Nur die Sterne wissen es... von abgemeldet (Sasuke x Naruto / Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 33: Ich liebe dich - Ja ich weiß ---------------------------------------- Sono te hanasanaide hanasanaide Boku ga sobani iru kara Donna toki demo waratte waratte Hana wo sakasete yo [Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Lächle! Die Blume wird blühen] Kimi no daisukina hana ga saita yo Chiisana toge no aru hana ga kesa saita yo Sono toge de jibun wo mamoreru tsumori kana Tsuyogatte bakari no hana kimi mitai dane [Die Blume, die du liebst ist geblüht Die Blume mit den kleinen Dorn ist an diesem Morgen geblüht Ich frage mich, ob ich diesen Dorn schützen soll Die einsame starke Blume ähnelt dir] Yasashisa wo shiru hodo setsunaku narunda Kimi ga nagashitekita namida no nukumori to shite kara [Wie ich weiß, wird diese Sanftheit ebenso schmerzhaft sein Weil sie dich und die Wärme deiner fallenden Tränen kennt] Kimi ni aitakute aitakute Futari de ireba iru hodo samishikunaru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Sono te hanasanaide Hanasanaide Boku ga sobani iru kara Donna toki demo waratte waratte Hana wo sakasete yo [Ich will dich sehen, ich will dich sehen Wenn es einsam ist selbst wenn wir zwei zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Lächle! Die Blume wird blühen] ~*~*~ Kapitel 31: Ich liebe dich – Ja ich weiß Es war vorbei… Dies waren Sasuke’s erste Gedanken. Mit langsamen Schritten lief er in die Richtung des Blonden. Seinen Sohn hatte er auf seinem Arm. Der Kleinere hatte seinen Kopf tief in der Brust seines Vaters vergraben und weinte. Weinte seine Angst und den Schreck von der Seele. Er hatte nicht gesehen, wie seine Mutter gestorben war. Der Ältere hatte seinem Kind noch rechtzeitig an seinen Oberkörper gedrückt. Der Uzumaki hatte den Tod dieser teuflischen Frau zum Glück lautlos vollzogen. „Hey… ganz ruhig. Dir passiert nichts mehr…“, hauchte er seinem Kind ins Ohr und schob mit seiner Nase einige Haarsträhnen des Kleineren zur Seite. Er hörte ein weiteres Schluchzen von Hiroshi. Plötzlich spürte er einen Windstoß aufkommen und streckte seine freie Hand aus. Mit leichten Flügelschlägen ließ sich Sora Shisha auf der Hand seines Herrchens nieder und putzte dort kurz sein aufgewühltes Gefieder. „Würdest du zu Sakura fliegen?“, flüsterte der Schwarzhaarige leise. Er konnte nicht sehen, wie der Vogel kurz mit seinen Putzen aufhörte, aber er fühlte im nächsten Moment einen erneuten Windstoß. Der Falke flog mit schnellen Flügelschlägen durch das kaputte Fenster im Wohnzimmer. Leise seufzend ging Sasuke an Naruto vorbei. Kurz im Türrahmen des Zimmers blieb er stehen. „Ich bring Hiroshi hoch in sein Zimmer. Komm bitte nach.“ Nach diesen Worten verließ er den Raum. Naruto nickte etwas abwesend und richtete seinen Blick erneut auf die Frau im Wohnzimmer. Sie war tot. Er konnte es immer noch nicht glauben. Es kam ihm irgendwie… irreal vor. Wie ein Traum. Aber es war Wirklichkeit und den Beweis dazu hielt er noch in der Hand. Er lockerte seinen Griff um den Gegenstand in seinen Fingern. Mit einem leisen Klirren fiel das blutbeschmierte Kunai zu Boden. Sein Körper fing zu zittern an, als das Adrenalin – welches sich im Kampf aufgebaut hatte – immer mehr abnahm. In seinen Magen drehte sich alles. Ihm war schlecht. Der beißende Geruch von Blut drang ihn in die Nase. Jetzt nach einigen Minuten traf ihn die Erkenntnis was er eigentlich getan hatte. Hastig wand er seinen Blick von ihr ab. Vielleicht half es, wenn er sich mit etwas ablenkte. Mit wackligen Beinen schaffte er es, sich nach oben zu hieven und blieb stehen. Er hatte die Befürchtung, dass er wieder zusammensacken würde, sobald er den ersten Schritt machen würde. Starr stand er an Ort und Stelle und atmete angestrengt. Zitternd wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß vom Gesicht. Seine Fingerspitzen kribbelten unangenehm und fühlten sich ein wenig taub an. Vielleicht kam es von dem Gift? Er hoffte es nicht. Sein Blick schweifte durch den verwüsteten Raum, bis er plötzlich an Etwas hängen blieb. Die Ablenkung die er gesucht hatte. Langsamen Schrittes – immer noch mit einem Gefühl in den Beinen, als würde er gleich zusammensacken – ging er auf das Sofa zu. Aus der Lehne ragte ein Kunai, aber dieses war in diesem Moment uninteressant für ihn. Zögerlich beugte er sich hinunter und hob das Buch aus der Bibliothek wieder auf. Beiden wurden ja bei ihrer Recherche gestört. Erschöpft seufzend wand er sich dem Ausgang zu. Ließ das Ergebnis des vergangenen Kampfes hinter sich… Sasuke saß auf der Bettkante von Hiroshi’s Bett und strich dem Jungen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sein Sohn war endlich eingeschlafen. Das erkannte er an der ruhigen Atmung, die er hörte. Ein müdes Seufzen kam über seine Lippen. Er fühlte sich erschöpft und kaputt. Dabei hatte der Uzumaki den Kampf fast allein geführt. Lag es an seinem inneren Gefühlschaos? Er wusste es nicht. Ausgelaugt erhob er sich und blieb an seinen Platz stehen. Er hörte Schritte. Naruto war auf den Gang. Langsamen Schrittes ging er aus dem Zimmer, ließ aber zur Sicherheit die Tür offen. Falls der Kleine rufen sollte. Beim Laufen eckte er an der Schulter des anderen an. Bestimmt wurde der Blonde in Sasukes Zimmer dirigiert. Damit Naruto nicht erst die Chance bekam, sich in sein Schlafzimmer zurück zu ziehen. Der Uchiha wunderte sich kurz, dass der andere sich ohne Widerworte oder Gegenwehr führen ließ. Sicherlich war sein Geliebter genauso erschöpft wie er selbst. Bald darauf standen beide im Raum, wo auch hier die Tür offen gelassen wurde. Der Uchiha ging auf das Bett zu und ließ sich auf dieses fallen. Leicht zog er seine Beine an sich. Mit der Hand klopfte er neben sich, damit der andere sich dahin setzte. Die Matratze senkte sich etwas, als sich ein weiteres Gewicht auf dem Bett niederließ. „Du stinkst ganz schön nach Blut. Alles… in Ordnung bei dir?“, hauchte er leise und senkte den Kopf etwas. Jetzt wo der andere so neben ihn saß, bemerkte er den für einen Shinobi so vertrauten, aber wiederum ekligen Blutgeruch an dem anderen. Hoffentlich nichts Ernstes. Oder es war nur Rins Blut. Er schaffte es nicht wirklich, einen klaren Gedanken zu fassen. Er war einfach nur froh, dass der Kampf endlich vorbei war. Dass beide überlebt hatten. Diese Frau war wirklich nicht zu unterschätzen gewesen, aber sein Geliebter auch nicht. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Züge. „Ich war überrascht, dass du Schlagen beschwören konntest…“, sagte er ruhig weiter und bemerkte, wie die Matratze wackelte. Naruto krabbelte hinter Sasuke, damit er mit ihm Rücken an Rücken sitzen konnte. Auch auf seinem Gesicht zeichnete sich ein müder Ausdruck ab. Aber ein minimales Lächeln umspielte seine Lippen. Er hatte den Uchiha mal in einer Sache überrascht. Irgendwie erfüllte ihn dies mit einem gewissen Stolz. „Da siehst du mal. Ich steh nicht mehr hinter dir zurück, Teme.“, sagte er ein stolz und grinste. Ihm kam es vor, als hätte er seit einer Ewigkeit nicht mehr seine Mundmuskeln benutzt. Zwar herrschte immer noch Angst in ihm, aber diese war weit aus geringer als vorher. In diesen Moment fühlte er sich richtig schwerelos. „Tz... werd nur nicht übermütig, Usuratonkachi.“, sagte der Schwarzhaarige ruhig, mit einem leichten Hohn in der Stimme. Leicht blies der Uzumaki seine Wangen auf. Er war es gar nicht mehr gewohnt, dass Sasuke in so nannte. Usuratonkachi… Irgendwie konnte er wegen diesem Namen gar nicht mehr richtig böse sein. Das war der Name, denn ihm der anderen schon vor Jahren gegeben hatte. Diesen Namen sagte sein Geliebter nur zu ihm allein. Er war sein persönlicher Spitzname von dem Uchiha. Irgendwie war dieser Name schon ein Teil seines Lebens geworden. Und irgendwie hatte er ihn die letzten Monate über vermisst. Müde schloss er seine Augen und lehnte sich etwas mehr gegen den anderen. Seine Hand tastete sich über das Bett und suchte die andere von Sasuke. Leicht tippte er mit seinen Fingern gegen die des anderen, ehe er zögerlich über die Hand strich. Es dauerte nicht lange, bevor sich die Hand des anderen um seine schloss. Ein warmes Gefühl breitet sich in seinen Inneren aus. Er hatte es so sehr vermisst. Dieses Gefühl von Geborgenheit und dass sich fallen lassen. Immer wieder hatte er es verdrängt. Er ließ sich noch ein wenig mehr sacken. Die Müdigkeit überkam ihn und er rutschte immer tiefer in einen erholsamen Schlaf. Sasuke verharrte fast eine viertel Stunde lang in seiner Position. Gespannt lauschte er der Atmung von Naruto. Sie klang ruhig und entspannt. Seine Hand hatte er immer noch zärtlich um die des anderen geschlossen. Er fand es überraschend, dass der Blonde auf einmal so… zutraulich war. Aber sich darüber beschweren wollte er nicht. Er freute sich einfach zu sehr. Zögerlich trennte er sich von dem Uzumaki, löste aber seinen Griff um die Hand nicht. Leicht drückte er Naruto an der Schulter leicht auf die Matratze in eine liegende Position. Der andere hatte sich diesen Schlaf redlich verdient. Leise murmelte sein Geliebter und runzelte kurz die Stirn, schlief aber weiter. Der Schwarzhaarige selbst gesellte sich zu Naruto, so dass er genau ihm gegenüber lag und sich fast ihre Nasenspitzen berührten. Wie gerne würde er in das Gesicht des anderen sehen? Sicherlich sah es in diesen Moment friedlich und entspannt aus. Noch einige Zeit lauschte er dem Atem des anderen, schloss seine Augen, um sich mehr auf diese beruhigenden Geräusche zu konzentrieren. Es dauerte auch nicht lange, bis er selber in einen traumlosen, erholsamen Traum fiel und unbewusst die Hand des anderen noch ein weniger mehr umschlang… ~*~*~ „Oh wie süß!“, kicherte eine helle Mädchenstimme und drückte sich freudig ihre Hände gegen die Wangen. Der Anblick vor ihr war einfach nur niedlich. Vor allem aber lag es daran, dass sie die beiden Jungs so noch nie gesehen hatte. Langsamen Schrittes näherte sie sich dem Bett und ließ sich sachte auf die Bettkante nieder. Behutsam strich sie dem einen Schlafenden einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht, um dieses besser betrachten zu können. Ein seliges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Leicht rüttelte sie dem anderen an der Schulter, damit dieser aufwachte. „Sasuke-Kun, aufstehen.“, hauchte sie leise und bekam nur ein Brummen als Antwort. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. Diese Jungs waren aber auch Morgenmuffel. Auch wenn sie dies bei dem Uchiha eher weniger gedacht hatte. Aber sie wusste auch nicht, wann die Beiden das letzte Mal richtig geschlafen hatten. Sie rüttelte etwas fester an der Schulter des Schwarzhaarigen und hoffte, dass er endlich wach wurde. Aber dem war nicht so. Eine kleine Wutader breitet sich auf ihrer Stirn aus. Die freudige Stimmung von eben sank gerade in Kellertiefe. Da machte sie sich gleich nach dem stürmischen Hilferuf des weißgefiederten Falken auf den Weg hier her – hatte selbst alles stehen und liegen gelassen – nur um hier missmutig angebrummt zu werden. Erneut seufzte sie und lässt kurz ihre Fingerknochen ihre freien Hand knacken. Im nächsten Moment packte sie so fest zu, dass es manch einem die Schulter gebrochen hätte. „Sasuke Uchiha!“, rief sie energisch. Sie wollte den Blonden noch schlafen lassen, da dieser gerade sehr entspannt aussah. Sasuke spürte nur, wie jemand versuchte, ihm die Schulter zu brechen. Erneut murrte er leise und öffnete seine Augen. Wieder wurde sein Name gerufen und der Griff um seiner Schulter verstärkte sich. Ein schmerzvolles Stöhnen kam über seine Lippen. „Sakura, du brichst mir die Schulter…“, flüsterte er leise. Er hatte ihre Stimme erkannt gehabt. Sofort wurde er losgelassen, damit er sich aufrichten konnte. Noch ein wenig verschlafen setzte er sich auf. Mit seiner freien Hand rieb er sich den Schlaf aus den Augen. Mit seiner anderen Hand war er noch mit der von Naruto verschlungen. Die ganze Zeit hatte er diese nicht losgelassen. Widerwillig löste er sich von seinem Geliebten. Träge schob er seine Beine über die Bettkante und blieb noch einen kurzen Moment sitzen, ehe er sich hoch hievte. Kurz reckte er sich und rieb sich den Nacken. Er war ein wenig verspannt. Lautlos schritt er an der Rosahaarigen vorbei, aus dem Zimmer heraus. Seine Füße trugen ihn in das Kinderzimmer von Hiroshi. Der Kleine schlief noch, dass erkannte der Uchiha an der ruhigen Atmung. Hinter sich hörte er die Schritte der Kunoichi. „Sakura, ich habe eine Bitte an dich.“, sagte er ruhig und tastete sich mit den Fuß über den Boden ab. Nach kurzer Zeit stieß er an eines der Bettbeine und ließ sich langsam auf die Bettkante nieder. Sachte strich er über das Bett, bis er die Wange seines Sohnes berührte. Leicht streichelte er über die weiche Haut und schob einige Ponyhaare aus dem Gesicht. „Könntest du dich bitte für eine kurze Zeit um Hiroshi kümmern?“ Eigentlich wollte er den Kleinen nicht von sich schieben. Er wusste auch nicht, ob dies auch die richtige Entscheidung war. Aber nach den jüngsten Ereignissen wollte er nicht, dass sein Kind unter diesen Dach blieb. Zu mindestens vorerst. Langsam schritt die Haruno näher an das Bett des Kindes. Ihr Blick fiel auf den kleinen Hiroshi. Sicherlich lag es daran, dass diese Hexe von Rin wieder aufgetaucht war. Ihre Sinne hatten sofort Alarm geschlagen, als sie den intensiven Blutgeruch gerochen hatte. Ihr erster Weg ging sofort ins Wohnzimmer, wo dieser beißende Geruch sehr präsent war. Was sie aber da sah, hatte ihr den Atem verschlagen. Diese Frau, die so viel Leid und Kummer über ihre beiden ehemaligen Teamkollegen gebracht hatte, lag Tod im Wohnzimmer. Die Knochen gebrochen und die Halsschlagader sauber durchtrennt. Sie brauchte es nicht einmal untersuchen. Sofort hatte sie erkannt, dass das Leben dieser Frau ihren Körper qualvoll verlassen hatten. Lange verweilte Sakura nicht im Wohnzimmer, denn kurz darauf hatte sie sich auf den Weg in die obere Etage gemacht. Wo sie ihre beiden Freunde – zusammen gekuschelt - vorgefunden hatte. „Wer hat diese Hexe umgebracht, Sasuke?“, fragte die Pinkhaarige mit Nachdruck in der Stimme. Sie war sich sicher, dass derjenige einige Verletzungen davon getragen hatte. Ein leises, erschöpftes Seufzen war neben ihr zu hören. Hastig wand sie ihren Blick an den Uchiha, welcher ein gequältes Gesicht macht. „Naruto…“ Erschrocken riss die Pinkhaarige die Augen auf. Naruto hatte diese Frau getötet? Derjenige, der den Tod immer in Kämpfen mied, hatte dieses Weib auf dem Gewissen? Hektisch wand sie sich um und ging aus dem Zimmer. Angst und Sorge auf Naruto stieg in ihr hoch. „Ich werde ihn mir ansehen!“, rief sie Sasuke zu. Naruto währenddessen regte sich und schlug träge seine Augen auf. Er fühlte sich ein wenig komisch. Kurz blinzelte er. Es dauerte seine Zeit, als er erkannte, in wessen Zimmer er war. Es war Sasukes Schlafzimmer. Er ließ sich weiter in das Kissen sacken und zog den Geruch des anderen in sich auf. Es roch angenehm. So wie er den Geruch des anderen immer wahrgenommen hatte, wenn dieser in seiner Nähe war. Leicht herb mit einen hauchdünnen Aroma von Pfirsich. Kurz davor wieder ein zudösen und die Augen zu schließen, hörte er hektische Schritte, die immer näher kamen. Erschöpft richtet er sich auf und blickte in besorgt reinschauenden türkise Augen. Das Glöckchen um seinen Hals klingelte leise. „Sa-Sakura-Chan?“, stammelte der Uzumaki verwirrt und sah, wie die Besorgnis aus dem Gesicht der anderen verschwand. Noch bevor er überhaupt was sagen konnte, befand er sich in einer zarten Umarmung von er Pinkhaarigen. Ein wenig überrascht riss er seine Augen auf, ehe er zögerlich seine Arme anhob und die liebe Geste des Mädchens erwiderte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Abrupt wurde die Umarmung gelöst und er aus überraschten Augen angesehen. „Was ist los, Sakura-Chan?“, fragte er ein wenig schelmisch und lächelte sein Gegenüber warm an. Er bemerkte, wie die Gesichtszüge des Mädchens von verwirrt auf erleichtert wechselten. Die türkisfarbenen Augen schimmerten ein wenig. Standen kurz davor, vor Tränen überzulaufen. Sakura konnte ihre Erleichterung gar nicht in Worte verfassen. Sie bemühte sich sehr, nicht in Tränen auszubrechen. Aber schnell sollte ihre Ablenkung auf die jetzige Szene kommen. „Sakura-Chan, könntest du dir meine Verletzungen ansehen?“, fragte er sein Gegenüber und sie blinzelte kurz irritiert. Sofort fiel ihr wieder ein, weswegen sie so bestürzt hier hergekommen war. Mit einem Nicken gesellte sie sich neben den anderen auf das Bett und prüfte sofort die Wunden, auf die Naruto ihr hinwies. Die Untersuchung dauerte nicht lange und war schnell vorbei. Sie verheilte nur rasch die selbst zugefügten und mit Blutkruste versehenden Schnitte. „Das Gift, so wie du es mir erklärt hast, ist vollständig neutralisiert. Da hat Kyuubi mal was ordentlich gemacht.“ Ein helles Lachen kam über ihre Lippen. Aber bald darauf verstummte sie leise und legte dem anderen eine Hand auf die Wange. „Aber…“, fing sie tadelnd an und ein leichter Hauch von Sorge schwang in ihrer Stimme mit. „…mach so etwas Leichtsinniges nie wieder! Verstanden? Nicht jedes Mal wird es so gut enden!“ Sachte klatschte sie dem anderen auf die Wange und erhob sich wieder. Kurz streckend verließ sie das Zimmer, blieb aber im Rahmen der Tür stehen. „Ich schick dir Sasuke rüber, in Ordnung?“ „Mh, mach das.“ Kurz zuckte sie zusammen und wand sich noch einmal zu dem Blonden um. War dies wirklich der Naruto, der er die ganzen Monate über gewesen war? Den Kopf schüttelnd und mit einem Lächeln auf den Lippen, ging sie wieder rüber ins Kinderzimmer von Hiroshi, wo sie den Uchiha immer noch auf der Bettkante sitzend vorfand… ~*~*~ Sakura hatte einige Sachen von Hiroshi zusammen gesucht und beide hatten das Anwesen vor einiger Zeit verlassen. Beide Jungs saßen auf dem Bett von Sasuke und schwiegen sich an. Naruto hatte wieder das Buch auf seinen Schoss liegen, verschlossen. „Wollen wir den Rest lesen?“, hauchte der Blonde leise und sah zu den Schwarzhaarigen. Dieser nickte stumm und schloss die Augen. Er selber nickte ebenfalls und öffnete ein wenig zitternd den dicken Wälzer. Nach einigen blättern hatte er ihre zuletzt gelesene Seite gefunden und fuhr an der Stelle weiter fort: „’Eine weitere Fähigkeit des Akuma Clan ist das Itsu made mo kurayami no Jutsu - die Kunst der ewigen Dunkelheit. Nach Ausführung des letzten Fingerzeichens erblindet das Opfer bei der ersten Berührung seiner Augen. Dieses Jutsu wird meist bei Gegnern verwendet, deren Kekkei-Genkai eine Augenkunst ist. Diese Kunst hält dauerhaft, sofern es von niemanden anderen gelöst werden kann…’“ Kurz hielt Naruto in seiner Erzählung inne und sah wieder zu den anderen, der seine Augen wieder geöffnet hatte. Hieß das etwa, dass der Uchiha jetzt für immer blind war? Leicht schüttelte der Blonde den Kopf und kniff die Augen zusammen. Er wollte das nicht. Er wollte wieder in diese tiefen, schwarzen Seen sehen, die so voller Emotionen und Leben waren. Und nicht in diese toten, kalten, grauen Augen. Erneut schwiegen sich beide eine Weile an, bis es der Uzumaki schaffte seine Augen zu öffnen und weiter zu lesen: „’Die Voraussetzungen, um dieses Jutsu zu lösen, sind: 1. Unmengen an Chakra, 2. die richtige Ausführungen der Fingerzeichen und 3. eine enge Bindung zu dem Opfer.’ So wie es aussieht, kann nicht jeder Beliebiger dieses Jutsu lösen…“, hauchte der Blonde leise und ein minimales Lächeln spielte sich auf seine Lippen. Der erste Punkt wäre mit Kyuubi seinen Chakra kein Problem. Beim zweiten Stichpunkt müsste man sich halt anstrengen. Und der dritte Punkt… Naruto war sich nicht sicher, ob durch ihr angeknackstes Vertrauen die letzte Bedingung zur Jutsu Lösung funktionierte. „Lass es uns probieren…“ Erschrocken riss Naruto seine Augen auf und starrte in das Gesicht des anderen. Hatte Sasuke das ernst gemeint? „Wa-wa-was?!” „Lass es uns probieren…” „Aber Sasuke, ich weiß nicht ob es funktionieren wird…” „Naruto, wenn es nicht funktioniert, dann hast du trotzdem dein Bestes gegeben.“ „Ab-ab-aber… du bist dann für immer blind, Teme!“ „Ich komme blind ganz gut zurecht, das weißt du, Dobe. Aber ich will es nicht bereuen, wenn wir es wenigstens nicht versucht haben…“ Naruto senkte den Kopf. Der andere hatte Recht. Außerdem wollte er selbst es später nicht bereuen, dass er es nicht versucht hatte. Aber was war, wenn er wirklich scheiterte? Er würde sich ewig Vorwürfe machen. Was sollte er nun tun? Leicht kaute er auf seiner Unterlippe herum und kniff die Augen zusammen. Plötzlich spürte er die Hand des anderen in seiner eigenen. Wie sich die weiche Haut von Sasuke’s Hand an seine schmiegte. Erschrocken riss er seine Augen auf und sah wieder in das Gesicht des anderen. Der ernste Gesichtsausdruck ließ ihn einen eiskalten Schauer über den Rücken fahren. „Naruto, ich vertraue dir. Ich weiß, dass du es schaffen kannst und sonst keiner.“ Diese Worte verfehlten ihr Ziel nicht. Der Blonde schluckte hart und kniff wieder die Augen zusammen. Sollte er es wirklich wagen? Sie hatte vielleicht nur die eine Chance. Und was war, wenn etwas schief ging und fatale Folgen mit sich zog? Dies wollte der Uzumaki auf keinen Fall riskieren. Aber was war, wenn es wirklich gelingen sollte? Er würde es sicherlich sein ganzes Leben lang bereuen, wenn sie es nicht wenigstens versucht hätten. Aber Sasuke vertraute ihm. Er glaubte an ihm. Also sollte er selber auch an sich glauben. „In Ordnung… Ich werde es versuchen…“ ~*~*~ Es waren Stunden vergangen, an denen sein Geliebter schon fast mit Gewalt die richtige Reihenfolge der Fingerzeichen geübt hatte. Nun stand Sasuke ein wenig nervös dem anderen gegenüber. Wie sehr wünschte er sich, dass er wieder in diese blauen Augen sehen konnte? Aber je stärker dieser Wunsch war, desto größer wäre dann die Enttäuschung, wenn es nicht funktionieren sollte. Er wollte aber so schnell nicht die Flinte ins Korn werfen. Mit strammer Haltung, geschlossenen Augen und einem schnell schlagenden Herzen in der Brust, war er für dieses Jutsu bereit. Er hörte wie der andere leise die Fingerzeichen aufzählte: „Ne, Mi, Tatsu, I, Tatsu, Saru, Inu, Hitsuji,[1] – Kagiri nai hikari no Jutsu[2]“ Der Uchiha zuckte leicht zusammen, als er plötzlich die eiskalte Hand des anderen an seinen Gesicht fühlte. Danach ging alles schnell. Er bemerkte nur wie ein gigantischer Ruck durch sein Körper ging. Sein Kopf fühlte sich an, als wollte dieser in der nächsten Sekunde explodieren. Seine Augen brannten so fürchterlich, dass es ihm schwer fiel, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. So schnell wie alles begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Plötzlich fühlte er sich wie ausgelaugt. Als wollten seine Beine im nächsten Moment in sich zusammen sacken. Zitternd krallte er sich an den Körper vor sich. Er bemerkte, wie der andere die Hand von seinem Gesicht nahm. Er hatte Kopfschmerzen… Seine Augenlider bebten, bevor er diese zögerlich öffnete. Grelle Lichtstrahlen blendete ihm, weswegen er ein paar Mal blinzelte. Noch sah er alles verschwommen, aber er erkannte Licht. Helles, klares und in den Augen schmerzendes Licht. Erschrocken riss er seine Augen auf, aber schnell war wieder alles dunkel. Sofort wurde ihm von Naruto erneut eine Hand auf die Augen gepresst. Er fühlte die zittrigen, kalten Finger des anderen an seinen schmerzenden Kopf. „Naruto…“, hauchte sein Gegenüber leise und der Blonde erkannte, wie dieser wieder die Augen schloss. Zärtlich wurde seine Hand vom Gesicht des anderen gehoben und mit sanften Küssen versehen. Naruto erschauderte. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf seinen Oberarmen. Wie sehr wollte er wieder in diese schwarzen Augen sehen? Sehr… Und jetzt wo er die Chance dazu hatte, verdeckte er sich die Sicht auf diese schöne Schwärze. Ganz einfach: Er wollte nicht, dass Sasuke sah, wie er weinte. Seine Augen brannten. Tränen liefen seine Wangen hinab. Erleichterung machte sich in ihm breit. Vorbei… Dieser ganzer Alptraum neigte sich endlich dem Ende zu. Langsam kam die Erkenntnis. Es war alles geklärt. Endlich hatte er die Befriedigung all seiner unersättlichen Fragen. Endlich war das letzte Puzzelteil an das verwirrende Rätsel angesetzt. Der Uzumaki vergrub sein Gesicht in seine Hand und unterdrückte ein freudiges Schluchzen. Endlich… Es war alles endlich vorbei. Die Unwissenheit. Diese Vorwürfe. Und vielleicht würde auch seine Angst vor Sasuke endgültig vorbei sein. Der andere küsste weiter seine Hand. „Naruto, ich liebe dich…“ Naruto verkrampfte sich kurz. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Was er erwidern sollte. ’Ich dich auch’ wären nicht die passenden Worte gewesen. So wie er Sasuke in den letzten Monaten behandelt hatte, so sah niemals Liebe aus. Aber er liebte ihn. Aber er wusste auch, dass er diese Liebe niemals in Verbindung zu den letzten Monaten mit einem ’Ich dich auch’ zum Ausdruck bringen konnte. Was sollte er nun sagen? Ihm viel nur ein einziger Satz ein – in der Hoffnung, der andere würde ihn verstehen. „Ja, ich weiß…“ „Bitte, schlaf mit mir…“ ~to be continued~ Kimi ga dokka no hoshi ni hohoemi kakeru nara Sora wo miageru dake de shiawase ni narunda [Wenn du ein Lächeln an einen Stern irgendwo hinschickst Macht mich das Aufblicken in den Himmel glücklich] Nanigenai koto mo itoshiku omou no wa Kimi to iu na no hana ga kono mune ni saita kara [Sogar kleine Dinge werden wertvoll für mich Weil die Blume du bist, die in meinem Herzen blüht] Kimi ni aitakute aitakute Futari de ireba iru hodo samishikunaru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Sono te hanasanaide Hanasanaide Boku ga sobani iru yo Donna toki demo waratte naite ageru kara Sobani ite [Ich will dich sehen, ich will dich sehen Wenn es einsam ist selbst wenn wir zwei zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Lass' diese Hand nicht los, lass' sie nicht Weil ich an deiner Seite sein will Keine Sorge, lächle! Du kannst weinen, weil Ich bei dir bin] Mizu wo agenakya karete shimau kara Sonna toge ja nani mo mamorenai yo Tsuyogatte bakari no hana nanda Sono toge de kizutsukanai ne sonnani mou nakanaide [Wenn es kein Wasser gibt, wird sie austrocknen So dass der Dorn nichts mehr schützen kann Es ist die einsame starke Blume Die der Dorn nicht verletzt, so weine nicht mehr] Sono te hanasanaiyo hanasanaiyo Futari de ireba iru hodo samishiku naru nara Samishiku nakunaru made te wo tsunagou Chiisana sono toge de boku no te wo tatoe kizutsukete mo [Ich werde diese Hand nicht loslassen, werde sie nicht loslassen Wenn es einsam ist selbst wenn zwei wir zusammen sind Lass uns zusammen Hände halten bis die Einsamkeit verschwindet Selbst wenn dieser kleine Dorn meine Hand verletzt] © Songtext "Hama = Kimi" by Pigstar ___________________________________________________________________________ [1] Ne, Mi, Tatsu, I, Tatsu, Saru, Inu, Hitsuji: Ratte, Schlange, Drache, Wildschwein, Drache, Affe, Hund, Schaf [2] Kagiri nai hikari no Jutsu: Justu des unendlichen Lichtes Hosted by Animexx e.V. 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