Love is such a complicated thing von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 3: Die Klassenfahrt --------------------------- Kapitel 3: Die Klassenfahrt Drei Wochen später war es endlich soweit - die Klassenfahrt nach New York stand an. An diesem Morgen schleppten alle ihre vollgepackten Koffer an die Schule, wo sie auf den Bus warteten, der fünf Minuten später auch schon um die Ecke fuhr. Kurz darauf kam auch Mrs. Darbus mit einigen anderen Lehrern aus dem Schulgebäude. Sie zählten die Schüler schnell durch, besprachen noch kurz etwas mit den Eltern, bevor sie die Menge baten, in den Bus einzusteigen. Die Schüler verabschiedeten sich daraufhin von ihren Eltern und stiegen ein. Der Bus war innerhalb kürzester Zeit voll. Kelsi und ihre Freunde hatten sich bis nach hinten durchgekämpft, wo sie sich einen Platz gesichert hatten. Sie winkten ihren Eltern nochmal zu, ehe sich der Bus auch schon in Bewegung setzte und um die Ecke bog, sodass sie die Erwachsenen aus den Augen verloren. Seufzend ließen sich die Freunde in die Sitzpolster sinken. "Könnt ihr euch das vorstellen? Zehn ganze Tage in New York. Ein Glück, dass sie die Darbus überreden konnten, wer weiß, wo wir sonst gelandet wären", grinste Chad, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. "Da hast du Recht, vielleicht hätten wir sonst fast eine Woche in einem Theater übernachten müssen", lachte Troy. "Der ist doch wirklich alles zuzutrauen", meinte Taylor, die mit Gabriella und Kelsi auf der hintersten Sitzbank saß. "Hast du eigentlich einen Fotoapparat dabei?", fragte Chad dann an Taylor gewandt, die sofort nickte. "Klar, sowas vergess ich doch nicht und Kelsi hat auch einen dabei, stimmt's, Kelsi?" Fragend schaute sie die Pianistin an. "Was hast du gesagt? Ich hab gerade nicht zugehört, tut mir Leid", murmelte die Angesprochene, die die ganze Zeit gedankenverloren aus dem Fenster gestarrt und die vorbeiziehende Landschaft beobachtet hatte. "Ich hab nur gesagt, dass du doch auch eine Kamera dabei hast, oder?", wiederholte Taylor ihre Frage. "Ja, klar...hab sie ganz oben in meinem Koffer...in meinen Rucksack hat sie nicht mehr reingepasst", antwortete Kelsi. "Was ist los mit dir? Schon seit wir losgefahren sind, bist du so still", stellte Gabriella fest. "Ich weiß, hat nichts mit euch zu tun." "Es ist wegen Jason, richtig?", fragte Taylor. Kelsi nickte. "Wieso machst du dir Gedanken über diesen Mistkerl. Wir sind auf dem Weg nach New York, da muss man sich doch freuen, Kelsi", meinte Chad und stupste sie freundschaftlich an. "Ich würde mich ja gerne freuen, aber die Klasse von Kate fährt auch dahin...das macht das Ganze nicht gerade zu einem erholsamen Urlaub", antwortete die Pianistin sarkastisch. "Vergiss die beiden, wir werden diese zehn Tage genießen. Wir werden dich schon auf andere Gedanken bringen, verlass dich drauf", grinste Troy und klopfte ihr auf die Schulter. "Danke, Leute. Ich verlasse mich auf euch", lächelte Kelsi. "Kannst du ruhig, du wirst nicht einen einzigen Gedanken an Jason verschwenden", versprach ihr Taylor. Den Rest der Fahrt unterhielten sie sich über alle möglichen Dinge. Gegen Abend kamen sie in New York an. Der Bus fuhr direkt zu ihrem Hotel, das in der Nähe des Central Parks lag. Als der Bus endlich zum Stehen kam, stiegen alle, erleichtert endlich nicht mehr sitzen zu müssen, aus und liefen in die Hotelhalle, nachdem sie noch einmal durchgezählt worden waren. Drinnen sprach Mrs. Darbus kurz mit der Hotelrezeption, während die Schüler im Foyer auf sie warteten. Endlich kam sie zurück und erklärte ihnen noch die Regeln, bevor sie sie immer zu dritt in ein Zimmer einteilte. Kelsi teilte sich ein Zimmer mit Gabriella und Taylor und Troy und Chad teilten sich ein Zimmer mit Zeke. Als jeder einen Schlüssel erhalten hatte, wurde ihnen noch mitgeteilt, dass es in einer halben Stunde Essen gab. Murmelnd löste sich die Schülermenge auf und jeder ging in eine andere Richtung. "Na dann, Ladys", grinste Taylor und ging die ersten Stufen der Treppe, die in den ersten Stock hinaufführte, hoch, "lasst uns mal sehen, wie luxuriös unser Zimmer ist." Kelsi und Gabriella stimmten ihr lächelnd zu und folgten ihr die Treppe hoch. Am nächsten Morgen trafen sich alle um acht Uhr beim Frühstück. Müde gesellten sich Troy und Chad zu den Mädchen, die schon an einem Tisch saßen und ihnen Plätze freigehalten hatten. "Guten Morgen, ihr beiden", begrüßte Gabriella die Neuankömmlinge. "Morgen", gähnte Troy. "Habt ihr schon gehört, wo es heute hingeht?", fragte Chad dann, während sie schonmal mit dem Frühstück anfingen. "Nein, Mrs. Darbus will es uns nach dem Frühstück sagen", antwortete Taylor. "Na, dann sollten wir uns besser beeilen", grinste Troy, der nun etwas wacher wirkte. Als alle ihr Frühstück beendet hatten, trat Mrs. Darbus in die Mitte des Speisesaals, um das Programm für den heutigen Tag zu verkünden. "So, hört mal alle zu. Wir haben gestern Abend noch lange zusammen gesessen und haben uns überlegt, was wir an unserem ersten Tag in New York unternehmen könnten. Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, dass wir heute zum Empire State Building gehen und uns die Stadt mal von der Besucherplattform im 85. Stock aus ansehen", erzählte sie, "in einer Stunde treffen wir uns draußen im Foyer. Ich empfehle euch, Rucksäcke mitzunehmen. Die Hotelküche stellt uns Lunchpakete und einige Flaschen mit Getränken zur Verfügung." Nachdem sie noch einige Dinge angekündigt hatte, waren sie schließlich entlassen und konnten auf ihre Zimmer gehen, um schonmal ihre Rucksäcke zu packen. In ihrem Zimmer angekommen ließ Kelsi sich seufzend auf's Bett fallen. "Was ist denn mit dir los? Gehts dir nicht gut?", fragte Gabriella leicht besorgt und setzte sich zu ihr. "Doch schon...aber wieso muss diese Aussichtsplattform ausgerechnet im 85. Stock sein", seufzte die Pianistin und starrte nachdenklich an die Decke. "Hast du etwa Höhenangst?", fragte Taylor, die gerade aus dem angrenzenden Badezimmer kam. Kelsi nickte leicht. "Keine Sorge, wir passen schon auf dich auf, wir lassen dich bestimmt nicht abstürzen", grinste Taylor und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. "Sehr beruhigend", antwortete Kelsi lächelnd. "Kommt, wir sollten uns beeilen. Wenn wir zu spät ins Foyer kommen, kriegen wir bestimmt Ärger mit Mrs. Darbus", meinte Gabriella dann und stand auf, um ihren Rucksack aus dem Schrank hervorzukramen. Ihre beiden Freundinnen stimmten ihr zu und so machten sich die drei Mädchen daran, ihre Rucksäcke für den Ausflug zu packen. Pünktlich um halb zehn trafen sich alle Schüler in der Hotelhalle und kurz darauf kam auch schon Mrs. Darbus mit den anderen Lehrern. Sie zählten die Schüler durch und dann machten sie sich auf den Weg zum Empire State Building. Dort angekommen, blieben sie erstmal vor dem Gebäude stehen. Mrs. Darbus drehte sich zu den Schülern um, um ihnen einiges über den Wolkenkratzer zu erzählen. "Das Empire State Building ragt 381 Meter, einschließlich der Antenne 443,2 Meter, in den Himmel. Seit 1931 haben etwa 110 Millionen Besucher das Panorama der Stadt von der Besucherplattform im 85. Stock aus besichtigt. Im zweiten Stockwerk kann sich der Besucher im "New York Skyride", mit Hilfe der Simulation eines Hubschraubfluges, auf eine virtuelle Reise durch die Wolkenkratzer-Schluchten von New York begeben. Zu besonderen Feiertagen und Anlässen erstrahlt die Fassade in verschiedenfarbigem Lichterglanz." "Ist die jetzt fertig?", murmelte Troy gelangweilt. "Haben sie etwas gesagt, Mister Bolton?", fuhr Mrs. Darbus ihn an. "Nein, gar nichts, war wirklich interessant", antwortete der Angesprochene hastig und verdrehte die Augen, als sich seine Lehrerin wieder umdrehte. "Können wir dann auch mal in den zweiten Stock gehen und uns diese Hubschraubersimulation ansehen?", fragte Chad dann hoffnungsvoll. Mrs. Darbus überlegte kurz, ehe sie antwortete. "Das müssen wir uns noch überlegen, je nachdem, wie ihr euch auf der Aussichtsplattform benehmt und ob ihr irgendwelche Schwierigkeiten macht." Ein Raunen ging durch die Menge, das durch einen Blick von Mrs. Darbus schlagartig verstummte. "Na kommt, wir gehen jetzt auf die Aussichtsplattform. Bleibt zusammen und bummelt nicht in der Gegend rum", ordnete sie dann an und ging voraus, die Schüler folgten ihr. In dem Gebäude angekommen, wurden sie auf die Fahrstühle verteilt, die sie in den 85. Stock bringen sollten. Oben angekommen wehte ihnen sofort der kühle Wind um die Nase. "So, hier werden wir jetzt erstmal eine Pause einlegen. Ihr könnt euch frei auf der Plattform bewegen, aber keiner wird sie verlassen und irgendwo im Gebäude herumrennen. Ansonsten könnt ihr jetzt etwas essen und trinken und euch natürlich auch unterhalten", kündigte Mrs. Darbus an, bevor sie sich einen freien Platz suchte und eines ihrer Lunchpakete auspackte. Troy und die anderen taten es ihr gleich und ließen sich auf einer Bank, die in einer Ecke stand, nieder. Nachdem sie etwas gegessen hatten, gingen sie zurück an das Geländer der Plattform, um die Aussicht zu genießen. Kelsi stand etwas abseits von den anderen und starrte nachdenklich auf die Dächer von New York. Zufällig nahm sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahr. Sie drehte sich um und wünschte im nächsten Moment, sie hätte es nicht getan. Denn nicht weit von ihr entfernt standen Jason und Kate, die in einen innigen Kuss vertieft waren. Gequält wandte die Pianistin ihren Blick wieder ab und schaute traurig in die Ferne. "Hey, Kelsi. Wieso bist du so traurig? Gefällt es dir hier oben nicht?", fragte plötzlich eine vertraute Stimme neben ihr. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich dann zu demjenigen um; Ryan lächelte ihr freundlich entgegen. "Oh...doch...ich finde die Aussicht toll...es ist nur...ach, vergiss es", meinte Kelsi und schaute wieder in den Himmel. "Ich weiß was du hast, schon okay. Steh einfach darüber, irgendwann wirst du darüber hinweg sein und dann kannst du nur noch darüber lachen", meinte er aufmunternd. "Ja, vermutlich hast du Recht." Kelsi lächelte leicht. Nachdem sie fast zwei Stunden Pause gemacht und sich genügend unterhalten hatten, erlaubte ihnen Mrs. Darbus schließlich nach langem Hin und Her in den zweiten Stock zu gehen und das "New York Skyride" zu besuchen. Pünktlich um halb fünf trafen sie sich wieder vor den Aufzügen im Erdgeschoss des Gebäudes. Die Lehrer zählten die Schüler nochmal durch und dann machten sie sich gemeinsam auf den Rückweg zum Hotel. Dort angekommen durften sie sich bis zum Abendessen, das um sieben Uhr stattfand, frei beschäftigen. Gerade als Taylor, Gabriella und Kelsi nach oben in ihr Zimmer gehen wollten, wurden sie von Chad aufgehalten. "Hey, Mädels, wartet mal!", rief er ihnen nach. Überrascht drehten sie sich um und warteten, bis er bei ihnen angekommen war. "Was ist denn?", fragte Taylor und sah ihn erwartungsvoll an. "Troy lässt fragen, ob ihr Lust habt, ein bisschen mit in die Sporthalle zu kommen. Wir könnten doch ein paar Körbe legen, bis es Essen gibt", antwortete er grinsend. Die Mädchen überlegten kurz, doch dann nickten sie schließlich zustimmend. Zusammen gingen sie Richtung Sporthalle, die im zweiten Untergeschoss des Hotels lag und in der Troy schon auf sie wartete. "Hey, da seid ihr ja, ich dachte schon, Chad hätte euch nicht mehr erwischt", grinste er ihnen entgegen. "Wir waren gerade auf dem Weg in unser Zimmer, da hattet ihr ganz schön Glück", grinste Gabriella zurück. "Glück muss der Mensch haben. Also, wie sieht's aus, spielt ihr mit?", fragte Troy dann. Die drei überlegten nicht lange und nickten. Bald darauf warfen sie sich den Ball, den Chad mitgebracht hatte, durch die ganze Halle zu und legten einen Korb nach dem anderen, sofern der Ball nicht daneben ging, was vor allem bei den drei Mädchen mehrmals vorkam. Erst, als es schon langsam Zeit für's Abendessen war, hörten sie auf und gingen hoch in ihre Zimmer, um sich noch schnell zu duschen, bevor sie sich frisch umgezogen wieder in der Eingangshalle trafen und dann zusammen in den Speisesaal gingen. Nach dem Essen stellte sich Mrs. Darbus wieder in die Mitte des Raumes, um das Abendprogramm zu verkünden. "Ich bitte um eure Aufmerksamkeit. Ich erkläre euch nun das Programm für heute Abend. In einer halben Stunde werden wir uns alle im Foyer treffen und dann mit dem Bus ins Theaterviertel fahren, wo wir uns heute Abend ein Stück anschauen werden", fing sie an und schon hörte man Gemecker in der Menge, doch sie hob den Zeigefinger, um wieder Ruhe reinzubringen und weiterzusprechen, "es dürfte etwas sein, dass sogar euch gefällt. Ich habe mir sagen lassen, dass schon viele Schulklassen diese Komödie gesehen haben und total begeistert waren." Sofort lockerten sich die Mienen der Schüler etwas auf. Hauptsache sie sahen sich keines dieser altmodischen Theaterstücke an, die Mrs. Darbus immer so toll fand. "Na also, ich wusste, dass das in eurem Interesse sein würde, also in einer halben Stunde im Foyer." Mit diesen Worten verließ sie mit den anderen Lehrern den Speisesaal. Um acht Uhr kamen alle ins Foyer, wo die Lehrer bereits warteten. Ohne sich noch länger aufzuhalten, wurden sie kurz durchgezählt, bevor sie nach draußen gingen und in den Bus einstiegen, der schon vor dem Hotel stand. Eine viertel Stunde später hielt der Bus vor der großen Theaterhalle an und alle stiegen aus, ehe sie sich auf dem großen Vorplatz versammelten. "Wir haben die Karten bereits bestellt, da diese Theateraufführung fester Bestandteil der Klassenfahrt sein sollte. Wir können also gleich reingehen und unsere Plätze suchen", kündigte Mrs. Darbus an, dann ging sie voraus, während ihr die Menge folgte. Die drei Schulklassen hatten eine ganze Sitzgruppe für sich. Die Schüler wurden über ungefähr acht Reihen verteilt, doch bei der Platzwahl gab es einige Probleme. Ausgerechnet Sharpay sollte neben Kelsi sitzen, was die Blonde aber nicht so recht akzeptieren wollte. "Ich verstehe einfach nicht, wieso ich gerade hier sitzen soll", jammerte die Blonde. "Sharpay, würdest du dich jetzt bitte hinsetzen, die Vorstellung beginnt gleich", zischte Mrs. Darbus sie an. "Aber ich will hier nicht sitzen", erwiderte Sharpay trotzig. Ryan, der neben ihr stand, seufzte genervt und zog sie zur Seite, sodass er an ihr vorbeiging und sich dann auf den Platz neben Kelsi fallen ließ. "Dann tauschen wir eben den Platz und jetzt setz dich hin." Seine Schwester war zwar nicht gerade erfreut darüber, dass er nun neben der Pianistin saß, aber sie sagte nichts mehr, denn in diesem Moment ging das Licht aus und die Vorstellung begann. Nach eineinhalb Stunden war das Theaterstück zu Ende und die Schüler klatschten begeistert. Es war doch besser, als sie gedacht hatten und an manchen Stellen konnten sie sich ein lautes Lachen wirklich nicht verkneifen. Murmelnd ging die Menge zurück in die Eingangshalle, wo die Lehrer standen und kontrollierten, ob alle da waren. Als sie sicher waren, dass alle anwesend waren, gingen sie nach draußen, wo schon der Bus stand, der sie zurück zum Hotel bringen würde. Alle stiegen ein; kaum hatten sie sich hingesetzt, fuhr der Busfahrer auch schon los. Kurze Zeit später waren sie wieder am Hotel angekommen. Drinnen wurden sie sofort auf ihre Zimmer und ins Bett geschickt, immerhin mussten sie morgen um sieben Uhr aufstehen. Müde kamen Gabriella, Kelsi und Taylor in ihr Zimmer, wo sie gleich nacheinander ins Bad gingen, sich dann hundemüde ins Bett fallen ließen und dann gleich einschliefen. Am nächsten Morgen trafen sich alle um acht beim Frühstück. Es herrschte allgemeine Aufregung, alle waren gespannt, wohin es heute gehen würde. Endlich stand Mrs. Darbus auf und stellte sicher, dass ihr auch wirklich alle zuhörten. "So, hört mal alle her. Ich werde euch nun das Programm für den heutigen Tag mitteilen. Für heute haben wir uns überlegt, dass wir ins Museum gehen. Dort werden wir euch Fragebögen austeilen, die ihr mit Hilfe der Infotafeln, die dort überall hängen, beantworten könnt. In einer halben Stunde treffen wir uns im Foyer", erklärte sie und setzte sich dann wieder hin. "Oh mann, was sollen wir denn bitte im Museum?", fragte Chad jetzt schon gelangweilt. "Genau, was soll daran bitte interessant sein?", stimmte Troy ihm zu. "Ach kommt schon, Jungs. Vielleicht wird es ja nur halb so schlimm wie ihr es euch vorstellt. Außerdem können wir das Ganze doch ein bisschen spaßiger gestalten. Mrs. Darbus wird uns bestimmt nicht auf Schritt und Tritt folgen. Wir können ja 'ne Fünfer-Gruppe bilden und die Fragen dann beantworten", meinte Gabriella. Die Jungs überlegten kurz, doch dann nickten sie zustimmend. Das, was Gabriella da gesagt hatte, hatte durchaus etwas Positives. Also standen sie eine halbe Stunde später im Foyer, wo noch einmal die Anwesenheit kontrolliert wurde und sie sich dann auf den Weg zum Museum machten. Nach ungefähr einer halben Stunde Fußmarsch kamen sie schließlich an ihrem Ziel an. Als sie in die riesige Eingangshalle traten, blieben sie erst einmal stehen und Mrs. Darbus fing an, ihnen etwas über das Museum zu erzählen. "Das American Museum of Natural History ist eines der größten Naturkundemuseen der Welt. Auf fünf Stockwerke verteilt wird nahezu die ganze Geschichte der Menschheit abgedeckt - von der Steinzeit bis hin zum Weltraumzeitalter. Eigentlich reicht ein Tag gar nicht aus, um das ganze Museum zu besichtigen, deswegen haben wir uns bei den Fragebögen auf die ersten beiden Stockwerke beschränkt. Insgesamt können hier über 30 Millionen Objekte und Exponate begutachtet werden. Außerdem ist das Museum eine erwähnenswerte Forschungsanstalt mit über 200 wissenschaftlichen Mitarbeitern in verschiedenen Bereichen, einschließlich Anthropologie, Astrophysik, Geologie, Paleontogie und Zoologie", endete sie. "Und wen hat das jetzt interessiert?", flüsterte Chad Troy zu, der neben ihm stand. "Keine Ahnung, ich habe sowieso nicht wirklich zugehört", antwortete er. In diesem Moment drehte sich Mrs. Darbus zu ihnen um. "Haben Sie gerade etwas gesagt, meine Herren?", fragte sie gereizt. "Nein, nein, gar nichts. War doch wirklich interessant, oder Troy?", sagte Chad hastig und stieß seinen Kumpel an, der ihm daraufhin schnell zustimmte. Die Lehrerin sah sie noch kurz etwas misstrauisch an, doch dann wandte sie sich wieder der Klasse zu. "So, lasst uns gehen", meinte sie und stieg die Steinstufen hoch, die zum Eingang des Museums führten; die Schülermenge folgte ihr. Drinnen erklärte sie ihnen noch kurz, dass sie jetzt in Gruppen mit maximal sechs Leuten diese Fragebögen beantworten sollten und dass sie sich in drei Stunden wieder in der Empfangshalle treffen würden. Nachdem sie alles erklärt hatte, teilte sie die Blätter mit den Fragen aus und ging dann mit den Lehrern auf eine eigene Entdeckungstour durch das Museum. Etwas unschlüssig standen die Freunde in der Empfangshalle und wussten nicht recht, wohin sie zuerst gehen sollten. Plötzlich trat Ryan zu ihnen. "Hey, könnt ihr vielleicht noch ein sechstes Mitglied in eurer Gruppe gebrauchen?" Gabriella drehte sich zu ihm um und sah ihn leicht überrascht an. "Ja, klar. Wieso auch nicht, wo ist denn Sharpay? Wolltet ihr nicht zusammen arbeiten?" "Die ist lieber mit ihrem Fanclub unterwegs", antwortete Ryan und verdrehte die Augen. "Oh...naja, dann kommst du zu uns", meinte Gabriella lächelnd, "ist doch okay, oder Leute?" "Klar", sagten die anderen gleichzeitig. "Danke, Leute", sagte Ryan lächelnd. "Also gut, dann lasst uns mal losgehen. Wohin gehen wir zuerst?" Fragend schaute Troy in die Runde. "Gute Frage, ich glaube, wir fangen am besten in der Steinzeit an und arbeiten uns dann langsam vor", schlug Taylor vor. Die anderen stimmten ihr zu und folgten ihr dann in die Abteilung für die Steinzeit. Dort angekommen verteilten sie sich immer zu zweit an die einzelnen Schaufenster, um die Informationen zusammenzutragen und sie den anderen später mitzuteilen. "Mann, der hat ja echt schrecklich ausgesehen", stellte Chad fest, als er eine Höhlenmenschfigur begutachtete. "Ja, hat irgendwie Ähnlichkeit mit dir", meinte Taylor grinsend, als sie mit Gabriella an ihm und Troy vorbei lief, um zur nächsten Infotafel zu gehen. "Sehr lustig", grummelte Chad und warf ihr einen beleidigten Blick zu, worauf die Schwarzhaarige ihm nur die Zunge rausstreckte und lachend mit Gabriella weiterging. "Weiber", murmelte Chad und starrte missmutig wieder auf seinen Fragebogen. Troy lachte leise und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. "Mach dir nichts draus." Eine halbe Stunde später saßen alle auf dem Boden der Abteilung und tauschten die gesammelten Informationen untereinander aus. Als sie das erledigt hatten, gingen sie in die nächste Abteilung, wo sie genau dasselbe machten. Nach ungefähr zwei Stunden hatten sie alle Fragen beantwortet und überlegten nun, was sie mit der verbliebenen Stunde anfangen könnten. "Hm...wir haben noch eine Stunde Zeit, bis wir uns wieder in der Empfangshalle treffen. Was könnten wir denn jetzt noch machen, damit wir uns nicht langweilen?", fragte Taylor und schaute ihre Mitstreiter an. "Wie wär's, wenn wir uns in den obersten Stockwerken ein bisschen umsehen? Mrs. Darbus hat zwar gesagt, dass wir uns nur auf die zwei ersten Stockwerke beschränken, aber sie hat nicht gesagt, dass wir nicht weiter nach oben gehen dürfen", meinte Troy. "Das ist eine gute Idee, vielleicht gibt es da oben irgendetwas Interessantes", stimmte Kelsi ihm zu. Auch die anderen nickten zustimmend. Also machten sie sich auf den Weg zur nächsten Treppe. Sie schauten sich noch einmal nach links und rechts um und als sie sicher waren, dass niemand sie beobachtete, stiegen sie ins nächste Stockwerk hinauf. In den oberen Stockwerken des Museums fanden sie Exponate des Weltraumzeitalters, von denen Mrs. Darbus vorhin erzählt hatte. "Das ist viel interessanter als unten", meinte Chad, während sie zusammen durch die Reihen der Schaufenster gingen und verschiedene Objekte betrachteten. "Naja, ich fand die anderen Sachen auch nicht gerade uninteressant", murmelte Gabriella, während sie eine Infotafel durchlas. "Ja, aber du bist auch anders, du magst ja auch Chemie", grinste Troy, als er hinter ihr stehen blieb und ihr über die Schulter schaute. "Was soll das denn jetzt heißen?", fragte sie mit einem Seitenblick. "Gar nichts", meinte Troy hastig und lächelte sie dann leicht entschuldigend an. Gabriella erwiderte sein Lächeln, bevor sie schließlich weitergingen. Nachdem sie im dritten Stock angekommen waren, schaute einer von ihnen zum ersten Mal seit einiger Zeit mal wieder auf die Uhr. "Hey, es ist gleich halb eins, wir müssen gleich runter", meinte Ryan zu niemand bestimmtem. "Was, schon so spät? Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist", sagte Gabriella. "Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor Mrs. Darbus noch merkt, dass wir fehlen und wir ihr vielleicht noch Rede und Antwort stehen müssen", überlegte Kelsi. "Du hast Recht, dazu hab ich jetzt wirklich keine Lust", stimmte Chad ihr zu. Also machten sich die Freunde schnell auf den Weg zurück in die Empfangshalle, wo schon die Hälfte der insgesamt drei Klassen versammelt war. Unauffällig gesellten sie sich zu der Menge, keine Minute zu spät, denn in diesem Moment kam Mrs. Darbus mit den anderen Lehrern zu ihnen, um zu überprüfen, ob alle anwesend waren. Als sie sich war, dass alle wieder da waren, mussten sie ihre Fragebögen abgeben, bevor sie das Museum schließlich verließen und zurück zum Hotel gingen, wo es dann auch gleich Mittagessen gab. Abends beschlossen die Lehrer, dass sie im Hotel bleiben würden. Die Schüler hatten so die Möglichkeit, die Sporthalle, den Pool oder die Gemeinschaftsräume des Hotels zu nutzen. Die Freunde hatten sich dazu entschlossen, dass sie in einen der Gemeinschaftsräume gehen und dort ein bisschen reden oder auch was Lustiges spielen würden. Während die anderen in ein Gespräch über das nächste Spiel der Wildcats vertieft waren, starrte Kelsi gedankenverloren aus dem Fenster. Im Moment war sie völlig durcheinander. Jason nutzte jede Gelegenheit, um Kate vorzuführen und ihr somit die brutale Realität, dass er sie betrogen hatte, immer wieder ins Gesicht zu schleudern. Sie hatte oft mit den Tränen zu kämpfen, konnte sie bis jetzt aber immer erfolgreich zurückhalten. Aber es war nicht nur Jason, der immer wieder durch ihre Gedankengänge geisterte. Nein, irgendwie konnte sie nicht aufhören an Ryan zu denken. Sie wusste nicht weiter, hatte sie etwa soetwas wie Gefühle zu ihm aufgebaut? Oder zog es sie nur in seine Nähe, weil sie nicht alleine sein wollte und er für sie irgendwie eine Art Halt darstellte. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. "Hey, Kelsi, ist alles in Ordnung? Hast du Kopfschmerzen?", fragte Taylor, die neben ihr saß und die Geste der Pianistin bemerkt hatte. "Nein, alles bestens", log sie, obwohl sie ganz genau wusste, dass es nicht stimmte, "ich werd mal kurz an die frische Luft gehen." Ohne eine Antwort abzuwarten, stand die Braunhaarige auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Als sie durch die großen Flügeltüren, die den Haupteingang des Hotels symbolisierten, trat, schlug ihr sofort der milde Abendwind entgegen. Sie atmete tief durch und ging dann die wenigen Steinstufen hinunter, die zur Auffahrt führten. Neben dem Hotel lag ein kleiner Park, den sie jetzt betrat und langsam die kieselsteinbestreuten Wege entlanglief. Mit traurigem Blick schaute sie in die Ferne, während sie lustlos einige Steine vor sich herkickte. Plötzlich erregte etwas ihre Aufmerksamkeit; jemand saß unweit von ihr entfernt auf einer Bank und schaute leicht verträumt in den Himmel, der sich langsam lila verfärbte. Erst jetzt erkannte sie, dass es Ryan war, der da ganz alleine im Park saß und gedankenverloren in den Himmel starrte. Ob er auch Zeit für sich brauchte? Immerhin hatte er in letzter Zeit immer wieder Auseinandersetzungen mit seiner Schwester und Kelsi fühlte sich irgendwie dafür verantwortlich. Sie zögerte kurz, doch dann fasste sie sich doch ein Herz und ging langsam auf ihn zu. "Hey...", flüsterte sie kaum hörbar, als sie bei ihm angekommen war. Überrascht hob er den Blick, lächelte aber sofort, als er erkannte, wer da vor ihm stand. "Oh, du bist es, ich habe dich gar nicht gesehen." "Ich bin gerade erst gekommen...ich brauchte Zeit, um nachzudenken...wieso sitzt du alleine hier?", fragte sie leise, während sie sich langsam neben ihn setzte. "Vermutlich bin ich aus demselben Grund wie du hier. Ich brauchte Zeit für mich", antwortete er und schaute wieder in die Ferne. "Hattest du wieder Streit mit Sharpay?", fragte Kelsi vorsichtig, worauf der Blonde nickte. "Sie hat mich angemeckert, was mir einfällt, mich einfach zu eurer Gruppe zu gesellen. Du weißt schon, vorhin im Museum", murmelte Ryan. "Verstehe...tut mir leid", meinte Kelsi. "Ach was, das ist doch nicht deine Schuld oder die der anderen. Sharpay kann einfach nicht ertragen, dass ich auch noch andere Freunde habe", seufzte Ryan. "Ja, das sieht ihr ähnlich. Aber trotzdem, das muss doch ganz schön nerven, sich jeden Tag mit ihr in der Wolle zu haben", sagte Kelsi. "Ja, schon. Aber sie ist immerhin meine Schwester, da kann ich sie auch nicht wirklich ignorieren." "Schon klar, aber ehrlich gesagt..." Die Pianistin zögerte. "Aber ehrlich gesagt, was?", hakte Ryan nach. "Naja...wenn ich ehrlich bin, habe ich irgendwie das Gefühl, dass sie es nicht gerne sieht, wenn du in meiner Nähe bist. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber es kommt mir so vor", murmelte Kelsi und richtete ihren Blick zu Boden. "Ja, dieses Gefühl habe ich langsam auch, aber es ist mir egal, was sie sagt. Ich bin ihr keine Rechenschaft schuldig. Ich rede mit wem ich will, da hat sie mir nicht reinzureden, also mach dir keine Gedanken", lächelte der Blonde; die Painistin erwiderte das Lächeln. Eine ganz Weile saßen die beiden noch auf der Bank, sahen einfach nur in den Nachthimmel, an dem mittlerweile unzählige Sterne leuchteten. Der Wind hatte aufgefrischt und Kelsi fröstelte leicht. Ryan bemerkte es und drehte sich zu ihr um. "Ist dir kalt?", fragte er sanft. "Etwas", antwortete sie leise. Ohne ein weiteres Wort zog der Blonde sie an sich und drückte sie an seinen warmen Körper. Kelsi erstarrte in seinen Armen, entspannte sich dann aber doch und lehnte sich leicht gegen ihn. Dann herrschte wieder Stille, die Ryan irgendwann durchbrach. "Wollen wir nicht langsam zurück gehen? Wenn Mrs. Darbus bemerkt, dass wir nicht da sind, werden wir 'ne Menge Ärger bekommen und die anderen sollen sich keine Sorgen um uns machen", meinte er lächelnd. "Ja, du hast Recht. Ärger mit Mrs. Darbus ist jetzt wirklich das Letzte, das ich gebrauchen kann", antwortete sie und lächelte verschmitzt. "Gut, dann komm. Vielleicht schaffen wir es ja, unbemerkt reinzukommen", grinste Ryan, während er aufstand und ihr dann seine Hand hinhielt. Kelsi ergriff sie etwas schüchtern und ließ sich von ihm hochhelfen. Gemeinsam traten sie den Rückweg zum Hotel an. Am nächsten Morgen trafen sich alle beim Frühstück. Während sie ein Brötchen nach dem anderen verputzten, rätselten sie, wohin es wohl heute gehen würde. "Sag mal, Kelsi?", sagte Taylor nach einer Weile. "Was denn?", fragte die Angesprochene und hob den Blick von ihrem Frühstück. "Wo warst du gestern eigentlich so lange? Wir haben uns schon langsam Sorgen um dich gemacht", meinte Gabriella. "Ich war im Park...ich brauchte einfach mal Zeit für mich...und dann habe ich zufällig Ryan getroffen, der auch alleine sein wollte. Wir haben geredet und dabei wahrscheinlich die Zeit vergessen", antwortete die Pianistin. "Verstehe, über was habt ihr denn geredet?", fragte Troy neugierig. "Ü-über belanglose Dinge...nichts Besonderes, wirklich", sagte Kelsi hastig und aß weiter. Die anderen warfen sich vielsagende Blicke zu und stellten sich in diesem Moment wohl alle dieselbe Frage, nämlich ob sich zwischen den beiden langsam aber sicher etwas anbahnte. Vielleicht konnte Ryan Kelsi endgültig über Jason hinweghelfen. Und wer weiß, vielleicht würde sie ja wieder glücklich werden, sollte doch mehr aus den beiden werden. Doch sie hatten keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn in diesem Moment erhob sich mal wieder Mrs. Darbus um das heutige Programm anzusagen. "So, ich werde euch nun das heutige Programm bekanntgeben. Für heute ist ein Ausflug zur Feiheitsstatue geplant. In einer Stunde geht unsere Fähre nach Liberty Island. Deswegen werdet ihr jetzt gleich auf eure Zimmer gehen, eure Rucksäcke packen und dann unverzüglich wieder ins Foyer kommen. Ein Bus wird uns zum Hafen fahren", erklärte sie und entließ die Schüler dann aus dem Speisesaal. Eine viertel Stunde später standen alle startklar im Foyer. Kaum waren alle angekommen, erschienen auch schon die Lehrer, die sie noch einmal durchzählten und mit denen sie dann gemeinsam das Hotel verließen. Draußen wartete schon ein Bus auf sie. Schnell stiegen alle ein, kaum hatten sie sich auf ihre Plätze fallen lassen, fuhr dieser auch schon los. Nach ungefähr einer halben Stunde waren sie am Hafen angekommen. Als alle ausgestiegen waren, führten die Lehrer sie zur Anlegestelle dieser Fähre, die sie nach Liberty Island bringen würde. Kelsi und die anderen beobachteten, wie Mrs. Darbus noch etwas mit dem Kapitän der Fähre besprach, woraufhin dieser nickte und sie dann zu den Schülern zurückkam, und ihnen sagte, dass sie auf das Schiff gehen sollten. Sie taten wie ihnen geheißen und betraten die Fähre, die auch kurz darauf schon über den Atlantik Richtung Liberty Island fuhr. Seufzend lehnte sich Kelsi gegen die Reling und schaute nachdenklich auf das dunkelblaue Wasser, dass schnell unter dem Schiff dahinglitt. "Hey, Kelsi, ist alles in Ordnung mit dir? Du kommst mir seit gestern so vor, als würde dich etwas bedrücken." Gabriella war neben die Pianistin getreten. "Vielleicht hast du Recht", murmelte Kelsi. "Willst du es mir erzählen? Ich werde es auch niemandem weitersagen, wenn du das nicht willst", versicherte die Freundin ihr. Die Braunhaarige zögerte kurz, doch dann entschloss sie sich doch dazu, Gabriella über ihre merkwürdigen Gefühle zu Ryan zu erzählen. "Weißt du...in letzter Zeit bin ich völlig durcheinander. Diese Sache mit Jason lässt mich nicht mehr los...aber da ist auch noch etwas Anderes...", setzte sie an. "Und was?", fragte Gabriella vorsichtig. "Ich weiß es nicht genau. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es etwas mit Ryan zu tun hat. Immer, wenn ich in seiner Nähe bin, fühle ich mich so geborgen. Es kommt mir so vor, als ob er mich verstehen würde und dass er versucht, mir irgendwie darüber hinwegzuhelfen", murmelte Kelsi und schaute weiterhin auf's Wasser. Gabriella sah sie nachdenklich an und schwieg einen Moment. "Hast du dich etwa in ihn verliebt?", fragte sie schließlich. "Das ist es ja gerade. Ich weiß es einfach nicht." Leicht verzweifelt, schaute die Pianistin ihre Freundin an. "Lass dir Zeit, um es herauszufinden. Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommst. Aber...vielleicht ist er ja wirklich der Richtige für dich, jemand, der dich so nimmt, wie du bist und der dir nicht wieder wehtun wird. Du musst dich nur etwas mehr darauf einlassen, dann wirst du schon herausfinden, ob er es wirklich ehrlich meint", antwortete Gabriella lächelnd. "Danke." Kelsi lächelte zurück. Kurze Zeit später waren sie auf Liberty Island angekommen. Mrs. Darbus führte die Schülermenge zu dem riesigen Platz, auf dem die Freiheitsstatue stand und bedeutete ihnen dann, dass sie vor ihr stehen bleiben sollten. Als alle eingetroffen waren, fing sie mal wieder an, etwas über das Bauwerk zu erzählen. "Die Freiheitsstatue wird auch 'Miss Liberty' oder 'Lady Liberty' genannt. Sie wurde am 28. Oktober 1886 vor dem New Yorker Hafen zur Begrüßung von Heimkehrern und Neuankömmlingen eingeweiht. Sie war ein Freundschaftsgeschenk Frankreichs an die USA und sollte ursprünglich 1876 zur Hundertjahrfeier der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 vollendet werden. Sie steht hier auf Liberty Island und gehört zusammen mit Ellis Island zum Statue of Liberty National Monument. Im Sockel der Statue befindet sich ein Museum. Die Freiheitsgöttin steht mit einem Fuß auf zerbrochenen Ketten, die die Sklaverei symbolisieren. In ihrer linken Hand hält sie eine Tafel, auf der das Datum der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung steht. In ihrer rechten Hand hält sie eine Fackel mit einer goldbeschichteten Flamme in die Höhe. Die Statue ist mit einer siebenstrahligen Krone geschmückt, in der sich 25 Fenster befinden. Die sieben Strahlen symbolisieren die sieben Meere und Kontinente und die 25 Fenster symbolisieren die 25 Edelsteine der Welt", endete sie. "Oh mann, ich dachte schon, die würde gar nicht mehr aufhören", seufzte Chad erleichtert. "Und wen hat das jetzt interessiert?", gab Troy zurück. "Eigentlich ja niemanden", mischte Kelsi sich flüsternd ein. "Was gibt es da zu tuscheln?", fragte Mrs. Darbus streng. "Gar nichts", antworteten die drei hastig. Die Lehrerin musterte sie noch einmal eindringlich, doch dann wandte sie sich wieder dem Rest der Klasse zu und die drei atmeten erleichtert aus. "So, wir gehen jetzt auf die Statue rauf und danach werden wir uns noch das Museum ansehen. Danach machen wir eine Pause, in der ihr euch frei auf der Insel bewegen dürft", erklärte sie und setzte sich dann in Bewegung, die Schüler folgten ihr. Erst gegen Abend trafen die beiden Klassen mit ihren Lehrern wieder im Hotel ein. Müde schleppten sie sich die Treppen hoch in ihre Zimmer, wo sie ihre Rucksäcke abstellten und dann gleich nach unten in den Speisesaal zum Abendessen gingen. Das Abendprogramm durften sie wieder selbst gestalten, kurzum sie durften wieder machen, was sie wollten. Diesesmal hatten sich die Freunde dazu entschlossen, in die große Sporthalle zu gehen, die zur Hotelanlage gehörte, wo die Jungs ein paar Körbe warfen und die Mädchen ihnen zusahen und jedesmal klatschten, wenn sie den Ball besonders gut versenkt hatten. Irgendwann stand Kelsi auf. "Was ist los?", fragte Gabriella und schaute zu ihr hoch. "Ich muss nur mal schnell zur Toilette", lächelte die Pianistin und wandte sich zum Gehen. Zehn Minuten später war sie wieder auf dem Rückweg in die Sporthalle, als ihr plötzlich Ryan über den Weg lief. "Hey, Kelsi. Ganz alleine unterwegs?", fragte er lächelnd. "Ja, ich war gerade in unserem Zimmer", antwortete sie, "und was ist mit dir?" "Ich war auch gerade in meinem Zimmer. Wahrscheinlich gehe ich jetzt zurück zu meiner Schwester, sie ist mit ihrem Fanclub im Gemeinschaftsraum." Ryan verdrehte die Augen. "Du scheinst ja nicht gerade begeistert zu sein", bemerkte Kelsi und lächelte verschmitzt. "Naja, ist nicht gerade toll, wenn du bei diesen ganzen Tussen rumsitzt, die sich nur Beauty-Tipps geben", meinte er. "Kann ich verstehen", stimmte sie zu. "Hey, ich hab 'ne Idee. Ich will dir was zeigen, komm mit", sagte er dann und zog sie mit sich. "Warte, wo willst du denn hin?", fragte Kelsi leicht überrumpelt. "Lass dich überraschen", lächelte der Blonde und führte sie weiter durch die Gänge des Hotels. Irgendwann blieb er vor einer Tür, im obersten Stock, stehen. Er öffnete sie und nun erstreckte sich ein langer Gang, der nur spärlich beleuchtet war, vor ihnen. Kelsi schaute ihn verwirrt an, doch er lächelte nur. "Mach die Augen zu und gib mir deine Hand." Kelsi zögerte kurz, doch dann schloss sie ihre Augen und gab ihm ihre Hand. Langsam führte er sie weiter durch den Gang, bis er wieder an eine Tür kam, die er wiederum öffnete. Kelsi spürte einen leichten Luftzug, doch sie machte die Augen noch nicht auf. "Du kannst die Augen wieder aufmachen", hörte sie da Ryans Stimme. Sie tat wie ihr geheißen und machte die Augen wieder auf. Sie standen auf dem Dach des Hotels. Der sanfte Abendwind wehte um ihre Nasen und die untergehende Sonne tauchte die Großstadt in ein warmes, orangenes Licht. "Wow, das sieht ja wirklich super aus", murmelte die Pianistin und trat an die Mauer, die die Dachterrasse abgrenzte. "Toll, oder? Ich hab es durch Zufall gefunden, als ich gestern wiedermal Streit mit Sharpay hatte", meinte Ryan und trat neben sie. "Die Aussicht ist wirklich super", sagte Kelsi daraufhin und stützte sich auf der Mauer ab. "Freut mich, dass es dir gefällt", antwortete der Blonde lächelnd. Kelsi drehte sich zu ihm um und erwiderte sein Lächeln. In diesem Moment, in dem sie ihn so anlächelte wurde ihr endlich klar, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Es war ihr bis jetzt nicht richtig bewusst gewesen, doch jetzt war es ihr klarer als jemals zuvor. Bis jetzt dachte sie, dass sie einfach nur jemanden brauchte, der bei ihr war, wenn sie diese Sache mit Jason wieder so runterzog, doch jetzt wusste sie, dass es schon lange über Freundschaft hinausging. "Wirklich eine romantische Atmosphäre, findest du nicht?", fragte Ryan leise, während er ihr tief in die Augen schaute. Die Pianistin nickte und erwiderte seinen Blick. Langsam kamen sich ihre Gesichter immer näher, bis sich schon beinahe ihre Nasenspitzen berührten. Doch bevor sich endlich ihre Lippen berührten, flog die Tür auf und eine Gestalt stampfte wutentbrannt auf sie zu. "Sag mal, hast du sie noch alle?! Was machst du hier?!", schrie Sharpay außer sich. "Wie kommst du hierher? Wie hast du mich gefunden?", stellte Ryan die Gegenfrage; im Moment war er noch zu überrascht um zu schreien. "Sarah hat dich vorhin in diesen Gang gehen sehen und zwar mit ihr! Wieso gibst du dich mit ihr ab?!" Bei diesen Worten zeigte die Blonde auf Kelsi, die beschämt den Blick auf den Boden gerichtet hatte. "Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass dich das überhaupt nichts angeht! Es kann dir egal sein, mit wem ich was mache, versteh das doch endlich! Ich muss dir nicht immer Bescheid sagen und dich um Erlaubnis fragen, wann und ob ich weggehen darf! Denkst du, ich habe Lust ständig bei dir und deinem ach so tollen Fanclub zu sitzen und mir eure Beauty-Tipps anzuhören?! Ich habe dieses Tussigetue so satt!", schrie er nun zurück. Sharpay schnappte empört nach Luft. "Das nimmst du sofort zurück", keifte sie ihren Bruder an. "Was denn? Das Tussigetue? Ist doch wahr", antwortete er sauer. "Ich will dich nie wieder mit ihr sehen, sie hat ja einen total schlechten Einfluss auf dich. Du weißt wohl nicht mehr, auf welche Seite du gehörst", entgegnete sie unfreundlich. "Ich weiß es sehr wohl und ich brauche dein Getue nicht mehr, ich kann ja wohl sehr gut selbst entscheiden, auf welche Seite ich gehören will. Und ich verlange, dass du Kelsi in Zukunft in Ruhe lässt, sie hatte genug unter dir zu leiden, weil du sie ständig runtermachst. Geh zurück zu deinem Fanclub und lass dir weiter Schönheitstipps geben. Und lass mich endlich in Ruhe", fauchte er sie an. "Weißt du eigentlich, wen du vor dir hast? Ich verbiete dir, in diesem Ton mit mir zu reden! Du kommst sofort mit mir zurück!", schrie Sharpay und stampfte mit dem Fuß auf. "Nein", gab Ryan gelassen zurück. "Was hast du gesagt?", fauchte die Blonde. "Ich sagte: 'Nein'", wiederholte er langsam. Die Blonde kochte schon beinahe vor Wut. "Ich glaube, ich sollte lieber gehen", meldete sich Kelsi zu Wort. "Ach was, du kannst ruhig bleiben, ich habe das hier gleich erledigt", meinte Ryan und lächelte sie wieder an. "Nein, verschwinde und lass dich nie wieder in der Nähe meines Bruders blicken", fauchte Sharpay dazwischen. "Ich sagte du sollst sie in Ruhe lassen", knurrte Ryan sie an. "Ist mir doch egal, ich mache was ich will!", schrie sie ihn an. "Jetzt reiß dich aber mal zusammen! Du führst dich auf, als wärst du ein Kleinkind", gab er zurück. "Was?! Sag das nochmal", zickte sie wieder. Kelsi wurde es jetzt zu viel. "Wir sehen uns", murmelte sie und ging schnell an den beiden vorbei, zurück in den schlecht beleuchteten Gang, der zurück ins Hotel führte. Als sie schon fast wieder an der Tür angekommen war, die zurück ins oberste Stockwerk führte, hörte sie, wie sich die Geschwister immer noch anschrien. Schnell öffnete sie die Tür und verschwand auf den Flur, zurück Richtung Sporthalle. Am nächsten Tag trafen sich alle beim Frühstück. Kelsi hatte ihren Freunden erzählt, was passiert war. Sie hatten nur seufzend die Köpfe über Sharpays Verhalten geschüttelt und Gabriella und Taylor waren sich jetzt sicherer als zuvor, dass aus der Pianistin und Ryan doch etwas werden könnte. An diesem Morgen herrschte ein einziges Gähnen am Tisch, da sie gestern noch bis spät in die Nacht über das, was auf der Dachterrasse vorgefallen war, diskutiert hatten. Als alle ihr Frühstück schließlich beendet hatten, erhob sich Mrs. Darbus am Lehrertisch, um den Schülern das heutige Programm mitzuteilen. "So, hört mal alle her, ich werde euch nun unseren heutigen Tagesablauf mitteilen", fing sie an. "Ohweh, dass kann ja wieder was werden", murmelte Chad Troy zu. Natürlich entging das der Lehrerin nicht. "Haben Sie ein Problem, Mr. Danforth?", fuhr sie ihn an. "Nein, nein gar nichts", antwortete er hastig und lächelte sie unschuldig an. Mrs. Darbus schaute ihn noch einmal durchdringend an und rückte ihre Brille zurecht, bevor sie weitersprach. "In einer halben Stunde treffen wir uns wieder im Foyer. Dann werden wir zur Public Library laufen, wo wir euch verschiedene Themen zur Auswahl stellen, zu denen ihr dann in der Bibliothek Informationen sucht und dazu ein Referat anfertigen werdet, das ihr, wenn wir wieder zu Hause sind, vortragen werdet", redete sie weiter. "Na super, war ja klar, dass die Klassenfahrt auch einen Haken hat", grummelte Troy missmutig. "Wird ja echt klasse", stimmte Taylor ihm zu. Doch sie hatten keine Zeit sich noch weiter zu beschweren, denn in diesem Moment erzählte Mrs. Darbus weiter. "Zu diesem Zweck, das Referat anzufertigen, werdet ihr euch immer in Zweiergruppen zusammenfinden und daran arbeiten. Wir werden uns bis zwölf Uhr in der Bibliothek aufhalten. Dann werden wir in einen nahe gelegenen Park gehen, dort eine Pause machen und etwas essen. Danach gehen wir in den Bronx Zoo, der zusätzlich Teil des Referats sein wird, in dem ihr euch eines der Tiere aussucht und es in einem zweiten Kurzvortrag vorstellen werdet. Noch irgendwelche Fragen?" Sie ließ ihren Blick durch den Speisesaal wandern. Als sie keine erhobene Hand entdecken konnte, fuhr sie fort. "Gut, wenn es keine weiteren Fragen gibt, geht ihr jetzt auf eure Zimmer und packt eure Rucksäcke. In einer halben Stunde geht es los", sagte sie noch und setzte sich dann wieder. Die Schüler standen daraufhin murmelnd auf und strömten aus dem Speisesaal und hinauf in ihre Zimmer, wo sie ihre Taschen für den heutigen Ausflug packten. Nach einer halben Stunde trafen sich alle im Foyer, wo sie erst einmal auf Mrs. Darbus und die anderen Lehrer warten mussten. "Mann, wo bleiben die denn?", fragte Chad ungeduldig. "Möchte ich auch gerne wissen. Wozu bestellen sie uns hierher, wenn sie dann doch nicht da sind", stimmte Troy ihm zu. "Da kommen sie doch", meinte Gabriella. "Na endlich, wir warten schon eine viertel Stunde", sagte Taylor. "Entschuldigt, wir mussten noch etwas klären", erklärte Mrs. Darbus. "Wer's glaubt", murmelte Troy. "Haben Sie ein Problem, Mr. Bolton?", fragte sie ungehalten. "Nein, alles super", antwortete der Angesprochene hastig. "Gut, dann lasst uns losgehen", meinte Mrs. Darbus und rückte ihre Brille zurecht. Die Lehrer gingen voraus; die Schüler folgten ihnen. Nach ungefähr einer halben Stunde kamen sie an ihrem Ziel an. Wie immer in den letzten Tagen, blieb Mrs. Darbus stehen und fing an, etwas über die Bibliothek zu erzählen. "Die Public Library ist eine der führenden Bibliotheken in New York und auch eine von insgesamt drei Öffentlichen. Sie wurde 1911 im Beaux - Arts Stil errichtet und bietet Platz für mehr als sieben Millionen Bücher. Wenn wir gleich hineingehen, sammelt ihr euch zunächst im Eingangsbereich, wo ihr euch in Zweiergruppen zusammenschließt und wir geben euch dann die Themen für die Referate", erklärte sie und setzte sich in Bewegung; der Rest folgte ihr. "Hey Gabi, das klappt doch mit unserem Referat, oder?", fragte Troy im Gehen und legte ihr einen Arm um die Schulter. "Na klar", antwortete sie lächelnd. In diesem Moment trat Ryan neben Kelsi. "Hey Kelsi, wollen wir das Referat nicht zusammen machen?", fragte er. "Klar...aber was ist mit Sharpay?", fragte die Pianistin unsicher. "Sie redet seit gestern nicht mehr mit mir", meinte der Blonde gleichgültig. "Oh...okay, dann lass uns zusammen arbeiten", lächelte Kelsi. Nun standen sie in der Eingangshalle und warteten auf ihr Thema. Schließlich kam Mrs. Darbus zu ihnen. "Kelsi, Ryan, euer Thema ist der Bürgerkrieg und die Zeit bis 1776", erklärte sie. "Okay", antworteten die beiden. "So, da jetzt alle ihr Thema haben, könnt ihr anfangen", sagte Mrs. Darbus dann. Die Schülermenge nickte und löste sich dann murmelnd auf. Kelsi und Ryan hatten sich auf den Weg in den hinteren Teil der Bibliothek gemacht. "Na super, ich dachte, wir sind auf Klassenfahrt. Ich fühl mich wie in der Schule", seufzte Kelsi und schmiss ein weiteres Buch auf einen kleinen Tisch. "Kann ich verstehen", sagte Ryan leise lachend, während er mit zwei weiteren Büchern unterm Arm zu ihr trat. "Haben die nichts Besseres zu tun, als sich zusammenzusetzen und sich Referatsthemen auszudenken?", fragte die Pianistin missmutig und schlug das erste Buch auf, nachdem sie ihren Block und einen Stift aus ihrem Rucksack geholt hatte. "Anscheinend nicht", seufzte Ryan und setzte sich zu ihr. Eine Zeit lang herrschte Stille, während sie arbeiteten. "Tut mir übrigens leid, dass du dich gestern schon wieder mit deiner Schwester gestritten hast", sagte Kelsi nach einer Weile. "Ach was, das war doch nicht deine Schuld", antwortete Ryan lächelnd. "Ich hätte gestern gleich zurück zu den anderen gehen sollen...es ist doch offensichtlich, dass Sharpay es hasst, wenn ich bei dir bin", murmelte die Braunhaarige. "Was Sharpay will oder nicht, ist egal. Sie soll endlich lernen, dass es nicht immer nur um sie geht", meinte Ryan ungerührt. "Ich glaube nicht, dass sie das so schnell lernen wird", antwortete Kelsi und lächelte verschmitzt. "Ihr Pech, ich lass mich nicht mehr von ihr herumkommandieren", erwiderte Ryan. "Find ich gut, hat sie ja immerhin lange genug gemacht." "Eben, sie soll sich jemand anderen suchen", sagte der Blonde. Danach herrschte wieder Stille, während sie weiterarbeiteten. Nach zwei Stunden hatten sie endlich genug Material gesammelt und nun machten sie sich daran, die Bücher wieder zurück zu ihren Regalen zu schleppen. Kelsi war gerade dabei, zwei dicke Lexika zurückzubringen, als ihr plötzlich jemand das Bein stellte, der hinter einer anderen Regalreihe stand. Die Pianistin bemerkte es zu spät und stolperte darüber. Sie stürzte samt den Büchern, die mit einem lauten Krachen aufkamen, auf den Boden. "Au...", murmelte sie und rieb sich über den Knöchel, bevor sie sich nach ihrem Angreifer umblickte. Sharpay kam nun hinter den Büchern hervor und lächelte sie unschuldig an. "Alles okay, Kelsi?", fragte sie scheinheilig. "Wieso hast du das gemacht?", fauchte Kelsi sie an. "Was meinst du?" "Du hast mir eben das Bein gestellt", gab die Braunhaarige zurück. "Wirklich? Ich konnte ja nicht wissen, dass du gerade durch diesen Gang läufst, oder?" Die Blonde lächelte zuckersüß. In diesem Moment stieß Ryan zu ihnen. "Kelsi, ist alles okay?", fragte er sofort, als er die Bücher und die am Boden sitzende Pianistin erblickte. "Na klar, bis auf das deine Schwester mir ein Bein gestellt hat", antwortete die Angesprochene mit einem Seitenblick auf Sharpay. "Das ist nicht wahr!", protestierte diese sofort. "Achja, denkst du, sie stürzt von alleine?! Sie hätte sich verletzen können! Hast du sie eigentlich noch alle?!", schrie Ryan seine Schwester an. "Mach mal halblang, ihr ist ja nichts passiert", fauchte die Blonde zurück und stöckelte dann davon. "Blöde Zicke", grummelte der Blonde, ehe er sich wieder Kelsi zuwandte. "Hast du dir auch wirklich nicht wehgetan?", fragte er und streckte ihr die Hand hin, an der sie sich hochzog. "Nein, alles okay, vergiss es einfach", meinte sie und lächelte leicht. "Wenn sie das nochmal versucht, kriegt sie ein richtiges Problem mit mir", knurrte er missmutig. "Lass sie einfach, sie wird schon noch begreifen, dass es auch noch andere Menschen in deinem Leben gibt. Schau mal auf die Uhr, wir sollten langsam wieder in die Eingangshalle gehen, nicht dass Mrs. Darbus uns noch sucht", sagte Kelsi dann. Ryan nickte zustimmend. "Ich bringe gerade noch die zwei Bücher weg", meinte die Pianistin dann. "Ich komm mit", antwortete Ryan und gemeinsam brachten sie die Lexika zurück an ihren Platz, bevor sie sich wieder auf den Weg in den Eingangsbereich machten. Nach fünf Minuten kamen auch schon die Lehrer und nachdem sie noch einmal durchgezählt worden waren, machten sie sich auf den Weg Richtung Bronx Zoo. Vor dem großen Eisentor, das den Eingang zum Zoo symbolisierte, brachte Mrs. Darbus die Gruppe zum Stehen. "Oh nein, jetzt kommt schon wieder so'n langweiliger Vortrag", murmelte Chad wenig begeistert. "Sei besser still, bevor sie dich wieder hört", flüsterte Taylor ihm zu. Daraufhin schwieg er und zog es vor, sich doch lieber den Vortrag anzuhören. Mrs. Darbus vergewisserte sich, dass alle sie hören konnten, bevor sie anfing zu sprechen. "Der Bronx Zoo entstand 1899. Mit mehr als 300 Hektar Fläche ist er der größte Zoo in New York und der größte in einer Stadt befindliche Zoo in den USA. Zum Zoo wird auch der New York Botanical Garden gezählt, der nördlich anschließt. Im Bronx Zoo findet man viele Tierarten, die in freier Wildbahn schon ausgestorben sind." "Könnte nicht jeder Vortrag von ihr so kurz sein?", flüsterte Troy Gabriella zu. "Frag sie dochmal, ich glaube nicht, dass sie dir diesen Gefallen tun wird", lachte sie. "Glaub ich auch nicht", murmelte Troy. Doch sie hatten keine Zeit, sich noch länger zu unterhalten, da Mrs. Darbus wieder das Wort ergriff, nachdem sie durch den Torbogen getreten waren und sich nun auf einem großen runden Platz in der Nähe des Haupteingangs versammelten. "So, wie schon angekündigt, werden wir nun noch ein weiteres Referatsthema verteilen. Diese Referate werdet ihr allerdings in Biologie als eine Art Kurzvortrag halten. Die Gruppen bleiben dieselben, keiner tauscht mit jemandem und jedes Zweierteam bekommt ein Tier zugeteilt, über das ihr Informationen sammeln müsst, dabei werden euch sicher die verschiedenen Wärter behilflich sein", erklärte die Lehrerin. Zustimmendes Gemurmel aus der Menge. Dann fingen die Lehrer an, die verschiedenen Themen auszuteilen. Zuletzt kam Mrs. Darbus wieder zu Kelsi und Ryan. "So, ihr seid die Letzten. Euer Tier ist die Giraffe", meinte sie und drückte Ryan einige Infoblätter in die Hand. Dann wandte sie sich wieder der ganzen Klasse zu und teilte ihnen mit, dass sie sich an die Arbeit machen sollten. Die Menge löste sich auf und jeder verschwand in eine andere Richtung. "Mann, ich bin echt froh, dass wir die Giraffe erwischt haben", seufzte Kelsi, während sie auf dem Weg zu dem Gehege waren. "Wieso?" Fragend sah Ryan sie an. "Naja, ich war nicht gerade scharf darauf, die Schlangen zugeteilt zu bekommen", antwortete die Pianistin und lächelte verschmitzt. "Kann ich verstehen, ich mag diese Viecher auch nicht unbedingt", meinte der Blonde lächelnd. Nach einer halben Stunde waren sie schließlich am Giraffengehege angekommen. "Also dann, lass uns anfangen", sagte Ryan und kramte die Infoblätter, die er zuvor in seinen Rucksack gepackt hatte, wieder hervor. Kelsi nickte und gemeinsam begannen sie, sich verschiedene Informationen zu beschaffen. Gegen Abend kamen sie wieder im Hotel an. Total müde traten sie in die Eingangshalle, wo sie noch einmal von Mrs. Darbus und den anderen Lehrern aufgehalten wurden. "Bevor ihr alle in eure Zimmer geht, möchten wir euch noch etwas sagen", fing die blonde Lehrerin an, " da ihr heute alle so fleißig gearbeitet habt, dürft ihr euch in der Zeit bis es Abendessen gibt noch ein bisschen im Hotelpool vergnügen." Einen Moment herrschte Stille, ehe die Schülermenge in lauten Jubel ausbrach. "Sie sind echt die Beste, Mrs. Darbus", grinste Chad und schlug ihr kumpelhaft auf die Schulter, was die Lehrerin mit einem leichten Lächeln quittierte. "Schon in Ordnung, Mr. Danforth. Gehen Sie schon." Chad grinste ihr nochmal zu, bevor er mit Troy nach oben verschwand, um seine Badehose aus dem Schrank zu kramen. Die Mädchen taten es ihnen gleich. Eine halbe Stunde später waren alle im Pool des Hotels, der sich im zweiten Untergeschoss des Gebäudes befand. "Oh mann, das tut richtig gut", seufzte Taylor, während sie sich zusammen mit Gabriella und Kelsi am Beckenrand ausruhte. "Da hast du Recht, das war ja wohl das mindeste, nachdem sie uns durch die halbe Stadt gejagt haben", antwortete die Pianistin leise. "Oh, ich glaube, wenn sie uns durch die halbe Stadt gejagt hätten, würden wir jetzt eher alle im Bett liegen", lachte Gabriella. "Ja, das stimmt", sagten die beiden anderen und lachten auch. In diesem Moment kamen die Jungs zu ihnen. "Hey, Mädels. Was hängt ihr hier so faul herum? Habt ihr nicht Lust auf ein kleines Wettschwimmen?", fragte Troy grinsend. "Klar, wer macht den Schiedsrichter", stimmte Taylor sofort zu. "Ich mach das", meldete sich Kelsi zu Wort. "Alles klar, dann schwimmt Gabriella gegen Troy und du schwimmst gegen mich", sagte Chad zu Taylor, die daraufhin zustimmend nickte. Kelsi stieg aus dem Becken und stellte sich an den Rand, um das Startsignal zu geben, während Troy und Gabriella, die den Anfang machten, schonmal in Position gingen. "Achtung...fertig...und LOS!", rief Kelsi durch die Halle und die beiden schwammen los. Zuerst waren sie auf gleicher Höhe, doch dann sah es so aus, als würde Troy gewinnen, aber dann holte Gabriella noch einmal auf und gewann schließlich mit einer Nasenlänge Vorsprung. "Eindeutiger Sieger ist Gabriella", verkündete Kelsi das Ergebnis. "Gut gemacht", grinste Troy und streckte ihr die Hand entgegen, die sie ergriff. "Ja, du auch." Dann schwammen sie zurück und die Pianistin lief zurück auf ihren Posten, um auch Taylor und Chad das Startsignal zu geben. Auch bei den beiden war es ein richtiges Kopf-an-Kopf-Rennen, doch schließlich konnte Chad sie doch überholen. Danach schwammen sie noch einige Bahnen hin und her oder ruhten sich am Beckenrand aus und redeten miteinander. Irgendwann schaute Gabriella auf die große Wanduhr. "Hey, schaut mal auf die Uhr, es ist schon fast Zeit für's Abendessen", stellte sie fest. "Ja, du hast Recht. Wir sollten duschen gehen", meinte Troy. Die anderen stimmten ihm zu und so nahmen sie ihre Handtücher und verschwanden in die Duschen, bevor sie sich eine halbe Stunde später auf den Weg zum Abendessen machten. Am nächsten Morgen trafen sich wieder alle beim Frühstück. Müde stopften alle ihr Frühstück in sich rein und warteten darauf, dass ihnen Mrs. Darbus mitteilte, wo es heute hingehen sollte. Schließlich stand besagte Lehrerin am Lehrertisch auf und hielt somit alle davon ab, doch wieder einzuschlafen. "So, alle hergehört. Wir haben gestern noch lange zusammengesessen und uns überlegt, wo wir heute mit euch hingehen sollen und sind schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir heute einen Ausflug zum Times Square machen und danach werden wir noch in einen nahe gelegenen Park gehen, wo ihr entweder Football oder Baseball spielen könnt. Das stimmen wir dann ab. Habt ihr noch Fragen?" Sie ließ ihren Blick durch die Menge schweifen und als sie keine erhobene Hand sah, rückte sie ihre Brille zurecht und fuhr fort. "Gut, wenn dann alles geklärt ist, könnt ihr nach oben gehen. In einer Stunde geht es los." Die Schüler standen auf und strömten dann in die Eingangshalle, wo sie sich verloren und jeder in sein Zimmer ging, um seinen Rucksack zu packen. "Was sollen wir denn jetzt noch machen? Wir haben noch ungefähr eine dreiviertel Stunde Zeit, bis es losgeht", meinte Taylor "Keine Ahnung, wir könnten noch ein bisschen fernsehen", schlug Gabriella vor. "Läuft überhaupt was Gescheites morgens um viertel nach acht?", fragte Taylor und ließ sich auf die Couch fallen. "Lass uns einfach mal nachsehen", meinte Gabriella und nahm die Fernbedienung. "Ich geh ein bisschen nach draußen, wenn es euch nichts ausmacht", meldete sich Kelsi zu Wort. "Okay, wie du willst, wir sehen uns später", lächelte Gabriella. Die Pianistin nickte und verschwand dann. "Was sie wohl hat?", überlegte Taylor. "Naja, ich denke, dass ihr die Sache mit Jason immer noch sehr nahe geht", antwortete Gabriella leise. "Wenn ich mal mitbekomme, dass er mit seiner Tussi vor ihren Augen rumknutscht, werde ich ihm drei Worte sagen", grummelte Taylor und widmete sich dann dem Fernsehprogramm. Gabriella lächelte verschmitzt und machte es sich dann auch bequem. Pünktlich um neun Uhr hatten sich alle im Foyer versammelt. "Hey, da bin ich wieder." Kelsi war wieder zu ihren Freundinnen gestoßen. "Hey, Kels. Alles klar? Hast du jemanden im Hotelpark getroffen?", fragte Taylor. "Nein, ich hab einfach mal auf der Wiese vor mich hingeträumt", antwortete die Braunhaarige lächelnd. "Das muss auch mal sein." Gabriella erwiderte das Lächeln. In diesem Moment kamen auch schon die Lehrer. "Sind alle da?", fragte Mrs. Darbus und schaute kurz durch die Menge. Zustimmendes Gemurmel aus dieser. "Gut, dann lasst uns losgehen", sagte die Lehrerin und setzte sich in Bewegung, die Schüler folgten ihr. Eine halbe Stunde später waren sie an ihrem Ziel angekommen. "Wow, hier ist ziemlich viel los, findet ihr nicht?", fragte Gabriella und sah sich in allen Richtungen um. "Ja, du hast Recht und vor allem ist es laut", stimmte Taylor ihr zu, wobei sie versuchte, den dröhnenden Verkehr zu übertönen. "Seid besser still, Mrs. Darbus will glaub ich wieder 'nen Vortrag machen", mischte sich Kelsi ein. Die beiden Mädchen verdrehten die Augen und wandten sich dann ihrer Lehrerin zu. "Der Times Square liegt an der Kreuzung Broadway und Seventh Avenue und ist nach der Zeitung New York Times benannt. Er bildet das Zentrum des als Broadway bezeichneten Theaterviertels von Manhattan. In den 1930-er Jahren wurde der Times Square offiziell in zwei Teile unterteilt. Das südliche Ende behielt den Namen; das nördliche Ende wurde in 'Father Duffy Square' umbenannt. Neben etwa 40 Theatern befinden sich im Bezirk um den Times Square zahlreiche Cafés. Auch die amerikanische Technologiebörse NASDAQ ist in der Nachbarschaft des Times Square beheimatet. Der Times Square ist berühmt für seine zahlreichen Leuchtreklamen", endete Mrs. Darbus. "Super, das hat mal wieder jeden interessiert", murmelte Troy missmutig, doch dank des tosenden Verkehrs konnte ihn nur Gabriella, die neben ihm stand, verstehen, die daraufhin leicht grinste. "So, jetzt habt ihr eine Stunde Zeit, euch hier ein bisschen umzusehen. In einer Stunde treffen wir uns genau wieder hier und dann gehen wir zusammen in den Battery Park, wo ihr euch dann austoben könnt. So lange ihr jetzt unterwegs seid, werdet ihr euch in Gruppen, von mindestens drei Leuten bewegen, es dürfen natürlich auch mehr sein. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, wenn etwas sein sollte, hat jeder von euch meine Handynummer gespeichert. Ihr könnt gehen." Mit diesen Worten entließ sie die Schüler und setzte sich mit den anderen Lehrern in ein nahegelegenes Café. "Also dann, gehen wir auf Entdeckungstour?", fragte Chad und sah die anderen abwartend an. "Klar, gehen wir los", stimmten die zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg, um sich ein bisschen umzusehen. Eine Stunde später trafen sich alle wieder an besagtem Treffpunkt. Mrs. Darbus und die anderen Lehrer zählten die Schüler noch einmal durch und als sie sicher waren, dass alle wieder da waren, machten sie sich auf den Weg in den Battery Park. Dort angekommen suchten sie sich einen schattigen Platz, wo sie ihre Rucksäcke abstellten, bevor sie wieder zu den Lehrern gerufen wurden. "Wie schon angekündigt, werden wir nun ein Mannschaftsspiel machen. Es stehen Baseball und Football zur Auswahl. Die beiden Klassen haben jetzt fünf Minuten Zeit, um sich zu besprechen und sich dann für eines der Spiele zu entscheiden", erklärte Mrs. Darbus. Die Menge nickte und teilte sich dann in zwei Gruppen auf. Kurze Zeit später fanden sie sich wieder in einer Gruppe zusammen und die Mehrheit hatte sich für Baseball entschieden. Die Lehrer hatten an alles gedacht und packten nun einen Schläger, einen Ball sowie einen Handschuh aus. Dann bildeten sie zwei Mannschaften und das Spiel begann. "Wozu soll das überhaupt gut sein? Ich hab keine Lust mitzuspielen", sagte Sharpay trotzig, als sie schließlich den Ball werfen sollte. "Jetzt stell dich nicht so an und wirf einfach den Ball rüber", antwortete Chad genervt, der gerade am Schläger war. "Ich will aber nicht und ich mach es auch nicht", gab die Blonde zurück. "Jetzt mach schon", forderte er sie noch einmal auf. Doch als sie sich immer noch weigerte, ging schließlich ihr Bruder dazwischen. Total entnervt nahm er ihr den Ball aus der Hand und warf ihn Chad zu. "Na endlich", grinste dieser und schlug den Ball in die hinterste Ecke des Spielfeldes. Kaum hatte er den Schläger losgelassen, fing er auch schon an zu laufen, während die Spieler, die auf dem Feld verteilt waren, versuchten, den Ball noch zu bekommen, was allerdings ziemlich schwierig war. Chad rannte weiter, wobei er die gegnerischen Spieler nicht aus den Augen ließ. Doch schließlich hatten sie den Ball doch gefunden und warfen ihn sich nun blitzschnell über das Spielfeld zu. Chad beschleunigte sein Tempo. Er musste unbedingt wieder an seiner Ausgangsposition ankommen, bevor der Ball zurück zu Sharpay geworfen wurde. Fast sah es so aus, als würde Chad aus dem Spiel fliegen, denn in diesem Moment warf einer der Parallelklasse der Blonden den Ball zu, doch die konnte sich nicht entscheiden, wo sie hinlaufen sollte, um ihn zu fangen und so rutschte sie aus und fiel der Länge nach auf den Boden, der zu allem Unglück auch noch ziemlich matschig war. Das verschaffte Chad noch einmal einen kleinen Vorsprung und er schaffte es, einen Home Run zu erzielen. Seine Mannschaft bestürmte ihn sofort und jubelte ihm zu, während sich Sharpay wütend aufrappelte und sich die Haare aus dem Gesicht strich, die einige Schlammspritzer abbekommen hatten. "Habt ihr sie noch alle, mir den Ball so zuzuwerfen?!", fauchte sie ihren Bruder, der ebenfalls in ihrer Mannschaft war, an. "Was denn? Wir haben den Ball ganz normal geworfen, es kann keiner etwas dafür, wenn du nicht fangen kannst", antwortete dieser gelassen. Die Blonde wollte gerade etwas erwidern, als sie von Chad unterbrochen wurde. "Hey, Sharpay!" "Was?!", fragte sie ungehalten. "Mit ein bisschen Glück gehen die Flecken wieder raus", grinste er. Die Blonde schnaubte wütend, bevor sie davon stöckelte. Die anderen sahen ihr kurz nach, bevor sie in Gelächter ausbrachen. Sie spielten noch einige Zeit, bis es schließlich Zeit war, zurück zum Hotel zu gehen. Nachdem die Lehrer sich vergewissert hatten, dass alle da waren, machten sie sich auf den Rückweg. Am nächsten Tag wurde ihnen von Mrs. Darbus mitgeteilt, dass sie für heute einen Ausflug in den Central Park geplant hatten. Dort hatten die Schüler die Möglichkeit, sich frei zu beschäftigen. Heute gingen sie mal nicht so früh los, so hatten sie Gelegenheit, ein bisschen länger zu schlafen. Der Ausflug war erst für zwölf Uhr mittags angesetzt, so konnten sie auch gleich im Park essen, nachdem sie sich die Lunchpakete abgeholt hätten. Pünktlich um zwölf trafen sich alle im Foyer. Die Lehrer prüften die Anwesenheit und dann ging es los. Ungefähr eine viertel Stunde später waren sie im Central Park angekommen. "So, heute müsst ihr euch mal keinen Vortrag anhören. Ihr könnt euch frei bewegen und um sechs Uhr treffen wir uns wieder hier am Haupteingang", erklärte Mrs. Darbus. Die Schüler nickten, als Zeichen, dass sie verstanden hatten und trennten sich dann. Gabriella, Troy und die anderen suchten sich einen schattigen Platz, wo sie sich niederließen, nachdem sie eine Decke, die Taylor extra eingesteckt hatte, auf der Wiese ausgebreitet hatten. Da sie alle Hunger hatten, beschlossen sie, erst einmal etwas zu essen und sich dann etwas zu entspannen. Gerade, als sie fertiggegessen und sich etwas auf der Decke breit gemacht hatten, nahmen sie aus den Augenwinkeln wahr, wie sich jemand ganz in ihrer Nähe an einen Baum stellte und scheinbar zu ihnen herüberschaute. "Was für ein schöner Tag, findest du nicht auch, Kate?", fragte ein vertraute Stimme. Bei Kates Namen schreckte Kelsi plötzlich hoch. "Was hast du?", fragte Gabriella besorgt. "N-nichts...", stammelte die Pianistin vor sich hin; ihre Augen waren starr auf die beiden gerichtet und sie konnte ihren Blick einfach nicht abwenden. Kate schien das zu bemerken, denn sie grinste gehässig und antwortete ihm dann. "Wie Recht du doch hast, Jason. Perfekt, um nur etwas zu zweit zu unternehmen." Kaum hatte sie das gesagt, zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich, wobei er immer wieder nachsah, ob Kelsi immer noch zu ihnen sah. Irgendwann riss sich die Pianistin los, stand auf und lief wortlos davon. "Hey Kelsi, was ist denn?! Wo willst du denn hin?!", rief Troy ihr nach, doch die Braunhaarige gab ihm keine Antwort mehr. "Lass sie...ich weiß, wieso sie weggelaufen ist", murmelte Gabriella. "Achja und wieso?" "Schau doch mal nach vorne", meinte sie dann. Er folgte ihrem Blick und entdeckte nun auch die beiden, die immer noch unter dem Baum standen und sich anscheinend gar nicht mehr voneinander lösen konnten. "Ich glaub's ja nicht...dass er sich das wirklich noch traut", knurrte Troy verärgert. "Ja, wenn er sie schon hintergeht und sie dann einfach abserviert, könnte er sie wenigstens in Ruhe lassen", stimmte Chad ihm zu. "Was meinst du, sollen wir hingehen und etwas sagen?", fragte Troy dann. "Ich glaube nicht, dass das Sinn machen würde, es würde ihn nicht interessieren", antwortete Chad resigniert. "Stimmt auch wieder, es wäre ihm egal", seufzte Taylor. In diesem Moment bemerkten die beiden wohl, dass Kelsi längst nicht mehr da war, denn sie lösten sich voneinander und gingen dann grinsend weg. Die anderen sahen ihnen böse nach. "Na warte, irgendwann werden wir dich noch in die Finger bekommen, Jason", murmelte Troy und ballte die Hand zu einer Faust. "Es hat keinen Sinn, wenn wir uns jetzt unnötig aufregen. Wir sollten Kelsi suchen", meinte Gabriella. Die anderen nickten zustimmend und standen auf. Schnell rollte Taylor die Decke zusammen und stopfte sie zurück in ihren Rucksack, bevor sie sich auf die Suche nach der Pianistin machten. Die hatte sich inzwischen unter einen Baum gesetzt, nachdem sie dachte, weit genug weg zu sein. Völlig verzweifelt zog sie ihre Knie an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht darin. Immer wieder schüttelte ein heftiges Schluchzen ihren Körper. "Verdammt nochmal...wieso tut er das immer wieder...? Wieso kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen und mit seiner Kate glücklich werden...? Es hat schon genug wehgetan, dass er mich hintergangen hat, aber deswegen muss er mir doch nicht immer noch wehtun...Wenn er doch nur aus meinem Leben verschwinden würde", murmelte sie leise vor sich hin. Sie wusste nicht, wie lange sie so da saß, doch plötzlich hörte sie, wie Schritte auf sie zukamen und im nächsten Moment tippte sie jemand an der Schulter an. Erschrocken hob sie den Kopf und erblickte ein Mädchen vor sich, das sie nicht kannte. "Hey, ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. "Oh...ähm...klar", stotterte Kelsi etwas überrumpelt vor sich hin. "Ach übrigens, ich bin Emily und das ist mein Bruder Michael. Und wie heißt du?", fragte die Rothaarige freundlich. "Ich bin Kelsi", antwortete die Pianistin leise. "Bist du neu hier?", fragte Emily weiter. "Nein, ich bin mit der Schule hier, wir sind auf Klassenfahrt", erklärte sie. "Verstehe, war 'ne gute Idee von euren Lehrern", lächelte die Rothaarige. Kelsi nickte. "Wieso sitzt du hier alleine? Emily und ich haben dich weinen gehört", meldete sich Michael zu Wort. Kelsi seufzte und fing dann an, ihnen die Geschichte zu erzählen. Als sie geendet hatte, schwiegen die Geschwister zunächst. "Ich glaub's nicht...reicht es ihm etwa nicht, dass er dich schon genug verletzt hat?", ergriff Emily schließlich wieder das Wort. "Wahrscheinlich nicht...sonst würde er das nicht tun. Ich sehe immer noch das Lächeln der beiden vor mir. Es macht ihnen Spaß mich so zu sehen", murmelte Kelsi niedergeschlagen. "Mach dir keine Gedanken, du musst lernen, das zu ignorieren, dann wird es ihnen irgendwann langweilig und sie werden von ganz alleine aufhören", meinte Michael. "Er hat Recht, steh einfach darüber und zeig ihm, dass du ihn nicht brauchst. So einem weint man doch nicht hinterher. Er ist nicht eine deiner Tränen wert, Kelsi. Zeig ihm, dass du nicht auf ihn angewiesen bist und dass du sehr gut ohne ihn zurecht kommst. Irgendwann wirst du jemanden finden, der es ehrlich mit dir meint und der dich so liebt, wie du bist und der dir nicht wieder wehtun wird", sagte Emily aufmunternd. "Ich glaube, denjenigen habe ich schon gefunden", gestand die Pianistin. "Na also, hast du es ihm schon gesagt?", fragte Emily interessiert. "Nein, das ist es ja gerade...ich trau mich einfach nicht, ich weiß ja noch nicht einmal, ob er das gleiche für mich empfindet", antwortete die Braunhaarige. "Aber, wenn du es nicht versuchst, wirst du es nicht herausfinden und dann kann es vielleicht irgendwann zu spät sein", meinte Michael. "Da ist was dran. Du kannst es nur herausfinden, wenn du es ihm sagst. Versuch doch einfach mal, in der Zeit, in der ihr noch hier seid, ein bisschen näher an ihn heranzukommen", sagte auch seine Schwester. "Naja, wir sind uns schon ziemlich nahe gekommen...er hätte mich fast geküsst, aber dann ist seine Zwillingsschwester dazwischengeplatzt und ist ausgeflippt." Kelsi verdrehte die Augen. "Na super...aber daran würde ich mich gar nicht stören. Wenn er dich wirklich liebt, wird ihn seine Schwester nicht davon abhalten, mit dir zusammen zu sein", sagte die Rothaarige lächelnd. "Du hast Recht...", antwortete Kelsi und lächelte nun wieder leicht. "Konnten wir dich wenigstens ein bisschen aufmuntern?", fragte Michael dann. "Ja, es geht mir schon viel besser, danke, ihr beiden", lächelte die Pianistin. "Gerngeschehen." Die Geschwister lächelten zurück. In diesem Moment stießen die anderen zu ihnen. "Kelsi, hier bist du", sagte Gabriella erleichtert und ließ sich neben ihr nieder. "Es ist alles in Ordnung", versicherte ihr die Angesprochene lächelnd. "Wirklich? Wir haben dich überall gesucht. Wir befürchteten schon, dass du den Park verlassen hast, weil Jason vorhin wieder mit Kate vor dir rumgeknutscht hat", erklärte Troy. "Ich brauchte einfach ein wenig Zeit für mich. Aber es geht mir schon wieder viel besser. Die beiden hier haben mich aufgemuntert", lächelte Kelsi, wobei sie auf die beiden Geschwister deutete. Jetzt bemerkten sie auch die anderen. "Oh, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt, wir sind Emily und Michael. Ich vermute, dass ihr ihre Freunde seid, oder?", fragte Emily und lächelte die anderen an. "Ja, sind wir. Wir gehen alle zusammen in eine Klasse. Danke, dass ihr euch um sie gekümmert habt", antwortete Taylor. "Schon in Ordnung, haben wir gerne gemacht", erwiderte Michael lächelnd. "Seid ihr hier in New York aufgewachsen?", fragte Chad dann interessiert. "Ja, wir sind seit wir denken können hier. Unsere Eltern haben früher mal in England gewohnt, bevor sie dann hieher gezogen sind, aber da gab es uns noch nicht", erklärte Emily. "Ist ja interessant. Hey, habt ihr morgen schon etwas vor?", fragte Troy dann plötzlich. Die Geschwister sahen sich kurz an, doch dann schüttelten sie gleichzeitig die Köpfe. "Nicht, dass wir wüssten, wieso fragst du?", fragte die Rothaarige. "Naja, wir haben für morgen eine Stadtbesichtigung geplant, haben unsere Lehrer zumindest vorhin erzählt, und da können wir wahrscheinlich alleine durch die Stadt gehen. Ich wollte euch fragen, ob ihr vielleicht Lust hättet, uns morgen dorthin zu begleiten. Es wäre nicht schlecht, jemanden dabei zu haben, der sich hier auskennt", grinste Troy. "Hey, das ist eine super Idee", stimmte Chad ihm zu. "Klar, warum nicht. Wann geht ihr denn los?", wollte Michael wissen. "Wahrscheinlich morgen Mittag um zwölf", antwortete Gabriella. "Gut, wir wär's, wenn wir euch unsere Handynummern geben, dann könnt ihr uns anrufen und uns Bescheid sagen, wann ihr losgeht, dann können wir einen Treffpunkt ausmachen", schlug Emily vor. "Ja, eine gute Idee, warte, ich gebe euch meine Handynummer, die dürfte ausreichen", meinte Gabriella und kramte etwas zum Schreiben aus ihrem Rucksack. Schnell kritzelte sie ihre Nummer auf den Zettel, riss das Stück dann ab und übergab es an die Geschwister. Dann gab sie das restliche Stück Papier an die beiden weiter, worauf Michael sowohl seine, als auch Emilys Nummer draufschrieb und Gabriella zurückgab. "Vielen Dank, also sehen wir uns dann morgen. Ich schätze, wir müssen langsam zurück, oder Chad?", fragte sie dann. Der nickte, als er auf seine Uhr schaute. "Ja, es ist gleich sechs. Wir sollten uns auf den Weg machen." "Gut, also dann, bis morgen, ihr beiden", lächelte Gabriella. "Ja, bis morgen", antworteten sie. Sie verabschiedeten sich voneinander und die Freunde gingen dann zurück zum Tor, das aus dem Park hinausführte, wo schon fast die ganze Klasse stand. Kurz darauf erschienen auch die Lehrer, die die Schüler nochmal kurz durchzählten und sich dann gemeinsam mit ihnen auf den Weg zurück ins Hotel machten. Am nächsten Tag trafen sie sich wieder pünktlich um zwölf im Foyer. Heute durften sie endlich mal machen was sie wollten. Alle waren schon aufgeregt, immerhin hatten sie gehört, dass man in New York super einkaufen konnte. Endlich kam auch Mrs. Darbus und sie gingen los. "Hast du dein Handy dabei?", fragte Troy, während er neben Gabriella herlief. "Klar, ich werde Emily gleich mal anrufen", antwortete sie und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Nachdem sie es gefunden hatte, wählte sie Emilys Nummer und wartete, bis die Rothaarige sich meldete. Kurz darauf hob diese auch ab. «Ja?» «Hallo, Emily, ich bin es, Gabriella», meldete sie sich. «Hey, seid ihr schon losgelaufen?» «Ja, gerade eben. Wir kommen in einer viertel Stunde am Central Park vorbei. Wie wär's, wenn wir uns dort wieder treffen?», schlug Gabriella dann vor. «Ja, geht in Ordnung, Michael und ich werden uns gleich auf den Weg machen, bis gleich», stimmte sie zu. «Alles klar, bis gleich» Die beiden legten auf und während die Schulgruppe weiter Richtung Central Park lief, machten sich die Geschwister auf den Weg dorthin. Kurz darauf kam der Park auch schon in Sicht und die Freunde konnten die beiden schon von Weitem sehen. "Da sind sie ja", stellte Taylor fest und winkte ihnen kurz zu; die Geschwister winkten zurück. Als sie bei ihnen angekommen waren, mischten sich die beiden unauffällig unter die Gruppe. "Hat ja wunderbar geklappt", meinte Emily lächelnd. "Ja, scheint auch keiner etwas gemerkt zu haben", antwortete Gabriella und schaute sich um. Tatsächlich schien keiner zu bemerken, dass sich ihnen zwei blinde Passagiere angeschlossen hatten. Gemeinsam liefen sie bis in die Innenstadt, bis die Lehrer schließlich stehenblieben und folglich auch die Gruppe Halt machte. "So, ab hier könnt ihr hingehen, wo ihr wollt. Allerdings gilt auch hier, dass ihr euch in einer Gruppe von mindestens drei Leuten bewegt. Ihr habt jetzt genau fünf Stunden Zeit, um euch hier umzusehen oder auch einkaufen zu gehen. Um halb sechs treffen wir uns alle wieder hier. Und wehe, wenn ich einen von euch suchen muss, weil er zu lange in einer Schlange an der Kasse steht. Erledigt euren Kram also rechtzeitig. So, das wäre alles, ihr könnt gehen", meinte Mrs. Darbus dann und entfernte sich mit den anderen Lehrern von den Schülern. "Also dann, wo gehen wir zuerst hin?", fragte Emily gut gelaunt. "Keine Ahnung, schlagt ihr etwas vor, wir folgen euch", antwortete Chad. "Okay, dann würde ich vorschlagen, dass wir zuerst einmal die Läden ein bisschen unsicher machen, das ist doch bestimmt auch im Interesse der Mädchen, stimmts?" Fragend schaute Michael die vier Mädchen an, die daraufhin eifrig nickten. Also machten sie sich auf den Weg in den nächsten Klamottenladen. Dort angekommen blieben sie erst einmal am Haupteingang stehen. "Wie wär's, wenn wir uns trennen? Vielleicht findet ihr ja auch etwas. Dann könnten wir uns in ungefähr einer halben Stunde hinten an den Umkleidekabinen treffen", schlug Taylor vor. "Eine gute Idee. Unsere Fremdenführer haben wir ja dabei", grinste Troy. "Sehr richtig, also abgemacht?", fragte die Schwarzhaarige nach. "Abgemacht", stimmten die Jungs zu. "Also, dann bis in einer halben Stunde", sagte Taylor noch, bevor sie den anderen, die schon voraus gegangen waren, folgte. Eine halbe Stunde später trafen sie sich wie ausgemacht bei der Anprobe. Während die Jungs lediglich zwei paar Hosen und zwei T-shirts über dem Arm hängen hatten, waren die Mädchen wortwörtlich mit Klamotten beladen. "Habt ihr sie noch alle? Habt ihr etwa den ganzen Laden ausgeräumt, oder was?", fragte Chad ungläubig. "Nein, nicht annähernd, da würden wir die ganuen fünf Stunden und noch länger brauchen", grinste Taylor. "Wie auch immer, lasst uns die Sachen anprobieren", ging Kelsi dazwischen. Die anderen nickten zustimmend und jeder ging in eine Kabine, zum Glück gab es hier viele davon. Nachdem sie unzählige Klamotten anprobiert hatten, hatten sie schließlich eine Auswahl getroffen und waren gerade auf dem Weg zur Kasse. "Ein Glück, dass wir so viel Geld dabei haben", meinte Taylor, als sie sich den Kleiderberg, den sie über ihrem Arm trug, betrachtete. "Allerdings, sonst müssten wir ja die ganzen Sachen hierlassen", stimmte Gabriella lachend zu. Schließlich hatten alle bezahlt und sie traten aus dem stickigen Kaufhaus hinaus in die frische Nachmittagsluft. "Wo gehen wir als nächstes hin?" Fragend schaute Troy in die Runde. "Keine Ahnung, was sagen unsere Fremdenführer?", wandte sich Gabriella an die Geschwister. "Lasst uns in diese Richtung gehen", antwortete Emily und zeigte nach rechts, "in dieser Gegend gibt es noch viele andere Geschäfte. Dort könnten wir uns noch ein bisschen umsehen und uns danach vielleicht ein ruhiges, kleines Café suchen." Die anderen stimmten zu und so machten sie sich auf den Weg, um noch einige andere Läden unsicher zu machen. Nach knapp zwei Stunden hatten sie sämtliche Geschäfte abgeklappert und ließen sich nun in einem kleinen Café nieder, das in der Stadtmitte lag. "Mann, so eine Shoppingtour kann ganz schön müde machen", seufzte Kelsi. "Allerdings", stimmte Taylor ihr zu. "Das war noch längst nicht alles. Um die ganze Stadt zu durchstreifen, reicht uns die Zeit gar nicht", meinte Michael. "Schade eigentlich, es ist wirklich interessant, vor allem, wenn man jemanden dabei hat, der sich hier auskennt", sagte Gabriella lächelnd. "Also machen wir unseren Job gut?", fragte Emily grinsend. "Sehr gut", bestätigte Chad. "Das hört man gern", lächelte ihr Bruder. "Wie lange seid ihr eigentlich noch hier?", fragte die Rothaarige dann. "Morgen ist unser letzter Tag", sagte Gabriella ein bisschen traurig. "Zu dumm, das war die beste Klassenfahrt, die wir bis jetzt hatten", meinte Taylor. "Das stimmt, da haben sie sich endlich mal etwas Gutes einfallen lassen", stimmte Kelsi ihr zu. "Vielleicht kommt ihr ja mal wieder her, wer weiß, vielleicht im Urlaub. Bleiben wir trotzdem in Kontakt?", fragte Emily. "Klar, wir haben ja eure Nummer, wir können ja ab und zu miteinander telefonieren", lächelte Gabriella. Die Geschwister nickten. Noch eine ganze Weile saßen sie in diesem Café und unterhielten sich. Doch schließlich schaute Troy auf die Uhr. "Hey, schaut mal. Wir müssen gleich wieder am Treffpunkt sein", meinte er. "Verdammt, du hast Recht. Mrs. Darbus wird uns umbringen, wenn wir nicht rechtzeitig sind!", rief Taylor aus. Schnell standen sie auf und bezahlten, ehe Emily und Michael sie wieder an den Treffpunkt brachten. Kurz darauf waren sie auch schon an ihrem Ziel angekommen; gerade noch pünktlich. "Also dann, hier trennen sich unsere Wege also", meinte Emily dann lächelnd. "Ja, scheint so. Vielen Dank, dass ihr uns die Stadt ein bisschen gezeigt habt, es war wirklich schön", sagte Gabriella lächelnd. "Ja, vielen Dank", sagten auch die anderen. "Das haben wir doch gern gemacht, es war wirklich super. Ich hoffe doch, dass wir uns irgendwann mal wiedersehen", lächelte die Rothaarige. "Das hoffen wir doch auch", grinste Chad. "Also dann, wir bleiben in Kontakt. Emily und ich werden von hier aus nach Hause gehen", sagte Michael dann. "Wir sehen uns, bye", sagten alle im Chor. "Bye, bis irgendwann mal", lächelten die Geschwister, bevor sie sich umdrehten und sich von ihnen entfernten. Kaum waren sie um die Ecke verschwunden, tauchten auch schon die Lehrer auf. Schnell zählten sie die Schüler durch, ehe sie sich auf den Rückweg ins Hotel machten. Dann war es soweit, der letzte Tag war angebrochen. Gerade hatten sie ihr Frühstück beendet, nachdem ihnen die Lehrer mitgeteilt hatten, dass sie sich an ihrem letzten Tag in New York die Brooklyn Bridge anschauen würden. Pünktlich um neun trafen sie sich wieder im Eingangsbereich des Hotels. Kurz darauf erschienen auch schon die Lehrer und sie machten sich auf den Weg. Eine halbe Stunde später kamen sie an ihrem Ziel an. Wie auch schon am Times Square gab es hier sehr viel Verkehr. "Ein Glück, dass hier so viele Autos vorbeifahren", grinste Troy Gabriella zu. "Wieso, was meinst du?", fragte sie und schaute ihn etwas verwirrt an. "Naja, vielleicht müssen wir uns so nicht den langweiligen Vortrag von Mrs. Darbus anhören", antwortete er und grinste noch breiter. Gabriella lachte leise. "Ich glaube nicht, dass sie dir diesen Gefallen tun wird." Sie sollte Recht behalten, denn in diesem Moment stellte sich Mrs. Darbus vor die Klasse und vergewisserte sich, indem sie ihre Stimme etwas hob, dass auch noch die hinteren Reihen sie verstehen konnten. "Das wird wohl nichts, Troy", grinste Gabriella nun. "Man hätte es ja mal probieren können", seufzte er und gab sich seinem Schicksal, sich Mrs. Darbus' Vortrag über die Brooklyn Bridge anzuhören, hin. "Die Brooklyn Bridge wurde 1883 vollendet und war zur damaligen Zeit die längste Hängebrücke der Welt. Der Ingenieur John August Roebling konstruierte dieses Wunder der Technik, überlebte die Fertigstellung allerdings nicht. Sein Sohn vollendete das Werk. Um zu prüfen, ob die Brücke große Gewichte tragen kann, wurde der Zirkus Barnum mit zahlreichen Elefanten hinüber geschickt. Vom höher gelegenen Gehweg ist die Skyline von Manhattan in der Ferne und die gotischen Bögen der Brückenpfeiler aus nächster Nähe zu sehen. Fast unter der Brücke befindet sich das edle "River Café" im Stadtteil Brooklyn", endete Mrs. Darbus. Unmittelbar nachdem sie mit ihrem Vortrag fertig war, fingen die Schüler auch schon wieder an zu reden, anscheinend hatten sie ihr gar nicht richtig zugehört und stattdessen die riesige Brücke bewundert. "So, wir werden jetzt diesen höhergelegenen Gehweg, von dem ich eben gesprochen habe, entlanggehen und danach haben wir beschlossen, noch einmal in den Central Park zu gehen, wo wir dann unseren Abschluss zu dieser Klassenfahrt noch machen werden", erklärte Mrs. Darbus. Die Schülermenge murmelte zustimmend, als Zeichen, dass sie verstanden hatten. Die Lehrer gingen voraus, die Schüler folgten ihnen. Eine Stunde später saßen die beiden Klassen auf der Wiese im Central Park und warteten darauf, was ihnen die Lehrer noch mitzuteilen hatten. "So, wir sind jetzt also fast am Ende unserer Klassenfahrt angekommen. Als erstes wollen wir euch sagen, dass wir die Fahrt wirklich sehr angenehm empfunden haben. Wir finden es sehr gut, dass es keine Zwischenfälle gegeben hat und dass es auch keine großen Auseinandersetzungen gab. Wenn ihr euch auch weiterhin in der Schule und auch an Wandertagen so verhaltet, werden wir die nächste Klassenfahrt ebenfalls in eine größere Stadt unternehmen", erklärte Mrs. Darbus lächelnd. Die Schüler grinsten sich gegenseitig breit an und hörten dann weiter zu. "Da ihr euch alle durch unsere Vorträge gequält habt, steht euch der Rest des Nachmittages und auch der Abend frei. Morgen früh um acht gibt es wie gewohnt Frühstück. Danach werdet ihr eure Koffer packen und eure Zimmer in Ordnung bringen, bevor wir uns alle wieder im Foyer treffen. Um Punkt zehn Uhr fährt unser Bus. Also kommt bitte nicht zu spät, wenn ihr dem Bus nicht hinterher rennen wollt", sagte die blonde Lehrerin mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, "habt ihr noch irgendwelche Fragen?" Als keiner die Hand hob, ließ sie sie schließlich gehen, worauf sich alle im Park verteilten. Die fünf Freunde hatten sich wieder unter einen Baum gesetzt, der ihnen genug Schatten spendete. "Das war echt die beste Klassenfahrt, die wir je unternommen haben", meinte Troy grinsend. "Da hast du Recht, soetwas sollten sie unbedingt öfters machen. Schade, dass es schon fast vorbei ist", seufzte Taylor. "Ach kommt, wir haben doch immer noch ein bisschen Zeit", meinte Gabriella aufmunternd. "Du hast Recht, wir sollten die Zeit noch nutzen", murmelte Kelsi, ohne ihre Freundin anzusehen. "Wie meinst du das?", fragte Chad. "Ach, nicht so wichtig", antwortete die Pianistin und lächelte ihn an. Die beiden Jungs kauften ihr das vielleicht ab, aber Taylor und Gabriella durchschauten sie sofort; sie wussten, dass es irgendwas mit Ryan zu tun haben musste. Am Abend waren sie alle wieder im Hotel. Wie versprochen durften sie tun und lassen was sie wollten. Während die anderen sich wieder in der Sporthalle vergnügten, zog es Kelsi vor, nach draußen in den Hotelpark zu gehen und sich dort ein bisschen auf einer Bank niederzulassen, um sich die Sterne anzusehen. Sie wusste nicht, wie lange sie schon dort saß, doch plötzlich hörte sie, wie sich ihr Schritte näherten. Sofort hob sie ihren Blick und erkannte Ryan, der plötzlich vor ihr stand. Sofort fing ihr Herz an, schneller zu schlagen. Mittlerweile war ihr bewusst geworden, dass sie ihn liebte, doch sie traute sich einfach nicht, es ihm zu sagen. Was, wenn er sie gar nicht liebte? Wenn er sie auslachen und zurückweisen würde? Aber da kamen ihr wieder Michaels Worte in den Sinn. Wenn sie es nicht versuchte, würde sie es niemals herausfinden. Sie schluckte hart, jetzt oder nie! "Hey, Kelsi. Ganz alleine hier draußen?", fragte er lächelnd, als er bei ihr angekommen war. "Oh...ähm...ja...die anderen sind in der Sporthalle und ich wollte etwas frische Luft schnappen", sagte sie leise. "Ich hatte dieselbe Idee. Was dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?", fragte der Blonde. Schnell schüttelte sie den Kopf und rutschte ein Stück zur Seite, woraufhin er sich neben sie setzte. Eine Zeit lang herrschte Stille. Kelsis Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals und sie befürchtete schon, dass Ryan das aufgeregte Pochen hören konnte. Sie musste sich einfach dazu durchringen, sonst würde er wieder aufstehen und einfach gehen. Sie atmete noch einmal tief durch und sprach ihn dann schließlich doch an. "Ryan...?" "Ja?" Fragend sah er sie an. "Ich ähm...wollte dir etwas sagen...", fing sie an, brach aber wieder ab. Verwirrt schaute der Blonde sie weiterhin an. "Kelsi, wenn du mir etwas sagen willst, dann tu es doch einfach. Es ist nichts so schlimm, als dass wir nicht darüber reden könnten", ergriff er schließlich das Wort und lächelte sie an. Dadurch fasste die Pianistin wieder ein bisschen mehr Mut und rang sich doch dazu durch, weiterzusprechen. "Ich ähm...habe lange nachgedacht. Damals, als Jason mich einfach so abserviert hat, war ich am Boden zerstört und ich war dir so dankbar, dass du mich wieder aufgebaut hast, dass du für mich da warst und mir zugehört hast, wenn es mir schlecht ging. Ich hatte damals schon so ein merkwürdiges Gefühl, aber damals wusste ich noch nicht, was zu bedeuten hatte. Ich habe dich immer für einen sehr guten Freund gehalten, aber in letzter Zeit war ich mir nicht mehr sicher, ob diese Gefühle nicht über Freundschaft hinausgingen. Und vor einigen Tagen ist mir dann schließlich bewusst geworden, dass...dass...dass ich mich in dich verliebt habe", brachte sie schließlich heraus. So, jetzt war es heraus. Jetzt lag es an ihm, wie er reagieren würde. Eine Zeit lang schwieg der Blonde und Kelsi wurde zusehends nervöser. Doch dann ergriff er doch das Wort. "Kelsi...ich erwidere deine Gefühle...schon damals, als du mit Jason zusammen warst habe ich dich geliebt. Aber ich hatte akzeptiert, dass du dich für ihn entschieden hast. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass er nur mit dir spielen würde, aber ich wollte dir nichts von meinen Bedenken sagen, weil ich deine Beziehung nicht gefährden wollte. Es tat mir furchtbar weh, als du so am Boden zerstört warst, ich wollte unbedingt für dich da sein, dir zeigen, dass ich bei dir bin, dass du jemanden hast, der dir zur Seite steht. Und ich habe ebenfalls lange darüber nachgedacht und versucht meine Gefühle zu verdrängen, da ich befürchtete, du würdest so schnell niemandem mehr vertrauen. Aber jetzt ist alles wieder hochgekommen und ich kann meine Gefühle einfach nicht mehr länger verstecken...ich liebe dich auch, Kelsi", endete er lächelnd. Einen Moment schaute sie ihn perplex an, doch dann strahlte sie über's ganze Gesicht und warf sich in seine Arme. "Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich bin", murmelte sie, während sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge verbarg. "Doch, ich glaube es dir. Ich verspreche dir, dir nie wehzutun und immer für dich da zu sein, egal was passiert", lächelte er und drückte sie noch näher an sich. "Das hast du schön gesagt", murmelte sie, "aber was ist mit deiner Schwester? Sie wird nicht gerade begeistert darüber sein." "Vergiss Sharpay. Nur wir beide zählen", antwortete Ryan und küsste sie sanft. "Du hast Recht", murmelte Kelsi und erwiderte den Kuss. Noch eine ganze Weile saßen sie so da, genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen. Doch schließlich beschlossen sie, wieder zurück ins Hotel zu gehen. Immerhin war es schon spät und sie wollten nicht, dass sich die anderen noch Sorgen machten. Im zweiten Stock trennten sie sich und jeder ging auf sein Zimmer. Am nächsten Morgen erzählte Kelsi den anderen beim Frühstück, was sich am Vorabend ereignet hatte. Als sie geendet hatte, starrten sie alle verblüfft an. "Meinst du das ernst?", fragte Taylor, als sie ihre Sprache wiederfand. Kelsi nickte hastig. "Wow, das ist ja super, Kelsi. Hätte nicht gedacht, dass du dich so schnell wieder auf eine Beziehung einlässt", grinste Troy und klopfte ihr auf die Schulter. "Naja, ich denke, bei Ryan ist sie gut aufgehoben", lächelte Gabriella. "Das glaube ich auch und so zeigst du Jason, dass du ihn nicht brauchst", meinte Chad grinsend. "Sehr richtig, Jason ist Geschichte", antwortete Kelsi breit grinsend. In diesem Moment stand Mrs. Darbus von ihrem Platz auf und verschaffte sich mit einem lauten Räuspern Aufmerksamkeit. "So, wenn ihr fertig seid, werdet ihr gleich auf eure Zimmer gehen und eure Koffer packen. In eineinhalb Stunden steht der Bus vor der Tür", erklärte sie. Daraufhin standen alle murmelnd auf und strömten hinaus, um ihre Koffer packen zu gehen. "Jetzt kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen, oder?", fragte Gabriella, während sie ein paar T-shirts in ihren Koffer packte. "Allerdings, die Klassenfahrt hat wirklich sehr viel gebracht", lächelte Taylor. "Stimmt genau und unsere Kelsi ist jetzt endlich wieder glücklich, stimmts?", fragte Gabriella lächelnd an die Pianistin gewandt, woraufhin die nickte und das Lächeln erwiderte. "Verdammt, schaut mal auf die Uhr. In einer halben Stunde kommt der Bus. Wir müssen uns beeilen, sonst müssen wir hinterher rennen!", rief Taylor aus und schaute auf die Uhr. "Du hast Recht, los Beeilung Mädels", sagte Gabriella und suchte weiterhin ihre Sachen zusammen. Pünktlich um zehn waren alle im Foyer versammelt. Der Bus stand schon vor dem Hotel und wartete darauf, die Schüler und ihre Lehrer nach Hause zu bringen. Schnell zählten sie die Schüler durch und als sie sicher waren, dass alle da waren, ging Mrs. Darbus an die Rezeption und checkte aus, bevor sie hinaus auf den Hotelparkplatz gingen. "So, dann steigt mal alle ein, es geht gleich los", sagte die Blonde dann. Laut schwatzend stiegen die Schüler ein und suchten sich Sitzplätze. "Es war wirklich super, oder?", fragte Taylor und schaute nochmal auf ihr Hotel, als der Bus losfuhr. "Ja, vielleicht kommen wir ja mal wieder her", antwortete Gabriella. "Ganz bestimmt", meinte Kelsi lächelnd. Schließlich hatten sie den Hotelparkplatz verlassen und gut gelaunt fuhren sie Richtung Heimat. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's mal wieder. Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber mir sind einige andere Dinge dazwischen gekommen... Trotzdem möchte ich mich für die Kommis bedanken, auch wenn es nicht viele waren. Ich hoffe mal, dass euch das Kappi gefallen hat. Bis dann Haku_2910 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)