über die leicht bebenden Lippen. Als wäre der Andere aus Glas. Seine Finger wanderten wieder über die Wange, schoben einige lange Ponyhaare hinter das Ohr. Die blonde Mähne des anderen war wirklich ganz schön gewachsen. Ein wenig verträumt spielte er mit seinen Nackenhaaren. Aber lange hielt er sich nicht an den Haaren auf. Schnell widmete er seinen Blick wieder den Ozeanen des anderen. Die blauen Augen schimmerten wegen des salzigen Wassers. Intensiv blickte er in das schöne Blau der Iriden und bemerkte, wie in seinem Bauch alles zu Kribbeln begann. Wie seine Augen vor unvergossenen Tränen brannten. Noch ehe er den Blickkontakt abbrechen konnte, rollte die erste Freudenträne über seine Wange. Gefolgt von einigen weiteren. Erschrocken schlug er sich die Hand vor dem Mund. Er weinte! Und das vor den Augen Narutos! Er musste sonst was von ihm denken. Bisher hatte der Uchiha seine Tränen immer vor dem Uzumaki verborgen. Aber in diesem Moment schaffte er es nicht. Diese Erleichterung. Die Erlösung dieser erdrückenden Sehnsucht. Diese Freude… Alle möglichen Emotionen stürzten über ihn ein. Er konnte nichts dagegen unternehmen. „Sasuke, weinst du?“ Überrascht weitete Naruto seine Augen und beobachtete die einzelnen Tränen. Wie Perlen bahnten sie sich ihren Weg über die porzellanfarbene Haut. Zitternd streckte der Blonde seine Hand aus und wischte Sasuke die Tränen von der Wange. Ein kurzes Schmunzeln huschte über seine Lippen, als er Sasuke’s Antwort hörte. „Quatsch, Dobe! Ein Uchiha weint nicht! Das kommt noch von diesem Jutsu. Deswegen tränen meine Augen…“, sprach der Schwarzhaarige ernst, aber der Uzumaki wusste es besser. Ihm erging es doch auch nicht anders. Beide standen einige Zeit so da. Schweigend… Sprachen kein Wort. Aber das brauchten sie auch nicht. Allein dieser Moment zählte für die Beiden. Diese Stille. Diese getraute Zweisamkeit. Aber lange hielt die Ruhe nicht an, da der Schwarzhaarige seine Frage noch nicht beantwortet hatte. „Meine Frage… wie lautet deine Antwort…“, hauchte er leise. Gänsehaut bildete sich, wenn er an die wohl kommende Antwort dachte. Ihm kroch jetzt schon die Angst und Aufregung den Nacken hoch, wenn der andere zustimmte. Aber er wollte nicht mehr ewig davon laufen. Er wollte endlich Nägel mit Köpfen machen. Wenn Sasuke ihn liebte, würde er ihn nicht verletzten. Er hoffte und baute einfach darauf, dass es stimmte. „Und du willst wirklich?“ „J-ja…“ „In zwei Stunden, wenn der Vollmond hoch am Himmel steht in meinen Schlafzimmer. Du kannst dich bis dahin mental darauf vorbereiten, in Ordnung?“ „In Ordnung.“ Jetzt gab es kein Zurück mehr… Entweder er erlebte heute Nacht den Himmel auf Erden oder die Hölle… ~*~*~ Naruto saß auf seinem Bett und hatte seine Knie an sich heran gezogen. Seinen Kopf hatte er auf ihnen gebettet. Nachdenklich starrte er vor sich an die Wand. Irgendwie fand er seinen Vorschlag von vor knapp zwei Stunden nicht mehr ganz so brillant. Aber einen Rückzieher konnte er sich jetzt auch nicht mehr leisten. Auch wenn er jetzt zu Sasuke sagen würde, dass er doch nicht mehr wollte. Der andere würde diese ganze Aktion sicherlich sofort sein lassen. Da war Naruto sich sicher. Der Uchiha würde nichts machen, was ihm wehtat. Er hoffte es… Außerdem hatte er sich selbst in diese Lage gebracht. War er vielleicht zu voreilig gewesen? Hätte er sich vielleicht noch etwas Zeit lassen sollen? Aber wie lange denn noch? War er nicht ein ganzes Jahr lang davon gelaufen? Er wollte vorankommen. Wollte endlich wieder richtig leben. Dazu gehörte, dass er diese Angst vor dem Anderen überwand. Und wie sollte das besser gehen, als mit diesem zu schlafen? Besiege die Angst mit Angst… oder so ähnlich, hatte er mal von einen weisen Mann gehört. Wenn er die Angst besiegen wollte, dann musste er sich dem stellen, was diese Angst verursacht hatte. In seinem Fall war es der Sex. Zögerlich strich er sich seinen Hals entlang. Berührte sachte das silberne Glöckchen um ihn. Mit leisem, beruhigendem Klingeln ertönte es. Kurz hielt er inne. Sollte er es nicht besser wieder abnehmen? Sasuke hatte es ihm damals gegeben. Aber auch nur, damit er ihn auch hören konnte. Jetzt sah der Uchiha wieder. Das Glöckchen hatte somit seinen Sinn verloren. Vielleicht sollte er erst den Anderen fragen? Noch eine Weile saß er schweigend auf seinem Bett und grübelte. Plötzlich hörte er ein Maunzen neben sich. Erschrocken fuhr er aus seinen Gedanken heraus und blickte zu Nanashi, welche sich schnurrend an seine Oberschenkel rieb. Zärtlich strich er der Katze durch das Nackenfell. Das Schnurren wurde lauter. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Leicht schloss er seine Augen und kraulte weiter das schwarze Fell. „Sag, denkst du, dass es richtig war Sasuke zu fragen, ob er… mit mir schläft?“, hauchte er leise und zog die Stirn kraus. Jetzt sprach er schon mit einer Katze. Was sollte als nächstes passieren? Ein wenig nachdenklich und zögerlich hob er seine Hände an. Zitternd löste er das blaue Band um seinen Hals und legte es neben sich auf den Nachttisch. Kurz strich er noch einmal über das glatte, silberne Metall. Erneut ertönte ein leises Klingeln. Weiter kraulte er Nanashi hinter den Ohren, als diese sich leise Maunzend erhob. Mit einem eleganten Sprung landete sie geschmeidig auf ihren Pfoten und stolzierte mit erhobenem Schweif zur Zimmertür. Vor dieser blieb sie stehen, drehte sich noch einmal zu ihm um und maunzte laut, ehe sie aus dem Zimmer verschwand. Ein schiefes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er deutete die Geste des Tieres jetzt einfach mal als ein „Ja, es war richtig“. Leise seufzend richtete er sich wieder auf. Er wollte vorher noch einmal duschen gehen. Sein Blick fiel noch einmal aus dem Fenster. Der Vollmond stand hoch am unbewölkten, dunklen Himmel. Mit lautlosen Schritten verließ er sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich… ~*~*~ Sasuke stand unter der Dusche und schäumte sich ein. Leichtfingrig glitten seine Hände über seine porzellanweiße Haut, strichen jeden Millimeter ab. Ein wohliges Seufzen kam über seine Lippen. Genüsslich schloss er seine schwarzen Augen. Leicht senkte er seinen Kopf nach vorne und ließ das lauwarme Wasser über seinen verspannten Nacken prasseln. Er war nervös. Sehr sogar. Schließlich hatten sie nach langer Zeit wieder einmal Sex. Und so, wie es bisher aussah, würde er Seme sein. Irgendwie fühlte er sich bei diesen Gedanken nicht sehr wohl. Zwar hatte er sich vor einem Jahr noch gewünscht, dass er einmal Seme sein konnte… Aber in ihrer jetzigen Situation? Er hatte ein wenig Angst, dass er dem anderen einige verschlossene Wunden wieder aufriss. Aber es gab kein zurück. Er hatte zugestimmt. Also musste er durch. Und solange Naruto nicht „Nein“ oder „Halt“ sagte, sollte er sich vorerst keine Gedanken darüber machen. Das warme Wasser perlte über seinen Körper, wusch sämtlichen Schaum von diesem ab. Erneut seufzend drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Während er sich durch die Nackenhaare fuhr, suchte er sich ein Badehandtuch. Schnell band er es sich um die Hüfte und knotete es an der Seite zusammen. Einzelne Wassertropfen liefen über seine nackte Haut, perlten von dieser ab und versickerten am Ende im Stoff des Handtuches. Er wand sich zum Spiegel, betrachtete dort sein eigenes Antlitz. Langsamen Schrittes lief er auf dieses zu. Zögerlich fuhr er bei seinem Spiegelbild die Konturen seines Gesichtes nach. Das Glas war ein wenig beschlagen und fühlte sich kalt unter seinen Fingern an. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er wieder etwas sah. Eigentlich hatte er sich schon mit den Gedanken abgefunden, für immer blind zu sein. Aber anscheinend hatte Kami[1] Gnade mit ihnen gehabt. Vielleicht wand sich endlich alles zum Guten? Er wünschte es sich sehr. Außerdem… Was sollten die Beiden denn noch alles durchmachen, damit sie endlich glücklich sein durften? Ein Klopfen riss ihn aus den Gedanken. Überrascht drehte er sich zur Tür. „Sasuke, ich würde gerne noch einmal ins Bad…“, rief die ruhige Stimme des Blonden von anderer Seite der Holztür. Leicht sich selber zunickend ging er zur Tür, schloss sie wieder auf und öffnete sie. Langsam trat er nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad und blieb neben Naruto stehen. „Du kannst. Ich bin fertig.“ Eigentlich wollte er an Naruto vorbei, aber dieser packte ihn sanft am Arm. Verwirrt blieb er stehen. „Das Glöckchen…“, hauchte der andere und senkte den Kopf etwas. Skeptisch zog Sasuke eine Augenbraue hoch. Es dauerte nicht lange, ehe er die Informationen verstanden und verarbeit hatte. Leicht nickte er und hob seine Hand zum Hals des anderen. Zärtlich fuhr er mit dem Zeigefinger über die Haut - an der Stelle, wo einst das blaue Band gewesen war. „Ist schon in Ordnung.“, sagte er sanft und küsste den anderen auf die Stirn. Nach diesen Worten löste er sich von Naruto und ging in sein Zimmer. Schnell verschwand Naruto im Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Nicht mehr lange und dann würden sich die Beiden vereinen – vielleicht. Sein Herz klopfte wild in seiner Brust. Er hatte Angst… Und er war nervös. Aber irgendwo zwischen diesen beiden Emotionen lag tief verborgen eine gewisse Vorfreude auf das Kommende. Er verstand es selber nicht so genau. Hastig zog er seine Sachen aus und warf sie zu Boden, bevor er sich hektisch unter die Dusche stellte. Kurz drehte er das Wasser auf eiskalt, um einen klaren Kopf zu erhalten. Müde lehnte er seine Stirn gegen die kühlen Fliesen. Seine Arme schlang er um seinen Körper. Seine Brust senkte und hob sich schnell. Die ganze Zeit konnte er diese Gefühle gut herunter schlucken. Aber jetzt – so kurz vor dem letzten Schritt – kamen alle Emotionen mit einem Mal hoch. Sein Körper zitterte. Wassertropfen liefen über seine Schläfen, seine Wangen und perlten am Kinn ab. Seine Augen brannten, weswegen er sie schloss. Seine Haare klebten ihm feucht an der Stirn und den Schläfen. Seine Beine fühlten sich schwach an. Fühlten sich an, als würde er jeden Moment in sich zusammen sacken. Die Last auf seine Schultern war schwer. Viel schwerer als gedacht. Und dies würde ihm gerade vollkommen bewusst. Langsam sank er zu Boden. Seine Stirn rutschte die Fliesen herab. Seine Hand legte er auf seine Brust, wo schmerzhaft sein Herz pochte. Krampfhaft krallte er seine Fingernägel in die Haut. Leichte Striemen entstanden. Er liebte Sasuke. Er liebte ihn so sehr, dass es schon fast wieder schmerzte. Aber warum war diese Angst nur so groß? Obwohl er endlich alle Antworten hatte… Warum aber bestimmte sie all seine Gefühle? Warum beeinflusste sie ihn so? Er hasste das. Es kotzte ihn an. Er wollte es einfach nicht mehr. Naruto wollte sich nicht mehr von dieser Angst bestimmen lassen. Er wollte sie endlich besiegen. Aber genau da mischte sich der Zweifel ein. Konnte er es denn überhaupt schaffen? Irgendwie kam er sich in diesen Moment unendlich klein und hilflos vor. Dabei sollte er doch stolz sein, dass er sich endlich seiner Angst stellen wollte. Sein Körper bebte weiter. Die Last auf seinen Schulter versuchte, ihn niederzudrücken. Aber er wollte nicht aufgeben. Solange die Hoffnung in ihm war, wollte er noch nicht aufgeben. Ihm war kalt und das lag nicht allein daran, dass das Wasser der Dusche so eingestellt war. „Ich liebe ihn doch so sehr…“ ~*~*~ Nachdem Naruto sich noch schnell mit einem Vanilleshampoo gewaschen hatte, hatte auch er sich ein Handtuch um die Hüfte gewickelt. Ein wenig unschlüssig stand er nun vor dem Schlafzimmer des anderen. Hart schluckend betrat er dieses und erblickte den Schwarzhaarigen. Sasuke saß auf den Bett, nur mit einen Handtuch um die Hüfte bekleidet. Noch immer ein wenig unschlüssig stand er im Türrahmen. Er hatte immer noch die Chance einen Schritt nach hinten zu setzen. Er konnte immer noch diese ganze Sache abblasen. Konnte seiner Angst immer weiter entfliehen. Aber er war sich sicher. Sobald er den ersten Schritt in diesen Raum wagte, dann gab es kein Zurück mehr. Ein wenig überlegend kaute er auf seiner Unterlippe herum. Sein Blick war gen Boden gerichtet. Seine Arme hingen kraftlos an seinen Seiten. Seine Hände hatte er krampfhaft zu Fäusten geballt. Er führte in sich einen heftigen Kampf. Verstand gegen Herz. So wie immer. Während der Verstand meinte, dass er denn Rückzug antreten sollte, sagte sein Herz, dass er endlich den ersten Schritt gehen sollte. Der erste Schritt in ein eventuell neues Leben… Zaghaft lockerte er seine Fäuste und fasste sich ein Herz. Schüchtern ging der Blonde an das Bett und ließ sich neben den anderen auf dieses fallen. Seine Härchen auf den Armen waren aufgerichtet. Eine leichte Gänsehaut war noch zu sehen, was daran lag, dass er eiskalt geduscht hatte. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum. Beide schwiegen eine Weile, zögerten damit das Kommende noch weiter hinaus. Im Zimmer waren bis auf eine kleine Kerze – welche nur wenig Licht abgab – alle Lichter erloschen. Sein Blick fiel kurz auf den schwachen Lichtschein. Er wollte die Kerze ausblasen. Er brauchte die kommende Dunkelheit. Nur in ihr fühlte er sich ein wenig wohler und geborgener. Zögerlich beugte er sich zu dieser vor und blies sie aus. Leichter Rauch stieg empor. Im Zimmer war alles dunkel, nur der Vollmond spendete ein wenig schummriges Licht. Gerade nur so viel, dass man vereinzelte Konturen von Möbeln oder den Beiden sehen konnte. Naruto atmete tief ein und wieder aus, ehe er sich langsam nieder legte. Er versuchte seinen Körper zu entspannen. Versuchte seinen Geist zu beruhigend. Er würde nur mit Sasuke schlafen, versuchte er sich gut zu zureden. Er würde Sex mit dem Menschen haben den er liebte und der ihn liebte. Träge schob er seine Beine auf das Bett und legte sich auf den Rücken. Sachte ließ er sich in die Kissen und die Matratze sinken. Ein leichter Rosaschimmer bildete sich auf seinen Wangen, als er in die Augen des Uchiha sah. Jetzt gab es kein Zurück mehr… Sasuke war überrascht, zeigte es aber nicht. Ein Gefühl des Glücks durchströmte seinen Körper. Er würde Naruto zeigen, wie sehr er ihn liebte. Er würde ihn mit Samthandschuhen berühren. Würde sich nach ihm richten. Würde ihn mit aller Art von Zärtlichkeiten liebkosen. Er würde mit ihm schlafen, wenn der andere soweit gehen wollte… Langsam beugte sich der Uchiha über den anderen und gab diesem einen zärtlichen, liebevollen Kuss auf die Lippen. Leicht leckte er über diese und bat um Einlass. Zögerlich gewährte sein Geliebter ihm diesen. Mit forschenden, aber auch ruhigen Bewegungen, erkundete er die feuchte Mundhöhle des anderen. Er fuhr über die einzelnen Zahnreihen, streichelte kurz den Gaumen des anderen, ehe er spielerisch die Zunge antippte und daran saugte. Es dauerte eine kurze Zeit, bis der Blondhaarige auf dieses Spiel einging. Ein kleiner Tanz der Zungen entstand, bevor der Schwarzhaarige dem anderen Einlass in seine Mundhöhle gewährte. Einige Sekunden spielten, neckten und liebkosten sie sich auf diese Art, ehe beide keuchend sich lösen mussten. Erregt sahen sich beide in die Augen. Das Feuer in beiden war entfacht. Ein Feuer, von dem beide gedacht hatten, dass es für immer erloschen war. Würden sie sich diese Nacht endlich wieder vereinen? Er hoffte es so sehr… ~*~*~ Mit hellen Strahlen schien die Sonne durch das Glas des Fensters. Leicht kitzelte sie freudig die Nasen der beiden schlafenden Jungs. Naruto zog leise brummend seine Nase kraus. Es dauerte eine kurze Zeit, bis er seine blauen Augen öffnete und verschlafen in das Gesicht des anderen blickte. Es sah friedlich und sorgenfrei aus. Wie sehr hatte er sich gewünscht, einmal morgens aufzuwachen und genau dieses Gesicht zu sehen? Oft… Und endlich war es Wirklichkeit geworden. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in seinen Körper aus. Leicht beugte er sich nach vorne und gab Sasuke einen schüchternen Kuss auf die Stirn. Er liebte ihn so sehr. Und ihre gemeinsame… Ein leichter Rosaschimmer bildete sich auf seinen Wangen. Ein leichter Schmerz durchfuhr sein Hintern. Man konnte ihn aushalten. Aber diese Nacht… Es war einfach toll gewesen. Er hatte es sich nicht so wundervoll vorgestellt. Aber wie der andere ihn behandelt hatte… Wie ein zerbrechlicher, roher Diamant. Er hatte es gar nicht verdient gehabt, so behandelt zu werden. So schnell wie dieses Glücksgefühl in ihm aufgekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Ein trauriger Ausdruck zeichnete sich in seinen Augen ab. Der Schwarzhaarige hatte ihn immer liebevoll behandelt. Hatte sich immer nach ihm gerichtet. War immer für ihn da. Hatte ihn immer aufgefangen. Und er? Er war immer abweisend zu ihm. Hatte ihn für ihre ganze Situation schuldig gemacht. Dabei wusste er immer tief in seinem Inneren, dass der andere sicherlich seine Gründe hatte und nichts dafür konnte. Selbst Kyuubi hatte ihm dies zu Beginn gesagt. Seine Unterlippe zitterte. Seine Schultern bebten. Er war so ein Vollidiot. Der andere hatte an ihrer ganzen Situation am wenigstens Schuld. Und Naruto hatte ihn immer vor den Kopf gestoßen. Eine kleine Träne lief über seine Wange und perlte vom Kinn ab. Wie konnte er das nur wieder gut machen? Reichte da eine einfache Entschuldigung? Sicherlich nicht… „Es tut mir Leid…“, hauchte er leise und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. „Es tut mir so leid…“ Leise murrend runzelte Sasuke seine Stirn. Die leise und brüchige Stimme seines Geliebten riss ihn aus dem Schlaf. Müde öffnete er seine Augen und drehte seinen Kopf zur Seite. Ein wenig verschlafen richtete er sich auf und stemmte sich auf seine Ellenbogen. Überrascht riss er seine schwarzen Seen auf. Ein wenig überstürzt setzte er sich auf und blickte in die wässrigen Augen seines Gegenübers. „Es tut mir alles leid, Sasuke…“ Verwirrt hob er eine Augenbraue und strich dem Blonden die Tränen von der Wange. Was meinte der andere? Ein wenig irritiert schlang er seine Arme über die Schulter Narutos und drückte diesen an seine nackte Brust in eine warme Umarmung. Er spürte, wie der Blonde die Fingernägel in seine Haut bohrte. Ein leises Zischen verließ seine Lippen, als sich ein brennender Schmerz breit machte. Aber er versuchte ihn zu ignorieren. Seine ganze Sorge lag jetzt auf seinen Geliebten. „Ich… ich war immer so… und du…“, schluchzte der andere und drückte sich fester gegen ihn. Langsam verstand der Schwarzhaarige, was der Uzumaki meinte. Ein lang gezogenes, müdes Seufzen verließ seine Lippen. Zärtlich strich er dem anderen durch das blonde Haar. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Ich… ich liebe dich doch! Bitte… bitte verzeih mir… ich…“ „Ich verzeihe dir…“ „Wa-?! Wie?! Warum?! „Ich kenne niemanden, der sich so rührend und ehrlich entschuldig hat wie du. Du bereust doch schon längst alles.“ Der andere nickte zögerlich. Sasuke streichelte weiter durch das Haar, über den Nacken und den nackten Rücken entlang. Seine Hand ruhte auf der Narbe, welche den Rücken zierte. Kurz hielt er inne. Er hatte noch etwas, was er den Blondhaarigen geben wollte. Schnell löste er sich von dem anderen, drückte ihn noch einen flüchtigen Guten Morgen Kuss auf die Lippen. Hastig suchte er nach eines der gestrigen Handtücher und schlang es sich um die Hüfte. Mit einen festen Knoten befestigte er es. Kurz huschte sein Blick zu Naruto, welcher mit verheulten Augen, roten Wangen und einem verlegenen Ausdruck im Gesicht die Decke eng um den nackten Leib geschlungen hatte. Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. Langsam ging er zu seinen Schreibtisch und schnappte sich dort ein kleines Kästchen. Seit über einen Jahr hatte er es hier aufbewahrt. Auf den Tag gewartet, an dem er dem anderen deren Inhalt übergeben konnte. Zögerlich blieb er stehen und drückte seine Hand mit den Kästchen zusammen. Sollte er es ihm wirklich geben? Langsam kam er wieder zurück zum Bett. Er setzte sich wieder neben Naruto und nahm sich dessen linken Hand. Nervös nestelte er mit seiner freien Hand an dem kleinen Kästchen, um es zu öffnen. „Ich weiß, dass es für uns beide unmöglich ist. Eigentlich sollte es auch nur als Symbol dienen…“, sagte er ruhig und steckte dem anderen einen goldenen, schlichten Ring – ohne Verzierungen und jeglichem - über den Finger. Nur ihre beiden Initialen – ein NA für Naruto und ein SA für Sasuke – waren im Inneren eingraviert. Er passte… Da war er beruhigt. Er hatte schon die Befürchtung gehabt, dass er zu klein wäre. Kurz hob er seinen Blick, schaute in die vor Überraschung aufgerissenen Augen des anderen. „Ich will dir damit zeigen, dass ich bis zu meinem Tod dir gehören werde.“ Nach diesen Worten steckte er sich selber einen Ring über seinen linken Ringfinger. Schnell ergriff er die Hand das anderen und ihre Finger verschränkten sich in einander. Erneut kamen ihm die Tränen. Vor Freude! Sasuke wollte wirklich sein Leben mit ihm teilen? Wollte wirklich mit ihm zusammen leben? Nach allem war passiert war? Nur mühsam konnte er sie sich verkneifen. Langsam kam er sich wie eine Heulsuse vor. So viel, wie er in den letzten Stunden geweint hatte. Noch bevor der Uchiha weitere Worte an ihn richten konnte, packte er sich die blassen Schultern und zog ihn zu sich heran. Gierig küsste er den anderen. Biss leicht in die Unterlippe und saugte daran, damit er Einlass in die feuchte Höhle des anderen bekam. Kaum hatte er diesen gewährt bekommen, begann er schon mit seiner Entdeckungstour. Wild und fordernd tippte er die Zunge des anderen an und saugte an dieser. Aber von Sekunde zu Sekunde wurde ihr Kuss immer liebevoller und zärtlicher. Nach einiger Zeit lösten sich von einander und sahen sich keuchend an. Er konnte sich nicht mehr zurück halten. Nachdem der andere ihm dieses Geständnis gegeben hatte, wollte auch er einen Eid leisten. „Ich liebe dich so sehr… Ich liebe dich so lange und gehöre dir, bis der Tod uns scheidet!“, schrie der Blondhaarige den anderen fast an. Nun rollten ihm doch Freudentränen über die Wangen. Aber er wollte sie nicht mehr aufhalten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Sasukes Lippen. Sachte drückte er den anderen an sich und die Wärme der beiden verflossen in eine enge Umarmung in einander. Nie wieder… Nie wieder würde er sich diese zerbrechliche Seele aus den Armen reißen lassen. Nie wieder würde er diesen wunderbaren Menschen wieder hergeben. Dafür liebte er ihn einfach zu sehr. Wieder küsste er den Uzumaki auf der Stirn und vergrub seine Nase in die blonden Haare. Zog gierig den Duft von ihnen ein. ~to be continued~ All the words that I come up with, they’re like gasoline on flames. There’s no excuse, no explanation... Believe me, if I could undo what I did wrong... I’d give away all that I own... When I say: "I’m sorry..." - Will you believe me? Listen to my story... Say you won’t leave me. When I say: "I’m sorry..." - Can you forgive me? When I say: "I will always be there..." - Will you believe... Will you believe in me? If I told you I’ve been cleanin’ my soul and If I promise you I’ll regain control. Will you open your door and let me in take me for who I am and not for who I’ve been, who I’ve been? © Songtext "Sorry" by Chris Daughtry ___________________________________________ [1] Kami = Gott Kapitel 35: Show me the difference between rape and sex (Adultversion) ---------------------------------------------------------------------- Dieses Kapitel ist gewidmet (hier hast du deinen langersehnten Adult *grin*) Sag mir: Was hast du mit mir gemacht? Das was hier passiert ist nicht mehr normal. Und ich zähl die Sekunden, denn ich brauch dich schon wieder, schon wieder. Und immer wenn du mich so anschaust dreht sich die Welt noch etwas schneller um mich Du bist in mir und ich weiß, ich bin in dir. Und so wie es momentan ist will ich nichts dran ändern. Wir sind jetzt hier und du liegst hier neben mir. Und ganz genau weil das so ist will ich nichts dran ändern. ~*~*~ Kapitel 32: Show me the difference between rape and sex Erschrocken riss Sasuke seine Augen auf. Was hatte der Andere da gesagt? Meinte das Naruto wirklich ernst? Sein Blick fiel auf das Gesicht des Blonden. Seine Wangen waren vor Tränen nass. Zögerlich löste er seine von der Hand des anderen und legte seine eigene auf die feuchte rechte Wange. Behutsam wischte er einige Tränen weg. Die andere Hand streichelte sanft über die weiche Haut. Fuhr die Konturen des Gesichtes nach. Strich zart über die leicht bebenden Lippen. Als wäre der Andere aus Glas. Seine Finger wanderten wieder über die Wange, schoben einige lange Ponyhaare hinter das Ohr. Die blonde Mähne des anderen war wirklich ganz schön gewachsen. Ein wenig verträumt spielte er mit seinen Nackenhaaren. Aber lange hielt er sich nicht an den Haaren auf. Schnell widmete er seinen Blick wieder den Ozeanen des anderen. Die blauen Augen schimmerten wegen des salzigen Wassers. Intensiv blickte er in das schöne Blau der Iriden und bemerkte, wie in seinem Bauch alles zu Kribbeln begann. Wie seine Augen vor unvergossenen Tränen brannten. Noch ehe er den Blickkontakt abbrechen konnte, rollte die erste Freudenträne über seine Wange. Gefolgt von einigen weiteren. Erschrocken schlug er sich die Hand vor dem Mund. Er weinte! Und das vor den Augen Narutos! Er musste sonst was von ihm denken. Bisher hatte der Uchiha seine Tränen immer vor dem Uzumaki verborgen. Aber in diesem Moment schaffte er es nicht. Diese Erleichterung. Die Erlösung dieser erdrückenden Sehnsucht. Diese Freude… Alle möglichen Emotionen stürzten über ihn ein. Er konnte nichts dagegen unternehmen. „Sasuke, weinst du?“ Überrascht weitete Naruto seine Augen und beobachtete die einzelnen Tränen. Wie Perlen bahnten sie sich ihren Weg über die porzellanfarbene Haut. Zitternd streckte der Blonde seine Hand aus und wischte Sasuke die Tränen von der Wange. Ein kurzes Schmunzeln huschte über seine Lippen, als er Sasuke’s Antwort hörte. „Quatsch, Dobe! Ein Uchiha weint nicht! Das kommt noch von diesem Jutsu. Deswegen tränen meine Augen…“, sprach der Schwarzhaarige ernst, aber der Uzumaki wusste es besser. Ihm erging es doch auch nicht anders. Beide standen einige Zeit so da. Schweigend… Sprachen kein Wort. Aber das brauchten sie auch nicht. Allein dieser Moment zählte für die Beiden. Diese Stille. Diese getraute Zweisamkeit. Aber lange hielt die Ruhe nicht an, da der Schwarzhaarige seine Frage noch nicht beantwortet hatte. „Meine Frage… wie lautet deine Antwort…“, hauchte er leise. Gänsehaut bildete sich, wenn er an die wohl kommende Antwort dachte. Ihm kroch jetzt schon die Angst und Aufregung den Nacken hoch, wenn der andere zustimmte. Aber er wollte nicht mehr ewig davon laufen. Er wollte endlich Nägel mit Köpfen machen. Wenn Sasuke ihn liebte, würde er ihn nicht verletzten. Er hoffte und baute einfach darauf, dass es stimmte. „Und du willst wirklich?“ „J-ja…“ „In zwei Stunden, wenn der Vollmond hoch am Himmel steht in meinen Schlafzimmer. Du kannst dich bis dahin mental darauf vorbereiten, in Ordnung?“ „In Ordnung.“ Jetzt gab es kein Zurück mehr… Entweder er erlebte heute Nacht den Himmel auf Erden oder die Hölle… ~*~*~ Naruto saß auf seinem Bett und hatte seine Knie an sich heran gezogen. Seinen Kopf hatte er auf ihnen gebettet. Nachdenklich starrte er vor sich an die Wand. Irgendwie fand er seinen Vorschlag von vor knapp zwei Stunden nicht mehr ganz so brillant. Aber einen Rückzieher konnte er sich jetzt auch nicht mehr leisten. Auch wenn er jetzt zu Sasuke sagen würde, dass er doch nicht mehr wollte. Der andere würde diese ganze Aktion sicherlich sofort sein lassen. Da war Naruto sich sicher. Der Uchiha würde nichts machen, was ihm wehtat. Er hoffte es… Außerdem hatte er sich selbst in diese Lage gebracht. War er vielleicht zu voreilig gewesen? Hätte er sich vielleicht noch etwas Zeit lassen sollen? Aber wie lange denn noch? War er nicht ein ganzes Jahr lang davon gelaufen? Er wollte vorankommen. Wollte endlich wieder richtig leben. Dazu gehörte, dass er diese Angst vor dem Anderen überwand. Und wie sollte das besser gehen, als mit diesem zu schlafen? Besiege die Angst mit Angst… oder so ähnlich, hatte er mal von einen weisen Mann gehört. Wenn er die Angst besiegen wollte, dann musste er sich dem stellen, was diese Angst verursacht hatte. In seinem Fall war es der Sex. Zögerlich strich er sich seinen Hals entlang. Berührte sachte das silberne Glöckchen um ihn. Mit leisem, beruhigendem Klingeln ertönte es. Kurz hielt er inne. Sollte er es nicht besser wieder abnehmen? Sasuke hatte es ihm damals gegeben. Aber auch nur, damit er ihn auch hören konnte. Jetzt sah der Uchiha wieder. Das Glöckchen hatte somit seinen Sinn verloren. Vielleicht sollte er erst den Anderen fragen? Noch eine Weile saß er schweigend auf seinem Bett und grübelte. Plötzlich hörte er ein Maunzen neben sich. Erschrocken fuhr er aus seinen Gedanken heraus und blickte zu Nanashi, welche sich schnurrend an seine Oberschenkel rieb. Zärtlich strich er der Katze durch das Nackenfell. Das Schnurren wurde lauter. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Leicht schloss er seine Augen und kraulte weiter das schwarze Fell. „Sag, denkst du, dass es richtig war Sasuke zu fragen, ob er… mit mir schläft?“, hauchte er leise und zog die Stirn kraus. Jetzt sprach er schon mit einer Katze. Was sollte als nächstes passieren? Ein wenig nachdenklich und zögerlich hob er seine Hände an. Zitternd löste er das blaue Band um seinen Hals und legte es neben sich auf den Nachttisch. Kurz strich er noch einmal über das glatte, silberne Metall. Erneut ertönte ein leises Klingeln. Weiter kraulte er Nanashi hinter den Ohren, als diese sich leise Maunzend erhob. Mit einem eleganten Sprung landete sie geschmeidig auf ihren Pfoten und stolzierte mit erhobenem Schweif zur Zimmertür. Vor dieser blieb sie stehen, drehte sich noch einmal zu ihm um und maunzte laut, ehe sie aus dem Zimmer verschwand. Ein schiefes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er deutete die Geste des Tieres jetzt einfach mal als ein „Ja, es war richtig“. Leise seufzend richtete er sich wieder auf. Er wollte vorher noch einmal duschen gehen. Sein Blick fiel noch einmal aus dem Fenster. Der Vollmond stand hoch am unbewölkten, dunklen Himmel. Mit lautlosen Schritten verließ er sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich… ~*~*~ Sasuke stand unter der Dusche und schäumte sich ein. Leichtfingrig glitten seine Hände über seine porzellanweiße Haut, strichen jeden Millimeter ab. Ein wohliges Seufzen kam über seine Lippen. Genüsslich schloss er seine schwarzen Augen. Leicht senkte er seinen Kopf nach vorne und ließ das lauwarme Wasser über seinen verspannten Nacken prasseln. Er war nervös. Sehr sogar. Schließlich hatten sie nach langer Zeit wieder einmal Sex. Und so, wie es bisher aussah, würde er Seme sein. Irgendwie fühlte er sich bei diesen Gedanken nicht sehr wohl. Zwar hatte er sich vor einem Jahr noch gewünscht, dass er einmal Seme sein konnte… Aber in ihrer jetzigen Situation? Er hatte ein wenig Angst, dass er dem anderen einige verschlossene Wunden wieder aufriss. Aber es gab kein zurück. Er hatte zugestimmt. Also musste er durch. Und solange Naruto nicht „Nein“ oder „Halt“ sagte, sollte er sich vorerst keine Gedanken darüber machen. Das warme Wasser perlte über seinen Körper, wusch sämtlichen Schaum von diesem ab. Erneut seufzend drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Während er sich durch die Nackenhaare fuhr, suchte er sich ein Badehandtuch. Schnell band er es sich um die Hüfte und knotete es an der Seite zusammen. Einzelne Wassertropfen liefen über seine nackte Haut, perlten von dieser ab und versickerten am Ende im Stoff des Handtuches. Er wand sich zum Spiegel, betrachtete dort sein eigenes Antlitz. Langsamen Schrittes lief er auf dieses zu. Zögerlich fuhr er bei seinem Spiegelbild die Konturen seines Gesichtes nach. Das Glas war ein wenig beschlagen und fühlte sich kalt unter seinen Fingern an. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er wieder etwas sah. Eigentlich hatte er sich schon mit den Gedanken abgefunden, für immer blind zu sein. Aber anscheinend hatte Kami[1] Gnade mit ihnen gehabt. Vielleicht wand sich endlich alles zum Guten? Er wünschte es sich sehr. Außerdem… Was sollten die Beiden denn noch alles durchmachen, damit sie endlich glücklich sein durften? Ein Klopfen riss ihn aus den Gedanken. Überrascht drehte er sich zur Tür. „Sasuke, ich würde gerne noch einmal ins Bad…“, rief die ruhige Stimme des Blonden von anderer Seite der Holztür. Leicht sich selber zunickend ging er zur Tür, schloss sie wieder auf und öffnete sie. Langsam trat er nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad und blieb neben Naruto stehen. „Du kannst. Ich bin fertig.“ Eigentlich wollte er an Naruto vorbei, aber dieser packte ihn sanft am Arm. Verwirrt blieb er stehen. „Das Glöckchen…“, hauchte der andere und senkte den Kopf etwas. Skeptisch zog Sasuke eine Augenbraue hoch. Es dauerte nicht lange, ehe er die Informationen verstanden und verarbeit hatte. Leicht nickte er und hob seine Hand zum Hals des anderen. Zärtlich fuhr er mit dem Zeigefinger über die Haut - an der Stelle, wo einst das blaue Band gewesen war. „Ist schon in Ordnung.“, sagte er sanft und küsste den anderen auf die Stirn. Nach diesen Worten löste er sich von Naruto und ging in sein Zimmer. Schnell verschwand Naruto im Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Nicht mehr lange und dann würden sich die Beiden vereinen – vielleicht. Sein Herz klopfte wild in seiner Brust. Er hatte Angst… Und er war nervös. Aber irgendwo zwischen diesen beiden Emotionen lag tief verborgen eine gewisse Vorfreude auf das Kommende. Er verstand es selber nicht so genau. Hastig zog er seine Sachen aus und warf sie zu Boden, bevor er sich hektisch unter die Dusche stellte. Kurz drehte er das Wasser auf eiskalt, um einen klaren Kopf zu erhalten. Müde lehnte er seine Stirn gegen die kühlen Fliesen. Seine Arme schlang er um seinen Körper. Seine Brust senkte und hob sich schnell. Die ganze Zeit konnte er diese Gefühle gut herunter schlucken. Aber jetzt – so kurz vor dem letzten Schritt – kamen alle Emotionen mit einem Mal hoch. Sein Körper zitterte. Wassertropfen liefen über seine Schläfen, seine Wangen und perlten am Kinn ab. Seine Augen brannten, weswegen er sie schloss. Seine Haare klebten ihm feucht an der Stirn und den Schläfen. Seine Beine fühlten sich schwach an. Fühlten sich an, als würde er jeden Moment in sich zusammen sacken. Die Last auf seine Schultern war schwer. Viel schwerer als gedacht. Und dies würde ihm gerade vollkommen bewusst. Langsam sank er zu Boden. Seine Stirn rutschte die Fliesen herab. Seine Hand legte er auf seine Brust, wo schmerzhaft sein Herz pochte. Krampfhaft krallte er seine Fingernägel in die Haut. Leichte Striemen entstanden. Er liebte Sasuke. Er liebte ihn so sehr, dass es schon fast wieder schmerzte. Aber warum war diese Angst nur so groß? Obwohl er endlich alle Antworten hatte… Warum aber bestimmte sie all seine Gefühle? Warum beeinflusste sie ihn so? Er hasste das. Es kotzte ihn an. Er wollte es einfach nicht mehr. Naruto wollte sich nicht mehr von dieser Angst bestimmen lassen. Er wollte sie endlich besiegen. Aber genau da mischte sich der Zweifel ein. Konnte er es denn überhaupt schaffen? Irgendwie kam er sich in diesen Moment unendlich klein und hilflos vor. Dabei sollte er doch stolz sein, dass er sich endlich seiner Angst stellen wollte. Sein Körper bebte weiter. Die Last auf seinen Schulter versuchte, ihn niederzudrücken. Aber er wollte nicht aufgeben. Solange die Hoffnung in ihm war, wollte er noch nicht aufgeben. Ihm war kalt und das lag nicht allein daran, dass das Wasser der Dusche so eingestellt war. „Ich liebe ihn doch so sehr…“ ~*~*~ Nachdem Naruto sich noch schnell mit einem Vanilleshampoo gewaschen hatte, hatte auch er sich ein Handtuch um die Hüfte gewickelt. Ein wenig unschlüssig stand er nun vor dem Schlafzimmer des anderen. Hart schluckend betrat er dieses und erblickte den Schwarzhaarigen. Sasuke saß auf den Bett, nur mit einen Handtuch um die Hüfte bekleidet. Noch immer ein wenig unschlüssig stand er im Türrahmen. Er hatte immer noch die Chance einen Schritt nach hinten zu setzen. Er konnte immer noch diese ganze Sache abblasen. Konnte seiner Angst immer weiter entfliehen. Aber er war sich sicher. Sobald er den ersten Schritt in diesen Raum wagte, dann gab es kein Zurück mehr. Ein wenig überlegend kaute er auf seiner Unterlippe herum. Sein Blick war gen Boden gerichtet. Seine Arme hingen kraftlos an seinen Seiten. Seine Hände hatte er krampfhaft zu Fäusten geballt. Er führte in sich einen heftigen Kampf. Verstand gegen Herz. So wie immer. Während der Verstand meinte, dass er denn Rückzug antreten sollte, sagte sein Herz, dass er endlich den ersten Schritt gehen sollte. Der erste Schritt in ein eventuell neues Leben… Zaghaft lockerte er seine Fäuste und fasste sich ein Herz. Schüchtern ging der Blonde an das Bett und ließ sich neben den anderen auf dieses fallen. Seine Härchen auf den Armen waren aufgerichtet. Eine leichte Gänsehaut war noch zu sehen, was daran lag, dass er eiskalt geduscht hatte. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum. Beide schwiegen eine Weile, zögerten damit das Kommende noch weiter hinaus. Im Zimmer waren bis auf eine kleine Kerze – welche nur wenig Licht abgab – alle Lichter erloschen. Sein Blick fiel kurz auf den schwachen Lichtschein. Er wollte die Kerze ausblasen. Er brauchte die kommende Dunkelheit. Nur in ihr fühlte er sich ein wenig wohler und geborgener. Zögerlich beugte er sich zu dieser vor und blies sie aus. Leichter Rauch stieg empor. Im Zimmer war alles dunkel, nur der Vollmond spendete ein wenig schummriges Licht. Gerade nur so viel, dass man vereinzelte Konturen von Möbeln oder den Beiden sehen konnte. Naruto atmete tief ein und wieder aus, ehe er sich langsam nieder legte. Er versuchte seinen Körper zu entspannen. Versuchte seinen Geist zu beruhigend. Er würde nur mit Sasuke schlafen, versuchte er sich gut zu zureden. Er würde Sex mit dem Menschen haben den er liebte und der ihn liebte. Träge schob er seine Beine auf das Bett und legte sich auf den Rücken. Sachte ließ er sich in die Kissen und die Matratze sinken. Ein leichter Rosaschimmer bildete sich auf seinen Wangen, als er in die Augen des Uchiha sah. Jetzt gab es kein Zurück mehr… Sasuke war überrascht, zeigte es aber nicht. Ein Gefühl des Glücks durchströmte seinen Körper. Er würde Naruto zeigen, wie sehr er ihn liebte. Er würde ihn mit Samthandschuhen berühren. Würde sich nach ihm richten. Würde ihn mit aller Art von Zärtlichkeiten liebkosen. Er würde mit ihm schlafen, wenn der andere soweit gehen wollte… Langsam beugte sich der Uchiha über den anderen und gab diesem einen zärtlichen, liebevollen Kuss auf die Lippen. Leicht leckte er über diese und bat um Einlass. Zögerlich gewährte sein Geliebter ihm diesen. Mit forschenden, aber auch ruhigen Bewegungen, erkundete er die feuchte Mundhöhle des anderen. Er fuhr über die einzelnen Zahnreihen, streichelte kurz den Gaumen des anderen, ehe er spielerisch die Zunge antippte und daran saugte. Es dauerte eine kurze Zeit, bis der Blondhaarige auf dieses Spiel einging. Ein kleiner Tanz der Zungen entstand, bevor der Schwarzhaarige dem anderen Einlass in seine Mundhöhle gewährte. Einige Sekunden spielten, neckten und liebkosten sie sich auf diese Art, ehe beide keuchend sich lösen mussten. Erregt sahen sich beide in die Augen. Das Feuer in beiden war entfacht. Ein Feuer, von dem beide gedacht hatten, dass es für immer erloschen war. Würden sie sich diese Nacht endlich wieder vereinen? Er hoffte es so sehr… Mit zärtlichen Fingern strich Sasuke über die entblößte Haut des Anderen. Er tastete jeden Millimeter ab. An der großen Narbe der Brust hielt er kurz an und betrachtete diese näher. Er hatte diese Narbe vorher noch nie zu Gesicht bekommen, aber irgendwie fühlte er sich zu ihr verbunden. Diese Narbe war entstanden, als Naruto ihn beschützt hatte. Sie war entstanden als Austausch gegen sein eigenes Leben. Hauchzart küsste er sie. Er bemerkte, wie der Blondhaarige unter seinen Berührungen minimal zuckte. Irgendwie war er sich nicht mehr sicher, ob der andere es auch wirklich wollte. Ob beide sich auch wirklich vereinen sollten. Er hatte da seine Zweifel. „Willst du das wirklich?“, hauchte er leise und blickte ernst in die blauen Ozeane. Er richtet sich auf und beugte sich über den Uzumaki. Sachte vergrub er seine Nase in den blonden Haaren und zog den frischen Duft von Vanille ein. Ein zögerliches „Mach schon…“ bekam er als Antwort. Leicht nickte er zu dieser Aussage und löste sich wieder aus der blonden Haarpracht. „Wenn ich aufhören soll, sag ’Halt’...“ Langsam leckte er mit seiner Zunge über die linke Schläfe, nach hinten zum Ohr, nur um eine feuchte Spur in der Ohrmuschel zu hinterlassen. Er leckte über das Ohr, biss kurz in das Läppchen und küsste sich einen Pfad über den Hals. Mit der Zunge fuhr er die Konturen der Schulterblätter nach, bevor er sich ein bestimmtes Fleckchen Haut aussuchte und lieblich dran saugte, rein biss und drüber leckte. Naruto versuchte ein Keuchen zu unterdrücken, aber es half nichts. Ein wenig erregt seufzte er und hob seine Arme über den Kopf, um sich dort in die Kissen zu verkrallen. Jede Berührung des anderen brannte auf seiner Haut. Jeder Kuss entfachte in seinem Inneren ein so heißes, feuriges Verlangen, dass er schon Angst hatte, dass er verglühen könnte. Sofern das mit dem Handtuch um seine Hüften möglich war, spreizte er seine Beine etwas, damit sich der andere besser vor ihm positionieren konnte. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Ein unaufhörliches Kribbeln in seinen Bauch machte ihn schier wahnsinnig. Er spürte, wie sich das Blut in seinen Lenden sammelte und sich dort sicherlich eine beachtliche Beule schon gebildet hatte. Plötzlich lief ihm ein kalter Schauer über seinen Rücken, als der andere ein Liebesmal auf dem rechten Schulterblatt hinterließ. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als Sasuke mit seinen Fingerspitzen zärtlich über seine Brustwarzen fuhr. Es fühlte sich gänzlich anders an, als diese Vergewaltigung. Zärtlicher und behutsamer. Sein Geliebter behandelte ihn, als wäre er aus dünnem Glas. Erneut keuchte er auf. Seine Knospen richteten sich auf, als der andere leicht über sie rieb. Sie sachte zwischen Zeigefinger und Daumen zwirbelte. Der Blonde brauchte nicht lange warten, bis der andere – zwar erst zögerlich – eine der beiden Nippel in den Mund nahm und an ihm saugte. Seine Erregung wuchs. Erschrocken quiekte er auf, als Sasuke ihn in die Brustwarze biss. Kurz schmerzte es, aber im nächsten Moment leckte der andere so lieblich und entschuldigend darüber, dass der Schmerz wie verflogen war. Sasuke streifte noch einmal mit seiner Zunge die erhärteten Nippel, wofür er ein tiefes, kehliges Stöhnen als Belohnung erhielt. Kurz leckte er sich über die Unterlippe, um den leichten Geschmack vom noch haftenden Vanilleshampoo zu schmecken. Aus seiner Lust war ein heißes Verlangen geworden. Er merkte, wie sich sein Blut in seinem Glied sammelte und es steifer wurde. Er fuhr weitere Bahnen mit der Zunge, umkreise auf der Strecke den Bauchnabel, um kurz in diesem zu versinken. Ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken, als er die kühlen Finger des anderen auf seinem nackten Kreuz spürte. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Oberarmen. Allein der Gedanke, dass er der einzige war, der so von Naruto berührt wurde und der ihn so berühren durfte, machte ihn glücklich. Der Unterliegende sah aber auch anbetungswürdig reizend aus. Sachte knabberte der Schwarzhaarige an den Außenkanten des Bauchnabels und liebkoste dort noch einmal zärtlich die Haut, ehe er seinen Weg weiter nach unten fortsetzte. Mit seiner Nasenspitze streifte er das weiße Handtuch, was der andere immer noch um seiner Hüfte hatte und bemerkte die Erhebung unter diesem. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, ehe er mit seiner Nase über die Beule unter dem Stoff rieb. Naruto stöhnte erneut auf und krallte seine Hände in die schwarze Haarpracht des anderen. Er musste aufpassen, dass er Sasuke keine Haare ausriss. Irgendwie kam es ihn so vor, als wollte der andere ihm ärgern. Bemerkte Sasuke denn nicht, wie erregt der Blonde war? Sicherlich, sonst würde er sich diese Neckereien nicht erlauben. „Ng… ah…“, stöhnte der Uzumaki auf, als er die Zähne des anderen an seinen Glied fühlte. Leider war zwischen seiner Erektion und dem Uchiha seinen Mund – der soeben mit der Zunge drüber leckte – der störende Stoff, des an die Haut reibenden Handtuches. Er lockerte eine Hand aus den Haaren und ließ diese über den Rücken des anderen streichen. Er malte kleine Kreise auf der blassen Haut, welche im Mondlicht der Nacht silbrig glänzte. Beide schwitzten stark, wodurch bei dem Uchiha ein leichter Schimmer im seichten Licht zu erkennen war. Seine Finger streichelten weiter nach unten, ehe sie den Saum des Handtuchs berührten. Etwas ungeschickt und hastig versuchte er den Stoff um die Hüften des anderen zu lösen. Vielleicht verstand der Schwarzhaarige ihn dann eher. „Sas… ahhh…“ Leicht bäumte Naruto sich auf, als sein Geliebter sein Glied fest in den Griff nahm und mit den Stoff des Handtuches zu reiben begann. „Ja, Naruto?“, hauchte der Uchiha mit verruchter Stimme, was dem Blonden einen kalten Schauer bescherte. Erneut keuchte er tief auf und spannte seine Beckenmuskeln etwas an. „Mach ahh… das… nhg… Tuch… we-hahhh…“ Erneut bescherte Sasuke seinem Geliebten ein Stöhnen, was ihm selbst einen Schauer über den Rücken jagte. Die dunkle, tiefe und leicht vor Erregung heißere Stimme brachte ihn zum Wahnsinn. Seine schmalen Finger strichen über Narutos Beine. Streichelten neckend die Innenschenkel entlang und verharrten vor der steifen Erektion. Ohne dass er die Bitte zu Ende anhörte, entknotete er das Handtuch mit der freien Hand. Erschrocken weiteten sich seine Augen, als er das vor Freude und Erregung zuckende und aufgerichtete Glied vor sich sah. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Züge. Sachte berührte er mit seinen Lippen die Eichel. Seine Zungenspitze strich kurz über die empfindliche Stelle, ehe er einmal über den Schaft leckte. Als er dreimal die komplette Länge abgeleckt hätte, löste er sich von dem anderen. Leicht rieb er mit seinen Finger über die Penisspitze. Wischte schon einige vorfreudige Lusttropfen mit den Fingerspitzen weg. „Du bist ganz schön hart…“, hauchte er verführerisch. Naruto errötete auf diese Aussage. Seine Augen waren Lustverschleiert und etwas glasig. Seine Erektion zuckte schmerzhaft unter den Berührungen von Sasuke. „Haaa… red… nhg… nicht so… Ahhh!“ Leise schrie er, als der Uchiha mit einem festen Griff seine Hoden anpackte. Der andere hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand. Es dauerte einige Sekunden, ehe er wieder normal atmete. Keuchend blickte er auf den anderen hinab und schluckte hart, als der Uchiha ihn mit solch einen verlangenden Schlafzimmerblick ansah, dass er Mühe hatte nicht gleich im Griff des anderen zu kommen. „Ah…“, stöhnte er etwas ruhiger und murrte leise, als der andere sich für kurzen Moment von ihn löste. Er schloss kurz seine Augen und lauschte von beiden die Atmung. Sein Herz schlug hart gegen seine Brust. Es war ein angenehmer Schmerz. Ein angenehmes Pochen in seiner Lendengegend. Anders als er es kennen gelernt hatte. Träge öffnete er seine blauen Ozeane zu einem Spalt und bemerkte, wie der andere sich hinkniete und das Handtuch von der Hüfte nestelte. Überrascht weitete er seine Augen, als sein Blick auf das steife Glied des anderen gerichtet war. Hatte sein Geliebter schon die ganze Zeit solch eine Erregung gehabt? Der Blonde wollte sich auf den Ellenbogen aufstützen, als sein Gegenüber ihn bestimmend wieder zurück ins Bett drückte. „Ich will, dass du mich vorbereitest, Naruto…“, sagte Sasuke mit heißer Stimme und kletterte kniend über den anderen. Er drückte dem Blonden seine Lippen auf und leckte nach Einlass verlangend über diese. Schnell bekam er seine erforderte Bitte erfüllt und tippte sachte die Zunge des anderen an. Erkundend fuhr er über die Zahnreihen und dem Gaumen entlang, ehe beide in einen heißen Kampf der Gefühle verfallen waren. Es war unbeschreiblich. Dem Uchiha fielen auf der Schnelle keine passenden Worte ein, um seine Emotionen zu beschreiben. Fantastisch hätte hier in diesen Moment nicht einmal die Hälfe ausgesagt. Er keuchte in den Kuss hinein und umschlang mit seiner Zunge die des anderen. Danach tauschten sie die Rollen. Der Blondhaarige hatte die Chance gehabt seine Mundhöhle zu erkundigen und seine Zunge zum Kampf hinaus zufordern. Keuchend und wegen Luftmangel lösten sich beide von einander. Sasuke sah in die benebelten, blauen Iriden seines Geliebten. Etwas beugte er sich über Naruto aus dem Bett und fummelte an den Griff eines kleinen Nachtschränkchens. Wegen den hastigen Bewegungen schaffte er es nicht gleich, die kleine Schublade zu öffnen. Als diese offen war, holte er eine kleine Tube Gleitgel und ein Kondom heraus. Erneut kniete er sich über den anderen und verharrte einen Moment in seiner Position. „Würdest… du ihn für mich bearbeiten?“, fragte er Naruto schüchtern und strich mit seinen Fingerspitzen über den Schaft seiner Erektion. Überrascht riss der Blonde seine Augen auf und blickte auf das zuckende Glied des anderen. Er wusste gar nicht, was er auf diese Frage sagen sollte. Zögerlich nickte er und wartete, bis Sasuke sich in einer anderen Position hinkniete. Nun reckte sich der kleine Knackarsch seines Geliebten ihn entgegen, damit er besser an die Erektion heran kam. Schüchtern leckte er einmal die Länge des Schaftes entlang und erhielt ein tiefes Stöhnen als Antwort. Seine Zungenspitze strich zögerlich über die empfindliche Eichel des anderen. Seine eine freie Hand kraulte den Hoden etwas und kniff ab und an leicht hinein. Plötzlich fühlte er etwas Kaltes an seinen Anus. Erschrocken und leise quiekend drückte er aus Versehen etwas fester die Hoden des anderen zusammen – als er dabei war wieder in diese zu kneifen. „Ahhhhh… Naruto… willst du, dass ich gleich Komme?“, maulte die tiefe, dunkle Stimme von Sasuke ihn an. Entschuldigen leckte der Blonde gleich über die Spitze des Gliedes und schmeckte einige Lusttropfen des anderen auf seiner Zungenspitze. „Gomen… ngh ahhh… Sasuke…“ Erneut spürte er etwas Kühles an seinen Po und bemerkte, wie der andere seinen Muskelring zärtlich mit der kalten Flüssigkeit umrundete. Für einen kurzen Moment spannte der Uzumaki seine ganzen Muskeln an und hörte auf, den anderen zu bearbeiten. „Naruto?“, hauchte der andere leise und blickte durch seine Beine zu seinen Geliebten. Er bemerkte wie die Muskeln des anderen vor Anspannung zu zitternd begannen. Es war die Angst… Die Angst vor dem Kommenden. Vielleicht sollten beide doch aufhören und noch nicht den letzten Schritt wagen. „Sollen wir aufhören? Er würde mir reichen, wenn wir uns auch nur oral befriedigen.“ Er musterte weiter den anderen, als dieser zögerlich nickte. Sasuke hatte sich dies fast gedacht. Er wäre ihm schon suspekt vorgekommen, wenn der andere schon für den letzten Schritt bereit gewesen wäre. „Sa… Sasuke?“ „Mh?“ Leicht hob er eine Augenbraue, als er bemerkte, dass sich die Wangen des anderen noch etwas mehr erröteten. Er lächelt sanft, als er die nächsten Worte hörte, aber errötete ebenfalls etwas wegen der direkten Wortwahl des Anderen. „Würdest du mich fingern?“, hauchte sein blonder Geliebter. Leicht nickte er und leckte noch einmal über das Glied des anderen. Behutsam nahm er die Tätigkeit am Anus des anderen wieder in Angriff. Sachte massierte er den Muskelring und stöhnte leise, als der andere an seiner Erektion saugte. Sein Zeigefinger umkreise den Muskelring, ehe dieser soweit gelockert war, das er einige Millimeter eindringen konnte. „Nhg… ahhh… Naruto…“, stöhnte der Uchiha und hob sein Becken ein wenig an. Raus aus der Gefahrenzone. Wenn der Uzumaki weiter so an ihn saugen würde, dann war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er noch vor dem anderen abspritzte. „Entspann dich, ich dring jetzt mit den ersten Finger ein…“ Sasuke wartete kurz, damit der andere die Information verarbeiten konnte. Naruto nickte zur Aussage und bemerkte im nächsten Moment den Fremdkörper in sich. Leicht verkrampfte er seine Beckenmuskeln. Es schmerzte etwas. Aber schnell entspannte er sich, als er die beruhigende Stimme des anderen reden hörte. Leise keuchend und zitternd leckte er weiter über die Gliedspitze des anderen und schmeckte immer mehr der vorfreudigen Lusttropfen. Er spürte wie sein Geliebter mit dem Finger den Muskelring noch etwas mehr weitete. Ein zweiter Finger Sasukes fuhr mit einigen Millimetern in ihn hinein. „Ahh… Ich dring… ngh… jetzt mit dem… hahhh… zweiten Finger ein…“, stöhnte sein Geliebter heißer, als der Blonde mit seinem Finger wieder die Hoden verwöhnte. Wieder nickte er auf die Aussage und versucht sich etwas zu entspannen. Scharf zog er die Luft ein, als er den zweiten Finger fühlte – mit dem dazu kommenden Schmerz. Er verkrampfte sich und zog schmerzhaft seine Beckenmuskeln zusammen. Somit spürte er noch mehr die Fremdkörper in sich. Angst kroch seinen Rücken hinauf. Es schmerzte, auch wenn es nicht so stark war wie während der Folter. Der Schmerz war da. Und dies verbreitete in Naruto für einen kurzen Moment Panik. Mit Mühe versuchte er diese Emotionen hinunter zu schlucken. Schließlich wollte er doch, dass sein Geliebter ihn mit den Fingern nahm. Aber eigentlich hatte er gehofft, dass es da weniger schmerzte. „Ahhhh… hahhh… Sas… ngh… ke…“ „Shhh… ruhig… entspann dich. Du musst dich erst daran gewöhnen. Oder soll ich rausziehen?“, hauchte der Uchiha besorgt. Er akzeptierte die Entscheidung des anderen. Schließlich sollte das wirklich gewollte erste Mal von Naruto ihm auch gefallen. Und nicht von Angst und herunter geschluckten Gefühlen bestimmt sein. Er verharrte weiter in der Position und blickte in die blauen Iriden des anderen. Da er keine Antwort bekam, wollte er seinem Geliebten schon die Finger entziehen. „Nicht… entziehen… Mach… weiter…“, flüsterte der Blonde leise. Erneut blieb der Uchiha in seiner Starre. Leicht nickte er. „Ich werde aber kein zweites Mal einen Rückzieher machen.“ Er erhielt ein leichtes Nicken. „Gut… ich beweg die Finger jetzt.“ Mit diesen Worten drückte er seine beiden Finger tiefer in seinen Geliebten vor. Er wollte einen gewissen Punkt in Naruto treffen. Einen, der seinen blondhaarigen Geliebten dem Höhepunkt näher brachte. Er übte mehr Druck aus und krümmte seine Finger, während ihn der Uzumaki mit der Zunge verwöhnte. Seine Nackenhaare standen ab und seine Beckenmuskeln zuckten vor Spannung. Sasuke streifte den gesuchten Punkt mit einem der Finger, worauf hin der andere ihn etwas ungeschickt in den Schaft biss. Ein kehliges Keuchen verließ seine Lippen. Erneut streifte er die Prostata und bekam ein gedämpftes Stöhnen als Belohnung. Naruto schloss genießerisch seine Augen und hatte Mühe, seinen Geliebten mit der Zunge weiter zu bearbeiten. Erneut stöhnte er auf, als Sasuke seine Prostata wieder streifte. Aber irgendwie war er nicht so recht befriedigt. Irgendwie fehlte ihm was. Auch wenn die Angst in seinen Körper präsent war… die Lust war weit aus stärker. Und diese dürstet regelrecht nach mehr. Außerdem vertraute er dem Uchiha. Er liebte und vertraute ihm. „Hahhh… halt… ngh… wa… ahhh… rte“ Sofort stoppte der andere seine Verwöhnungen. Der Blondhaarige keuchte erschöpft. Seine Erektion zuckte schmerzhaft. Es war ein bittersüßer Schmerz. Leicht richtete er sich mit den Ellenbogen auf und traf auf die dunklen Iriden des anderen. Er liebte diese Augen und die Person wessen sie gehörten. Diese Augen waren gänzlich anders, als er es bei der Vergewaltigung erlebt hatte. Diese Augen waren voller eigenen Leben, voller Liebe, voller Sorge und auch voller unerfülltem Verlangen. Er wollte es wagen. Er wollte so sehr den anderen in sich spürten. Emotional und auch körperlich. Er wollte, dass beide endlich eins worden. Zu mindestens für diese Nacht. „Nimm mich…“, hauchte er leise. „Nimm mich ganz…“ Leicht spreizte er bei dieser Aussage seine Beine. Er bemerkte, wie Sasuke ihm die Finger entzog. „Willst du das wirklich?“ „Ja, Sasuke. Zeig mir denn Unterschied zwischen Vergewaltigung und Sex…“ „Aber…“ „Du willst und wirst mich nicht verletzen, oder?“ „Ja, aber…“ „Dann mach endlich…“ Nach dieser Aussage sagte keiner der beiden mehr etwas. Langsam kroch Sasuke von seinem Geliebten herunter und kniete sich vor den vorbereiteten Anus. Er riss die Verpackung des Kondoms mit den Zähnen auf, da seine Hände vor Aufregung viel zu sehr zitterten. Geschickt stülpte er sich dieses über sein Glied und positionierte sich vor den Eingang. Schnell rieb er das Kondom noch mit genug Gleitgel ein, damit er schmerzfreier und fließender eindringen konnte. Sanft nahm er sich eines der Beine von Naruto und hob dieses etwas an, um mehr Platz für den nächsten und letzten Schritt zu haben. „Ich… werde jetzt eindringen…“, hauchte er leise, wartete noch kurz auf eventuelle Widerworte, aber nichts kam. Mit einen gepressten Stöhnen und einem gezielten Stoß drang er in die betörende Enge des anderen ein. Erneut verharrte er in seiner Stellung und keuchte angestrengt. Der andere sollte sich erst an den weitaus größeren Fremdkörper gewöhnen. Nach einigen Sekunden bewegte er sich in dem anderen. Erst waren seine Stöße langsam, aber mit der Zeit beschleunigte er sie und stöhnte im Takt mit. Seine Augen waren genießerisch geschlossen. Zitternd vor Anspannung und verlangen griff er zu der Erektion von Naruto und pumpte diese im Rhythmus seiner Stöße. Naruto stöhnte laut auf, als der andere sein Glied in festen Griff nahm und es im Takt der Stöße massierte. Kleine Tränen hatten sich an seinen Augenwinkeln gebildet. Der Schmerz von vor einigen Sekunden – welcher ihn noch vor kurzem die Tränen in die Augen getrieben hatte – war wie eine Seifenblase zerplatzt und musste dem hungrigen Verlangen Platz machen. „Ahhhh! Sasuke!“, schrie er und riss erschrocken seine Augen auf. Der andere hatte zum wiederholten Male seinen empfindlichsten Punkt getroffen. Hart, schnell und immer wieder. Immer wieder traf der Schwarzhaarige seine Prostata. In Halbdunkel des Mondlichtes erkannte er Sasuke’s Silhouette, als dieser sich etwas über ihn beugte. Wie aus Reflex schlang er seine Arme um den Nacken des anderen und krallte sich in die blassen, breiten und starken Schultern. Sofort spürte er den Uchiha etwas tiefer in sich. Ein kehliges Stöhnen kam über seine Lippen, gefolgt von einem heißeren, lustvollen Schrei. Er bemerkte, wie er immer näher seinen Höhepunkt kam. Wie er immer mehr an den Rand der Klippe zusteuerte. Er verkrallte sich in der Haut des anderen und kratze über dessen Rücken. Wieder rieben sich ihre verschwitzten Körper aneinander. Erneut verfielen beide in einen heißen Zungenkampf. Dämpften ihr Stöhnen mit den Lippen des anderen ab. Ein weiteres Mal traf der andere gezielt diesen einen Punkt, welcher dem Blondhaarigen gänzlich über die Klippe brachte. Voller Extasse bäumte er seinen Körper auf. „Ahhhh! Sasuke! Haahhh!“, schrie der Blondhaarige auf. Seine Beckenmuskeln zogen sich zusammen, sein Körper erbebte und er ergoss sich in der Hand des anderen. Sasuke schaffte es noch zwei Mal in seinen Geliebten zu stoßen, bevor ihn die neue entstandene Enge – durch die zusammen gezogenen Gesäßmuskeln – ihn über die Klippe beförderte. Sein Körper erbebte. „Ngh!!! Naruto!“, stöhnte er heißer. Seine Gesäßmuskeln zuckten leicht, ehe er sich in den anderen ergoss. Keuchend stützte er seine beiden Arme neben dem Kopf seines Geliebten ab und gab diesem noch schnell einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Träge trennte er sich von Naruto und machte schnell ihre Sauerei mit den Handtüchern weg. Das Kondom rollte er über das erschlaffte Glied und entsorgte es mit einem gezielten Wurf in den Mülleimer – der im Schlafzimmer unter dem Schreibtisch stand. Ausgelaugt ließ er sich neben den Blondhaarigen sinken und nahm diesen in die Arme. Ein wenig ungeschickt zog er die Decke über beide. Es dauerte nicht lange, bis beide erschöpft und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen nebeneinander einschliefen. ~*~*~ Mit hellen Strahlen schien die Sonne durch das Glas des Fensters. Leicht kitzelte sie freudig die Nasen der beiden schlafenden Jungs. Naruto zog leise brummend seine Nase kraus. Es dauerte eine kurze Zeit, bis er seine blauen Augen öffnete und verschlafen in das Gesicht des anderen blickte. Es sah friedlich und sorgenfrei aus. Wie sehr hatte er sich gewünscht, einmal morgens aufzuwachen und genau dieses Gesicht zu sehen? Oft… Und endlich war es Wirklichkeit geworden. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in seinen Körper aus. Leicht beugte er sich nach vorne und gab Sasuke einen schüchternen Kuss auf die Stirn. Er liebte ihn so sehr. Und ihre gemeinsame… Ein leichter Rosaschimmer bildete sich auf seinen Wangen. Ein leichter Schmerz durchfuhr sein Hintern. Man konnte ihn aushalten. Aber diese Nacht… Es war einfach toll gewesen. Er hatte es sich nicht so wundervoll vorgestellt. Aber wie der andere ihn behandelt hatte… Wie ein zerbrechlicher, roher Diamant. Er hatte es gar nicht verdient gehabt, so behandelt zu werden. So schnell wie dieses Glücksgefühl in ihm aufgekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Ein trauriger Ausdruck zeichnete sich in seinen Augen ab. Der Schwarzhaarige hatte ihn immer liebevoll behandelt. Hatte sich immer nach ihm gerichtet. War immer für ihn da. Hatte ihn immer aufgefangen. Und er? Er war immer abweisend zu ihm. Hatte ihn für ihre ganze Situation schuldig gemacht. Dabei wusste er immer tief in seinem Inneren, dass der andere sicherlich seine Gründe hatte und nichts dafür konnte. Selbst Kyuubi hatte ihm dies zu Beginn gesagt. Seine Unterlippe zitterte. Seine Schultern bebten. Er war so ein Vollidiot. Der andere hatte an ihrer ganzen Situation am wenigstens Schuld. Und Naruto hatte ihn immer vor den Kopf gestoßen. Eine kleine Träne lief über seine Wange und perlte vom Kinn ab. Wie konnte er das nur wieder gut machen? Reichte da eine einfache Entschuldigung? Sicherlich nicht… „Es tut mir Leid…“, hauchte er leise und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. „Es tut mir so leid…“ Leise murrend runzelte Sasuke seine Stirn. Die leise und brüchige Stimme seines Geliebten riss ihn aus dem Schlaf. Müde öffnete er seine Augen und drehte seinen Kopf zur Seite. Ein wenig verschlafen richtete er sich auf und stemmte sich auf seine Ellenbogen. Überrascht riss er seine schwarzen Seen auf. Ein wenig überstürzt setzte er sich auf und blickte in die wässrigen Augen seines Gegenübers. „Es tut mir alles leid, Sasuke…“ Verwirrt hob er eine Augenbraue und strich dem Blonden die Tränen von der Wange. Was meinte der andere? Ein wenig irritiert schlang er seine Arme über die Schulter Narutos und drückte diesen an seine nackte Brust in eine warme Umarmung. Er spürte, wie der Blonde die Fingernägel in seine Haut bohrte. Ein leises Zischen verließ seine Lippen, als sich ein brennender Schmerz breit machte. Aber er versuchte ihn zu ignorieren. Seine ganze Sorge lag jetzt auf seinen Geliebten. „Ich… ich war immer so… und du…“, schluchzte der andere und drückte sich fester gegen ihn. Langsam verstand der Schwarzhaarige, was der Uzumaki meinte. Ein lang gezogenes, müdes Seufzen verließ seine Lippen. Zärtlich strich er dem anderen durch das blonde Haar. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Ich… ich liebe dich doch! Bitte… bitte verzeih mir… ich…“ „Ich verzeihe dir…“ „Wa-?! Wie?! Warum?! „Ich kenne niemanden, der sich so rührend und ehrlich entschuldig hat wie du. Du bereust doch schon längst alles.“ Der andere nickte zögerlich. Sasuke streichelte weiter durch das Haar, über den Nacken und den nackten Rücken entlang. Seine Hand ruhte auf der Narbe, welche den Rücken zierte. Kurz hielt er inne. Er hatte noch etwas, was er den Blondhaarigen geben wollte. Schnell löste er sich von dem anderen, drückte ihn noch einen flüchtigen Guten Morgen Kuss auf die Lippen. Hastig suchte er nach eines der gestrigen Handtücher und schlang es sich um die Hüfte. Mit einen festen Knoten befestigte er es. Kurz huschte sein Blick zu Naruto, welcher mit verheulten Augen, roten Wangen und einem verlegenen Ausdruck im Gesicht die Decke eng um den nackten Leib geschlungen hatte. Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. Langsam ging er zu seinen Schreibtisch und schnappte sich dort ein kleines Kästchen. Seit über einen Jahr hatte er es hier aufbewahrt. Auf den Tag gewartet, an dem er dem anderen deren Inhalt übergeben konnte. Zögerlich blieb er stehen und drückte seine Hand mit den Kästchen zusammen. Sollte er es ihm wirklich geben? Langsam kam er wieder zurück zum Bett. Er setzte sich wieder neben Naruto und nahm sich dessen linken Hand. Nervös nestelte er mit seiner freien Hand an dem kleinen Kästchen, um es zu öffnen. „Ich weiß, dass es für uns beide unmöglich ist. Eigentlich sollte es auch nur als Symbol dienen…“, sagte er ruhig und steckte dem anderen einen goldenen, schlichten Ring – ohne Verzierungen und jeglichem - über den Finger. Nur ihre beiden Initialen – ein NA für Naruto und ein SA für Sasuke – waren im Inneren eingraviert. Er passte… Da war er beruhigt. Er hatte schon die Befürchtung gehabt, dass er zu klein wäre. Kurz hob er seinen Blick, schaute in die vor Überraschung aufgerissenen Augen des anderen. „Ich will dir damit zeigen, dass ich bis zu meinem Tod dir gehören werde.“ Nach diesen Worten steckte er sich selber einen Ring über seinen linken Ringfinger. Schnell ergriff er die Hand das anderen und ihre Finger verschränkten sich in einander. Erneut kamen ihm die Tränen. Vor Freude! Sasuke wollte wirklich sein Leben mit ihm teilen? Wollte wirklich mit ihm zusammen leben? Nach allem war passiert war? Nur mühsam konnte er sie sich verkneifen. Langsam kam er sich wie eine Heulsuse vor. So viel, wie er in den letzten Stunden geweint hatte. Noch bevor der Uchiha weitere Worte an ihn richten konnte, packte er sich die blassen Schultern und zog ihn zu sich heran. Gierig küsste er den anderen. Biss leicht in die Unterlippe und saugte daran, damit er Einlass in die feuchte Höhle des anderen bekam. Kaum hatte er diesen gewährt bekommen, begann er schon mit seiner Entdeckungstour. Wild und fordernd tippte er die Zunge des anderen an und saugte an dieser. Aber von Sekunde zu Sekunde wurde ihr Kuss immer liebevoller und zärtlicher. Nach einiger Zeit lösten sich von einander und sahen sich keuchend an. Er konnte sich nicht mehr zurück halten. Nachdem der andere ihm dieses Geständnis gegeben hatte, wollte auch er einen Eid leisten. „Ich liebe dich so sehr… Ich liebe dich so lange und gehöre dir, bis der Tod uns scheidet!“, schrie der Blondhaarige den anderen fast an. Nun rollten ihm doch Freudentränen über die Wangen. Aber er wollte sie nicht mehr aufhalten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Sasukes Lippen. Sachte drückte er den anderen an sich und die Wärme der beiden verflossen in eine enge Umarmung in einander. Nie wieder… Nie wieder würde er sich diese zerbrechliche Seele aus den Armen reißen lassen. Nie wieder würde er diesen wunderbaren Menschen wieder hergeben. Dafür liebte er ihn einfach zu sehr. Wieder küsste er den Uzumaki auf der Stirn und vergrub seine Nase in die blonden Haare. Zog gierig den Duft von ihnen ein. ~to be continued~ Du ziehst mich an, dann ziehst du mich aus. Bitte hör nicht auf, ich will mit dir weiter gehen. Lass mich nicht mehr allein sein. Nie wieder, nie wieder, nie wieder. Und wenn man mal so drüber nachdenkt, dann lohnt sich denken für uns momentan nicht. Du bist in mir und ich weiß, ich bin in dir. Und so wie es momentan ist will ich nichts dran ändern. Wir sind jetzt hier und du liegst hier neben mir. Und ganz genau weil das so ist will ich nichts dran ändern. Du und ich, ey komm lass uns fliegen. Du und ich noch ne Sternschnuppe kriegen. Ich und du nur der Silbermond schaut uns zu. Du und ich, ey komm lass und fliegen. Du und ich noch ne Sternschnuppe kriegen. Ich und du was mir fehlte immer nur warst du. © Songtext "Du und ich" by Silbermond _______________________________________ [1] Kami = Gott Kapitel 36: 5 Jahre später... ----------------------------- Dieses Kapitel ist gewidmet (da sie so sehnsüchtig auf ein Happy End gewartet hat) Kapitel 33: 5 Jahre später... “Du hast deine Arbeit gut gemacht. Für Morgen hast du frei.” Tief und dankbar verbeugte sich der ANBU vor Tsunade. Die Hokage stemmte ihre Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte ihre Finger ineinander. Leicht lächelnd bettete sie ihren Kopf auf ihren Händen. Ihr Gegenüber hatte eine weiße, falkeähnliche Maske auf. Von der Stirn aus zog sich ein roter, breiter Streifen, über die Nase, unter dem rechten Auge entlang und die rechte Wange bis hinunter zum Kinn. Auf der linken Wange hatte er jeweils drei rote Dreiecke. Ein dünner Strich in der Form eines Grinsens symbolisierte den Mund, während zwei große, runde, schwarze Punkte die Augen darstellten. Kurzes, schwarzes Haar blitzte hinter der Maske hervor. Der junge Mann vor ihr hatte die Kluft der ANBU an. Ihr fiel immer wieder auf, wie groß der Herr vor ihr doch geworden war. Sie kannte ihn noch, als er ein kleiner, dreizehnjähriger Ge-Nin war. “Du bist weit gekommen.”, sprach sie stolz aus und ihr Gegenüber richtete sich langsam von seiner Verbeugung auf. Sie hatte damit Recht. Wenn sie diesen stattlichen Shinobi nicht in ihrer ANBU Einheit hätten, wären sicherlich schon viele, junge Neueinsteiger in ihrer Anfangszeit wegen Überheblichkeit und Trotz gestorben. Ihr zunickend formte der ANBU ein Fingerzeichen und wollte soeben in einer Rauchwolke verwinden, als hinter ihm die Tür mit voller Wucht aufgerissen wurde. Erschrocken zuckten beide zusammen und der ANBU sprang mit einem eleganten Sprung von der aufgehenden Tür weg - mit einem Kunai bewaffnet. “Tsunade-Obchan!!!” Erleichtert entspannten sich die Beiden wieder, als die Stimme, eines bekannten Wirbelwindes ertönte. Ihre Miene wurde wieder ernst. “Was ist los, Naruto?” Ihr Blick ruhte auf den Uzumaki, welcher mit einen Dokument in der Hand herum wedelte. Der Blonde schritt langsam und der Kluft eines Jo-Nins auf den Schreibtisch zu und warf die Akte darauf. Schnell suchte er die richtige Seite, über die er gestolpert war. Auf den Tisch hatte er einen Missionsbericht liegen. Aber dieser kam ihn etwas skeptisch vor. Mit einen erfreuten “Ah, da” legte er seinen Finger auf die Stelle, welche sich Tsunade nun genauer ansah. Irritiert hob sein Gegenüber die Augenbraue. Verstand die Hokage etwa nicht, was er von ihr wollte? Seufzend versuchte er es ihr zu erklären. “Hier die Stelle, irgendwas hier ist merkwürdig. Von den schriftlichen Daten her wurde hier das Team Shika-Ino-Cho geschickt. Aber Ort, Zeit und Kampfstil passen einfach nicht zusammen. Die letzten beiden Wochen war das ehemalige Team 10 nämlich nach Kirigakure und nicht in Suna.” Diese Informationen hatte er sich an der Stelle für die Missionsverteilung geholt. Team 10 war zurzeit auf einer B-Rank Mission unterwegs. Ein Attentat. Aber das war nicht alles, was ihm aufgefallen war. “Und wie die Mission beschrieben wurde ist... Also ich finde es ein wenig... mh...” Kurz überlegte er nach den richtigen Worten. Irgendwie wurde die Mission nicht ganz nach Shikamarus Art ausgeführt. Es wurde beschrieben, als wäre die Mission ein einfaches Killerspiel. “...unstrategisch. Eben nicht Shikamaru’s Art und—“ ”Gut das reicht, ich habe verstanden!” Mit diesen Worten unterbrach ihn die Hokage. Ein breites Lächeln lag auf seinen und ihren Lippen. Tsunade war stolz auf ihren neuen Zögling. Der Uzumaki hatte sich in den letzten fünf Jahren stark weiter entwickelt. Nicht nur kampftechnisch sondern auch strategisch. Seit über einen Jahr hatte sie ihn nun hier in ihren Büro als ‘Mädchen’ für alles. Auch wenn Naruto zu Beginn immer nur gemurrt hatte, hatte er doch schnell Freude an dieser Büroarbeit gefunden. Sie hatte gesehen, dass er es als eine Art Training ansah, um später Hokage zu werden. Wenn der andere nur wüsste, wie nah er da gelegen hatte... Mit einem Handzeichen befahl sie den Blonden und den ANBU aus dem Zimmer. “Feierabend, du kannst für Heute gehen.” Das Grinsen auf dem Gesicht ihres Gegenübers ging von einem Ohr zum anderen. Sie war froh, dass dieses Grinsen vor Jahren nicht verloren gegangen war. Es freute sie sehr den Blondhaarigen so glücklich zu sehen. Sie konnte ihn sich anders kaum vorstellen. Überrascht hob sie ihre Augenbraue, als der Chaot sich den Arm des ANBU schnappte und diesen mit aus dem Raum zerrte. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie hatte schon immer geahnt, dass beide sich näher standen, als andere vermutet hätten. Auch wenn sie früher nur gestritten hatten und nicht hätten unterschiedlicher sein können. Aber wie hieß es so schön? Was sich liebt, dass neckt sich. Laut seufzte sie, als die Tür wieder ins Schloss viel. Naruto hatte seine Arbeit gut gemacht. So langsam neigte sich ihre Amtszeit dem Ende zu... Aber lange Ruhe hatte sie nicht, denn kurz darauf kam Shizune mit einer Tasse Tee ins Zimmer. “Tsunade-Sama.” “Ah... Shizune. Ich werde diese Arbeit hier bestimmt vermissen.”, meinte sie ein wenig betrübt und richtete sich auf. Sie ging zum Fenster und sah zu den Hokagefelsen. Irgendwie vermisste sie jetzt schon die Arbeit als Hokage. Sie liebte das Dorf und die Menschen in ihm. Alle waren vom Feuer des Willens erfüllt und angetrieben. Und jetzt waren es nicht einmal mehr 24 Stunden, bis sie diese Arbeit an die nächste Generation abgeben würde. Aber sie machte sich da keine Sorge. Sie hatte ihren Nachfolger. Jemand, bei dem sie wusste, dass er von Klein auf immer diesen Rang angestrebt hatte. Der hart dafür gekämpft hatte, soweit zu kommen. Sie betrachtete kurz jeden einzelnen der Köpfe, aber bei der vierten Generation blieb sie hängen. Ein stolzes Lächeln lag auf ihren Lippen. Ein Glücksgefühl durchströmte ihre Venen. “Wie du siehst, ist er nicht anders als du, Minato.” ~*~*~ “Wie geht’s dir? Alles in Ordnung? Wie war die Mission? Wenn wir zu Hause sind, muss du mir alles erzählen, ja?” Erschöpft seufzte der ANBU und schob seine Maske nach oben. Ein Gesicht mit porzellanweißer Haut, zwei dunklen Augen mit langen Wimpern und rosigen Lippen kam zum Vorschein. Ein sanftes Lächeln war auf den Zügen zu sehen. Seitdem der Uzumaki nicht mehr auf Missionen war und die meiste Zeit beim Oberhaupt im Büro verbrachte, war er nur noch wissbegierig, wie die Missionen aussahen und vollzogen wurden. Sasuke wusste, dass sein Geliebter seine Zeit als ANBU vermisste. Dieser Nervenkitzel, das Adrenalin, das einem durch die Venen raste. Die Anspannung vor jeden Angriff und Konter. Er war sich sicher, dass der andere all dies vermisste, auch wenn er es nie zeigte. Beide befanden sich noch im Hokagegebäude und betraten nun - nebeneinander herlaufend - das Dorf mit seinen Menschenmassen. Sein blonder Chaot schwieg kurz, ehe er anfing von seiner anstrengende Woche - die er allein mit Hiroshi zu Hause verbracht hatte - zu erzählen. Naruto hatte irgendwie die Fähigkeit alles übertrieben auszuschmücken. Vor allem die ‘Folterwoche’ - so wie es erläutert wurde - bei der Hokage. Sasuke sagte nichts zu all dem. Er ließ ab und an ein “Tz, typisch Dobe” von sich und war glücklich, so wie es jetzt war. Ihre Beziehung, ihre Situation, ihr Leben und ihre Liebe. Er wollte nichts an diesen Dingen ändern. Am liebsten würde er alles so beibehalten, aber er wusste, dass die Erde sich weiter drehte. Man konnte Momente, Augenblicke, Situationen nur als Erinnerungen festhalten. Sie waren nie dauerhaft da. Aber etwas würde vielleicht für die Ewigkeit bleiben - auch wenn es kitschig klang. Sein Herz würde ewig für Naruto schlagen. Er würde ihn immer lieben. Und irgendwie kam es ihm vor - auch wenn es verrückt klang - dass seine Liebe von Tag zu Tag immer stärker wurde. Aber auch die Angst diese zerbrechliche Seele neben sich zu verlieren. Aber das war der Nachteil an der Liebe. Sie war immer mit Hass oder Angst verbunden. Und Schmerz. Das alles hatte er vor fünf Jahren erfahren und hoffte sehr, dass es nicht noch einmal passierte. Als beide in der Stadtmitte angekommen waren, kam er auf eine Idee. Kurz blieb er stehen und zog sich seine Handschuhe zu Recht. “Was hältst du davon, Dobe. Wie wäre es mit einem kleinen Wettrennen bis zu den Trainingsfeldern?” “Ich steh nicht hinter dir zurück, Teme.” Nach diesen Worten verschwanden beide mit einen Schmunzeln auf den Lippen in zwei Rauchwolken. Man erkannte nur zwei schnelle Schatten auf den Dächern von Konohagakure... ~*~*~ “Teme! Das war unfair!”, rief Naruto aufgebracht über das Trainingsgelände und stampfte sauer auf den Anderen zu. Gelassen, mit verschränkten Armen vor der Brust, stand der Uchiha vor einem Baum. Auf den rosigen Lippen hatte er ein überhebliches Grinsen. Schmollend ging der Uzumaki auf ihn zu, selbst mit verschränkten Armen vor der Brust blieb er stehen und versuchte das schweigende Blickduell zwischen beide zu gewinnen. Aber der andere hatte auch unfair gespielt. Als beide auf gleicher Höhe, nebeneinander über einen Baum gesprungen waren, hatte der Schwarzhaarige diese Nähe ausgenutzt und ihn einen Kuss geraubt. Wer wäre da nicht perplex und würde vom Ast rutschen? Aber seine Lippen kribbelten immer noch von diesem unbeschreiblichen, schönen Gefühl. In seinen Magen flatterten jetzt noch Schmetterlinge. Er verzehrte sich so sehr nach dem Uchiha. Mit jeder Faser seines Körpers. Immer noch ein wenig schmollend - was eigentlich nur gespielt war - stand er ihm gegenüber. Plötzlich spürte er die Hand des anderen an seiner Wange und schmiegte sich besänftigt dagegen. Er spürte die Wärme der Finger selbst durch den Stoff der Handschuhe. Er liebte diese Wärme und den Geruch des Anderen. “Hast du dir auch nichts getan?” “Nein... und nun denk nicht, dass ich jedes Mal nach einer Streicheleinheit besänftigt bin.” Sasuke seufzte erschöpft. Einen Versuch war es ja wert gewesen. Leicht strich er Naruto über die Wange. Berührte mit seinen Fingerspitzen die gebräunte, weiche Haut und beugte sich nach vorne. Zärtlich berührten seine Lippen die des Anderen. Der Schatten des Baumes verdunkelten die Sicht auf Beiden. Es war nur schwer zu deuten, was sie wirklich taten. Schließlich wusste noch keiner - außer Hiroshi und ihrem ehemaligen Team - von ihrer Beziehung. Ein starker Wind kam auf und löste die Kirschblütenblätter vom Baum. Tänzerisch umspielten die blassrosafarbenen Blüten die beiden Shinobi’s. Beide lösten sich wieder voneinander und er hauchte seinen blonden Geliebten wieder einen Kuss auf die Stirn. Seine Hände ruhten auf den Schultern des Anderen. Den Rest würden sie heute Abend nachholen. Beide sahen sich noch ein wenig in die Augen, als sie von weiten die Stimme eines Jungen hörten. “To-San! Ji-Chan!” Die Angesprochenen blickten in diese Richtung, aus der die Stimme kam. Ein sanftes Lächeln lag auf Sasukes Lippen. Sein Nebenmann wedelte wild mit den Armen und rief laut und voller Enthusiasmus immer wieder “Hiro-Chan!”. Leicht schüttelte er den Kopf. Dabei hatten sich die beiden sicherlich doch schon heute Morgen gesehen. Aber danach hatte er sich gesehnt. Eine Familie... Eine, in der man sich geborgen fühlte, geliebt wurde. So wie jetzt. Keiner wurde vom anderen unter Druck gesetzt oder erwartete, dass er Glanzleistungen vollbrachte. Man konnte sein, wie man war und wie man sein wollte. Entweder aufgedreht und hyperaktiv oder ruhig und unnahbar. Unauffällig legte er seine Hand auf die Hüfte des Blonden und drückte sich gegen diesen. Genüßlich zog er den Geruch des anderen ein. Wie er ihn doch liebte. Er liebte jede einzelne Macke, denn diese kleinen Verrücktheiten machten Naruto doch erst so einzigartig. Ob es nur der Tick war drei Mahlzeiten am Tag Ramen zu Essen, diese Unordnung oder einfach seine Art, wie er mit den Leuten umsprang. Jede einzelne Geste verriet sofort, wer Naruto wirklich war. Und dies war einer der Gründe, warum er ihn so liebte... Kurz darauf bemerkte er, wie ihn zwei kleine Arme an der Taille umarmten. Leicht wuschelte er durch das schwarze Haar und blickte in das strahlende schwarze Auge. Ein leichter Schatten legte sich über seine Augen. Zärtlich strich er eine Strähne hinter das Ohr und dann über die Wange. Seine Finger blieben unter dem linken Auge und strichen darüber. Hiroshi war da blind... für immer. Und das nur, weil er auf diesem Auge das Erbe des Akuma-Clanes erhalten hatte und sich das Auge nie vollständig entwickelt hatte. Es war immer auf dieser Stufe - die Prüfung blind zu überleben - geblieben. Sasuke hob seinen Sohn hoch und setzte ihn sich auf die Schulter. Auch wenn er jetzt schon acht Jahre alt war, man konnte den Kleinen immer noch auf der Schulter tragen. “To-San! Erzählst du mir und Ji-Chan alles von deiner Mission? Bitte, bitte, bitte...” Sasuke lachte leise. Ob nun auf einem Auge blind oder nicht. Hiroshi war immer noch derselbe. So langsam verhielt er sich immer mehr wie ein gewisser, blonder Chaot. Nicht das er am Ende irgendwann zwei solche Verrückten im Haus hatte. “Ja mach ich...” “Und ich koche euch heute Abend etwas!”, rief Naruto begeistert, woraufhin er zwei skeptische Blicke erhielt. “Was?!” “Nichts...” ~*~*~ Alle drei betraten soeben ihre kleine Zweiraumwohnung in den Wohnblock. Schnell zogen sie sich ihre Schuhe aus und stellten sie nebeneinander auf den Boden. Jetzt lebten Sasuke, Hiroshi und er schon fast fünf Jahre zusammen in einer kleinen Wohnung im Stadtzentrum. Er konnte sich noch ganz genau an das Gespräch erinnern... “Du willst Umziehen?” Überrascht über diese Entscheidung des anderen, ließ Naruto seine Tasse Kaffee aus den Händen gleiten. Klirrend fiel diese zu Boden und zerschellte in kleine Teile. Leise fluchend beugte er sich über die Scherben und sammelte diese auf - nicht aber ohne sich vorher an einer zu schneiden. Noch lauter fluchend steckte er sich den Finger in den Mund und leckte das Blut von diesen ab. “Mh... Ja, ich will einfach endlich alles hinter mir lassen. Oder willst du in einem Haus leben, wo so viele Menschen gestorben sind?” Skeptisch hob er eine Augenbraue hoch. Nach so vielen Jahren kam dem Uchiha diese Erkenntnis? Nun ja, wenn er ehrlich zu sich war, wollte er auch nicht in einen verlassenen Viertel leben. Außerdem waren seit dem Tod von Rin fast drei Wochen vergangen. Zwar waren die Sauerei und all der ganze Ärger danach schon erledigt oder beseitigt worden, aber die Erinnerung an ihren Tod war geblieben. Die Scherben in den Müll werfend wandte er sich mit den Rücken dem anderen zu. Kurz musterte er den Ring an seinem linken Ringfinger. “Ich habe kein Problem damit. Von mir aus können wir sofort anfangen.” Und jetzt wohnten sie in dieser viel kleineren Wohnung. Aber keinen störte es. Naruto war es sowieso gewöhnt, in solch einer kleinen Behausung zu wohnen und der andere hatte sich schnell an diese Verhältnisse angepasst. Und noch einen Vorteil gab es... Von hier aus hatte man einen guten Ausblick auf die Hokage Felsen und vor allem aber - und das war das Wichtigste - man brauchte nur drei Minuten bis zum Ichiraku. Eigentlich müsste ein begabter Ninja nur aus dem Fenster springen und mit einem eleganten Satz würde man vor dem besten Restaurant ganz Konoha stehen. Nun aber stand Naruto in der Küche und setzte Wasser auf. Während er das Abendessen vorbereitete hörte er Sasuke zu, der seine ganze Mission bis in das kleinste Detail erzählte. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er den Jüngsten kurz ansah. Hiroshi saß wissbegierig auf seinem Stuhl und schien an den Lippen seines Vaters zu kleben. Schnell kippte er eine Dose Katzenfutter auf einen Teller und stellte diesen zu Boden. Mit erhobenem Schweif stolzierte Nanashi in die Küche. Freudig schnurrend schmiegte sich das Tier an die Wanden des Blonden und begann darauf hin, von dem Teller zu fressen. Schnell schüttete Naruto in der Zeit die Nudeln aus dem Becher in drei Schüsseln und goss das Wasser darüber. Da hatten wir vor kurzem noch an Ichiraku Ramen gedacht... Das Essen wurde serviert und es herrschte für einen kurzen Moment Ruhe am Küchentisch. Sasuke sah ein wenig belustigt auf sein Abendessen. “Mh, du wolltest kochen?”, fragte er ein wenig skeptisch und ein hämisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Vor ihn stand eine Schüssel Instandramen aus dem Becher. Er hätte es doch eigentlich wissen müssen. Er zerbrach die Stäbchen in Zwei und nahm seinen ersten Bisschen. “Ah, das schmeckt wirklich fantastisch. Ich bin wirklich neugierig, wie du es immer schaffst, dass es immer so gleich schmeckt...” “Ma, Teme! Du musst es ja nicht essen!”, nuschelte der andere mit vollem Mund. Erneut schmunzelte er. Naruto war einfach nur niedlich, wenn er sich so aufregte. Deswegen neckte er ihn ja so gerne. Leicht beugte sich über den Tisch. Genüsslich leckte er eine verirrte Nudel von der Wange seines Gegenübers. Er leckte noch einmal über die rosigen, mit Soße benetzten Lippen und setzte sich wieder auf seinen Platz zurück. “Du hast Recht. Deine schmecken besser.”, sagte er ruhig und nahm wieder einen kleinen Berg Nudeln auf seine Stäbchen, um sie zu vertilgen. Vor ihm saß ein ziemlich errötete Naruto und neben ihn ein kichernder Hiroshi, der diese Szene bestimmt schon mehr als einmal zu Gesicht bekommen hatte. Wie sehr liebte er diese gemeinsamen Abende? Sehr... Schade dass diese gemeinsamen Mahlzeiten nur selten waren, da Sasuke immer wieder auf längeren Missionen unterwegs war. Aber es war schön, diese glückliche Stimmung zu sehen und zu hören, die während den Mahlzeiten herrschte. Es war nie Stille am Tisch. Jeder erzählte, was er über den Tag erlebt hatte. Ungewöhnlich, dass man am Tisch so viel redete, aber keiner störte sich daran. “Hey!”, empört gespielt blickte er den Blondhaarigen an, der ihn soeben einige Nudel aus der Schüssel stibitz hatte. Da war man einmal nicht aufmerksam und dann so etwas. Wie immer. Wieder beugte er sich über den Tisch und zog den Anderen in einen sehnsüchtigen Kuss - natürlich nur, um seine geklaute Nudel wieder zu ergattern. Neben den Beiden klapperte das Porzellan und der Jüngste am Tisch stand auf. “Ich bin in meinem Zimmer. Ich wünsch euch schon mal eine gute Nacht... macht aber nicht wieder so laut...” Das Letzte hatte der Kleine ganz leise geflüstert. In der Hoffnung seine beiden Erziehungsberechtigen würden es nicht hören. Sasuke senkte unauffällig beschämt den Blick und Naruto lief wieder purpurrot an. Sie hatten es gehört. Laut und deutlich. Waren sie abends immer so laut? Vielleicht sollten sie ihren Akt auf das Wohnzimmersofa verlegen... So hörte man nicht so viel im Kinderzimmer... Küche wäre aber sicherlich auch ein guter Ort. “Ähm... geht klar. Dir auch eine gute Nacht...”, nuschelte der Uzumaki verlegen und der Uchiha nickte ihm zustimmend zu. Damit war das Gespräch für heute Abend vorbei. Als die leisen Schritte wieder verstummt waren und beide eine Tür sich schließen hörten, sahen sie sich wieder an. Auf den Wangen des Blondhaarigen lag immer noch ein verlegender Rotschimmer. “Sind wir wirklich immer so laut?” “Weiß nicht, du schreist jedes Mal aus voller Ekstase meinen Namen.” “Ma, Teme!“ „...“ „Machen wir weiter?” “Mh, von mir aus...” ~*~*~ Draußen zwitscherten schon die Vögel und stimmten somit diesen besonderen Tag, der kommen sollte, ein. Leider war nur die Person, der dieser Tag gewidmet war, noch nicht aus ihrem Federn. Die Sonne schien durch ihr Fenster und blendete die beiden Schlafenden. Leise murrend streckte Naruto seinen Arm aus und versuchte schlaftrunken die Gardine zu erwischen. Er ergriff zwischen seinen Fingern den rauen Stoff, packte ihn und wollte ihn soeben zuziehen, als ein lautes Klingeln ihn zusammen strecken ließ. Was danach passierte, war so schnell, dass es manch ein verschlafener Verstand nicht wirklich realisiert hätte. Es klingelte weiter, dazu gesellte sich ein lautes Rascheln, ein dumpfes Poltern - als wäre jemand aus dem Bett gefallen - gefolgt von einen Krachen, als die Gardinenstange sich lockerte und mit auf den Boden knallte. Murrend setzte sich Sasuke auf, welcher von diesem Krach geweckt wurde. Normalerweise war er kein Langschläfer, aber die letzte Nacht war doch ein wenig anstrengender als gedacht. All seine Haare standen quer zu allen Seiten ab. Müde gähnte er auf und kratzte sich den Hinterkopf. Seine Augen waren gefährlich zu Schlitzen verengt. Wer wagte es da so früh am Morgen, an seinem freien Tag an der Tür zu klingeln? Da hatte er mal wirklich einen freien Tag, konnte sich die Nacht mal austoben, da er ja eigentlich am nächsten Morgen nicht früh aufstehen musste und dann so etwas. Müde richtete er sich auf und blieb kurz auf der Bettkante sitzen. Sich ein wenig streckend, suchte er träge seine Boxershorts und zog sie sich wie mechanisch über. Auch wenn es nicht ganz richtig war. Nur langsam führten ihn seine Schritte zur Wohnungstür. Das Klingeln wurde lauter und nervtötender. Es reizte immer mehr seine so schon angespannten Nerven. Derjenige, der an der Tür stand würde jetzt einen kurzen, lautlosen und schmerzhaften Tod erleben. An der Tür riss er diese sauer auf und blickte wütend in das überraschende Gesicht von Sakura. Oh ja, die Kunochi würde jetzt sterben, mindestens. Ob Freundin oder nicht... “Sasuke...” “Was?!” “Du hast deine Boxershorts verkehrt herum an...” “Oh...” Und somit war die ganze Wut des Morgens verraucht. ~*~*~ “Du hast was?!”, schrie Sakura laut, da sich die drei mit schnellen Sprüngen über die Hausdächer bewegten. Sie konnte es nicht glauben, was ihr so eben mitgeteilt wurde. “Du hast geklingelt, Usuratonkachi hat sich erschreckt, ist aus dem Bett gefallen und hat mit voller Wucht die Gardinenstange im Schlafzimmer abgerissen.”, antwortete Sasuke für Naruto und musste sich immer noch ein belustigtes Grinsen verkneifen. Besagter Tollpatsch erwiderte darauf nichts - konnte er auch nicht, da er gerade noch die Reste seines Frühstücks in sich hinein schaufelte und versuchte, nicht daran zu ersticken. Die Pinkhaarige konnte das alles nur mit einen Kopfschütteln quittieren. Allein schon, weil Naruto sich noch kurz vor dem Gehen Wasser gekocht hatte und mit dem Argument “Ohne Frühstück kann ich nicht aus dem Haus gehen” die Nudeln auf dem Weg zum Hokage in den Mund schob. Die Tatsache, dass er das schwarze T-Shirt verkehrt herum trug und die Hose noch offen war und nur - dank dem Gürtel - halb auf der Hüfte hing, wollte sie mal ausblenden. Ihre beiden Teamkameraden konnten auch nicht anders. Bei denen war der Alltag nie langweilig. Was für ein Glück sie doch hatten. Und dann prahlten sie noch mit ihrer Liebe so herum. Ein wenig neidisch war sie schon auf die beiden Jungs. Aber solch eine innige Liebe und solch ein Glück hatte keiner mehr verdient als diese Beiden. Geschmeidig wie eine Katze landete sie vor den Fenster des Hokagebüro. Leicht klopfte sie gegen die Scheibe und sofort wurde ihnen geöffnet. Mit einem Stoß schubste sie den Blondhaarigen in den Raum und packte sich den Uchiha. Ehe einer der beiden Shinobi reagieren konnte, worden sie von jeweils einer Frau am Arm gepackt und getrennt. Sasuke von Sakura und Naruto von Tsunade. “Mein Gott! Wie läufst du rum?! Dein T-Shirt ist verkehr herum und deine Hose ist auch noch offen! Hast du da Ramennudeln im Gesicht kleben?!” Tsunade wunderte sich gerade, dass der Andere seine Hose nicht eben beim Rennen verloren hatte. Dieser Tag würde noch in einer Katastrophe enden, Sie sah es schon kommen. Schnell nahm sie sich ein Tuch und wischte das Gesicht des Blondhaarigen sauber. Wie eine Mutter bei ihrem kleinen Kind. Nur, dass da eben die Tatsache war, dass vor ihr ein 22 jähriger, junger Mann stand. Auch wenn er sich nie seines Alters gerecht benahm. Wie sah ihr Gegenüber denn auch aus? Total zerzaust, als wäre er eben erst aufgestanden. Dabei war es schon fast zehn Uhr. Kurz wuschelte sie ihm durch die Haare, um sie ein wenig zu glätten, aber hoffnungslos. Die blonde Mähne schien ihr Eigenleben zu haben. Ein wenig lustig fand sie es schon. Allein schon, weil Naruto total verschlafen vor ihr stand und Mühe hatte, seine Augen offen zu halten. Schnell zog sie ihm das T-Shirt aus und richtig rum wieder an, ehe sie sich auch an der Hose zu schaffen machte. Man hatte nichts als Arbeit mit dem Mann hier. Schnell warf sie ihm eine Robe um die Schultern und band diese vorne am Hals zusammen. “Also wirklich! Zu deiner Hokage Ernennungen kommst du in solchen einen Aufzug!” Sie kicherte leise, als sie den viel wacheren und überraschten Ausdruck in den blauen Augen sah. Hokage war das Stichwort, was den Anderen aus seinem Halbschlaf riss. Schnell setzte sie ihm den Hut auf den Kopf und legte eine Hand auf die Schulter. Langsam beugte sie sich nach vorne und hauchte ihn einen Kuss auf die Stirn. “Ich bin wirklich stolz auf dich... Nun geh raus und überzeuge dein Volk von deinem Rang!” Leicht paralysiert nickte der Blondhaarige. Tsunade schüttelte nur den Kopf. Nun war der Tag gekommen, an dem Naruto seinen Traum verwirklichen konnte und dann solch eine Reaktion. Anscheinend hatte der Blonde noch nicht wirklich realisiert, was so eben passiert war. Aber so sollte es sein, denn das alles sollte als eine Überraschung dienen. Und irgendwie hatte die Blondine mit solch einer Reaktion gerechnet. Die Tür fiel so eben ins Schloss und sie seufzte erschöpft. Leicht lehnte sie sich gegen den Schreibtisch und blickte zu Boden. Somit neigte sich ihre Amtszeit dem Ende zu... Plötzlich wurde die Tür wieder aufgerissen. Anscheinend waren die Informationen bei einem gewissen Chaoten durchgesickert. “Oba-Chan! Und das ist jetzt kein Streich oder Scherz?!” “Mein Gott! Jetzt schwing deinen Hintern raus!” “Arigato!” Wieder viel die Tür - mit einen beachtlich lauteren Krachen als vorher - ins Schloss. Tsunade hoffte sehr, dass dem Anderen in der kurzen Zeit eine anständige Rede einfiel. Aber sie war sich auch fast sicher, dass es in einer Katastrophe enden würde... ~*~*~ “Hallo!” Das Stimmenwirr von eben verstummte, als er seine Stimme verstärkt durch das Mikrofon verlauten ließ. Verlegen kratzte er sich an der Wange. Irgendwie kam ihn diese Situation völlig irreal vor. Vielleicht tauchten in nächsten Moment zwei Leute neben ihm auf und sagten “Verarscht”. Er könnte sich dies eher vorstellen, als die Tatsache dass er Hokage wurde. Hatte er denn überhaupt die Prüfung dazu bestanden? Und wenn ja, wußte er jetzt gar nicht mehr, wann die gewesen war. Was sollte er außerdem jetzt sagen? Er hatte eher Angst, dass er gleich vor Aufregung und Nervosität hier hin kotzte. “Schönes Wetter, oder?”, nuschelte er nervös. Also wirklich! Damit konnte man sein plötzliches Volk auch so überzeugen... Seine Knie zitterten ein wenig. Sein Herz schlug hart gegen seine Rippen. Warum starrten ihn diese Leute auch so feindselig an? Das machte ihn doch nur noch nervöser! Er atmete hörbar aus und schweifte kurz mit seinen Blick über die Menschenmaßen. Seine Augen hielten an den schwarzen Seen eines bestimmten ANBU’s. Auf den rosigen Lippen war ein aufmunterndes Lächeln abgebildet. Naruto war von Neuem überrascht, dass dieses Lächeln ihm immer wieder den Mut brachte, den er für diesen Moment brauchte. Schnell stellte er sich in einer angemessenen Haltung hin. Erneut atmete er tief durch. Mit zittrigen Fingern ergriff er das Mikrofon und umklammerte es wie ein Grashalm vor dem Ertrinken im Sturm. Kurz schob er seinen Hut ein wenig nach oben, damit das Volk seine blauen, vor stolz und Ernsthaftigkeit strahlenden Augen sehen konnte. Er würde diese Leute überzeugen. Er würde ihnen zeigen, dass er des Amtes des Hokage würdig war und dass sie sich auf ihn verlassen konnten... Jetzt versuchte er, seine Worte vorsichtig zu wählen. “Wie ihr seht - und da sind sicherlich viele so überrascht wie ich - werde ich hab heute die Amtszeit von Tsunade-Sama übernehmen. Ich kann mir vorstellen, dass viele denselben Gedanken haben werden: ‘Ein Bengel wie er, der nichts konnte außer Streiche zu spielen, soll Hokage werden?’ Aber ich will euch etwas sagen. Die Zeit bleibt nie stehen. Man erlebt gute oder auch schlechte Zeiten. Man verliert oder gewinnt neue Bekanntschaften und Leute. Die Zeit läuft weiter und verändert die Menschen. Heute stehen viele stattliche Shinobi’s und Kunoichi’s unter euch, die es wirklich weit gebracht haben. Ich kannte alle noch als Ge-Nin und jetzt sich viele Jo-Nin oder sogar Mitglieder der ANBU. Wir alle sind reifer und erwachsener geworden - genau so wie ich. Was ich eigentlich sagen will ist: Ich will versuchen eine neue Ära zu erschaffen. Eine Welt ohne Ungerechtigkeit und Leid. Ich weiß, dass es eine Welt ohne Krieg niemals geben wird. Aber ich will versuchen Konflikte mit Gewalt zu vermeiden. Man kann über alles reden und Probleme zum Vorteil beider Parteien lösen. Auch wenn es schwer sein wird, ich will es versuchen. Denn die Wörter aufgeben und unmöglich gibt es nicht. Für alles wird es einen Weg geben. Denn das Letzte was ich will, ist, dass das Feuer des Willens in den Herzen der Bewohner Konohas erlischt. Ich will die Vorsätze und die Wünsche aller meiner Vorgänger in mir weiter tragen. Diese starken Ninja sollten in ihrer Zeit nicht umsonst gestorben sein. Auch wenn ich vielleicht nicht so perfekt bin wie meine Vorgänger, akzeptiert mich, wie ich bin. Denn was auch kommen mag, ich will dem Dorf Konohagakure zum neuem Glanz verhelfen. Ich will die Menschen hier, die ich liebe und respektiere, mit meinen Leben beschützen. Seht es als ein Versprechen an euch! Und vergesst nicht, ich - Naruto Uzumaki - habe noch nie ein Versprechen gebrochen. Denn das ist mein Ninjaweg!” Kurz ließ er seine Schultern sinken. Diese eben entstandene Spannung und Last auf ihnen war wie eine Seifenblase geplatzt. Er hatte nun das gesagt, was er sich tief in seinen Herzen wünschte. Immer hatte er sich gefragt “Was will ich ändern, wenn ich Hokage bin” und diese Punkte waren jene, welche er tief in seinen Inneren als Ninja dieses Ranges verwirklichen wollte. Seine Haltung war weiter hin aufrecht und voller Autorität. Seine Augen strahlten pure Ernsthaftigkeit aus, dass sich manch einer überlegen musste, ob dies vor ihnen wirklich Naruto Uzumaki war. Eine erdrückende Stille breitete sich aus und Naruto zweifelte so eben, ob er überhaupt das Richtige gesagt hatte. Die Sekunden verstrichen und danach konnte man es hören. Wie eine Bombe die explodierte, brachen das Getöse und die Jubelschreie im Volk auf. Anscheinend war er doch überzeugend gewesen. Ein kleines Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Er konnte diese Leute wirklich überzeugen. Er selbst war ja von seinen eigenen Worten überrascht gewesen. Seine Hände lösten sich aber nicht von dem Mikrofon. Erneut zitterten sie, ehe er etwas sehr gewagtes in das Mikrofon rief. “Hey, Teme! Beweg deinen Arsch hier hoch! Ich habe keine Lust mehr auf das Versteckspiel! Ich will dem Dorf zeigen, wen ich es zu verdanken habe, dass mein Alltag nie langweilig und öde ist. Wer meine Nächte zu atemberaubende Abenteuer werden lässt. Wen ich es zu verdanken habe, dass mein Mut und mein Feuer im Herzen noch nicht erloschen sind. Und mit wen ich seit fünf Jahren verlobt bin!” Sasuke zuckte erschrocken zusammen und hob überrascht die Augenbrauen. War der andere jetzt vollkommen verrückt geworden?! Posaunte hier freudig und voller Elan alles aus. Aber innerlich freute er sich darüber, dass Naruto so offen mit ihrer Beziehung umging. Dass er sich nicht für den Uchiha schämte oder ihn verheimlich wollte. Er hatte schon Angst, dass sie sich ewig verstecken mussten. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann hatte er auch keine Lust mehr auf dieses Versteckspiel. Warum sollte man nicht zeigen, wem man zugeneigt war? Wen man liebte? Aber ihm gefiel diese unsensible und direkte Art, wie alles so ans Licht gekommen war, nicht. Dies hätte man seinem zukünftigen Volk auch schonender beibringen können... Seine Hände ballten sich zu Fäusten und zitterten. Seine Lippen verzogen sich zu einem dünnen Strich. Er hatte Mühe sein Glück nicht mit einen “Ich liebe dich auch” vor den anderen heraus zu posaunen. “Usuratonkachi! Jetzt drehst du noch ganz durch! Sag doch gleich allen, wie es bei uns im Schlafzimmer aussieht!”, rief er ein wenig gespielt wütend zurück und unterdrückte ein Glucksen. Diese Situation war verrückt... Plötzlich erschauderte er. War die Menschenmasse hier schon die ganze Zeit so ruhig? Vorhin - da war er sich sicher - war das Gemurmel noch lauter. Der Wind rauschte um seine Ohren und wirbelte seine Haare durcheinander. Die Zeit verstrich immer mehr und plötzlich erschallten die Stimmen ihrer Freunde in der Masse. “Ich hab es gewusst!” Shikamaru... “Und ich gerochen!” Kiba und ein zustimmendes Bellen von Akamaru... “Sowas sieht man doch!” Neji... “Fi... find... ich auch...” Hinata... “Und spürt man!” Ino... “Man hatte doch die Blüte ihrer gemeinsamen Jugend gesehen!” Lee... “Die beiden waren doch so süß mit einander wie Zuckerwatte...” Choji, der sich soeben eine Handvoll Chips in den Mund schob... “Da geb’ ich dir Recht, sie waren immer so niedlich zusammen!” Tenten... “Wie zwei tanzende Schmetterlinge haben sie sich verhalten...” Shino... “Mit ihrer Liebe haben sie rum geprallt, cha!” Sakura... “Mh, man konnte es doch zwischen beiden Knistern hören...” Kakashi, der so eben eine Seite in seinen IchaIcha Paradies umblätterte. “Ma, Naruto-Nii-San ist vergeben... ich hab’s geahnt!” Konohamaru... “Sie waren beide auf einmal so verändert...” Tsunade... “Beide haben sich wirklich richtig doll lieb!” Hiroshi... Der Uchiha wusste im ersten Moment nicht, wie er reagieren sollte. Ihre Freunde hatten es einfach so angenommen. Ohne wenn und aber hatten sie ihre Beziehung akzeptiert. Nun ja, sie hatten es alle irgendwie auch geahnt. Er wusste gar nicht, was er sagen oder machen sollte. Erst die Stimme einer bestimmten Person riss ihn aus den Gedanken. “Was ist nun Teme! Auch wenn ich jetzt mit dir zusammen bin, heißt es nicht, dass ich mein Versprechen an dem Dorf ändern werde. Nun schwing deinen Arsch hoch und küss mich, oder ich komm runter!” Naruto... Die Person die er liebte. Nach der er sich verzerrte. Die er begehrte und die er niemals wieder hergeben wollte. Diese zerbrechliche Seele war sein... Schnell formte er ein Fingerzeichen und verschwand in einer Rauchwolke. Die überraschten Laute der Menschen überhörte er gekonnt. Plötzlich stand er neben den Blondhaarigen. Zärtlich legte er seine Hand auf die Wange und strich über diese. Beide sahen sich in die Augen. Er blickte tief in das Blau des Anderen. Sie strahlten so viel Ernsthaftigkeit und Liebe aus, dass es ihn erschauderte. Zögerlich beugte er sich nach vorne und ihre Lippen berührten sich hauchzart. Sofort ertönte wieder Getöse und Jubelschreie. Aber die beiden bemerkten es nicht wirklich. Zu sehr waren sie in ihr Liebesspiel vertieft. Ein starker Windzug zog auf, weswegen Sasuke den Hut von dem Kopf des anderen nahm, damit dieser nicht wegflog. Zärtlich spielte der Wind mit den Haarsträhnen der beiden Shinobi’s, vermischte diese miteinander, während sich beide erneut küssten. Von Weiten hörte man das Singen einer Lerche. Einzelne Blütenblätter worden von den Bäumen gerissen und glitten zu Boden. Was einst nur der Mond und die Sterne erfahren durften und gewusst hatten, wussten nun so viele Menschen, dass die Last auf den Schultern der beiden Shinobi’s immer mehr abnahm. Das Gewicht, dieses Geheimnis geheim zu halten, verschwand wie ein Laubblatt, das vom Wind erfasst und von Boden in die Lüfte erhoben wurde. Befreiend und zufrieden. Genauso wie die beiden Liebenden. Leise flüsterten sich die beide noch zärtliche Worte zu. Sie gaben sich erneut das Versprechen, welches der Wind erfasste und die Ferne trug. Und ich werde dich solange lieben, bis das der Tod uns scheidet und noch weiter hinaus... ENDE __________________________________________________________________________________ Es ist vollbracht! Seit 17.01.2008 existiert die FF nun schon. Eigentlich schade, dass es schon vorbei ist. Aber keine Sorge, das ist nicht meine letzte FF. Ein neues Projekt ist schon in Arbeit: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/117883/235185/ Ansonsten einfach in meine FF Gallery gucken, da sind einge OS's (für die, die nicht so die FF Leser sind): http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/117883/ Dann noch einmal ein dickes Dankeschön an meine Betalie (deren "M"-Taste sehr leiden mussten) und an die vielen Kommentartoren. Falls welche unter euch sind, die eine Benachrichtiung bei neuen OS's / FF's per ENS erhalten möchte, der schreib mich bitte per ENS an (oder schreibt es fett und deutlich in ein Kommentar - mir egal). Vielleicht liest / schreibt man sich wieder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)