Himiko The Sunprincess von Nayumi (Die erste Herrscherin Japans) ================================================================================ Kapitel 4: Die zukünftige Herrscherin ------------------------------------- Kapitel 3 Die zukünftige Herrscherin Schreie und Rufe erklangen wild durcheinander als das wütende und tobende Volk die Palasttore Sey-Ans erreichten. „Wir wollen die Prinzessin sehen!“, fauchte eine ältere Frau mit zusammengefallenem Gesicht der Palastwache entgegen, die Augen zu schlitzen verengt. Die Soldaten nahmen ihre Speere sofort auf Brusthöhe zur Verteidigung des großen schweren Tores, dass weit über ihre Köpfe ragte. Sie tauschten kurz prüfende Blicke untereinander aus bei der immer näher kommenden Gefahr durch das Volk. „Sie soll sich uns endlich zeigen!“, schloss sich eine aufmüpfig klingende Stimme aus der dichten Menschenmasse an und gewann sogleich laut kundgebende Zustimmungen. Die Wachen reagierten aggressiv und teilweise unvorbereitet auf den Vormarsch der Menschen und versuchten die Vordersten mit ihren langen Lanzen zurückzudrängen. „Auf Abstand !“, knurrte ein besonders großer Mann der Palastwache, der in seiner silbrig schimmernden Rüstung wie ein Fels in der Brandung wirkte. Er machte Gebrauch von seinem Schwert um seine Aufforderung mehr als zu verdeutlichen. „Lasst uns endlich durch !“, bellte ein junger, recht schlanker Mann und ballte seine Hand zur Faust, bereit sich mit dem Felsen anzulegen. Der grob wirkende Mann fixierte den kleinlauten Bewohner mit seinen stechenden Adleraugen, wie als könnte er jeden Moment auf seine Beute hinab stürzen. Seine Mundwinkel zuckten gefährlich nach unten , während seine Gesichtszüge hart und eisern wirkten. Die Muskeln angespannt verpasste er dem jüngeren Mann einen Faustschlag , der ihm das Nasenbein brach und den aufschreienden Jüngling im hohen Bogen mitten zwischen den anderen Bewohnern beförderte, die schreckhaft zurückwichen und eine Lücke entstehen ließen. Der junge, eben noch aufmüpfige, Mann keuchte laut auf und wand sich vor schmerzen, die Hände vor seiner Nase haltend, die unwillkürlich blutete und heftig zerstört aussah. Die Palastwache verschränkte seine muskulösen Arme vor der breiten Brust und schnaufte laut, sodass seine Nasenflügel flatterten. Zwei, drei Sekunden verstrichen, in denen man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können, während die Bewohner abwechselnd panisch von einem zum Anderen sahen. Dann redeten wieder alle durcheinander. Der Eingriff der Palastwache hatte Entsetzten und auflodernden Zorn gleichermaßen bewirkt und endete wieder in Zurufen und Beschimpfungen. Dennoch traute sich niemand ihm sich auch nur ansatzweiße zu nähern. „Geht aus dem weg oder wir..“, drohte nun ein wohl mutfassender Mann, der noch nicht erkannt hatte, dass man diesen Soldaten besser nicht reizen sollte. „Ihr wollt mir drohen!?“, bebte die Stimme mächtig über die Masse hinweg und ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Der Körper der Wache spannte erneut an und es wurde wohl deutlich, dass er das Kommando hatte über die anderen Soldaten. Seine grobe Hand umfasste den Griff seines Schwertes, dass sich aus der Scheide zu lösen begann. Sofort wichen die Vordersten angsterfüllt zurück, die eben noch einen führenden Ton angeschlagen hatten. Ihre Blicke waren auf das, in der Sonne glänzende, Metall gerichtet, das der Koloss nun auf sie gerichtet hatte. „Los drängt sie zurück!“, befahl der mächtige Soldat und die anderen Wachen formten eine Kette um die Menschen effektiver zurückzustoßen . Das entstandene Handgemenge wurde schnell unter Kontrolle gebracht und ein siegessicheres Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht von dem muskulösen Mann als die Gegenwehr des Volkes immer geringer wurden. Dennoch verlor sein Grinsen schnell seinen Platz als ein junger Soldat auf der Palastmauer hinter ihm erschienen war und laut hinunter rief “ Lasst das Volk passieren! Herrin Himiko-sama erhört ihre Bitte“, verkündete er so laut er konnte um das Gegröle, was sich vor dem Tor abspielte zu übertönen. Die Palastwachen sahen fragend und zugleich verständnislos zu dem Mann auf, der nur mit den Schultern zuckte. Er hatte immerhin nur die Nachricht überbracht und wusste selber nicht mehr als sie selber. Nur zögerlich ließen die Wachen von den Bewohnern ab, die gerade noch heftig schnaufend gegen sie angekämpft hatten und nun ebenfalls fragende Blicke austauschten. „Sie lassen uns tatsächlich rein?“, fragte ein älterer Herr verwundert seinen Freund, der nur mit den Schultern zuckte und zu dem großen schweren Tor aufblickte, dass sich sogleich langsam begann zu öffnen. Der Felsen (so wie ich ihn gern betitel) zog scharf die Luft ein und kann es immer noch nicht glauben was sich dort gerade abspielte. So etwas war ihm in den Jahren, in denen er der Kaiserfamilie treu diente, noch nie passiert.“ Was hat die Prinzessin nur vor?“, fragte er sich und war nicht der einzige unter den Wachen, den das beschäftigte. Es war einfach absurd und viel zu Gefährlich den aufgebrachten Pöbel in den Palast zu lassen und er schüttelte nur den Kopf über diese Unvernunft. Die Menschen traten vorsichtig, gerade zu unsicher durch das große Tor und weiteten ihre Blicke gierig an den ersten Innenhof des Palastes, der sich weit vor ihnen erstreckte. Die Schwungvollen Dächer der Gebäudes, auf denen die gelb lackierten Dachpfannen in der Sonne wie Gold zu glänzen schienen, wurden von großen roten Säulen getragen, die in ihrer Architektur nur zusammengesteckt schienen und dennoch ihre volle Pracht entfalteten. An den Wänden schlängelten sich goldene Drachen entlang, die mit Liebe zum Detail angefertigt worden waren. Kunstvolle Schuppen zierten ihre Körper und in ihren Krallen trugen sie blaue Kugeln, die als Zeichen des Himmels galten. Auf dem Gelände befanden sich zahlreiche Pavillons, die in ihrer Schönheit alles übertrafen, was die Bewohner je gesehen hatten und deren Eingänge von großen Steinlöwen bewacht wurden, die grünlich schimmerten. Als sie das Fünf-Phönix Tor hinter sich gelassen hatten folgten sie den Weg, der von Zäunen aus puren Marmor und kleinen Pavillons darauf gesäumt war und blickten staunend umher. Sie passierten kunstvolle Bäume, die am Weg entlang gepflanzt worden waren und näherten sich einem mächtig wirkenden Gebäude, dass weit über die anderen ragte und doch auch an einen Grillenkäfig erinnerte. „Steht dort jemand?..“, erkannte nun ein Mann unsicher und beschirmte seine Augen ,um besser sehen zu können , nachdem er seinen immer noch staunenden Freund angestoßen hatte. Dieser schreckte nun hoch und blinzelte kurz als die Sonne ihn blendete “Wo denn??..“, fragte er sofort und blickte umher. Doch seine Frage benötigte schon keine Antwort mehr. Zu dem kunstvollen „Grillenkäfig“ führte eine lange Treppe hinauf auf der hoch oben eine wunderschöne junge Frau stand. Ihr goldenes, reichlich verziertes und mit Blumenranken verschnörkeltes Gewand glänzte im Schein der Mittagsonne, während ihr schwarzes langes Haar sich leicht in der Briese des Windes wog und ein wohliger Klang durch ihren Kopfschmuck erzeugt wurde, der bei jeder Bewegung leise klirrte. Es wirkte als hätte sich ein Pfau auf ihrem Haupt nieder gelassen, der aus Gold bestand und mit weiß schimmernden Perlen und rötlichen Quasten verziert war. Ihr wohlgeformtes Gesicht wurde unterstrichen durch ihre roten und vollen Lippen, die im Kontrast zu ihrer zarten Haut standen, die zerbrechlichen Porzellan glich. Langsam öffnete sie ihre Augen als die Bewohner sich vor der Treppe versammelt hatten und blickte auf sie herab. Die Atmosphäre schien angespannt und niemand traute sich die Stille zu durchbrechen angesichts dieser machtvollen Person, die ihnen gegenüber stand. Wie gebannt starrten sie die zukünftige Herrscherin über Yamatai an aus Angst ihn könnte etwas von ihrer Schönheit entgehen. „Ich bin erfreut Volk von Yamatai und heiße euch willkommen in dem Palast der Kaiserfamilie“, klang ihre Stimme bedeutend sanft und freundlich. „Bitte wählt einen Vertreter unter euch, der für euch spricht“, forderte sie die Bewohner nun höfflich auf ,die plötzlich wie aufgetaut schienen und schreckhaft umher blickten als man etwas von ihnen verlangte. Der Wind strich über den Platz und rüttelte zart an den Äste der Kirschbäumen, die den Platz in ein Meer aus weiß und rosanem Schnee tauchten, während die Sonne erhaben über dem Palast stand und hinab zu der Erde zu lächeln schien. Die Bewohner Sei-Ans hüllten sich kurz in Schweigen, während sie einander musterten und nach kurzer Abstimmung einen jungen Mann vorschoben, der ein einfaches blaues Leinenhemd trug und nun leicht schluckend zu der schönen Frau aufblickte. „Ihr habt also gewählt“, erklang wieder die weiche und zarte Stimme als die Augen der zukünftigen Herrscherin den jungen Mann fixiert hatten“ Ich erlaube euch bis zur Mitte dieser Treppe vorzutreten“. „ Ich darf mich ihr nähern?“, dachte der Mann überrascht über ihr Zutrauen und betrat nur zögerlich die große Treppe auf seinem Weg zu der gewiesenen Stelle. Er verharrte in der Mitte der Neunundneunzig Stufen und blickte erwartungsvoll zu Himiko auf, wie als erwartete er die nächste Anweisung. „Sie ist so hübsch“, bewunderte er sie im Stillen, da er die Tochter des Herrschers noch nie zuvor gesehen hatte. Sie erinnerte ihn an eine Perle des Meeres, die sie wohl in ihrer Reinheit beschämen würde. Doch noch auffälliger als ihr makelloses Aussehen waren ihre Augen, die dem jungen Mann erst jetzt auffielen, wo er näher heran treten durfte.“ Blau wie das Wasser“, murmelte er gedankenversunken und glaubte sogar die Brandung darin zu sehen als ihre Stimme ihn wieder wachrüttelte. „ Wie ist euer Name?“, folgte nun die erwartete Frage und der Mann schreckte hoch und antwortete nun hastig und überstürzt „ Koji, Herrin..“. Er senkte sein Haupt und wagte es nicht ihr weiter in die Augen zu sehen. „ Ihr wurdet von dem Volk Sei-Ans als Vertreter gewählt um ihren Wunsch zu bekunden. So bitte ich euch offen zu sprechen. Ich werde jeder Bitte Gehör schenken.“ Der Mann sah nun wieder zu Himiko auf und er wusste, dass ihr Anblick schon die meiste Wut in seinem Inneren zerschlagen hatte. Er konnte es sich selber nicht erklären, was genau an ihr ihn so besänftigt hatte doch er schien nicht der Einzige zu sein, der das empfand. Die meisten Bewohner sahen betreten zu ihren Füßen und bissen sich auf die Unterlippe .Sie schienen zu erkennen, dass ihr Widerstand nur auf blinder Wut errichtet worden war und den eigentlichen Zweck verloren hatte. „Der Tod unseres Herrschers kam sehr überraschend für die Bewohner Sei-Ans und wir fragten uns warum die Thronfolge von der Prinzessin angetreten wurde. Viele verlangen die Führung eines Mannes“, versuchte er unter zusammengepressten Lippen hervorzubringen. Er schämte sich für seine zu ehrlichen Worte und wusste, dass es ihm sogar das Leben kosten könnte sie ausgesprochen zu haben. Die Atmosphäre wirkte angespannt und die Bewohner wagten kaum zu atmen als es ausgesprochen wurde und sie wie gebannt die Reaktion ihrer Prinzessin erwarteten. „Ich verstehe eure Bedenken Volk von Sei An“ , durchbrach wieder die sanfte Stimme die Stille, die das Geschehen mittlerweile umhüllt hatte „ Doch mein ehrenwürdiger Vater hat mich - Himiko - als seine Nachfolgerin auserwählt. Unter den Willen der höchsten Gottheit Amaterasu werde ich die Herrschaft, so wie es seit langer Zeit von der Kaiserfamilie Brauch ist, über den Staat Yamatai antreten.“ Überraschung folgte auf diese milde Reaktion und setzte sich in den Gesichtern der Bewohner fest. Sie wussten, dass ihre Handlung unrecht gegenüber der Kaiserfamilie war und sie eigentlich eine Strafe verdient hätten für die Unruhe, die sie angerichtet hatten. „Ich kann lediglich versprechen mit der Weißheit und Güte meines ehrwürdigen Vaters zu regieren und Yamatai an die Spitze der Kuni zu führen, so wie es sein letzter Wille war“, versprach sie und sank kurz den Kopf, was eine Welle von Gemurmel auslöste. Noch nie war es vorgekommen, dass jemand aus der Kaiserfamilie das Haupt gegenüber dem Volk sinken ließ. „Ihr werdet bestimmt eine würdige Herrscherin Prinzessin“, durchbrach eine Stimme plötzlich das Gemurmel und erhielt überraschenderweise zustimmendes Nicken und Beifall auf die sanften Worte Himikos. Immer lauter jubelten sie ihr nun zu auf ihre Rede und schienen gänzlich überzeugt von ihren Worten, ihrem Vater gerecht zu werden Der Platz war vom dumpfen Schlägen von Handflächen aufeinander erfüllt und dem aufgeregten und nun munteren durcheinander von Stimmen. Himiko lächelte sanft aber dezent ,dass ihr zukünftiges Volk sie tatsächlich respektiert hatte und sah zum blauen und klaren Himmel hinauf. „Vater. Ich habe den ersten Schritt getan auf den Weg in eine gerechte Herrschaft“ --------------------------------------------------------------------------------- Das nächste Kapitel ist da ^^ Ok, es hat lange gedauert bis es endlich fertig wurde *gg* Himiko hat es geschafft nur mit Worten ihr Volk zu besänftigen, was ich persönlich schon bemerkenswert finde. In den nächsten Kapiteln wird es um die Krönung und die Kuni gehen, die (wie wir ja von Himikos Vater wissen) ein ziemlich zerstrittener Haufen sein müssen. Ich bin für jedes Kommentar dankbar ^.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)