Another side of life von Kyo-Kyo ================================================================================ Kapitel 6: Hin...oder her? -------------------------- Kapitel 6 Wie lange ich einfach nur auf die Nummer gestarrt hatte, konnte ich schon kaum mehr sagen. Doch ich saß da, auf dem Bett, fertig zum Schlafen und rührte mich nicht. Mein Daumen schwebte über dem grünen Hörer in der Luft. Ich biss mir kurz auf die Lippen, dann drückte ich auf den Knopf. Schaden konnte es doch nicht, oder? Ich knabberte weiter an meiner Lippe, als ich das Handy an mein Ohr hielt und darauf wartete, dass er abnahm. Nein lange musste ich nicht warten und schon war seine sanfte Stimme am anderen Ende der Leitung. Ich schluckte und brachte dann endlich einige Wörter zu Stande. “Ah… ähm Uruha desu… “ Ich konnte förmlich hören wie er begann zu lächeln. “Ah also möchtest du Frühstücken?” Ich schloss kurz die Augen bevor ich nickt und ihm ein “Hai… wenn du noch möchtest…” entgegenbrachte. Natürlich wollte er noch und so verabredeten wir uns für 11 Uhr an einer Statue auf dem Marktplatz und dann würde er mir das Cafe´ zeigen. Nachdem wir uns noch eine gute Nacht gewünscht hatten, klappte ich das Handy zu, legte es beiseite und versuchte einzuschlafen. Doch natürlich war das nicht so einfach wie geplant… Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte und meinen Blick auf den Wecker richtete, hätte ich beinahe geschrieen. Es war schon fast 10 und ich lag noch immer im Bett! Ich musste mich doch noch fertig machen, so wie ich momentan aussah konnte ich mich wirklich nicht aus dem Haus wagen. So sprang ich unter die Dusche, wusch mir die Haare und ging dann dazu über meine Zähne zu putzen. Ich zog heute nur eine Mattierung vor und versuchte meine Augen irgendwie mit Kajal zu betonen, dass ich nicht wie halbtot aussehen würde. Dann waren meine Haare dran und ich a mein Bestes um sie in Form zu bringen. Es war natürlich auch noch entsprechend spät, als ich fertig war und einige Sachen zusammensuchte und in eine kleine Tasche warf. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir, dass es regnete. Na geil dann hatte ich meine Haare ja beinahe umsonst gemacht. Doch gegen meine Erwartung fand ich doch einen Regenschirm und stürzte schon das Treppenhaus hinab. Besonders angenehm war das Wetter wirklich nicht, aber das brauchte mich heute ja auch nicht zu stören. So schnell we möglich, aber dennoch nicht schnell rennend, man denke nur an die Haare, kam ich dann endlich auf dem Platz an. Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass es genau jetzt! 11 Uhr geworden war. Ich musste schmunzeln. Hatte ich mich ja beinahe selbst übertroffen. Dann kam ich an der Statue an und musste feststellen, dass er schon dort stand. Lässig an den Pfosten gelehnt , das Grinsen auf dem Gesicht blickte er mich an. Wir begrüßten uns kurz und machten uns dann auf den Weg in ein kleines, hübsches Cafe´. Doch es gefiel mir wirklich. So gemütlich. Ich war ein wenig unsicher, wegen all dem hier, doch löste sich meine Anspannung bald. Wir aßen Brötchen, tranken Kaffee, viel Aufschnitt, Marmelade… Und es schmeckte wirklich vorzüglich. Ab und an erwischte ich mich, wie ich ihn anstarrte. Auf seine Arme sah, seine Schultern musterte und nicht zuletzt das herrliche Lächeln, die Augen und ich konnte es nicht fassen, was ich tat. Wir redeten über dies und jenes, Wetter, Politik, Hobbys, doch als ich dann von meiner Arbeit sprach, ihm erklärte wieso ich dort arbeitete und was mir schon alles geschehen war, nein natürlich nur ansatzweise, wurde der Ausdruck seines Gesichtes ernst. Er schien über etwas nachzudenken und dann traf mich sein Blick. War es Sorge? Oder doch eher Mitleid? Angst? Trauer? Ich konnte es beim besten Willen nicht bestimmen, aber nun wusste ich, dass er Fotograph ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)