Killerspiel von fukuyama (Happy Valentine's Day!) ================================================================================ Epilog: And what about the game...? ----------------------------------- Alles hat ein Ende. Und merkwürdigerweise schreibe ich Enden echt gerne. *heul* Auch, wenn mein Traumende schlecht ausgeht. Viel Spaß und DANKE! °*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*° And what about the game…? Es war Donnerstag, der unsägliche Tag. Es war Schule. Es war letzte Stunde. Ich lag auf dem Schuldach und schwänzte den Unterricht zusammen mit meinem Mörder. Es war unglaublich - einfach nicht zu fassen. Vor drei Tagen hatte ich die Spieleinladung des Pharaos angenommen, die Schrecken aller Schrecken durchgestanden, die schlimmste Kitschsammlung meines Lebens bewundern, morden, töten und küssen dürfen. Joey Wheeler und Seto Kaiba vernichtend geschlagen, Yugi Mutou um ein Haar vom Leben befreit, dem Pharao entkommen, Teas andere Seite kennen gelernt… Und jetzt? Jetzt lag ich auf unserem Schuldach, das Gott sei Dank noch keine Solarzellen hatte (die Sicherheitsvorkehrungen wären dann sicher strenger gewesen, denke ich), ließ mir die Sonne auf das Haupt scheinen - was an sich sehr ungewöhnlich war für den Februar, aber anscheinend hatten selbst die Götter begriffen, dass wir den unsäglichen Tag feierten - und schüttelte den Kopf angesichts der Tatsache, dass neben mir mein seit einem Jahr härtester Konkurrent lag, mit mir die Schule schwänzte und das sichtlich zu genießen schien, während es mir mehr oder weniger gleichgültig war. Wer Sayyid genossen hatte, sehnte sich nicht mehr nach der Bildung, die einem sagen würde, dass er irren Schrott gedichtet hatte, hinter dem die irren Professoren und durchgeknallten Japanischlehrer von heute doch tatsächlich einen tieferen Sinn zu finden versuchten. Vielleicht sollte ich meinen Nebenliegenden mal mit dieser Dichtung belästigen… „Will ich“, fragte Mariku und drehte sich auf die Seite, um mir ins Gesicht schauen zu können, der ich zu ihm hinauf schielte, „Will ich wirklich wissen, an was für üble Sachen du gerade denkst?“ Unwillkürlich musste ich wieder grinsen. Konversation mit Mariku hatte schon ihre unleugbaren angenehmen Seiten, das musste ich zugeben. „Ich? Ich bin nur ein wenig deprimiert, weil ich dich bloß noch zwei Sekunden hätte hinhalten müssen, damit du mich nicht besiegt hättest.“ Mariku lachte und ließ sich wieder auf den Rücken fallen, was ich mit einem Stirnrunzeln kommentierte, weil nun ich mich aufsetzen musste, um ihn ansehen zu können. „Ach, wer spricht denn von besiegen? Ich hätte dich ja eher einen Märtyrer genannt, weißt du?“ „Na sicher doch!“, knurrte ich, meine lächelnden Augen hinter einer Haarsträhne versteckend. „Vielleicht war es ja auch einfach simple Dummheit?“ Einen Moment schwiegen wir beide in der selben Verwunderung, dass es tatsächlich meine Person war, die diesen Satz ausgesprochen, dieses Adjektiv in Verbindung mit mir selbst in ein Wortgefüge eingereiht hatte. Dann schüttelte Mariku sachte den Kopf, was ich an der Bewegung seiner abstehenden Haare ausmachen konnte, die ich aus dem Augenwinkel sah. „Also, ich fand das Spiel trotzdem sehr lustig“, sagte er grinsend und drehte dabei mir den Kopf zu. „Du etwa nicht?“ „Ach, unheimlich!“, antwortete ich und konnte mir einfach nicht vorstellen der einzige zu sein, der hörte, dass ich beinah in Sarkasmus ertrank. „Ich hatte derart angenehme Opfer, da kann man ja gar nicht anders, als dieses Spiel zu lieben!“ Mariku antwortete erst nicht und ich dachte, er unterdrückte ein Lachen, denn ich hatte ihn über meine überaus glücklichen Fälle bereits vor einigen Stunden aufgeklärt, aber dann starrte er wieder wie ich in den Himmel, der strahlend blau und zum greifen nah über unseren Köpfen hing und fragte: „Was meinst du: Warum hat Yami dieses merkwürdige Spiel überhaupt ins Leben gerufen?“ Ich dachte kurz nach, dann schüttelte ich resignierend den Kopf und rollte mich herum, um halbwegs auf Mariku zu landen. Sein verblüfftes Augenbrauenhochziehen kommentierte ich mit: „Glaubst du, ich will mir den Hals verrenken, oder was?“ Seine Augen blitzten amüsiert auf, er grinste und zog dann mein linkes Bein weiter auf die andere Seite seiner Hüfte, was unsere Position natürlich stabiler machte, aber irgendwie auch sehr viel zwei… nein, das war nicht mehr zweideutig, Das war eindeutig eindeutig. Da allerdings die Sonne schien, mich träge machte und ich sowieso eher mit Faulheit denn mit Hyperaktivität gesegnet bin, blieb ich einfach mal liegen und schüttelte über seine Aktion nur grinsend den Kopf. Dieser Spinner hatte sie eindeutig nicht mehr alle. „Also?“, fragte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während ich meine unter meinem Kinn verschränkte. „Was denkst du nun?“ „Hm“, sagte ich und dachte gespielt angestrengt nach, bevor ich ihm wieder in die Augen blickte und meinen Vermutungen freien Lauf ließ. „Naja, wer weiß? Ich habe ne Menge Theorien, weißt du? Vielleicht wollte er tatsächlich einfach ne Starthilfe für die eher Schüchternen schaffen? Vielleicht wollte er aber auch über diese Art und Weise an Tea rankommen?“ Mariku lachte auf und warf grinsend ein: „Falls er überhaupt auf diese Tea steh!“ Ich grinste ebenfalls und dachte daran, wie sie sich normalerweise gab. „Weißt du, eigentlich ist sie ganz okay - manchmal. Kommt drauf an, ob sie gerade einen auf beste Freundin oder auf Miststück macht. Ist mir auch erst diese Woche aufgefallen, aber wer weiß schon, was der Pharao weiß? Vielleicht wollte er auch einfach den Sadisten raushängen lassen und hat es gut getarnt?“ „Gut getarnt?“, fragte Mariku und sah skeptisch zu mir hoch. „Spätestens seit ich dich töten musste, ist doch wohl jede Tarnung aufgeflogen, oder?“ Ich starrte ihn an. So was gab es gar nicht. „Bitte? Also ich finde, aus dieser Begegnung solltest zumindest du letzte Möglichkeit ausschließen können!“ Mariku grinste. „Einbildung ist auch Bildung.“ „Tja“, setzte ich unerschütterlich dagegen. „Jetzt weißt du zumindest, warum ich nicht in die Schule muss.“ Nebenbei registrierte ich ganz am Rande Marikus Atmung. Ist so’n Ding, das einem meistens gar nicht auffällt, wenn man auf jemandem draufliegt - also, zumindest mir ist das nie großartig aufgefallen. Vielleicht war ich auch anderweitig abgelenkt, wer weiß das schon? Ich grinste und robbte weiter nach oben, sodass ich direkt in Marikus Ohr sprechen konnte und mein Atem sein Ohr streifte: „Und die letzte Möglichkeit, die mir einfällt, ist, dass er uns damit ein Stück Lebensphilosophie verdeutlichen wollte.“ Mariku schielte mich von unten herauf an. „Lebensphilosophie?“ hauchte er in mein Ohr. „Yami und eine Lebensphilosophie, die man aus dem Killerspiel ableiten kann? Erzähl!“ Ich grinste und öffnete den Mund, um meine unendliche Weisheit zu verbreiten. Leider kam ich nicht dazu. „Ihr redet doch nicht etwa über mich, oder?“, fragte der Pharao und stieß sich vom Türrahmen ab, an dem er wohl schon eine Weile gelehnt hatte. Mariku brach sich fast den Hals, als er versuchte, Überkopf einen Blick auf die Figur des Pharaos zu erhaschen. „Aber nein!“, sagte er dann, während ich unseren Spielmacher einfach nur mit leicht schief gelegtem Kopf anstarrte und mir eine Sonnebrille wünschte, über deren Gläser hinweg ich ihn nun hätte erdolchen können. „Es gibt doch interessantere Themen als deine Beweggründe für dieses kranke Spiel, Yami!“ „Tatsächlich?“, fragte unser gefürchteter Stachelkopf, schlenderte gemütlich zu uns hinüber und ließ sich neben uns auf den Boden fallen. „Und ich dachte schon, ich müsste euch bezüglich meiner Philosophie auf die Sprünge helfen!“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und blickte ihn skeptisch an. „Und das würdest du tun?“ Der Pharao stützte sich auf den Ellenbogen auf und grinste in sich hinein. „Natürlich, Bakura! Für dich doch immer!“ Mariku bekam einen spontanen Lachanfall, der in einem Röcheln endete, da seine Lunge tragischerweise von einer auf ihm liegenden Person blockiert wurde. So ein Pech. „Lass gut sein, Kleiner.“, antwortete ich Yami, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Mariku in nächster Zukunft nicht Blut auf mein neustes T-Shirt spucken und es dadurch für immer ruinieren würde. „Ich glaube, unsere oder zumindest meine Vorstellung deiner Beweggründe ist interessanter als die Wahrheit. Lass uns einfach im Dunkeln.“ Der Pharao lachte. „Ein Spiel!“, sagte er belustigt, ohne sich näher über den Bezug seiner Worte auszulassen. Mariku nickte und wir schwiegen eine Weile, während ich die so vermisste Sonneneinstrahlung und die UV-Verseuchung meiner Haut genoss. Tatsächlich erstaunte es mich einigermaßen, dass wir heute schon fast sommerliche Temperaturen genießen durften, die mir wie ein Geschenk an die Hasser des unsäglichen Tages vorkamen. Neben ein paar anderen Dingen. „Aber“, sagte ich nach einer Weile und sah den Pharao aus verengten Augen an. „Eines würde mich jetzt doch noch interessieren: Wer hat eigentlich gewonnen?“ Der Pharao blinzelte und vermittelte recht glaubhaft den Eindruck, seine Seele würde gerade aus dem fernen Ägypten oder noch weiter entfernten Sphären anreisen, weswegen ich ihm auch die paar Sekunden verzieh, die verstrichen, ehe er sich dazu in der Lage sah, mir zu antworten. „Wer gewonnen hat? Tja, Bakura, was glaubst du?“ Ich starrte ihn an. „Würde ich fragen, wenn ich eine Vermutung hätte?“ Mein Nebenliegender grinste. „Tja, das will ich doch hoffen. Schließlich richtet sich die Wahrheit nicht immer nach deinen Vermutungen!“ Ich schnaubte. „Und um ehrlich zu sein: Diesmal hat sie sich mal nicht nach meinen Vermutungen gerichtet.“ Der Pharao schüttelte den Kopf und wirkte fast ein wenig pikiert. Mariku grinste wahrscheinlich aus dem gleichen Gedanken heraus wie ich. „Na, komm schon, Yami! Jetzt versuch nicht, es irgendwie spannend zu machen.“ „Tja“, seufzte der Bunthaarige theatralisch. „Für so was seid ihr wohl nicht so zu begeistern, was?“ Wir blickten ihn einfach nur an. „Ja, schon gut. Also, auch wenn das jetzt komisch klingt: Tea und Ryou liegen gleich auf und haben mit jeweils sieben Morden gewonnen, womit sie noch vor Rebecca und Haruki liegen und weit vor Yugi und uns.“ … Oh. Betretene Stille breitete sich auf dem Dach aus. Natürlich hatte ich nicht angenommen gewonnen zu haben, denn mit meinen zwei Morden lag ich wohl etwa im Durchschnitt, aber das gerade Ryou… Tea traute ich das nach unserer Session durchaus zu und auch Rebecca und Haruki waren sicher nicht zu unterschätzen. Aber ausgerechnet Ryou…? „Haha“, sagte ich und es klang sogar noch trockener als geplant. Ungläubigkeit, meine Verbündete. Mariku starrte mich an und auch der Pharao blickte mich um seine blonde Strähne herum, die ihm ungünstig in die Augen hing, skeptisch an. Ja, wie jetzt? Hatten die noch nie jemanden ‚Haha’ sagen hören? „Haha!“, sagte ich und verdrehte genervt die Augen, ehe ich den Kopf auf Marikus Shirt sinken ließ. Dieser kleine Ryou… mit dem sollte ich bei Gelegenheit wohl doch mal ein ernsteres Gespräch zum Thema Erwachsenwerden und damit verbundenen Tätigkeiten führen (PS: Seit wann drücke ich Sex so umständlich aus?). Ich hätte meinem kleinen Pausenbrotschmierer ja im Leben nicht zugetraut…! „Also, irgendwie passt das zu ihm!“, stellte Mariku fest und grinste vor sich hin, was ich sehen konnte, als ich ungläubig und ein wenig entsetzt wieder hoch schielte. Der Pharao nickte zustimmend. „Eigentlich schon. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, nicht wahr? Nur unsere Ergebnisse haben mich nicht wirklich befriedigt.“ Ich dachte mir, dass der Pharao wahrscheinlich nicht in Tea verliebt war. Oder nichts von ihrer Schwärmerei wusste. Und das ich ihn ihr bei Gelegenheit vielleicht ausreden sollte. Seit wann so sozial? Die Schulglocke ertönte und unterbrach so meine selbstmörderischen Gedanken, während der wahnsinnige Pharao wie von Furien gehetzt aufsprang. „Mist!“, flüsterte er und verdrehte die Augen. „Das hätte ich über eure angenehme Gesellschaft ja fast vergessen!“ Mit diesen Worten drehte er sich leicht konfus um und rannte zum Treppenabgang, während Mariku und ich ihn mit synchron skeptischem Blick verfolgten. Angenehme Gesellschaft, hatte er gesagt? Ich schüttelte innerlich den Kopf und überlegte mir, dass er sicherlich seinen Termin beim Psychiater vergessen hatte und Yugi anscheinend doch nicht auf den Kopf gefallen war. Was man hier alles lernen konnte! Allerdings hatte ich den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da steckte unser geliebter Wüstenmenschenanführer schon wieder den Kopf aus der Tür. „Ach“, sagte er und ignorierte meinen entsetzten Blick. „Was ich noch sagen wollte: Ihr zwei habt sicher mehr gewonnen als Ryou und Tea zusammen!“ Und noch bevor ich ihm zustimmen konnte - weil ich absolut sicher war, dass weder Tea noch Ryou etwas gewonnen hatte - war er dann auch schon wieder verschwunden. Was auch ganz gut war, denn mir ging erst einige Sekunden später auf, dass das ja heißen musste, ich hätte etwas gewonnen. Was ich ja wohl nicht hatte, oder? „Hä?“, sagte ich und robbte ein paar Zentimeter hoch, damit ich Mariku bequemer in die Augen blicken konnte. „Was hat er damit gemeint?“ Mein blonder Gesprächspartner allerdings zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. „Lass ihn labern - wenn er denkt, er hätte jemandem Glück gebracht oder so…“ Ich nickte und legte mein Kinn wieder auf seiner Brust ab. Bequem ist der Mensch und Faulheit keine Sünde, sondern eine natürliche Veranlagung! Einige Stockwerke unter uns gingen die großen Glastüren auf und entließen die zahlreichen Schüler, die wild durcheinander redend ihrem trauten Heim zustrebten und wie auch ich wirklich froh waren, dass die Schule aus war. „Hm“, sagte Mariku und ich blickte direkt in seine nachdenklich wirkenden Augen, die plötzlich aufblitzen. „Lass dich noch mal töten - nur zur Sicherheit, damit du kein Zombie wirst!“ Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er unsere Positionen getauscht und sich über mich gerollt hatte, da küsste er mich schon. Blödmann. Aber ich war zu faul mich zu wehren - oder vielleicht gefiel es mir ja auch? Wie er gesagt hatte: Ich war ein Märtyrer! „Idiot!“, murmelte ich halb genervt, halb amüsiert und wusste nicht, ob ich ihn oder mich selbst meinte, weil ich anscheinend immer noch nichts dazugelernt hatte. Dann schloss ich die Augen und ging auf das Spiel ein. °*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*° ENDE ---------------------------------------------------------------------------------- Nur eines: DANKE! *euch alle furchtbar lieb hat* DANKE für: - 43 Favoriten. O_O - über 100 (HUNDERT) Kommentare/Meinungsäußerungen/Kritik/Rückmeldungen...! Und vielleicht lesen wir uns ja woanders mal wieder...? heal! Gruß, yama^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)