Another side of life von Kyo-Kyo ================================================================================ Kapitel 31: Bittersweet Nightmare --------------------------------- Du saßt vor mir. Dein lieblichstes Lächeln, welches mich doch immer zum Schmelzen brachte auf deinen sündigen Lippen, deine Hand zu mir ausgestreckt. Ich will sie ergreifen, doch ich pralle zurück. Bin verstört. Ich fühle deine Lippen auf meinen, deine Hände auf mir und kann dich doch nicht erreichen. Die Ekstase überkommt mich und doch verschafft mir nichts Linderung. Ich will dich zu mir ziehen, spüren doch ich komme nicht an dich dran. Du stehst in der Tür und ich rufe dich. Ich will dich wieder bei mir haben. Du siehst zu Boden und gehst, die Tür fällt hinter dir zu. Ich wachte schweißgebadet auf. Verstört sah ich mich um und mein rasendes Herz beruhigte sich nur langsam. Es war nur ein Traum. Ein schrecklicher Traum. Meine Hände zitterten. Ich ließ mich wieder in das Kissen zurückfallen. Wieso hatte ich nur so etwas geträumt? Ich hatte viel durch gestanden, doch wenn Reita mich verlassen würde… ich wusste nicht was ich dann hätte tun sollen. Ich fühlte mich schuldig, da ich kaum Zeit hatte im Moment. Andauernd war ich im Laden, musste Dinge regeln und alles aufräumen. Ich wusste manchmal nicht, wo ich anfangen sollte. Wie hatte die alte Dame das nur alles alleine geschafft? Ich erhob mich aus dem Bett und strich mir die verschwitzen Haare aus der Stirn. Ein plötzlicher Schwindel überkam mich. Dieser Traum… diese Gedanken hätte ich nicht einmal gewagt zu denken. Auf dem Weg in die Küche fiel mein Blick auf den Kalender an der Wand. Ich blieb stehen und starrte auf di Seite. Auf die Jahreszahl. Die Zeit war dahin geflossen und doch… es waren immer noch beinahe zwei Jahre. Tränen begannen mir haltlos über die Wangen zu strömen. Ich hatte es so weit geschafft. Mit Hilfe und doch ich war froh. Mein Leben war so viel besser, als noch vor drei Jahren und doch… Ich vermisste ihn so wahnsinnig. Langsam begannen die Bilder unserer Liebesnacht vor meinem Augen zu verblassen. Seine Berührungen waren mehr ein Traum als Realität. Sein Lächeln wurde verschwommener. Ich hatte Angst. Angst, dass wir uns entfremdeten, dass wir uns bald selbst nicht wieder erkennen würden. Es war eine verdammt lange Zeit. Und doch nie hatte ich jemanden anderes in Erwägung gezogen. Ja ich hatte Fehler begangen. Ich hatte mich der Lust hingegeben. Und doch hatte ich ihn nie aus meinen Gedanken verloren. Nie auch nur eine Minute. Er war der Engel in meinem Leben. Er war der Hoffnungsschimmer. Ohne seine mahnenden Worte wäre ich noch immer da, wo ich angefangen habe. Ich würde noch immerfremde Männer bedienen, ihnen geben was sie wollen und meine eigenen Bedürfnisse vergessen. Ich würde Tanzen bis die Knochen schmerzten und nur noch das Reich der Träume Hoffnung spendete. Und das alles nur um das nackte Überleben zu sichern. Ich sackte auf dem Küchenstuhl zusammen. Ja ich hatte den Sprung am Ende alleine geschafft, doch wäre er nicht die treibende Kraft gewesen… nein ich hätte es nicht gewagt. Für ihn… a für ihn würde ich alles geben. Damals als wir uns trafen. Ein Kunde… und doch so anders als alle anderen. Sein Blick, wunderschön und nicht gierig, sanft und gutmütig. Unser erstes Treffen, unser erster Kuss. So sanft und zart wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Er hatte solche Gefühle in mir wach gerufen… Unser Treffen, die Leidenschaft die uns erfasste. Es war der Himmel auf Erden gewesen. Die schönsten Tage meines Lebens. Und dann kam der Schock. Ich ah auf den Tisch, tief in Gedanken versunken. Dann raffte ich mich auf und schleppte mich ins Badezimmer. Ich durfte jetzt nicht aufgeben. Ich hatte etwas zum Leben, eine Wohnung, ein Geschäft. Ich lief nicht dauernd Gefahr auf der Straße zu landen. Die Schulden bezahlte ich langsam Stück für Stück ab. Ich stand nicht mehr vor dem Nichts und Reita würde es auch nicht tun. Im Spiegel sah mich ein erschrockenes Gesicht an. So ganz hatte ich den Traum noch nicht verarbeitet. Ich konnte jetzt nicht aufgeben! Der Blumenladen lief gut, einige Modernisierungen schienen sogar noch mehr Erfolg zu versprechen. Ich duschte und wusch die Angst von mir ab. Nein ich durfte mir solche trüben Gedanken gar nicht machen. Positiv musste ich in die Zukunft schauen. Nicht mehr lange und ich würde ihn wider sehen. Eigentlich viel zu lange… nein ich würde es schaffen! Ich hatte schon so lange alleine ausgehalten, da würde ich die paar Jahre auch noch schaffen! Und wenn er mich nicht mehr liebte? Wenn ich diese Quälerei nicht wert war? Wenn er mich einfach nicht mehr wollte? Die heißen Tropfen rannen über mein Gesicht, meinen Körper. Doch innerlich schauderte ich. Dieser verdammte Traum hatte alle meine Ängste hinauf in mein Bewusstsein befördert. Damals hatte ich keine Angst, da hatte ich nichts zu verlieren. Doch heute, habe ich das Wichtigste meines Lebens zu verlieren. Harsch fuhr ich mir mit dem Handtuch über das Gesicht. Verdammt ich sollte aufhören! Einfach weiter machen! Und ich würde sicherlich nicht aufgeben! Noch immer in Gedanken machte ich mich fertig Nein ich durfte nicht aufgeben und ich würde auch nicht. Nicht jetzt. Das Klingeln der Türglocke holte mich wieder in die Realität zurück. Ich sah auf die Uhr und sprang in meine Kleidung. Ich war spät dran. Die Arbeit wartete nicht und der Lieferant auch nicht gerne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)