Relations von Fuin ================================================================================ Kapitel 1: Hey I´m in love -------------------------- Das Zimmer war düster und wurde nur noch von ein paar kleinen fast abgebrannten Kerzen erleuchtet. Auf dem großen Bett in einer Ecke des Zimmers lagen zwei eng umschlungene Gestalten und schliefen offensichtlich. Die Körper der Gestalten waren von einer leichten Schweißschicht bedeckt und erhitzt. Ein leises stöhnen ertönte und eine der Gestalten begann sich zu regen. Sie öffnete die Augen und richtete ihren Blick sofort liebevoll auf das Gesicht der Person vor sich. Ein Lächeln bildete sich auf dem hübschen Gesicht und die Augen erstrahlten in einem glücklichen liebevollen Leuchten. Ein leises "Ich liebe dich", ertönte und blieb wie ein Versprechen in der Luft hängen. Sanft und vorsichtig, als habe sie Angst die Gestalt vor ihr könne durch eine zu grobe Bewegung zerbrechen, strich eine Hand durch das Haar der schlafenden Person. Mit einem seufzen nahm die Gestalt ihre Hand zurück und schälte sich aus den um ihrer beider Körper geschlungenen Bettlaken und stand auf. Es war von Anfang an her eine einseitige Sache gewesen. Traurig, aber dennoch glücklich lächelnd begann Saga sich anzuziehen. Morgen würde wieder alles seinen gewohnten Gang gehen, dann würden sie sich verabschieden und er würde die Gelegenheit bekommen über ihn hinwegzukommen. Eigentlich hätte er seinen Bandkollegen dankbar sein sollen, immerhin war es wegen ihnen nur so weit gekommen. Aber andererseits konnte er ihnen einfach nicht dankbar sein, immerhin würde es für ihn nun nur noch schwerer sein, über seine Liebe hinwegzukommen. Diese Nacht war atemberaubend gewesen, aber viel schöner hätte es sein können, wenn sein Gegenüber bei vollem Verstand und mit ganzer Seele dabei gewesen wäre. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er das Gefühl hatte den hilflosen Zustand seines Geliebten ausgenutzt zu haben. Fertig angezogen beugte er sich noch einmal zu der Gestalt auf dem Bett hinunter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Die Stille in dem Zimmer wurde nur unterbrochen von den leichten Atemgeräuschen seines Liebsten und nur wiederwillig löste Saga seine Lippen von denen des anderen. Morgen würde alles vorbei sein. Er würde für zwei Monate auf Tour gehen und Saga zusammen mit seinen Bandkollegen ein neues Album aufnehmen. Zwei, vielleicht sogar drei Monate, um seine Gefühle zu beruhigen und über ihn hinweg zu kommen. Würde das reichen? Saga schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Es musste reichen. So etwas wie heute durfte nicht nocheinmal passieren. Er hatte sich gehen lassen, das war unverantwortlich. Aber ein kleiner Kuss zum Abschied, nur noch einer, dann würde er sich von ihm abwenden und ihn vergessen. Ein weiteres Mal küsste Saga den schlafenden und schloss die Augen. Er stellte sich vor, wie sein Gegenüber aufwachte, erschrocken die Augen aufriss, ehe er sie wieder schloss und seinen Kuss verlangend erwiederte. Sein Herz schlug gequält, als er realisierte, dass dies nie wahr werden würde. Ehe er noch irgendetwas dummes anstellen konnte, löste er sich wiederwillig von den weichen Lippen und sprang auf. Fast schon hektisch verließ er das Zimmer und hastete in sein eigenes. Er konnte nicht fassen, was geschehen war. In seinem Zimmer angekommen, warf er die Tür hinter sich zu. Als hätte er mit dem zuschlagen der Tür etwas ausgelöst, rutschte er an ihr herunter, setzte sich auf den Boden und musste kämpfen, um die Tränen zurückzuhalten. Was sollte das denn jetzt? Warum nur fühlte er sich so mies? Es war das beste, für ihn, für sie beide, aber warum fühlte es sich so falsch an? Er konnte ein trockenes schluchzen nicht vermeiden, kämpfte die Tränen aber weiterhin zurück. "Saga?" Erschrocken zuckte er zusammen und biss sich auf die Lippe. "Alles in Ordnung Nao, schlaf weiter", sagte er in dem fröhlichsten Ton, den er kannte und hatte doch das Gefühl jeden Moment vor Trauer zusammen zu brechen. Er wusste, dass er sich gerade nicht sonderlich männlich verhielt, aber was sollte er machen? Er hatte sich bis über beide Ohren verliebt und diese Liebe hatte sich durch diese Nacht nur noch verstärkt. Leise Schritte ertönten und plötzlich wurde Saga sanft in eine warme Umarmung gezogen. Nao sagte nichts, sondern hielt ihn einfach nur im Arm und strich ihm sanft über den Rücken. Saga kam sich furchtbar albern vor und schämte sich, aber es half und die Tränen versiegten, ohne je geflossen zu sein. ~*+*~ "Das war einfach genial", lachte Shou und gesellte sich nun zu Tora und Hiroto auf den Boden, die sich dort seit bereits einiger Zeit vor Lachen kugelten. Saga saß genervt im hinteren Teil des Tourbusses und versuchte die drei Kinder auf dem Boden zu ignorieren. Er warf Nao böse Blicke zu, weil selbst dieser sich das Lachen nicht verkneifen konnte. "Wie unglaublich witzig", murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach komm schon Saga, fandest du es etwa nicht lustig?" Jetzt stahl sich auch auf Sagas Gesicht ein verschämtes Grinsen, als er an die Szene beim Frühstück vor ein paar Stunden zurückdachte. "Jetzt mal ehrlich, das war doch einfach nur zum wegschreien, als er da die ganze Zeit auf seinem Stuhl hin und her gerutscht ist und als Kai ihn dann fragte meinte ´Äh keine Ahnung, ich muss mir wohl das Steißbein geprellt haben.´" "Vielen Dank Tora, jetzt endlich habe ich den Witz an der Sache verstanden", zickte Saga seinen Bandmember an. "Aber das ist doch unglaublich, dass er den Unterschied, zwischen den Schmerzen nach dem Sex und einem geprellten Steißbein nicht unterscheiden kann. Scheint wohl noch Jungfrau zu sein der Gute." "Jungfrau GEWESEN zu sein, dank Saga", krähte Hiroto schwer atmend und setzte sich auf. "Danke für die Blumen Hiroto, aber die darfst du gerne behalten." "Shou~ Sage ist gemein zu mir", schniefte Hiroto und kuschelte sich an den großen Sänger. "Pfui Saga, lass meinen Hiroto in Ruhe", sagte Shou und drückte dem Gitarristen einen Kuss auf die Lippen. Genervt wandte Saga den Blick ab und betrachtete stattdessen Nao, der in Gedanken versunken und immer noch lächelnd auf den bunten Haufen am Boden sah. Er hatte kein Wort über letzte Nacht verloren und hatte stattdessen so getan, als sei nichts gewesen. Gedankenverloren starrte Saga aus dem Fenster des Tourbusses und seufzte schwermütig. Die Coupling- Tour mit GazettE war aufregend gewesen. Es hatte etliche schöne, aufregende und traurige Momente gegeben und Saga hatte langsam gemerkt, wie seine schwärmerischen Gefühle, die er vor der Tour für den GazettE-Member empfunden hatte, langsam immer mehr in Liebe umgeschwungen waren. Er hatte sich bis über beide Ohren verliebt und war sich von vornherein klar gewesen, dass seine Gefühle unerwiedert bleiben würde, denn besagter Mensch war bereits in einer festen Bindung. Mit einer Frau, was nichts anderes heißen musste, als dass er absolut hetero war. Nicht, dass er sich Hoffnungen gemacht hatte, nein so naiv war er nicht. Was würden sie denn für eine Chance haben? Sie waren beide in Bands, die auf Major Status waren, steckten die meiste Zeit bis über beide Ohren in Arbeit und falls es zu einer Beziehung kommen würde, würde sie eh nicht lange andauern. Er verfluchte den Abend, als er sturzbetrunken vor lauter Liebeskummer seinen Bandkollegen von seiner Liebe erzählt hatte. Was dabei rauskam, wenn man diesen Kindern ein Geheimnis anvertraute konnte man ja jetzt im Nachhinein sehen. Der letzte Abend der Konzerttour war ein einziges Freudenbesäufnis gewesen, welches nur allzu schnell ausartete, wie Saga nachher merkte. Hiroto und Shou verzogen sich, nachdem sie sich vor den anderen schon fast nackt ausgezogen hatten in ihr Zimmer, Tora selber hatte schlafend Uruhas Hose mit seinem Sabber durchnässt, während er auf dessen Schoß gepennt hatte. Ja und Nao war derjenige gewesen, der gesehen hatte, dass Sagas Angebeteter betrunken ziemlich ukig wurde, hatte daraufhin Saga abgefüllt und sie beide zufällig aufeinander laufen lassen. Jetzt im Nachhinein fragte Saga sich, wie er nicht hatte bemerken können, dass Nao etwas plante. Normalerweise bekam der Leader dann immer ein glitzern in den Augen, was jeden in seiner Nähe schon einmal vorwarnte. Aber vermutlich war Saga an diesem Abend einfach zu deprimiert gewesen, um es zu bemerken. Naja eins war zum anderen gekommen und als alle anderen bereits im Bett verschwunden waren, hatten sich die beiden in das Einzelzimmer des anderen verzogen. Saga konnte von Glück reden, dass die anderen entweder zu betrunken oder früh genug ins Bett gegangen waren, um nichts mitzubekommen. Saga wandte den Kopf vom Fenster ab und zuckte erschrocken zusammen. "Huh?" Das grinsende Gesicht seines Leaders schwebte nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt in der Luft und warme braune Augen starrten in seine. "Mensch Nao erschreck mich nicht so." Naos grinsen verblasste und er rückte von Saga ab. "Du bist mir hoffentlich nicht böse wegen gestern." "Nein, bin ich nicht." Es stimmte Nao hatte ihn zwar noch weiter reingeritten, aber wenn er jetzt drüber nachdachte, so wollte er die Erinnerung an die eine Nacht nicht missen. "Es tut mir Leid. Ich hab nicht drüber nachgedacht, dass ich dich damit verletzen könnte." Saga rang sich ein Lächeln ab und wuschelte durch Naos Haare. "Hey, es geht mir gut. Mach dir keine Sorgen, ja?" Nao nickte, aber der besorgte Gesichtsausdruck wollte einfach nicht von seinem Gesicht verschwinden. Saga seufzte wieder und sah ihn ehrlich an. "Wirklich Nao, wenn ich drüber nachdenke, bin ich dir sogar dankbar. Immerhin bekommt nicht jeder so eine Gelegenheit." Ein anzügliches Grinsen erschien auf Sagas Gesicht und es schien, als sei er endlich aus seiner tiefen Melancholie, in die er gesunken war, erwacht. Auch Nao grinste jetzt wieder und schüttelte den Kopf. "Du bist und bleibst ein kleiner Perversling." "Hey wer ist hier der Kleine? Außerdem bin ich nichts im Vergleich zu den beiden." Saga deutete auf das knutschende Pärchen, das sich auf dem Boden des Tourbusses wälzte, vorbei an Tora, der anscheinend eingeschlafen war. Nao schüttelte den Kopf und murmelte etwas von zu vielen Hormonen und sexuelle Belästigung. Grinsend knuffte Saga den Leader in die Seite. "Gibs zu, du bist bloß neidisch. Nur Liebesengel spielen, verschafft einem ja leider keine Befriedigung." Nao starrte ihn einen Moment lang giftig an, dann schrie er plötzlich so laut auf, dass Tora aufwachte und Shou sogar von Hiroto abließ, um ihn verwundert anzustarren. "Ah! Ich hab Hunger", maulte er. Saga lachte und ging zu der kleinen Kochecke um nachzusehen, ob noch ein wenig Essen vor Nao verschont geblieben war. Tora währenddessen richtete sich grummelnd auf und verzog sich leise Beschimpfungen ausstoßend in seine Schlafkoje. "Was willst du denn? Es sind noch Ramen, Ramen und Ramen übrig." "Hmm, dann nimm ich wohl das mittlere." "Wirklich, die eins und die zwei sind auch sehr verlockend." "Todsicher." Grinsend füllte Saga Wasser in den Wasserkocher und setzte sich wieder neben Nao. Vermutlich war es besser zu vergessen, immerhin stand ihm diese leicht melancholische Stimmung nicht. Er hob den Kopf, setzte seine übliche Miene auf und unterhielt sich mit Nao. Saga war so vertieft darin seine übliche Rolle zu spielen, dass er Naos Besorgnis nicht bemerkte. ~*+*~ Es war nun fast Winter und der kalte Wind, der um die Häuser wehte, schnürte einem fast den Atem ab. Der Reif des frühen Morgens, hatte sich auf die Bäume und Häuser gelegt und färbte alles in ein strahlendes Weiß. Nur die wenigen Reifenspuren und Fußabdrücke auf den Bürgersteigen und den Straßen bildeten einen kassen Kontrast zu dem Rest. Es schien, wie eine unsichtbare Grenzlinie, die ihn von der anderen Seite des Bürgersteigs abschottete. Saga seufzte und fragte sich, ob er wirklich in der Lage war über diese Grenze zu treten, oder ob er nicht lieber nach Hause gehen und sich wieder in sein warmes Bett verziehen sollte. Zugegeben der Gedanke war verlockend, aber es ging leider nicht, immerhin würde ihm Nao, wenn er einfach so ohne Grund fehlte die Ohren langziehen. Okay, er hatte schon einen Grund, aber dieser war so lächerlich, dass er ihn selbst sich selbst nicht eingestehen wollte. Gestern waren the GazettE von ihrer Tournee wiedergekommen und hatten sich heute vermutlich bereits wieder in der Company zum Proben und besprechen der neuen Single getroffen, wie man es nicht anders von den fünf Arbeitstieren kannte. Saga seufzte, jetzt war es also wieder so weit. Dabei hatte er sich gerade so weit gefühlt ihn zu vergessen. Drei Monate waren wider Erwarten zu kurz gewesen. Er trat einen zögernden Schritt auf die Fahrbahn, schüttelte den Kopf und machte einen weiteren, entschlosseneren Schritt. Was stellte er sich eigentlich so an? Er war nur ein Kollege, das würde er schon merken, wenn er sich mit ihm unterhielt. Da war nie was zwischen ihnen gewesen. Warum redete er sich das eigentlich ein, es war doch eh vergebens. Ehe er es sich versah, stand er auch schon in der Eingangshalle und wurde von der Heizung mit warmer Luft versorgt. Einen Moment lang blieb er stehen und rieb seine Hände aneinander. Draußen war es wirklich rattenkalt gewesen. "Na, bequemt sich unser Lieblingsbassist endlich auch zu den Proben?" Erschrocken zuckte Saga zusammen und drehte sich um, als er die Stimme hinter sich hörte. Er musste wohl so lange in Gedanken in der Eingangshalle gestanden sein, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie eine weitere Person durch die Tür gesaust kam. "Scheiße ist das kalt draußen", hörte er die Stimme von Reita hinter sich murmeln. "Natürlich ist es kalt draußen, immerhin haben wir November." Das kam ebenfalls von hinter seinem Rücken. Voller unguter Vorahnungen drehte er sich um und entdeckte zwei der GazettE-Members, die mitten in ein sinnloses Gespräch vertieft waren. Reita war gerade dabei sich seinen Schal aus dem Gesicht zu wickeln und rieb nebenbei immer wieder seine Hände aneinander. Ruki stand daneben und sah ihm dabei zu. "Das weiß ich du Zwerg." "Mann, warum macht ihr euch immer über meine Größe lustig, da kann ich auch nichts für." Reita grinste fies und wuschelte dem Kleineren durch die Haare. "Zum ärgern gehören immer zwei, das weißt du doch." "Jaja", murrte der Vocal und wandte sich von Reita ab, dabei entdeckte er Saga, der immer noch wie gelähmt auf sie Szene vor sich starrte. Sie waren also wirklich wieder da. Tief in seinem Innersten hatte er immer noch gehofft, dass er sich um einen Monat verrechnet hatte und sie erst im Dezember anreisen würden. "Hallo Saga, na wie gehts?" Ruki winkte ihm freudig zu und erwischte dabei wie im Versehen Reita an der Brust. "Hi Ruki, wie war die Tour?", fragte Saga seinerseits und ignorierte die ihm gestellte Frage. Wie sollte es ihm schon gehen? Ehrlich gesagt wusste er selber nicht, wie es ihm gerade ging. "Aua, pass auf Zwerg. Hi Saga, lange nicht gesehen." Reita hatte es endlich geschafft sich aus seinem gut zwei Meter langen Schal zu wickeln und begrüßte ihn nun auch mit einem Lächeln. "Oh ja, bis auf ein paar kleine Probleme ist alles gut gelaufen." Ruki ignorierte die Beleidigung des Bassisten. Anscheinend hatte er verstanden, was dieser mit seiner Aussage vorher gemeint hatte. Saga fiel auf, dass Ruki sich die Haare gefärbt hatte. Anstatt des üblichen schwarz-rot, waren sie nun in einem dunklen Blond, welches den Sänger viel älter erscheinen ließ. Er nickte und setzte zu einer Antwort an, als er von Ruki unterbrochen wurde. "Sorry Saga, aber wir müssen jetzt los, sonst dreht uns Kai den Hals um. Man sieht sich." Er packte Reita am Arm und zog diesen mit sich an Saga vorbei, was sich dieser nur unter Protest gefallen ließ und wieder stand Saga allein in der Eingangshalle. Nur langsam realisierte er, wem er gerade gegenüber gestanden hatte und ein Stoß Adrenalin jagte durch seinen Körper. Zu früh, schoss es ihm durch den Kopf. Nach dieser Begegnung verstand er, dass es viel zu früh war. Seine Gefühle hatten sich keinen Deut geändert, waren in der Zeit zwar schwächer geworden, nur um beim nächsten Zusammentreffen noch stärker aufzuflammen. Wie belämmert stand er da und starrte in die Luft, bis sein Blick auf die Uhr fiel und er fluchend lossprintete. Nao würde ausrasten. ~*+*~ "SAGA!!" Ein langer Drumstick flog knapp an seinem Kopf vorbei und eben genannter Bassist zuckte erschocken zusammen. "Mann, erschreck mich nicht so, du hättest du mich treffen können." "Stell dir vor, genau das war meine Absicht." Genervt drehte Saga sich um und sah seinem Bandleader fragend ins Gesicht. "Was ist überhaupt los?" Dieser plusterte empörte die Wangen auf und setzte zu einer Standpauke an, eher er es sich anders überlegte und stattdessen in ruhigem Ton antwortete. "Du spielst scheiße." "Stimmt doch gar nicht", murrte Saga und blickte von Nao zu der Wand hinter dem Drummer. Er wusste selber, dass er heute nicht so ganz bei der Sache war, da musste Nao ihm das nicht auch noch vorhalten. Nao selber verdrehte die Augen. "Ach ja? Dann bleib bitte einmal in Gedanken hier in diesem Raum und hör dir selber zu, wie du deinen Bass misshandelst." "Ja Mama." "Saga." Naos Stimme war zuckersüß und dem Bassisten lief ein Schauer über den Rücken. "Ja?" Wenn Nao diesen Ton anschlug, konnte man gefasst sein, dass dieser kurz davor war zu explodieren. Von all dem Mist, der ihm heute passiert war, konnte er einen Wutausbruch seitens Naos am wenigsten gebrauchen. "Gleich klatscht es.... aber keinen Beifall." "Entschuldigung. Ich werde mich jetzt konzentrieren." Er entschuldigte sich nicht gerne, aber in speziellen Fällen, wie zum Beispiel diesem war es einfach notwendig, wenn er noch in einem Stück nach Hause kommen wollte. "Ich hoffe. Gib mir meinen Drumstick wieder." "Aber nur, wenn du nicht wieder damit nach mir wirfst." "Würde ich nie tun." Saga quittierte dies mit schweigen, hob Naos Drumstick vom Boden auf und reichte diesen dem Leader, der sich wieder einigermaßen abgeregt hatte. Der Rest der Band hatte nur stumm zugesehen und die Angelegenheit den beiden überlassen. Tora hatte in der Zwischenzeit in seinen Haaren rumgefummelt und Hiroto hatte ein wenig auf seiner Akkustik herumgeklimpert, wobei ihm Shou beinahe sabbernd zugesehen hatte. Nun stellten sie sich alle wieder brav in Reih und Glied und versuchten verzweifelt die Proben zu einem guten Ende zu bringen. Der Bassist tat alles mögliche, um seine Gedanken beisammen zu halten, doch es half einfach nichts. Tatsache war, dass er es einfach nicht schaffte, lief ihm nun doch schon seit Tagen wieder jene Person vor der Nase herum. Am Ende der Probe waren alle deprimiert, bis auf Saga, der bereits vorher schon deprimiert gewesen war und dessen Laune so gut wie gar nichts mehr noch tiefer sinken lassen konnte. Nun saß er alleine im Probenraum. Alle anderen waren bereits nach Hause gegangen, Hiroto und Shou Arm in Arm und Tora und Nao ebenfalls zusammen, sich fröhlich unterhaltend. Nur er saß noch hier und klimperte an seinem Bass herum. Konnte doch nicht sein, dass er wegen so einem Mist nicht mehr vernünftig spielen konnte. Tatsache aber war, dass er bei jedem zweiten Griffwechsel daneben griff und dem Armen Instrument so nur Misstöne entlockte. Nao hatte recht gehabt, als er meinte er würde seinen Bass vergewaltigen. Seufzend machte er sich noch einmal daran das Lied durchzuspielen, aber so recht wollte es einfach nicht gelingen. Wie lächerlich er doch war, kein wenig professionell und einfach nur erbärmlich. Früher hatte es ihm immer alles leichter gemacht, wenn er auf seinem Bass spielen und währenddessen nachdenken konnte. Es war so einfach gewesen, seine Finger hatten die Melodie von alleine gefunden und diese seinen Gedanken angepasst. Vielleicht lag es ihm einfach nicht, wenn er in so einer Stimmung versuchte sich streng an Noten zu halten. Wieso sollte er seinen Fingern nicht einfach freien Lauf lassen und sie das Lied von alleine finden lassen. Leichter gesagt als getan. Sein Finger und auch sein Kopf schienen wohl streiken zu wollen. Mies gelaunt gab er auf und setzte sich mit seinem Bass zusammen auf das Sofa. "FUCK!" Seine Hände fanden ihren Weg in seine Haare und zerstrubbelten diese nervös. Das konnte doch alles nicht wahr sein. "Heute läuft gar nichts richtig, oder? Erst laufe ich ihm über den Weg, benehme mich wie ein kompletter Vollidiot, vermassele die Proben, verursache einen von Naos seltenen Wutanfällen und jetzt kann ich noch nichtmal vernünftig Bass spielen. Ist heute Freitag der 13.?" Er hatte nichtmal bemerkt, wie er anfing mit sich selber zu reden und als er es bemerkte war es ihm egal, weil es auf irgendeine verkorkste Weise half, all die Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. Sein selbstunterhaltender Monolog wurde allerdings unterbrochen, als mit einem Mal die Tür aufging und Kai plötzlich darin auftauchte. "Oh du bists Saga..." Verwirrt blickt er umher und Saga konnte das riesige Fragezeichen über dessen Kopf beinahe sehen, als der Drummer niemanden entdecken konnte. "Ähm, ich dachte ich hätte jemanden reden gehört." "Ja, das war ich." "Äh ach so.... Ist alles in Ordnung mit dir?" Verwirrt runzelte Saga die Stirn und blickte sein Gegenüber fragend an. "Ja?" "Ah, dann ist in Ordnung. Du hörtest dich eben aufm Flur nur ein wenig aufgebracht an." "Aha, naja kann davon kommen, dass ich diesen Griff immer noch nicht hinbekomme. Dann fang ich schonmal an mit mir selbst zu schimpfen. Kein Grund zur Sorge." Kai setzte sein übliches Grinsen wieder auf und kam nun ein wenig näher zu ihm hin. "Ach na dann." "Kai, sag mal habt ihr grad Pause? Ich will dich nicht von deiner Arbeit abhalten." "Ach was tust du nicht. Ruki ist nur eben eine rauchen gegangen. Der ist seit wir zurück sind ein wenig gereizt." Saga nickte und nahm den Bass von seinem Schoß und stellte ihn in seine Halterung. "Oh naja. Nach so einer anstrengenden Tour ist das ja auch kein Wunder." "Wenns nur daran liegen würde." Kai seufzte und Saga spitzte die Ohren. Wenn der Leader-sama von GazettE einmal seufzte, hieß es, dass dieser sich wirklich Sorgen machte. Immerhin konnte man Kai schwer aus der Laune bringen. "Nachdem er von der Tour wiedergekommen ist, hat er sich von seiner Freundin getrennt. Seitdem scheint er ein wenig daneben." Saga nickte und musste sich abhalten, um nicht laut loszuschreien. Ruki war also wieder Single. "Naja, ich werd dann mal wieder. Mal sehen, ob unser Vocal-chan sich bequemt statt drei Zigaretten nur eine zu rauchen." Saga nickte und bemühte sich eine nicht allzu fröhliche Miene zu machen. "Ja gut, bis demnächst Kai." "Tschüss Saga." Die Tür fiel hinter dem Drummer ins Schloss und Saga ließ sich quer auf das Sofa fallen. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Freudenschrei und wandelte diesen in ein heiseres krächzen um. Er war also wieder alleine und hatte keine Frau mehr an seiner Seite. Das hieß eventuell würde Saga ja doch noch Chancen haben. Aber halt, da vergaß er etwas... Der kleine Vocal war ja immer noch hetero und daran konnte kein Saga der Welt etwas ändern. Egal wie gut aussehend und intelligent und anziehend er auch war, für jemanden wie Ruki hatte er einfach nicht die richtigen Voraussetzungen. Er schüttelte den Kopf, um ihn von all diesen Gedanken frei zu bekommen und stand auf, um seine Tasche zusammen zu packen. Nicht zu glauben in welche Richtungen der Inhalt eben dieser Tasche verstreut worden war und das allein dadurch, dass sich einfach jeder ungefragt an ihr bediente. Gut, das tat er auch bei den anderen, also kein Grund zu meckern. Er war gerade dabei seine Handy unter dem Sofa her zu fischen, als die Tür wieder aufging. Eher weniger interessiert warf Saga einen Blick über die Schulter. Man könnte meinen ihr Proberaum wäre eine Bahnhofstation so ging das heute hier ab. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf den Rücken der Person, die soeben das Zimmer betreten hatte und nun vorsichtig zur Tür rausspähte. "Ruki?!" Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder gefasst hatte. Der Sänger drehte sich zu Saga um, legte einen Finger auf seine eigenen Lippen und zischte leise. Mit noch einem kurzen Blick nach draußen, schloss er die Tür leise und kam dann zu Saga rüber. "Was machst du hier? Habt ihr nicht eigentlich Aufnahmen am Laufen?" Ruki warf sich mit einem leisen erleichterten Stöhnen auf das Sofa und beugte sich zu Saga runter, der immer noch auf allen vieren auf dem Boden hockte. "Ich flüchte." Instinktiv zuckte Saga zurück, denn die ungewohnte Nähe zu Ruki, rief Erinnerungen in seinem ohnehin schon verdorbenen Gehirn wach. "Aha. Also hat Mama Kai sich auf die Suche nach dir gemacht?" "Nicht Mama, sondern Papa. Uruha ist die Mama." Er grinste und folgte Saga, als dieser zurück wich. "Ah ja." Saga spürte förmlich, wie über seinem Kopf ein Lämpchen aufleuchtete. Da wehte also dieser Zweideutige Wind aus Richtung Kai und Uruha her. Saga grinste nun ebenfalls. "Ja, die beiden sind zusammen." Ruki lehnte sich wieder nach hinten und brachte so wieder Abstand zwischen sie beide, was Saga beinahe erleichtert aufatmen ließ. Er unterdrückte diesen Impuls und richtete sich stattdessen auf und fuhr sein langes Fahrgestell aus, sodass er auf Ruki hinabblicken konnte. Stille breitete sich zwischen ihnen aus, weil Saga nicht wusste, was er darauf erwiedern sollte. Der Drang Ruki zu küssen, ihm Nahe zu sein, war stark und ließ ihn kaum klar denken. Allerdings machte der Vocal ihm einen Strich durch die Rechnung, indem er neben sich klopfte und ihn auforderte sich zu setzen. Saga wollte sich gerade geschlagen geben und sich setzen, als plötzlich sein Handy klingelte. Innerlich dankte er dieser Person, die ihn gerade anrufen wollte, da sie ihn vor einer ziemlich prekären Lage bewahrt hatte. Er murmelte eine leise Entschuldigung und ließ sich wieder auf die Knie sinken, um sein Handy unter dem Sofa her zu fischen. Um an das Handy zu kommen, musste er sich flach auf den Bauch legen und ein kleines Stück unter das Sofa kriechen. Morgen würde er Shou eine Standpauke halten, ging ja nicht an, dass dieser Sagas Handy verschlörte. Nächstes Mal würde der Vocal selber auf dem Boden rumkriechen und sein Handy suchen. Saga schnappte sich sein Handy und kroch unter dem Sofa wieder hervor und setzte sich auf. "Und wer wars?" "Ach scheiß SMS vom Handyanbieter. Ich hasse diese Teile." Er hob den Blick vom Handy und bekam fast einen Herzstillstand, als Rukis Gesicht so nahe vor seinem war. Der Vocal hockte vor ihm auf den Boden und war ihm ziemlich nah. Wenn es nach Sagas Geschmack ging, konnte der kleine Blonde sich auch ruhig auf seinen Schoß setzen, aber dazu schwieg er lieber. Angst flammte in ihm hoch, dass Ruki es bemerken würde. Wie blöd, so konnte er die Situation noch nichtmal genießen. Ruki lachte, wobei Saga ein Schauer über den Rücken lief. Er rückte ein wenig ab, um mehr Abstand zwischen sie zu bringen. Ihm so Nahe zu sein, ihn aber nicht berühren zu dürfen, das war einfach zu qualvoll für Saga, der ja sonst jeden begrabbelte. "Was ist los Saga?", fragte Ruki hinterhältig grinsend. Er kam ihm nach, sodass Saga nur noch weiter zurück rutschen konnte, aber der Blonde ließ einfach nicht locker und folgte ihm. "Du bist doch sonst nicht so prüde." "Ich bin nicht prüde", fauchte Saga ungehalten. "Das sieht mir aber ganz anders aus." Ruki sah ihm fest in die Augen und Saga konnte nur schwer schlucken, denn der Blick, mit dem Ruki ihn fixierte ließ nichts gutes ahnen. Sein Herz raste und er hätte sich jetzt am liebsten auf den Sänger gestürzt, aber er beherrschte sich und gab seine Flucht, die von Anfang an verloren gewesen war auf. Sollte der Kleine doch mit ihm spielen. War ja nicht so, dass Saga es nicht wollte. Als Ruki bemerkte, dass Saga keinen Wiederstand mehr leistete, grinste er verrucht. "Wenn ich etwas will bekomme ich es auch. Hast du das jetzt auch bemerkt?" Bevor Saga antworten konnte, hatte sich auch schon ein Lippenpaar auf seines gelegt. Erschrocken riss er die Augen auf und versteinerte. Was war denn jetzt kaputt? Ruki, genau der Ruki, den er eigentlich für nicht schwul gehalten hatte, saß hier vor ihm und küsste ihn. Hatte der Kleinere sich jetzt endgültig das Gehirn weggeraucht? Anders konnte Saga sich das nicht erklären. Aber was machte er sich jetzt Gedanken darüber? Viel lieber sollte er den Kuss genießen, wenn er schon einen bekam. Er schloss die Augen, drängte sich Rukis Lippen entgegen und bewegte seine leicht. Er hatte schon fast wieder vergessen, was für weiche und volle Lippen der Sänger doch hatte. Es raubte ihm fast den Atem, als dieser seine Zunge mit ins Spiel brachte. Seit wann war der Kleinere so dominant? Saga konnte machen, was er wollte gegen Ruki kam er nicht an und so gab er es auf und ließ sich einfach fallen. Eine heiße Zunge schlängelte sich zwischen seinen Lippen hindurch und wurde sogleich von seiner eigenen empfangen. Er vergaß alles um sich herum, genoss einfach nur den Moment und konzentrierte sich voll auf sein Gegenüber, welches sich nun auf seinem Schoß bequem machte. Eine Hand Rukis krallte sich in seinen Haaren fest und zwang seinen Kopf nach hinten. Leise keuchte Saga in den Kuss. Ein lauter Knall ertönte und ließ sie beide auseinander fahren. Verwirrt und noch ein wenig benebelt von dem Kuss, blickte Saga zur Tür, in welcher ein großes schwarzes Etwas stand. "Ruki! Wir suchen dich überall. Die Pause ist schon seit einer halben Stunde vorbei." "Jaja, ich komme schon." Das Gewicht, welches vorher auf Sagas Beinen gelastet hatte, verschwand und der blonde Sänger ging zu seinem Kollegen. Sagas Gehirn war wohl noch auf Standby, jedenfalls konnte er in diesem Moment keinen klaren Gedanken fassen. Aoi, derjenige der unerwünscht reingeplatzt war, verschwand aus der Tür und Ruki schickte sich gerade an, ebenfalls zu gehen, als er sich noch einmal zu ihm umdrehte. "Hey Saga. Ich hole dich morgen hier um fünf Uhr ab, okay." Wieder grinste der kleine Sänger dreckig und das einzige, was Saga in seinem jetzigen geistigen Zustand hinbekam, war zu nicken. Das Grinsen des Blonden verwandelte sich in ein Lächeln. "Dann bis morgen", flötete der Kleine glücklich und verschwand, ehe Saga noch etwas weiteres sagen konnte. "Bis morgen?" Die Information bauchte einige Zeit, bis sie zu Sagas HIrn durchgesickert war. "Morgen?!" Schnell schnappte er sein Handy und rief Nao auf, um ihm für Morgen abzusagen. So eine Gelegenheit kam bestimmt nicht so schnell wieder. __________________________________ so, das war es erst einmal XD ich fand es war eine gute Stelle um aufzuhören ^^ wenn jemand einen Wunsch hat möge er ihn äußern. Kapitel 2: Uruha knows best --------------------------- "Hey, Aoi. Komm mal her." Der Gitarrist hob den Kopf und sah von seinem Musikmagazin hoch. "Was ist denn Uruha?" Er hatte absolut keine Lust von seinem Stuhl aufzustehen, den er gerade so schön warmgesessen hatte. "Komm einfach her und schau dir das an. Wenn ich es dir erzähle, glaubst du mir eh nicht." Aoi seufzte und stand die Zeitschrift auf den Tisch vor sich legend auf. Langsam und lustlos schlenderte er zu Uruha rüber, der an der Türschwelle zur Eingangshalle stand und vorsichtig hineinspähte. "Was ist denn?" "Komm, guck mal." Uruha deutete in die Eingangshalle und hatte ein merkwürdiges Grinsen auf dem Gesicht. "Wie kann ich was sehen, wenn du mit deinem fetten Arsch im Weg bist?" "Hallo? Mein wunderschöner Hintern ist nicht fett. Kai sagt, dass mein Hinterteil perfekt ist." Eingebildet und überheblich blickte Uruha auf Aoi hinunter. "Uruha", seufzte Aoi und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Kai ist in dich verliebt und mit dir zusammen, natürlich sagt er, dass dein Hintern toll aussieht. Was soll er auch anderes sagen?" Als Aoi bei ihm ankam, machte Uruha ihm Platz und ließ ihn einen Blick auf die Szene, die sich hinter der Tür abspielte werfen. Reita balzte, wie ein Hahn auf Crack, eine ältere Frau an, die Aoi nicht kannte. Irgendwie sah man Reita in letzter Zeit ständig mit diesem Typ älterer gut aussehender Frau. Wäre Aoi nicht so verwundert, würde er wohl eifersüchtig auf Reita sein, aber dazu kam er in diesem Moment gar nicht. "Wer ist das?" "Ich habe keine Ahnung." Aoi warf Uruha einen skeptischen Blick zu. "Und warum zeigst du mir das?" Uruha rollte die Augen und warf seine Haare so übertrieben tuntig zurück, dass Aoi sich stark zusammenreißen musste, um den Lead-Gitarristen nicht auszulachen. "Na schau dir Reita doch an. Das ist doch sowas von ärmlich, da kann man ja nur Mitleid bekommen." Aoi nickte und grinste, was allerdings kläglich scheiterte. "Ja es ist echt traurig das mit anzusehen und was willst du jetzt von mir?" "Ich wollt mir das Ganze nicht alleine antun." "Okay, ich habs gesehen, darf ich meine Aufmerksamkeit jetzt wieder meinem Heftchen widmen?" "Aoi, Reitas Versagen in Hinsicht von Beziehungen ist wichtiger, als dein dreckiges Pornoheftchen." "Wie kommst du darauf, dass ich Pornoheftchen lese?" Aoi runzelte die Stirn und sah Uruha scharf an. "Jeder Mann liest Pornohefte, das ist nichts wofür man sich schämen muss. Erst recht nicht vor einem Freund." "Freund? Ich würde eher sagen Arbeitskollegen." "Wie gemein." Uruha zog eine süße kleine Schmolllippe, allerdings zog dies nicht bei Aoi. Er verwechselte ihn vermutlich mit Kai, von dem er alles bekam, sobald er das tat. Tja, wenn man sich selbst tagtäglich mit Haarspray bis zum abwinken besprühte, besaß man nicht nur sein selbsteigenes Atom- nein, Ozonloch, sondern auch eine unterdurchschnittliche Hirnkapazität. "Ja, ach ich bin gemein zu dir. Armes Urupon." "Nenn mich nicht so, kommen wir lieber auf Reita zurück." Aoi verdrehte die Augen, eine standardisierte Reaktion in Bezug auf Uruha. "WAS ist denn mit Reita?" Aoi rieb sich die Stirn, um die aufsteigenden Kopfschmerzen zu bekämpfen. "Na, das ist doch so offensichtlich. Reita ist unfähig eine Frau anzubaggern, weil er schwul ist." Säße Aoi jetzt an einem Tisch, hätte er demonstrativ den Kopf auf den Tisch geknallt. Da er jedoch nicht an einem saß, begnügte er sich damit Uruha einen Blick zuzuwerfen, der ihm klar machen sollte, dass seine Vermutung absolut daneben und an den Haaren herbei gezogen war. "Guck nicht so." Aoi rieb stärker an seinen Schläfen, denn die Kopfschmerzen wollten nicht weggehen, nein viel eher wurden sie schlimmer. "Bitte Uruha", seufzte er. "Nur weil du und Kai und Ruki schwul sind, heißt das nicht, dass auch der Rest der Band schwul ist." "Wie kommst du denn darauf? Nein, du bist nie und nimmer schwul, dafür hast du zu wenig Modebewusstsein." Aoi klappte der Mund auf. Zweifelnd sah er an sich hinunter. Was hatte Uruha gegen seinen Kleidungsstil? Dieser etwas heruntergekommene Schlabberlook war doch momentan absolut angesagt in Hollywood. Ja gut, er hatte sich vorher auch schon so angezogen und er würde sich auch noch so anziehen, wenn dieser Look längst wieder out wäre, aber immerhin ging er im Moment mehr mit der Mode, als Uruha. Dies war ein Triumph, der hoffentlich noch ein wenig andauern würde. "Jedenfalls weiß ich auch, wen er versucht zu vergessen, indem er mit diesen Weibern flirtet." "Ach ja? Und wen?", grummelte Aoi verstimmt. Warum regte er sich eigentlich so auf? Diese Kommentare waren doch eh Standard, wenn man mit Uruha befreundet war. "Miyavi." Aoi glaubte sich verhört zu haben. "MIYAVI??" "Ja, Miyavi", grinste Uruha. "Frag mich nicht, wie er das geschafft hat. Um ehrlich zu sein hätte ich Reita mehr zugetraut. Aber Miyavi ist in Ordnung. Immerhin hätte es ja schlimmer kommen können." Aoi wollte nicht wissen, wen Uruha sich unter schlimmer vorstellte, war Miyavi alleine doch die Personifikation des Wortes schlimm. Nichts gegen Miyavi. Der Kerl war echt in Ordnung und ein guter Kumpel, aber Aoi konnte ihn sich kaum in einer Beziehung vorstellen. Der, oder diejenige, die es treffen würde, musste bestimmt Nerven wie Drahtseile haben und eben das war etwas, was der Bassist an einigen Stellen und bei den meisten Themen vermissen ließ. Er stieß leise die Luft aus und schüttelte den Kopf. "Ja, das hab ich mir auch gedacht." "Du hast dir was gedacht?" Verwundert blickte Aoi hoch, denn die letzten Worte kamen weder von ihm noch von Uruha. "Ah hey Reita", sagte Uruha möglichst scheinheilig. "Aoi hat gerade gesagt, dass er die Pausen zu kurz findet und ich hab ihm zugestimmt." "Ah ja", sagte Reita, allerdings war ihm anzusehen, dass er stark am Wahrheitsgehalt der Worte zweifelte. "Wie auch immer. Die Pause ist jetzt zu Ende, kommt ihr?" "Ja sofort, Aoi und ich wollten uns noch ein Getränk ziehen." Reita zog eine Augenbraue hoch. "Was willst du denn kaufen.. Tomatensaft?" Uruha verzog das Gesicht. "Da wir dank Ruki und Saga kein Bier mehr in der Auswahl haben, muss ich wohl auf einen Saft zurückgreifen." Aoi grinste und schüttelte den Kopf. "Ruki konnte da nichts für. Er konnte doch nicht ahnen, dass Saga so ein Problem damit hat, dass Ruki nun mal die dominante Rolle im Bett hat. Um ehrlich zu sein, hätte ich das auch nicht gedacht, aber in unserem kleinen Vocal steckt wohl mehr als wir gedacht haben." Reita nickte und grinste verschämt. Saga und Ruki waren seit ungefähr einer Woche ein Paar und offensichtlich glücklich verliebt, denn man sah kaum eine Pause, in der die beiden nicht aneinander hingen. Zu Aois Überraschung aber war es nicht Ruki, der auf Sagas Schoß saß, sondern Saga auf Rukis. Offen gestanden, hatte Aoi nach den vielen Saufabenden mit Ruki eher gedacht, dass dieser eher der Passivere war. Saga schien dies wohl auch gedacht zu haben, denn er hatte vor zwei Tagen in einer Art Verzweiflungsakt versucht Ruki mit Hilfe von fünf aus dem Getränkeautomaten gezogenen Bierdosen betrunken zu machen. Da sie noch nicht lange zusammen waren, hatte Ruki ihm wohl noch nicht gesagt, dass er Bier nicht vertragen konnte. Wie auch immer. Saga hatte Ruki das Bier aufgedrängt und nachdem Ruki zwei der fünf Dosen ausgetrunken hatte, hatte er sich herzhaft über der Kloschüssel ergeben und war nachher am nächsten Tag nicht einsatzfähig gewesen. Als Konsequenz hatte die Verwaltung der PS Company beschlossen das Bier aus dem Sortiment zu nehmen und durch Tomatensaft zu ersetzen. Die anderen Musiker waren durch diesen Verlauf der Dinge nicht gerade gut auf die beiden zu sprechen, denn immerhin konnte man sich nun nicht mehr ein kleines Bier zur Beruhigung der Nerven gönnen, wenn es zu stressig wurde. Aoi war schon gespannt, was an Rukis Geburtstag passieren würde, denn sicherlich waren alle darauf aus sich an ihm, oder Saga zu rächen. „Naja ich gehe dann schonmal vor“, sagte Reita, der offensichtlich verstanden hatte, dass Uruha gerne mit Aoi alleine reden wollte. „Gib ma Geld“, sagte Uruha zum schwarzhaarigen Gitarristen und wandte sich dem Getränkeautomaten zu. Wahllos zog er ein paar Geldstücke aus der Hosentasche und reichte sie Uruha. „Nächstes Mal bezahlst du die Runde.“ Dieser schmiss das Geld in den Automaten, starrte einen Moment konzentriert auf den Inhalt und tippte dann eine Nummer ein. Er bückte sich, zog die Dose Kirschsaft, die er sich soeben mit Aois Geld gekauft hatte heraus. Als wäre es das natürlichste der Welt, öffnete er die Dose, während er sich daran machte er sich daran zurück zum Probenraum zu gehen. „Hallo?“ Fassungslos lief Aoi ihm hinterher und beobachtete, wie Uruha die Dose an die Lippen setzte und einen kräftigen Schluck nahm. „Und was ist mit mir?“ „War nur Geld für ein Getränk.“ Aoi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er schloss ihn wieder. Er schüttelte den Kopf und dachte sich, dass es einfach typisch für Uruha war und er sich einfach nicht darüber aufregen sollte. Das wäre einfacher getan, wenn Uruha nicht gerade seinen Lieblingssaft, Kirsche, gekauft hätte. Er spießte ihn mit seinen Blicken auf, aber Uruha schien das nicht zu stören. „Komm, dann gib mir wenigstens einen Schluck ab. Ich hab auch Durst.“ Uruha warf ihm einen gespielt entsezten Blick zu. „Auf keinen Fall, das fiele unter die Kategorie indirekter Kuss. Falls du es noch nicht bemerkt hast, bin ich vergeben, also kommt das nicht infrage.“ Er grinste und nahm noch einen provozierenden Schluck Kirschsaft. Die Haare in den Nacken werfend stolzierte er dann davon und ließ Aoi alleine stehen. Von wegen indirekter Kuss, diese Diva war einfach nur zu geizig zum Teilen, das war der Punkt. ~*+*~ Es war gerade ein wunderschöner, Samstagabend. Aoi saß in seinem bequemen, kuscheligen Wildledersessel und sah sich im Fernseher, irgendwelche Dramen an. Als dann jedoch Fuurin Kazan begann, schaltete Aoi aus. Das musste er sich heute nicht antun. Wie man auf die Idee kommen konnte so eine komplizierte Serie zu drehen, war ihm fremd. Die meisten schauten sie bestimmt nur, weil Gackt mitspielte. Er schüttelte den Kopf und legte den Kopf in den Nacken. War das schön. Endlich mal seit langem mal wieder ein freier Tag. Morgen mussten sie dann wieder im Studio aufkreuzen und den nächsten Song aufnehmen und ausfeilen. Er streckte sich genüsslich und überlegte, ob er nicht endlich mal sein Buch zu Ende lesen sollte. Wenn sie auf Tour gingen, würde er eh nie dazu kommen. Gerade machte er sich daran aufzustehen, da klingelte es an der Tür. Verwundert hielt Aoi in einer halb stehenden, halb sitzenden Position inne und starrte die Tür verwundert an. Seine Bandkollegen waren doch nicht etwa auf die glorreiche Idee gekommen, ihm einen Besuch abzustatten? Nein, die hatten doch selber genug mit sich zu tun. Zumindest die drei vergebenen. Reita wahrscheinlich auch, aber da wollte Aoi sich nicht festlegen. Es klingelte ein zweites Mal und nun eindringlicher, sodass Aoi sich wiederwillig erhob und zur Tür schlurfte. Er öffnete sie und sah den Kleineren vor der Tür abwartend an. „Was kann ich für dich tun, Ruki?“ „Uruha meinte wir würden uns bei dir treffen“, sagte der Vocal und sah ihn abwartend an. „Darf ich auch reinkommen, oder willst du mich draußen stehen lassen?“ „Nein, nein komm rein.“ Aoi trat zur Seite und machte Ruki Platz, sodass dieser eintreten konnte. Ruki hüpfte geradezu aus seinen Schuhen und lief direkt ins Wohnzimmer. Seufzend bückte Aoi sich und stellte Rukis Schuhe vernünftig in das Schuhregal. Als er dann in sein eigenes Wohnzimmer trat, sah er bereits Ruki in seinem allerliebsten Wildledersessel sitzen, die Beine auf den Tisch liegend. Er schüttelte den Kopf und stockte, als er die Tüte aus weißem Plastik neben Rukis Schuhen auf dem Tisch stehen sah. Er zog eine Augenbraue hoch und sah Ruki scharf an. Dieser grinste und sah Aoi süffisant an. „Na, wird wohl nichts aus deinem ruhigen Wochenende.“ Sein grinsen wurde mit jeder Sekunde gehässiger. Aoi verengte die Augen zu Schlitzen und feuerte wütende Blicke auf Ruki ab, der dies mit einem gehässigen Lachen kommentierte. Was du kannst, kann ich auch, dachte sich Aoi und setzte nun ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht. „Ach und du verträgst immer noch kein Bier Takanori-chan?“ „Offensichtlich nicht, oder?“ Rukis grinsen verschwand und er setzte eine düstere Miene auf. Er blickte durch Aoi hindurch und schien über etwas nachzudenken. Anscheinend hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn Ruki sah nicht gerade glücklich aus, während er so durch Aoi hindurch Löcher in die Wand bohrte. „Hey, das kommt schon wieder in Ordnung. Du solltest mit ihm reden.“ Na toll, kaum hatte einer seiner Freunde eine traurige Miene aufgesetzt, musste er den Seelenklempner spielen. Nicht, dass er es nicht mochte, aber im Moment stand ihm irgendwie nicht der Sinn danach. Aber was tat Mann denn nicht alles für seine Freunde. „Natürlich, aber er lässt in letzter Zeit so schlecht mit sich reden.“ „Ich will mich ja jetzt nicht in euer Liebesleben einmischen, aber wie wäre es, wenn du ihn ab und zu mal nach oben lässt. Ich meine, ich kann verstehen, dass Saga in seinem Stolz ein wenig gekränkt ist.“ Ruki seufzte und raufte sich die Haare. Die Situation schien wohl doch ein wenig komplizierter zu sein, als Aoi gedacht hatte. „Würde ich ja auch, aber du hast keine Ahnung, wie süß und aufreizend er ist, wenn er sich bei der kleinsten Berührung windet und stöhnt. Seine Lippen sind so .. ach Mann es geht einfach nicht. Ich habs doch versucht.“ Das waren definitiv zu viele Informationen, dachte Aoi sich und bemühte sich das eben gehörte so schnell wie möglich aus seinem Kopf zu streichen. „Ja, ich verstehe ja.“ Nun gut, eben das tat er nicht, aber um ehrlich zu sein, wollte er auch nicht verstehen. Er war so ganz froh mit seinem Leben als Heterosexueller und war der festen Überzeugung, dass er eh nicht viel verpasste. Besser er blieb bei dieser Überzeugung, sonst kam er ganz schön in Bedrängnis, sollten seine Kollegen davon Wind bekommen. „Aber vielleicht solltest du Saga zuliebe heute betrunken bei ihm auftauchen. Ich meine ja nicht sturzbetrunken, sodass du nichts mehr weißt nachher, sondern so weit betrunken, dass du ihm ne Chance geben kannst sich auch einmal zu beweisen. Vielleicht findest du dann ja Gefallen an Saga als Aktiven Part.“ Gott er hasste solche Gespräche echt. Warum musste er dann immer solchen Müll labern, obwohl er doch eigentlich keine Ahnung hatte. Ruki jedoch schien nicht zu denken, dass er Müll laberte, denn er lächelte ihn nun ein wenig froher an. „Danke Aoi. Du bist echt ein Freund.“ Ehe sie noch ein tiefschürfenderes Gespräch anfangen konnten, klingelte es zum zweiten Mal an diesem Tag an Aois Tür und er stand seufzend auf. Jetzt kam wohl der Rest der Chaostruppe. Wie sehr er sich doch darauf freute. Er öffnete die Tür und seufzte laut auf, als er Kai und Uruha davorstehen sah. Die beiden kümmerten sich nicht darum, ob er sie nun hereinbat, sie traten einfach ein. Eher gesagt trat Uruha einfach ein und Kai kam hinter ihm, nachdem er Aoi entschuldigend angelächelt hatte. Zusammen mit Kai betrat auch ein Kasten Bier die Wohnung. Aoi schüttelte den Kopf und folgte den beiden ins Wohnzimmer, nachdem er Uruhas Schuhe sorgfältig neben Rukis stellte. Kai wusste wenigstens, wie man sich zu benehmen hatte, wenn man fremde Wohnungen betrat. Wurde langsam Zeit, dass er Uruha umerzog. Aoi bat zu Gott, dass es nicht anders herum geschehen würde. Wie nicht anders zu erwarten, hatten Kai und Uruha es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Dort, wo Aoi gesessen hatte, nachdem er von Ruki aus seinem Lieblingssessel vertrieben worden war. Die einzige Sitzgelegenheit, die ihm jetzt noch blieb war ein alter klappriger und unbequemer Holzstuhl. Ach hatte er bis eben doch einen schönen freien Tag gehabt, dachte er und setzte sich demonstrativ genervt seufzend auf den Holzstuhl. „Na Ruki, schön brav Sake mitgebracht?“ Uruha, die Beine übereinander geschlagen, eine Hand auf Kais Oberschenkel gelegt, grinste den kleinen Vocal an. Kai verzog keine Miene, kannte er doch die Streitereien zwischen Uruha und Ruki zu genüge. Aoi schüttelte den Kopf. Welcher Gott war so fies gewesen und hatte ihn in diese Band gesteckt? „Ach halt doch die Klappe Uruha.“ „Wow ich bin beeindruckt von deiner Schlagfertigkeit Ruki. Ist Saga jetzt auf Sake umgestiegen, um dich ins Bett zu bekommen?“ Kais Hand legte sich jetzt auf Uruhas und drückte diese leicht, um seinen Freund daran zu hindern weitere Gemeinheiten auszustoßen. Man konnte Ruki ansehen, dass er das Thema nicht hatte ansprechen wollen. Der Kleine Vocal schien vor Wut beinahe Funken zu sprühen. „Noch ein Wort Uruha und du darfst morgen sehen, womit du dir deine ach so tollen Beine rasierst.“ „Soll das eine Drohung sein“, fragte Uruha und zog eine Augenbraue hoch. „Als wenn du danach noch in meine Wohnung kommst.“ „Ja, wir haben uns alle ganz doll lieb, ich weiß“, rief Kai laut dazwischen und blickte seinen Schatz Uruha tief in die Augen, um ihn von weiteren Kommentaren abzuhalten. Bei diesem klappte das auch sehr gut, wobei das auch nur an dem zweideutigen Blick liegen konnte, der ihm nachher mehr versprach, würde Uruha jetzt von Ruki ablassen. „Warum seid ihr eigentlich hier? Ich kann mir besseres vorstellen an meinem freien Tag von euch belagert zu werden. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber eigentlich möchte ich meine Ruhe haben“, warf Aoi nun ein wenig angepisst in den Raum. Ruki warf ihm einen Blick zu, der nicht weniger angenervt war. „Dann schmeiß die beiden raus, damit sie sich gegenseitig zu Hause quer durch den Raum vögeln können und wir machen uns dann einen schönen Fernsehabend.“ Aoi schien von diesem Gedanken eher weniger begeistert. Frustriert seufzte er auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sollten sie doch machen, was sie wollten. Solange seine Wohnung heil blieb, sollte es ihm egal sein. „Ach macht doch was ihr wollt“, grummelte er jetzt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie auch immer. Da wir jetzt alle da sind, können wir auch anfangen.“ „Alle?“ Ruki hob den Kopf und sah Uruha verwirrt an. „Aber Reita fehlt doch noch.“ Uruha seufzte und lehnte sich nach vorne. „Reita ist nicht da und wird auch nicht kommen, weil ich ihm nicht gesagt habe, dass wir uns treffen.“ „Ja, und warum?“ „Nein, wir sind doch nicht hier wegen dem Vorfall heute Morgen, oder?“, rief Aoi genervt. Mit einem Blick in Uruhas Gesicht jedoch wurde ihm eben dies bestätigt. Dieser grinste hinterhältig, als ob er schon irgendeinen perfiden Plan ausgeheckt hätte. „Was ist denn heute Morgen passiert?“, fragte Ruki, auf einmal wieder hellauf interessiert. „Uruha ist der Meinung, dass Reita nur mit älteren Frauen ausgeht, weil er verbergen will, dass er eigentlich schwul ist“, informierte Aoi ihn freundlich. „Genau das habe ich auch gedacht, seit er die zweite von der Sorte mitgebracht hat.“ Ruki machte große Augen, anscheinend überrascht, dass Uruha auf dieselben verdrehten Ideen kam wie er. Ja, schwule Raucher wurden sich mit der Zeit immer ähnlicher. Aoi schüttelte den Kopf. So sehr sich Ruki und Uruha auch ständig angiften mochten, sie waren trotzdem gute Freunde. „So und ich bin der Meinung, dass wir ihn schleunigst mit Miyavi verkuppeln sollten, sonst ist der arme Junge den Rest seines Lebens geschädigt.“ „Da stimme ich zu“, rief Ruki sofort, was Aois Vermutung natürlich bestätigte. „Der war doch von Anfang an in den verknallt.“ Aoi sah Kai an und rollte mit den Augen. An den Haaren herbei gezogen war das. Kai grinste nur zurück und blieb weiterhin stumm. „Jetzt nur noch die Frage, wie wir das anstellen sollen.“ „Ich bin für die Schocktherapie“, meldete sich Ruki auch gleich. „Wir laden beide auf einen Saufabend ein, füllen sie ab und stecken sie zusammen ins Bett. Früher oder später werden sie dann schon zusammen kommen. Wenn nicht, ist Reita eben nicht schwul.“ „Und dass Miyavi schwul ist, davon geht ihr aus?“ „Natürlich. Uruha und ich haben ihn mal mit Maya knutschend auf der Toilette erwischt.“ Es war immer wieder verblüffend was für Informationen in Uruhas und Rukis Köpfen steckte. Aoi selber hätte so etwas sofort wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht. „Der Arme Reita“, murmelte er nur und wandte sich dann den Bierkästen auf dem Boden zu. Er nahm sich eine Flasche, öffnete sie und kippte erst einmal einen Schluck. Das Ganze Gespräch war einfach nur lächerlich, als ob sie nichts anderes zu tun hätten. „Also beschlossene Sache und jetzt können wir trinken.“ Auch Uruha schnappte sich jetzt eine Flasche und brachte Kai auch eine mit. Der Rest des Abends war nicht weiter erwähnenswert. Sie hatten sich nicht unbedingt besoffen, aber bis auf Kai konnte sonst keiner mehr geradeaus laufen. Er war derjenige, der Ruki nach Hause bringen durfte, den man bekanntlich nicht mit Uruha zusammen steckte, wenn dieser auch angetrunken war. Er tat Aoi schon ein wenig Leid, aber nicht allzu sehr. Er beschloss eben noch einmal Saga anzurufen, um ihn über Rukis Zustand zu informieren. Nach dem Telefon angelnd, fiel er fast von seinem Sessel und brauchte mehrere Anläufe, um Sagas Nummer korrekt einzutippen. Hibbelnd wartete er, dass am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde. „Hallo?“, meldete sich nach einer gefühlten Ewigkeit die Stimme von Saga. „Hallo Saga, hier ist Aoi“, plärrte er in den Telefonhörer. „Oh Mann, was willst du denn von mir?“ „Wo bist du jetzt?“ „Zu Hause im Bett und bis eben habe ich geschlafen.“ Man merkte ihm an, dass er genervt war, aber das störte Aoi im Moment wenig. „Oh, dann lass ich dich weiterschlafen und sag dir nicht, dass Ruki gerade von Kai nach Hause gefahren wird, weil er zu viel Sake getrunken hat.“ „Was?“ Auf einmal klang Saga hellwach und Aoi konnte beinahe bildlich sehen, wie Saga senkrecht im Bett saß und er fing ziemlich unmännlich an zu kichern. „Sag mal danke und mach dich schnell auf den Weg, sonst ist er eingepennt bevor du da bist.“ „Danke Aoi und ruf mich mal öfters an, wenn du solche Informationen bekommst.“ Saga legte auf und Aoi tat es ihm nach. Seufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück und schlief im nächsten Moment auch schon ein. ~*+*~ „Danke Aoi“, fuhr Ruki ihn am nächsten Morgen giftig an. Aoi der selber noch ein wenig müde und schlapp war, sah ihn verwundert an. „Keine Ursache“, murmelte Aoi zurück und setzte sich eine Zigarette in den Mund steckend. Ruki baute sich vor ihm auf und nahm ihm die Zigarette aus dem Mund. Nebenbei bemerkt stand er heute merkwürdig steif und aufrecht. „Hast du nen Besen im Arsch?“ „Einen Besen nicht, aber dafür hatte ich gestern etwas anderes in meinem Arsch. Dank dir.“ „Meine Güte, jetzt reg dich nicht auf.“ „Ich reg mich aber auf.“ „Warum? In einer Beziehung geht es um geben und nehmen. Selber Schuld, wenn du dich betrinkst.“ „Guten Morgen Ladies“, trällerte es von irgendwo hinter Rukis Rücken und im nächsten Augenblick tauchte Kai in Aois Blickfeld auf. Er hatte sein übliches strahlendes Lächeln aufgesetzt, das einem glatt die Augen verätzen konnte. Aoi nickte ihm zu und lächelte. Irgendwie war das ansteckend. „Na Ruki. Was stehst du hier wie ein Brett rum?“ Ein lautes zischen ertönte und Ruki fuhr zusammen, sein Gesicht schmerzvoll verziehend. Aoi konnte nicht anders, er musste losprusten. Kai schien ein paar Momente zu brauchen, bis er verstand, was diese Situation bedeutete. „Huch, wie ist das denn passiert?“ „Aoi hat gepetzt“, knurrte Ruki zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Aah. Sei ihm nicht böse, er hat es bestimmt nur gut gemeint.“ „Ich habe am eigenen Leib gespürt, wie gut er es gemeint hat, glaub mir.“ „Jetzt tu nicht so, als hättest du keinen Spaß daran gehabt.“ Daraufhin schwieg Ruki und Aoi lächelte befriedigt. Hatte er also das richtige getan für die beiden. Tja, wenn Ruki sich bei ihm ausheulte, musste er sich auch auf Konsequenzen gefasst machen. Aoi war nicht der Typ, der die Hände in den Schoß legte und allen Dingen seinen Lauf ließ. ~*+*~ Sich fragend, was genau er hier tat stand Aoi vor dem Club, den Uruha und Ruki als perfekt für ihren perfiden Plan Reita Zwangszuverschwulen, Aoi nannte das jetzt mal so, denn um nicht anderes schien es sich zu handeln da Reitas Meinung hier außen vor gelassen wurde, angesehen hatten. Seine Kumpels, hatten anscheinend die komplette PSCompany eingeladen, denn Aoi konnte jetzt schon nicht mehr zählen, wie viele Bekannte an ihm vorbei in dem Klub gegangen waren. Sie hatten sich für neun Uhr verabredet.. im Club. Warum stand er also immer noch hier vorne? Er wusste es selber nicht, aber wahrscheinlich wollte er nur noch ein wenig Ruhe haben, bevor er sich in diesen Wahnsinn stürzte. Den Kopf schüttelnd beschloss er nun auch rein zu gehen. Vielleicht konnte er es ja auch noch verhindern. Aussichtslos, er selber wusste, dass Uruha und Ruki nicht zu stoppen waren, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten. Er betrat den Club und da wurde ihm eben dies bestätigt, denn das Erste, was er sah, war Reita, der mit dem Rücken am Thresen lehnte, den Kopf zwischen den Schenkeln einer jungen Frau, die ihm eine Flasche Wodka an die Lippen hielt und ihm das Brennbare Material unnachgiebig in den Mund kippte. Aoi schüttelte den Kopf. DAS war jetzt echt übertrieben. Er wandte seinen Blick von dieser Szenerie und suchte nach seinen anderen Bandkollegen. „Ihr habt ja die ganz schweren Geschütze aufgefahren“, sagte er dann, als er sie gefunden hatte. Wie nicht anders zu erwarten, saßen Saga und Ruki eng umschlungen aufeinander. Es war immer wieder verwirrend zu sehen, wie der 13cm größere Saga auf dem Schoß von Ruki saß und von diesem ganz offensichtlich begrabbelt wurde. „Tja, der Arme ist so leicht zu durchschauen“, grinste Kai, der sich nun anscheinend auf Rukis und Uruhas Seite geschlagen hatte. War auch nicht anders zu erwarten, Aoi hoffte nur, dass Kai die beiden bremste, wenn sie zu wild wurden. Er setzte sich neben die beiden, da er Saga und Ruki nicht stören wollte. Trotzdem klebte sein Blick unaufhörlich an den beiden. Uruha, der dies bemerkte stieß ihn in die Seite. „Glotz nicht so, du solltest dich daran gewöhnt haben.“ „Mich irritiert dieser Anblick trotzdem.“ Er riss seine Augen von diesem überaus verstörenden Szenario und sah sich schließlich interessiert um. Hinten auf der Tanzfläche konnte er Miyavi erkennen, der anscheinend versuchte sich an Takeru ranzumachen. Der Kleine schien ganz verstört und schien nicht zu wissen, wo er seine Hände lassen sollte, da Miyavi ihm ziemlich nahe rückte. „Uruha“, meinte Aoi und deutete auf die beiden. „Wenn du nicht aufpasst, geht dein Lockvogel heute Abend mit jemand anderes ins Bett.“ Uruha warf einen uninteressierten Blick auf die beiden und wank ab. „Mach dir da mal keine Sorgen. Nao holt den da schon raus, siehst du?“ Aoi sah wieder zurück auf die beiden und tatsächlich. Nao hatte sich zu den beiden gesellt und errettete den Chibi aus seiner vetrackten Situation. Erstaunt zog Aoi eine Augenbraue hoch. Uruha, der das bemerkt hatte, grinste und beugte sich zu Aoi. „Nao hat Takeru unter seine Fittiche genommen, scheint als ob er ihn ganz gut leiden kann. Seitdem sie zusammen in Deutschland aufgetreten sind, sieht man die beiden ständig zusammen.“ „Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“ „Das ist, weil du immer so verpeilt durch die Gegend rennst und die Augen nicht aufmachst.“ Damit wandte Uruha sich von ihm ab und beugte sich zu Kai rüber. Irgendwie war Aoi ja schon neidisch, wie er so seine Bandkollegen beobachtete, die alle in einer glücklichen Beziehung waren. Bis auf Reita, aber mit dem wollte Aoi sich nicht unbedingt vergleichen. „Time to take Action“, sagte Ruki und drückte Saga sanft von seinem Schoß, drückte ihm einen entschuldigenden Kuss auf die Lippen und stand auf. Interessiert verfolgte Aoi Rukis Weg und war nicht sonderlich verwundert, als er sah, dass ihr kleiner Vocal auf Miyavi zusteuerte. Er legte dem um einiges Größeren eine Hand auf die Schulter und deutete in ihre Richtung. Miyavis Gesicht erhellte sich und er nickte. Sogleich kam er auch in Rukis Schlepptau zu ihrem Tisch und ließ sich neben Aoi fallen. Ruki grinste hinterhältig, was Miyavi nicht bemerkte. „Hey, wie geht’s?“ „Oh, hi. Du kommst gerade passend Miyavi. Wir waren gerade dabei ein kleines Trinkspiel zu starten. Wenn du möchtest, kannst du gerne mitmachen.“ Uruha grinste den großen Solokünstler an und wank, ohne auf eine Antwort zu warten nach einer Bedienung. Es dauerte knapp eine halbe Stunde, dann hatten die drei Musiker es geschafft Miyavi abzufüllen. Uruha, der sich ehrenvoll geopfert hatte, saß nun auf Kais Schoß und pennte friedlich. Es war absolut entwürdigend Uruha mit offenem Mund, aus dem sich ein Sabbertropfen seinen Weg über das Kinn zum Hals suchte und lauten Schnarchen zu sehen. Angewidert verzog Aoi den Mund und schmiss Uruha eine Serviette an den Kopf, damit er sich diesen Anblick nicht mehr antun musste. „Aoi, komm wir schaffen Miyavi und Reita weg“, rief Ruki und rüttelte ihn an der Schulter. Aoi nickte und stand auf. Kai packte sich Uruha, nahm ihn auf seine starken Arme und verfrachtete ihn schon einmal in sein Auto. Nachdem er den braunhaarigen Gitarristen auf die Rückbank verfrachtet hatte, kam er zurück und half Ruki mit Reita. Ihm selber, der den um einige Zentimeter größeren Miyavi stützen musste, wurde natürlich nicht geholfen. Der größere schwankte heftig und zog jedes Mal Aoi mit sich und lallte irgendeinen Mist. „Aoi, du bischn gansch Lieber“, lallte Miyavi und warf sich Aoi an den Hals. „Geh weg von mir du Spast“, keifte Aoi und drückte Miayis Kopf zur Seite. Doch Miyavi wäre nicht Miyavi, wenn er sich davon so leicht abhalten lassen würde. Er wandte sich kichernd aus Aois Griff und krähte „Aber Aoi-schan, nischt sou schüschtern“ und ehe Aoi es sich versah, hatten sich Miyavis Lippen auch schon auf seine eigenen gelegt. „Du Penner, lass das“, fauchte Aoi und knockte Miyavi erst einmal aus, indem er ihn zu Boden schmiss, wo dieser sogleich einschlief. Genervt seufzend packte Aoi den schlafenden Solokünstler und schleppte ihn in Richtung Ausgang. Als er schon fast draußen war, kam ihm Kai entgegen und erbarmte sich ihm zu helfen. Zusammen nahmen sie ihn in die Mitte und schleiften ihn zu Kais Auto. „Sag mir bitte, warum ich das mitmache“, stöhnte Aoi und streckte sich, nachdem sie Miyavi zu den anderen beiden Schnapsleichen auf die Rückbank verfrachtet hatten. „Weil du keine andere Wahl hast“, sagte Ruki, der am Auto gelehnt und geraucht hatte. „Ich geh wieder rein. Heute übernachte ich bei Saga, also macht euch keine Sorgen. Ihr beide erledigt ja den Rest, oder?“ „Keine Sorge, wir machen schon die Drecksarbeit“, grinste Kai und salutierte vor Ruki, der ebenfalls lachen musste und ihnen zuwinkte, während er zurück in den Club ging. Aoi setzte sich auf einen Wink Kais hin ins Auto, wo ihm ein absolut widerwärtiger Gestank nach Alkohol entgegen schlug. Er schüttelte den Kopf und kurbelte erst einmal das Fenster runter. Kai setzte sich hinters Steuer und warf einen kurzen Blick nach hinten zu den drei Schnapsleichen, die einen Wettbewerb veranstalteten, wer in kurzer Zeit mehr Bäume absägte. Aoi schüttelte den Kopf und lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Ich hoffe nur wir kommen bei Reita an, bevor einer der drei aufwacht.“ Kai nickte und warf noch einen leicht ängstlichen Blick nach hinten. Aoi konnte ihn nur zu gut verstehen, denn so wie die drei gesoffen hatten, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich übergaben. „Ich pass auf, keine Sorge“, sagte Aoi schließlich und warf Kai einen beruhigenden Blick zu. Gott, diesen Stress hätte er sich echt nicht antun müssen, aber was tat man alles für seine Freunde. ~*+*~ Nun waren zwei Tage vergangen, seit der Nacht im Club und die GazettE-Members trafen sich mal wieder um zu Proben. Drei der Mitglieder waren bereits eine Viertelstunde eher aufgetaucht und hockten nun im Probenraum. Wie hypnotisiert starrten zwei der Member auf die Tür, während der dritte in der Runde sich gelangweilt seinem Papierkram widmete. Die Tür öffnete sich und urplötzlich fingen die beiden Musiker an zu jubeln. „Was ist den mit euch los?“, fragte Aoi verwundert und schloss die Tür hinter sich. Er war extra fünf Minuten eher gekommen, um auch ja vor Reita aufzutauchen. Was er sich davon versprach, er wollte das Spektakel hier auf jeden Fall mitbekommen und ein Teil davon hatte er ja jetzt schon abbekommen. „Ach Mann, du bist es nur Aoi“, murrte Ruki und lehnte sich in seinem Sessel wieder zurück. „Ich dachte es wäre Reita.“ Seufzend ließ sich Aoi auf das Sofa fallen und schlug die Beine übereinander. „Anhand eurer Reaktionen nehme ich an, dass ihr mehr wisst, als ich, oder?“ „Ja, Miyavi wurde am nächsten Tag um drei Uhr gesichtet, wie er Reitas Wohnung verließ. Nicht zu vergessen das Abschiedsküsschen, das er Reita gegeben hat“, Uruha grinste versaut und sogleich konnte Aoi sich denken, was dieser unter Küsschen verstand. Er wollte auch gar nicht wissen, woher Uruha das wusste. Er konnte sich gut vorstellen, dass der Gitarrist sich vor Reitas Haus mit einem Fernglas auf die Lauer gelegt hatte. „Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass euer Plan hinhaut. Als ob Reita sich von euch einreden lässt, dass er schwul ist, einfach dadurch, dass ihr ihn mit Miyavi in ein Bett steckt.“ Aoi schüttelte den Kopf. „Lässt er bestimmt. Wollen wir wetten?“, krähte Ruki. Fast wie bestellt ging die Tür auf, Reita trat ein und wie auf Knopfdruck fingen Ruki und Uruha an zu johlen. Ein unterdrücktes Stöhnen ertönte und Reita machte Anstalten wieder zu durch die Tür zu verschwinden. „Ey, hiergeblieben“, rief Uruha und sprang auf. Er wuselte zu Reita rüber und ehe dieser gucken konnte, saß er auch schon auf dem Sofa und wurde von den beiden Anstiftern, wie Autos angeglubscht. „Was denn?“, fragte Reita genervt und sah zu Aoi rüber. Leider musste er zugeben, dass er ebenfalls nicht anders schaute. Dementsprechend verzog Reita auch das Gesicht und starrte stattdessen an die gegenüberliegende Wand. „Wir wissen alles“, offenbarte Uruha und grinste wieder dreckig. „Gar nichts wisst ihr“, murrte Reita und verdrehte die Augen. „Dann erzähl es uns“, kicherte Ruki und grinste Reita widerwärtig fröhlich an. Doch noch ehe Reita etwas sagen konnte, flog die Tür auf und ein buntes Etwas hereinwuselte. „Reitalein, warum hasst du mich im Auto eingeschlossen? Willst du mich loswerden?“ „Hast du im Ernst so lange gebraucht, bis du kapiert hast, dass du auch ohne Schlüssel aus dem Auto kommst?“ Reita schüttelte den Kopf. Miyavi schmollte gespielt und ließ sich auf Reitas Schoß fallen. „Du bist so gemein zu mir, dabei warst du gestern noch ganz anschmiegsam.“ Miyavis Hände wanderten tiefer und wurden abrupt von Reitas gestoppt. „Fuck, lass das.“ „Oh, ist dir das peinlich?“ Er lachte und küsste Reita mitten auf den Mund. Aoi, der bis eben noch mit offenem Mund zugesehen hatte, blickte durch die Runde. Ruki hatte wie Aoi den Mund sperrangelweit offen und schien jeden Moment vom Stuhl zu fallen. Uruha war das schon ein wenig stilvoller, denn er hatte den Mund wenigstens geschlossen, blickte aber mit derselben entgeisterten Miene auf die zwei neben sich. Kai hatte den Blick von seinen Papieren gehoben und beobachtete die beiden genau. Seine Miene war kaum zu erkennen, da er seine Brille trug und sich das Licht darin spiegelte. „Ähm ja, dann wissen wir ja jetzt Bescheid“, meinte Aoi und riss damit alle aus der Erstarrung. Miyavi grinste ihnen zu und ließ von Reita ab. „Er ist ja allerliebst, wenn ihm etwas peinlich ist“, grinste er und strich Reita über die Wange. „Nimm deine Pfoten weg“, fauchte Reita, während Ruki den Mund schloss und in ein unkontrolliertes Kichern ausbrach. Aoi hüstelte, Uruha lachte und Kai setzte seine Brille ab. „Also seid ihr zwei jetzt..?“, fragte Ruki und hielt sich eine Hand vor dem Mund, um sein Grinsen zu verbergen. „Nein, verdammt und jetzt geh von meinen Beinen runter.“ Der Bassist schubste Miyavi von seinen Beinen und schlug sie dann übereinander. Miyavi stolperte über seine eigenen langen Beine, brachte es aber irgendwie fertig nicht hinzufallen und richtete sich dann auf. „Ich geh dann mal wieder. Wir sehen uns dann morgen Reita“, meinte Miyavi grinsend und verließ winkend den Raum. Unheilvolles schweigen folgte und zahlreiche blicke richteten sich auf Reita. „Ihr habt ehrlich?“ „Was denkst du von mir? Der Typ hat mich begrabbelt und ich bin ihn ewig nicht losgeworden“, sagte Reita und schüttelte den Kopf. Aoi konnte jedoch erkennen, dass ein leises grinsen um seine Mundwinkel spielte und er nicht annähernd so angenervt war, wie er tat. „Dann ist nichts gelaufen?“ „Nein“, fauchte Reita, dem Kais Frage ziemlich auf die Nerven ging. Kai warf Ruki und Uruha einen Blick aus hochgezogenen Augenbrauen zu. Na seht ihr, es hat nichts gebracht wie ich gesagt habe, schien der Blick zu sagen und Aoi stimmte ihm zu. Das war alles absolut überflüssig gewesen, wie er es schon von Anfang an gesagt hatte, aber es hatte ja niemand auf ihn hören wollen. „Na, dann lasst uns mal mit den Proben anfangen“, sagte Ruki betreten, um vom Thema abzulenken und stand auf. Kai nickte und stand auch auf. Nach und nach folgten die anderen und stellten ihre Instrumente ein. Man spürte die ganze Zeit während den Proben, dass Reita und auch Uruha nicht so ganz bei der Sache waren. Aber gut, jeder hatte mal einen schlechten Tag. Kai korrigierte die beiden und dann hatte es sich gegessen, immerhin waren die Proben ja zum proben da. Da erwartete niemand, dass sie gleich perfekt waren und sie konnten sich Fehler erlauben. Zeitig hörten sie auf und gingen nach Hause. Aoi freute sich auf einen ruhigen Abend, als er den Flur herunter lief und aus dem Gebäude trat. Er war schon fast aus dem Tor raus, als er merkte, dass seine Tasche fehlte. Das war doch wieder typisch, dachte er seufzend. Wenn er schon etwas vergaß, dann war es etwas Wichtiges. Er drehte um und lief zurück. Nur wiederwillig betrat er das Gebäude wieder, denn durch diesen Umweg verpasste er seinen Zug. Genervt riss er die Tür ihres Probenraumes auf und erstarrte. Reflexartig flüchtete er wieder nach draußen und knallte die Tür hinter sich zu. Er hatte eben doch nicht wirklich Reita und Miyavi knutschend auf dem Sofa erwischt, oder? „Aoi?“ Die Tür ging wieder auf und Reita stand vor ihm. „Ähm sorry, ich habe glaube ich gestört. Ich wollte nur meine Tasche holen, ich hab sie hier vergessen“, plapperte Aoi drauf los und ging an Reita vorbei in den Raum. Er wich Miyavis Blick aus, der es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte und ihn breit grinsend entgegen blickte. „Aoi“, setzte Reita wieder an und trat hinter ihn. „Echt, du brauchst mir nichts erklären. Ich halt auch die Klappe, aber bitte verschon mich mit Erklärungen, ja?“ Er schnappte sich seine Tasche und machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub. Mann das war ja komisch gewesen. ~~~~~~~~~~~ ich finds nicht so gelungen, aber naja ^^ ich warte auf Kommis ^.^ Pairingwünsche werden immer gerne entgegen genommen XD kann alles mögliche sein, ich werd schauen ob ichs realisieren kann Kapitel 3: The Shadowside ------------------------- Jaaaaa endlich geschafft. Ich hab ja soooo lange an diesem Kapitel geschrieben und ich hatte das Gefühl als würde es nie enden. Gerade habe ich auch so das Gefühl, als könnte ich noch zehn Kapitel über das Pairing schreiben, denn obwohl ich Uruha nicht so mag, so hab ich diesen hier *nach unten deut* toootal lieb gewonnen XDDD naja ich wünsch euch viel Spaß beim leseeen und ich hoffe natürlich auf ganz, gaaaaaaaaaaaaaaaaanz viele Kommis XDDD *winke* wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Kappi XD Kapitel 3 „Ich hasse dich“, flüsterte ich atemlos, sah wie seine Augen sich erschrocken weiteten. Ausdruckslos erwiderte ich seinen Blick und fühlte mich plötzlich hundeelend. Ja ich hasste ihn, konnte ihn nicht ausstehen. Sein fröhliches Getue und sein Dauergrinsen ließen Wellen von Abscheu in mir aufsteigen. Ich hatte gehofft ihn dieses eine Mal zum Weinen bringen zu können, aber ich hatte es nicht geschafft. Gleich nachdem er sich gefasst hatte, lächelte er wieder. Wehmütig und traurig, aber er lächelte. Wütend verzog sich mein Mund zu einem Strich und ich hätte ihm am liebsten sein dummes Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. „Jetzt weiß ich wenigstens, was Sache ist, danke.“ Ich hätte ausrasten können, so sauer war ich auf ihn. „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Ich hasse dich!“, hörte ich mich kreischen. Parallel dazu schrie ein kleiner Teil in meinem Inneren empört auf. Stumm und ernst stand er da, grinste nicht, lachte nicht. Enttäuscht drehte ich mich um und rannte fort. Egal wohin, Hauptsache weit weg von ihm. Ich wollte ihm dieses unglaubliche Lächeln stehlen, wollte es für mich alleine haben. Ich fand es unfair, dass ausgerechnet er mit diesem wunderschönen Lächeln durch die Welt lief. Ehrlich, mir würde es doch viel besser stehen. Fluchend wie ein Rohrspatz erreichte ich meine Wohnung und pfefferte erst einmal Schuhe und Jacke in die Ecke. Was für ein bescheuerter Tag heute. Ich hätte zu Hause bleiben sollen, dann würde ich mich jetzt nicht so elend fühlen. Jetzt musste ich mich erst einmal abregen. Schnell ging ich ins Badezimmer und spritzte mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht, ehe ich wieder umdrehte und zusammen mit Jacke und Schuhe meine Wohnung wieder verließ. Die Tür knallte hinter mir zu und ich eilte zu meinem Auto. Durch unsere Probe, die erst später am Tag stattgefunden hatte und unser anschließendes „Gespräch“, war es nun ziemlich spät und ich hatte Mühe durch die stark befahrenen Straßen Tokios zu kommen. Ich konnte nur hoffen, dass ich in meinem Aufzug überhaupt reinkam und wenn dann genug Geld mithatte, um mir mein Bewusstsein wegzusaufen. Geschickt parkte ich mein Auto auf dem Parkplatz eines Clubs, den Reita mir letztens empfohlen hatte. Wie ich es bereits erwartete hatte, war es ziemlich voll. Eine Schlange von gut zehn Metern hatte sich davor gebildet und ich hatte wirklich keine Lust ewig hier draußen in der Kälte zu stehen. Hätte ich mich wenigstens vernünftig angezogen, wäre ich ohne zu warten reingekommen. Seufzend wollte ich schon wieder gehen und mich irgendwo in eine Sakebar setzen, aber da rannte ich in jemanden rein, der hinter mir gestanden hatte. „Entschuldigung“, murmelte ich mit einer leichten Röte im Gesicht. Verlegen sah ich hoch und erstarrte. Das Herz klopfte mir bis zum Hals und ein reißender Schmerz wütete in meiner Brust, den ich mir selber nicht erklären konnte. „Uruha?“, hörte ich ihn verwundert meinen Namen sagen. Am liebsten hätte ich jetzt die Augen verdreht. Ja verdammt, ich. Sah sonst noch jemand so aus, wie ich? „Ja ich“, antwortete ich dann schnippisch und blickte ihn angenervt an. „Wo willst du denn hin?“ „Nach Hause“, murmelte ich und wollte mich schon wieder abwenden. Ich wollte mich heute wirklich nicht noch mehr mit ihm abgeben müssen. Wie konnte er nur so nett zu mir sein, nachdem ich mich so gemein ihm gegenüber verhalten hatte. „Ach so“, sagte er nur. Komisch bis jetzt hatte er noch nicht gelächelt. Weder das Gesicht verzogen, noch sonst eine Emotion gezeigt. Ich hätte erleichtert sein sollen, wo ich sein Grinsen doch so sehr gehasst hatte, aber das war ich nicht. Anspannung baute sich in meinem Körper auf. „Komm schon“, forderte er mich auf und ging auf den Club zu. Im Schein einer Straßenlaterne erkannte ich nun seine ganze Gestalt, die die Dunkelheit bisher gut verborgen hatte. Es raubte mir fast den Atem und einen Moment lang blieb ich wie angewurzelt stehen, um seine schlanke Gestalt zu taxieren. Ich wusste, dass er lange Beine hatte, aber durch die enge schwarze Hose, die er trug, wirkten sie noch länger. Seine Brille, die er während der Arbeit trug, hatte er jetzt abgesetzt und seine Haare waren locker nach hinten gekämmt. Wirkte er sonst immer wie ein kleiner Lausbub, sah er nun erwachsen und wunderschön aus. Ich zwang meinen Blick woanders hin und schüttelte den Kopf. Widerwillig folgte ich ihm. Eine Stimme in meinem Kopf wollte mich davon abhalten, aber ich hörte nicht auf sie. Schnurstracks lief er am Türsteher vorbei und wurde auch nicht aufgehalten. Mich jedoch, als ich vorbei gehen wollte, wollten sie nicht durchlassen. Ehrlich ich konnte das sehr gut verstehen, dennoch lief ich vor Wut rot an. „Lass mich vorbei und du wirst nachher KEIN Problem haben.“ „Hör mal, wenn ich hier jeden Penner reinlassen würde, bin ich bald arbeitslos.“ Ich wollte gerade ansetzten richtig Terror zu schieben, da legte sich eine Hand auf die Schulter des Türstehers vor mir. Er war zurückgekommen und redete nun freundlich auf den Türsteher ein. „Ist schon okay Makoto, er gehört zu mir.“ Schnaubend beobachtete ich, wie der Typ zögernd mit dem Kopf nickte und mich durchwinkte, was in den Reihen der Wartenden einen Sturm von Buhrufen und Beschimpfungen auslöste. Mit finsterem Blick folgte ich meinem „Retter“. Ich war nicht gerade begeistert davon, dass ich nur wegen ihm reingekommen war, was nur allzu verständlich war. Ich konnte mich noch genau an seinen Einstieg in unsere Band erinnern, den wir zusammen mit Rukis Geburtstag gefeiert hatten, da waren wir beide auch zusammen in einen Club gegangen, in den er nur wegen mir reingekommen war. Nun hatte sich das Blatt gewendet und das gefiel mir ganz und gar nicht gut. Alles was ich wollte, als ich endlich in den Tanzraum trat, war mich abzuschießen und zu vergessen. „Komm setz dich“, sagte er und deutete auf ein freies Sofa. Meine Laune wurde noch schlechter, was eigentlich kaum noch möglich war. Ich hatte absolut keine Lust mir jetzt einen Vortrag über das vergangene Geschehen anzuhören. Mit einem leichten Schmollmund ließ ich mich auf das Sofa fallen. Verwundert musste ich aber feststellen, dass er sich neben mich setzte, anstatt gegenüber. Keine gute Position für ein Streitgespräch. Die Augenbraue hochziehend blickte ich ihn an, aber er erwiderte meinen fragenden Blick nur ausdruckslos. „Was möchtest du trinken?“ Seltsam, immer noch kein Lächeln, rein gar nichts von ihm. Wenn ich nicht hundertprozentig wüsste, dass er es war, hätte ich gedacht, dass ich einem Doppelgänger gegenüber saß. Er benahm sich so komisch. Als Antwort auf seine Frage zuckte ich nur mit den Schultern. Ja auch ich durfte mal zickig sein. Wer weiß, vielleicht verschwand er ja dann von selbst? Er sah sich nach einem Kellner um und bestellte. Was genau bekam ich nicht mit, denn ich war zu sehr beschäftigt damit ihn zu ignorieren und den Raum nach einer weiblichen Person abzusuchen, der ich meine Aufmerksamkeit widmen konnte. Aber es war wie immer, wenn Mann sie brauchte waren sie natürlich nicht da. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass der Kellner zurückkam und ein Getränk vor mir abstellte. Ich wusste jetzt nicht, ob ich es nett oder einfach nur aufdringlich finden sollte, dass er für mich einfach irgendetwas bestellt hatte. Allerdings kam ich dann zu dem Schluss es nett zu finden und schenkte ihm ein dankbares Nicken. Ich glaube ich war einfach zu freundlich in diesem Moment, anders bin ich nicht in der Lage die folgenden Ereignisse zu erklären. Er warf mir nun doch ein leichtes, wie ich fand arrogantes, grinsen zu und hob auffordernd sein Glas. Mit finsterem Blick stieß ich mit ihm an und vermutlich provoziert von seinem Grinsen und seiner leicht arroganten Haltung, kippte ich das Getränk in einem Zug herunter. War wohl keine so gute Idee gewesen, denn gleich als ich das Glas senkte und auf den Tisch abstellte, spürte ich wie sich alles um mich herum ein wenig zu drehen begann. Da musste wohl ziemlich was drin gewesen sein, denn er selber hatte nur einmal kurz an seinem Glas genippt. Ich spürte wie mir der Alkohol bereits in den Kopf stieg und wippte nervös mit den Füßen. Ich konnte seine Blicke regelrecht spüren, das war furchtbar unangenehm. Gelassen wollte ich seinen Blick erwidern, aber dank des Alkohols ging das schon nicht mehr. Aus einem, mir unbekannten Grund, zogen meine Mundwinkel sich plötzlich hoch und ich grinste ihn an. Verdammter Alkohol. Er grinste leicht zurück. Was war das? Mein Herz stolperte leicht und mein Gesicht lief rot an. Innerlich schrie ich wütend auf. Das war ja jetzt mehr als nur peinlich und das ausgerechnet bei ihm. Nun vor Scham rot, wollte ich aufstehen und mich verabschieden, aber er war schneller. Ehe ich mich versah, hatte er mich auf die Beine gezogen und Richtung Tanzfläche mitten ins Getümmel gezerrt. Leicht schwindelig vom Alkohol klammerte ich mich an seiner Hand fest, um nicht die Orientierung zu verlieren. Hoffentlich dachte er nichts Falsches. Endlich blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Das Licht malte Muster und wunderschöne Schatten auf sein blütenweißes Hemd und als ich hoch in sein Gesicht sah, konnte ich nicht erkennen, was er als nächstes vorhatte. Wie leicht hatte man es sonst immer in seiner Mimik ablesen können. Daher war er auch ein sehr einfacher Gegner beim Pokern. Ich musste hart schlucken und erstarrte. Er kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Hüfte. Während ich ihn entsetzt anstarrte und mir ausmalte, was er jetzt alles mit mir anstellen würde, begann er sich langsam zum Takt der Musik zu bewegen. Ich brauchte etwas Zeit, um mich zu fassen und zu begreifen, dass er ernsthaft mit mir tanzen wollte. Die Hand auf meiner Hüfte irritierte mich, ebenso wie die Nähe zu ihm. Mein Gehirn zeigte deutlich, dass es überfordert war, indem es mit Abwesenheit glänzte. Träge durch den Alkohol und die Müdigkeit, drehten sich meine Gedanken in langsamen Kreisen und kamen zu keinem Schluss. Schließlich übernahm mein Körper die Kontrolle und begann wie von selbst sich zum Takt der Musik zu bewegen. Es war seltsam, ich hatte noch nie mit einem Kerl getanzt, zumindest nicht so. Immer wieder berührten sich unsere Körper flüchtig und die Stellen wo ich von ihm berührt wurde, prickelten ganz seltsam. Hatte ich eine Allergie gegen ihn entwickelt? Würde mich nicht wundern. Die ganze Zeit über blieb seine Hand auf meiner Hüfte liegen. Es fühlte sich nicht einmal unangenehm an. Nein eher sogar schön. Ein Lied nach dem anderen endete und ich merkte nur, dass ein langsames begann, als er näher zu mir kam. Erschrocken blickte ich zu ihm hoch. Unsere Oberschenkel berührten sich und während er seine Hand immer noch auf meiner Hüfte liegen ließ, gesellte sich die andere dazu und ich spürte, wie er mich näher zu sich zog. Verwirrt sah ich ihm in die Augen, während er mich im Takt der Musik über die Tanzfläche schob. Sein heißer Körper schmiegte sich eng an meinem und mein Atem ging unweigerlich schneller, während mein Kopf automatisch rot anlief. Genießerisch schloss ich die Augen, öffnete sie aber auch gleich wieder. Zu meiner Schande musste ich mir eingestehen, dass mir diese Situation mehr als nur gefiel. So hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt, es war einfach wunderbar. Ich blickte ihn wieder an und meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Er hatte so einen zärtlichen Ausdruck der Hingabe in seinem Gesicht, dass ich mich, einen leichten Stich der Eifersucht spürend, fragte an wen er wohl gerade dachte. Immer mehr geriet ich in seinen Bann. In sprachlosem erstaunen und Faszination öffneten sich meine Lippen leicht und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden. Etwas veränderte sich plötzlich. Sein Blick schweifte begierig ab und ich hätte schwören können, dass seine Augen ein wenig dunkler wurden. Mein Herz klopfte mit einem Mal lauter und ich musste hart schlucken, um noch Luft zu bekommen. Er beugte sich zu mir herunter. Eine Strähne löste sich und fiel ihm direkt ins Gesicht. Heiß, kam es mir nur so vor, oder war es hier drin wirklich so heiß? Ein leichtes Grinsen spielte um seine Mundwinkel und ich merkte erst jetzt, dass ich erstarrt war. Die Zeit schien zäh, wie in Zeitlupe dahinzufließen und ein erleichterter Seufzer entfuhr mir, als er seine Lippen endlich auf meine legte. Ohne es zu ahnen, hatte ich es herbeigesehnt. Gierig eroberte sein Mund meine Lippen und er nippte leicht an ihnen, ehe er seine wieder auf meine presste und mich in einen Strudel der Verwirrung hineinschmiss. War mein Gehirn vorhin abwesend, so wurde es nun komplett ausgeschaltet. Wie von selbst fielen meine Augen zu und ich drängte mich näher an ihn heran, um ihm so nah wie möglich zu sein. Ungestüm erwiderte ich den Kuss und knabberte leicht an seiner Unterlippe. Noch nie hatte ich mich besser gefühlt und ich wünschte dieser Augenblick würde nie enden. Doch er endete und zwar nicht, weil ich es wollte, sondern weil mein Gehirn dies für den richtigen Zeitpunkt hielt wieder auf Hochtouren zu laufen und ein Eigenleben zu entwickeln. Abrupt löste ich mich von ihm und war dann auch schon auf dem Weg nach draußen. Was hatte ich da eigentlich getan? Ich hatte ihm vor kaum mehr als zwei Stunden noch gesagt, dass ich ihn hasste, hatte ihn wie Dreck behandelt und jetzt war ich hier und knutschte mit ihm rum? Stöhnend vergrub ich meine Hände in meinen Haaren und schüttelte den Kopf. Das durfte doch alles nicht wahr sein, oder? Alkohol, ich hatte Alkohol getrunken, vermutlich lag es daran. Ja, es musste daran liegen, anders war das einfach nicht zu erklären. Ich wollte schon in meinen Wagen steigen und nach Hause fahren, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich ja nicht mehr ganz nüchtern war. Wurde also nichts mit dem fahren. Wütend lehnte ich mich an mein Auto und überlegte, wie ich das jetzt handeln sollte, denn meinen Wagen wollte ich nicht unbedingt hier stehen lassen. Klar, ich konnte wieder zurück in den Club gehen und ihn fragen, ob er mich nach Hause fuhr, aber da sprachen zu viele Faktoren gegen. Was sonst? Sollte ich eventuell Reita oder einen der anderen anrufen? Das war ja noch peinlicher. In was für eine Situation hatte ich mich da nur reingeritten? Wütend biss ich mir auf die Lippe und dachte mit finsterem Blick über die Situation nach. Wie hatte ich es nur so weit kommen lassen können? Mein Kopf war wie leergefegt in dem Moment, nur daran konnte es liegen. Anders hätte ich es doch nie so weit kommen lassen, oder? Angeekelt spuckte ich auf den Boden und versetzte meinem Auto einen Hieb. Schmerz durchfuhr meine Fingerspitzen. Fassungslos sah ich auf meine Hand. Na Super, Fingernagel abgebrochen. Zynisch grinsend fragte ich mich, ob es noch irgendein Klischee gab, welches ich heute noch nicht erfüllt hatte. Fahrig fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare, während ich abwesend an meinem Finger nuckelte, in der Hoffnung, dass der Schmerz dann schneller verging. Musste wohl ziemlich bescheuert aussehen, denn ich hörte ein leises Kichern. Biestig hob ich meinen Blick und fuhr die Person vor mir an. „Was gibt’s da zu lachen?“ „Nichts, gar nichts.“ Innnerlich stöhnte ich auf, denn ich hatte da eben definitiv die falsche Person angefaucht. Der musste ja jetzt denken, dass ich Stimmungsschwankungen habe. Ich schwieg, denn das was als nächstes aus meinem Mund herauswollte, war ganz bestimmt nichts Nettes und ich fand, dass das ihm gegenüber nicht fair wäre. Auch er sagte nichts weiter, sondern nahm meine Hand und sah sie sich an. Zugegeben, es war jetzt nichts schlimmes, aber jeder der sich schon einmal einen Fingernagel abgebrochen hat, weiß, dass es ziemlich lange noch wehtun kann. „Pass auf, dass es sich nicht entzündet, sonst kannst du das Gitarre spielen vorerst vergessen.“ Mürrisch dreinblickend entzog ich ihm meine Hand. Genau diese Art war es, die ich nicht mochte. „Jaja, ich mach gleich ein Pflaster drauf“ , brummte ich. „Komm, ich fahr dich nach Hause, sonst stehst du hier noch bis morgen rum.“ Er grinste und ich musste feststellen, dass er wieder ganz der Alte war. Sein grinsen war ansteckend, wie ich schon sehr oft am eigenen Leib erfahren hatte und so zogen sich auch diesmal meine Mundwinkel hoch und meine Laune besserte sich automatisch. Dieses Gefühl der Kontrolle und Manipulation, das mich dabei immer verfolgte wollte auch jetzt nicht verschwinden. Ich mochte es nicht kontrolliert zu werden, vermutlich war das der Grund, weswegen ich mit ihm nicht so gut klarkam. Aber jetzt war mit diesen unangenehmen Gefühlen, auch ein anderes mit dabei. Ich runzelte die Stirn und blickte ihn an. Warum hatte ich das noch nie vorher bemerkt? Sein Blick war so klar und durchdringend und haftete an meinen Augen, wie festgeklebt. Ein Schauer durchfuhr mich und ehe ich es ganz begreifen konnte, wandte ich mich von ihm ab. Scheiße, irgendwie flüchtete ich heute andauernd. „Bitte“, murmelte ich und hielt ihm meinen Wagenschlüssel hin, während ich überall hinsah nur bloß nicht in sein Gesicht. Normalerweise ließ ich andere nie mit meinem Auto fahren, aber das hier waren besondere Umstände, also war es okay. Der ganze Tag heute war ein besonderer Umstand, ich sollte aufgeben mir darüber den Kopf zu zerbrechen, dazu war er viel zu hübsch. Missmutig blickte ich ihm nach, als er um das Auto herumging und es aufschloss. „Wollen wir los?“ Abwesend nickte ich, zog die Beifahrertür auf und ließ mich auf den Sitz sinken. Ich war so hundemüde, dass ich jeden Moment hätte einschlafen können. Ich schloss die Augen und spürte einige Momente später, wie sich jemand über mich beugte. Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihm zu, wie er die Beifahrertür zuzog und mich anschnallte. Äußerst reizend, als wenn ich das nicht alleine konnte. „Danke Mama“, meinte ich süßlich grinsend und warf ihm einen ziemlich angepissten Blick zu. Er wusste doch, dass ich sowas hasste. „Keine Ursache“, hörte ich ihn noch murmeln, dann startete er den Motor und fuhr los. Irgendwie musste ich auf der Fahrt eingepennt sein, denn ich wachte auf, als ich in mein Bett gelegt wurde. Gings noch? Mein erster Impuls war ihn anzuschreien und niederzumachen, aber dann ließ ich es bleiben und stellte mich stattdessen schlafend. Mal sehen, was sonst noch alles passierte. Er zog mir die Schuhe aus, deckte mich zu und gab mir dann auch noch einen Gutenachtkuss. Nicht auf die Stirn, nein direkt auf den Mund. Ich hätte sagen können, dass ich geschockt war, aber das wäre nicht richtig. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich schon darauf gefreut und es geahnt. Nach dem, was eben auf der Tanzfläche abgegangen war, müsste ich wohl ziemlich dumm sein, um nicht zu bemerken, dass unser allerliebster Leader-sama auf Männer stand. Warum er sich ausgerechnet mich ausgesucht hatte, konnte ich noch nicht einmal sagen. Gut, ich war Männern auch nicht abgeneigt, hatte ich vor ein paar Jahren doch ziemlich für einen bestimmten Schauspieler geschwärmt. Wusste keiner und bis jetzt hatte ich auch nur Beziehungen mit Frauen gehabt. Jetzt hatte ich die Gelegenheit und die ließ ich auch nicht verstreichen. Er zuckte erschrocken zurück, als ich seinen Kuss erwiderte und seine Lippen sanft massierte. „Dachtest du etwa ich schlafe?“, fragte ich amüsiert grinsend und setzte mich im Bett auf. „Ja, davon war ich ausgegangen“, antwortete er betreten und sah an mir vorbei die Wand an. „Wolltest du mich im Schlaf überfallen, nachdem du mich vorher abgefüllt hast?“ Er hustete verschämt und senkte den Blick. Ich konnte nicht anders, ich musste grinsen. Wo war denn der Selbstbewusste und überlegene von vorher geblieben? Bei ihm schienen die Persönlichkeiten ja zu wechseln, wie die er Unterwäsche. Nun ja so krass war es dann doch nicht, aber konnte ich das wissen? „Nein, so bin ich nicht, das weißt du doch.“ Ich antwortete gar nicht erst, sondern warf ihm nur einen zweifelnden Blick aus hochgezogenen Augenbrauen zu. Da er mich jedoch nicht ansah, hatte es keinen Sinn. Ich seufzte. „Das war doch nur ein Scherz.“ „Ich weiß“, murmelte er. „Kai“, sagte ich ernst und hoffte, dass er mich endlich ansah. Tatsächlich hob er auch den Kopf, blickte mir aber immer noch nicht in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern, hob meine Hand und strich ihm sanft die Strähne aus dem Gesicht. So langsam löste seine Frisur sich auf und fiel in sich zusammen. „Du solltest öfters so rumlaufen, das steht dir.“ Er lächelte. Hatte ich ihm da wirklich ein Kompliment gemacht? Es war einfach so rausgeschlüpft. Verlegen schwieg ich und betrachtete ihn einfach. Er hatte wohl meine Nachttischlampe angeschaltet. Sanftes Licht fiel auf uns und es wirkte weiß Gott ziemlich kitschig. Die Situation wirkte im Moment so aufreizend auf mich, dass ich nicht anders konnte. Ich rutschte näher zu ihm und während meine Augen wie von selbst zufielen, legten sich meine Lippen wieder auf seine. Eine seiner Hände legte sich um meine Hüfte und zog mich näher zu ihm. Gerne folgte ich und drängte mich näher an ihn heran, süchtig nach seiner Wärme suchend. Meine Hände schlichen sich unter sein T-Shirt und fuhren gierig über die erhitzte Haut. Ein Schauer durchfuhr mich und seine Hitze schien sich auf mich selber zu übertragen. Hitzig erwiderte er meinen Kuss und knabberte leicht an meiner Unterlippe. Ich grinste leicht und fuhr mit meiner Zunge sanft über seine Lippen. Er keuchte leise überrascht, öffnete dann aber bereitwillig seine Lippen. Geschickt schlängelte meine Zunge sich zwischen seinen Lippen hindurch und erforschten seine Mundhöhle. Kais schlanker Körper schmiegte sich an meinen und so langsam begann sich etwas bei mir zu regen. Meine Güte, ich bin ja auch nur ein Mann, oder? Mit Genugtuung bemerkte ich, dass ich nun der dominantere war und nutzte das auch gleich aus. Mit meinem Körper warf ich ihn rücklings auf das Bett und kniete mich über ihn. Sanft massierte ich seine Zunge mit meiner und entlockte ihm so mehrere kleine Seufzer. Nach einer halben Ewigkeit löste ich schließlich den Kuss und sah auf ihn hinter. Er lag mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen da und atmete unregelmäßig. Selbst in dem düsteren Licht, konnte ich die leichte Röte auf seinen Wangen erkennen und dieser verruchte und erregende Anblick war es, der mich alles vergessen ließ. Als er dann auch noch die Augen öffnete und mich bittend ansah, war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Abermals stürzte ich mich auf ihn und nahm mir einen weiteren Kuss. Er schmeckte so furchtbar süß, dass ich kaum genug davon bekommen konnte. Seine Hände fuhren in meinen Nacken, strichen über meine Haare und krallten sich darin fest. Diese Geste bestätigte mir, dass er nicht gerade abgeneigt war. Grinsend beobachtete ich, wie er sich unter mir mit geschlossenen Augen wand. Nur langsam öffnete er sie wieder, als er bemerkte, dass ich nichts mehr tat. Ich grinste ihn breit an und erntete sofort ein plötzliches erröten seinerseits. „Kawai“, war mein einziger Kommentar dazu. Er wurde fast noch röter und setzte sich wieder auf. Verlegen zuppelte er sich sein Hemd zurecht, fuhr sich durch die Haare und grinste mich nervös an. Um meine Lippen spielte ebenfalls ein leichtes Lächeln, denn er war einfach zu süß. „Also“, verlegen hustete er. „Ich sollte jetzt nach Hause gehen.“ Er rutschte vom Bett herunter und stellte sich aufrecht hin. Als er gehen wollte, hielt ich ihn am Arm fest und zog ihn zurück. Nein, ich konnte ihn noch nicht gehen lassen. Eher gesagt, wollte ich es nicht. Verwirrt blickte er zu mir herunter. Vermutlich konnte er nicht begreifen, warum ich ihn zurückhielt. Die ganze Situation war so absurd gewesen, ich wusste gar nicht, wie ich mir das erklären sollte. „Oh, Sorry“, sagte ich und ließ seine Hand wieder los. Er seufzte und setzte sich zu mir auf das Bett. „Sag mal Uruha. Was war das heute Mittag?“ Ich war darauf nicht vorbereitet gewesen und so traf mich ganz unerwartet ein scharfer Schmerz in meiner Brust, als ich Kais enttäuschte Miene sah. Nun war es an mir den Blick abzuwenden und von ihm wegzurücken. „Ich weiß es nicht“, murmelte ich und presste die Lippen aufeinander. Ja ehrlich, ich wusste es wirklich nicht. Mir war vermutlich einfach eine Sicherung durchgebrannt. Ich musste da erst einmal in Ruhe drüber nachdenken. „Ist schon okay“, sagte er schließlich lächelnd. „Sag es mir, wenn du dafür bereit bist.“ Ich nickte und musste ebenfalls lächeln. Wie stellte der sich das bitte vor? Sollte ich ihm etwa ins Gesicht sagen, dass ich einfach nur angepisst war, dass er meinen alten Job besser machte als ich damals und dass er dabei auch noch mehr Spaß hatte als ich? Wer wäre da nicht ein wenig grob? Gut, grob war untertrieben, aber in dem Moment war einfach mein Temperament mit mir durchgegangen, konnte schließlich auch mal passieren. Na toll, jetzt hatte er meine Stimmung vermiest. Das war auch einer der Punkte, die mich an ihm störte. Immer, egal in welcher Situation, Kai schaffte es einfach mit einem Satz die Stimmung komplett zu kippen, ob nun zum negativen, oder positiven. „Kai, ich bin ziemlich müde“, sagte ich lächelnd und gähnte zusätzlich. „Ja klar, ich mach mich dann mal aus dem Staub“, er grinste und stand auf. „Dann schlaf dich mal gut aus.“ Er hob noch einmal kurz die Hand, dann schloss er die Tür und ließ mich alleine in meinem großen Bett sitzen. Schade, eigentlich hätte er auch ruhig bei mir im Bett übernachten können. Wie wollte er jetzt eigentlich noch bis zu sich nach Hause kommen? Ach naja, war ja jetzt auch egal. Ich ließ mich rücklings auf mein Bett fallen und schloss die Augen. ~*+*~ Laut gähnend verzog ich mein Gesicht und wurde direkt von einem lauten Piepsen und dem darauf folgenden noch lauteren Gelächter wieder zurück in die Realität gerissen. Verwirrt riss ich den Kopf hoch und starrte auf meine allerliebsten Bandkollegen, die sich vor dem Bildschirm des Photographen versammelt hatten und nun laut lachend meine Bilder begutachteten. Oh no, der hatte mich doch jetzt nicht beim Gähnen fotografiert? Und wie er das hatte. Rasch sauste ich von meiner vorherigen Position aus zu meinen Kameraden und betrachtete entsetzt das grässliche Bild, das mich zeigen sollte. „DAS bin ich nicht“, murmelte ich entsetzt. „Na Uru, war gestern ne lange Nacht, nicht wahr“, kicherte Ruki und machte direkt ein Foto mit seinem Handy. „Ich kann zumindest lange feiern. Anders als du werde ich nämlich nicht für minderjährig gehalten“, meinte ich gehässig. Rukis Reaktion darauf war eine rausgestreckte Zunge, was ich mit einem leicht angewiderten Blick belohnte. Ich glaube ich steckte hier wirklich im Kindergarten. Genervt sah ich mich nach dem Photografen um, um diesen zu bitten dieses schreckliche Bild von mir zu löschen, hatte ich doch keine Ahnung von Computern. Dabei begegnete ich Kais Blick, dessen Augen glitzerten schalkhaft und ein leichtes grinsen spielte um seine Mundwinkel. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, wurde ich ein wenig rot und vergaß auch sogleich, was ich vorgehabt hatte. Ziemlich wirr im Kopf stolperte ich zurück vor die Kamera und musste mich ziemlich zusammenreißen. Verdammt, wie konnte er es wagen mich so aus der Fassung zu bringen. Ich brauchte ungewöhnlich lange für dieses Photoshooting, da ich ständig das Gefühl hatte von ihm beobachtet zu werden und das machte mich ziemlich nervös. Dabei verstand ich noch nicht einmal, was mit mir los war. Erleichtert seufzte ich auf, als ich endlich fertig war und flüchtete so schnell wie möglich vom Set. „Guck mal Uru, ich glaub ich mach mir das als Hintergrundbild für mein Handy“, grinste Ruki und hielt mir triumphierend sein Mobiltelefon vor die Nase, wo ich in beeindruckender Weise alle meine Zähne betrachten konnte. Gott, warum schlug mich keiner für diese Dummheit, jetzt hatte ich dem Giftzwerg eine Waffe gegeben, mit der er mich mein Leben lang quälen konnte. „Wirklich sehr lustig“, murrte ich und setzte mich auf einen Stuhl. Jetzt noch in den Aufenthaltsraum zu gehen würde nichts bringen, da nur noch Kai an der Reihe war und wie ich den Leader kannte, würde der nicht lange brauchen, um sein Shooting zu beenden. Danach kamen die Gruppenfotos und dafür würde ich wieder antanzen müssen, also sparte ich mir, faul wie ich nun einmal war, einen Weg. Natürlich wollte ich mir selbst nicht eingestehen, dass das ein Vorwand war, um ihm bei seinem Photoshooting zuzusehen. Aber nun, da ich schon einmal hier saß, hatte ich einfach nichts Besseres zu tun, ob ihr es mir nun glauben wollt, oder nicht. Naja, jedenfalls saß ich hier und sah ihm zu. Auch wenn das, was ich gestern gesehen hatte kaum, oder eher gesagt gar nicht zu übertreffen war, war dieser Anblick auch sehr sehr schön. Er brauchte nicht unbedingt die Schminke im Gesicht, aber was wäre schon ein J-Rocker ohne seine Schminke. Ein stinknormaler Musiker. Ohne es zu merken saß ich also da auf dem Stuhl und sabberte fast bei Kais Anblick. „Mach den Mund zu Uru“, ertönte Aois trockene Stimme. „Äh, was?“, murmelte ich bedeppert und tat automatisch, was er wollte. „Schläfst du noch halb, oder starrst du gerade Kai an?“ „Ich bin nicht schwul, wenn du darauf hinaus willst“, antwortete ich zickig und riss widerwillig meine Augen von Kai und musterte Aoi, der neben mir stand. „Wieso sollte ich das? Habe ich dich gerade erwischt?“, kicherte Aoi und rannte dann plötzlich los. „Uruha steht auf Kai, Uruha steht auf Kai“, schrie er dabei und rannte einmal durch die ganze Halle. Mein Gesicht lief knallrot an und reflexartig rannte ich ihm hinterher. „Aoi du Knallbirne, komm sofort her, damit ich dir den Arsch versohlen kann.“ Verdammt, warum war ich nur mit diesem Spasten in einer Band? Fluchend rannte ich ihm hinterher und wollte ihm die Gurgel umdrehen, damit er endlich die Klappe hielt. Aber verflucht nochmal, der war schnell. Hinter sich hörte er Kai laut lachend und rannte automatisch schneller, nur um von ihm weg zu kommen. „Uuuh, du willst mir mein Popöchen versohlen? Ich wusste gar nicht, dass du so auf meinen Hintern fixiert bist“, gackerte Aoi während er weiterrannte. Ich unterdrückte einen wüsten Fluch und legte noch einen Zahn zu. Aoi rannte mittlerweile durch die Gänge und brüllte immer noch aus vollem Leib. Nur zu bald sah ich wie Reita und Ruki den Kopf aus der Tür steckten und uns interessiert zusahen. Kameradenschweine. „Ich gebe auf“, stöhnte ich schließlich und blieb stehen. Schwer atmend musste ich mich erst einmal auf den Boden setzen. Verdammte Raucherlunge, ich hatte das Gefühl, als ob ich sterbe. „Wenn ich dich kriege, bist du sowas von Tot.“ „Uuh, ich zittere vor Angst“, kicherte Aoi und hüpfte wie ein Flummi vor mir auf und ab. „Uruha steht auf Kai“, summte er fröhlich und rannte dann lachend wie ein kleines Kind davon. Immer noch ziemlich fertig raffte ich mich auf und ging in die Maske, um mein Make-up korrigieren zu lassen. Meine Haare lagen immer noch perfekt. Manchmal war ich echt besorgt, ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie mir alles in die Haare schmierten damit sie so aussahen und auch stundenlang hielten. „Das Gruppenshooting fängt jetzt an, kommst du Uruha?“ „Jaja, ich trink nur noch eben was.“ Seufzend goss ich mir ein Glas ein und trank es in einem Zug schnell aus. Jetzt musste ich nur noch knapp zwei Stunden mit diesem Kindergarten verbringen und dann würde ich endlich meine Ruhe haben. Ich beeilte mich, um das Gruppenshooting schnell beenden zu können. „Da bin ich schon“, murmelte ich und stellte mich direkt auf meine Position. Ich stand hinter Ruki, aber vor Kai und ungefähr auf der gleichen Höhe, wie Aoi der mich spöttisch angrinste und seine Lippen zu einem lautlosen „Uruha steht auf Kai“ formte. Ich schoss wütende Blicke auf ihn ab, schwieg aber dazu. Der Photograf sagte uns noch kurz in welche Position er uns ungefähr haben wollte, rückte uns näher zusammen und stellte sich dann hinter seine Kamera. Es machte mich nervös Kai so hinter mir stehen zu haben, denn so wusste ich nicht was er tat und konnte in seinem Gesicht auch nicht ablesen, was er dachte. Seit wann hatte es sich so verändert? War es erst seit gestern, dass mir diese ganz normale Aufstellung so unangenehm war? Was hatte er nur mit mir gemacht? Ich spürte seinen Körper an meinem Rücken und noch mehr an meinem Hintern. Ohne es wirklich steuern zu können, breitete sich ein prickeln in meinem Hintern aus. Wie sollte ich das denn jetzt deuten? Ich musste hart kämpfen um die Röte zurückzuhalten, die sich in meine Wangen schleichen wollten. „Uruha-san“, hörte ich den Photografen rufen. „Bitte, entspannen sie ihre Gesichtszüge.“ Ich hörte Aoi neben mir kichern, da das sonst immer bei ihm bemängelt wurde. Kurz schloss ich die Augen und versuchte mich zu sammeln. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich eine warme Hand fest an meiner Hüfte fühlte, die diese aufmunternd drückte. Ohne es kontrollieren zu können, entspannte sich mein Körper und auch mein Gesicht unter der Berührung seiner Hand. Zufrieden nickte der Photograf und ich selber hatte Mühe meine Gedanken unter Kontrolle zu halten, damit sie sich nicht auf meinem Gesicht abzeichneten, denn die Hand auf meiner Hüfte bewegte sich in südliche Richtung. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Klar ich konnte mich wehren und ihm sagen, dass er seine Griffel wegnehmen sollte, aber dann würde er aufhören und irgendwie wollte ich das nicht. Nur mit Mühe unterdrückte ich den Impuls mich rückwärts an Kai zu lehnen, dessen vorwitzige Hand sich gerade unter mein Hemd stahl und sich warm und weich auf meinen warmen Bauch legte. Das entzückte Rufen des Photografen sagte mir, dass es mir nicht so ganz gelang meine Emotionen von meinem Gesicht fernzuhalten. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was die Fans denken würde, wenn sie die Fotos sahen. Ich biss mir leicht auf die Lippen und starrte angestrengt an einen Punkt irgendwo hinter der Kamera. Ich musste einen erschrockenen Laut unterdrücken, als Kais Hand in seinen Hosenbund wanderte. Nein, das durfte er doch jetzt nicht tun. Meine Hand zuckte zu seinem Arm und versuchte ihn wegzuziehen. „Wehr dich nicht, man sieht schon nichts“, flüsterte Kai an meinem Ohr. „Verfluchter Sadist“, zischte ich und blickte starr geradeaus. Unfreiwillig lockerte ich meinen Griff, sodass sich Kais Hand noch weiter in meine Hose schlängeln konnte. Ich wollte es ignorieren, wollte nicht wahrhaben, dass ich am liebsten leise geseufzt hätte, als sich Kais Hand auf mein Glied legte. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass es sich Kais Hand auf meiner Boxershorts entgegen reckte. Verdammter Verräter. Ich konnte deutlich hören, wie sich Kais Gesicht zu einem Grinsen verzog und war froh, dass ich es nicht sehen konnte. Der würde nachher ja sowas von Ärger bekommen. So sehr ich mir wünschte, dass das Shooting vorbei war, so sehr hoffte ich auch, dass es nie enden würde. Ich wandte den Blick von der Kamera weg, als Kai dann auch noch seine Hand bewegte und meine Erregung noch ein wenig mehr wuchs. Schamvoll sah ich zur Seite und würde am liebsten mein Gesicht bedecken, aber das ging mit dem ganzen Haarspray leider nicht, also hob ich stattdessen eine Hand und legte sie in einer Anmutigen Geste auf meine linke Gesichtshälfte. Der kleine Finger wanderte automatisch zwischen meine Zähne, sodass ich etwas zum rumkauen hatte. Ich spürte, wie Kai etwas näher an mich rückte und seine Mitte gegen meinen Hintern presste. Schlagartig musste ich mich anstrengen nicht zu erröten. Wenn das hier jemand mitbekam, war der Drummer ja sowas von tot. Ich schloss kurz die Augen und gab mich der Berührung hin. Ich genoss das Gefühl aufsteigender Hitze und bemerkte nur nebenbei, wie die Hand wieder aus meiner Hose verschwand. Ich zwang mich wieder in die Realität zurück zu kehren, denn ich merkte, dass das Shooting vorbei war und Ruki noch eben schnell ein Kommentar für die Fans hintendran hing, da dieses Shooting von einer Filmkamera begleitet wurde. Stöhnend hoffte Uruha, dass die peinliche Szene von vorhin rausgeschnitten wurde. Als die Reihe an ihn kam, stellte er sich höflich vor. Mit halbem Ohr hörte er zu, denn er musste sich konzentrieren um seine Erregung in den Griff zu bekommen. Seltsamerweise half es ihm in solchen Momenten immer, wenn er irgendein Lied von Gackt sang. Irgendwie überstand ich schließlich auch das Interview und konnte mich endlich aus dem Kreis der Kameras bewegen. Mein Gang war vorsichtig und ich vermied es den Drummer anzusehen. Schnell zog ich mich um, kämmte mir die Haare und schminkte mich ab. Als ich schließlich die Location für das Shooting verließ, glich es einer Flucht. Mein Fluchtversuch scheiterte jedoch, als ich um die Ecke lief und direkt in Kais Arme bretterte. „Oh nein“, stöhnte ich, als ich hochsah und ihn erblickte. Er zog daraufhin nur eine Augenbraue hoch und sagte „Wir müssen reden.“ Ich nickte, denn ich hatte diese Notwendigkeit bereits geahnt. Zwischen uns war in letzter Zeit einfach zu viel vorgefallen, als dass wir das ignorieren konnten. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn hasse und seitdem kamen wir beide einfach nicht voneinander los. Fast als würde er ständig meine Nähe suchen seitdem ich ihm das gesagt hatte. „Wo?“, fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Bei mir, ich wohne hier in der Nähe“, sagte er und grinste. Ich zog eine Augenbraue hoch und überschlug im Kopf die Möglichkeiten, die mir blieben. Es waren keine, denn bis zu mir war der Weg bestimmt doppelt so weit. Mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken, was Kai ein strahlendes Lächeln aufs Gesicht zauberte. ~*+*~ Nur widerwillig betrat ich hinter Kai seine Wohnung. Ich war noch nicht so ganz bereit mich auf die Veränderung die unter Garantie bevorstand einzulassen. Im Moment kam ich mir unglaublich hilflos vor und ich hasste dieses Gefühl. Komisch, ich wünschte mir mich in Kais Arme retten zu können, denn ich hatte seine Umarmung als warm und schützend in Erinnerung. Ich senkte den Kopf und zog meine Schuhe aus. „Komm ins Wohnzimmer“, rief Kai, der bereits die Wohnung betreten hatte. Ich atmete einmal tief durch und ging dann zu ihm. Er saß eingeschüchtert und ziemlich nervös auf dem Sofa. Komisch, jetzt hatte ich das Gefühl die Übermacht zu besitzen. Ich setzte mich neben ihn und schlug selbstbewusst die Beine übereinander. „Und? Was wolltest du bereden?“ Kai blickt zu mir rüber und verschränkte nervös die Finger ineinander. „Naja, wegen dem was du neulich gesagt hast.“ Er kratzte sich nervös an seinem Hinterkopf und ich musste ein Lächeln unterdrücken. „Ich habe gesagt, dass ich dich hasse“, gab ich ehrlich zu und biss mir kurz auf die Lippe, als ich an diese Narrheit meinerseits zurückdachte. „Ja“, meinte er und spielte weiter nervös mit seinen Fingern. Ich stellte mir gerade vor wie diese Finger etwas anderes taten und schüttelte den Kopf, als ich realisierte was ich gerade dachte. War ich etwa schon so verdorben? „Ich habe darüber nachgedacht. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du mich eigentlich gar nicht hasst“, sprudelte er hervor und blickte mich mit roten Ohren an. „Und?“, fragte ich und verbarg ein grinsen. Das alles kam mir immer mehr wie ein Spiel vor. Alles war so leicht und so genau vorgezeichnet. Es war als handele ich nicht von selbst aus. Ich hörte Kai seufzen und zog eine Augenbraue hoch, als er mir schließlich in die Augen sah. „Mann, machs mir doch nicht so schwer“, murrte er und zog die Augenbrauen zusammen. „Wie bitte? Was kann ich denn dafür? Ich höre nur interessiert zu.“ „Sei einfach still und hör zu, ja.“ Ich tat was er mir gesagt hatte. Allerdings auch nur, weil ich ziemlich gespannt war, was er sich da zusammengereimt hatte. Sonst hätte ich garantiert mit einem fiesen Kommentar reagiert. Ich mochte es nicht, wenn man mir irgendwas unterstellte. Kai holte noch einmal tief Luft und dann sprudelten die Wörter nur so aus ihm heraus, dass ich ziemlich Mühe hatte ihm zu folgen. „Naja, du guckst mich immer so komisch an und wenn ich dann auf dich zugehe, bist du überhaupt nicht abwehrend. Du hasst mich doch gar nicht, sonst hättest du dich auch nicht küssen lassen und all das. Also habe ich nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass du in mich verknallt bist.“ Das alles hatte er gesagt ohne Atem zu holen und holte daher jetzt erst einmal tief Luft, ehe er mich verlegen anstarrte. Ich starrte ihn sprachlos an. „Sag mal, hast du eine multiple Persönlichkeitsstörung?“ Die Frage war einfach so aus mir herausgerutscht, ehe ich sie zurückhalten konnte und gleich nachdem ich es auch schon gesagt hatte, bereute ich es. Er blickte mich verwirrt und ein wenig verletzt an, da dies das einzige war, was ich zu seinem Vortrag gesagt hatte. „Nein“, murrte er und wandte sich von mir ab. „Kai, ich. Tut mir Leid, aber jedes Mal, wenn ich mit dir alleine bin bist du anders. Ich hab dir ja zugehört, aber ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.“ „Natürlich“, sagte er heiser und ich hatte das Gefühl, als hätte sich gerade eine breite Mauer zwischen uns aufgebaut. Ich wollte das nicht. Ich hatte es genossen ihm so nahe zu sein und ich hatte mich gefreut, jedes Mal wenn ich ihn gesehen hatte. Es hatte mich verwirrt und ich hatte mit Ablehnung darauf reagiert und begonnen ihn zu hassen. Aber war das Hass gewesen? „Kai, bitte“, sage ich und lege ihm eine Hand auf den Oberschenkel. „Was?“, fragte er und sieht mich an. „Ich“, hob ich an und schluckte hart. „Ich weiß doch auch nicht, was ich für dich fühle. Es ist so verwirrend, ich könnte im Dreieck springen.“ Ich spürte, wie sich Kais Blick in mich bohrte und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Seltsamerweise lächelte er und ich spürte, wie mein Herz einen freudigen Hüpfer machte. Etwas blitzte in seinen Augen auf und ich konnte nicht einordnen was es war. Kai beugte sich vor und legte seine Lippen heißt und verlangend auf meine. Ich konnte meine Reaktion nicht nachvollziehen, es war wie ein plötzliches Handeln ohne Hintergedanken, einfach nur triebgesteuert. Ich beugte mich vor und bewegte meine Lippen unnachgiebig und fordernd auf seinen. Es fühlte sich so gut an und es wurde noch besser, als er darauf einging. Aber so schnell der Kuss angefangen hatte, so schnell endete er auch. „Und? Was hast du jetzt gefühlt?“, fragte Kai und als ich meine Augen öffnete konnte ich sehen, dass er grinste. „Ich fands schön“, murmelte ich und verzog kurz mein Gesicht zu einer überlegenden Miene. „Keine Ablehnung? Also hasst du mich wirklich nicht.“ Das Lächeln verschwand nicht von seinem Gesicht, aber ich konnte sehen, wie es einen erleichterten Ausdruck annahm und ein freudiges Blitzen in seine Augen trat. „Scheint so“, sagte ich und unterdrückte das Verlangen ihn abermals zu küssen und rücklings auf das Sofa zu schmeißen. Unwillkürlich fragte ich mich, was es dem Drummer gebracht hatte, außer mich zu quälen. „Ähm, also“, fing Kai dann wieder an zu sprechen und als ich ihn ansah, bemerkte ich, dass er nervös auf dem Sofa hin und her rutschte. „Wollen wir es nicht miteinander versuchen?“, fragte er. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. Wie kam er denn jetzt darauf? Er bemerkte meinen fragenden Blick und errötete. „Naja, du magst mich, ich mag dich und ich finde wir sollten das nicht unbeachtet lassen. Also ich bin jetzt nicht auf eine Sexbeziehung aus, nicht dass du was Falsches denkst…“ „Kai“, warf ich schneidend ein, als mir sein Gebrabbel zu viel wurde. „Halt einfach die Klappe“, sagte ich noch und legte dann meine Lippen wieder auf die von dem Drummer. Begierig leckte ich mit meiner Zunge über seine Lippen und als er sie bereitwillig öffnete, eroberte meine Zunge seinen Mund. Ich spürte, wie er sich näher an mich drückte und musste leicht grinsen. Meine Hände legten sich auf seine Hüfte und während sich unser Kuss weiter intensivierte, zog ich ihn auf meinen Schoß. Er folgte bereitwillig und setzte sich breitbeinig auf meinen Schoß. Meine Hände wanderten von seinen Hüften zu seinem Hintern und legten sich auf die festen Pobacken Kais, um diese leicht zu massieren. Eine vorwitzige Zunge drängte meine zurück und schlüpfte in meine Mundhöhle. Ich hörte ein leises keuchen, welches von Kai kam. Sanft umschlang meine Zunge die von Kai, um sie leicht zu massieren. Nur langsam endete der Kuss und als wir uns voneinander trennten, wollte ich am liebsten einen neuen beginnen. Meine Lippen schnappten nach denen von Kai und meine Zähne fingen seine Unterlippe ein um leicht an ihr zu knabbern. Nun war es Kai, der sich sichtlich widerwillig von mir trennte. Er sah mir in die Augen und ich spürte ein leichtes schaudern, als ich seinem Verlangenden und leidenschaftlichen Blick begegnete. „Ist das jetzt ein Ja?“, fragte er leise, fast flüsternd. Ich lachte leise und nickte. ___________________ Pairingwünsche sind immer gern gesehen XDDD sagt mir was ihr wollt und ich schreibs euch auf *schwör* *lol* und das Kommi nicht vergessen ja *lieb guckt* Kapitel 4: Nachts wenn es dunkel wird gehen die Lichter an ---------------------------------------------------------- Boahaha, endlich, endlich habe ich es geschafft und diese Oneshot beendet. Dabei war die schon seit bestimmt vier Monaten geplant, weil ich im Urlaub langeweile hatte und etwas zu tun haben wollte. Naja, jetzt habe ich es geschafft *g* Widmung: Für -Keiji- mein allerliebstes Herzchen, als Hommage an unser Girugämesh-RPG XD~ Kapitel 4 Das kleine Hotelzimmer war dunkel, nur ein heller Streifen Mondlicht, welches durch das Fenster fiel zeichnete sich auf der hellen Bettdecke ab und zeigte, dass das Bett noch gänzlich unberührt dalag. Es war still, eine angenehme Ruhe, die allerdings jäh unterbrochen wurde, als ein lautes Klicken ertönte und ein weiterer oranger Lichtstrahl sich zu dem auf dem Bett gesellte, ehe ein weiteres, leiseres klacken ertönte und das Zimmer schließlich in weiches oranges Licht getaucht wurde. Zwei Personen hatten das Zimmer betreten. Die größere der beiden stützte die kleinere, die sich nun von ihm löste und mit ein paar unsicheren und tapsigen Schritten zum Bett lief und sich mit einem erleichterten aufseufzen bäuchlings auf dem weichen Stoff des Bettes landete. Die größere Person beobachtete dies stumm und folgte dann zu dem Bett und ließ sich neben den kleineren auf die weiche Matratze sinken. Ihr Blick lag weich und liebevoll auf dem anderen und ein sanftes Lächeln spielte um die Mundwinkel. Ein leises Seufzen suchte seinen Weg durch den Stoff des Bettes und erreichte schließlich das Ohr des größeren, welcher nun ein wenig breiter grinste und nachsichtig den Kopf schüttelte. Kurz beugte er sich zur Seite und griff nach den Beinen des kleineren, zog sie auf seinen Schoß und zog die Schuhe von den Füßen. Willig ließ der andere schwarzhaarige dies über sich ergehen und legte sich dann auf die Seite. Mit einem dumpfen Knall landeten die Schuhe auf dem Boden und langsam kam wieder Leben in den auf dem Bett liegenden. Er stützte sich schwankend auf den Ellenbogen ab und versuchte zu dem sitzenden herüber zu krabbeln, gab dies aber auch schon nach einigen gescheiterten Versuchen wieder auf und begnügte sich damit sich auf den Rücken zu rollen und die Zimmerdecke anzustarren. „Nii, es dreht sich alles“, nuschelte er dann und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. „Da bist du selber Schuld. Ein Whiskey weniger und du hättest ganz gut alleine auf dein Zimmer gehen können“, meinte der größere mit dem Namen Nii. Nii lehnte sich nun zu seinem Freund rüber und strich ihm mit der Hand sanft ein paar Strähnen seines schwarzen Haares aus dem Gesicht. Der kleinere lächelte ihn glücklich und von Alkohol vernebelt an, streckte die Arme nach ihm aus, fuhr ihm durch die Haare und verhakte seine Hände im Nacken Niis. „Ich hab dich lieb“, lallte er und kicherte leise und ein ziemlich verklärtes Grinsen zeigte sich auf dem hübschen Gesicht des schwarzhaarigen. „Weiß ich doch Satoshi“, sagte der angesprochene und erwiderte das Grinsen Satoshis. Und auch wenn der Gitarrist sich sichtlich über die Worte des anderen freute, so konnte man in seinem Gesicht doch ein bisschen Enttäuschung entdecken, als wären es nicht die Worte, die er sich erhofft hatte. Der Körper Niis wich nach hinten, wollte sich dem Vocal wieder entziehen, aber das ließ dieser nicht zu. Der Griff im Nacken Niis verfestigte sich und er zog den anderen zu sich herunter. Als wäre es das normalste der Welt legten sich die Lippen Satoshis auf die seines Kumpels und er küsste ihn schlicht. Sanft umspielten sich ihre Lippen, einen Moment, der endlos zu dauern schien ließ der Gitarist den Kuss zu, dann löste er sich auch wieder von Satoshi, entzog sich den Lippen des anderen und blickte auf seinen betrunkenen Bandkollegen hinunter. Der Vocal hatte die Augen geschlossen und eine leichte Röte, die vom Alkohol herrührte hatte sich auf seine Wangen geschlichen. „Warum hörst du auf?“ Weich und liebevoll lag Niis Blick auf Satoshis Gesicht und nur zu gerne hätte der andere die wunderbaren Lippen des anderen wieder in Besitz genommen. Aber er tat es nicht, sondern betrachtete den anderen nur ruhig, als wolle er keinen einzigen Augenblick, keine Regung auf Satoshis Gesicht verpassen wollen. „Du weißt, dass ich es nicht mag wenn du betrunken bist“, sagte er sanft und strich dem Vocal wieder durch die weichen, dichten Haare. Nun öffnete Satoshi seine Augen und diese weichen, braunen vom Alkohol leicht verklärten Augen suchten die seinen. Der Atem des Gitarristen stockte, als er dem Blick des anderen begegnete, der ihm klar machte, dass ohnehin schon zu spät war für Proteste. „Und trotzdem bringst du mich immer wieder auf mein Zimmer. Erzähl mir nicht, dass es dir nicht gefällt. Wir wissen doch beide, dass das eine Lüge ist.“ Die samtweiche Stimme des Vocals klang in seinen Ohren und nur am Rande spürte er, wie der andere die Umklammerung seiner Arme löste und ein wenig näher an ihn rutschte. Nii war frei und jetzt wäre auch die Möglichkeit zu gehen, aber Nii nutzte sie nicht, denn in diesem Moment drückte sich der Unterleib des Sängers an seinen. Deutlich spürte er, dass der Sänger einen ziemlichen Ständer in der Hose hatte, den dieser ihm mit voller Absicht gegen sein eigenes Glied drückte, welches auch schon ein wenig hart war. Aber was hatte er denn auch machen sollen, wenn Satoshi die ganze Zeit im Fahrstuhl an ihm geklebt hatte und seinen Hintern mit voller Absicht gegen seine Mitte gedrückt hatte, als hätte er es bereits da schon geplant gehabt. Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf Satoshis Lippen und der Sänger setzte sich mit einem Ruck auf um ihn auf den Rücken zu werfen und es sich auf seiner Hüfte bequem zu machen. „Siehst du, ich hatte Recht“, meinte Satoshi mit einem äußerst zufriedenen grinsen. „Ich hab doch gespürt wie du deinen Schritt gegen meinen Hintern gepresst hast, als würdest du mich auf der Stelle nageln wollen.“ Er beugte sich zu ihm herunter, brachte seinen Mund an Niis Ohr und hauchte leise und verlangend in sein Ohr. „Am liebsten hättest du es doch noch im Fahrstuhl getan, egal ob die anderen zusehen. Ganz im Gegenteil, der Gedanke hat dich total geil gemacht, gib es zu.“ Nii seufzte und musste doch zugeben, dass ihn die schamlosen Worte des anderen ziemlich anheizten. Fest drückte der Sänger seine Lippen auf den unter ihm liegenden und drang frech mit seiner Zunge in die fremde Mundhöhle, ohne groß zu überlegen, ob er es nun durfte, oder nicht. Es war schon immer so gewesen, seit Nii das erste Mal, als er mit Satoshi trinken gegangen war, den sturzbetrunkenen Vocal auf sein Zimmer hatte bringen müssen. Seltsamerweise nur in dieser Art Situationen geschah es, dass sie miteinander schliefen, als müsste der Vocal sich erstmal Mut antrinken, bevor er sich an ihn heranmachen konnte. Aber Nii kannte ihn mittlerweile sehr gut und wusste, dass das überhaupt nicht zu Satoshi passen würde. Es war ihr kleines Geheimnis, er brachte ihn auf sein Zimmer, sie schliefen miteinander und wenn es vorbei war, dann ging Nii zurück auf sein Zimmer, während Satoshi seinen Rausch ausschlief und am nächsten morgen taten beide so, als wäre nichts zwischen ihnen passiert. Nii hatte weder mit Shuu, noch mit Ryo darüber geredet, noch hatte er Satoshi gefragt, er musste es auch gar nicht, denn auch so wusste er, dass wenn einer der anderen beiden den Vocal auf sein Zimmer verfrachteten, sie dieses bereits nach einer Minute wieder verließen. Das war etwas, was nur er und Satoshi teilten und schließlich, nach und nach hatte er sich in den aufbrausenden und durch geknallten Sänger verliebt. Gierig und unnachgiebig ging er auf Satoshis Kuss ein und schließlich legten sich die Hände Niis auf Satoshis Schultern, um ihn runter zudrücken. „Du und dein dreckiges Mundwerk, dann zeig mir mal wie gut du Schwänze lutschen kannst, dann hältst du ja wenigstens für einen Moment die Klappe“, sagte er und meinte es bei weitem nicht so gemein wie es rüberkam. Die beiden hatten sich diesen Umgangston miteinander angewöhnt, es machte Satoshi nichts aus beschimpft zu werden, viel eher wurde er dadurch noch mehr angespornt und Nii mochte es, wenn der andere ihm solch dreckige Dinge ins Ohr flüsterte. Der Gitarrist leckte sich nun vorfreudig über die Lippen, während Satoshi sich willig nach unten drücken ließ und dann mit einer Ungeduld seine Hose aufknöpfte, die sich fast schon auf Nii übertrug. Dieser schien es aufgegeben zu haben sich wehren zu wollen, wie er es jedes Mal tat, wenn Satoshi dieses Spiel startete. Mittlerweile gehörte es einfach dazu, es war zu einer Gewohnheit geworden, die der schwarzhaarige Gitarrist kaum mehr ablegen konnte. Anstatt sie ihm jedoch herunter zu ziehen, öffnete Satoshi lediglich Niis Reißverschluss und zog die Boxershorts herunter. Besonders betrunken wirkte der Sänger nun nicht mehr, sondern eher ziemlich nüchtern, als wüsste er genau was er wollte, kein einziges zögern, kein schwanken waren in seinen Bewegungen zu erkennen. Nackt ragte nun sein Glied aus seiner Hose empor, Nii begriff wie Satoshi es heute haben wollte, lehnte seinen Kopf zurück und schloss die Augen, um zu genießen, was der Sänger ihm nun gab. Ein lautes Grollen kam über seine Lippen, als der Gitarrist die Lippen seines Bandkollegen an seinem Schwanz spürte, wie sie seine Spitze heiß und feucht umschlossen, keinen Moment zögerten und sich dann geschickt immer tiefer auf sein Glied stießen. Fahrig tasteten die Hände des Gitarristen nach Satoshis Haarschopf, krallten sich tief in die seidigen schwarzen Strähnen und zwangen ihm nun sein Tempo auf. Immer wieder stieß er den Kopf des anderen auf sein Glied hinunter, holte sich so die Befriedigung, die er brauchte, während Satoshi immer wieder fest an seinem Glied saugte. So tief versenkte er sich in dem Mund des anderen, dass er die Stirn Satoshis beinahe auf seinem Bauch zu spüren glaubte. Dem schien es jedoch nichts auszumachen, dass er ihm sein bestes Stück so weit rein stieß, dass er ihn fast erstickte. Im Gegenteil, das Glied des Sängers richtete sich noch mehr auf und drückte sich fest gegen Niis Wade, dem dies natürlich nicht entging. Immer schneller stieß er in die weiche, warme und feuchte Mundhöhle des anderen, die sich nachgiebig um sein Glied schloss, dann riss er ihn beinahe brutal zur Seite und setzte sich auf, wandte sich zu Satoshi, während dieser schwer atmend vor Nii auf dem Bett kniete und sich kurz über den Mund wischte. Abwartend sah Satoshi seinen Bandkollegen an und Nii ließ ihn weiß Gott nicht lange warten, dazu schien der Gitarrist selber viel zu ungeduldig. Stattdessen packte er Satoshi an den Oberarmen und drückte seine Lippen hart auf die des Sängers, wartete nicht erst bis dieser sie freiwillig öffnete, sondern stieß seine Zunge direkt tief in die warme Mundhöhle, die kurz zuvor noch sein Glied umsorgt hatte. Er konnte seinen eigenen herben Geschmack auf Satoshis Zunge schmecken, die den Kuss gierig und wild erwiderte. Alleine der Gedanke daran, was für Dinge dieser Mund, diese Zunge bereits mit ihm gemacht hatten, ließen sein Glied fordernd zucken. Ihre Zungen trafen sich und verfingen sich in einem wilden Tanz, der ihnen beiden den Atem raubte. Die Hände des Gitarristen wanderten über den Oberkörper des anderen und krallten sich schließlich in das schwarze Hemd. Ungeduldig riss er es auf, da er keine Lust zu verspüren schien sich mit den kleinen Knöpfen aufzuhalten. Leises klackern ertönte, als einige der Knöpfe durch die Gegend flogen und den Boden berührten. „Du kannst es wohl gar nicht mehr abwarten mich zu ficken, was?“, fragte Satoshi nachdem sie den Kuss gelöst hatten und er sich die Reste seines Hemdes auszog und es auf den Boden neben dem Bett warf. Man konnte an dem schnellen Atem des anderen jedoch sehen, dass er ebenso ungeduldig war wie er und sich lediglich über ihn lustig machen wollte. „Ebenso wie du es nicht mehr abwarten kannst meinen Schwanz in deinem Arsch zu spüren“, sagte er und hob eine Hand, um kurz, beinahe beiläufig über Satoshis Brust zu streichen. Kurz kniff er ihm unsanft in eine seiner Brustwarzen, was bei dem Sänger ein lustvolles Stöhnen verursachte und Nii dreckig grinsen ließ. Nun hatte der Sänger es ziemlich eilig sich auch seiner Hose zu entledigen, sodass er komplett nackt vor Nii auf dem Bett kniete, während der Gitarrist noch immer komplett angezogen war und auch keine Anstalten machte sich zu entkleiden. Die Hände des Größeren legten sich nachdrücklich auf die Schultern des Sängers und drehten ihn herum, sodass er nun seinem Bandkollegen die Kehrseite zuwandte und an das Kopfende des Bettes blickte. Aber das war noch nicht alles, anhand von dem Druck von Niis Händen erkannte Satoshi, dass dieser von ihm verlangte auf alle viere zu gehen und ihm so den Hintern entgegen zu strecken. Nachdem der Sänger dieser nachdrücklichen Bitte Folge geleistet hatte, legten sich die Hände Niis auf die runden festen Pobacken Satoshis und zogen diese auseinander, sodass er alles sehen konnte. Wie immer hatte der Sänger sich vorher geduscht und dementsprechend frisch rasiert, was einmal mehr den Verdacht aufkommen ließ, dass all das hier von langer Hand geplant war. Niis Blick wanderte zu Satoshi, der sich mit dem Oberkörper nun ganz auf die Matratze gelegt hatte, das Gesicht in die Bettdecke gepresst, als wolle er sich selbst ersticken. Nii legte eine Hand auf Satoshis Hinterkopf, drückte ihn noch ein wenig fester in die Bettdecke und ließ seine andere Hand über das Glied des Sängers streichen. Ein erstickter, aber lustvoller Stöhner drang an Niis Ohr, dessen Augen fest auf den Sänger gerichtet waren, damit er keine einzelne der Regungen Satoshis verpasste. Nii mochte es, wenn der Sänger sich ihm so devot anbot, was bei weitem nicht immer der Fall war, aber das war auch das interessante an dem Sex mit Satoshi, man wusste vorher nie was auf einen zukam. Nii hätte jetzt alles mit dem Sänger tun können was er wollte, aber er nutzte es nicht aus, sondern blieb bei dem, wovon er sich sicher war, dass es ihnen beiden gefallen würde. Fest umfasste er Satoshis Glied, beobachtete die Röte, die sich so langsam im Nacken des Sängers ausbreitete, die aber noch bei weitem nicht den besorgniserregenden Stand erreicht hatte und bohrte sich dann mit einem nachdrücklichen, harten Stoß in den schmalen Körper unter sich, ohne Satoshi auch nur das geringste vorbereitet zu haben. Satoshis Körper verkrampfte sich um ihn und endlich ließ Nii seine Hand von Satoshis Kopf, sodass dieser sich aufrichten und harsch nach Luft schnappen konnte. Dessen Gesicht war krebsrot, angespannt, ebenso wie dessen gesamter Körper, der sich wellenartig um sein Glied zusammenzog und zuckte. Aber man konnte erkennen, dass es nicht gegen den Willen des Sängers ging, dieser die Behandlung eher sehr genoss und sich nun wieder ruhig mit seinem Oberkörper auf das Bett legte und die Augen schloss. Der Gitarrist hingegen hatte seine Lippen zu einem tonlosen Stöhnen geöffnet und er genoss sichtlich das zuckende innere des Vocals. Seine Muskeln zitterten vor der Anspannung sich zurückhalten zu müssen, bis sich der Sänger ansatzweise an ihn gewöhnt hatte, schließlich wollte er, dass Satoshi es auch genoss und nicht, dass es für ihn zur Qual wurde. Ihr kleines Spiel funktionierte nur über das Vertrauen, dass sie ineinander hatte, Satoshi vertraute Nii, dass er es nicht zu bunt trieb und Nii vertraute Satoshi, dass er ihm sagte, wenn er zu weit ging und bis jetzt hatte es immer sehr gut geklappt. Nachdem Nii sich sicher war, dass der andere sich einigermaßen an ihn gewöhnt hatte, begann er sich in einem schnellen und harten Rhythmus in Satoshi zu bewegen, der sich immer noch so eng um ihn zusammen zog, dass Nii ganz schwindelig wurde. Immer wieder zog der Gitarrist sich fast komplett aus Satoshi zurück, nur um wieder hart und tief in ihn zu stoßen. Die Hände Niis hatten sich auf Satoshis Hüfte gelegt und hielten diese so fest, dass das komplette Blut aus den Fingerspitzen gewichen schien und sich die Haut Satoshis um Niis Finger begann rot zu verfärben. Verbissen und nur noch daran denkend Satoshi um seinen Verstand zu vögeln, seine ganzen Gedanken nur noch auf den anderen ausrichtend, nahm er ihn so hart durch, dass ihm beinahe selber die Luft wegblieb. Ganz zu schweigen von dem Sänger, der immer noch in dieser entwürdigenden Position unter ihm lag, als wäre es das natürlichste auf der Welt. Auf den Cremefarbenen Schultern ein leicht rötlicher Schimmer, ebenso auf den Lippen und bei jedem der Stöße Niis, riss der Sänger die Lippen auf, als wolle er nach Luft haschen, brachte aber nur ein mehr als erregtes keuchen über eben diese. Fasziniert lag der Blick des Gitarristen auf dem Vocal und unbewusst stachelte ihn dieser dazu an, sich noch tiefer in den wehrlosen Körper des Sängers zu versenken, was Satoshi dazu brachte tief aufzustöhnen und den Rücken durchzudrücken. „Fick mich“, keuchte der Kleinere atemlos und stöhnte atemlos auf. „Fick mich härter verdammt, oder ist das alles was du hinbekommst?“ Nii erwiderte daraufhin nur ein knurren und schlug den Sänger einmal mit der flachen Hand auf seinen Hintern, dass sich dort ein roter Abdruck bildete. Satoshi schrie auf vor Schreck und Schmerz, zog sich eng um den Gitarristen zusammen und brachte diesen somit zum stöhnen. „Du weißt was du tun musst, wenn du etwas von mir möchtest“, sagte er dann unnachgiebig und hielt in seinen Stößen inne, was Satoshi dazu brachte frustriert aufzubrummen. Der Vocal verstand nur zu gut, was Nii von ihm nun verlangte, er kannte es ja bereits und wusste genau was er tun oder sagen musste. „Bitte“, keuchte er und versuchte sich gegen Nii zu bewegen, der allerdings allzu schnell die Hüfte des anderen festhielt und dies verhinderte. „Bitte, stoß mir deinen Schwanz so tief und hart rein wie es nur möglich ist. Bring mich zum schreien, bitte Nii“, keuchte der Sänger atemlos und sah ihn dann so verlangend an, dass Nii sich ihm scheinbar nicht länger verweigern konnte. Anstatt allerdings weiterzumachen, wo er aufgehört hatte, zog er sich komplett aus dem anderen zurück, was Satoshi ein frustriertes Seufzen entlockte und bedeutete ihm sich auf den Rücken zu legen. Als Satoshi dieser Bitte nachkam, betrachtete er Nii ausgiebig und biss sich erregt auf die Unterlippe. Nii wusste, dass es den Vocal ziemlich geil machte, wenn er ihn vögelte, während er komplett angezogen war und der andere komplett splitterfasernackt unter ihm lag und es machte ihn noch schärfer, wenn er ihn dabei ansehen konnte, wenn er ihn nahm. Nur leicht legte er seine Hände auf Satoshis Knie, der Sänger reagiert aber sofort darauf und spreizte seine Beine bereitwillig so weit, dass Nii abermals kein Platz für Phantasien blieb, sondern er den anderen in seiner ganzen Pracht bestaunen konnte. Satoshis Loch war gerötet und zuckte immernoch leicht, als müsse es sich erstmal daran gewöhnen, dass es unbefriedigt zurückgelassen worden war. Es war ein Anblick, der Nii heiße schauder der Erregung über den Rücken jagte und sein Glied, welches immernoch steif und hart aus seiner Hose herausragte, auffordernd zucken ließ. Fahrig griff er unter Satoshis Kniekehlen, legte sich diese auf die Schultern und beugte sich dann zu dem Sänger herunter, um ihm einen harten und unnachgiebigen Kuss auf die Lippen zu drücken, der dem Sänger den Atem raubte. Er konnte spüren, wie sich die Hände des schwarzhaarigen in seine Oberarme krallten und der schmale Körper des anderen unter ihm erzitterte. Mit einem glatten Stoß trieb er sich tief in den anderen und erregt stöhnte Nii auf, den Kuss lösend. Direkt bewegte er sich hart in dem Vocal, den Rythmus, den er eben unterbrochen hatte direkt aufnehmend. Wieder schrie Satoshi auf und stützte sich mit einer Hand an der Wand hinter sich ab und warf sich ihm mit aller Kraft entgegen. Das klatschende Geräusch, wenn nackte Haut gegeneinander prallte hallte durch den Raum und Nii wollte sich gar nicht vorstellen wie weh es tun musste, wenn sein Reißverschluss gegen Satoshis Hintern prallte, aber Satoshi wollte es so und daher tat Nii was Satoshi von ihm verlangte, er konnte auch schlecht verhehlen, dass es ihn ebenfalls total geil machte den anderen so zu nehmen. Satoshis stöhnen wurde lauter und eindringlicher, Nii folgte mit seinem Blick der schlanken Hand des anderen, die herunter wanderte, beobachtete die schlanken hellen Finger, die sich um das rot angeschwollene Glied des Sängers legten und dieses langsam auf und ab fuhren. Fasziniert beobachtete Nii die Hand des anderen, wie sie dessen Glied immer wieder auf und ab fuhr und der Sänger sich selber wichste, ehe er den Blick hob und dem Satoshis begegnete. Braune Augen starrten ihn mit einer Mischung aus Lust, Erregung und Sehnsucht an, während sich das Gesicht Satoshis vor Anspannung verzerrte, das und der wunderschöne schmale Körper des Sängers, der sich unter ihm von seinen harten Stößen getrieben hin und her bewegte. Das gab ihm den Rest und mit einem dunklen, langgezogenen Stöhnen spritzte er tief in Satoshi ab, während er immernoch in den erhitzten Körper unter sich stieß und seinen Orgasmus voll auskostete. Aber vorbei war es noch nicht, denn Satoshi bewies heute mehr Ausdauer als er und streichelte sich immernoch, während die andere Hand seine Brust hinauf gewandert war und nun an seinen Nippeln zupfte, die ebenso steil empor ragten, wie sein Glied. Dieser Anblick ließ abermals heiße Schauer über Niis Rücken jagen. Schließlich zog er sich aus Satoshi zurück, was diesem ein enttäuschtes Seufzen entlockte, aber Nii hatte nicht vor ihn so unbefriedigt da liegen zu lassen, auch wenn es ganz nett war zuzusehen, wie Satoshi sich in seiner Lust auf dem Bett wand. Er packte sich also erstmal in aller Ruhe ein, ehe er sich erbarmte und Satoshi wieder seine Aufmerksamkeit zuwandte, der ihn mit einem Blick ansah, als würde er ihn jeden Moment mit Beschimpfungen bombardieren. „Nii mach schon, wenn du schon nicht bis zum Ende durchhältst, dann hilf mir jetzt wenigstens.“ „Das brauchst du mir nicht erst zu sagen.“ Er beugte sich wieder über Satoshi, der sich ihm entgegen drückte und legte seine Lippen um Satoshis Brustwarzen, biss hart in diese und wurde von Satoshi mit einem lauten, kehligen aufstöhnen belohnt. Eng schmiegte Satoshi sich an Nii und begann sein Becken gegen den rauen Stoff von Niis Hose zu reiben. Ein lustvoller Schrei ertönte und schien in dem hell erleuchteten Zimmer nachzuhallen, als der Gitarrist mit drei Fingern in den noch geweiteten Hintern Satoshis stieß und scheinbar direkt die Prostata traf. Nachdem er auch den anderen Nippel zur Genüge bearbeitet hatte, ließ Nii sich tiefer sinken, koste beinahe mit schmerzhafter Zärtlichkeit die bebende ,schweißbedeckte Haut, während seine Hand weiter darin fortfuhr die Finger so tief wie möglich in Satoshi zu stoßen. Auch jetzt zog der Sänger sich so unglaublich eng um die Finger des Gitarristen zusammen, als wolle er sie ihm brechen. Heißer Atem glitt über den Bauchnabel Satoshis und mit seiner freien Hand vertrieb Nii die Hand des anderen, die immer noch dabei war sich selbst zu verwöhnen. Als Nii hochsah, konnte er Tränen über die Wangen des Sängers laufen sehen. Er hatte ihn zum Weinen gebracht, dies war das erste Mal, dass das passierte, doch Satoshis Gesicht spiegelte kein Unbehagen wieder, nur pure Lust und daher machte der Gitarrist ohne zu zögern weiter. Angespornt von dem mittlerweile immer lauter werdenden stöhnen Satoshis, der sich seinen Fingern immer wieder entgegen bewegte. Dieser krallte nun seine Hände in das Bettlaken oberhalb seines Kopfes und reckte sich ihm entgegen, als wüsste er was Nii vorhatte und wollte dieses beschleunigen. Weiter wollte Nii Satoshi auch nicht quälen, denn dieser weinte ja bereits, auch wenn es nicht im negativen Sinne war. Ein harter Ruck ging durch Satoshis Körper, als Nii seine Lippen um das Glied des anderen legte und direkt begann fest an diesem zu saugen. Was würde er dafür geben, wenn er jetzt das Gesicht des anderen sehen konnte, aber auch so konnte er sich denken, dass der Sänger gerade ziemlich damit zu kämpfen hatte, noch genug Luft zu bekommen, zwischen dem ständigen Stöhnen und keuchen, welches durch das Zimmer hallte. Eine Hand krallte sich in den Haarschopf des Schwarzhaarigen und Nii konnte spüren, wie das Glied des Sängers in seinem Mund zuckte unter seiner Behandlung. Schnell und hart saugend fuhr er das Glied immer wieder auf und ab, zog seine Lippen eng um den harten Schaft zusammen und stieß nun einen vierten Finger zu den anderen drei in Satoshi. Er spürte den Körper des Sängers unter sich erzittern, wusste nur zu gut was das bedeutete und nahm dessen Glied so tief in den Mund, wie es nur ging, machte Schluckbewegungen und zog die Finger, die er noch in Satoshi hatte zu einer Faust zusammen. Laut stöhnte der Sänger auf, drückte Niis Kopf noch weiter auf seine Erregung und ergoss sich dann mit einem lauten Schrei in dessen Mundhöhle, als Nii seine Finger ruckartig aus ihm herauszog. Der Körper Satoshis unter ihm schüttelte sich heftig und Welle um Welle, ergoss sich der andere in den warmen Mund seines Bandkollegen, der immernoch hart an dessen Glied saugte, als wolle er alles aus ihm herausbekommen. Schließlich sackte Satoshi zusammen und die drängende Hand verschwand aus Niis Haaren, der ganz froh war das nun erschlaffte Glied des anderen aus seinem Mund entlassen zu können. Kurz leckte er den anderen noch sauber, dann stand er auf und ging ins Badezimmer, spülte sich selber den Mund aus und ging mit einem Waschlappen wieder zurück zu Satoshi, der immer noch ziemlich fertig und schwer, beinahe hastig atmend auf dem Bett lag. Vorsichtig setzte Nii sich neben dem Vocal, ließ seinen Blick über die verschwitzte Haut, bis hoch zu dem leicht geröteten Gesicht des anderen wandern. Die Tränen auf den Wangen des anderen waren getrocknet und der Vocal hatte einen mehr als nur zufriedenen Gesichtsausdruck. Sanft wusch Nii Satoshi den Schweiß und die Tränen aus dem Gesicht, ehe er dessen Intimbereich säuberte, denn er wusste ja wie unangenehm es war mit getrockneten Spermaspuren schlafen zu müssen. Leicht wand sich der andere unter der Berührung des kalten Waschlappens und öffnete nun die Augen, um Nii träge anzusehen. Nii erwiderte den Blick und sah Satoshi fest an, ehe er aufstand und den Waschlappen zurück in das Badezimmer brachte, wo er ihn weggeholt hatte. Er seufzte und ging dann wieder zurück in das Schlafzimmer, wo Satoshi sich nun auf die Seite gerollt hatte. Jetzt war es also wieder an der Zeit sich von dem anderen zu verabschieden, zurück in sein Zimmer zu gehen und sich dann alleine in sein Bett zu legen. Nii kannte diese Routine, setzte sich wieder auf das Bett und wollte sich herunter beugen um seine Schuhe anzuziehen, da strich eine Hand über seinen Oberarm und hielt diesen fest. Verwundert wandte Nii sich zu Satoshi um, der zu ihm hochsah. Der Sänger biss sich auf seine Unterlippe und Nii konnte den Ausdruck in den Augen des anderen nicht so genau deuten. „Bitte, bleib heute“, sagte Satoshi schwach, während dessen Griff um seinen Arm sich verfestigte, als wollte er ihn mit allein Mitteln bei sich halten. Ein erstaunter Ausdruck trat in Niis Augen und er schluckte hart. Das hatte Satoshi ihn noch nie gefragt und dabei schliefen sie schon ziemlich lange miteinander. Eigentlich hatte er nicht mehr damit gerechnet diese Worte von Satoshi zu hören, hatte es beinahe aufgegeben und jetzt, jetzt hörte er sie. Kurz schluckte er auf, dann bemerkte er den flehenden Audruck in Satoshis Augen und nickte, aber selbst so wäre er der bitte nachgekommen, denn wann bekam er diese Gelegenheit schon? Ein erleichtertes Aufseufzen ging durch Satoshis Körper und er ließ Niis Arm los. Dieser richtete sich auf, zog sich sein Hemd aus und ließ es auf den Boden zu dem zerfetzten schwarzen Überrest von Satoshis Hemd fallen, dann folgte seine Hose und er wandte sich zu dem Sänger um, der ihn aus müden, aber interessiert blitzenden Augen ansah. Nii zögerte nur kurz, dann ließ er sich auf das Bett nieder, griff über Satoshi und schnappte sich die Decke, um sie beide zuzudecken. Er wusste nicht, was er machen sollte, sollte er ihn in den Arm nehmen, das Bedürfnis danach war da, aber Nii wusste nicht, ob es auch das war, was Satoshi wollte. Der Sänger schien aber keine Bedenken in der Hinsicht zu haben, denn kaum hatte Nii sich entspannt hingelegt, kuschelte Satoshi sich an ihn, legte seinen Kopf an Niis Schulter ab, ehe er sich noch einmal zu ihm hochreckte und ihm einen trägen Kuss kam. All das verwunderte Nii, aber er freute sich ziemlich darüber und so konnte er auch entspannt einschlafen, mit dem warmen und sichtlich erschöpften Satoshis an sich, fühlte es sich einfach ziemlich gut an. ~*+*~ Müde rieb Nii sich die Augen, als am nächsten Morgen der Wecker klingelte und ihn aus seinem Schlaf riss. Wann hatte er sich denn einen Wecker gestellt? Nii stellte sich nie einen, er wachte immer passend auf und wenn nicht, dann weckten ihn eben die anderen. Allerdings merkte er schnell, dass er nicht in seinem Hotelzimmer und auch nicht in seinem Bett lag und vor allem nicht alleine. Er stockte, dachte an gestern und blickte dann an sich herunter. Er konnte es kaum glauben, dass gerade wirklich Satoshi an ihm gekuschelt lag und ihn interessiert beobachtete. „Morgen“, sagte er leise und klang ein wenig heiser, da er so immer nach dem Schlafen klang. Satoshi lächelte und löste sich von ihm, fuhr sich durch die Haare und verzog das Gesicht, als er anscheinend seinen Hintern zu spüren bekam. Das war eine beklemmende Situation, die Nii eigentlich gerne umgangen hätte, auch wenn es schön war neben dem anderen aufzuwachen. „Ouh Mann, das zwiebelt“, sagte Satoshi schließlich und rieb sich über seine Pobacken. Allerdings klang es nicht vorwurfsvoll, sodass Nii ein leichtes Grinsen zeigen ließ. Satoshi, der sich nun zu ihm umwandte, sah dies und schmunzelte. „Schön, dass du noch geblieben bist, sonst verziehst du dich ja immer recht schnell“, sagte er und ließ sich wieder zurückfallen, strich über Niis entblößte Brust und blickte ihn mit einem kleinen Lächeln an. Niis Herz machte einen Hüpfer, den dieser nur unwillig bemerkte und dann Satoshi unwillig anblickte. Wieso machte der ihm immer Hoffnungen, die sich nachher eh nicht bestätigten? Dieser registrierte den Blick, den Nii ihm zuwarf und runzelte die Stirn. „Wieso sagst du es nicht einfach Nii?“, fragte er Sänger und blickte ihn flehend an. „Was sollte ich sagen?“ Der Gitarrist blickte den Sänger unwillig an. Er hatte keine Lust sich vor Satoshi zum Affen zu machen, dass der andere ihn abwies war ihm sicher. Satoshi seufzte und blickte dem Gitarristen fest in die Augen, wandte kurz den Blick ab, biss sich auf die Unterlippe und sah ihn dann wieder an. „Ich bin nicht dumm, aber ich hatte gehofft, dass du es mir sagst.“ Er seufzte und strich dem anderen über die Wange, der unter der Berührung genießerisch die Augen schloss. Nii öffnete die seinen ruckartig und erstaunt, als sich weiche Lippen auf die seinen legten und ihn zärtlich küssten. Dann aber entspannte er sich und ging auf Satoshis Kuss ein, spürte die Hand des anderen auf seiner Wange, wie sie durch seine langen Haare tastete und schließlich der nackte Körper des anderen, der sich auf den seinen legte. Ihm wurde so verdammt warm, dass er das Gefühl hatte, als würde er unter dem anderen zerfließen. Seine Hände legten sich auf die Seiten des anderen und er zog ihn an sich, während sich die des Sängers auf Wanderschaft über seinen Oberkörper begaben. Langsam lösten sich die Lippen des anderen von den seinen und Satoshi blickte ihm tief in die Augen. Nii schluckte, wollte die Worte die ihm auf den Lippen lagen verdrängen, aber er konnte es nicht. „Ich liebe dich“, sagte er leise und sah zu Satoshi hoch, der nun einen ziemlich zufriedenen Ausdruck im Gesicht hatte und ihm durch die Haare fuhr. „Weißt du, wie lange ich darauf gewartet hab?“, fragte er und küsste ihn. Nii erwiderte den Kuss und drückte sich dem anderen entgegen. Was sollte das nun heißen, wies er ihn etwa doch nicht ab, oder hieß es einfach, dass Satoshi es akzeptierte und sie weiterhin Sex haben konnten. Wenn er es allerdings wusste, konnte Nii bestimmt nicht mehr so unverbindlich mit ihm schlafen, denn er würde hoffen, warten und flehen, dass Satoshi seine Gefühle erwiderte. Aber als der andere anfing ihm den kleinen Rest, sprich seine Boxershorts auszuziehen, vergaß er seine Bedenken, ließ sich fallen und wollte einfach nur noch genießen. „Satoshi“, keuchte er und klammerte sich an dem anderen, als er spürte wie er sich an ihm rieb und Lust in ihm hochflackerte. Auch von dem Sänger waren leise lustvolle Laute zu hören und auch das Glied des anderen konnte er hart und drängend an seinem eigenen spüren. Schwer ließ der Sänger sich zwischen seinen Beinen nieder, sodass sich ihre Glieder aneinander rieben. Fest bewegte sich der Sänger mit seiner Hüfte gegen die Niis, ihre Glieder drückten und rieben aneinander und durch diese regelmäßige Stimulation wurde er einem Höhepunkt langsam entgegen geschaukelt und während er das Gefühl hatte, als könne er Satoshis Hände und Lippen überall auf seinem Körper spüren. Mit einem leisen, an Satoshis Schulter unterdrückten Stöhnen, kam er schließlich und hielt sich fest an dem Sänger, der schließlich auch mit einem erleichterten Stöhnen seine Erlösung fand und auf ihm zusammensank. Nii hatte seine Arme um Satoshis Körper geschlungen und blickte den Vocal selbst für sich undefinierbar an. Satoshi biss sich unsicher auf seiner Unterlippe rum, schließlich beugte er sich herunter und küsste Nii wieder, diesmal sanft und liebevoll, was Nii in ein ziemliches Gefühlschaos schmiss. „Weißt du, ich liebe dich auch“, sagte Satoshi und lächelte ihn verlegen an. „Aber ich.. es tut mir leid, ich wollte es einfach von dir zuerst hören.“ Niis Augen waren währenddessen immer größer geworden und er schüttelte ungläubig den Kopf, schlug den schwarzhaarigen auf seinen Oberarm und schüttelte abermals den Kopf. „Ernsthaft? Seit wann Satoshi?“, fragte er und runzelte die Stirn. Dieser löste sich von ihm, setzte sich neben ihm auf das Bett im Schneidersitz hin und kratzte sich verlegen am Kopf. „Also, eigentlich schon… was heißt hier, naja ich find dich schon seit wir uns das erste Mal gesehen haben toll. Aber.. Lieben? Ich weiß nicht, sehr lange schon, glaube ich“, sagte der Sänger und zuckte hilflos mit den Schulten, wandte sich Nii zu, der es nicht fassen konnte. Hätte einer von ihnen mal den Mund aufbekommen, dann wären sie beide bestimmt schon seit einem Jahr zusammen. Satoshis Lächeln jedoch, ließ Nii diese Tatsache vergessen, denn eigentlich zählte doch jetzt nur, dass sie sich endlich ihre Gefühle gestanden hatten. Nii richtete sich auf, zog den Vocal, den er schon so lange liebte und der nun endlich ihm gehörte an sich und zog ihn wieder in einen tiefen, gefühlvollen Kuss, den Satoshi aber unterbrach. "Aber unser Sex bleibt der gleiche wie vorher auch, okay. Ich habe keine Lust mich jetzt nur noch mit sanften, gefühlvollem Sex begnügen zu müssen", meinte er und brachte Nii dadurch zum Lachen, der sich sein gegenüber einfach nur schnappte und rücklings auf das Bett drückte. "Dann werde ich dich jetzt mit langsamen und gefühlvollem Sex zu Tode foltern", meinte er scherzhaft und verschloss ihre Lippen wieder zu einem Kuss. Ryo und Shuu würden heute wohl alleine frühstücken müssen. _____________________________________________ joaaa ich finds recht gut, seit langem mal ne Lemon, die ich geschrieben hab und dann gehts nur ums rumgevögel XD aber naja... okay, ich sehe Kommis wirklich sehr, sehr gerne XD und wenn wer Pairings oder Anregungen hat, sagt bescheid, ich schreibe auch FFs auf Wunsch, fragt sich nur wann haha. lg Kapitel 5: Die Stille in uns beiden ----------------------------------- Ja, das ist die Geburtstags FF für miyavi--, die sich dieses Pairing von mir gewünscht hat, also noch einmal alles Liebe. Viel Spaß beim lesen~ Kapitel 5 Nao seufzte, schon seit Tagen hatte er seine wundervolle Freundin nicht mehr sehen können, deswegen war er heute ein wenig gereizt und auch nicht gut ansprechbar. Saga und Shou hatten dies bereits gespürt, als sie nur eine scharfe Abfuhr bekamen, als sie ihn um eine Pause gebeten hatten. Er würde sich heute endlich wieder mit seiner Freundin treffen, da wollte er doch mit der Arbeit ganz schnell durchkommen. Wenn er jetzt allerdings genauer darüber nachdachte so war es wirklich so, dass diese ihm doch stark aus dem Weg ging, er hatte sie regelrecht dazu überreden müssen sich wieder mit ihm zu treffen und das gab Nao doch ziemlich zu denken. Sie waren zwei Jahre zusammen und so langsam schlichen sich Probleme in ihre vorher so perfekte Beziehung, Probleme die dadurch entstanden, dass Alice Nine als Band immer berühmter wurde. Er hatte weniger Zeit für seine Freundin und sie war folglich auch ziemlich enttäuscht wenn er absagte. Vermutlich war es deswegen, dass sie sich immer seltener mit ihm treffen wollte und er sich immer mehr bemühen musste, wollte er sie überhaupt einmal sehen. Auch wenn es ihr gemeinsames Glück ein wenig überschattete, so war er sich dennoch immer noch sicher, dass sie zusammen gehörten, weswegen er sich immer wieder gerne um sie bemühte. Als er die Arbeit endlich hinter sich hatte, verbrachten sie beide ein wunderbares Wochenende zusammen und in Naos Augen konnte es einfach nicht besser laufen. Sie kochten zusammen, setzten sich ins Kino, gingen spazieren und ehe er es sich versah, waren Freitag und auch Samstag vergangen und es war schon Sonntag, als er die Augen aufschlug. Neben ihm schlief seine Freundin zufrieden und Nao beschloss erst einmal aufzustehen und Brötchen holen zu gehen. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken löste er sich von dem schmalen Körper neben sich und streckte sich ausgiebig, tapste dann ins Bad und schließlich in die Küche. Nach diesem entspannten Wochenende würde er doch bestimmt um einiges ruhiger in die Woche starten können, selbst wenn er sie mit jemandem wie Saga und Shou verbringen musste. Auch wenn sie allesamt Chaoten waren, waren diese beiden die schlimmsten. Ein leises Klingeln lenkte seine Aufmerksamkeit von der Kaffeemaschine ab. Toriko hatte ihr Handy auf dem Küchentisch liegen lassen, wo es leise vor sich hin brummte und klingelte. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander und Nao wusste wie wichtig seiner Freundin ihre Arbeit war, ebenso wie ihm. Für den Fall eines wichtigen Geschäftsanrufs ging er also ran. Bevor er allerdings etwas sagen konnte, hatte sich auf der anderen Seite auch schon eine Stimme gemeldet. „Hey Schatz, bist du schon wieder zu Hause? Hat der Spinner dich früh gehen lassen? Dann können wir uns ja gleich noch treffen.“ Nao war erstarrt, eine männliche Stimme meldete sich auf dem Handy seiner Freundin, bezeichnete diese als Schatz und vermutlich war er mit Spinner gemeint. Nao blieb stumm am Telefon, musste das alles erst einmal verarbeiten und starrte in die Leere. Was.. was verdammt sollte das denn jetzt? „Wer sind sie?“, fragte er schließlich und hielt sich am Küchentisch fest. „Was? Scheiße.“ Ein kurzes Klicken ertönte und die Person am anderen Ende der Leitung hatte aufgelegt. Nao legte ebenfalls auf und starrte auf das Handy. Wer war das gewesen? Warum? Hatte sich die Person vielleicht verwählt? Nein, Nao betrachtete das Handy und bemerkte, dass er falsch gedacht hatte, denn die Nummer war im Handy seiner Freundin eingespeichert und zwar unter – und das konnte Nao einfach nicht fassen: Schatz. Ein Stirnrunzeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als er durch das Adressbuch seiner Freundin stöberte und seine eigene Nummer als: Nao (Alice Nine.) gespeichert sah. Manch einer wäre ausgerastet, wenn er bemerkt hätte, dass seine Freundin ihn hinterging, Nao jedoch war ruhig und gelassen, allein Neugier meldete sich in ihm, vielleicht befand er sich ja gerade unter Schock und konnte deswegen so klar denken. Prüfend blickte er zur Schlafzimmertür, aber Toriko schien noch zu schlafen, also klickte er sich weiter durch das Adressbuch und fand dann tatsächlich was er suchte. Die Adresse des Kerls der unter dem Namen eingespeichert war, der eigentlich ihm zustand. Hastig kritzelte sich Nao eben diese Adresse auf und steckte den Zettel in seine Hosentasche. Gerade noch konnte er das Handy weglegen, da regte sich etwas in seinem Schlafzimmer und die Tür ging auf. ~*+*~ Er beobachtete sie genau, seit er vor einer Woche herausgefunden hatte, dass sie ihn hinterging hatte sich nicht viel getan. Sie verhielten sich wie ein übliches Pärchen und sie ließ sich in keinster Weise anmerken, dass sie noch jemanden an der anderen Hand hatte. Nao sah ein, dass es nichts brachte zu warten, er musste zum Angriff übergehen und das hatte er heute getan. „Schatz. Ich finde wir zwei sollten zusammenziehen“, sagte er geradeheraus und beobachtete ihre Reaktion genau. Sie verschluckte sich an ihrem Essen, welches sie vermutlich gerade herunterschlucken wollte. Hustete und musste mit einem Schluck Wasser spülen, während ihr Kopf knallrot anlief. „Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Wie Nao es erwartet hatte, eine ausweichende Antwort, das ließ nichts Gutes erahnen. Er hoffte ja noch, dass er mehr für sie war, als nur der Nao von Alice Nine, als den sie ihn in ihrem Adressbuch gespeichert hatte. Er hatte sich tausend andere Möglichkeiten ausgemalt, aber nur überlegen und rumrätseln brachte nichts, er brauchte jetzt Gewissheit. „Ich bin mir sicher, dass wir beide gut zusammen passen und wenn wir zusammen ziehen, dann werden wir uns öfter sehen können als jetzt“, meinte er gelassen, während er beobachtete wie sie immer röter wurde. „Ja, also ich meine sollten wir da nicht nochmal überlegen? Das kommt jetzt so plötzlich“, stotterte sie herum, aber das reichte Nao schon als Antwort. „Schon okay, das war ein wenig schnell, aber überleg es dir, mein Angebot steht.“ Sie nickte und wandte sich dann ganz schnell ihrem Essen zu. Nao fiel auf, dass sie ihn nicht ein einziges Mal angesehen hatte. Dennoch, er wollte noch nicht so ganz glauben, dass seine Freundin ihn betrog. Es wurde höchste Zeit, dass er bei der Adresse einmal vorbeisah und 'Schatz' zur Rede stellte. Immerhin war es am Telefon ja so rübergekommen als wüsste dieser, dass Toriko mit ihm zusammen war. Nach dem Essen im feinen Restaurant, brachte er seine Freundin nach Hause, bis zu ihrer Wohnungstür. Sie bat ihn nicht herein, nicht einmal auf ein normales Glas Wasser, wie sie es früher immer getan hatte, stattdessen durfte er gleich darauf verschwinden und wieder nach Hause fahren. Alles sprach mehr als nur dafür, dass er nach Strich und Faden an der Nase herumgeführt wurde. ~*+*~ Nervös von einem auf den anderen Fuß tretend stand er und blickte auf den Zettel in seiner Hand. Die Adresse stimmte, wie gut dass seine Freundin auch so umsichtig war und die Nummer aufgeschrieben hatte die das Appartement hatte. Unsicher und immer noch überlegend stand er vor der Tür und wusste nicht was er lieber wollte. Gehen, oder verschwinden, dennoch war er sich schließlich sicher, dass er mit dieser Ungewissheit nicht leben konnte. Also atmete der Drummer einmal tief durch und trat dann in das Treppenhaus. Bis zum Appartement Nummer sechs musste er noch ziemlich was laufen, bis dahin konnte er sich ja noch umentscheiden. Allerding tat er dies nicht, denn einmal den Entschluss gefasst hielt er es auch durch. So stand er also vor dem Klingelschild und blickte auf den Namen. „Date“, murmelte er. Langsam, zögerlich streckte er den Finger aus und drückte schließlich mit einem gedachten „Scheiß drauf“ den Knopf. Er konnte hören wie es drinnen hallte und stand wie angewurzelt da, wagte es noch nicht mal zu atmen. Dann hörte er Schritte von drinnen und schloss die Augen. Jetzt war es also so weit. Er würde erfahren, ob Toriko ihm fremd ging oder nicht. Nao sah wie in Zeitlupe die Tür aufgehen und schließlich klappte ihm der Kiefer runter. „Tsukasa-san?“ Die Person, die die Tür geöffnet hatte, blickte ihn irritiert an, ehe er ihn erkannte und lächelte. „Ah Nao von Alice Nine, oder?.. Was bringt dich zu mir?“ Nao konnte es nicht fassen. Sie kannten sich nur vom sehen her, hatten vielleicht ein paar Sätze miteinander gewechselt und jetzt traf er ihn wieder und musste befürchten, dass seine Freundin ihn mit dem Drummer betrog? Der Brünette vor ihm runzelte die Stirn, als er Naos fassungslose Miene sah und legte den Kopf schief. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er ahnungslos. Entweder war dieser ein ganz, ganz guter Lügner, oder er wusste wirklich nicht was Nao bei ihm suchte. „Komm doch rein, so wie ich dich sehe.. könnte das länger dauern, oder?“ Stumm nickte der Kleine Drummer und trat hinter dem anderen in das Appartement. Es war wirklich schön, hell und freundlich, dass Nao sich gleich wohl fühlte. Aber er musste sich daran erinnern weswegen er hier war, weshalb er sich zwar bereitwillig auf das Sofa fallen ließ, dass Tsukasa ihm anbot, sich allerdings interessiert umblickte. „Geht es dir gut? Du bist ein wenig blass um die Nase“, meinte Tsukasa besorgt, allerdings winkte Nao ab. „Nein, es geht schon.. Du hast echt ne schöne Wohnung Tsukasa, ein wenig groß, sag bloß du wohnst alleine?“ Ja, das war doch eine recht geschickt gestellte Frage fand der Drummer, es konnte schließlich unmöglich Tsukasa sein, der ihm seine Freundin weggeschnappt hatte, vielleicht war es ein anderer… Allerdings – und dieser Gedanke kam ihm jetzt erst – warum sollte der Drummer denn mit einem Mann zusammen wohnen? „Nein, nein. Ich wohne mit meinem Freund zusammen hier“, sagte Tsukasa, wobei er in dessen Stimme keinerlei Verlegenheit oder ähnliches vernehmen konnte. „Dein Freund?“, fragte Nao unsicher und blickte den Brünetten verlegen an. „Ja, mein Freund. Ich bin schwul.“ Nao war fassungslos wie einfach es dem anderen über die Lippen kam, schließlich war es doch kein Thema, welches sich so leicht aussprach. Dennoch er blickte den anderen beeindruckt an. Ihm schien es überhaupt nicht peinlich zu sein. Dennoch.. das ließ einen Schluss zu, den er nicht ziehen wollte und doch musste er dies. Nao bemerkte den fragenden Blick des Drummers auf sich und wusste, dass er ihm eine Antwort schuldig war. Und da Nao ein ehrlicher Mensch war, erzählte er es Tsukasa. „Also.. naja mir ist das ein wenig peinlich. Aber ich hab bei meiner Freundin im Handy deine Adresse gefunden und Grund zu der Annahme, dass sie mich betrügt. Ich bin.. also ich weiß es nicht, aber wegen diesem Verdacht sitze ich jetzt hier“, meinte er und blickte Tsukasa verlegen an. Bestimmt würde dieser es nicht gut aufnehmen. Tsukasa indessen hatte ihm zugehört, war zwischendurch aber mit dem Blick woanders hin gewandert und seufzte nun schwer. Nao erschien es seltsam, wie ein Mensch sich von einem auf den anderen Moment ändern konnte. Die Schultern des anderen waren nach vorne gesackt, sein Blick nun gesenkt und auch sein Gesicht schien um Jahre gealtert. „Tut mir Leid.. Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du meine Freundin.. also..“ „Nein schon okay. Ich weiß wohl, dass du damit nicht mich meinst“, sagte Tsukasa und seufzte. „Also ist es wirklich so.. Ich hab seit kurzem nämlich ebenfalls Grund zu der Annahme, dass mein Freund mich betrügt.“ Nao sah den Drummer ungläubig an, Es konnte doch nicht sein? So ein Zufall? Gab es im Internet vielleicht Selbsthilfegruppen a la „Hilfe ich bin mit einem Rockstar zusammen?“. Wenn ja, dann war die komplett an ihm vorbeigezogen. Nao blickte Tsukasa an, diesem schien das doch mehr an die Nieren zu gehen, als ihm. „Vielleicht.. täuschen wir uns ja auch“, sagte Nao hoffnungsvoll und blickte den Drummer an. Dieser jedoch schüttelte den Kopf und Nao verstand. Anders als er versuchte Tsukasa nicht sich in alberne Eventualitäten zu retten, stattdessen schien er bereit anzunehmen, dass sein Freund ihn betrog, mehr als Nao es in der letzten Woche gewagt hatte. Er war beeindruckt von dem Brünetten. „Nichtsdestotrotz sollten wir uns dessen versichern“, sagte Tsukasa schließlich nach kurzem schweigen leise und sah zu Nao, der nickte. „Was hat er dir gesagt, als du ihn gefrag hast wie es dieses Wochenende aussieht?“ „Er meinte er würde von Samstag auf Sonntag bei einem Freund übernachten, wieso?“ Nao nickte und seufzte. „Sie meinte zu mir sie würde feiern gehen mit einer Freundin.“ Tsukasa nickte ebenfalls, ließ die Schultern weiterhin hängen. Er sah so elend aus, dass Nao ihn am liebsten trösten wollte. Ihm schien es noch mehr an die Nieren zu gehen, als Nao selber, der das alles irgendwo ganz tief in sich vergrub, anstatt die Gefühle zuzulassen. Aber Tsukasa weinte nicht. Sein ganzer Körper drückte aus, dass er traurig war, aber Nao sah keine einzige Träne über dessen Wangen fließen. Dann plötzlich schien ein Ruck durch den Drummer zu gehen und er blickte Nao fest an. „Gut, lass uns herausfinden ob wir richtig liegen“, meinte er und ein leuchten kehrte in seine Augen zurück. „Wie bitte?“ „Hiroshi kann schlecht lügen, ich frage ihn wo er hingeht zum feiern, dann rufe ich dich an und wir werden dann ja sehen, ob die beiden was miteinander haben“, meinte Tsukasa und automatisch nickte Nao, war ganz angetan von der Idee. Sie saßen noch sehr lange zusammen, heckten Pläne aus, wie sie das hinbekommen würden und obwohl Nao soeben zumindest ansatzweise bestätigt bekommen hatte, dass seine Freundin ihm Fremd ging, so fühlte er sich doch nicht unbedingt schlecht. „Er kommt in einer halben Stunde von der Arbeit, du solltest gehen, damit sie keinen Verdacht schöpfen“, sagte Tsukasa schließlich nachdem er auf die Uhr geblickt hatte. „Gut, wir sehen uns dann am Samstag“, sagte Nao und stand auf. Netterweise brachte Tsukasa ihn noch bis zur Tür, dann winkte er ihm zu und ging wieder ins Haus. Nao wandte sich ab, ging zu seinem Auto und stieg in dieses. Seltsam, er fühlte mittlerweile nur noch Neugierde, wenn er an Toriko dachte. Es hatte ihm ziemlich gut getan Tsukasa zu treffen, mittlerweile konnte er den Samstag kaum mehr abwarten. Dennoch, ein wenig schlecht fühlte er sich noch, schaltete das Radio auf volle Lautstärke und fuhr mit dröhnendem Bass in den Ohren nach Hause. ~*+*~ Der Drummer von Alice Nine saß wie auf heißen Kohlen, als es am Samstag langsam auf den Nachmittag zuging und Tsukasa sich noch nicht gemeldet hatte. Er wollte wissen wo es hinging und wollte das alles einfach nur noch hinter sich bringen, aber es kam und kam nichts. Der Kleine saß wie auf heißen Kohlen und konnte kaum fünf Minuten ruhig sitzen. Gerade hatte er sich dazu entschieden Tsukasa eine SMS zu schreiben und zu fragen was denn nun war. Schließlich konnte es ja auch sein, dass der Drummer es einfach nicht über sich brachte seinen Freund zu fragen. Gerade da klingelte sein Handy und zeigte ihm an, dass eine SMS angekommen war. „Es geht ins Mocca, hol dich um halb zehn ab. Fahren mit der Bahn.“ Eine knapp formulierte SMS, die allerdings alles sagte, was er wissen musste, so schickte Nao nur ein knappes. „Ok bis nachher.“ An den Drummer zurück und saß den Rest des Tages auf noch heißeren Kohlen. So ganz wusste er nicht, wie er die Zeit herumgebracht hatte. Die meiste Zeit ging wohl für sein Styling drauf, denn Nao musste unauffällig sein, wollte aber trotzdem gut aussehen, vermutlich um seiner Freundin, falls sie ihn doch entdeckte, zu zeigen was sie aufgab, indem sie fremd ging. Denn wenn es darum ging verstand der Kleine keinen Spaß. Ein One-Night-Stand konnte er noch vergeben, allerdings hatte sie ihn hier systematisch und mit voller Absicht betrogen und das war etwas wofür Nao überhaupt kein Verständnis hatte und wo für ihn auch Schluss war. Er machte sich also schlicht schick, was nicht unbedingt leicht war und heiterte sich dann ein wenig mit einer Flasche Bier an, einfach weil er Angst vor dem hatte, was kommen würde. Pünktlich um halb zehn klingelte es an seiner Haustür und Nao hastete zu eben dieser hin, griff nach seiner Jacke und zog diese direkt an, ehe er Tsukasa die Tür öffnete, der davor stand. Dieser grinste, als er ihn bereits in voller Montur erblickte und Nao kam sich leicht ertappt vor, lief ein wenig rot an und bat den anderen in seine Wohnung. „Komm rein, möchtest du noch etwas trinken, bevor wir losgehen?“, fragte er und blickte Tsukasa fragend an. Dieser war in lässigem Alltagsoutfit, hatte ausgewaschene Jeans, über dem weißen T-Shirt eine schicke schwarze Anzugweste und die Haare nur mäßig gestylt. Da kam Nao sich gleich overdressed vor und überlegte, ob er sich noch umziehen sollte. Tsukasa, der seine Gedanken gelesen hatte, lächelte ihn freundlich an und ließ sich von Nao ins Wohnzimmer führen. „Gut siehst du aus und danke, über ein Bier wäre ich nicht böse.“ Der Blick des Drummers fiel auf die Dose Bier, die Nao auf dem Tisch hatte stehen lassen und dieser verfluchte sich über seine Unaufmerksamkeit. Wenn Tsukasa ihn so ansah, dann hatte er das Gefühl, als würde dieser durch ihn hindurch in seinen Kopf schauen und genau wissen, was Nao dachte, beabsichtigte. „Ja natürlich, setz dich doch schonmal“, sagte der Drummer und flüchtete verwirrt in die Küche, wo er zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank holte. Er hatte sich ziemlich über das Kompliment gefreut, sein Herz schlug freudig, wie er merkte und das verwirrte ihn total. Seit wann gab er so viel darauf, was ein anderer über ihn dachte? Dennoch, bei Tsukasa war dies alles anderes und das verunsicherte Nao total, zumal er den anderen wirklich noch nicht lange kannte. Kopfschüttelnd nahm er die beiden Dosen und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er Tsukasa die eine reichte und sich ihm gegenüber dann in seinen Sessel setzte. „Danke.“ Nao schüttelte den Kopf und lächelte Tsukasa an. „Keine Ursache. Wann fährt denn der nächste Zug, hast du schon nachgesehen?“ Eigentlich war es ja unnötig nachzufragen, schließlich kannte Nao die Fahrtzeiten der Züge hier in und auswendig, allerdings schätzte er Tsukasa als sehr umsichtigen Menschen ein, der kaum etwas dem Zufall überließ. Er hatte sich nicht getäuscht, denn der Drummer nickte, während er die Dose Bier öffnete und ihn aufmerksam anblickte. „So wie ich das gesehen habe, fährt hier sowieso alle halbe Stunde einer, also müssen wir uns nicht beeilen und können in Ruhe auf trinken und dann schauen, wann wir bereit sind unseren Partnern nach zu spionieren“, sagte Tsukasa und lächelte traurig. Auch Nao wurde heute einmal mehr bewusst, was er gerade drauf und dran war zu tun. Er seufzte, öffnete nun auch sein Bier, stieß mit Tsukasa an und kippte dann einen großen Schluck herunter. „Langsam frage ich mich, ob das überhaupt so eine gute Idee ist“, meinte er und teilte seine Gedanken mit dem einzigen, der im Moment vor ihm saß und von dem er wusste, dass er nachvollziehen konnte wie er sich fühlte. „Besser wir verschaffen uns jetzt Klarheit, als dass wir das noch lange so weitergehen lassen und mit der ungewissheit leben.“ Darauf konnte Nao nur nicken und seufzte. Er musste sich seiner Freundin stellen und wenn das auch hieß, dass er etwas von ihr erfuhr, dass sie ihn schon seit Monaten mit einem anderen Mann betrog. Entweder sprachen sie sich so richtig aus und konnten seit langem wieder unbeschwert miteinander umgehen, oder sie traf sich wirklich mit einem anderen und es war aus. In jedem Fall würde er sich erleichtert fühlen, wenn es endlich raus war. „So, ich denke wir sollten dann.“ „Hm?“, fragte Nao verwirrt und hob den Blick. Er lief leicht rot an, als er bemerkte, dass er die letzte Viertelstunde an seiner Bierdose nippend vor sich hingestarrt hatte und den Drummer vollends ignoriert hatte. Verlegen sah er zu Tsukasa, der jedoch nur grinste und nicht so wirkte, als hätte es ihn groß gestört, sondern eher verständnisvoll. „Oh ja“, sagte er mit einem Blick auf die Uhr stürzte sein Bier herunter und stand dann auf, ließ die Dosen auf dem Tisch stehen und verließ mit Tsukasa zusammen seine Wohnung. Während der Fahrt sprachen sie beide nicht viel. Er starrte aus dem Fenster und der andere Drummer war mit seinen Fingernägeln beschäftigt. Die Sache die sie nun im Begriff waren zu tun, stand einem normalen ungezwungenen Gespräch zwischen ihnen im Weg, was Nao ein wenig nervös machte, er mochte diese gedrückte Stimmung nicht und so wandte er sich Tsukasa zu. „Und.. mit was muntern wir uns nachher auf?“, fragte er und lächelte seinen Sitznachbarn unsicher an. Dieser wandte seine Aufmerksamkeit von seinen Nägeln ab und Nao zu, lächelte und zuckte mit den Schultern. „Genug Geld haben wir doch dabei, zur Not können wir uns den Frust wegtrinken.“ Nao hatte mit einer hilfreicheren Antwort gerechnet, das Gespräch schien beendet bevor es überhaupt begonnen hatte. War Tsukasa etwa genauso nervös wie er? Genau wie er hampelte der andere ständig herum, schließlich hatten das Drummer so an sich, deswegen hatte er es nicht weiter beachtet. Aber wenn er den anderen nun genauer ansah, so bemerkte er, dass er wirklich ziemlich nervös wirkte. Trotzdem war Nao erleichtert, als sie endlich aussteigen konnten und zu der kleinen Bar liefen. Er kannte diese nicht, daher hielt er sich an Tsukasa, der so schien als wäre er schon ziemlich oft hier gewesen. Sie setzten sich in eine Sofaecke und Nao blickte sich unsicher um. Es war nicht wirklich voll, weswegen er sich automatisch umblickte, aber niemanden der seiner Freundin auch nur ähnlich sah entdecken konnte. „Ich wollte das noch ein wenig hinauszögern.. aber ich denke es macht keinen Sinn. Komm mit, für Pärchen gibt es im hinteren Teil des Ladens eine Ecke“, sagte Tsukasa, hatte sich zu ihm gebeugt und in sein Ohr gesprochen. Auf Naos Körper machte sich eine Gänsehaut breit, als er den warmen Atem des Älteren an seinem Ohr spürte und nickte schließlich. Ohne ein Wort zu sagen, ließ er sich von Tsukasa auf die Beine helfen und lief mit ihm durch die Menge. Ihre Hände waren verschränkt und weder er noch Tsukasa löste den Griff. Nao war vielmehr froh darüber, dass Tsukasa seine Hand hielt und er dem ganzen nicht alleine entgegen blicken musste. So traten sie durch einen schweren roten Vorhang und betraten einen leiseren, gemütlicheren Bereich der Bar. Nao blickte sich interessiert um. Pärchen lagen auf großen Lederbezogenen Betten herum, küssten sich, redeten oder waren sogar mit anderen Sachen beschäftigt. Leise wummerte die Musik und schaffte eine ganz eigene, nahezu erotische Stimmung. Nao jedoch war gerade nicht empfänglich dafür, sondern besah sich jedes einzelne Pärchen auf den Lederbetten doppelt so genau. „Da hinten sind sie“, sagte Tsukasa und seine Stimme klang resigniert. Er ließ Naos Hand los, blieb stehen, während der Drummer nichts anderes konnte, als zu dem Bett zu gehen. Bis er davor stand, wollte er sich nicht eingestehen, dass die schwarze Lockenmähne wirklich seiner Freundin gehörte. Doch als er dann vor dem knutschenden Pärchen stand, konnte er es nicht mehr leugnen. Tsukasas Freund nahm er gar nicht wahr, dieser interessierte ihn noch nichteinmal. Die beiden, ganz mit sich selbst beschäftigt, bemerkten Nao erst spät und blickten verwirrt zu ihm hoch. Dem Drummer selber war es, als würde ein Messer in seine Brust gestoßen und herumgedreht, als er in den Augen seiner Freundin Erkenntnis aufblitzen sehen konnte, sie aber stumm blieb und sich keine Mühe machte es zu erklären. Enttäuscht schüttelte er den Kopf, blickte auf sie hinunter, während sein Mund tonlos Worte formte, die sie genau verstand. „Es ist aus.“ Er konnte sehen, wie ihre Augen sich weiteten, sie erst geschockt aufstehen und sich an ihn klammern wollte, doch dann entspannte sie sich wieder, lehnte sich zurück und nickte einfach nur. Nao biss die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und ging dann an Tsukasa vorbei. Er musste hier weg und vergessen. Was der andere jetzt noch machte, konnte er nicht wissen, er war im Moment viel mehr mit sich selber beschäftigt. Verwirrt stolperte er zur Bar und wollte sich seinen Frust wegtrinken. Dieses verdammte Flittchen. Nao fühlte sich wie betäubt, undeutlich und verzerrt hämmerte die Musik auf ihn ein, als er sich an die Bar setzte und dem Barkeeper bedeutete ihm etwas Starkes zu geben. Dieser Schmerz in seiner Brust, er sollte weggehen und was war besser als Alkohol, um ihn zu bekämpfen. Nao hatte sein Glas schon zur Hälfte geleert, als Tsukasa sich neben ihn fallen ließ und eine ähnliche Bitte wie er an den Barkeeper richtete. Dieser blickte sie beide mitleidig an und gab Tsukasa was dieser verlangt hatte. Nao, der nicht viel vertrug, war mittlerweile ziemlich angeheitert und er wollte Tsukasa aufmuntern. Dem Drummer schien das nämlich ziemlich an die Nieren zu gehen, er starrte stumpf vor sich hin, exte sein Glas und bestellte sich gleich ein neues. Wieder konnte er nicht genau erkennen was in dem anderen vorging, weil dieser immer so unberührt von allem wirkte und durch kaum eine Regung zeigte was sich dahinter verbarg. Vorsichtig legte Nao eine Hand auf die Tsukasas und drückte sie leicht. Ein Lächeln trat auf das Gesicht des Brünetten und er wandte seinen Blick Nao zu. Er wirkte leicht angetrunken, aber das war ja auch kein Wunder, schließlich hatte er sein Glas in einem Zug leer gezogen. Seine Hand blieb wo sie war, während sie beide stumm nebeneinander saßen und alles taten, um ihren Schmerz wegzutrinken, aber zumindest Nao war das nicht genug, er konnte so viel trinken wie er wollte, er wollte nicht verschwinden. Schließlich löste er seine Hand von der des anderen und stand auf, machte ihm klar, dass er zur Toilette musste und wandte sich ab. Seine Schritte waren ein wenig eierig, er hatte auch schon einiges getrunken. Als er wieder kam, saß Tsukasa immer noch da, hatte nichts mehr vor sich stehen und blickte ihn dann einen Moment lang überlegend an, dann kam er zu ihm hin, brachte seine Lippen nahe an sein Ohr. „Wollen wir tanzen gehen?“, fragte er und Nao musste nicht lange überlegen, nickte also. Zusammen betraten sie die Tanzfläche und begannen sich im Takt der Musik zu bewegen. Er war mittlerweile betrunken, das konnte man schon so sagen, machte sich also nichts aus den Blicken der Leute um ihn herum, tanzte hemmungslos. Ihm war es im Moment recht egal was die anderen dachten. Nao verlor sich beinahe im reißenden Beat der Musik, die Zeit verging unbemerkt von ihm und auch Tsukasa, der sich ganz von der Musik leiten ließ. Nao hatte es gar nicht mehr bemerkt, irgendwann war der andere ihm näher gekommen, oder war es anders herum gewesen? Er wusste es nicht mehr, wollte darüber aber auch nicht mehr nachdenken. Er bemerkte ja auch erst jetzt, dass sie sich zu zweit im Takt eines langsamen Liedes bewegten, ihre Blicke einander förmlich verschlangen, während Tsukasas Hände sich unter sein Hemd geschlichen hatten. Der Kleinere wollte jetzt nicht denken, die Nähe zu Tsukasa beruhigte den Schmerz in ihm und die Hände auf seiner nackten Haut fühlten sich sehr gut an, verursachten ihm eine leichte Gänsehaut. Es war bestimmt nicht richtig was sie hier taten, aber sie beide hatten das Gefühl für richtig und falsch verloren und so zog er den Drummer näher an sich, als sich dessen warme Lippen auf die seinen drückten. Verzweifelt, gierig nach Wärme und körperliche Nähe drückte sein Körper sich an den des anderen, der seine Hände fahrig über seinen nackten Rücken wandern ließ. Es war kein zärtlicher Kuss, eher brutal und nach dem suchend, was sie beide eben verloren hatten. Wäre Nao noch einigermaßen nüchtern gewesen, wäre er nie auf den Gedanken gekommen sich auf diese Art und Weise zu trösten, aber er war nicht mehr nüchtern und gerade gab ihm Tsukasa genau das was er brauchte. Fest hatten sich seine Hände in den Haaren des anderen vergraben, pressten dessen Lippen auf die seinen und öffnete bereitwillig seine Lippen, als die Zunge des Drummers in seine Mundhöhle eindrang und eben diese gierig plünderte. Ein erregtes Keuchen kam über Naos Lippen und ließ sich einfach von dem Drummer führen, der den Kuss nun löste. Verwirrt und ziemlich zerzaust stolperte er hinter Tsukasa her, der ihn nun mit sich zog. Irgendwie war es doch ein wenig peinlich, dachte er sich. Seine Hose saß ziemlich eng, die Lippen waren rotgeküsst und seine Haare durcheinander. Aber das alles ging so schnell, im nächsten Moment befand er sich in einer abgeschiedenen Toilettenkabine und wurde von Tsukasa gegen die kalte Wand gedrückt, während dieser sich drauf und dran machte ihm seinen Verstand endgültig wegzuküssen. Nao war mittlerweile alles egal, ihm war so heiß vor lauter Verlangen, der andere wusste genau wo er ihn berühren musste, also ließ er sich einfach fallen. Ungeduldig griff seine Hand nach Tsukasas Hose und öffnete ihm diese. Während sich die des anderen in die seine geschlichen hatte und seinen nackten Hintern massierte. Er fühlte sich wie in einem Rausch, der schöner nicht sein konnte. Solange der andere bei ihm war und ihn auf diese Art und Weise berührte, war der Schmerz in seiner Brust verschwunden und im Moment war er bereit alles zu tun, damit dieser aufhörte. Mit einem erregten japsen wanderte sein Kopf in den Nacken und er schlang ein Bein um die Hüfte des Drummers, als dieser fest in ihn stieß. Es war alles so schnell gegangen, er hatte noch nicht einmal mitbekommen wie seine Hose und Boxershorts ihren Weg auf den Boden gefunden hatte. Leicht kniff er die Augen zusammen, es tat weh, schließlich hatte er noch nie mit einem Mann vorher geschlafen und der andere Drummer war nicht unbedingt zimperlich zur Sache gegangen, geschweige denn, dass er ihn vorbereitet hatte. Dennoch schwappte die Erregung immer wieder träge über ihn und der Alkohol dämpfte den Schmerz, sodass er fast nichts außer Lust verspürte. Fest krallten seine Fingernägel sich in den Stoff von Tsukasas Weste, stöhnte immer wieder heiser auf mit jedem Mal dass der Drummer sich in ihm versenkte. Es fühlte sich gut an, genießerisch landete sein Kopf mit einem dumpfen Laut an der Wand hinter ihm, während sich die gierigen Lippen des Älteren sich auf die entblößte Haut seiner Halsbeuge stürzten und ihm so leise wollüstige Laute entlockten. Die Haare des anderen kitzelten auf seiner Haut und immer wieder konnte er dessen warmen Atem stoßweise über seine mittlerweile feuchte Halsbeuge streichen spüren. Fahrig suchte er hinter sich nach Halt, fand allerdings keinen und umklammerte stattdessen die starken Schultern des Brünetten. Gierig suchten seine Lippen die des anderen und ein heißer Schauder nach dem anderen rollte sich stoßweise über seinen Körper, als ihre Zungen sich trafen und gierig, verzweifelt aneinander rieben. Die Stöße des Drummers wurden fester, drängender. Sie hatten beide so viel Alkohol getrunken, dass sie es nicht lange halten konnten. Mit einem, durch den Kuss, erstickten wimmern bäumte Nao sich auf, spannte jeden Muskel in seinem Körper an, riss seine Lippen von denen Tsukasas und schrie erstickt seine Lust heraus, während er sich gegen die starke Brust des anderen aufbäumte, der unbeirrt weiter in ihn stieß und Naos überreizte Nerven überforderte, indem er seinen Höhepunkt noch verlängerte. Um den Kleineren drehte sich alles und wieder zuckte seine Körper erregt auf, als er das unterdrückte, erlöste Stöhnen des anderen in seinem Ohr spürte, dessen heißen Atem und seinen Saft, der sich tief in ihn spritzte. Als wäre er nur noch ein Sack nasser Lumpen sackte Nao in sich zusammen, der Fuß der noch auf dem Boden gestanden hatte, knickte weg und er lehnte sich erschöpft gegen Tsukasa, der von dem plötzlichen Gewicht überfordert nach hinten stolperte und sich erstmal auf dem Toilettensitz niederlassen musste. Nao selber fühlte sich ziemlich kraftlos, jetzt wo Tsukasa sich nicht mehr in ihm bewegte, brannte sein Hintern und er spürte etwas Zähflüssiges aus sich herauslaufen, als Tsukasa ihre Verbindung schließlich löste. Er selber fühlte sich einfach nur müde und wollte jetzt schlafen, aber dazu musste er erstmal nach Hause kommen. Er spürte eine warme Hand, die durch seine Haare strich und sich schließlich um seine Taille legte, um ihn sanft hochzuschieben. Ein leises zischen ertönte und verwirrt öffnete Nao die Augen, blickte direkt in die besorgten Tsukasas, der nun um einiges nüchterner wirkte, ganz im Gegensatz zu ihm. Er hatte das Gefühl als würde der Alkohol nun schwer auf ihn einschlagen, ihm seine Glieder lähmen und ihn schwach und hilflos machen. „Nao du blutest“, sagte der Drummer geschockt. „Du warst ja auch ziemlich grob“, murmelte der angesprochene und ließ sich von Tsukasa schließlich in seine Klamotten helfen. Leicht schwankend ließ er alles mit sich machen, lehnte sich an den anderen, als dieser ihn auf die Beine zog und ihm half durch die Menschenmenge zu laufen, ohne alle fünf Minuten weg zu knicken. Seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding, kein schönes Gefühl. Nur am Rande bekam er mit, wie er in ein Taxi gesetzt wurde, rutschte durch und lehnte sich schließlich im Sitz zurück, war kurze Zeit später auch schon eingeschlafen. ~*+*~ Irgendwann, es musste später Mittag sein, da öffnete der Drummer seine Augen und wollte sich aufsetzen, sank dann aber mit einem schmerzerfüllten zischen wieder zurück. Er hatte auf dem Bauch geschlafen, das tat er sonst nie und wo er gerade dabei war.. dieses Bett roch überhaupt nicht nach ihm. Verwirrt richtete er sich ein wenig vorsichtiger auf und bemerkte dann, dass er gar nicht in seinem Bett lag und dieses Schlafzimmer überhaupt so gar nicht kannte. Geschockt starrte Nao auf die Tür und kämpfte sich schließlich auf die Beine. Er musste wissen wo er jetzt war, konnte es sich aber bereits denken. Tatsächlich hatte er sich nicht getäuscht, als schließlich die Tür aufging und Tsukasa eintrat, kurz inne hielt, als er bemerkte, dass Nao wach war und ihm dann zunickte. Nao war die Situation ein wenig unangenehm, in Anbetracht der Dinge, die sie gestern noch miteinander gemacht hatten. „Hallo, wie fühlst du dich?“, fragte der andere und setzte sich neben ihm auf das Bett. „Es geht so. Mein Hintern brennt wie verrückt“, sagte der ehrlich und zuckte mit den Schultern. Tsukasa nickte, sah düster vor sich hin und schien sich selber Vorwürfe zu machen, schließlich war er ja so grob mit Nao umgegangen, sodass dieser sich heute so zerschlagen fühlte. Aber dieser hatte es nicht vorwurfsvoll gemeint und bereute nun seine ehrliche Wortwahl. Seufzend legte er eine Hand auf Tsukasas Knie und drückte dieses leicht. „Tut mir Leid, ich war wohl ein wenig unsanft mit dir, ich hätte mir ja denken können, dass du in letzter Zeit nicht so oft mit einem Mann geschlafen hast und deswegen ein wenig ungeübt bist. Wir sollten zum Arzt gehen, nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.“ Nao lief leicht rot an bei diesen Worten und blickte beschämt woanders hin. Na toll, das erste Mal mit einem Mann und gleich musste er Angst haben, dass er sich dabei irgendwas gerissen hatte. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und entwickelte sich zu einer mehr als nur unangenehmen Stille. Kam es ihm nur so vor, oder war die Situation gerade mehr als nur peinlich? „Ich.. hab etwas zum Frühstück gemacht, zieh dich in Ruhe an, ich warte in der Küche, die Tür ist offen. Ich habe dir etwas Frisches zum anziehen auf den Stuhl gelegt.“ Tsukasa blickte ihn noch einmal entschuldigend an, dann stand er auf, drückte ihm noch eine Tube mit Salbe in die Hand und ging dann aus dem Zimmer. Nao blickte auf die Tür, die sich hinter dem Drummer geschlossen hatte und seufzte. Eins musste man Tsukasa lassen. Es war wirklich nett von ihm ihn mit zu sich zu nehmen. Er hätte ihn auch zu sich nach Hause bringen und ihn da mit seinen Schmerzen und seiner Verwirrung alleine lassen können. Das war wirklich mehr als nur korrekt von ihm und obwohl er doch ziemlich verlegen wegen der Sache war, so war er doch erleichtert, dass er nicht alleine war. Sein Blick fiel auf die Salbe in seiner Hand und wieder schlich sich eine leichte Röte auf sein Gesicht. Es war eine schmerzstillende Salbe und er ahnte wo er diese anwenden sollte. Seufzend kämpfte er sich auf die Beine, musste wirklich sagen, dass es Schmerzen waren, die er empfand, die er selbst seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Er verteilte etwas von der Salbe auf seinem Muskelring, der sich heiß und geschwollen anfühlte und seufzte erleichtert auf, als er die Kühle fühlte und das schmerzhafte Pochen langsam nachließ. Mit zusammengebissenen Zähnen zog er sich nun vorsichtig an und kam sich vor wie ein Alter Opa, so vorsichtig und bedacht wie er sich bewegte. Endlich hatte er es geschafft und konnte zu Tsukasa in die Küche gehen, wo dieser mit einer Tasse Kaffee saß und von seiner Zeitung aufblickte, als er Nao eintreten hörte. Wieder lächelte er und Nao fiel auf, dass er das eigentlich immer tat, wenn er jemanden sah und es ließ den anderen ungemein sympathischer wirken. „Ich glaube du möchtest lieber stehen, oder?“, fragte Tsukasa und schob den Stuhl neben sich beiseite, damit Nao sich zu ihm gesellen konnte, was dieser nur zu gerne tat. Gerade hatte er sich neben Tsukasa gestellt, da goss dieser ihm auch schon Kaffee ein und ein herrlich schöner Geruch nach frisch zubereitetem Kaffee breitete sich in der Küche aus. „Ich habe schon bei meinem Arzt angerufen, er sagt wir sollen in einer halben Stunde vorbeikommen und dann würde er dich direkt durchrufen“, sagte Tsukasa. „Also.. du brauchst keine Angst zu haben. Ich hatte auch ab und zu mal Probleme damit.. und er kennt das schon, falls dir das unangenehm ist, aber eigentlich müsstest du das schon kennen, oder?“ „Eigentlich bin ich vor gestern Abend immer davon ausgegangen, dass ich hetero bin“, sagte Nao und kratzte sich verlegen an der Wange, blickte nur kurz zu Tsukasa, der so aussah als hätte er ihn mit irgendwas Schwerem am Kopf getroffen. „Und dann sowas..“, murmelte Tsukasa neben ihm und wirkte ziemlich mitgenommen. „Ich.. es tut mir Leid, du bist gestern so bereitwillig auf alles eingegangen, da dachte ich du hättest schon Erfahrung damit.“ Nao schüttelte den Kopf und lächelte Tsukasa beruhigend an, denn dieser schien sich gerade ziemliche Vorwürfe zu machen. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ist ja nicht so, als hätte ich es dir gesagt, oder dich davon abgehalten. Um ehrlich zu sein habe ich es ziemlich genossen und durch den Alkohol habe ich keine Schmerzen gehabt, also ist es nicht deine Schuld.“ „Trotzdem war das grob und ziemlich dumm von mir.“ Nao schwieg und trank stattdessen lieber seinen Kaffee und schmierte sich ein Brötchen. Sie frühstückten nun stumm nebeneinander, danach ließ Tsukasa den anderen duschen, worüber dieser ziemlich froh war, und lieh ihm ein paar seiner Klamotten, mit der Bitte sie ihm irgendwann wieder zu geben. Nao ging darauf nur zu gerne ein, schließlich bedeutete das, dass er Tsukasa wiedersehen würde. Er fuhr ihn zum Arzt, ließ ihn alleine in das Besprechungszimmer gehen und wartete draußen im Wartezimmer, bis Nao fertig war. Der Drummer war recht froh darüber, denn so musste er nicht sehen wie er danach nach Hause kam, denn Tsukasa hatte ihm bereits versichert, dass er ihn fahren würde. Als Nao schließlich aus dem Behandlungsraum trat, brannte sein Arsch wieder, er hatte ein Rezept für eine Schmerzstillende und Heilungsfördernde Salbe in der Hand und die Gewissheit, dass er sich zu Hause in Ruhe auskurieren konnte, ohne operativ etwas machen lassen zu müssen. Auch Tsukasa war erleichtert, als er das hörte. Nao konnte sehen, wie sehr es das tat. Er konnte verstehen, dass der andere sich furchtbare Vorwürfe machte, aber das brauchte er nicht, schließlich wusste Nao, dass er selber an der ganzen Sache die gleiche Schuld hatte wie der andere. Dieser fuhr ihn nun nach Hause, half ihm bis hoch in seine Wohnung, da er durch die Schmerzen noch ein wenig schwach auf den Beinen war und erleichtert aufseufzte, als er sich mit einem Kühlpack auf sein Bett verziehen konnte. Der Ältere setzte sich neben ihm auf das Bett, strich ihm durch die Haare und nahm ihm den Rezeptzettel aus der Hand und besah sich diesen. Nao hatte vergessen ihn bei der Apotheke neben der Praxis einzulösen und verfluchte sich dafür. „Warte, ich geh es dir eben einlösen“, sagte Tsukasa und wollte schon aufstehen, da hielt Nao ihn zurück. „Nicht so schnell“, lachte er und griff in seine Hosentasche, reichte dem anderen seinen Schlüsselbund. „Der rote Schlüssel ist für die Haustür und der Grüne für die Wohnungstür. Eine Apotheke ist die Straße weiter runter auf der rechten Seite und Geld liegt im Wohnzimmer auf dem Regal mit den DVDs“, erklärte er Tsukasa, dieser nickte und steckte Rezept und Schlüsselbund in seine Hosentasche. Erst als dieser gegangen war fiel Nao ein, dass es vielleicht nicht ganz so klug war ihm den ganzen Schlüsselbund zu geben, mit Auto- und Zentralschlüssel für das kleine Studio, in dem sie ab und zu auch mal probten. Allerdings verschob er diesen Gedanken, schließlich vertraute er Tsukasa und zur Not hatte er dessen Handynummer und Adresse. Beinahe war er eingeschlafen, als er die Haustür wieder hörte und kurze Zeit später Tsukasa auch in sein Schlafzimmer trat. Er hatte die Salbe mitgebracht und legte sie nun auf seinem Nachttisch ab, blickte dann zu Nao und legte auch den Schlüsselbund daneben. „Ich denke ich werde dann mal gehen, damit du dich in Ruhe ausruhen kannst“, sagte er und Nao nickte. Auch wenn er nichts dagegen gehabt hätte, wenn dieser hätte bleiben wollen, so war es so doch besser, schließlich würde er sonst nicht in Ruhe ausruhen können, sondern die ganze Zeit besorgt durch die Gegend rennen, weil er Angst hatte, dass Tsukasa sich langweilte. Dieser blickte ihn nun an und wieder hatte Nao das Gefühl, als hätte dieser ihn voll durchschaut, weswegen er ein wenig rötlich anlief. „Also ich denke man sieht sich mal wieder“, sagte Tsukasa und wollte sich verabschieden. Ruckartig richtete Nao sich auf, was ziemlich in seinem Hintern zog. Er kniff die Augen zusammen und als der Schmerz abgeklungen war, blickte er Tsukasa an, der inne gehalten hatte, als er sich so plötzlich bewegt hatte. „Tsukasa, kann ich dich mal auf einen Kaffee einladen? Ich muss dir doch noch deine Sachen zurückgeben und ich wollte mich für alles bedanken“, sagte Nao und lief noch ein wenig mehr an. Als er zu dem anderen sah, entdeckte er auch auf dessen Wangen einen leichten roten Schimmer auf dessen Wangen und sein Herz machte einen erleichterten Hüpfer, als dieser nickte. „Ja, das würde mich sehr freuen, meld dich doch einfach mal“, sagte er und lächelte wieder ehrlich, verabschiedete sich dann und Nao ließ sich zurück auf das Bett sinken. Er freute sich darauf, er mochte den Drummer und auch das alles was zwischen ihnen geschehen war, bereute er nicht, auch wenn es vielleicht besser gewesen wäre, wenn es nicht unbedingt mit dem Hintergedanken geschehen wäre sich über ihre beendeten Beziehungen hinweg zu trösten. Nao dachte an seine Ex und tat dies ohne Schmerz oder Bedauern zu fühlen. Sie hatte ihn hintergangen und eigentlich musste er ihr ja dankbar sein, denn wäre das nicht gewesen, dann hätte er Tsukasa niemals so kennen gelernt wie jetzt. ______________________________________ Freue mich über Kommis~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)