Du, ich und wir drei... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Nachts in der Hotelbar - irgendwo, irgendwann -------------------------------------------------------- Kapitel 1 – Nachts in der Hotelbar - irgendwo, irgendwann. - Bela - Er war ein Arschloch, wenn er getrunken hatte; andere waren ihm dann scheißegal – das wusste er, obwohl es in diesem speziellen Falle noch nicht soweit war. Und trank schnell mehr, um kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, um sich einfach diesem Gefühl der Trunkenheit hingeben zu können und der ganzen Welt die Schuld für seine Probleme in die Schuhe schieben zu können. Die Flasche Jack Daniels, so beruhigend kühl und glatt, fühlte sich tröstlich in seinen Händen an, während er sich neu einschenkte. Wer brauchte da schon lachende blaugrüne Augen, das breiteste Grinsen von hier bis Ulan Bator... Nein! Ging das schon wieder los. „Na, woran denkst du, Bela? Du hast schon ewig nichts mehr gesagt und guckst ganz schön grummelig“ – Rods braune Augen blickten ihn forschend an, während er ansonsten unsicher schien, ob er grinsen oder ernst schauen sollte. „Dass Sex überbewertet ist.“, nuschelte der Angesprochene, während er – erfolglos – versuchte, die drei übereinanderschwimmenden Bilder des Bassisten zu einem Ganzen zusammenzufügen. „Auf die Freundschaft, Roddi!“, rief er, gespielt fröhlich und knallte sein Longdrink-Glas gegen Rods Rotweinkelch. „Auf die Freundschaft. Und darauf, dass du es heute noch schaffst, mein Glas zu zerbrechen, dir meinen Wein über die Hose zu schütten und die hübsche Kellnerin rüberzuwinken, die dir deinen Schritt mit forschen Bewegungen saubertupft. Ich glaube, du brauchst mal wieder Sex, um dich daran zu erinnern, dass er sicher nicht überbewertet ist.“ Jetzt musste Bela doch grinsen – der trockene Humor des Bassisten half ihm über sein Selbstmitleid hinweg. Natürlich hatte er keinerlei Interesse an der rothaarigen Kellnerin, die zwar hübsch war, ihm aber für seinen Geschmack zu eindeutig zu verstehen gegeben hatte, dass sie a) Ärzte-Fan war und es toll fände, Rod UND Bela in ihrer Hotelbar begrüßen zu dürfen und obendrein, dass b) er, Bela, sie ihretwegen auf der Stelle und vor allen Leuten abschleppen dürfte. Natürlich war er trotzdem zum Schein auf ihre Avancen eingegangen – das gebot ihm sein Ruf und seine höfliche Ader. Ein paar zweideutige Anmerkungen und eine Vertröstung auf das nächste Mal waren da wirkungsvoller – „und unsere Platten kauft sie dann weiterhin...“ „Gut erkannt. Sex hat eben mehr als einen Vorteil,“ grinste Rod, der Belas genuschelten Kommentar wohl auf seine vorherigen Worte bezogen hatte, und steckte sich erstmal eine Kippe an. Oh, Mist, das wollte ich gar nicht laut sagen. Ich brauche entweder mehr oder weniger Alkohol. Zweiteres ist bis morgen früh keine Option, also muss ich diese Flasche wohl vernichten.“ – Bela trank schnell sein Glas aus und machte es gleich wieder voll, solange er mit der Flasche noch gut genug zielen konnte, um die Glasöffnung finden zu können. Rod blies langsam den Rauch aus, guckte skeptisch auf Belas frisch gefülltes Glas und witzelte „Glaub ja nicht, dass ich dich in den Fahrstuhl und nach oben trage. Das musst du schon alleine schaffen, oder die hübsche Kellnerin hilft dir.“ „Jetzt hör doch mal auf mit der rothaarigen Schnepfe.“ – Bela steuerte jetzt definitiv auf seinen Arschloch-Trinker-Zustand zu. Und genoss es. „Wann hattest du denn zum letzten Mal Sex, Rod? Erzähl doch mal, war das, bevor oder nachdem dich die hübsche Steffi für diesen debilen Busfahrer hat sitzen lassen? War der Sex mit ihr das ganze Elend wenigstens wert?“ Noch bevor die Worte seinen Mund verlassen hatten, taten sie ihm auch schon wieder leid. Rod sackte in sich zusammen; die ganze unselige Geschichte war erst eine Woche her und schmerzte ihn sehr, das wusste Bela. Er steckte sich zur Beruhigung erst einmal selbst eine an und inhalierte tief. Mist... „Ich glaube, es wird auch für mich Zeit für was Härteres.“ Rod leerte schnell seinen Rotwein, nahm ein umgekehrt auf der Bar stehendes Longdrinkglas und beugte sich zu Bela herüber, um ihm die Flasche aus der Hand zu nehmen. Sein Grinsen, das er dabei aufgesetzt hatte, sah so gefälscht aus, dass es Bela unangenehm bekannt vorkam – genau so fühlte sich sein eigenes Lächeln in letzter Zeit meist an. Auf einmal wollte er nicht mehr weitertrinken, das Arschloch in sich nicht entfesseln, sondern lieber Trost spenden, schließlich war Rod sein Freund und vielleicht konnte das ihn ja sogar von seinen eigenen Gedanken an einen blonden... ARGH. Ja. Ablenkung wäre jetzt genau das Richtige. „Es tut mir Leid. Das hätte ich nicht sagen sollen“, sagte er, und nahm Rod das Glas aus der Hand, schloss kurz seine Arme um ihn und zog sich, als er merkte, dass Rod sich versteifte, schnell zurück, um das Glas zu füllen. Die Situation war ihm unangenehm – Rod zählte zu seinen besten Freunden, sie waren schon hunderte von Malen zusammen Trinken gewesen, und heute, auf einmal, hatte er keine Ahnung, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. First things first, dachte Bela sich, und reichte Rod das frisch gefüllte Glas. „Da, trink erstmal. Es tut mir wirklich Leid, das war unfair.“ Der Chilene nahm das Glas aus Belas Hand und stürzte den Inhalt hinunter – Bela konnte es gegen seine Zähne klappern hören; er musste ihn wirklich hart getroffen haben. „Schon okay.“ Rod stellte das Glas ab, nahm einen weiteren Zug seiner sowieso schon fast bis an den Filter herabgerauchten Kippe und drückte sie aus, während er nur knapp dem Schicksal entging, sich auch noch die Finger daran anzukokeln. „Du hast ja nicht unrecht – so gut kann der Sex für sie zumindest nicht gewesen sein, wenn ich sie schon im Bett mit dem Tourbusfahrer der Prinzen erwische.“ Rod verzog das Gesicht. „So eine will ich eh nicht, nicht mehr. Lass uns über was anderes reden.“ „Okay. Freunde?“ „Freunde.“ Diesmal war es Rod, der Bela umarmte und Bela, der sich überrascht versteifte. -- Disclaimer: die Ärzte gehören mir nicht, ich kenne sie nicht persönlich und ich glaube auch nicht, dass die realen Personen Jan Vetter, Dirk Felsenheimer und Rodrigo Ganzález schwul sind. Deshalb – um ihre Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen und ein bisschen etwas „eigenes“ zu schaffen, das jenseits der Realität abläuft und einzig und allein für Leute gedacht ist, die Spaß an Slash / Fanfic zu Die Ärzte haben, benutze ich in FFs ausschließlich die Künstlernamen „Bela“, „Farin“ und „Rod“. Falls euch so was nicht gefällt, lest einfach nicht weiter – allen anderen wünsche ich viel Spaß! ;) Und: über Kommis freue ich mich sehr, ist schließlich mein Erstling – und außer Weißbrot und Orangensaft ist konstruktive Kritik, sowie Lob (*fast nicht drauf zu hoffen wage*) die Hauptnahrung des Schreiberlings! ;) Und ja, das 2. Kapitel ist schon in Planung, beinhaltet - vielleicht? - Sex – und wird aus Rods Sicht sein. Vielleicht. Falls ich das hinkriege, finde es ganz schön schwierig, da nicht völlig ooc zu landen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)