Himiko The Sunprincess von Nayumi (Die erste Herrscherin Japans) ================================================================================ Kapitel 3: Das einsame Mädchen ------------------------------ Kapitel 3 Das einsame Mädchen „Shaolin“, hauchte Himiko besorgt in das Ohr des leise weinenden Mädchens, das den Kopf fest an ihren Brustkorb gedrückt hatte und überstürzt atmete. Ihre Hände hatten krampfhaft den fließenden Stoff von Himikos Kimono umklammert, während ihre Lippen zitterten und Träne für Träne ihre Wangen hinab glitten. „Bleib bei mir“, begann Shaolin die tiefe Stille mit einem Hauch ihrer Stimme zu durchbrechen. Ihre Fingerspitzen zitterten unkontrolliert und sie öffnete ihre verweinten Augen, aus denen sie ihre große Schwester heraus ansah. „Bitte.. lass mich nicht allein“, flehte sie mit zitternder Stimme und lehnte ihren Kopf an Himikos Schulter. „Ich habe Angst“, schluchzte sie, bevor sie fort fuhr „das die Götter dich auch mitnehmen". Ihre Arme umklammerten krampfhaft ihre Schwester, wie als könnte sie Himiko jeden Augenblick verlieren. Himikos Augen weiteten sich bei den Worten ihrer kleinen Schwester. „Shaolin..“, drang es nur leise aus ihrem Munde. Ihre Stimme begann nun ebenfalls zu zittern, während ihr Blick starr das kleine Mädchen in ihren Armen fixiert hatte. Ein unbeschreibliches Gefühl durchflutete sie, dass alle ihre Sinne zu ersticken drohte. Die Gedanken und Sorgen, die sie hegte, vergingen und wurden zu schlackernder Asche als sie unendlich großes Mitleid empfand. Es schien als währe sie in diesen Moment nicht mehr fähig ein anderes Gefühl zu empfinden, als dieses unbeschreibliche und gleichzeitig Einzigartige, dass in jede Faser ihres Körpers drang und sie für einen kurzen Augenblick handlungsunfähig machte. Himiko beugte sich nun langsam vor und drückte ihrer Schwester nah an ihren erhitzten Körper. Mit der freien Hand strich sie Shaolins Haare zur Seite und drückte ihr einen Kuss auf die nun freie Stirn. Shaolins Lippen zitterten, während sie nur leicht den Mund öffnete und die Augen schloss. Ihr krampfhafter Griff lockerte sich etwas als sie nach einer langen Zeit, die ihr wie eine vergangene Ewigkeit schien, zum Ersten mal Liebe erfuhr. Die Zeit schien für einen Moment erstarrt und Shaolin wünschte sich, dass sie nie wieder auftauen würde. Langsam löste Himiko den Kuss und ihre Hände glitten hinab zu Shaolins, die sie sanft umschloss. „Ich werde bei dir bleiben. Habe keine Angst, Shaolin“, drang ihre Stimme wie gewohnt bedeutend sanft an Shaolins Ohr, während ihre tiefen blauen Augen ihren Blick suchten. Allmählich öffnete Shaolin ihre Augen,die immer noch gerötet von Tränen waren, als sich die Wärme von ihrer Stirn entfernte. Es war unbeschreiblich schön gewesen die Liebe eines Menschen erfahren zu haben. Es war ein Moment, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Ihre Mutter starb kurz nach Shaolins Geburt und versäumte ihrer Tochter, die seitdem ohne die mütterliche Führsorge aufwachsen musste, die Liebe zu lehren. Zurück blieb nur der kleine, himmelblaue Ball als eine Erinnerung an ihre verstorbene Mutter, der sie nie wirklich im Leben begegnet war. Shaolin hatte stets die Nähe ihres Vaters gesucht, der durch seine Pflicht als Herrscher und Kriegsherr wenig Zeit für sie aufbringen konnte. Doch was war wenn nun ihre Schwester den Thron bestieg? Dann wäre sie wieder alleine und hätte nur noch den kleinen Ball, in dem sie einen Teil der Seele ihrer Mutter erhoffte. „Herrin Himiko-Sama!“, unterbrach plötzlich ein Diener die Zweisamkeit der Geschwister. Er verbeugte sich tief und entschuldigte sich mehrmals für seine anmaßende Unterbrechung, bevor er fort fuhr „Das Volk! Es ist verärgert aufgrund der Thronfolge und versucht in den Palast einzudringen!“,berichtete er aufgeregt.„Was sollen wir nun tun, Herrin?“, fragte er verzweifelt und wartete auf eine Entscheidung. Himiko schenkte dem Mann aufmerksam Gehör und erhob sich langsam. „Öffnet ihnen die Tore und lasst sie eintreten“, antwortete sie ruhig und beherrscht. Ihre Entscheidung erntete einen verwirrten Blick des Dieners „aber..“, setze er an einen Einwand zu bringen, bevor er sich selber das Wort abschnitt „natürlich, wie Ihr wünscht“, bestätigte er ihre Worte in einem unterwürfigen Ton und verließ den Saal mit gesenkten Haupt. Himiko lies ihren Blick kurz zu ihrer kleinen Schwester schweifen, die immer noch am Boden kauerte und nun zu ihr aufsah. „Ich bin gleich wieder zurück. Bitte warte hier“, bat sie freundlich lächelnd ihre Schwester sich in Geduld zu üben, die nur eifrig nickte. Daraufhin wand Himiko Shaolin den Rücken zu und verließ mit schnellen Schritten den Thronsaal. Zurück blieb ein kleines Mädchen, dass sich in der Größe des Saals zu verlieren schien und ihrer Schwester nach sah, bis sie letztendlich den Raum verließ und die Stille mit ihr zurück ließ. Langsam erhob sich Shaolin und ging mit vorsichtigen Schritten auf den kleinen Ball zu, der einige Meter von ihr entfernt auf dem spiegelglatten Boden lag, und nahm ihn wieder an sich. „Entschuldige Mutter, das ich dich hab fallen lassen“, sprach sie traurig zu dem kleinen Ball und strich vorsichtig über seine glatte Oberfläche. „Jetzt bin ich wieder alleine. Aber ich habe ja noch dich.“, redete sie abwesend und mit verträumten Blick zu dem runden Gegenstand, an den sie ihre Wange schmiegte. Ganz alleine in einem großen und herrlich geschmückten Saal redete das kleine Mädchen mit einem Ball, wie als könnte er ihr die mütterliche Zuneigung schenken, die es sich so sehnlich wünschte. --------------------------------------------------------------------------------- Huhu Ich melde mich mit dem 3 Kapitel zurück und ja, es ist emotional XD Ich mag die kleine Shaolin, obwohl sie ja ziemlich einsam ist *Mitleid hat* Im nächsten Kapitel klopft der Pöbel an die Tür und Himiko muss versuchen das störrische Volk zu besänftigen. Ob sie das schafft? Und was ist nun mit ihrem Bruder und der Thronfolge? Ich freue mich natürlich über Kommentare, die eine schnellere Veröffentlichung anregen XDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)