Es ist nicht leicht, ein Mädchen zu sein! von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Versauter Zauber --------------------------- Ich habe schon so viele Bilder gesehen, auf denen entweder Draco oder Harry Frauenkleider anhatten, aber trotzdem Jungs waren. Darum dachte ich, warum sollte nicht mal wirklich einer der beiden aus versehen zum Mädchen werden^^ Es ist übrigens ein HPXDM FF und wie auch sonst verdiene ich hierbei nichts Versauter Zauber „Ganz toll gemacht, Potter! Nur weil du zu blöd warst, deinen Racheplan gegen mich richtig auszuführen, muss ich jetzt diese scheiß Nacharbeit mit dir erledigen.“ „Halt's Maul, Malfoy! Hättest du damit nicht angefangen, wäre jetzt alles in Ordnung.“ Es war Freitagabend und die beiden Erzfeinde schlechthin saßen zusammen in einem der Kellerräume von Hogwarts und versuchten einen ziemlich anspruchsvollen Trank für Professor Snape zuzubereiten. Zwei Tage zuvor hatten es die beiden Jungen mal wieder zu weit getrieben und in der großen Halle einen riesigen Streit vom Zaun gebrochen. Ihre Hauslehrer waren danach der Meinung gewesen, dass sie als Strafe etwas zusammen machen sollten und nun saßen sie eben in diesem Raum fest und verfluchten den jeweils anderen. Harry kochte immer noch vor Wut, wenn er an den befriedigten und selbstgefälligen Gesichtsausdruck von Snape dachte. Zwar war Draco sein großer Liebling, aber sogar den setzte der Tränkemeister ein, um Harry fertig zu machen. Das Schlimmste an der ganzen Sache war allerdings, dass wenn der Trank nicht gelingen würde, weil sie schon wieder Streit hatten, eine noch schlimmere Nacharbeit auf sie warten würde. Trotz der angekündigten extra Strafe, dachte aber keiner der beiden Jungen auch nur im Entferntesten daran, mit der Streiterei aufzuhören. Sie schrieen sich schon förmlich an und warfen die zubereiteten Pflanzen und Kräuter achtlos in den Kessel. Nur mit halbem Auge achtete Draco darauf, dass nicht zuviel oder zuwenig benutzt wurde, doch interessieren tat es ihn nicht besonders. Anstatt sich die Drohung des Tränkemeisters ausnahmsweise einmal zu Herzen zunehmen, überlegte er sich schon, wie er es dem Gryffindor-Goldjungen heimzahlen konnte. Schließlich war es dessen Schuld, dass er hier fest saß. Es war schon längst dunkel geworden und der Blonde wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich in seinem weichen Bett zu liegen und die Augen schließen zu können. Doch dieser Wunsch blieb ihm leider verwehrt, zumindest so lange, bis der Trank fertig gestellt war. Nur aus diesem Grund raffte er sich dazu auf, seinen Blick wieder zu seinem Widersacher zu wenden und konnte so gerade noch eine größere Katastrophe verhindern, in dem er Harry eine Schüssel mit Dracheninjektion aus der Hand riss, von der der Schwarzhaarige viel zuviel in den Kessel schütten wollte. „Sag mal, bist du noch ganz bei Trost?“ keifte er den etwas verwirrt dreinblickenden Jungen an. „Davon nimmt man eine Messerspitze und keinen Schöpflöffel! Bist du sogar schon zu blöd zum Lesen?! „Ach halt doch die Klappe und mach es besser.“ Und ganz genau das tat der Slytherin-Eisprinz dann auch. Unsanft riss er dem Gryffindor den Löffel aus der Hand und schupste ihn grob zur Seite. Mit geschultem Auge überflog er die nächsten Anweisungen auf ihrem Zettel und mit flinken Händen wurden die nächsten Zutaten ordnungsgemäß eingeflößt. Doch die angesammelte Konzentration Dracos ließ schnell wieder nach, als seine Gedanken anfingen zurück zu seinem weichen Federbett mit Seidenbezug zu wandern. Müde setzte er sich auf einen der Stühle und hielt Harry das Angabenblatt entgegen. „Die nächsten Punkte sind relativ leicht abzuhaken, ich denke das müsstest sogar du schaffen.“ Eigentlich wollte der Grünäugige laut protestieren, doch auch ihm fehlte einfach die Kraft dazu und ehrlich gesagt, musste er zugeben, dass er ganz froh war, Draco den schwierigeren Teil des Trankes überlassen zu können. Zaubertränke waren bekanntlich noch nie seine Stärke gewesen. Gähnend stand er auf, nahm die Liste entgegen und versuchte sich die völlige Erschöpfung nicht allzu leicht anmerken zulassen. Leider gelang ihm dies nicht so recht, denn kurz vor Beendung des Trankes rutschte ihm ein Ingredienzglas mit der letzten Zutat aus der Hand. Gott sei Dank besaß der Slytherin ein blitzartiges Reaktionsvermögen und konnte es gerade noch auffangen. „Wie blöd kann ein einzelner Mensch denn nun eigentlich sein? Kannst du Hornochse dir eigentlich vorstellen, was passiert wäre, wenn das auf dem Boden gelandet wäre?“ Harry war viel zu geschockt, um irgendetwas zu erwidern, doch in ihm brodelte es. Aus verengten Augen sah er den anderen wütend an, doch den schien das wenig zu kümmern. „Jetzt glotz nicht so und lies endlich den Zauberspruch, damit ich dich nicht noch länger ertragen muss.“ „Sag ihn doch selber, Frettchen!“ „Och, man glaubt es kaum. Das große Potter-Baby kann doch tatsächlich immer noch nicht lesen. Na dann gib mir mal den Zettel und lass die Großen die Arbeit machen.“ Provozierender hätte die nachgemachte Kinderstimme nicht sein können und mit einem süffisanten Lächeln wollte der Malfoy-Erbe gerade den Pergamentbogen aus Harrys Händen entwenden. Doch der zog ihn schnell zurück und suchte schnaubend den passenden Spruch. Draco grinste immer noch kalt und lachte sich innerlich halb tot über die Reaktion des anderen. Potter war so berechenbar, doch als Malfoy hieß es eben Haltung bewahren und sich nichts anmerken lassen. Als der Schwarzhaarige anfing die Worte laut vorzulesen, konnte er sich gar nicht richtig konzentrieren, denn die Blicke des Grauäugigen ließen ihm einfach keine Ruhe. So geschah was geschehen musste, er verhedderte sich bei den letzten Worten und bekam nichts verständliches mehr hervor. Leider war der Zaubertrank sehr empfindlich. Kaum dass Harry geendet hatte, begannen Blasen zu entstehen und plötzlich gab es einen lauten Knall. Nach dieser gewaltigen Explosion sah das Zimmer wie ein Schlachtfeld aus. Bläuliche Nebelschwaden hatten sich im Raum verteilt und Harry tat ganz schön der Kopf weh, aber ansonsten schien ihm nichts weiter passiert zu sein. Er lag in einer der Ecken des Raumes und zog sich vorsichtig nach oben. Als er aber auf die gegenüberliegende Seite sah, in der sich der Slytherin laut hustend aufrichtete, verschlug es ihm die Sprach. Aus weit aufgerissenen und erschrockenen Augen starrte er seinen Erzfeind an. Diesen irritierte der Blick Potters ungemein. „Was glotzt du so?“ Doch im selben Moment, in dem die Worte seinen Mund verließen schlug er auch gleich seine Hand darauf. Irgendetwas war ganz anders an seiner sonst so kalten und vor allem männlichen Stimme. Sie klang, na ja, viel zu hoch. Als er sich leicht drehte und in das Fenster sah, welches das Innenleben des Raumes widerspiegelte, verschlug es ihm, genau wie dem Gryffindor, die Sprache. Doch dann platzte es aus ihm heraus. „Ich habe Brüste? Verdammt, ich habe Brüste!!!!!!!“ Panisch und fast schon hysterisch rannte der eigentliche Junge im Zimmer herum und wusste nicht, was er tun sollte. Eigentlich war die Szene mehr als nur komisch, aber Harry war viel zu geschockt, um auch nur einen Ton herauszubekommen. Vor ihm stand zwar eindeutig Malfoy, nur unverkennbar in einem Mädchenkörper. Die platinblonden Haare gingen ihm jetzt bis zur beachtlich großen Brust, die Augen waren immer noch grau, aber die Wimpern waren wesentlich länger. Draco war etwas kleiner, als vorher und damit waren auch seine Anziehsachen etwas zu groß für ihn. Doch besonders die Gesichtszüge, die vorher so hart und markant waren, hatten nun fast schon etwas Weiches an sich. Die Stimme, die jetzt wesentlich höher war, hatte allerdings nichts an ihrer Kälte verloren. „Was hast du getan, Potter? Das ist alles deine Schuld! Ich bring dich um!!!!“ Wutentbrannt machte der Mädchenkörper einige schnelle Schritte auf den Schwarzhaarigen zu. In diesem Augenblick hörten sie das laute Schlagen einer Standuhr im Raum, die verkündete, dass es nun schon 10 Uhr war und dass Professor Snape in etwa einer halben Stunde nach ihnen sehen würde. Draco zuckte abrupt zusammen. „Oh Gott. Onkel Sev darf mich auf keinen Fall so sehen. Er bringt mich um, ich bin so erledigt!“ „Snape ist dein Onkel?“ Harry war ziemlich verwirrt. Aber der junge Malfoy nahm ihn nun kaum noch wahr und antwortete nur halbherzig. „Er ist mein Patenonkel. Wenn der mitbekommt, dass ich so einen Zaubertrank nur wegen des Streits verhauen habe, bin ich einen Kopf kürzer. Ach du… und was ist erst, wenn Mum und Dad das herausfinden? Verdammt, was mach ich nur?“ Der Blonde war mit den Nerven völlig am Ende. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. «Oh Gott, ist das peinlich!!! Erst sieht Potter mich als Mädchen und dann heul ich hier noch fast vor ihm los…na ja vielleicht könnte ich ja sagen, das war die Hormonumstellung.» (Galgenhumor : P) Ohne dass Harry etwas dagegen tun konnte, tat ihm sein Rivale kurzfristig ziemlich leid, da es ja größtenteils seine Schuld war, dass der Slytherin nun so aussah und dass hatte er echt nicht gewollt. So etwas konnte man selbst seinem schlimmsten Feind nicht zumuten. Doch schnell verblasste das Gefühl von Mitleid und der Junge-der-lebte konnte sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. Tun konnte er sowieso nichts und wenn der Blonde eine Weile so bleiben musste, war das doch die Chance ihn mal richtig aufzuziehen. «Das wird so genial!!! Wenn Ron das erfährt, der lacht sich tot. Ha! Und was erst der Rest der Schule sagen wird.» Doch leider fiel ihm plötzlich ein kleines Problem auf, welches nicht ganz unwichtig war. „Verdammt, Snape bringt uns BEIDE um!“ „Ach, auch schon gemerkt, Potter? Ich bin sicher nicht der einzige, der Probleme bekommen wird. Und wenn mein Vater herausbekommt, was passiert ist, macht er dir das Leben zur Hölle.“ Während der Slytherin gesprochen hatte, hatte er seinen Kopf nicht gehoben. Schaute starr auf den Boden und Harry war sich nicht sicher, ob er gerade auch leicht gezittert hatte. Aber konnte das wirklich sein? Malfoy hatte noch nie Gefühle gezeigt, aber das ist ja auch sicher ein großer Schock gewesen. Da der Gryffindor ganz genau wusste, dass weder der Blonde noch er selbst heil aus dieser Sache heraus kommen würden, ergab er sich seinem Schicksal und setzte sich auf den Boden, um dort auf Snape und die darauf folgende Strafe zu warten. Die halbe Stunde, die die beiden Jungen stillschweigend im Keller warteten, kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Nervös rutschte Harry auf dem kalten Steinen herum, Draco hingegen hatte sich keinen Millimeter bewegt. Doch endlich wurden die beiden Rivalen von der Warterei befreit, als ein sowieso schon mies gelaunter Severus Snape die Holztür zu ihrem Raum aufriss. „Und wie weit sind Sie mit ihrer Ar….!“ Weiter kam der Tränkemeister nicht, denn in diesem Augenblick hatten seine Augen das Chaos im Zimmer erfasst und auch das Aussehen des jungen Slytherin blieb ihm nicht lange verborgen. „Was zur Hölle ist hier passiert?!“ Doch die Frage war eigentlich mehr als überflüssig, denn nach nicht mal einer halben Minute hatte er schon verstanden, was vorgefallen sein musste. Sein kalter Blick verfinsterte sich schlagartig, und eine tiefe Zornesfalte legte sich auf sein Gesicht. Harry musste schlucken, so wütend hatte er den Lehrer noch nie erlebt. Auch Draco sah seinen Patenonkel mit leicht verängstigter Mine an. Er wusste genau, wie schnell der in Rage geraten konnte und in solchen Augenblicken war normalerweise Abhauen die einzig vernünftige und vor allem sichere Lösung. Doch dieses Mal gab es keine Fluchtmöglichkeit, sie waren ihm rettungslos ausgeliefert. Das Gesicht des Professors war inzwischen von der normalen Farbe in kalkweiß und danach in tomatenrot übergegangen. Leicht zitterte er und wusste noch nicht so recht, wie er am Besten reagieren konnte, beziehungsweise welche Todesmöglichkeit ihm für die beiden Jungen am Besten gefiel. Plötzlich kam ihm allerdings eine perfekte Idee für die Bestrafung und die Zornesfalte verschwand abrupt. Für einen kurzen Augenblick erschien ein kleines teuflisches, nichts Gutes verheißendes Lächeln auf seinen Gesichtszügen, doch schnell wurde er wieder ernst und begann mit drohender Stimme zusprechen. „Sagt mal, wie kann man nur so kindisch sein. Auch ich habe Potters Vater gehasst, trotzdem hat, wenn wir zusammen arbeiten mussten, nie eine Aufgabe darunter gelitten, weil wir wesentlich verantwortungsbewusster waren. Gerade von dir Draco hätte ich mehr erwartet.“ Mit einem strafenden Blick bedachte der Tränkemeister seinen Patensohn, der nur leicht beschämt die Schultern hängen ließ, den Kopf senkte und auf den Boden sah. Danach drehte sich der Lehrer mit einem noch böseren Blick zu Harry um. „Ihr Verhalten wird Konsequenzen haben. Ich sehe Sie beide in einer halben Stunde im Büro des Schuldirektors. Vorher werden Sie aber noch diesen Saustall beseitigen!“ Ohne die Schüler eines weitern Blickes zu würdigen, rauschte der Lehrer mit wehendem Umhang davon. Diese blieben etwas verdattert zurück. Sie hatten beide mit etwas wesentlich Schlimmeren gerechnet, doch obwohl sie gerade so glimpflich davon gekommen waren, grauste es ihnen vor der eigentlichen Strafe, schließlich war keinem der beiden das kurze Grinsen des Lehrers entgangen. Immer noch schweigend machten sich der schwarzhaarige Junge und die Blondine (*fies grins*) an die Arbeit und eine halbe Stunde später langsam auf, zum Büro des Direktors. Der Weg dorthin kam beiden endlos vor. Während der ganzen Strecke überlegten sie, jeder für sich, fieberhaft, was für eine Grausamkeit an Strafe sich Snape ausgedacht hatte. Doch sie wären in ihren kühnsten Träumen nicht darauf gekommen. Nun standen sie vor der großen hölzernen Tür des Direktorats und waren noch etwas unschlüssig, ob sie nun die Tür öffnen oder vielleicht doch in letzter Minute das Weite suchen sollten. Aber diese Entscheidung wurde ihnen leider abgenommen, als die Tür von selbst aufschwang und den Blick in das Zimmer darbot. In der Mitte stand der riesige Eichentisch, hinter dem der Schulleiter saß, rechts und links von ihm standen Snape und natürlich auch die Hauslehrerin von Gryffindor, McGonagall. Beide waren in eine laute Diskussion vertieft, als ihnen plötzlich die beiden Neuankömmlinge auffielen. Der stellvertretenden Schulleiterin blieb vor Schreck der Mund offen, als sie Draco genau musterte. „Ich wusste, dass es eine schlechte Idee war, sie beide alleine zu lassen.“ Das war ihr einziger Kommentar zu der ganzen Sache, danach drehte sie sich wieder zu Dumbledore um. Die beiden Schüler versuchten aus seinem Blick herauszufinden, ob er nun sauer, enttäuscht oder sonst irgendetwas war, doch wie immer konnte man nichts in seinen Augen lesen. „Wie ich sehe hat Mr. Malfoy ein kleines Problem, welches sicher auf seine Streitigkeiten mit Mr. Potter zurückzuführen ist. Liege ich da richtig?“ Etwas beschämt nickten die beiden Schüler und warteten was als nächstes geschehen würde. „Da der Zaubertrank die Idee von Professor Snape war und er Sie beide noch vorher über die Konsequenzen eines Scheiterns unterrichtet hat, bin ich der Ansicht, dass auch er sich eine neue Strafarbeit für Sie überlegen kann.“ Entsetzt rissen die beiden „Angeklagten“ die Augen auf. Ihre letzten Hoffnungen, dass vielleicht der Schulleiter selbst oder wenigstes Harrys Hauslehrerin die Strafe entscheiden würden, waren gerade verflogen. Der Lehrer für Zaubertränke hatte ein eiskaltes Lächeln aufgesetzt, welches Draco und Harry Schauer über die Rücken laufen ließ. „So, Mr. Potter, Mr. Malfoy, wie Sie sich sicher vorstellen können, weiß ich schon längst, wie ich Sie beide bestrafen werde. Ich habe mich entschieden Mr. Malfoy nicht zurückzuverwandeln. Er wird erstmal als Mädchen zur Schule gehen und…“ „WAS?!?!?! Das ist doch nicht Ihr Ernst!“ Blankes Entsetzen hatte sich in dem Blick des Eisprinzen von Slytherin breit gemacht und die Scharmesröte war ihm augenblicklich ins Gesicht gestiegen. Seine Augen wanderten hektisch durch den Raum und blieben am Direktor kleben, als hoffte er, dass der jetzt aufstehen würde und sagte, es war nur ein Spaß. Doch nichts dergleichen geschah. «Das kann Severus doch nicht machen. Verdammt, er ist mein Pate! Oh Gott, ist das alles peinlich. Mein Ruf als Bad Boy ist endgültig dahin.» Harry konnte sich nicht mehr halten. Obwohl er ganz genau wusste, dass er immer noch vor seinen Lehrern stand, prustete er los. Doch als er im selben Augenblick den todbringenden Blick von Snape sah, verstummt er abrupt. «Scheiße, wie blöd kann man eigentlich sein?» „Ah, Mr. Potter, Sie finden die ganze Sache also auch noch lustig. Aber bevor Sie noch einmal in völlig unintelligentes Gelächter verfallen, lassen Sie mich bitte aussprechen. Ich bin nämlich der Meinung, das niemand außer uns von diesem Geschehen erfahren muss.“ Nun verstanden die beiden Schüler gar nichts mehr. Hatte der Lehrer nicht eben noch gesagt, Draco solle ein Mädchen bleiben? „Jetzt glotzen Sie beide doch nicht so selten blöd. Wir werden sagen, dass Mr. Malfoy einen Austausch nach Amerika mit macht. Stattdessen wird seine weibliche Form hier Austauschschülerin, welche im Hause Gryffindor einziehen und sich mit Mr. Potter ein Zimmer teilen wird.“ „NEIN!!!“ Kam es zeitgleich aus den Mündern der beiden Rivalen. Ausnahmsweise waren sie sich in dieser Sache 100 Prozent einig: Sie konnten nicht zusammen wohnen. „Doch!“ Snapes schneidende Stimme riss die Jungen wieder aus ihren Gedanken. „Ihre Strafarbeit wird daraus bestehen, dass Sie beide einen Weg finden Mr. Malfoy zurück zu verwandeln, ohne dass einer Ihrer Mitschüler bemerkt, was los ist. Sollte dies wieder schief gehen, wird vor der versammelten Schülerschaft verkündet, was hier gespielt wird und Sie, Mr. Potter, werde ich dann höchst persönlich selbst in ein Mädchen verwandeln. So dürfen Sie beide dann das restliche Schuljahr verleben. Ach und übrigens das Ganze wird natürlich sofort enttarnt, falls uns nur eine Situation gezeigt wird, in der Sie streiten sollten“ Es war totenstill im gesamten Raum. Die beiden Schüler hatten noch nicht verarbeitet, was ihnen gerade angetan wurde. Leicht dreht Harry den Kopf etwas in Richtung Draco und musterte sein starres Gesicht. «Mit dem zusammen wohnen? Das kann doch gar nicht gut gehen. Nein, nein, nein, verdammt! Warum konnten wir nicht ein einziges Mal zusammen arbeiten?» Nun meldete sich Dumbledore wieder zu Wort. „Das war vorübergehend alles. Sie, Mr. Potter dürfen nun zurück in Ihren Gemeinschaftsraum. Dort werden Sie nichts hier rüber erzählen. Verstanden? Sie sagen, dass alles gut verlaufen ist.“ „Natürlich, Professor.“ Mit diesen Worten wand sich Harry um zum Gehen, die Ohren extra spitzend um zu erfahren, was Draco jetzt tun sollte. „Sie, Mr. Malfoy, können in den östlichen Astronomieturm gehen. Dort befindet sich eine Art Ersatzzimmer. Ihre Sachen werden morgen direkt in das Zimmer von Ihnen und Mr. Potter gebracht. Sie selber werden in Ihrem Zimmer bleiben, bis morgen der Unterricht beginnt, damit Sie keiner zu Gesicht bekommt. Wir werden einen Hauselfen verständigen, der Ihnen etwas zu Essen bringt. Ich denke Ihnen ist klar, dass wir auch Ihre Sachen für die Zeit als Mädchen etwas anpassen müssen und ich hoffe, dass Sie sich schnell an die weibliche Schuluniform gewöhnen werden. Das wäre dann alles, Sie können gehen.“ „Ja, Professor.“ Immer noch knallrot wie eine Tomate verließ das „Mädchen“ geknickt den Raum, extra den Blickkontakt mit Severus vermeidend. Müde schlich sich Draco in seine Ersatzunterkunft und ließ sich völlig geschafft auf das Bett fallen. «Wie konnte das alles nur passieren? Bin ich wirklich ein Mädchen…? Ich schwöre, ich bringe Potter um! Er wird sich wünschen, mit mir den Platz getauscht zu haben.“ Ein leichtes Grinsen bildete sich noch auf dem Gesicht des Grauäugigen, bevor er völlig erschöpft einschlief. Harry war in der Zwischenzeit im Gemeinschaftsraum der Gryffindors gelandet, wo sich auch gleich alle Anwesenden um ihn versammelt hatten. Ganz vorne natürlich Ron und Hermine. „Hey Alter, du tust mir so leid. Hat er sehr genervt?“ Ron klang für seine Verhältnisse ziemlich besorgt. Doch Harry winkte ab. „Ehrlich gesagt, es war halb so schlimm. Wir wollten beide einfach wieder raus und haben die Aufgabe, so schnell es eben möglich war, hinter uns gebracht. «Von wegen. So hätte es laufen sollen.» „Harry, ich bin so stolz auf dich.“ Flötete Hermine in süßem Ton. „Ich hab gewusst, du bis so vernünftig und machst nichts Dummes.“ «Wenn du wüsstest» Trotz des Gedankens lächelte der Grünäugige und stimmte seiner Freundin zu. Schnell hatte er den anderen verklickert, dass er müde war und verschwand auch fluchtartig in seinem Zimmer. Es war die letzte Nacht, in der er alleine schlafen konnte und das musste er noch einmal so richtig ausnutzen. (P.S. In meiner Geschichte haben alle Schüler ihre eigenen Zimmer) °°°°°° So das war es auch schon für den Anfang, ich weiß die Story ist ziemlich strange^^" Ich hoffe es hat euch trotzdem wenigstens ein bisschen gefallen und vielleicht lasst ihr mir ja auch einen Kommi da *lieb guck* Und noch vielen, vielen Dank an kitzekatze, die meine Betaleserin ist^^ Cucu Mara91 Kapitel 2: Die Austauschschülerin --------------------------------- So, hier ist das zweite Kapitel von meiner FF. Hoffentlich gefällt es euch^^ Viel Spaß beim Lesen!!!!! Die Austauschschülerin Am nächsten Morgen erwachte Draco nur sehr langsam. Er hielt die Geschehnisse von letzter Nacht nur für einen bösen Traum und hatte noch gar nicht realisiert, dass er nicht in seinem üblichen Zimmer lag. Müde stieg er aus dem Bett und zog seinen Schlafanzug aus, um unter die Dusche zu steigen. Leider gab es dort einen großen Spiegel, in den er gerade hineinsah, als er das warme Wasser andrehte. Ein schriller Schrei entfloh seiner Kehle und er stürzte klatschnass, wie von der Tarantel gestochen, zurück ins andere Zimmer. Dort versuchte er sich erst einmal von seinem Schrecken zu erholen und sich zu sammeln. Langsam sah er an seinem immer noch nackten Körper herunter, errötete und schüttelte, mit den Nerven schon wieder völlig am Ende, den Kopf. „Zum Glück hat das gerade keiner mitbekommen.“ „Falsch gedacht, mein Lieber.“ Erschrocken wirbelte der junge Malfoy-Erbe herum und sah direkt in das amüsierte Gesicht seines Patenonkels. „Wie…wie bist du hier rein gekommen?“ stotterte er, während er sich schnell die Decke um seinen Körper wickelte. Normalerweise hätte er ja keine Probleme damit, dass Severus ihn so sah, aber jetzt war es doch ein etwas anderes Gefühl. „Draco nun sei nicht albern. Du weißt, dass so etwas kein Problem ist.“ „Ähm, ja. Du hast Recht, tut mir leid.“ „Ich wollte mich eigentlich auch nur davon überzeugen, dass es meiner kleinen Patentochter gut geht.“ Neckte der schwarzhaarige Mann den Jungen (oder doch Mädchen?). „Ha, ha ich lach mich tot. Bist du nur darum hier?“ In der Gegenwart seines Onkels konnte Draco sich völlig normal verhalten. Keine übertriebene Fassade und keine arroganten, total idiotischen Kommentare. Darum liebte er es in dessen Nähe zu sein. Seine so genannten „Freunde“ erwarteten schon automatisch den kalten Eisprinzen und würden gar nichts anderes mehr zulassen. Und zuhause würde er es erst recht nicht wagen, so etwas wie Gefühle zu zeigen. Sein Vater hasste das, nur Severus verstand ihn und brachte ihm auch Zuneigung entgegen. Er witzelte mit ihm, wenn keiner in der Nähe war und hörte sich seine Probleme an, wie ein richtiger Vater eben. Er konnte dann die Maske aus Eis völlig ablegen und sich auch manchmal einfach fallen lassen. „Nein, hier ist dein Frühstück. Die Hauselfen haben am Morgen immer zu viel zu tun.“ Riss der Tränkemeister Draco aus seinen Gedanken. Dankbar nahm der Blonde das Tablett, welches ihm entgegengehalten wurde, an und begann auch gleich zu essen. Am gestrigen Abend war er zu erschöpft gewesen, um noch etwas zu sich zunehmen und darum knurrte sein Magen heute besonders. „Warum hast du das eigentlich gemacht? Verdammt, du hättest dir echt etwas Besseres als Strafe überlegen können! Ich meine, du bist schließlich mein Patenonkel!“ Der junge Malfoy zog einen Schmollmund, der richtig zum verlieben war. Jeder der das gerade gesehen hätte, hätte wahrscheinlich von einer Halluzination gesprochen. Nur Severus schmunzelte leicht, schließlich benahm sich sein Kleiner (Na ja, 6te Klasse), wenn sie alleine waren immer so. „Warum denn? Du weißt, dass wenn du Scheiße baust, du die Konsequenzen tragen musst und Potter hab ich so auch dran gekriegt… Ach noch etwas, ich hab hier deine neue Schuluniform. Hoffentlich gefällt sie dir.“ Mit diesen Worten und einem breiten Grinsen verließ der Tränkemeister das Zimmer, wartete aber noch kurz vor der Tür um die Reaktion seines Schützlings mitzubekommen. Dieser nahm die Uniform gerade in die Hand, da entwich ihm auch schon der zweite Schrei an diesem Morgen. Zufrieden wand sich der draußen stehende Professor um und ging sogar fröhlich pfeifend den Gang entlang, zurück in Richtung der Kerker. Natürlich liebte er seinen Patensohn, doch trotzdem war er der Meinung, man müsste dieser kleinen Drama-Queen auch ab und zu mal einen Denkzettel verpassen. Harry saß in der Zwischenzeit schon beim Frühstück und lauschte den Gesprächen der anderen. In der ganzen Halle gab es kein anderes Thema, als dass Draco einen Austausch nach Amerika gemacht hatte und statt seiner eine Austauschschülerin hier bald auftreten würde. Woher die Schüler das wussten, war dem Gryffindor nicht ganz klar, aber es spielte eigentlich auch keine Rolle. «Wenn die alle nur wüssten…ich will gar nicht dran denken.» Resignierend schüttelte der Grünäugige den Kopf, welches Hermine auch gleich mitbekam und ihren Freund besorgt musterte. „Ist alles in Ordnung mit dir, Harry?“ Mit diesen Worten riss sie den Jungen aus seinen Gedanken, die schon wieder bei dem Thema, er und Draco in einem kleinen Zimmer, viele, viele Tage lang, waren. „Was? Ach so, natürlich, alles bestens.“ °°° „Heute kommt Dana Parker, eine Austauschschülerin aus den USA zu uns. Sie wird eine Weile bleiben.“ Es war die erste Stunde an diesem Morgen und die Schüler hatten Verwandlung. „Der Schulleiter hat schon entschieden, dass Mr. Potter ihr helfen soll, sich einzugewöhnen. Warum weiß ich nicht, allerdings ist er der Überzeugung, dass es gut wäre, wenn die zwei sich ein Zimmer teilen.“ Lautes Gemurmel erfüllte die Klasse, keiner konnte verstehen, warum ausgerechnet Harry und kein Mädchen sich um Dana kümmern sollte. Es war ziemlich seltsam, aber niemand traute es sich, diese Zweifel laut auszusprechen, da das Gesicht der Gryffindor-Hauslehrerin keinen Widerspruch duldete. Ihr ging das Ganze ziemlich gegen den Strich, einen Slytherin in ihrem Haus aufzunehmen. Aber wenn es Dumbledores Wunsch war, blieb ihr leider nichts anders übrig als nachzugeben. Doch plötzlich verstummte die ganze Klasse, als die Blondine den Raum betrat. „So, das ist Dana, ich hoffe ihr nehmt sie schnell bei euch auf. Du kannst dich dort hinter Mr. Potter setzten.“ Draco nickte bloß und setzte sich in Bewegung. Die Jungs starrten sie an, als wäre sie von einem anderen Planeten. Dracos gelockte Haare umrahmten seine weichen Gesichtszüge. Er trug das Gryffindor-Schuloutfit, natürlich auch mit Rock, der die langen, zierlichen Beine gut zur Geltung brachte. (Rot-gold und auch noch Rock!!!!! Kein Wunder, dass er so geschrieen hat *gemein grins*) Da Draco seiner Mum schon öfters beim Zurechtmachen für eine Party zugeschaut hatte und er selbst natürlich ein Perfektionist war, hatte er sich ein Herz genommen, sich vor den Spiegel gestellt und sich geschminkt. Das Resultat war beeindruckend. Durch den blauen Liedschatten und den Eyeliner, wirkten die Augen katzenartig und verliehen dem Mädchengesicht etwas Geheimnisvolles. Die Oberweite wurde durch die eng anliegende, weiße Bluse sehr zur Geltung gebracht und auch der restliche schlanke Körper wirkte faszinierend. Selbst Harry musste kurz schlucken, riss sich aber schnell wieder zusammen. Trotzdem war Draco dieser kurze Moment der Verblüffung nicht entgangen. Er wusste, dass er auch als Mädchen einfach perfekt aussah und da er, wie schon gesagt, Perfektionist war, schlenderte er gelassen und selbstsicher durch das Klassenzimmer auf den hintersten Platz zu. Natürlich war es ihm innerlich etwas peinlich so durch die Klasse zu laufen und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Doch die Devise war, sich nichts anmerken zulassen. «Hoffentlich fällt es nicht auf!!!!! Hoffentlich fällt es nicht auf!!!!» Ihm war bewusst, wie die Blicke der Jungen, wie auch die der Mädchen an ihm hafteten, aber da es ihm in seinem Männerkörper ja oft nicht anders erging, machte ihm diese Tatsache eher wenig aus. Mit einem gespielt, süffisanten Lächeln, drehte er sich etwas zu Harry, an dessen Platz er gerade vorbeiging und setzte sich dann direkt dahinter. Der Gryffindor musste erneut schlucken. Am liebsten hätte er sich einfach noch mal umgedreht, um die interessante Erscheinung des Slytherin genauer zu betrachten. Doch diese Befriedigung wollte und konnte er dem anderen einfach nicht überlassen. Zurzeit hieß es trotzdem 1:0 für den Blondschopf, aber das würde der Schwarzhaarige nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Nach Ende der Stunde versammelte sich die gesamte Klasse um den genervten Grauäugigen. Allein die Vorstellung, die ganze nächste Zeit nur mit Gryffindors rumzuhängen, war ihm zuwider gewesen, aber nun musste er sich auch noch mit ihnen unterhalten und dann auch noch nett sein. „Hallo Dana. Ich bin Hermine. Wie gefällt es dir denn bisher hier?“ Draco brauchte all seine Selbstkontrolle, um keinen blöden Spruch loszulassen und zwang sich zu einem aufgesetzt Lächeln. „Hallo. Ich find das ganze so spannend und interessant. Es wird sicher schön hier.“ Log der eigentliche Slytherin, ohne rot zu werden. Wenn er etwas wirklich gut konnte, dann war es schauspielern. In diesem Augenblick war Harry endlich aufgetaucht. Die beiden Rivalen funkelten sich einen Augenblick lang an, dann streckte der Schwarzhaarige seine Hand aus, um die Neue zu begrüßen. „Hey, ich bin Harry und soll dir alles zeigen. Wir werden uns auch ein Zimmer teilen, ich hoffe das ist nicht all zu schlimm für dich.“ «Oh, und wie es das ist» Fluchte der Grauäugige innerlich, doch mal wieder ließ er sich nichts anmerken. Mit einem zuckersüßen Lächeln reichte er seinem Erzrivalen die Hand und sprach übertrieben freundlich. „Vielen Dank, das ist wirklich lieb von dir. Natürlich ist das kein Problem. Du wirst mich schon nicht anfallen.“ «Worauf du dich verlassen kannst, Malfoy. Allein der Gedanke ist ja schon widerlich!» Nach dem Unterricht musste Draco die ganzen Begrüßungsformalitäten über sich ergehen lassen und ihm wurde das ganze Schloss gezeigt. Diese Prozedur dauerte etwas über zwei Stunden und währenddessen wäre der arme, blonde Junge fast eingeschlafen. Auch Harry musste mit und ihm ging es nicht viel besser, aber natürlich durften beide Jungs es nicht zeigen. Der Gryffindor nicht, weil er sonst Ärger mit Hermine bekommen würde und der Slytherin nicht, weil das viel zu auffällig gewesen wäre. Nach der vollständigen, nicht enden wollenden Führung, waren sich die beiden Rivalen das erste Mal in einem Punkt einig und sie verschwanden schnellstmöglich in ihrem Zimmer. Dort angekommen schmiss Draco sich auf das Bett und schloss die Augen, Harry verschwand sofort im anliegenden Bad um sich umzuziehen. Der Raum war eigentlich in rot, gold und braun gehalten, nur das Bett des Slytherins war mit grünem Samt bezogen und sein Schreibtisch daneben bestand aus fast schwarzem Holz. Als der Schwarzhaarige endlich wieder zurückkam, war der Grauäugige schon eingeschlafen. «Der hat vielleicht Nerven. Oh Mann, wie konnte Dumbledore mir das nur antun?» Doch da hatte der Grünäugige plötzlich eine Idee, die ihn gemein grinsen ließ. Mit dem Flüstern einiger Worte und dem Schwingen des Zauberstabes, war ein Eimer Wasser herbei geholt worden. Diesen ließ Harry jetzt vorsichtig über dem Mädchenkörper schweben und mit einem weiteren Schlenker umkippen. Doch das war kein so guter Einfall gewesen. Erschrocken und klatschnass sprang Draco panisch auf. „Was ist passiert?“ In diesem Augenblick lief Harry auch schon knallrot an. Er hatte leider vergessen, was es genau hieß, dass Malfoy ein Mädchen war. Dessen weiße Bluse war durchsichtig geworden und man(n) konnte erkennen, dass er keinen BH darunter trug. Draco folgte dem Blick des anderen und erstarrte selbst für einen kurzen Augenblick, doch dann stieg auch ihm vor Wut und Scham die Röte ins Gesicht. „Verdammtes Arschloch!“ Schnell hatte er seinen Zauberstab gezogen und schleuderte Harry damit gegen die gegenüberliegende Wand, kurz darauf war er schon mit seinem Schlafanzug in der Hand im Badezimmer verschwunden. Der Held der Zaubererwelt saß in der Zwischenzeit ziemlich perplex, gegen die Wand gelehnt auf dem Boden. Er wusste nicht was ihn mehr geschockt hatte. Das er gerade die Oberweite von seinem eigentlich männlichen Erzfeind gesehen hatte, oder die Tatsache wie peinlich dem anderen das Ganze war. Fünf Minuten später erschien Draco immer noch stocksauer im Zimmer. Die langen Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden und er trug einen blau-grau gestreiften Pyjama der ihm etwas zu groß war und in dem er furchtbar niedlich aussah. „Sag mal, hast du nichts Besseres zutun, als jedem Mädchen nachzuspannen? Wenn es keine Konsequenzen hätte, würde ich dich ins nächste Jahrhundert hexen!“ Der Blondschopf hatte seine Hände zu Fäusten geballt, seine Stimme zitterte und man konnte ihm die Anstrengung ansehen, die es ihn kostete, nicht noch einmal nach seinem Stab zugreifen. „Hey, was kann ich denn dafür, dass du dich nicht richtig anziehst! Zu blöd um Unterwäsche zu tragen, oder was?“ „Und wo soll ich deiner Meinung nach einen BH herbekommen? Zu deiner hässlichen Schlammblutfreundin gehen und mir einen ausleihen, oder was? Oh, Entschuldigung Granger. Weißt du ich hab meine Unterwäsche vergessen, könntest du mir vielleicht einen BH und zwei Höschen leihen?!?“ In diesem Moment wurde den beiden Jungen erst richtig bewusst, dass sie schrieen und über welches Thema sie da eigentlich redeten. Schlagartig verstummten sie und eine neue leichte Röte ließ sich auf ihren Wangen nieder. „Dann… müssen wir morgen wohl mit Professor Snape sprechen.“ Stotterte Harry, da der Lehrer der Einzige, bis auf Dumbledore und McGonagall, war, der etwas von der Sache wusste. Stumm nickte Draco und ohne ein weiteres Wort stiegen die Jungen schnell in ihre Betten, machten das Licht aus und gaben vor, sofort eingeschlafen zu sein. Aber in Wahrheit waren beide noch lange wach und überlegten, wie sie die nächste Zeit am Besten überleben könnten. °°° „Da müsst ihr beide wohl mal einkaufen gehen um Draco neue Klamotten zu besorgen. Wäre ja peinlich, wenn eins der Mädchen herausfindet, dass er ohne BH und mit Boxershorts rum läuft.“ Noch vor dem Frühstück waren Draco und Harry zum Professor für Zaubertränke gegangen um sich Rat zuholen, doch der war alles andere als das, was sie sich erhofft hatten. Mit offenen Mündern standen die beiden Schüler vor dem amüsierten Lehrer. „Aber…aber, ich weiß doch gar nicht was ich kaufen soll.“ „ Dann nimm doch Mrs. Granger und Mrs. Weasley mit, die können dir schon helfen.“ „ Gut, dann braucht Malfoy mich ja nicht.“ „Oh Mr. Potter, sie braucht er auf jeden Fall, schließlich hat er Ihnen, die ganze Sache zu verdanken.“ Ein tückisches Grinsen umspielte die Mundwinkel des schwarzhaarigen Mannes. „Aber…aber…“ „Wenn ich noch ein „Aber“ aus ihrem vorlauten Mund höre, werden sie schneller, als es ihr Spatzenhirn begreifen kann, selbst ein Mädchen sein.“ Abrupt verstummte Harry und auch der junge Malfoy schwieg. „Ich werde ihnen und den beiden Mädchen für diese Aktion den nächsten Schultag frei geben. Sie müssen die beiden nur noch davon in Kenntnis setzen. Nun entschuldigen Sie mich bitte, ich möchte noch etwas frühstücken“. Die Jungen total ignorierend verschwand der schwarzhaarige Mann aus seinem Büro und ließ zwei am Boden zerstörte Gestalten zurück. Schweigend standen die Schüler noch eine ganze Weile neben einander und versuchten sich nicht anzusehen. Beiden war die ganze Sache ziemlich peinlich und beide hatten Panik, dass es der jeweils andere irgendwie gegen sie verwenden könnte. „Du darfst es ihnen sagen.“ Ertönte plötzlich Dracos Stimme. „Spinnst du?!? Du bist doch das Mädchen!“ „Aber es sind deine Freunde und du bist an der ganzen Sache schuld, Spatzenhirn. Basta!“ Damit war das Thema gegessen und Harry fügte sich missmutig in sein Schicksal. Es hätte sowieso keinen Zweck gehabt, mit diesem verwöhnten Kleinkind noch länger zu streiten. Am Ende wäre der doch nur wieder zu seinem Onkel gerannt. Schlecht gelaunt, stapfte der Gryffindor zu seinem Haustisch und den dort wartenden Freunden, dicht gefolgt von Draco der mindestens genauso schlecht drauf war. Trotzdem waren sofort alle Blicke auf die hübsche Blondine gerichtet, die, wie nicht anders zu erwarten, mal wieder einfach perfekt aussah. Es hatte aber auch fast eine Stunde gedauert, bis Draco endlich fertig war. Es gab niemanden vom männlichen Geschlecht, der Harry nicht darum beneidete, sich mit der Austauschschülerin ein Zimmer teilen zu dürfen. Allerdings wusste keiner von ihnen, wie gerne er mit ihnen getauscht hätte. Als der Malfoy-Erbe merkte, dass es keinen Jungen in diesem Raum gab, der nicht von ihm schwärmte, besserte sich seine Laune schlagartig und der Grauäugige stolzierte den restlichen Weg durch die Halle. Gott sei Dank, hatte Harry von alldem nichts mitbekommen, da er in Gedanken war, sonst wäre seine Schlechte Laune wohl noch weiter gesunken. „Hey Harry, hey Dana. Wo wart ihr denn?“ Wurden die beiden Nachzügler von Hermine begrüßt. „Die Hauselfen, haben irgendetwas falsch gemacht und jetzt sind meine ganzen Sachen verschwunden.“ Antwortete Draco schnell, denn er hatte sofort gemerkt, das Potter schon bei dieser Frage seine Probleme hatte. „Ähm, ja genau… und darum waren wir bei Professor Snape. Er hat dir, Ginny, Dana und mir für morgen freigegeben, um sie neu einzukleiden.“ „Das ist ja toll! Aber hast du denn genug Geld dabei?“ „Lass das mal meine Sorge sein, Gran… ähm Hermine.“ „ Ja, ok ich wollte mich nachher sowieso mit Ginny treffen. Ich muss jetzt zu „alte Runen“, wir sehen uns dann später.“ Mit diesen Worten stand das braunhaarige Mädchen lächelnd auf uns schritt durch die Halle. Kaum das sie weg war, schlug Draco die flache Hand gegen seine Stirn. „Wenn ich noch länger nett zu der sein muss, begehe ich irgendwann Suizid. Diese ganzen idiotischen Gryffindors können mich alle mal.“ Es war mehr für sich selbst geflüstert, aber Harry hatte den Malfoy-Erben genau verstanden und zischte erbost. „Ach, halt doch die Klappe! Du kannst morgen auch gerne alleine einkaufen gehen und vergiss nicht, du sitzt am Gryffindortisch, schräg von dir Ron, also würde ich lieber ganz ruhig sein.“ Grummelnd wand der Slytherin sich seinem Essen zu, sagte aber wirklich kein Wort mehr. Nur langsam kehrte wieder Ruhe in der Großen Halle ein. Trotzdem wanderten die Blicke der Jungs immer wieder zu dem wunderschönen Mädchen, in ihrem sexy Minirock und der gut gefüllten Bluse. Selbst Ron schielte immer wieder zu der Schönheit hinüber und man konnte ihm ansehen, wie froh er war, dass sie in Gryffindor leben durfte. Draco liebte diese Aufmerksamkeit und richtete sich extra etwas auf. Nun war es an Harry, eine Hand vors Gesicht zu schlagen und mit den Augen zu rollen. Aber nicht nur ihm war das Benehmen des Grauäugigen aufgefallen. Am Lehrertisch saß ein breit grinsender Severus Snape. Zwar war dies ziemlich untypisch für den strengen Professor, aber er konnte einfach nicht anders. « So, so, schafft es die kleine Drama-Queen tatsächlich, sich in jeder Situation in den Mittelpunkt zu stellen. Na ja, dann gönne ich ihm halt den Spaß. Er muss später noch genug leiden.» °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° und das wars auch schon wieder. ich fänd es super toll, wenn ihr mir sagen würdet, was ihr davon haltet (bin total kommisüchtig!!!!!!) Also bis bald, euch allen noch einen guten Rutsch ins neue Jahr!!! Cucu Mara91 Kapitel 3: Einkaufen für Anfänger --------------------------------- Einkaufen für Anfänger Nur langsam erwachte Draco an diesem Morgen. Er wusste ganz genau, was ihm heute noch alles blühen würde und wollte es so lange wie möglich hinauszögern. Dem Jungen in seinem Nachbarbett erging es nicht anders. Kaum dass der Wecker geklingelt hatte, wurde er auch schon gegen die Wand geworfen. Harry hatte sich die Decke übers Gesicht gezogen und sich auf die andere Seite gedreht. Erst nach einer weiteren halben Stunde vollbrachte es der Malfoy-Erbe aus dem Bett zu kriechen. Er wusste, dass er wesentlich länger als Potter brauchen würde und wollte pünktlich um zehn fertig sein. (Die Zeit hatten sie gestern noch abgemacht.) Eine Weile später schaffte es dann auch der Gryffindor aufzustehen. Murrend zog er die Vorhänge in ihrem Zimmer auf und ließ es einmal durchlüften. In der Zwischenzeit war er in Rons Räumen verschwunden. Der Rotschopf hatte ihm gestern noch die Erlaubnis erteilt, sein Badezimmer benutzen zu dürfen, da er selbst ja schon im Unterricht saß. Endlich fertig, schaffte Harry es, nach unten in die große Halle zu gehen. Dort saßen Ginny, Hermine und Dana schon und frühstückten. Außer an ihren Plätzen war überall schon abgeräumt und ohne die vielen Schüler wirkte die Halle nochmals um einiges größer als sonst. Gähnend setzte sich der Grünäugige zu den drei Mädchen und begann sich langsam ein Marmeladenbrot zu schmieren. Hermine hatte nur eine Tasse Kaffee und las den Tagespropheten, Ginny aß ein paar Früchte und ein Brötchen und auf Danas Teller waren Speck und zwei Spiegeleier. Nach dem Frühstück machte sich die kleine Gruppe auf, um endlich loszukommen. Da sie die Sachen, die sie brauchten, nicht in Hogsmead fanden und in die nächste Zaubererstadt mussten, wurde ihnen erlaubt die Besen zu nehmen. Eigentlich war das ja eine tolle Mitteilung, nur leider war Draco in seinem ganzen Leben noch nie mit einem Rock geflogen. Dazu musste er den Damensitz benutzen, welchen er schon so viele Male bei seiner Mutter gesehen hatte. Das einzige, kleine Problem war jetzt nur noch, dass es wesentlich leichter ausgesehen hatte, als es in Wirklichkeit war. Kaum das Draco sich seitlich auf den Besen geschwungen hatte und los fliegen wollte, wäre er auf der anderen Seite beinahe rittlings herunter gefallen. Panisch klammerte er sich an den Stiel und gab eine alles andere als grazile Figur ab. Gott sei Dank, waren Granger und Weasley vor ihm und konnten das Missgeschick nicht mitverfolgen. Nur der Held der Zaubererwelt hatte das Ereignis live miterlebt und konnte nur sehr schwer ein lautes Lachen unterdrücken. Stattdessen drehte er sich extra so, dass er Draco ins Gesicht schauen konnte und lächelte ihn triumphierend an. Jetzt stand es endlich wieder 1:1, also unentschieden. Nur mit viel Mühe und ziemlich wackelig schaffte der Slytherin es dann auf dem Besen zu bleiben und den anderen mehr schlecht als recht zu folgen. Jedes mal, wenn er erneut fast abgerutscht wäre, verfluchte er Potter und seine Inkompetenz in Hinsicht Zaubertränke. Zum Glück dauerte der Flug gerade mal knappe 20 Minuten und schnell hatte Draco wieder festen Boden unter den Füßen. Der Ansporn sich so schnell wie möglich wieder zurück zu verwandeln, war wieder erheblich gestiegen, denn der junge Malfoy war sich sicher, so niemals Quidditch spielen zu können. Als der Slytherin langsam mit wackligen Beinen von seinem Besen glitt, grinste ihn der Schwarzhaarige immer noch fies an. „Na Malfoy, Höhenangst?“ flüsterte er, nur für den Grauäugigen hörbar. „Wart’s nur ab Potter, das kriegst du noch zurück!“ Zischte der erbost. Weder Hermine noch Ginny hatten etwas von dem Wortwechsel mitbekommen. Erst jetzt drehten sie sich zu den beiden um und lächelten. „Komm, Dana ich zeig dir alles.“ Bot Ginny freundlich an. Sie war die einzige von den Gryffindors, die schon öfter hier gewesen war, da Harry und Hermine ja bei Muggeln aufgewachsen waren. Draco dagegen kannte die Stadt eigentlich schon auswendig, durfte sich dies aber natürlich nicht anmerken lassen und versuchte so interessiert wie möglich zu wirken. Eigentlich hörte er Ginny gar nicht richtig zu. Erst als sie und Hermine ihn in einen Laden schleppen wollten, der von außen sehr weiblich aussah, schreckte er aus seinen Gedanken. „Was wollen wir denn da?“ Gott sei Dank hatten die Mädchen die Panik in Dracos Stimme nicht mitbekommen. „Hier kaufen wir erstmal ganz normale Sachen für dich. Hosen, T-Shirts, Röcke etc... Unterwäsche und den Rest holen wir woanders.“ Harry stand neben dem knallroten Jungen im Mädchenkörper und konnte sich gerade noch das Lachen verkneifen. «Geschieht dieser kleinen Ratte recht!!!» Doch das Grinsen verging ihm schnell wieder als Hermine seine Handgelenk packte und ihn mit rein zerrte. Er hatte gehofft draußen warten zu können, doch die beiden Gryffindormädchen waren unerbittlich. „Wenn du schon freibekommen hast, dann musst du gefälligst auch anschauen, was wir kaufen wollen.“ Nun war es wieder an Draco gemein zu lächeln. Zwar war es ihm in dem Laden auch ziemlich unbehaglich, aber er wirkte nicht halb so fehl am Platz wie der Held der Zaubererwelt, denn der war der einzige Junge weit und breit. Die ganzen Frauen sahen ihn schmunzelnd an. Sie konnten sich gut vorstellen, was er hier machen sollte und er tat ihnen irgendwie ja schon ein bisschen leid. Während Harry sich noch selbst bemitleidete, hatten die beiden Mädchen Draco schon geschnappt und suchten nach neuen Anziehsachen in seiner Größe. „Du hast echt eine tolle Figur, weißt du das eigentlich?“ schwärmte Ginny. «Soll ich das als Kompliment auffassen oder weil es ein Gryffindor gesagt hat, doch eher als Beleidigung?» Doch bevor sich der Blonde entscheiden konnte, sprach nun auch Hermine. „Es stimmt Dana. Du bist echt super schlank und dann auch noch eine so schöne Oberweite!“ Der eigentliche Slytherin wurde schon wieder knallrot (ich glaub, das wird jetzt zu seiner generellen Hautfarbe^^) und stotterte ein unsicheres „Danke“. Was hätte er auch sonst sagen können? Nun stand er da und wusste nicht, wonach er eigentlich suchen sollte, aber das war auch nicht weiter notwendig, denn Mine und Ginny hatten die Sache schon längst in die Hand genommen. Immer wieder zogen sie etwas Neues aus einem der Regale und hielten es vor Draco hin. Wenn sie der Meinung waren, dass es ihm stand (und das war meistens der Fall) drückten sie es Harry in die Hand. Der war nach wenigen Minuten schon völlig überladen und ließ sich, jetzt schon erschöpft, auf einen Stuhl sinken. Da hätte jetzt auch gerne die Blondine gesessen, doch leider wurde die von den beiden Gryffindormädchen in Beschlag genommen. Innerlich verfluchte Draco seinen Paten für diese bescheuerte Idee. « Da wäre ich doch lieber nackt in der Schule herumgelaufen, als noch den ganzen Tag mit diesen drei minderbemittelten, spastisch veranlagten, hohlköpfigen…» leider musste der Slytherin seine Schimpftirade für einen kurzen Augenblick unterbrechen, da Ginny ihm einige der Sachen in die Hand drückte und in die nächste Umkleidekabine schob. „Das solltest du zuerst anprobieren, das wird dir garantiert super stehen.“ Leicht nickte der Malfoy-Erbe, er hatte ja auch keine andere Wahl. Seine Maske, die nun zum lieben Mädchen umfunktioniert worden war, saß perfekt. Zumindest bis zu dem Augenblick, als das rothaarige Mädchen den Vorhang zuzog und ihn alleine ließ. Genau in diesem Moment verwandelte sich das selbstsichere Lächeln in einen Ausdruck blanken Entsetzens. « Wie soll ich das bitte anziehen?!?» In der Hand hielt die blonde Schönheit eine Art hellblaues Schnürtop, ein Paar Ballerinas und eine sehr enge schwarze Jeans. Die Hose und die Schuhe waren ja nun wirklich nicht das Problem, sondern das Oberteil. Irgendwie musste er es über den Kopf ziehen, das war ihm schon klar, aber wie ging es weiter? An den Seiten waren Schnüre, ebenso vor der Brust. Die Ärmel waren auch ganz komisch gemacht und zwar waren sie nicht ganz zu, sondern hatten noch zwei Löcher an den Seiten. Vorsichtig versuchte der eigentliche Junge hineinzuschlüpfen, ohne sich in den Schnüren zu verheddern. Nach dem dritten Anlauf hatte er es dann auch endlich geschafft. Dabei hatte er sich die ganze Zeit im Spiegel anschauen müssen und hätte selbst beinahe einen Schlag bekommen, denn sein Rumgehampel sah alles andere als Malfoy-like aus. Nach dem das erste Hindernis dann endlich überwunden war, kamen die einzelnen Schnüre dran. Diese waren nämlich teilweise noch gar nicht richtig eingefädelt und stramm gezogen. Gute fünf Minuten hantierte der Slytherin mit ihnen herum, bis er es endlich geschafft hatte, alles so zu verknoten, dass er eine einigermaßen ansehnliche Gestalt abgab. «Oh, Gott und das war erst der Anfang.» Nachdem er dann auch die enge Hose und die schwarzen Schuhe anhatte, wagte er es endlich nach draußen zu treten. Mal wieder hatte er tierisches Glück, da die beiden Mädchen in ein Gespräch vertieft waren und darum gar nicht gemerkt hatten, wie lange der Grauäugige gebraucht hatte. Nur Harry hatte auf die Uhr geschaut und wollte seinem Rivalen gerade ein neues, böses Lächeln zuwerfen, als ihm das auch schon vom Gesicht gewischt wurde. «Verdammt, schaut die geil aus!» Im selben Moment, in dem die Gedanken sein Bewusstsein erreichten, hätte er sich dafür auch schon ohrfeigen können. Aber was sollte er machen? Das Schnürtop ließ den zarten Körper noch dünner und geschmeidiger wirken, nur der Busen wurde, da die Bänder sehr stramm gezogen waren, deutlich hervorgehoben. Was aber in keiner Weise schlecht aussah. Unsicher betrachtete sich der Blonde im Spiegel. «So schlecht schaut das ja zum Glück gar nicht aus» Lange konnte er seinen Gedanken allerdings nicht nachhängen, denn in dem Augenblick, in dem Hermine ihn gesehen hatte, stieß sie einen leisen entzückten Aufschrei aus. „Dana, du schaust ja so süß aus!“ Nun war die Aufmerksamkeit des ganzen Ladens auf sie gerichtet und am liebsten hätte der Slytherin das Mädchen erschlagen. Stattdessen erschien ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen und er antwortete, gespielt dankbar: „Ach wirklich? Findest du echt?“ „Natürlich!“ Mischte sich nun eine der Verkäuferinnen ein. „Das steht dir wirklich außerordentlich gut.“ „So und jetzt probierst du am Besten das hier an!“ Mit diesen Worten drückte Ginny Draco einen weißen etwas längeren Rock, eine slytheringrüne Bluse und halboffene Schuhe mit ziemlichem Absatz in die Arme. Letzteres hatte der Grauäugige noch gar nicht richtig bemerkt. Er war nur heilfroh, dass das Oberteil leicht anzuziehen und der Rock nicht so kurz war. Nach dem er alles an hatte, betrachtete Draco sich im Kabinenspiegel. Dieser Aufzug gefiel ihm besonders gut, was vielleicht auch an der Farbe der Bluse lag. Er stand zwar etwas wacklig, aber das bemerkte er kaum. Erst als er den Vorhang auf zog und raus gehen wollte, um es den beiden Mädchen zu präsentieren, knickte er zur Seite ab, stolperte etwa zwei Meter und fiel Harry direkt in die Arme. Der war im ersten Augenblick ziemlich erschrocken, doch als er dann merkte, dass sich der Blonde panisch an ihn klammerte, weil er es nicht schaffte mit diesen Schuhen aufzustehen, breitete sich ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Ach, wie süß! Du hast also doch Höhenangst, Malfoy.“ „Potter, ich bring dich um!“ Zischte ein rot angelaufener Draco, konnte allerdings nichts tun, da er ziemlich hilflos in der Luft hing. (Die rote Farbe bestand jetzt aber im Übrigen aus einem Drittel Scham und Zweidritteln Wut.) Doch in diesem Augenblick waren auch schon eine besorgt dreinblickende Hermine und eine etwas blasse Ginny bei den zwei Rivalen. „Dana, ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragten sie fast zeitgleich. „Ja, natürlich, geht schon.“ Draco war das Ganze mehr als peinlich. Er war ein Malfoy, Mädchenkörper hin oder her und ein Malfoy machte in allem was er tat eine gute Figur. Leider war er aber selbst schuld, denn genau wie das Besenfliegen, hatte er diese Killerschuhe einfach völlig unterschätzt. Sauer starrte er auf die beiden Mordinstrumente. «Wenn ich euch kaufen sollte, dann gnade euch Gott! Ihr habt wohl keine Ahnung, an wessen Füßen ihr sitzt! Was fällt euch ein, mich stolpern zu lassen? »Bei diesem Gedanken warf der Slytherin den Schuhen noch einen vernichtenden Blick zu. „Bist du noch nie auf Absätzen gelaufen?“ Etwas ratlos und durch die Frage ziemlich überrumpelt überlegte der Grauäugige, was er jetzt antworten sollte. Schließlich war er ein 16 jähriges Mädchen und immer noch nicht auf Absätzen gelaufen zu sein, war schon irgendwie komisch. Vor allem wenn man die Weiber in seiner Schule betrachtete. Nebenbei bemerkt, stand er sowieso nicht auf irgendeins dieser kreischenden, quietschenden Lästermäuler, sonder war bekennender Homo. Na ja, so mehr oder weniger, denn außer sich selbst hatte er es noch niemandem eingestanden. Gut, Severus konnte es sich wahrscheinlich denken, aber sonst wusste er wirklich niemanden, denn gerade bei seiner Familie wäre er schon lange nicht mehr am Leben. Aber egal, eine Ausrede musste her und zwar schnell! „Na ja… also wisst ihr. Unsere Schule ist ziemlich konservativ, da ist so etwas leider nicht erlaubt.“ „Ach so. Da mach dir mal keine Sorgen. Das bringen wir dir schon noch bei.“, meinte Ginny selbstsicher. „Genau, ich weiß gar nicht, ob du es mitbekommen hast, aber so gegen Mitte des Jahres gibt es einen Winterball an der Schule und da die Proben fürs Tanzen von unseren Unterrichtsstunden abgehen, ist das Mitmachen Pflicht. Bis dahin wirst du das schon können.“ Gleichzeitig stöhnten Harry und Draco innerlich auf. Dray betete, bis dahin von dem Zauber erlöst zu sein, denn in einem Kleid zu tanzen war nicht so sein Ding. Schwul sein hat nämlich nichts mit so etwas zu tun!!! Harry hingegen hoffte einfach nur, dass ihn vorher ein Blitz erschlagen würde oder vielleicht hatte Voldemort ein Einsehen und befreite ihn rechtzeitig von seinem Leid. Es gab nichts Schlimmeres als Tanzen, da würde er sogar lieber einen ganzen Tag mit Professor Snape Zaubertränke brauen und sogar trinken, wenn es sein müsste. Als nächstes musste Draco eine Reihe von Sachen anprobieren, die alle eigentlich ziemlich bequem und leicht anzuziehen waren. Zum Schluss war noch ein schwarzes Sommerkleid dabei. Es gefiel dem Jungen auf Anhieb, da es wirklich sehr edel aussah, aber trotzdem schlicht genug war, um auch in der Schule angezogen werden zu können. Endlich kamen die vier aus dem Laden heraus. Da nichts interessantes mehr passiert war, wäre Harry beinahe eingeschlafen und nun durfte er als einziger Junge alle Tüten schleppen. Sonst hätten sie ihn ja nicht mitnehmen müssen, war Hermines Antwort auf sein Genörgel gewesen. Am liebsten hätte er ihr jetzt gesagt, dass er nie mit wollte, doch dann hätte er sich und Draco verraten. Die nächste Haltestation war vor einem Kosmetik- und Dessousladen. Bevor Draco alias Dana überhaupt die Chance bekam sich zu weigern, wurde er auch schon von Ginny an der Hand genommen und in den Laden gezogen. Harry trottete den Zweien nur langsam nach und wurde dabei von Mine im Auge behalten, damit er sich nicht einfach abseilen konnte. Der Schwarzhaarige versuchte einfach zu verdrängen, wo er sich hier befand, doch das war wesentlich leichter gesagt als getan, denn egal in welche Richtung er sah, überall hing Reizwäsche. In diesem Augenblick kam Ginny auf ihn zu. „Harry, also ich denke hier reicht es, wenn du schaust, welcher Lidschatten und so Dana stehen würde. Überlass den Rest in diesem Laden einfach uns, ich denke nicht, dass Dana möchte, das du dir ihre Unterwäsche anschaust.“ Das Gryffindormädchen war alles andere als zurückhaltend und während sie noch ziemlich laut sprach, schoss die Röte nur so in Harrys Gesicht. Aber auch Draco sah nicht besser aus. Alleine bei der Vorstellung, das tragen zu müssen, was Potter mochte, wurde ihm übel. Weil der Blonde inzwischen die Blicke der Leute spürte, schnappte er einfach die Hand von Hermine und zog sie etwas zur Seite. Jetzt musste er seine ganze Courage zusammen nehmen und begann etwas verlegen zu sprechen. „Ähm…na ja….also was würdest du mir denn…empfehlen, wegen den BHs und so?“ «Man Draco, du Idiot! Ein Malfoy stottert nicht!» Doch bevor sich der Grauäugige innerlich noch selbst erschlagen konnte, hatte Hermine ihn bei der Hand genommen. „Warte, ich glaube, ich weiß ganz genau, was dir stehen könnte. Geh schon mal in die Umkleidekabine und wir bringen dir dann ein paar Teile.“ Draco tat wie ihm geheißen. Mal wieder hatte er sowieso keine andere Wahl. Kurze Zeit später kamen Hermine und Ginny und brachten ihm einige schöne Modelle. Dass der sportliche Mädchenkörper in jedem Einzelnen einfach super aussah, muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden. Harry erwischte sich sogar zwei Mal, als er schon wieder Mines und Ginnys entzückte Laute hörte, dabei, es schade zu finden, Draco nicht so zusehen. Zugegeben hätte er das natürlich niemals und innerlich hätte er sich und Malfoy für diese Gedanken am liebsten den Tod gewünscht. Schlussendlich kaufte der eigentliche Slytherin einen weißen Rüschen-BH, einen schwarzen schlichten und noch einen hell und dunkel braun gestreiften. Passend dazu natürlich auch untenherum alles. Als nächstes kam das ganze Schminkzeug dran. Das bisschen, das Draco bis dahin benutzt hat, hatte er von Severus bekommen. Dieser hatte es vor einiger Zeit mal so einer kleinen, vorlauten Ravenclawschülerin abgenommen, weil die gemeint hatte, sich in seinem Unterricht schminken zu müssen. (fataler Fehler!) Die beiden Gryffindormädchen schnappten sich ein paar Farben, die zusammen gut aussehen könnten und probierten an Dana einfach mal ein bisschen herum. Als erstes mischten sie ein helles Grün mit etwas Silber für die Augen, was diese richtig zum leuchten brachte, aber auch blau stand ihr toll. Für die Lippen suchten sie auch eher hellere Farben, wie ein schönes Rosa. So ging das noch etwa eine und eine halb Stunden, bis die Mädchen endlich Schminke, Parfüm, Rasierapparat und viele weiter Kleinigkeiten besorgt hatten und mit ihrem Einkauf zufrieden waren. Draco lag inzwischen förmlich auf dem Stuhl, auf dem er vorher Platz genommen hatte und war mit seinen Nerven sichtlich am Ende. Wenn er noch länger dem Geschnatter der beiden Gryffindors zuhören müsste, das war ihm klar, würde er verrückt werden. Nach Hogwarts zurück! Das war das Einzige, was er jetzt wollte und auch Harry teilte diesen Wunsch. Während der ganzen Zeit hatte er neben Draco sitzen müssen und immer wieder einen positiven Kommentar abgegeben, um Hermine und Ginny zufrieden zustellen. Er hoffte zutiefst, dass die beiden Mädchen jetzt endlich fertig mit ihrem Einkaufsrausch waren. „Ich glaube wir haben jetzt alles, oder?“ „Ich denke auch, Ginny. Und Dana, bist du mit den Einkäufen zufrieden?“ „Hä…ähm, sicher, natürlich. Alles perfekt.“ „Dann ist ja gut. Das hat heute doch richtig Spaß gemacht. So etwas sollten wir unbedingt wiederholen. Findest du nicht auch?“ Nur mit Mühe konnte der Slytherin seine aufkommende Panik unterdrücken « In meinem ganzen Leben nie wieder!!!!» Doch seine verbale Antwort fiel natürlich anders aus: „Sicher machen wir das mal wieder, es war heute wirklich super schön mit euch Dreien. Tausend Dank, dass ihr mich begleitet habt.“ Harry konnte ein kleines, müdes Schmunzeln nicht unterdrücken. Es war ihm ein Rätsel, wie der Grauäugige so lügen konnte, doch er beneidete ihn um diese Gabe. „Also, wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir uns doch eigentlich trotzdem noch ein paar Ohrringe und Ketten für Dana anschauen, oder?“ „Stimmt, auf jeden Fall Mine und ähm…vielleicht noch ein Friseurbesuch? Dana wie viel Geld hast du denn noch.“ Draco sammelte einen Moment all seinen Mut zusammen. Statt der Antwort, die er den beiden Mädchen jetzt gab, hätte er lieber Suizid begangen, aber alles sollte ja authentisch herüber kommen. Also lächelte er und sagte mit einem leichten Achselzucken: „Das Geld spielt keine Rolle. Mein Dad zahlt alles und ich hab noch genug dabei.“ „Super! Also nach dem Schmuck noch zum Friseur. Mal schauen, ob uns dann noch etwas einfällt.“ Strahlend nahm Ginny den etwas angewidert dreinschauenden Draco bei der Hand und zog ihn mit sich. Harry konnte seinen Ohren nicht trauen. «Sag mal, hat der sie nicht mehr alle? Verdammt, ich halt das nicht mehr länger aus.» Doch natürlich wurde der Grünäugige nicht einmal nach seiner Meinung gefragt und wäre er nicht schnell aus seinem Stuhl aufgestanden und den anderen, die den Laden gerade verlassen hatten, hinterher geeilt, hätten sie ihn wahrscheinlich sogar vergessen. Während die drei Mädchen die Straßen der Stadt entlang schlenderten, fiel Draco plötzlich siedendheiß ein, dass er ja noch gar keine Ohrlöcher hatte. Obwohl er ganz genau wusste, was die beiden Gänse vor ihm als nächstes machen würden, versuchte er es zu verdrängen. Dies gelang aber eigentlich überhaupt nicht und der Grauäugige musste schwer schlucken. Als sie dann den Juwelier erreicht hatten, brauchte Draco seine ganze Überwindungskraft um die nächsten drei weiteren Schritte zu tun und den Laden zu betreten. Innerlich betete er noch, dass es einfach nicht auffallen würde und sie ohne nachzusehen, irgendwelche Ohrringe kaufen würden, die ihnen gefielen. Doch dieser Wunsch blieb dem Blondschopf leider verwehrt. „Dana, zeig mal, hast du heute eigentlich Ohrringe drin?“ «Merlin muss mich wirklich hassen.» Niedergeschlagen strich Draco sein platinblondes Haar etwas zurück und entblößte die unberührten Ohren. „Oh, warum hast du denn nicht gesagt, dass du gar keine Löcher hast?“ „Um ehrlich zu sein, hab ich es total vergessen.“ Verlegen kratzte sich die Blondine am Hinterkopf und Harry lies ein leises Lachen ertönen. Sofort war die Aufmerksamkeit, der beiden Mädchen auf ihn gerichtet. „Halt du dich da raus, Harry!“ „Genau, Ginny hat recht. Da drüben ist ein Stuhl, setzt dich hin und warte einfach, ok?“ Genervt schlurfte der Junge in die andere Ecke zu dem kleinen Klappstuhl. Nicht einmal dieses bisschen Spaß konnten sie ihm gönnen, echt typisch. Trotzdem verschwand das Grinsen nicht von seinem Gesicht. Wäre er an Malfoys Stelle, würde er sich wahrscheinlich vor Scham in ein Mäuseloch verkriechen wollen. In der Zwischenzeit trat Draco nervös von einem Bein auf das andere. Er wusste nicht, wie er sich hier wieder heraus reden konnte, aber einen Versuch musste er wenigstens wagen. Doch gerade, als der Blondschopf anfangen wollte zu sprechen, kam die Verkäuferin aus dem hinteren Teil des Ladens. „Na, kann ich euch irgendwie helfen?“, begrüßte sie die kleine Gruppe freundlich. Draco wollte gerade dankend ablehnen, doch das vorlaute rothaarige Mädchen kam ihm zuvor. „Ja, unsere Freundin hier wollte sich Ohrlöcher stechen lassen.“ Es war dem Slytherin egal, wie lieb die kleine Weasley strahlte, er hatte nur den Wunsch sie zu erwürgen, doch dazu sollte es nicht kommen. „Oh, das ist kein Problem. Na meine Liebe, komm mal her und setzt dich hier auf den Stuhl.“ Mit leichter Gewalt schob die junge Verkäuferin den Grauäugigen, der eigentlich protestieren wollte, in Richtung des Stuhls und drückte ihn nach unten. „Ich weiß, dass du jetzt sicher etwas Angst hast, aber du musst dir überhaupt keine Sorgen machen, es tut kein bisschen weh. Hier schau mal, diese Ohrringe stehen dir sicher gut. Ich werde sie dir gleich einschießen.“ Warum beruhigten Draco diese Worte nur so überhaupt nicht? Panisch blickte er zu Harry herüber, doch der grinste ihn immer noch breit an. „Hey Dana, du musst dich einfach entspannen, du spürst so gut wie nichts.“ Versuchte Hermine ihre neue „Freundin“ zu beruhigen. Fast hätte es auch geklappt. Doch in diesem Augenblick, kam die Verkäuferin mit der „Pistole“ zurück. „Das hier ist ein Muggelgerät, um die Ohrlöcher rein zu schießen. Hierfür nehmen wir keine Zauberei, weil das Gerät einfach viel präziser ist.“ Draco schluckte schwer, während die Frau ihm Punkte an die Ohren malte um herauszufinden, wo sie am besten aussahen. Wie sollte er das nur überleben? „Also, du atmest jetzt am Besten einfach kräftig durch, dann geht es dir gleich besser.“ Dray tat wie ihm vorgeschlagen wurde, und im selben Augenblick hörte er einen lauten Knall an seinem rechten Ohr. Es hatte wirklich nicht sonderlich wehgetan, aber der Schuss hatte ihn zu Tode erschreckt. Jegliche Farbe war aus seinem sowieso schon blassen Gesicht gewichen. Genau dasselbe passierte noch einmal auf der anderen Seite und obwohl er vorbereitet gewesen war, erschrak es sich erneut. „Alles in Ordnung mit dir?“ Ginny musterte Dana besorgt. „Du siehst ja richtig fertig aus.“ „Oh, mach dir keine Sorgen um deine Freundin, diese Art von Reaktion ist ganz normal und wird auch gleich wieder vorbei sein. Aber möchtest du vielleicht einen Schluck Wasser, mein Kind.“ Draco nickte stumm, seine Ohren pochten und er konnte immer noch nicht glauben, dass er das mitgemacht hatte. Den kleinen Becher, der ihm gereicht wurde, hatte er in einem Zug ausgetrunken. Als es ihm einigermaßen besser ging, kauften sie noch einige Paar hübsche Ohrringe, die fast ausschließlich von den beiden Gryffindormädchen ausgesucht wurden. Seltsamerweise hatte Draco aber gegen keines der Paare etwas einzuwenden und langsam begann ihm der Geschmack der Zwei zu gefallen. Allerdings hätte er das natürlich niemals zugegeben. Danach verließen sie den Laden endlich. „So und was machen wir jetzt?“ Die rothaarige Gryffindor war in ihrem Eifer kaum zu bremsen und für einen kurzen Augenblick musste Draco innerlich schmunzeln. Hätten die Zwei gewusst, wer er war, hätten sie das Ganze hier nie gemacht und trotzdem fand er es irgendwie richtig nett von ihnen. In seinem Haus gab es so etwas eigentlich gar nicht. Die einzigen beiden, mit denen er etwas in dieser Richtung vielleicht machen konnte, waren Pansy und Blaise. „Dana…? Alles in Ordnung?“ Die Stimme von Hermine schreckte den Grauäugigen aus seinen Gedanken. „Ähm...ja klar. Was ist denn?“ „Wir haben gefragt, ob du jetzt noch Lust hast zum Friseur zu gehen.“! Die Antwort fiel dem Slytherin gar nicht so schwer, wie er gedacht hätte. Langsam begann ihm der Tag Spaß zu machen und wesentlich anstrengender konnte es sowieso nicht mehr werden. Also gewann seine weibliche Seite und mit einem Nicken sowie einem breiten Grinsen bejahte er die Frage. Harry, der darauf hin nur aufstöhnte, wurde mit bösen Blicken seitens Hermine beworfen. „Jetzt stell dich nicht so an. Du hast eigentlich auch einen Haarschnitt nötig.“ Murrend ging der einzige richtige Junge einige Schritte hinter den Mädchen her. Er trug immer noch fast alle Einkaufstüten und langsam wurden sie wirklich schwer. «Oh man, hoffentlich sind sie nach dem Friseur endlich fertig!» Der arme, schwarzhaarige Gryffindor musste geschlagene 3 Stunden zusehen, wie den Mädchen die Haare geschnitten wurden, und wie sie Strähnchen bekamen. Er konnte es selbst nicht glauben, aber aus lauter Langeweile und Frustration nahm er sich sogar eines dieser Modemagazine, die überall lagen und blätterte lustlos in ihm herum. Die Mädchen dagegen hatten ihren Spaß. Draco konnte es nicht glauben, aber er hatte sich einfach darauf eingelassen und fand es nicht einmal schlimm. Obwohl es auch ihm plötzlich gefiel, betete der Slytherin innerlich, dass dieses Verhalten nur durch seine weiblichen Hormone verursacht wurde. Dann waren sie fertig. Harry dankte Gott sicher einige Male für dessen Einsehen. Doch als er den Preis hörte, den die Drei zahlen mussten, fiel er aus allen Wolken. «Wie kann das nur so verdammt teuer sein? Ich sehe nicht einmal einen großen Unterschied» Natürlich tat er den Teufel und sagte seine Meinung dazu. Stattdessen beteuerte er Hermine und Ginny mehrere Male, wie anders und besser sie jetzt aussehen würden. Es schien zu wirken. Harry konnte seinen Ohren nicht trauen, als er Hermines Stimme vernahm. „Ich glaube langsam sollten wir wieder zur Schule zurück, sonst machen sich die Anderen noch Sorgen.“ Bei diesem Satz war auch ein gewisser Blondschopf überglücklich. Am Ende war es zwar schön gewesen, aber Draco war einfach hundemüde und wollte so schnell wie möglich in sein und Potters Zimmer. °°° Endlich hatten es die beiden Jungen geschafft. Völlig erschöpft lagen sie am Abend auf ihren Betten und Harry schwor sich innerlich, nie wieder bei so etwas mitzumachen. Es hätte keinen Unterricht gegeben, für den es sich gelohnt hätte diesen Shopping-Terror durchzustehen. Draco stand der Sache dagegen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Auf der einen Seite war, seiner Meinung nach, vor allem der Anfang eine absolute Katastrophe gewesen. Auf der anderen Seite hatte ihm der entspannende Schluss ganz gut gefallen und so lange er ein Mädchen war, konnte er sich sehr wohl noch so einen Tag vorstellen. Jetzt wusste er ja was auf ihn zukommen würde. Dieser Gedanke erschreckte ihn allerdings ziemlich. «Ich glaub bald werde ich wirklich ganz zum Mädchen…Verdammt, ich werde noch verrückt!!!» Still raufte er sich noch einmal die Haare und drehte sich dann zur Seite. Es dauerte nicht lange und die zwei Schüler waren von ihrem Dämmerzustand in einen erholsamen Schlaf geglitten. Jetzt konnte Draco sich noch entspannen, er wusste ja auch noch nicht, was ihm noch alles bevor stand. °°°°°°°°° Hoffe es hat euch einigermaßen gefallen^^ Würde mich über Kommis freuen!!!! Bye Mara Kapitel 4: Frauenprobleme ------------------------- Hey Leute, tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat!!! Hoffe das neue Kapi gefällt euch^^ Viel Spaß!!!!!!! FRAUENPROBLEME Die Nacht war viel zu schnell vergangen, da waren sich Harry und Draco einig. Nur sehr langsam schafften es die beiden Schüler am nächsten Morgen aus ihren Betten zu krabbeln. Wieder verschwand Harry zu Ron ins Badezimmer und Dana tapste, immer noch furchtbar müde, in das ans Zimmer angrenzende Bad. Der gestrige Tag hatte Spuren hinterlassen und darum brauchte der Slytherin wesentlich länger als sonst. Endlich hatte er es dann geschafft. Die erste Hürde, die aus dem Anziehen des BHs bestand, war überwunden und nun konnte sich der Blonde auf ein leckeres Frühstück freuen. Wieder klebten die Blicke aller anwesenden Jungen an dem Mädchenkörper, bis er sich gesetzt hatte. Normalerweise mochte Draco das natürlich sehr, doch heute Morgen nervte ihn das Ganze aus einem undefinierbaren Grund furchtbar. Hermine war das gleich aufgefallen. „Guten Morgen, Dana.“ „Morgen.“ Brummte die nur zurück. „Mach dir nichts aus den Jungs. Das legt sich schon wieder, wenn du erst ein paar Tage bei uns bist. Wenn dich irgendjemand nervt, dann komm zu mir, ok?“ „Ja, ist gut mache ich.“ Egal, wie sehr er sich anstrengte, Draco konnte die Dankbarkeit in seiner Stimme nicht unterdrücken. Als Junge wusste er was zu tun war, wenn ihm jemand blöd kam, doch wie er sich als Mädchen verhalten sollte, war ihm ein Rätsel. Nebenbei bemerkt, ging es ihm sowieso nicht sonderlich gut. Er war ziemlich gereizt und sein Körper fühlte sich irgendwie komisch an, wie gerädert. Was es genau war, dass ihn so störte, wusste er nicht, doch es verhieß mit Sicherheit nichts Gutes. Der Vormittag verging in einem Schneckentempo, wie es der Grauäugige bis zu diesem Tag noch nicht erlebt hatte. Sich zu konzentrieren fiel ihm wesentlich schwerer als sonst und obwohl er doch eigentlich immer so stolz auf seine Selbstbeherrschung war, konnte er sich an diesem Tag gerade noch so zusammen reißen. Ständig musste er den Wunsch unterdrücken einen der Jungen, von denen ständig einer zu ihm kam, zu verhexen. Dabei war es ihm ziemlich egal, ob nun Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff oder Ravenclaw. Draco fühlte sich einfach nur ausgelaugt und völlig fertig und als ob das nicht schon genug wäre, bekam er im Laufe des Tages auch noch unerträgliche Bauchschmerzen. Der beste Unterricht bestand für den Blondschopf aus zwei Stunden Zaubertränke. Am Ende von diesem blieb er als einziger Schüler noch da, um angeblich mit dem Professor über etwas zusprechen, was er noch nicht verstanden hatte. Kaum dass der letzte Schüler dann endlich verschwunden war, ergriff Severus das Wort. „Du siehst fertig aus, willst du 'ne Tasse Tee? Ihr habt ja jetzt Pause.“ „Wäre nicht schlecht.“ Draco folgte seinem Patenonkel zu dessen Privaträumen, wo er sich auch gleich in einen dunkelgrünen Sessel fallen ließ. „Also worüber wolltest du mit mir reden, Dray?“ „Hast du ein Mittel gegen Magenschmerzen?“ „Sicher, irgendetwas werde ich schon da haben. Hast du eine Ahnung, woher sie kommen könnten? Dann kann ich dir etwas Spezielles geben.“ „Nee, keine Ahnung. Sie waren heute Morgen plötzlich da. Ich fühle mich schon den ganzen Tag so merkwürdig.“ Bei diesen Worten spitzte der Professor für Zaubertränke plötzlich die Ohren. Er war neugierig, was der Slytherin unter „merkwürdig“ verstand und hakte da auch gleich nach. „Beschreib mir mal, wie du dich fühlst.“ „Oh Gott. Einfach nur furchtbar. Den ganzen Tag fühle ich mich schon so müde und ausgelaugt. Nicht zu vergessen die Bauchschmerzen und noch dazu könnte ich wegen jedem kleinen Kommentar ausflippen.“ Resignierend seufzend ließ sich der Malfoy-Erbe noch tiefer in den Sessel sinken. Er konnte sich auf diese ganzen Symptome keinen Reim machen. Ganz anders Snape. Er konnte sich gut vorstellen, was mit seinem Schützling los war und schaffte es gerade noch sich ein fieses Grinsen zu verkneifen. Eigentlich hätte er seinen Patensohn vorwarnen sollen, doch er entschied sich für Schweigen. Immerhin sollte das Ganze eine angemessene Strafe für den Jungen sein. Der Lehrer verschwand für kurze Zeit in seinem Vorratsraum und kam bald darauf mit einem kleinen, violetten Fläschchen wieder. „Du musst etwa alle drei bis fünf Stunden einen Schluck nehmen. Es sei denn du schläfst, dann reicht es einfach am nächsten Morgen zwei Schlucke zu trinken. Ich denke in zwei oder drei Tagen wird sich deine Lage geändert haben.“ Dass es dem Jungen besser gehen würde, nahm der Tränkemeister absichtlich nicht in den Mund. Draco würde schon sehen, was als nächstes passieren würde. Kurze Zeit später verließ der Blondschopf dankbar die Räume seines Paten. Er hatte schon etwas von der merkwürdigen Medizin zu sich genommen. Sie schmeckte leicht säuerlich, hatte aber sofort gewirkt. Viel besser gelaunt als noch vor 30 Minuten, begann er die Doppelstunde Wahrsagen, die heute noch anstand. Im Vergleich zu den meisten anderen Schülern hatte Draco schon in der dritten Klasse schnell verstanden, was ihre Lehrerin hören wollte und log ihr jedes Mal das Blaue vom Himmel herunter. Das war zwar nicht die feine Art, aber immerhin gingen seine Noten bei ihr nicht unter eine zwei. Auch heute, als Dana, erzählte er der Frau die schönsten Märchen, vor allem aber betonte er den bald auftretenden Tod von Harry. Da er ja offiziell noch neu war, waren alle überaus erstaunt und beeindruckt, dass er dasselbe wie ihre Lehrerin vorhersah. Sofort war Harry wieder Gesprächsstoff der Klasse. Der schwarzhaarige Junge funkelte die Blondine feindselig an, diese erwiderte den Blick allerdings nur mit einem gehässigen Grinsen. Mit hocherhobenem Haupt verließ Draco am Ende der Stunde die Klasse. Der Tag war für ihn wieder gerettet, denn der Gryffindor-Goldjunge wurde nun erst recht von allen anderen umringt, die ihm Trost und ihr Beileid aussprechen wollten und sah sehr missmutig aus der Wäsche. „Hey Dana, worüber freust du dich denn so?“ Das blonde Mädchen hatte die Große Halle betreten und freute sich schon tierisch auf ihr Mittagessen, als Hermine sie entdeckte und zu sich winkte. Die Schülerin hatte ja schon vor drei Jahren Wahrsagen abgewählt und aus diesem Grund nun eine Freistunde gehabt. Gezwungenermaßen und mit einem aufgesetzten Lächeln auf den Zügen setzte sich Draco direkt gegenüber von der Gryffindor auf einen Stuhl. „Ach, weißt du, das war meine erste Stunde Wahrsagen hier und es hat wirklich Spaß gemacht.“ „Echt, findest du? Also, ich glaube ja nicht so wirklich daran, aber egal, Hauptsache dir gefällt es.“ Draco war tatsächlich ziemlich verwirrt. Wenn jemand in Slytherin etwas nicht mochte, machte er den anderen doof an, nervte ihn oder riss Witze mit seinen Freunden über die Person. Solch eine Art Verständnis für etwas anderes war ihm völlig neu und es gefiel ihm. Hier musste er sich anscheinend doch nicht so verstellen wie in seinem eigenen Haus. Harry betrat die Große Halle eine halbe Stunde später. Er und Ron hatten in der Bücherei noch für Zauberergeschichte recherchieren müssen. Von weitem sah er schon Hermine und ging nun wieder etwas besser gelaunt auf sie zu. Doch mitten in seiner Bewegung hielt er inne. Das konnte doch nicht sein, oder etwa doch? Am Gryffindortisch saßen seine beste Freundin und sein schlimmster Feind und unterhielten sich anscheinend sehr angeregt über irgendein Thema. Er konnte Hermine kichern hören und auch Draco schien, laut seiner Stimmung, Gefallen an dem Gespräch zu haben. Aber war das wirklich möglich? Sich nichts anmerken lassend, setzte sich der Held der Zaubererwelt lässig neben die Brünette, Dana direkt gegenüber. „Na, was erzählt ihr denn so?“ „Oh, Harry. Dana und ich haben uns gerade über Zaubertränke unterhalten. Sie weiß echt eine Menge darüber und hat mir noch einige Tipps gegeben, von denen ich noch nie gehört habe. Die haben echt eine tolle Art zu lernen in Amerika!“ Hermine strahlte über das ganze Gesicht und wartete gespannt auf Harrys Reaktion. Dieser schüttelte innerlich den Kopf. «kein Wunder, dass Malfoy das Thema gefallen hat. Aber er und anderen Ratschläge geben? Da muss Hermine aber gründlich aufpassen.» Natürlich antwortete er aber nicht mit dem, was er dachte. „Ah, hört sich ja interessant an. Da scheint ihr beide euch ja gefunden zu haben.“ Die Halle hatte sich inzwischen gefüllt und auch Ron hatte sich zu der kleinen Gruppe gesellt. Immer wieder versuchte er aus den Augenwinkeln einen Blick auf Dana zu erhaschen, traute sich allerdings nicht sie direkt anzusehen. Eine leichte Röte umspielte seine Wangen und verlegen blickte er auf den Tisch. Das Mittagessen begann, doch keinen Augenblick vergaß Harry das gerade beendete Gespräch. Als alle Schüler aufstanden um zu ihrem nächsten Unterricht zugehen, rempelte er das blonde Mädchen an und flüsterte. „Wehe, du wagst es und nutzt Hermine aus oder machst irgendetwas anderes blödes mit ihr. Dann bekommst du es mit mir zu tun. Verstanden?“ „Bleib mal locker, Potter.“ Zischte die zurück. „Ich habe kein Interesse daran deiner kleinen Freundin etwas anzutun, also vergeude meine Zeit nicht.“ Mit einem kalten Lächeln schritt Draco an dem Schwarzhaarigen vorbei und würdigte ihn keines Blickes mehr. Eigentlich wollte es sich der Blonde nicht eingestehen, aber er hatte wirklich Gefallen an der Unterhaltung mit Granger gefunden. Sie war eindeutig das intelligenteste Mädchen der Schule und es hatte Spaß gemacht, sich mit ihr über sein Lieblingsfach zu unterhalten. Innerlich seufzte er auf. «Verdammt, was ist denn nur los mit mir? Wenn jemand jemals herausfindet, dass ich mich so gut mit dem Schlammblu…ähm ich meine, mit Hermine verstehe, bin ich geliefert…na ganz toll, jetzt beginne ich sie schon in meinen Gedanken mit Vornamen anzusprechen. Ich glaube ich bin endgültig reif für das St. Mungo!» °°° Als der Unterrichte für diesen Tag endlich sein Ende gefunden hatte, saß die kleine Gruppe, bestehend aus Harry, Dana, Hermine, Ron und Ginny, schlecht gelaunt im Gryffindorgemeinschaftsraum und brütete über den Hausaufgaben. Bis zur nächsten Zaubergeschichtsstunde mussten alle bis auf Ginny vier Pergamentseiten über die Koboldkriege im 15. Jahrhundert zusammengefasst haben. Leider stand über dieses Thema nicht besonders viel in ihren Büchern, sondern es wurde genau und detailgetreu in den letzten Stunden durchgenommen. Das einzige Problem war nur, dass dies sogar für Hermine zu langweilig gewesen war, um Notizen zu machen und das sollte schon einiges heißen. So saßen die Schüler da und versuchten, jeder für sich, alle Einzelheiten, die sie eventuell doch vernommen hatten, so gut es ging in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Nach über zwei Stunden hatten sie es dann endlich überstanden und für ihre Verhältnisse sogar relativ gute Texte zusammen geschrieben. Auch ein gewisser Slytherin war daran nicht ganz unschuldig gewesen. Draco hatte sich daran erinnert, in den Sommerferien bei Severus ein Buch darüber gelesen zuhaben. Es war eigentlich mehr ein Roman gewesen, der allerdings eine Menge Daten enthalten hatte. Leider reichten diese aber nicht für so viele Seiten Pergament aus und so musste der Malfoy-Erbe gezwungenermaßen sein Wissen mit den anderen teilen, um die restlichen Informationen, die sie noch zusammen bringen konnten, zu ergattern. Inzwischen war es draußen schon dunkel geworden und erst jetzt merkten die fünf Jugendlichen, dass sie vor lauter Arbeit das Abendessen versäumt hatten. Nun war der Tag endgültig gelaufen und alle verschwanden in ihre privaten Räume um dort nach einem Vorrat von Süßigkeiten zu schauen. Alle, bis auf Draco. Der machte sich nämlich wieder still und heimlich aus dem Staub und verschwand schon zum zweiten Mal an diesem furchtbaren Tag zu seinem Patenonkel. Zwar war der noch nicht da, aber Draco kannte das Passwort und wusste auch ganz genau, wo er etwas Essbares fand. Ohne auch nur einen Moment innezuhalten, bediente er sich großzügig und setzte sich in einen der grünen Sessel. Plötzlich zuckte er schmerzerfüllt zusammen. Er hatte vergessen, den Trank zu nehmen und sofort waren die Bauchschmerzen zurückgekehrt. Schnell drehte der Blondschopf das kleine Fläschchen, das er die ganze Zeit dabei hatte, auf und kippte einen Schluck hinunter. Der Slytherin schüttelte sich angewidert. Schmeckte das widerlich. Vorhin hatte er es noch besser in Erinnerung gehabt. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da waren die Schmerzen auch schon wieder verebbt. «Verdammt, was ist das bloß?» „Was genau, wenn ich fragen darf, machst du hier?“ Erschrocken wirbelte Draco herum, doch als er in das Gesicht seines Paten sah, entspannte er sich wieder sichtbar und es setzte sich sogar ein Grinsen auf sein Gesicht. „Ich dachte, du langweilst dich vielleicht und brauchst Gesellschaft.“ „Falsch gedacht mein Lieber oder vielleicht eher meine Liebe und nun tschüss.“ Severus hatte heute noch eine Menge zu tun und obwohl er eigentlich nichts gegen die Anwesenheit seines Patensohnes hatte, wusste er doch ganz genau, dass der ihn nur ablenken würde. „Ach komm schon. Was soll ich denn sonst machen?“ „Schlafen?“ „Haha. Sehr lustig, ich lach später. Im Ernst, kann ich nicht zu dir ziehen? Ich stör dich auch nicht.“ Draco sah Severus flehend an und innerlich war der Zaubertranklehrer fast soweit nachzugeben. Diese Kulleraugen, die der Grauäugige, wenn er wollte, machen konnte, waren aber auch überzeugend. Äußerlich sah man allerdings nur einen kalten Blick und im Endeffekt blieb der Lehrer auch hart. „Natürlich und dir so deine Strafe abnehmen. Bin ich denn ganz blöd?“ „Hallo, ich bin ein Mädchen! Ist das nicht Strafe genug?“ „Ich denke, du kommst mit deinem Körper ganz gut aus. Es ist sowie so zu spät, um noch im Schulhaus herum zu geistern, also geh zu Potter.“ Trotzig sah der Slytherin den Professor noch einige Augenblicke schweigend an. Als sich in dessen Gesichtszügen aber nichts tat, seufzte der Blonde resignierend auf, schüttelte den Kopf und verschwand mit einem schnellen: „Dann halt nicht, tschüss.“, aus den Räumen. Als Severus seinem Schützling nachsah, musste er schmunzeln. Am liebsten hätte er ihn hier behalten, doch er wusste ganz genau, dass dies nicht dir richtige Entscheidung gewesen wäre. °°° Im Gryffindor-Schlafzimmer von Harry und nun auch dem Slytherin sah ein gewisser grünäugiger Junge genervt von seinem Verwandlungsbuch auf, als Draco alias Dana das Zimmer betrat und die Türe absichtlich extra laut ins Schloss fallen ließ. „Und ich hatte schon so gehofft, du wärst verschwunden.“ „Das wäre mir auch lieber Potter, glaub mir ruhig.“ „Warum verschwindest du dann nicht einfach wirklich?“ „Weil ich dich so viel besser fertig machen kann und nun nerv mich nicht, Narbengesicht.“ Draco war ziemlich schlecht gelaunt. Er verstand nicht, wieso sein Onkel ihm so etwas antat, aber es war auch noch etwas anderes, das seine Stimmung so in den Keller trieb. Irgendein inneres Gefühl durch das er schon wieder so gereizt war, aber wie auch an diesem Morgen konnte er es sich einfach nicht erklären. Harry bemerkte von all dem nichts. Er war selbst stinksauer darüber, dass er sich ausgerechnet mit Malfoy ein Zimmer teilen musste. Während den letzten Tagen war immer etwas passiert, doch wie würde es die restliche Zeit werden? Müsste er sich jeden Abend mit dem Typen langweilen und angiften? Dass waren wirklich spitzen Aussichten. Gelangweilt widmete sich Harry wieder seinem Buch, um die letzten Hausaugaben zu beenden. Dana hingegen ließ sich auf das weiche Bett fallen und überlegte, was sie jetzt machen könnte. Nach einer kleinen Ewigkeit kam ihr dann endlich in den Sinn sich nochmals die neuen Sachen anzusehen, die sie gekauft hatten. Vor allem aber sollte die Aufmerksamkeit auf die Schuhe gerichtet werden, mit denen der Malfoy-Erbe immer noch nicht laufen konnte. Schnell schlüpfte er in das Paar Stöckelschuhe und zauberte sich einen großen Spiegel herbei um beurteilen zu können, wie seine Lauffähigkeiten waren. Diese Aktion war dem grünäugigen Retter der Zaubererwelt nicht entgangen, er legte sein Buch zur Seite und vergnügte sich bei dem Anblick, den der Slytherin auf den wackligen Schuhen bot. „Wie elegant, richtig Malfoy-like. Deine Eltern wären sicher stolz, Frettchen.“ „Ach, halt doch deine Klappe und mach es besser.“ Zu Harrys Erstaunen war der Tonfall des Blondschopfes relativ neutral geblieben, so sehr konzentrierte er sich auf das Laufen ohne umzuknicken. Nach etwas mehr als einer dreiviertel Stunde hatte er den Dreh dann endlich raus. Zufrieden mit sich und der Welt zog er die mörderischen Absätze aus und ließ sich erneut in das bequeme Bett sinken. Er war erschöpft. Freiwillig würde er das nicht mehr so lange üben, aber nun konnte er es wenigsten ein bisschen. Draco schlüpfte unter seine Decke, rollte sich zur Seite und zog die Beine an. Schnell war er eingeschlafen und atmetet nun gleichmäßig und still. Harry, der erst noch einige blöde Kommentare abgegeben hatte und sich nach einer Weile wieder gelangweilt den restlichen Hausaufgaben widmete, kam nicht umhin, Draco für diese Ausdauer zu respektieren. Er war sich mehr als nur sicher, dass er nach höchstens zehn Minuten aufgegeben hätte. Zum anderen bewunderte er seinen Rivalen sogar insgeheim dafür, dass der die Sache mit dem Mädchenleben, scheinbar so problemlos und souverän hinnahm. Wie sehr der Junge darunter eigentlich litt, konnte er sich nur ansatzweise vorstellen und umso beeindruckender war dessen Umgang mit der Situation. Zugegeben hätte Harry dies aber mit Sicherheit nicht. Auch er setzte die Brille ab, kroch unter die Decke und war, nachdem er das Licht gelöscht hatte, wenige Minuten später fest am schlafen. °°° Die folgenden Tage waren relativ ruhig verlaufen. Zwar hatten Draco wie auch Harry ab und zu Lust sich gegenseitig zu erwürgen, doch sie hatten die Drohung von Professor Snape noch soweit in Erinnerung, um sich zusammen reißen zu können. Draco hatte weiterhin den Trank von Severus getrunken, der sich niemals zu leeren schien. Bis zu diesem Morgen schien auch alles normal zu sein, doch dann zerriss ein schriller Schrei die morgendliche Stille und Harry wurde brutal aus seinen Träumen gerissen. Total erschrocken fuhr er aus dem Bett und sah wütend auf die Person, der er seinen Schrecken zu verdanken hatte. „Ich verblute…Ich verblute!“ das war das Einzige, was der Blondschopf immer wieder vor sich hin stotterte. „Sag mal, hast du sie noch alle Malfoy? Du tickst doch nicht mehr ganz richtig im Kopf!“ Harry wartete auf eine Erklärung von Seiten des anderen, doch der starrte nur verdattert auf sein Bett und war selbst zu geschockt um zu antworten. „Hey, was ist los mit dir? Du sieht aus, als wärst du Voldemort höchstpersönlich begegnet.“ Bei dem Namen des Schwarzmagiers war Draco leicht zusammen gezuckt, doch mehr hatte sich nicht geregt. Nun wurde es Harry zu blöd. Erst schrie der Junge oder Mädchen oder was auch immer, ihn aus dem Bett und jetzt konnte er nicht einmal mehr antworten. Wütend sprang der Grünäugige auf und war mit zwei großen Sätzen bei seinem Erzrivalen und wollte ihn anschreien, da blieben ihm auch schon die Worte im Hals stecken. Auf dem weißen Bettbezug des Blonden war ein großer tiefroter Fleck. Entsetzt wirbelte der Schwarzhaarige herum und „scannte“ seinen Zimmernachbarn auf jegliche Verletzungen, doch seltsamerweise fand er keine. „Aber was ist…“ Plötzlich fiel es Harry wie Schuppen von den Augen und er begann laut loszuprusten.“ Nee, nicht im Ernst, oder? Ich mein du hast doch nicht wirklich deine...“ „Meine Tage.“ Draco stand noch immer neben der Spur und wollte einfach nicht wahr haben, was sich gerade herausgestellt hatte. Der Held der Zaubererwelt lag inzwischen schon fast auf dem Boden und hielt sich seinen Bauch, der durch den Lachanfall auf und ab wippte. Erst langsam begriff der Malfoy-Erbe, was er selbst eben gesagt hatte und schieres Entsetzen machte sich auf seinen Zügen breit. „NEIN! Scheiße! Was mach ich denn jetzt?“ Panisch blickte er sich um, als ob er hier in dem Zimmer eine Antwort finden könnte. Harry hatte sich inzwischen etwas beruhigte und versuchte ein erneutes Kichern zu unterdrücken. Natürlich war ihm die Panik in Dracos Augen sowie Stimme nicht entgangen und er wollte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie es sein musste seine Tage zu bekommen. So wie der Blonde ziemlich verloren im Zimmer stand und nicht wusste, was er machen sollte, tat er dem Schwarzhaarigen schon irgendwie leid. Auf einmal fiel dem Grünäugigen auch der rote Fleck auf der Pyjamahose des Mädchenkörpers auf und etwas peinlich berühret drehte er sich zur Seite. Das war dann doch zu viel für ihn. „Ähm…Soll ich Mine für dich fragen, ob sie etwas dagegen hat?“ Wie in Trance nickte der andere. „Ok, dann mach ich das mal schnell…und du, du solltest vielleicht ins Bad gehen und dich waschen und umziehen.“ Wieder bekam Harry nur ein Nicken und verschwand fast fluchtartig aus dem Zimmer. Die Sache war ihm gerade mehr als peinlich gewesen und nun sollte er auch noch Hermine nach Binden fragen. Seinen ganzen Mut zusammen nehmend, klopfte er an ihrer Zimmertür und wartete bis sie öffnete. In der Zwischenzeit hatte Draco es geschafft, ins Badezimmer zu kommen. Er hatte sich gerade etwas beruhigt, als ihm zum ersten Mal der Fleck auf seiner Hose auffiel. Im selben Augenblick machte sein Gesicht einer Tomate Konkurrenz und mit dem Nerven am Ende ließ er sich an der Wand hinunter gleiten, zog seine Beine an und legte seinen Kopf auf die Knie. «Warum zum Barte des Merlin, immer ich?!?» Es dauerte mindestens zehn Minuten, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, sich auszog und unter die Dusche stellte. Das angenehm warme Wasser prasselte auf seine Schulter und floss den Oberkörper über die ausgeprägte Brust entlang hinunter. In diesen wenigen entspannenden Minuten hätte er beinahe vergessen, was mit ihm los war, doch leider klopfte es in diesem Augenblick an der Tür. Natürlich hatte Hermine Harry gleich eine Packung Binden gegeben, als er ihr von dem Problem im Nachbarzimmer erzählt hatte. Allerdings wurde auch sie leicht rot um die Nase. Zum einen, weil es sehr seltsam war mit Harry darüber zu reden und zum anderen, weil sie sich nur zu gut vorstellen konnte wie Dana sich jetzt fühlen musste. Als sie dann aber vorschlug, mit ihr darüber zu reden, schüttelte Harry nur den Kopf. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Draco, der innerlich nun mal immer noch ein Junge war, wirklich mit dem Gryffindormädchen darüber sprechen wollte. Nun hatte Harry soeben an der Badezimmertür geklopft und wartete darauf, dass Draco sie öffnen würde. Als die Tür dann endlich auf ging, musste der Gryffindor kurz schlucken, es bereitete ihm Unbehagen, Draco anzusehen. Trotzdem kam er nicht umhin, einen kurzen Blick auf die blonde Schönheit vor ihm zu werfen. Ihre langen Haare hingen nass über ihr Schultern und um ihren schlanken Körper hatte sie ein großes weißes Handtuch gewickelt. Ihre Augen wirkten verwirrt und sie tat alles um ihn nicht direkt anschauen zu müssen. «Oh man, das muss echt hart für sie…ähm, ich meine, ihn sein» Harry wollte Draco nicht weiter mit seinen Blicken Unmut bereiten, also drückte er ihm schnell die Packung in die Hand und drehte sich weg. Gleich darauf verschwand die Blondine mit einem zaghaften, aber eindeutig dankbaren Lächeln, das Harry allerdings nicht sehen konnte, wieder im Badezimmer. Dieser wusste selbst nicht warum er Draco keinen blöden Spruch an den Kopf geworfen hatte, aber er war sich sicher gewesen, dass dies jetzt völlig fehl am Platz gewesen wäre. Im Badezimmer atmete Draco tief ein und aus. Er wusste nicht warum er den andern angelächelt hatte, auch wenn der es nicht mitbekommen hatte. Vor allem blieb es ihm aber ein Rätsel, wieso der Gryffindor-Goldjunge ihm helfen wollte. Doch er hatte nicht die Nerven, jetzt darüber nachzudenken. Stattdessen betrachtete er die kurze Gebrauchsanleitung an der äußeren Verpackung eingehend. «So schwer kann das ja jetzt nicht sein, schließlich kann jedes Mädchen das und blöd bin ich doch auch nicht!» Etwa zehn Minuten später verließ der Blonde das Bad. Er war fertig angezogen und hatte auch sein „kleines“ Problem in den Griff bekommen. Draco bemerkte dass Harry ihn nervös anblickte und grinste in sich hinein. Obwohl es ihm noch nicht besonders gut ging, versuchte er Haltung zu bewahren und so ruhig, wie möglich zubleiben. „Hey, schau nicht so dumm aus der Wäsche. Du tust gerade so, als ob hier eine Katastrophe passiert wäre.“ Da war er wieder, der selbstbewusste Draco Malfoy, der niemanden an sich heran ließ, zumindest äußerlich nicht. Eigentlich hatte Harry auf diesen blöden Kommentar kontern wollen, doch er war beruhig, dass der Slytherin wieder ganz normal zu sein schien und antwortete stattdessen. „Wenn du meinst. Dann können wir ja endlich runter zum Frühstück gehen.“ „Ich weiß sowieso nicht, warum du auf mich gewartet hast. Gebeten habe ich dich jedenfalls nicht darum.“ Mit diesen Worten und hocherhobenem Haupt schritt der Slytherin Eisprinz an seinem Rivalen vorbei und hinterließ auf dessen Gesicht ein Grinsen. Es schien alles wieder mehr oder weniger normal zu sein. «Hoffentlich muss ich mich nicht mit noch mehr Überraschungen vergnügen» Mit diesem Gedanken folgte der Schwarzhaarige dem Grauäugigen aus dem Zimmer. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So, dass wars. Wenn es euch gefallen hat, könnt ihr mir ja einen Kommmi da lassen^^ *Lieb schau* LG Kapitel 5: Pikulatiopannaron ---------------------------- So und hier ist mein neues Kapi^^ Ist vllt. nicht so spannend wie bisher, aber hoffe es gefällt euch trotzdem. Viel Spaß!!! Pikulatiopannaron Obwohl Draco äußerlich schon wieder locker und gelassen wirkte, war er innerlich ein reines Nervenbündel. Er wusste selbst nicht wie, aber er schaffte es seine Maske aufrecht zu erhalten und sich die Probleme des Morgens nicht anmerken zu lassen. Selbst als die besorgte Hermine auf ihn zukam und sich nach seinem Befinden erkundigte, blieb der Blondschopf cool und schaffte es sogar, ihr ein Lächeln zu schenken. Aber der Malfoy-Erbe wollte einfach nicht mehr Dana, die blonde Schönheit, sein und vor allem hatte er die Nase gestrichen voll, immer nur Gryffindors um sich zu haben. Es war inzwischen schon über eine Woche vergangen, seitdem sich der Grauäugige in ein Mädchen verwandelt hatte und sie hatten noch nicht mal die ersten Zutaten für den Rückverwandlungstrank zusammen. Jeder einzelne Tag für sich, den er bis jetzt so erleben musste, hätte ihm gereicht, aber nein, es schien noch eine ganze Weile so weiter zu gehen. Dieser Morgen war bis jetzt aber der absolute Gipfel gewesen. Zwar hatte er sich geduscht und nun auch die Binde an, aber es war ein widerliches Gefühl. Irgendwie erinnerte es ihn an eine Windel, doch genauer darüber nachdenken wollte er auch nicht. Wie konnten Frauen es nur aushalten, dies alle drei oder vier Wochen durchzumachen? Es blieb ihm ein großes Rätsel. Ein Schauer überkam Draco, als ihm dann auch noch einfiel, dass er diese zweifelhafte Freude wahrscheinlich noch einige Male erleben durfte. Innerlich seufzte er auf, doch seine Maske saß immer noch perfekt. Zwar hatte Harry ihn bis jetzt damit in Ruhe gelassen, doch wollte der Malfoy-Erbe sein Glück nicht herausfordern und dem Schwarzhaarigen keinen Grund liefern, ihn aufziehen zu können. Als Harry und Draco die große Halle betraten, hatten sie freie Sicht auf den Lehrertisch, an dem wie jeden Morgen auch Professor Snape saß. In dem Eisprinzen von Slytherin kochte es vor Wut. « Er wusste es! Er wusste die ganze Zeit über, was mit mir passieren würde und hat es mit keinem einzigen Wort erwähnt. Man, wieso bin ich mit so einem Paten bestraft?» Harry bekam mit, wie die Blondine den Tränkmeister anfunkelte und mit ihren Blicken versuchte zu erstechen. Jetzt war ihm klar, woher Draco diesen tödlichen Blick hatte und umso länger er darüber nachdachte, desto seltsamer fand er es, dass keiner vorher schon darauf gekommen war, dass Malfoy und Snape sich persönlich ziemlich nahe standen. Es war so einleuchtend und logisch, wenn man es sich eine Weile durch den Kopf gehen ließ. Obwohl Draco in regelmäßigen Abständen Bauchschmerzen überkamen, zeigte er nichts davon. So schnell er konnte, aß er auf und wartete dann ungeduldig darauf, dass auch Potter das Essen beendet hatte. Als dies endlich der Fall war, zögerte er erst gar nicht lange, sondern schnappt sich dessen Hand und zog ihn ohne Erklärung aus der Halle. „Sag mal. Hast du sie nicht mehr alle?“ „Klappe zu und nerv nicht.“ Schnappte die Blondine nur forsch. „Weißt du, ich habe wirklich keine Lust mehr, noch länger ein Mädchen zu sein, also gehen wir jetzt zu Severus und fragen ihn, woher wir die Anleitung für meinen Verwandlungstrank bekommen.“ Eigentlich wollte Harry noch etwas erwidern, doch der Ton in Dracos Stimme wirkte so gereizt und autoritär, dass der Schwarzhaarige jeden Kommentar herunter schluckte und nur resignierend den Kopf schüttelte. Nun war er sich sicher, dass der Slytherin durch und durch zum Mädchen mutiert war. Die Hilfe, die die beiden Jungen von dem Tränkemeister erbeten hatten, fiel allerdings ziemlich dürftig aus. Der schwarzhaarige Mann schien in Eile zu sein und während er die immer noch mordlüsternen Blicke seines Patensohnes gekonnt ignorierte, hatte er nur ein einziges Wort für Harry und Draco übrig. „Schulbibliothek“ „Das kann doch nicht sein Ernst sein!“ Schimpfte der Malfoy-Erbe einige Minuten später aufgebracht und wurde daraufhin von der Bibliothekarin, einer älteren, in schwarz gekleideten Frau mit zu einem Dutt gebundenen, grauem Haar, mit einem bösen Blick bedacht. „Ich meine, erst sagt er mir nicht, was alles mit meinem Körper passiert und dann schafft er es nicht einmal, uns einen kleinen Tipp zu geben! Womit habe ich das alles nur verdient? Ich hab doch nie etwas Unrechtes getan! Es ist alles ganz alleine deine Schuld, Potter!“ Harry versuchte den Wutausbruch des anderen so gut es ging zu ignorieren und rollte nur genervt mit den Augen. Gott sei Dank, war außer ihnen niemand in der großen Bibliothek, denn ansonsten wäre spätestens jetzt jedem die Ähnlichkeit zwischen dem Gejammer von Dana und dem von Malfoy aufgefallen. Die beiden hatten heute die ersten zwei Stunden frei, da ihr Zauberkunstlehrer krankt war, doch anstatt ihre freie Zeit zu genießen oder wenigstens mit den Hausaufgaben voranzukommen, mussten sich die Feinde damit begnügen, etwas über ihren wichtigen Trank herauszufinden. Dies war allerdings wesentlich leichter gesagt als getan, denn ihnen fehlte ja sogar ein Name, unter dem sie hätten nachschlagen können. Kurz zusammengefasst: es war hoffnungslos! Neunzig grausame Minuten später hatten sie es endlich geschafft. In einem kleinen, unscheinbaren, grünen Buch hatte Draco die Lösung ihres Problems gefunden oder zumindest die Anleitung dazu. Mit vor Stolz geschwollener Brust hielt er es dem Gryffindor-Goldjungen vor die Nase. Dieser schlug sich nur mit der bloßen Hand aufs Gesicht. Jetzt würde der eigentliche Slytherin noch unausstehlicher sein, als vorher schon. Aber auch auf seinen Zügen ließ sich ein kleines Lächeln blicken. « Bald ist der ganze Spuk endlich vorbei.» Doch das Grinsen verging ihm schnell, als er schon alleine die erste Zutat ablas. Draco war der komische Blick seines Feindes aufgefallen. Er drehte das Buch zu sich und runzelte kurz daraufhin die Stirn. „Was bitte ist eine gelbe Pikulatiopannaron?“ „Ich schätze mal eine Blume oder irgendeine Pflanze, oder was denkst du?“ „Wird schon stimmen und wo bekommen wir die her?“ „Was fragst du mich? Wer ist denn hier das Zaubertrankgenie?“ „Alles kann ich auch nicht wissen, Hohlkopf. Bevor wir hier lange überlegen, versuchen wir unser Glück lieber noch einmal bei Severus.“ „Wenn du glaubst, dass das klappt. Meinetwegen.“ Schon ziemlich gereizt folgte der Grünäugige dem blonden Mädchen erneut nach unten in die Kerker. Seine Hoffnung, von dem Tränkemeister irgendeine brauchbare Information zu bekommen, war gleich null, aber etwas anderes blieb den beiden ja gar nicht übrig. °°° „Ja natürlich sagt mir der Name etwas. Ich benutze sie hier für einige Tränke, aber sie ist aufgebraucht.“ „Was?!?“ „Sind sie beide taub? Es ist nichts mehr da. Ich habe schon eine neue Bestellung aufgegeben, allerdings wird die Lieferung vor nächstem Monat sicher nicht eintreffen.“ Die Schüler starrten ihren Zaubertränke-Professor ungläubig an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder etwa doch? „Jetzt schauen sie gefälligst nicht so selten dämlich aus der Wäsche!“ „Und was sollen wir ihrer Meinung nach machen?!?“ Schnappte Harry wütend. “An ihrer Stelle würde ich sofort meinen Ton ändern, Mr. Potter.“ Severus funkelte den Gryffindor-Goldjungen vernichtend an. Dieser drehte seinen Kopf nur etwas zur Seite. Es fiel ihm wirklich schwer sein Temperament zu zügeln. „Und wegen der Pflanze bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig, als zu warten. Das heißt, soweit ich weiß, wächst diese Blume auch im Verbotenen Wald, allerdings wissen sie ja beide, dass es verboten ist, sich dort hinein zu bewegen. Also einen schönen Tag noch.“ Und schon wieder ließ der Tränkemeister die zwei Schüler einfach stehen. Diese blickten ihrem Lehrer nur wütend nach, doch dann erhob Harry, allerdings wesentlich leiser als noch vor einigen Minuten, seine Stimme. „Und was genau hat Snape damit gemeint?“ „Womit?“ „Na ja, er hat extra erwähnt, dass die Pflanze auch hier blüht, wollte er uns damit sagen, dass wir sie finden sollen?“ „Unsinn, er hat das nur erwähnt um uns beide in den Wahnsinn zu treiben, weil er weiß, dass es verboten ist, dort hinein zugehen. Mein Patenonkel ist ein echter Sadist!“ „Und wenn wir es einfach anders interpretieren?“ „Hä?“ Draco stand gerade ziemlich auf der Leitung und verstand nicht, was ihm der Grünäugige damit sagen wollte. Dieser verdrehte nur die Augen. „Jetzt stell dich doch nicht so blöd an. Was ist, wenn wir einfach glauben würden, dass Snape uns mit dem Satz inoffiziell sagen wollte, dass wir die Blume selbst finden sollen? Dann könnten wir ohne schlechtes Gewissen (welches wir sowieso nicht hätten) losgehen, sonst bleibt uns nur noch, einen Monat zu warten, um überhaupt zu beginnen und soweit ich sehen kann, dauert die Zubereitung sowieso ziemlich lange.“ „Also bleibt uns im Klartext gar nichts anders übrig, als in den Wald zu gehen und sie zu suchen. Das willst du doch eigentlich damit sagen, oder? ...Oh man, das heißt dann wohl auch, dass wir zusammen arbeiten müssen...?“ „Ja... da führt wohl kein Weg dran vorbei.“ Die beiden Feinde seufzten gleichzeitig auf, sie wussten jetzt schon, wie anstrengend ihr Ausflug werden würde, aber ändern konnten sie auch nichts an ihrer Situation. „Dir ist aber hoffentlich klar, Potter, dass das Ganze nur eine Art Zweckgemeinschaft ist und niemand außer uns etwas darüber erfahren wird, oder? Ich meine, wie würde das denn aussehen? Ich, ein Aristokratensohn, arbeite zusammen mit einem Halbblut wie dir.“ „Malfoy, reg dich ab und glaub mir, ich bin wirklich nicht erpicht darauf, dass irgendjemand davon erfährt!“ „Dann ist ja gut. Ich geh wieder in die Bücherei, um mehr über diese blöde Pflanze herauszubekommen und du kannst dir meinetwegen schon mal überlegen, wie wir ungesehen aus dem Schloss raus kommen.“ Schon wieder war die Stimme aus dem Mädchenmund sehr autoritär, doch Harry war dies ziemlich egal, denn für seine Aufgabe musste er nicht einmal etwas tun, da er schon ganz genau wusste, wie sie hier raus kommen würden. Im Gegensatz dazu durfte Draco jetzt Bücher wälzen und dies hinterließ ein Gefühl der Genugtuung bei Harry, schließlich hatte er dem Frettchen das Schlamassel überhaupt zu verdanken. °°° Es war schon lange dunkel geworden und der Vollmond, der Harrys Meinung nach wesentlich heller strahlte als sonst, leuchtete genau in das Zimmer der beiden Jungen. Inzwischen war es schon Mitternacht und Harry kramte in seinem Koffer nach dem Tarnumhang, den ihm sein Vater hinterlassen hatte. Nachdem ihn der Schwarzhaarige aus den Tiefen der Tasche gezogen hatte, betrachtete er ihn reumütig. James hätte sicher nicht gewollt, dass ein Malfoy jemals etwas über dieses Geheimnis erfuhr und wahrscheinlich wäre auch Sirius an die Decke gegangen. Doch er hatte keine andere Wahl, als es dem Jungen, der in dem Nachbarbett so seelenruhig schlief, zu erzählen und zu hoffen, dass der Malfoy-Erbe wenigstens soviel Ehrgefühl besaß, um das Ganze für sich zu behalten. Falls dies allerdings nicht zutreffen sollte, würden dem Gryffindor sicher mehr als genug Möglichkeiten einfallen, um es dem anderen heimzuzahlen. Aber es brachte sowieso nichts, jetzt den Teufel an die Wand zu malen, also stand Harry langsam auf und ging hinüber zu dem grünen Bett, um seinen kurzfristig ernannten Partner zu wecken. Dieser war so hundemüde gewesen, als er am frühen Abend aus der Bücherei gekommen war, dass er nicht mal zum Abendessen mitgekommen, sondern sofort eingeschlafen, war. Der Gryffindor musste sich allerdings neidlos eingestehen, dass Draco, dafür dass er ein Slytherin war, wirklich gute Arbeit geleistet hatte. Bevor sich die Blondine auf das Bett geworfen und sich seit dem nicht mehr gerührt hatte, hatte sie ihm nämlich noch ein zusammengeschriebenes Blatt mit den Eigenschaften der Pikulatiopannaron in die Hand gedrückt. Noch hatte er es nur überflogen, aber was er bis jetzt gesehen hatte, war wirklich ausführlich gewesen. Bei dem Himmelbett angekommen, legte Harry seine Hand auf die Schulter des Mädchenkörpers und schüttelte sie vorsichtig. Eigentlich hatte er seinen Erzfeind brutal aus dem Schlaf rütteln wollen, doch als er das schlafende Mädchen so vor sich sah, brachte er es einfach nicht fertig. «Jetzt spinne ich völlig! Gewissensbisse, weil ich Malfoy erschrecken wollte... oh Gott, davon darf echt niemand etwas erfahren. Wenn Ron das wüsste, wäre ich dran!» Gähnend schlug die Blondine langsam die Augen auf und blickte dem Gryffindor verständnislos in die Augen. „Was`n los?“ nuschelte sie verschlafen und rieb sich über das ganze Gesicht. „Wir müssen langsam mal los.“ „Ach ja...stimmt. Also auf geht’s.“ Bis Draco seine Worte allerdings realisiert hatte, dauerte es noch gute fünf Minuten, denn der Grauäugige war wirklich todmüde. „Hast du dir eigentlich überleget, wie wir am Besten aus dem Schloss kommen?“ „Klaro, kein Problem. Aber du musst mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst.“ „Man, Potter, was soll dieses Kindertheater? Ich will endlich los!“ „Zuerst musst du es versprechen.“ Wiederholte der Schwarzhaarige. Er wusste wie kindisch sich seine Worte in den Ohren von Draco anhören mussten, doch das Geschenk seines Vaters war ihm überaus wichtig und er wollte nicht, dass die ganze Schule darüber Bescheid wusste. „Herr Gott.. meinetwegen. Ich verspreche dir, nichts von deinem kleinen Geheimnis zu verraten. Zufrieden?“ Die Stimme Dracos klang zutiefst genervt, doch in seinen Augen funkelte es amüsiert auf. «Scheint Potter ja ganz schön wichtig zu sein. Wenn das Geheimnis so toll ist, muss ich mich wahrscheinlich richtig geehrt fühlen, wenn er es mir gleich zeigt.» Auch wenn die Gedanken des Mädchens nur sarkastisch gemeint waren, blieb ihr doch der Mund offen stehen, als Harry ihr seufzend seinen Tarnumhang vor die Nase hielt. „Das ist... du hast... aber woher...?“ Mit kugelrunden Augen bestaunte der Malfoy das seltene Stück. Seine kalte Maske hatte er für diesen Augenblick völlig vergessen, denn selbst seinen Eltern, die so viel Geld und Macht hatten, war es bis heute noch nicht möglich gewesen, in den Besitz einer dieser Umhänge zu kommen. „Na gut, ich gebe es zu. Ich versteh deine Bedenken, mir etwas darüber zu erzählen. Aber musst keine Angst haben, Potty. Wenn ein Malfoy etwas verspricht, dann hält er sich auch daran.“ Harry konnte nicht umhin, dem Blondschopf ein dankbares Lächeln zu schenken und für einen kurzen Moment erwiderte der dieses sogar, doch schnell verschwand es wieder hinter seiner kalten Maske. „So, dann lass uns endlich los gehen. Wir sind sowieso schon viel zu spät dran“ Mit diesen Worten fuhr sich Draco noch einmal unsicher durch die langen, blonden Haare, wand sich dann aber einfach um, ging bis zur Tür und wartete darauf, dass ihm der Schwarzhaarige folgte. Zum ersten Mal empfand Harry keine absolute Abneigung gegen den Slytherin, sondern war ihm wirklich zutiefst dankbar. Noch nie zuvor hatte er Draco als „normalen“ Menschen gesehen, sondern war immer der Überzeugung gewesen, dass er nur gemein und hinterhältig sein konnte. Doch jetzt war wenigstens für einen kurzen Augenblick ein anderer Draco zu sehen gewesen. Diese Tatsache erstaunte den Gryffindor genauso sehr, wie sie ihn erleichterte, warum konnte er allerdings nicht sagen. Zufrieden mit der Welt ging er dem blonden Mädchen hinterher und warf seinen Umhang über sich und Dana. „Hast du dir schon den Zettel, den ich dir gegeben habe, durchgelesen?“ „Ähm... na ja... um ehrlich zu sein... “ „Also nicht... war ja klar. Ok, wenn wir draußen sind, kann ich das Wichtigste für dich zusammenfassen. Geht wahrscheinlich wesentlich schneller.“ „Ja, gut... Danke.“ Diese Worte auszusprechen, fühlte sich komisch an, aber seltsamerweise hatte Harry sie wirklich ernst gemeint. „Schon gut, vergiss es, das tu ich sowieso nur für mich.“ Dicht aneinander gedrückt, schlichen die zwei so unterschiedlichen Schüler durch das große Schloss. Es war gar nicht so leicht, die ganze Zeit über still zu sein, denn andauernd stießen die beiden aneinander und Harry war Draco schon das eine oder andere Mal auf die Füße getreten. Endlich hatten sie es geschafft und kaum, dass sie auf den Hogwartsländereien waren, schob sich Draco so schnell es ging den Umhang vom Körper. „Einmal und nie wieder!“ „Vergiss nicht, wir müssen so auch noch zurückkommen.“ „Wenn wir bis dahin noch leben, heißt das.“ „Wie optimistisch... echt super!“ „Nein, nur realistisch.“ Genervt schüttelte Harry den Kopf. „Wenn du so denkst, warum machst du das hier überhaupt.“ „Ist doch logisch, aus demselben Grund wie du. Es ist wahrscheinlich wesentlich besser tot zu sein, als weiter mit dir ein Zimmer zu teilen.“ „Idiot!“ „Schwachmat!“ Eine ganze Weile funkelten sich die beiden Rivalen böse an, doch dann gab Harry schlussendlich nach. „Wir haben abgemacht zusammen zuarbeiten, also sollten wir das jetzt auch tun, sonst bleibst du gezwungenermaßen noch länger ein Mädchen und ich werde dich nie mehr los!“ „Hast ja Recht. Grausame Vorstellung.“ Ohne ein weiters Wort mit einander zu wechseln, schritten Harry und Draco die letzten hundert Meter auf den Verbotenen Wald zu. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach. «Oh man, das kann ja was werden. Wenn ich bedenke, wie Malfoy in der ersten Klasse einfach schreiend davongelaufen ist, bin ich mir wirklich nicht sicher, ob wir es überleben werden. Hoffentlich hat er sich in der Zwischenzeit etwas gebessert.» «Verdammt! Potter ist doch wirklich nur ein Klotz am Bein, auch wenn ich zugeben muss, dass die Sache mit dem Tarnumhang schon ganz nützlich war... egal. Aber das Problem mit meinen Tagen ist wirklich nicht hilfreich. Ich könnte echt losschreien! Nie wieder werde ich sagen, dass es Mädchen leichter als Jungen haben...» Einige Schritte vor dem Wald blieb Draco wieder stehen und drehte sich zu dem Gryffindor um. „Also, pass auf Potter. Die Blume, die wir suchen, blüht nur in der Nacht, ihre Blütenfarbe ist gelb und sie wächst am Besten in feuchten, sumpfigen Gebieten, also eher in der Mitte des Waldes. Wenn du sie pflücken möchtest, musst du gut aufpassen, denn sie hat Dornen, die bei Berührung Gift absondern. Hast du die wichtigsten Punkte begriffen?“ „Ja, ich denke schon. Wir sollten uns endlich beeilen.“ In dem Augenblick, in dem Harry und Draco die ersten Bäume hinter sich ließen, brach absolute Finsternis über sie herein. Die Bäume verschluckten jegliches Licht und nur mit Mühe und Not konnte sie ihre Zauberstäbe in den Tiefen ihrer Roben finden. Die beiden Schüler sprachen gleichzeitig die Worte „Lumos“ und die Spitzen ihrer Zauberstäbe begannen zu glühen. Das Licht, welches sie spendeten, war allerdings nur schwach und wurde schon nach wenigen Metern Entfernung von der Dunkelheit verschluckt. Blätter und kleine Äste knirschten unter den Füßen der Jungen und der leise Wind, der durch die Zweige der Baumkronen rauschte, hörte sich wie ein weit entfernter Klagelaut an. Umso weiter sie in den Wald eindrangen, desto unbehaglicher wurde Harry und desto öfter dachte er daran, dass es wahrscheinlich sinnvoller gewesen wäre, diesen einen kleinen Monat zu warten. Natürlich versuchte er sich aber nichts anmerken zu lassen, schließlich wollte er vor Malfoy nicht wie ein Feigling dastehen. Hätte sich der Gryffindor nicht so darauf versteift, nichts von seiner Angst zu zeigen, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass es dem Mädchen neben ihm nicht wesentlich besser ging und dass auch sie sich sehr zusammenreißen musste, um nicht einfach umzudrehen. Obwohl Harry nun schon wirklich oft in diesem verfluchten Wald herumgeirrt war, war es diesmal ein ganz anders Gefühl als bisher. Sonst war er immer mit seinen besten Freunden hier gewesen, bei denen er wusste, er konnte sich blind auf sie verlassen. In diesem Fall allerdings, musste er seinem sonst größten Rivalen vertrauen und hoffen, dass der ihn, wenn es Probleme gab, nicht einfach alleine lassen würde. Genau dieselben Ängste beschlichen auch Draco. Selbst wenn niemand etwas davon wusste, waren er, Blaise und Pansy schon öfters hier herumgewandert und hatten so einige Abenteuer erlebt. Hätten sie gewusst, dass der jeweils andere dasselbe Problem hatte, wäre dem Slytherin sowie auch dem Gryffindor wahrscheinlich um einiges wohler zu Mute gewesen, doch sie waren beide so mit sich beschäftigt, dass es dafür gar keine Chance gab. °°°°°°°°°°°°°°° Hoffe euch hat es gefallen und ihr hinterlasst mir einen Kommi^^^ LG mara Kapitel 6: Im verbotenen Wald ----------------------------- Hey Leute, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber das Praktikum war richtig anstrengend. Hoffe es gefällt euch. Wie immer viel Spaß beim Lesen^^ IM VERBOTENEN WALD Wortlos liefen die beiden Schüler nebeneinander her. Keiner von ihnen wusste es genau, aber es schien schon über eine Stunde vergangen zu sein, seitdem sie den Wald betreten hatten. Die Dunkelheit hüllte sie von allen Seiten ein und trotz ihrer Lichtzauber, konnten sie keine drei Meter weit sehen. Obwohl Harry sowie auch Draco einige Male erschrocken stehen geblieben waren, weil seltsame Geräusche die Stille der Nacht durchbrochen hatten, war ihnen bis jetzt noch Nichts über den Weg gelaufen. Und diese Tatsache beunruhigte die beiden Rivalen gleichermaßen. Außer den ungewöhnlichen Lauten schien der Wald wie ausgestorben. „Nichts“ flüsterte Harry nervös. „Hast du bis jetzt irgendetwas Lebendiges gesehen?“ „Nein, ich denke mal du auch nicht. Es wirkt so, als ob alles in der Umgebung tot wäre und umso näher wir der Mitte kommen, desto komischer fühle ich mich.“ „Ja stimmt. Es ist, als ob die ganzen Wesen vor irgendetwas Angst hätten.“ „Na ganz toll und anstatt, wie der Rest, klug genug zu sein, um das Weite zu suchen, gehen wir auch noch genau darauf zu.“ Draco raufte sich die Haare und blickte sich nervös um, obwohl er wusste, dass er sowieso nichts sehen konnte. „Oh man, echt typisch, ganz ohne Vorbereitung mitten in der Nacht eine Expedition in den verbotenen Wald zu unternehmen. Hätte mich nicht jemand davon abhalten können? Wie hast du es überhaupt geschafft, mich dazu zu überreden?“ „Wieso? Das ist ja wohl ganz genauso deine Schuld! Du hast es ja nicht mehr ausgehalten, mit mir ein Zimmer zu teilen.“ „Komm schon, als ob du es freiwillig geteilt hättest und wie schon gesagt, ist der Tod immer noch besser, als so weiter zu leben.“ „Na also, warum beschwerst du dich dann überhaupt, Frettchen?“ „Weißt du was, vergiss es einfach, Narbengesicht!“ Erneut brach ein unangenehmes Schweigen unter den beiden Schülern aus und sie gingen angespannt weiter. Unmerklich zuckte der Malfoy-Erbe auf einmal zusammen und musste tief durchatmen. Ein unerwartetes Stechen hatte sich plötzlich in seinem Unterleib breit gemacht. Langsam hob er die Hand und drückte sie vorsichtig gegen seinen Bauch. Harry lief zwei Schritte vor dem Blondschopf und hatte deshalb nicht bemerkt, was passiert war. Draco war dies nur Recht, immerhin wollte er dem anderen nicht zeigen, wie er sich fühlte. Schon wieder fragte er sich, wie Mädchen das nur aushielten. Nicht nur dass die Schmerzen ganz schön stark waren, sie kamen auch immer so unerwartet. Als sich das Stechen noch einmal verstärkte, musste Draco die Augen zusammenkneifen und biss sich leicht auf die Unterlippe. Genauso schnell wie der Schmerz gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Innerlich atmete die Blondine erleichtert auf und bemühte sich wieder Anschluss zu finden, denn nun war Harry doch schon einige Meter vor ihm. So gingen sie eine ganze Weile geradeaus und die beiden Jungen waren schon wieder völlig in ihren eigenen Gedanken versunken, als plötzlich ein Schatten nur wenige Meter vor ihnen über den kleinen Trampelpfad huschte. Erschrocken blieben der schwarzhaarige Junge und die Blondine wie erstarrt stehen. „Was war das?“ Die Panik, die in der Stimme des Grauäugigen mitschwang, war unüberhörbar. Draco konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was da gerade über den Weg gehuscht war. Leicht begann er zu zittern und schwang seinen Zauberstab einmal in alle Richtungen. Harry war zu geschockt, um dem anderen zu antworten. Er starrte immer noch auf die Stelle, an der er das Wesen gesehen hatte. Und genau das war es, was ihn so eine Angst machte. Sie hatten es zwar gesehen, aber nicht gehört. Weder als es gekommen war, noch als es wieder verschwand. Es hatte sich absolut lautlos bewegt und wäre es nicht in den Schein der Zauberstäbe geraten, wäre es ihnen noch nicht einmal aufgefallen. Wer wusste also, was sich noch so alles um sie herum verbarg. Trotz dieser leisen Fortbewegung, schien es sehr korpulent und kräftig gebaut zu sein. Keine gute Kombination. Vorsichtig gingen die Jungen weiter. Sie hatten Angst, das war unbestreitbar und vor Anspannung hielten beide sogar die Luft an. Als sie sich gerade vom ersten Schrecken erholt hatten, sprang das Wesen noch ein zweites Mal direkt neben sie und verschwand genauso schnell wie es gekommen war. Draco entfuhr ein leiser Schrei und gleichzeitig ließen die Schüler geschockt ihre Zauberstäbe fallen. Das Licht erlosch und um sie herum herrschte absolute Finsternis. Ohne darüber nachzudenken griff die Blondine nach dem Arm von Harry und klammerte sich daran fest. Auch der schwarzhaarige Junge wurde von Panik erfasst und war richtig froh über die Aktion seines eigentlichen Erzfeindes. Zitternd und schwer atmend standen sie noch eine ganze Weile unbeweglich an ihrem Platz. Erst als sie wieder einigermaßen klar denken konnten und sich wirklich nichts mehr zu rühren schien, erwachten sie aus ihrer Erstarrung. In diesem Augenblick bemerkte Draco auch, dass er sich immer noch an Harry festhielt, ließ ihn sofort los und wandte sich peinlich berührt ab. Für den grünäugigen Gryffindor wäre jetzt der ideale Moment gewesen, um einen blöden Witz zu reißen, doch die Situation erschien ihm zu ernst und er konnte den Blondschopf neben sich sogar verstehen. Wortlos tastete er auf dem dreckigen Erdboden, hob die beiden Zauberstäbe auf und hielt dem Malfoy-Erben seinen vor's Gesicht. Dankbar nahm der Grauäugige ihn entgegen und sprach wieder „Lumos“, Draco brauchte noch einige Minuten, um sich wieder zu sammeln, doch dann ergriff er das Wort. „Wir…wir sollten endlich weitergehen.“ Harry nickte nur und der Slytherin sprach weiter. „Konntest du erkennen, was das für ein Vieh gewesen ist?“ „Nein und ich glaube, ich möchte es auch gar nicht wissen. Du etwa?“ „ Nee, nicht wirklich.“ Der Slytherin schmunzelte innerlich. Harry hatte seine Gedanken ziemlich genau auf den Punkt gebracht. Obwohl es in der letzten Zeit schon öfters der Fall gewesen war, konnte Draco sich einfach nicht daran gewöhnen, dass er und Potter sich bei manchen Themen völlig einig waren. Langsam setzten sie sich erneut in Bewegung, dieses Mal allerdings noch wesentlich behutsamer. Sie versuchten sich nicht erneut überraschen zu lassen und horchten in die Nacht hinein, doch erschreckenderweise war das Ergebnis wie auch schon zuvor Stille. Obwohl Draco versuchte die beiden Vorfälle zu vergessen, kamen sie immer wieder in seinen Gedanken hoch. Am meisten dachte er darüber nach, ob es nur ein ganz harmloses Tier gewesen war oder vielleicht doch etwas, das ihnen noch gefährlich werden konnte. Es konnte ja zum Beispiel sein, dass das Wesen sie nur nicht angegriffen hatte, weil sie zu zweit waren und versuchte sie jetzt irgendwie zu trennen. Die Vorstellung daran, dass was immer es jetzt auch gewesen war, noch immer im dichten Gebüsch auf sie lauerte, ließ ihm kalte Schauer über den Rücken laufen. Draco begann etwas schneller zu atmen und Harry, der gerade ebenso nervös war, entging diese Tatsache nicht. „Alles in Ordnung mit dir?“ Fragte er leise. Verwundert drehte sich der Blondschopf zu dem grünäugigen um, nickte dann aber leicht. „Ja… es geht schon. Hauptsache wir kommen hier schnell wieder heraus.“ „Ganz deiner Meinung.“ Auch Harry ging es nicht sonderlich gut und die wenigen Wortwechsel mit Draco halfen ihm wenigstens ein bisschen sich zu beruhigen, vor allem da er wusste, dass es nicht nur ihm so ging. Er hatte Draco zwar gesagt, dass er nichts gesehen hatte, aber dass stimmte nicht ganz. Er hatte nicht viel erkennen können, doch Harry war sich sicher, Umrisse gesehen zu haben. Das Wesen sah wie eine große, stämmige Bestie aus, sie hatte eckig und hart wie Stein gewirkt, doch das konnte auch reine Einbildung gewesen sein. Was dem Gryffindor aber auf jeden Fall aufgefallen war, waren die angewinkelten Flügel gewesen und er hatte Draco nur nichts erzählt, um ihn nicht noch weiter zu beunruhigen. Schnell versuchte er, den Gedanken von sich zu schieben. Es half nichts, wenn er jetzt begann, sich den Kopf zu zerbrechen und unachtsam wurde. Ein großer querliegender Baumstamm versperrte ihnen den Weg. Harry wunderte sich immer wieder, was es hier für Monsterbäume gab, denn ohne Hilfe würde er es nicht schaffen, da herüber zu klettern und eine andere Möglichkeit blieb ihnen nicht, wenn sie auf dem kleinen Pfad bleiben wollten. Draco musste genau den gleichen Gedanken gehabt haben, denn ohne zu zögern schritt er ganz an den Baum heran und deutete Harry an, er solle eine Räuberleiter machen. Im ersten Augenblick war der Schwarzhaarige ziemlich sauer und verstand nicht, warum ausgerechnet er unten sein sollte, doch dann fiel ihm wieder ein, das Draco ja zurzeit einfach wesentlich schwächer war als er. Seufzend stellte er sich neben die Blondine und half ihr nach oben. Dort angekommen streckte sie ihrerseits eine Hand nach ihm aus und zog ihn zu sich hinauf. Natürlich hätten die beiden auch zaubern können, allerdings waren sie zu einem stummen Einverständnis gekommen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Auf der anderen Seite rutschten sie wieder herunter und setzten ihren Weg fort. Draco schluckte schwer, als ihm plötzlich der wütende Gesichtsausdruck seinen Vaters im Geist erschien. «Wenn er jemals erfährt, dass ich mit Potter zusammengearbeitet habe, bin ich tot!» Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen und Harry wusste nicht einmal genau, warum sie gerade diesen Weg gingen. „Ähm…Draco wieso gehen wir eigentlich ausgerechnet hier entlang?“ Etwas überrascht, dass Harry ihn mit Vornamen ansprach, brauchte der Blonde einige Momente um die Frage zu realisieren, doch dann begann er leicht zu grinsen. „Du weißt nicht, warum wir hier entlanggehen und folgst mir, ohne ein einziges Wort zu sagen? Oh man Potter, du bist nicht mehr zu retten.“ Obwohl die Stimme des Malfoy-Erben vor Hohn nur so triefte, hatte sie gleichzeitig etwas an sich, dass wie ein eher nicht ernst gemeinter Scherz klang und Harry etwas versöhnlicher stimmte. Noch bevor er sich irgendwie rechtfertigen konnte, sprach Draco auch schon in einem wesentlich sachlicheren Ton weiter. „Ich habe dir doch erzählt, dass die Pflanze, die wir suchen nur in sumpfigen Gebieten blühen kann, oder?“ Der Grünäugige nickte leicht, gab allerdings keine weitere Antwort und der Grauäugige fuhr fort. „Die feuchtesten Gebiete des Waldes liegen in seiner Mitte und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass uns dieser Pfad auf schnellstem Wege dahin führt.“ „Oh, ach so.“ „Was für eine intelligente Antwort, aber lassen wir das jetzt lieber und konzentrieren uns auf die Aufgabe. Wenn du genau darauf achtest, merkst du schon, dass der Boden weicher wird, also kann es gar nicht mehr so weit sein.“ Verstehend nickte Harry erneut und folgte dem Slytherin weiter geradeaus. Umso tiefer sie in den Wald eindrangen, desto matschiger wurde der Bonden und irgendwann verschwand der Weg völlig. Nun begann eine sumpfige Ebene und es fiel den Schülern schwer, ihre Schuhe und Beine aus dem Schlamm zu befreien. Umso länger sie gingen, desto stärker wurde Harrys Befürchtung, mit diesem Ausflug einen wirklich großen Fehler begangen zu haben. Während der Held der Zaubererwelt noch an ihrem Plan zweifelte, war ihm nicht aufgefallen, dass Draco stehengeblieben war und er lief genau in ihn hinein. Dieser ließ ein Schnauben vernehmen, sagte sonst aber nichts, sondern zeigte mit der Hand gerade aus. Höchstens zwanzig oder dreißig Meter vor ihnen leuchtete ein gelber Punkt in der Dunkelheit hell auf. „Das ist sie?“ Obwohl Harry die Antwort eigentlich schon wusste, wollte er es lieber sicher wissen und wartete darum ein kleines Nicken von dem Slytherin ab. „Ja, wir haben sie gefunden. Das Frage ist nur noch, wie wir am Besten an sie heran kommen. Hier wird der Sumpf stetig tiefer und bis dahin können wir nicht mehr laufen.“ „Dann wird uns wohl keine andere Wahl bleiben als zu zaubern, oder?“ „Denke ich auch.“ „Und was für einen nehmen wir?“ „Jetzt nerv nicht so, Potter, und lass mich wenigstens für einen kurzen Augenblick nachdenken.“ Beleidigt blickte Harry das Mädchen an, hielt aber wirklich den Mund. Auch er überlegte, welcher Zauber sich in diesem Fall am Besten eignen würde, aber es wollte ihm nichts Wirkliches einfallen. Plötzlich schlug Draco sich mit der flachen Hand vor die Stirn und löschte das Licht seines Zauberstabes, bedeutete Harry aber, seinen weiter scheinen zu lassen. „Wie konnten wir denn so einen leichten Zauber übersehen?“ Dann watete er noch ein wenig tiefer in den Sumpf und richtete seinen Stab auf den kleinen leuchtenden Punkt. Während er einen kleinen Schlenker machte, rief er laut die Worte „Accio, Pikulatiopannaron.“ Im selben Augenblick schoss der Lichtpunkt in die Höhe und begann langsam auf die beiden Schüler zuzufliegen. In der Zwischenzeit riss Draco seine Bluse kaputt, um die Blume in einem Stofffetzen einwickeln zu können. Im ersten Moment verstand Harry überhaupt nicht, für was das nötig war, doch dann vielen ihm die Worte Dracos wieder ein und dass die Pflanze ja giftig war. Nachdem er sie in seiner Jackentasche endlich verstaut hatte, ließ er wieder Licht erscheinen und wollte sich erleichtert zum Gehen umwenden. Doch im selben Moment blieb er wie zur Salzsäule erstarrt stehen. Der Schein der beiden Stäbe fiel direkt auf das Wesen, was ihnen vorher auf dem Weg begegnet war. Es rührte sich nicht, aber man konnte seine Wut förmlich spüren. Es war groß, sehr groß. Draco schätzte es auf mindestens 3 Meter hoch und 2 Meter breit. Es stand auf allen Vieren und nun war Harry sich sicher, sich nicht verschaut zu haben. Sein ganzer Körper war aus etwas ähnlichem wie Stein und die Flügel, die jetzt ausgebreitet waren, hatten sicher eine Spannweite von jeweils 2.5 Metern. Aus seinem Maul ertönte ein Geräusch, das wie ein lautes Knurren klang. Panisch blickte der schwarzhaarige Gryffindor zu seinem Erzfeind hinüber und flüsterte so leise wie möglich. „Was ist das?“ „Ein…ein Gargoyle.“ °°°°°°°°°°°° So das wars^^ Hoffe es hat euch gefallen und ihr schreibt mir Kommis!!!!! Kapitel 7: Rettung in letzter Sekunde ------------------------------------- So hier ist das neue Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch =) Schreibt mir Kommis!!!!!!!!!!!! *sabber*^^ Viel Spaß!!! RETTUNG IN LETZTER SEKUNDE „Nein, dass kann nicht sein. Die sind doch gar nicht real.“ „Potter! Wie lange lebst du schon hier? Langsam solltest du doch endlich gelernt haben, dass es so ziemlich alles gibt und sei gefälligst nicht so laut, sonst regst du es vielleicht noch weiter auf.“ Noch immer blickte sie das Wesen wütend an, aber es bewegte sich keinen Zentimeter. „Was machen wir jetzt?“ Krächzte Harry heiser. „Wir werden jetzt ganz langsam rückwärts gehen, bis der Sumpf zurück geht und wir uns wieder frei bewegen können. Sobald das der Fall ist, rennen wir los. Verstanden?“ Obwohl die Stimme von Draco zitterte und nur einem Flüstern glich, musste Harry sich nicht sonderlich anstrengen, um sie zu verstehen. Schritt für Schritt versuchten die beiden so langsam und unauffällig wie möglich nach hinten zu weichen. Allerdings war das leichter gesagt als getan, denn ihre Beine waren immer noch von dem dickflüssigen Sumpf umgeben und dies machte das Laufen unerbittlich schwer. Nur Stückchen für Stückchen wurde der Schlamm weniger und der Gargeul begann jetzt schwerfällig und genau so langsam, wie sie sich rückwärts bewegten, auf sie zu zuschreiten. Harrys Herz rutschte ihm augenblicklich in die Hose und auch Draco schien es nicht besser zu gehen, denn er versuchte seine Schritte verzweifelt zu beschleunigen. Doch es wollte ihm einfach nicht so richtig gelingen. Der Schlamm ließ ihn fast feststecken und es kostete ihn die größte Mühe überhaupt voranzukommen. Erneut ließ das Wesen ein bösartiges Knurren ertönen. Es schien für ihn ein leichtes zu sein, den Sumpf zu durchqueren und während es noch so langsam vorwärts schritt, schien es die beiden Jungen mit einem fast grinsenden Gesicht verspotten zu wollen. Es hätte ja auch einfach fliegen können, aber es schien sich einen Spaß daraus zu machen, die Jungen auf diese Weise zu jagen. Harry wurde heiß und kalt. Was sollten sie jetzt nur machen? In einem verzweifelten Versuch, das Ganze lebendig zu überstehen, löschte er das Licht seines Zauberstabs und griff an, bevor Draco ihn noch davon abhalten konnte. Doch der Zauber prallte ab. Mit großen Augen betrachtete der Schwarzhaarige den Gargoyle, den der Fluch nicht einmal gekitzelt zu haben schien. „Du Idiot!“ Draco wirkte gleichermaßen sauer, wie auch ängstlich. „Was weißt du eigentlich? Ein normaler Zauber macht es höchstens wütend.“ „Woher sollte ich das denn wissen? Ich hab dir doch gesagt, dass ich bis heute noch nie so einen gesehen habe.“ Darauf wusste der Blonde nichts mehr zu sagen. Immer wieder blickte er nervös zu dem Wesen, das nur darauf zu warten schien, dass sie ihre Unterhaltung beendeten. Plötzlich fühlte er, dass der Boden deutlich härter wurde und atmete erleichtert aus. Harry schien es in seiner Panik noch gar nicht mitbekommen zu haben und darum stupste er ihn leicht an. Es dauerte eine Weile, bis der Grünäugige verstanden hatte, was der andere wollte, doch dann grinste er erschöpft. Wenigstens gab es einen kleinen Lichtblick für sie. Der Blondschopf flüsterte so leise, dass selbst Harry seine Schwierigkeiten damit hatte, ihn zu verstehen, aber so konnten sie sich wenigstens sicher sein, dass das auf sie zu kommende Steinmonster nichts hören würde. „Ich zähle bis drei. Dann laufen wir beide gleichzeitig los, versanden.“ Kaum merklich nickte der Gryffindor. „Ok…1…2…“ Draco atmete noch einmal durch. „…3!“ In diesem Moment stieß der Gargoyle einen grellen Schrei aus, der Harry vor Schrecken wie erstarrt stehen bleiben lies. Draco hatte dieses kleine Problem bemerkt und auch sofort geschaltet. Er wusste, dass sie hier so schnell wie möglich weg mussten. Ohne lange darüber nachzudenken, packte der das Handgelenk des Schwarzhaarigen und rannte los. Erst nach dem der Gryffindor einige Meter von dem Grauäugigen Mädchen mitgeschleift wurde, realisierte er, was eigentlich los war und begann nun seinerseits zu laufen. Haken schlagend rannten die Schüler durch den Wald und versuchten hinter den Bäumen Schutz zu suchen. Für einen kurzen Augenblick störte nur das Flügelschlagen der Bestie die Stille der Nacht, doch plötzlich war auch dieses Geräusch verstummt und sie hörten überhaupt nichts mehr. Schwer atmend stützte Harry die Hände auf seinen Oberschenkeln ab und schnappte nach Luft. Draco hatte sich wenige Meter entfernt gegen einen Baum gelehnt. Als er noch in seinem Jungenkörper gesteckt hatte, war so ein Sprint nicht halb so anstrengend gewesen. „Haben wir es abgehängt?“ Harry wusste nur zu gut, wie naiv seine Frage war, aber ein kleiner Teil in ihm hoffte immer noch, dass sie mit einem „ja“ beantwortet werden würde. Erschöpft schüttelte Draco den Kopf. „Das kann nicht sein. Du hast doch mitbekommen wie leise es sich anschleicht. Wahrscheinlich ist es hier ganz in der Nähe.“ Nur noch Dracos Zauberstab spendete ein bisschen Licht, doch Harry wäre es fast lieber gewesen, wenn er ihn ausgemacht hätte. Durch den winzigen Schein wirkten die Bäume noch bedrohlicher, als sie ohnehin schon aussahen. Doch anstatt dem Mädchen dies zu sagen, ließ er seinen eigenen Stab wieder aufleuchten. „Und was machen wir jetzt?“ fragte er kleinlaut, während er sich vorsichtig einmal um die eigene Achse drehte. „Na was wohl? Wir haben die Blume, also verschwinden wir hier so schnell es geht.“ Während Draco diese Worte sprach, blickte er Harry an und plötzlich sah er den Gargoyle von hinten auf ihn zu fliegen. Ohne zu überlegen rannte er auf den schwarzhaarigen Gryffindor zu und riss ihn von den Füßen, so das sie unsanft auf dem Boden aufkamen. Nur wenige Zentimeter über ihren Köpfen sauste das Wesen vorbei und verschwand wieder zwischen den Bäumen. „Du…du hast mich gerettet!“ Harry verstand die Welt nicht mehr und starrte Draco aus großen Augen verwundert an. Auch der Slytherin war geschockt von seiner Tat. Er wusste selber nicht, wieso er Potter gerettet hatte, aber es schien ihm in diesem Augenblick das einzig Richtige zu sein. Schließlich war er nicht völlig herzlos, das sollte der andere allerdings niemals erfahren. „Also…ähm…vergiss es einfach. Diesen Fehler mach ich nie wieder…da ist einfach die Hormonumstellung dran Schuld!“ versuchte er sich herauszureden. Harry schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts weiter, schließlich verdankte er dem Blondschopf sein Leben. Langsam standen die beiden wieder auf und rieben ihre schlammigen Hände an der Kleidung ab. Diese würde sowie so im Müll enden. Sie wussten nicht, was sie jetzt tun konnten und beide waren noch etwas verwirrt wegen Dracos Verhalten einige Augenblicke zuvor. Doch sie hatten keine Zeit, sich wieder zu sammeln, denn nun sauste der Gargoyle im Sturzflug zwischen den Baumwipfeln herab. Draco und Harry hatten keine Chance sich zu verstecken, denn als sie das laute Kreischen hörten, war es schon zu spät. Mit angsterfüllten Augen starrten sie auf das immer näher kommende Wesen, unfähig sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Genau in dem Augenblick, in dem es sie fast erreicht hatte, durchzuckte ein greller Blitz die Luft. Die Bestie machte höchstens einen Meter über ihnen eine Wendung und verschwand laut kreischend in der Dunkelheit des Waldes. Verdattert blickten sich die Schüler um. Sie wollten wissen, wer das gewesen war, doch als Draco ihren Retter erblickte, wünschte er sich im selben Moment, vom Gargoyle erwischt worden zu sein. Nicht weit entfernt von ihnen stand Severus und funkelte sie bedrohlich an. Auch Harry hatte ihn inzwischen erkannt und war gleiche ein ganzes Stück zurück gewichen. Der Tränkemeister sagte kein einziges Wort, sondern drehte sich auf dem Absatz um und begann sich auf den Rückweg zu machen. Die Jungen schluckten schwer, doch dann ohne zu zögern, folgten ihm die beiden Rivalen. Sie wussten, dass sie schon genug Probleme hatten und wollten dem Professor keinen weitern Anlass geben, noch wütender auf sie zu sein. Ein unangenehmes Schweigen hatte sich über die kleine Gruppe gelegt, welches weder Harry noch Draco gefiel. Trotzdem hatte keiner der beiden den Mut dazu, das Wort zu ergreifen und so folgten sie schweigend Dracos Paten raus aus dem Wald in Richtung des Schlosses. Obwohl der Gryffindor ganz genau wusste, dass ihnen noch eine menge Ärger bevorstand, fiel ihm ein Stein vom Herzen, als sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatten. Er atmete, für keinen hörbar, erleichtert aus und legte seinen Kopf in den Nacken um den klaren Himmel zu betrachten. Es musste inzwischen mindestens vier oder fünf Uhr sein, denn der Schwarzhaarige konnte schon die Morgendämmerung erkennen. Müdigkeit stieg in ihm hoch, doch es würde wohl noch eine ganze Weile dauern, bis er und Draco endlich ins Bett konnten. Auch der Blondschopf hing seinen Gedanken nach, doch waren diese nicht so friedlich wie die von Harry. Fieberhaft dachte er darüber nach, welche Strafe sich sein Patenonkel für sie ausdenken würde. Er war so in seine Überlegungen versunken, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie den Wald verlassen hatten und schreckte erst aus seinen Gedanken hoch, als sie direkt vor dem Tor zur Eingangshalle standen. Immer noch wortlos öffnete Severus sie mit dem Schlenker seines Zauberstabs und schritt hinunter zu den Kerkern. Er kochte vor Wut und brauchte seine gesamte Selbstbeherrschung, um die beiden Jungen nicht gleich hier im Flur fertig zu machen. Der Lehrer hatte im Nachhinein gewusst, dass es eine dumme Idee gewesen war, den Jungen etwas von der Pflanze zu erzählen. Aus diesem Grund hatte er an diesem Abend auch einen Blick in ihr Zimmer geworfen und als niemand da gewesen war, musste er sich erst gar nicht die Frage stellen, wo sie sein könnten. Angekommen, riss er die Tür zu seinem Büro auf und wartete, bis die beiden Schüler mit eingezogenen Köpfen an ihm vorbei gehuscht waren. Danach schloss er sie wieder und ging so ruhig wie möglich hinter den großen Eichenschreibtisch. Doch als er sich dort zu Draco und Harry umdrehte, war ein Funkeln in seinem Blick zu sehen, das beide zusammenzucken ließ. Und dann donnerte er los. „WAS HABT IHR EUCH EIGENTLICH DABEI GEDACHT?“ Gleichzeitig waren der Eisprinz von Slytherin und der Gryffindor-Goldjunge einen großen Schritt zurückgewichen. Obwohl sie versucht hatten, sich mental darauf vorzubereiten, hatte sie das plötzliche Losschreien ihres Lehrers doch ziemlich erschreckt. Severus wartete erst gar keine Antwort ab, sonder fuhr fort sie anzubrüllen. „ Ihr könntet jetzt beide tot sein!!! Ist es wirklich zu viel verlangt, euch einmal aus den Augenzulassen, ohne das ihr gleich etwas anstellt?!?“ Zornesfunken sprühten aus den dunklen Augen des Lehrers und es hätte nicht viel gefehlt und er hätte den Jungen seinerseits den Hals umgedreht. Wie konnten zwei sechzehn jährige Schüler nur so leichtsinnig sein und ihr Leben für eine Pflanze aufs Spiel setzen? Aber er hätte es wissen müssen, schließlich war hier nicht die Rede von zwei normal denkenden Teenagern, sondern Harry Potter dem Jungen mit Weltretterkomplex und seinem Patensohn Draco Malfoy, der dafür bekannt war genau wie Potter erst zu handeln und dann zu denken. Um sich zu beruhigen begann der Tränkemeister im Zimmer auf und ab zu gehen. Ständig gefolgt, von den Blicken der eingeschüchterten Übeltäter. „Aber Onkel Sev, wir brauchten doch die Pflanze und ich hatte mich doch vorher über sie informiert.“ Probierte es Draco kleinlaut, den schwarzhaarigen Mann zu besänftigen. Snape versuchte nicht gleich wieder los zu schreien, in dem er einmal tief ein und aus atmete. Danach sprach er in einem etwas ruhigern Ton weiter. „Du hast dich also über die Pflanze informiert. Aber hast du auch nur eineinziges Mal versucht herauszufinden, welche Wesen in diesem Teil des Waldes lauern? Ich denke nicht. Ich wiederhole mich ungern, aber ihr könntet jetzt beide tot sein. Gargeuls sind normalerweise relativ harmlos. Allerdings nur so lange, bis man in ihr Revier eindringt. Sie haben euch sicherlich gewarnt. Doch ihr habt es in eurem hirnlosen Abenteuerwahn gar nicht bemerkt. Gerade von dir Draco hätte ich mehr erwartet…“ Severus seufzte resignierend auf, als er die schuldbewussten Gesichter der beiden Jungen sah. Es war eindeutig, dass sie, wie sollte es auch anders sein, nicht über die Konsequenzen ihres Handelns nachgedacht hatten und erst jetzt im Nachhinein verstanden, was alles hätte passieren können. „Habt ihr die Pflanze wenigstens bekommen?“ Als Antwort bekam der strenge Professor ein kleines Nicken von seinen Schülern und sprach daraufhin weiter. „Eigentlich sollte ich sie euch zur Strafe wegnehmen. Denkt ihr denn wirklich, ich hätte sie mir nicht schon längst selber besorgt, wenn es so einfach wäre?“ Mit aufgerissenen Augen starrten Draco und Harry Severus an. Der Slytherin hatte etwas erwidern wollen, doch biss sich gerade noch rechtzeitig auf die Lippe und schwieg den Tränkemeister entsetzt an. Das konnte sein Patenonkel doch nicht machen, oder? Die ganze Arbeit ums sonst? Das durfte doch nicht wahr sein! Auch Harry betete zu Gott, dass Snape ihnen das nicht antun würde. Er war zwar ein strenger, schmieriger und vor allem gemeiner Lehrer, aber das wäre wirklich zu viel! Der verzweifelte Anblick, der Jungen, bereitete dem Lehrer fast schon wieder so viel Genugtuung, dass er eigentlich gar nicht mehr sauer sein konnte, doch an seiner Mimik änderte sich nichts. Er betrachtete die beiden Jungen mit einem kalten Blick, der diese zum schaudern brachte und leise schlucken lies. Nur innerlich grinste Severus leicht und sprach dann auch weiter. „Der einzige Grund, warum ich es nicht tun werde, ist, dass ihr ausnahmsweise einmal zusammen gearbeitet habt und das war ja der Sinn und Zweck der ganzen Aktion.“ Erleichtert atmeten Harry und Draco gleichzeitig auf, doch sie wollten sich nicht zu früh freuen. Wer wusste schon so genau, was sich der Lehrer sonst noch für sie einfallen lassen würde. Aber Severus wirkte nun schon viel ruhiger. In erster Linie war er so ausgerastet, weil er Angst um die zwei gehabt hatte. Ob man es glaubt oder nicht, er hatte sogar um Harry Angst, auch wenn er das nie eingestanden hätte. Man konnte es drehen und wenden wie man wollte, Potter war einfach noch ein Junge und egal wie sehr er Severus auf die Palme brachte, den Tod hatte ihm der Lehrer bis jetzt noch nicht gewünscht. Für heute reichte es ihnen völlig. Severus sah seinen beiden Gegenübern schon an, dass sie jeden Augenblick vor Erschöpfung umkippen würden und außerdem hatte er schon eine Idee für ihre Strafe. „Ihr beiden verschwindet jetzt auf der Stelle ins Bett. Morgen werdet ihr eure Strafe erhalten. Ich hab mir da schon etwas Konkretes überlegt. Also los. Geht endlich schlafen, ihr habt es bitternötig.“ Der letzte Satz war, Severus Meinung nach, fast schon zu sanft gesprochen worden. Doch er hatte in diesem Moment nicht anders gekonnt. Erleichtert aber trotzdem etwas verwundert, gaben die Schüler ein Nicken von sich und eilten so schnell wie möglich aus dem Kerkerzimmer. Keiner von ihnen wollte dem Tränkelehrer Zeit geben, es sich doch noch einmal anders zu überlegen. Dieser blickte ihnen, mit einem inzwischen offenen Grinsen, hinterher. Er wusste jetzt schon, dass ihnen seine Strafe überhaupt nicht gefallen würde, aber sie sollten froh sein, dass er sich nichts Schlimmeres ausgedacht hatte. Verdammt…diese beiden Monster würden irgendwann noch seinen Tod bedeuten, da war sich der strenge Professor hundertprozentig sicher. Kaum dass sie in ihrem Zimmer angekommen waren, fielen Draco und Harry sofort auf ihre Betten. Sie schafften es nicht einmal mehr ihre verschlammten Klamotten auszuziehen und waren in dem Augenblick, in dem ihre Köpfe die Kissen berührten, auch fast schon eingeschlafen. Die Müdigkeit hatte keinen Platz gelassen, um zu überlegen, was die Strafe von Severus sein konnte. Sie würden es morgen sowie so herausfinden und ändern konnten sie sie ja auch nicht. °°°°°°°°°°°°°°°°°°° und das wars auch schon wieder^^ versuche mich mit einem neuen Kapi zu beeilen, aber wir schreiben zur zeit viele Schulaufgaben... na ja werde mein Bestes versuchen! LG Kapitel 8: Die Strafe --------------------- So Leute, hier ist mein neues Kapi^^ und die lang ersehnte Strafe, die Severus sich für Harry und Dray ausgedacht hat =) Hoffe es gefällt euch! Ich bin jetzt erstmal 2 Wochen im Urlaub und mit ein bisschen Glück habe ich etwas Zeit und kann danach gleich ein neues Kapi hochlden. Ach ja, einige haben mich gefragt, wann Harry und Draco sich endlich etwas näher kommen...na ja da müsst ihr euch wohl noch etwas gedulden, schließlich baut meine ganze FF darauf auf xD Aber keine Sorge, die beiden kommen schon noch zusammen =) Also wie immer, viel Spaß beim Lesen^^ DIE STRAFE Unerbittlich klingelte der kleine Wecker Draco und Harry, wenige Stunden nach ihrem Eintreffen in Hogwarts, aus dem Schlaf. Am liebsten hätten sich beide einfach umgedreht und weitergeschlafen, doch wussten sie, dass es eine schlechte Idee war, den Tränkemeister in irgendeiner Weise auf sich aufmerksam zu machen und sei es nur durch das Nichterscheinen beim Frühstück. Stöhnend richtete Harry sich auf und fuhr sich durch die unordentlichen, schwarzen Haare. Müde blinzelte er und es dauerte eine ganze Weile bis er es schaffte aus dem Bett zu krabbeln. Seine verschlammten Klamotten klebten an seinem Körper und auch sein Bett sah furchtbar aus. Doch es störte ihn nicht wirklich. Es zählte einzig und alleine die Tatsache, dass sie lebend aus dem Wald gekommen waren und das war wesentlich mehr, als er erwartet hatte. Draco brauchte noch ein paar Minuten länger, um mehr oder weniger wach zu werden. Auch seine Anziehsachen klebten an seinem Körper und erst jetzt fiel ihm auf, wie viel er wirklich von seiner Bluse abgerissen hatte. Erneut stieg ihm eine ungesunde Röte ins Gesicht und während er Stoßgebete zum Himmel schickte und hoffte, dass weder Harry noch Severus dies bemerkt hatten, grummelte er schlecht gelaunt vor sich hin. « Na ganz toll! Die Aktion gestern ist ja mehr als zu nur in die Hose gegangen. Hoffentlich ist keinem aufgefallen, dass ich den größten Teil des Abends halbnackt war, sonst werden sie mich das meinen Lebtag nicht vergessen lassen. Man, der Tag beginnt ja schon großartig!» Zwanzig Minuten später erschienen die beiden Schüler gähnend in der großen Halle. Unruhig blickte Draco sich um, doch sein Patenonkel war nirgends zu sehen. Erleichtert ließ er sich auf einen Stuhl gegenüber von Ron fallen. Dieser schaute kurz auf, nuschelte ein schnelles „Guten Morgen“ und ließ seinen Blick danach wieder nervös auf seinem Frühstück ruhen. Ein dunkles Rosa zierte seine Wangen, welches seinen Haaren fast schon Konkurrenz machte. Ihm war die Müdigkeit seines besten Freundes und der Blondine überhaupt nicht aufgefallen. Hermine hingegen war dies nicht entgangen. „Guten Morgen ihr beiden. Was ist denn mit euch passiert? Ihr schaut wirklich nicht sonderlich gut aus.“ Draco musste sich ein Schnauben verkneifen. « Sie soll bloß still sein... hätte sie mich vor einer halben Stunde gesehen, könnten wir weiterreden. Ich habe mich echt noch gut zurecht machen können.» Harry hingegen schüttelte nur den Kopf. „ Wir haben gestern einfach ein bisschen zu lange geredet. Dana wollte noch einiges über unsere Schule wissen und da haben wir dann die Zeit vergessen.“ „Das sollte euch aber nicht zu oft passieren, ich meine, das macht keinen so guten Eindruck, wenn ihr beiden ein Zimmer teilt und am nächsten morgen so k.o. seid. Harry, gerade du weißt, wie schnell hier Gerüchte kursieren. Nachher heißt es noch ihr beiden hättet etwas Unanständiges gemacht. “ Ron der seinen eigenen Gedanken nachgehangen und nur den letzten Teil des Gespräches mitbekommen hatte, verschluckte sich an seinem Saft und prustete laut los. „Ihr habt WAS?!?“ Augenblicklich war die Aufmerksamkeit des halben Gryffindortisches auf sie gerichtet und Hermine rieb sich genervt die Schläfen. „Man, hör doch wenigstens beim ganzen Gespräch zu, bevor du hier so einen Aufstand machst! Die beiden haben NICHTS gemacht.“ „Oh, s...sorry.“ Etwas peinlich berühret wand der Junge sein Gesicht wieder dem Teller zu. Er traute sich nicht, nach oben zusehen um herauszufinden, wie die Reaktion der Grauäugigen auf sein kindisches Verhalten war. Noch einige Augenblicke ruhten die Augen ihrer Mitschüler auf der kleinen Gruppe, doch als diese merkten, dass nichts interessantes mehr passieren würde, wandten sie sich wieder enttäuscht ihren eigenen Gesprächen zu. Draco hatte sich ein Lachen gerade noch verkneifen können. Weasley war aber auch zu komisch. Umso länger er hier war, desto mehr bemerkte er, wie lustig es mit den Gryffindors sein konnte. Schande über sein Haupt, aber es begann ihm langsam wirklich zu gefallen. Doch auch am Slytherintisch hatte das Geschrei von Ron bei einer Person Aufsehen erregt. Ein Paar schwarzer Augen blickten wütend funkelnd zu den Gryffindors herüber. Für einen kurzen Moment ruhte der Blick des Jungen, dem diese Augen gehörten, auf Dana. Sein Ausdruck änderte sich zu einem kleinen Unheil verheißenden Lächeln, dann wand er sich wider zu seinen Klassenkameraden um und tat so als ob nichts gewesen wäre. Draco hatte keine Zeit mehr, seinen Gedanken weiter nachzuhängen, denn nun stand Professor McGonagall vom Lehrertisch auf und richtete das Wort an die Schüler. „Ich bitte um Ruhe.“ Es dauerte eine Weile, doch schließlich war in der Halle absolute Stille eingekehrt und die Lehrerin konnte fortfahren. „Wie sie alle wissen, findet in einigen Monaten der Winterball in Hogwarts statt. Da es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einige Schüler gibt, die noch nicht tanzen können, werden wir Tanzkurse einrichten. Da diese wegen Zeitmangels leider einige der normalen Unterrichtsstunden in Anspruch nehmen, ist die Teilnahme für jeden ohne Ausnahme Pflicht.“ Während die Mädchen fast zeitgleich freudig loskicherten, ging ein Stöhnen durch die Reihen der Jungen. Nur Neville hatte ein breites Grinsen aufgesetzt, das allerdings niemandem aufzufallen schien. Missbilligend hob die ältere Frau eine Augenbraue, sprach dann jedoch unbeirrt weiter. „ Sie dürfen sich selbst aussuchen, mit wem sie auf den Ball gehen möchten. Natürlich können sie dies auch häuserübergreifend machen, aber Professor Dumbledore und die Hauslehrer haben entschieden, dass wenn es möglich ist, jeder mit einem Partner erscheinen sollte.“ Einige der Schüler wollten laut auf stöhnen, andere hatten die verrückte Idee, ohne Partner nicht kommen zu müssen und wollten erleichtert ausatmen. Dies ließ die Gryffindorhauslehrerin aber erst gar nicht zu. „Machen sie sich keine falschen Hoffnungen, wir haben dies Jahr glücklicherweise und Dank unserer Austauschschülerin gleich viele männliche wie weibliche Schüler in den einzelnen Klassenstufen. Deswegen müssen sie aber nicht gleich alle ihre Aufmerksamkeit auf Mrs. Parker richten.“ Ermahnte McGonagall die Jungen, die fast gleichzeitig ihre Köpfe zu der blonden Schönheit umgewandt hatten. Draco versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Er hatte gehofft, bis zu diesem Zeitpunkt wieder ein Junge zu sein, doch nachdem er gesehen hatte, wie komplex der Trank dafür war, wusste er, dass es genau genommen unmöglich war. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und versuchte diese neue Erkenntnis zu verarbeiten. Doch lange wurde ihm dafür nicht Zeit gelassen, denn die Lehrerin für Verwandlung machte noch einen kleinen Zusatz, der ihn erstarren ließ. „Da es hier anscheinend keinen Jungen gibt, der nicht mit Mrs. Parker tanzen möchte, haben Professor Snape und ich eine Entscheidung getroffen. Wir wollen nicht, dass alle gleich auf das arme Mädchen losstürmen und aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass Mr. Potter, der ja auch ein Zimmer mit ihr teilt, am besten als Tanzpartner für sie geeignet zu sein scheint.“ Fassungslos starrte die ganze Halle die Professorin an. Zumindest waren es die ganzen Jungen, die schon eine Chance für sich gesehen hatten und natürlich auch Draco und Harry, die nicht glauben wollten, was sie da hörten. «Nein, nein, nein, nein!!!! Alles nur nicht Potter und seinen erbärmlich miserablen Tanzstil!» «Verdammt, muss es denn ausgerechnet Malfoy sein? Wie kommen die denn nur darauf?» Auch dasselbe Paar schwarzer Augen vom Slytherintisch wie zuvor starrte vor Wut Funken sprühend die Professorin an. Bevor das passieren würde, hatte er auch noch ein Wörtchen mitzureden. Denn er bekam immer was er wollte! „ Professor Snape hat mir mitgeteilt, dass sich die beiden blendend verstehen würden und hat mir aus diesem Grund den Vorschlag unterbreitet. Da es hier auch noch andere Mädchen gibt und Dana ihre Ruhe haben sollte, bin ich mit diesem Vorschlag einverstanden. Die Pläne für die Tanzstunden der einzelnen Klassen finden sie in ihren Gemeinschaftsräumen. Sie können nun mit dem Frühstück beginnen.“ Ein leises Murmeln erfüllte den großen Saal. Überwiegend waren es Proteste, die die Jungen hatten, sich aber nicht trauten laut auszusprechen. Immer noch sprachlos blickten sich ein Paar graue und ein Paar grüne Augen einige Augenblicke lang an. Nun wussten sie, welche Strafe sich Snape für sie ausgedacht hatte. Im Nachhinein waren beide der Meinung, es wäre besser gewesen, wenn er sie doch etwas mehr angeschrieen und dann nacharbeiten gelassen hätte. Harry schluckte schwer. Er konnte nicht tanzen und Malfoy würde ihm da keine große Hilfe sein. Die hasserfüllten sturmgrauen Augen sprachen Bände und wenn der Slytherin sie nicht führen würde, waren sie sowieso erledigt. Draco hatte genau dieselben Gedanken. Er hatte Harry bei dem Ball in der vierten Klasse gesehen und es war grauenhaft gewesen. Ganz davon abgesehen konnte er zwar perfekt tanzen, allerdings nur die Männerschritte. Das einzig positive an diesem ganzen Dilemma war, dass er nicht erkannt werden würde und eigentlich nur Potter sich zum Idioten machen würde. «Ich hasse meinen Patenonkel!...Gott sei Dank, müssen wir wenigstens nicht gut tanzen können» Dieser Gedanke löste sich allerdings in Luft auf, als die Schüler wieder ihren Gemeinschaftsraum betraten und den kleinen Zettel mit den Probenterminen durchlasen, der am schwarzen Brett hing. Ganz unten gab es nämlich noch eine kleine Bemerkung, die Draco aufstöhnen ließ. Liebe Schülerinnen und Schüler, um die ganze Veranstaltung noch ein wenig interessanter für euch zu gestalten, haben wir uns dafür entschieden, den besten Tänzern/Paar einen Preis zukommen zu lassen. Hierbei handelt es sich um die überaus seltenen blauen Beeren des Indiktusbaumes. Die meisten von euch kennen sie aus kleinen Schönheitstränken oder ähnlichem, es gibt aber noch einige andere Anwendungsmöglichkeiten, über die sie Professor Snape in Kenntnis setzen kann. Mit freundlichen Grüßen Professor Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts Während die meisten Mädchen glücklich tuschelten, schlug Draco sich eine Hand vor den Kopf. Ihm war mindestens eine weitere Möglichkeit bekannt, diese Beeren zu nutzen und zwar für seine Rückverwandlung. Stinksauer zog er Harry, der das Problem immer noch nicht begriffen hatte, ein Stück zur Seite. Innerlich verfluchte er seinen Patenonkel dafür. «Das hat er mit Absicht gemacht... dieser gemeine, hinterhältige, sadistische...» Doch der Blondschopf wurde von einem verständnislosen Blick seitens Harrys unterbrochen. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ „Potter, ich sag es nur ungern, aber wir werden zu den Proben gehen, wir werden sogar extra Tanzstunden nehmen, wir werden als Paar tanzen und wir müssen unter allen Umständen diesem bescheuerten Wettbewerb gewinnen.“ „Sag mal, spinnst du jetzt endgültig?“ Es fiel dem Helden der Zaubererwelt schwer die Stimme gesenkt zu halt und ungläubig schüttelte er den Kopf. „ Schlimm genug, dass wir zusammen tanzen müssen, da werde ich doch nicht mehr Zeit als nötig mit dir verbringen.“ Resignierend schloss Draco für einen kurzen Augenblick die Augen, um Gott um ein wenig Geduld zu bitten. „Du weißt nicht, für was diese Beeren da sind oder Potter?“ Ehrlich schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf, doch im selben Moment, in dem ein Seufzen Dracos Kehle entkam, verfluchte er sich für die dumme Antwort. „Pass auf, das gehört noch zu der Strafe von Severus. Diese Beeren sind Zutaten unseres Trankes und wie da schon steht, sind sie wirklich selten. Niemand hier würde sie uns freiwillig überlassen“ „Oh..“ kam es nun verstehend aus dem Mund von Harry. Er hatte es begriffen, doch im selben Moment bekam er eine unglaubliche Wut auf den Giftmischer, den er Professor nannte. « Ich bringe ihn um! » „Unsere erste Stunde ist morgen gleich nach dem Mittagessen.“ Unterbrach Draco seine Gedankengänge, der gerade einen weitern Blick auf das Blatt geworfen hatte. „Wir sehen uns dann dort.“ Ohne auf eine Antwort von Harry zu warten verließ die Blondine den Gemeinschaftsraum. « Wenn mein Dad das wüsste, würde er mich erschlagen.» Da er vor den restlichen Schülern seine Ruhe haben wollte, aber auch seinen Patenonkel nicht sehen wollte, entschloss Draco sich dazu, nach dem Unterricht in die Bibliothek zu gehen und die Zeit zu nutzen, mehr über die restlichen Zutaten seines Trankes herauszufinden. Erst als es schon lange dunkel geworden war, machte er sich auf den Weg zurück zu den Schlafsälen. Das Ergebnis des Tages war eher deprimierend als erfreulich, denn die meisten Zutaten waren schwer zu bekommen, sehr teuer oder einfach jahreszeitenabhängig. Es würde einen Haufen Arbeiten kosten, sie zu besorgen. Leise öffnete Draco die Tür zu seinem und Harrys Zimmer. Der grünäugige Junge schien schon fest zu schlafen, also machte Draco sich auch schnell bettfertig und lies sich danach auf die weiche Matzratze fallen. Bis er dann aber endlich einschlief, verging noch eine ganze Weile, denn er dachte unermüdlich an die qualvollen nächsten Wochen, in denen er Potty das Tanzen beibringen musste. °°° «Wieso? Muss das denn wirklich sein?» Unruhig trat Harry von einem Fuß auf den anderen, als er vor dem Klassenzimmer wartete, in dem die Gryffindor-Sechstklässler in wenigen Minuten ihre erste Tanzstunde haben würden. Eigentlich hatte Draco hier mit ihm gewartet, doch plötzlich hatte der Malfoy-Erbe angewidert das Gesicht verzogen. Eine leichte Röte war auf seinen Wangen erschienen und er hatte irgendetwas von Toilette und Binde wechseln genuschelt, bevor er auch schon davon geeilt war. Das war inzwischen schon fast zehn Minuten her und langsam überlegte Harry schon ernsthaft, ob die Blondine nicht vielleicht in die Toilette gefallen war. Ehrlich gesagt, wäre ihm das gerade recht gekommen, denn dann hätte sich das Problem mit dem Tanzen erledigt. In diesem Augenblick erschien Ron wenige Meter hinter Harry und stellte sich missmutig neben ihn. Er hatte, wie die meisten Jungen, eigentlich überhaupt keine Lust auf den Ball, aber ändern konnten sie es ja sowieso nicht. Er wollte es nicht zugeben, aber der Rothaarige war absolut neidisch auf seinen besten Freund. Zum Glück wusste er, dass Harry nicht selbst auf die Idee gekommen war mit Dana zu tanzen, sonst hätte er es ihm wahrscheinlich übel genommen. Dieses Mädchen war aber auch unfassbar schön. Ron hatte ein wirkliches Problem. Seit einer geraumen Weile stand er nun schon auf Hermine und dieses Gefühl war auch nicht verschwunden, aber dieses grauäugige Wunder nahm ihm jedes Mal wieder den Atem. Seine einzige Hoffnung bestand darin, dass sich dieses Gefühl in Luft auflösen würde, sobald das Mädchen wieder in Amerika war. Ron lehnte an der kalten Steinmauer seinen Kopf in den Nacken gelegt. Er und Harry wechselten kein Wort. Sie waren beide viel zu nervös vor der ersten Stunde. Angesäuert trat Draco aus der Mädchentoilette. Es war ihm jedes Mal aufs Neue peinlich, wenn er dort hinein musste. Normalerweise konnte er ja in das Badezimmer von ihm und Harry gehen, doch jetzt wo er seine Tage hatte, durfte er alle paar Stunden auf die Toilette rennen. «Machen die Mädchen sich nicht manchmal Sorgen, dass sie verbluten könnten? Das ist echt ekelhaft! Wenn ich das regelmäßig hätte, würde ich verrückt werden. Und diese Binde...ätzend. Wie lange dauert das denn noch? Und vor allem: Wieso immer ich?» Besonders auf die letzte Frage hatte er immer noch keine Antwort gefunden und langsam bezweifelte der Blondschopf, dass es überhaupt eine gab. So schleichend wie möglich trotte Draco zurück in Richtung Klassenzimmer. Umso länger er die Tanzstunde hinauszögern konnte, desto besser. Alleine die Vorstellung, mit dem Narbengesicht tanzen zu müssen und ihn dann auch noch führen zu lassen, ließ dem Blondschopf die Haare zu Berge stehen. Obwohl Draco schon mehr geschlichen als gegangen war, kam er schlussendlich doch an dem Klassenzimmer an. Inzwischen hatten sich auch einige weitere Schüler vor der Tür versammelt und warteten darauf, dass sie geöffnet wurde. Sie standen der Sache mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Auf der einen Seite freuten sich die meisten Mädchen darüber endlich tanzen zu können, auf der anderen Seite verdrehten die Jungen, über dieses übertrieben romantische Gerede, die Augen und hatten weniger Lust. Kaum einer hatte bis auf Harry und Draco schon einen Partner und die Jungen nahmen Harry sein Glück auch ganz schön übel. Vor allem, als Dana sich durch die Menge quetschte und schweigend neben den Schwarzhaarigen stellte, warfen sie böse Blicke auf ihn. Doch bevor auch nur einer etwas sagen konnte, schwang die Tür von alleine auf. Neugierig traten die Schüler ein und bestaunten den magisch vergrößerten Raum. Er war absolut leer, nur an der Seite standen einige Stühle, allerdings nicht annähernd genug für die ganze Gruppe. So wie es aussah, wollte McGonagall sie wohl unbedingt zum Tanzen zwingen. Doch anstatt der Gryffindorhauslehrerin betrat nun eine junge, hübsche Frau im Alter von höchstens fünfundzwanzig Jahren den Raum. Augenblicklich verstummten die Gespräche und die Aufmerksamkeit aller Schüler war auf die Dame gerichtet. Sie hatte langes goldbraunes Haar, das ihr bis zur Hüfte ging und zu einem lockeren Zopf geflochten war. Ihre Augen waren tiefblau wie das Meer und blickten verschmitzt in die Runde. Sie trug ein trägerloses schwarzes Kleid mit schwarzen Schuhen und es bildeten sich kleine Grübchen in ihrem Gesicht, als sie die Klasse freundlich anlächelte. „Guten Tag, mein Name ist Melinda Stuart. Ich bin hier als eure Tanzlehrerin, aber nennt mich beim Vornamen und bitte siezt mich nicht, dann fühle ich mich immer so alt.“ Die Schüler klebten an ihren roten, weichen Lippen. Die männlichen, weil sie von ihrem Aussehen verzaubert waren und die weiblichen, weil sie diese tolle Frau von Anfang an bewunderten. „Du bist viel zu nett zu diesen Gören, Meli.“ Unterbrach sie der Tränkemeister, der, von den Schülern unbemerkt, die Tür geöffnet hatte und noch am Rahmen lehnte. „Hallo, Severus, schön dich zu sehen.“ „Sie kennen sich?!?“ Platzte es ungläubig aus Ron hervor. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine so schöne Frau auch nur ein einziges Wort mit diesem Giftmischer wechseln konnte und genau so ging es auch dem Rest der Schülerschaft. Während die Brünette auf diesen Kommentar hin leise kicherte, warf Severus Ron einen vernichtenden Blick zu, der den Rothaarigen dazu veranlasste, den Kopf einzuziehen. „Oh natürlich, ich bin Professor Snapes jüngere Cousine. Er hat mich als eure Lehrerin vorgeschlagen.“ Sprachlos wurde die hübsche Frau von der Klasse angestarrt und Severus rollte genervt mit den Augen. «warum müssen diese Rotzlöffel auch alles dramatisieren?» Der Einzige, den dies nicht zu überraschen schien, war Draco. Doch da er in der ersten Reihe stand, fiel keinem das kleine Grinsen auf seinem Gesicht auf. „Ich werde für eure Stunden ihr Tanzpartner sein, damit ihr seht, wie es funktioniert und wehe, ich höre auch nur einen Pieps von euch! Ich hätte weit aus besseres zu tun, als meine Freizeit mit euch zu verschwenden!“ „Sei nicht so gemein zu ihnen, das Ganze soll schließlich Spaß machen.“ Melinda ging langsam an den Schülern vorbei, die sich inzwischen in einem Halbkreis um sie gestellte hatten und betrachtete jeden Einzelnen etwas genauer. Bei den meisten Lehrern hätte dies ein ungutes Gefühl für die Schüler bedeutet, doch Melinda sah man die Neugierde förmlich an und dies lockerte die Stimmung wesentlich auf. Als sie bei Harry und Dana angekommen war, erweiterte sich ihr Lächeln noch ein bisschen und wissend zwinkerte sie Draco zu. Verblüfft blickte Harry den Blondschopf an, Gott sei Dank hatte keiner ihrer Klassenkameraden etwas davon mitbekommen. „Du kennst sie?“ Draco musste sich anstrengen, den Grünäugigen zu verstehen und flüsterte genau so leise zurück. „Natürlich. Sie war früher sehr oft bei Severus und immer wenn meine Eltern auf eine Geschäftsreise mussten, haben sie und Onkel Sev auf mich aufgepasst.“ „Oh, ach so. Anscheinend wusste sie, wer du bist.“ „Natürlich, Severus hatte sicher nichts besseres zu tun, als mein Problem brühwarm an sie weiter zu erzählen.“ Den Jungen blieb keine Zeit mehr, sich weiter zu unterhalten, denn Snape hatte inzwischen erneut das Wort ergriffen. „Wer von euch kann schon richtig tanzen?“ Nur vereinzelt hoben wenige Schüler die Hände. Der Rest schüttelte synchron den Kopf und wartete auf Anweisungen. „Nun gut, am Besten Severus und ich tanzen euch erst etwas vor und danach gehen wir die Schritte noch ein Mal ganz langsam mit euch durch.“ Kaum einer der Schüler hatte den zweiten Teil des Satzes überhaupt mitbekommen. Sie alle blickten erwartungsvoll auf die schöne Frau und Snape. Keiner von ihnen hatte in seinem Schulleben jemals daran gedacht, dass ihr Zaubertränke Professor tanzen könnte. Innerlich hofften die meisten, dass er sich blamieren würde, doch eigentlich war allen klar, dass er dann erst gar nicht hier wäre. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So das wars auch schon wieder^^ Ich glaub, ich muss nicht erwähnen, wie sehr ich mich über Kommis freue, aber das machst ihr ja sowie so super ;) Bye Mara91 Kapitel 9: Die erste Tanzstunde ------------------------------- So hier ist endlich mein neues Kapi^^ ich weiß, es hat lange gedauert, aber jetzt ist es ja da =) Hoffe es gefällt euch!!!!! DIE ERSTE TANZSTUNDE Die Klasse hatte sich im Kreis um Melinda und Snape versammelt. Erwartungsvoll blickten sie auf die beiden Lehrer. Keiner von ihnen wusste was sie besser fanden, die wunderschöne junge Frau tanzen zu sehen oder sich über ihren Tränkemeister lustig machen zu können. Leise begann die Musik eines Walzers den Raum zu erfüllen. Severus nahm seine Cousine bei der Hand und führte sie in die Mitte des Zimmers. Dort stellte er sich ihr gegenüber hin und legte seine andere Hand auf ihre Hüfte. Langsam begannen sie sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Severus lächelte seine kleine Cousine an, er hatte schon ganz genau gewusst, warum er sie für den Unterricht vorgeschlagen hatte. Sie war das wohl hilfsbereiteste und unschuldigste Wesen in der ganzen Zauberwelt und manchmal stellte sogar er sich die Frage, wie sie ausgerechnet mit ihm verwandt sein konnte. Melinda grinste zurück. Sie musste sich überhaupt nicht konzentrieren, denn der Professor führte sie mit sicheren Bewegungen durch den Raum. Die Blauäugige liebte ihren Cousin wie einen Bruder und war froh ihn endlich einmal wieder zu sehen, ganz genau wie auch Draco, den sie schon damals sehr ins Herz geschlossen hatte. Die Anderen konnten sagen, was sie wollten, für sie war Severus einfach der beste Freund, den ein Mensch haben konnte. Zumindest, wenn man sich erstmal an seine Art gewöhnt hatte. Um sie herum war alles totenstill. Gebannt starrten die Schüler die beiden an. Es schien, als hätten sie schon öfter miteinander getanzt, denn ihr Zusammenspiel war perfekt. Es wirkte beinahe so, als ob sie über den Boden schweben würden. In diesem Augenblick hatte sogar Severus etwas Gutaussehendes an sich, von der braunhaarigen Frau ganz zu schweigen. Keiner der Jugendlichen hätte erwartet, dass Severus so tanzen konnte, selbst Draco war ziemlich beeindruckt und musterte seinen Onkel anerkennend. Auf die Gesichter der Mädchen legte sich ein verträumter Ausdruck, sie bewunderten ihre Tanzlehrerin und hofften irgendwann auch einmal so toll tanzen zu können. Die meisten hatten begonnen langsam im Takt hin und her zu schaukeln. Sogar Hermine wippte, mit einem kleinen Lächeln, von einem Bein aufs andere. Die Jungen hingegen rührten sich keinen Zentimeter, mit heruntergefallenen Kinnladen betrachteten sie die Tanzenden. Vor allem Harry starrte die Fledermaus, wie er seinen Professor oft liebevoll nannte, mit weit aufgerissenen Augen an. « Na ganz toll, wenn Snape mich tanzen sieht, wird er den Rest meines Lebens Witze darüber machen. Wieso muss der das auch so gut können?» Noch eine ganze Weile tanzten die beiden Erwachsenen unter den Augen ihrer Schüler, bis der Walzer endete und die Musik verstummte. Der Kreis, der mit der Zeit größer geworden war, begann sich nun wieder zu verkleinern. Noch immer sagte keiner ein Wort und langsam begann sich der schwarzhaarige Mann unwohl unter den Blicken der Schüler zu fühlen. Noch nie hatten sie ihn mit solch einem faszinierten Ausdruck in den Augen begutachtet. Melinda bemerkte dies und ergriff das Wort. „So, diesen Tanz werden wir heute zusammen lernen. Als erstes werden Professor Snape und ich euch die einzelnen Schritte noch einmal trocken und wesentlich langsamer vorführen. Danach werdet ihr versuchen sie uns nachzumachen. Verstanden?“ Während die Schüler noch nickten, stellten sich Severus und Melinda ein weiteres Mal in die Mitte des Raumes und begannen erneut zu tanzen. Dieses Mal spielte die Musik allerdings nicht und sie bewegten sich wesentlich langsamer. Nach den ersten paar Schritten stoppten sie und zeigten sie noch einmal. „So, jetzt sucht ihr euch einen Partner. Wen ihr für die Proben nehmt, ist egal und versucht es nachzumachen. Wir zeigen es gleich noch einmal und werden euch dann zuschauen und berichtigen.“ Harrys Hände wurden ganz feucht und nervös wischte er sie an seiner hellblauen Jeans ab. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was das für eine Blamage werden würde und Dank Malfoy, wie sicher auch Snape, würde er das sicherlich nie vergessen können. Am liebsten hätte Harry jetzt Hermine als Partnerin genommen, doch erstens hatte Ron sich schon ein Herz gefasst und sie angesprochen und zweitens mussten er und Draco einfach üben. Auch der Malfoy-Erbe fühlte sich nicht sonderlich wohl, als er auf den Schwarzhaarigen zuging und etwa einen Meter vor ihm stehen blieb. Einen Augenblick sahen sie sich noch unbeholfen an, doch als der Slytherin merkte, dass Harry sich wohl gar nicht mehr bewegen würde, seufzte er genervt auf, überbrückte den Meter zwischen ihnen, packte den Arm des Gryffindors und legte ihn auf seine Hüfte. «So viel zum Thema: außerordentlicher Gryffindormut.» Er selbst legte seine Hand auf die Schulter des Helden der Zaubererwelt und nahm dessen Hand in seine andere. Musste er denn alles selber machen? Innerlich verdrehte Draco erneut die Augen. Besonders in dieser Situation wurde ihm mal wieder gezeigt, dass er immer noch ein Mädchen war und auch nichts dagegen tun konnte. Frustration breitete sich in seinem ganzen Körper aus und mit etwas Mühe versuchte er sie zu bezwingen, in dem er Harry einen Stoß versetzte, der dem Grünäugigen klar machen sollte, dass es jetzt los ging. Harry war etwas überrumpelt von der Aktion seitens Dracos. Er hatte seit dem Flop im vierten Schuljahr nicht mehr getanzt und versuchte nun etwas unkoordiniert das nachzumachen, was bei Snape und seiner Cousine so einfach zu sein schien. Doch nach wenigen Minuten war klar, er versagte jämmerlich. Melinda und Severus hatten inzwischen aufgehört zu tanzen und gingen nun durch den Raum um die Schüler zu verbessern, die sich überall verteilt hatten. Gott sei Dank, hatten Draco und Harry einen Platz in der hintersten Ecke gefunden, auf den niemand zu schauen schien, denn es war eine absolute Katastrophe. Tanzen konnte man das nun wirklich nicht nennen... Draco hatte die ganze Zeit damit zu tun, den Füßen Harrys auszuweichen, die sich unkontrolliert in alle Richtungen zu bewegen schienen. „Potter, es reicht! Stell dich nicht so doof an. Niemand kann so schlecht tanzen, wie du mir weiß machen willst.“ „Denkst du im Ernst, ich mache das aus Spaß? Mir wäre es auch lieber, wenn es anders gehen würde.“ Die ganze Zeit über waren die Blicke der beiden Schüler auf den Boden gerichtet, um das Schlimmste zu verhindern. Leider aber half das relativ wenig, denn obwohl Harry seine Konzentration darauf richtete, sich nicht vollständig zum Affen zu machen, stolperte er über seine eigenen Füße. Er verlor das Gleichgewicht und taumelte einige Momente noch unbeholfen mit dem Armen rudernd im Zimmer, bevor er nach vorne kippte und Draco unter sich begrub. Dieser war davon so überrascht, dass ihm ein kleiner Schrei entfuhr, bevor er von dem Grünäugigen von den Füßen gerissen wurde und unsanft auf dem harten Steinboden landete. Harry fiel natürlich direkt auf ihn drauf und als er sich noch weg stoßen wollte, umfasste seine rechte Hand (wie konnte es auch anders sein) Dracos linken Busen. Erschrocken und wie versteinert blickten sich die beiden einige Augenblicke einfach nur an. Das Herz des Slytherins raste wie verrückt und ihm war noch gar nicht aufgefallen, in was für einer Position sie sich befanden. Er selber saß mit leicht gespreizten Beinen auf dem Boden, Harry kniete direkt dazwischen, leicht nach vorne gebeugt. Die linke Hand war auf dem kalten Stein abgestützt, die andere ruhte immer noch auf Dracos Brust. Seine Augen waren etwas geweitet und starrten erschrocken in die sturmgrauen Augen der Blondine. « Ach du sch...» Plötzlich löste sich seine Erstarrung, er realisierte was passiert war und seine Wangen nahmen einen ungesunden Rotstich an. Ein oder zwei weitere Sekunden verharrte er noch so, dann stieß er sich ruckartig und mit entsetztem Blick vom Boden ab und landete etwa einen Meter von Draco entfernt selbst auf dem Po. Harry wurde heiß und kalt. Was würde Malfoy jetzt mit ihm anstellen? Mit Sicherheit war er in der nächsten Sekunde tot. Noch immer hatte keiner der beiden ein Wort gesprochen. Auch auf Danas Gesicht war inzwischen eine gewisse Röte zu verzeichnen und innerhalb einer halben Sekunde hatte sie ihre Beine zusammen geschlagen. So etwas Peinliches war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht passiert und er zitterte vor Wut. Im ganzen Raum war eine durchdringende Stille eingekehrt und alle Augenpaare waren auf die beiden Schüler gerichtet. Als Draco dies bemerkte fuhr er sich mit der Hand über sein Gesicht, durch seine langen blonden Haare und zählte in Gedanken langsam bis zehn. «1, 2, 3...ich werde ihn umbringen…4, 5, 6... dieser verdammte Hornochse hat echt Nerven, das wird er bereuen... ok, ganz ruhig und tief durchatmen. Hier gibt es noch zu viele Zeugen. Ich habe später noch andere Gelegenheiten ihn zu erwürgen... oder vielleicht ertränken. In die Luft sprengen wäre auch eine schöne Möglichkeit... Ok, Draco beruhige dich... gut so...7, 8, 9,10» Erst dann als er der Meinung war, sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu haben, funkelte er den Schwarzhaarigen von der Seite her noch einmal an, was Harry einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Inzwischen war Melinda zu ihnen geeilt und half erst dem blonden Mädchen und dann Harry auf die Beine. „Ist alles in Ordnung mit euch Zweien? Hoffentlich ist nichts passiert!“ Leises Gemurmel und Gekicher machte sich im Zimmer breit und aus den Augenwinkeln konnte Harry, dem das Ganze auch mehr als peinlich war, ein gemeines und vor allem zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht des Tränkemeisters erhaschen. Die Schüler hatten kleine Grüppchen gebildet und tuschelten mit der Hand vor den Mund. Immer wieder sahen sie zu den beiden so unterschiedlichen „Partnern“ herüber. Einige schüttelten nur den Kopf und warfen Harry vorwurfsvolle Blicke zu, andere fanden die Sache einfach nur lustig und lachten sich ins Fäustchen. Aus der Schülermasse lösten sich Hermine und Ron, die besorgt zu ihrem besten Freund und Dana eilten. „Oh Gott, was ist denn bei euch passiert? Geht es euch gut?“ Draco, der immer noch stinksauer war, reagierte nicht einmal auf die Fragen. Harry hingegen nickte nur etwas mit dem Kopf. „Klar, alles ok. Ich bin nur etwas ungeschickt gestolpert.“ Während sich auf dem Gesicht des Gryffindormädchens Erleichterung breit machte, setzte sich ein kleines Lächeln auf Rons Züge und für die beiden Mädchen unverständlich flüsterte er in Harrys Ohr. „Du weißt ja gar nicht, wie viele Jungen dich um diesen Fall beneiden.“ Der Held der Zaubererwelt versuchte seinerseits ein Grinsen zustande zu bringe, doch es misslang ihm. Alleine bei dem Gedanken, Malfoy begrabscht zu haben wurde ihm fast schlecht. «Wieso passiert so etwas aber auch immer nur mir?» Nun kam auch Severus langsam auf die kleine Gruppe zu. Sein Grinsen war noch ein gutes Stück gewachsen und Harry wäre in diesem Augenblick am liebsten im Erdboden versunken. „Potter, Potter, Potter... ich weiß ja, dass sie auf Mrs. Parker stehen, aber dass sie dies so offen zeigen, hätte ich ihnen ja gar nicht zugetraut. Sie werden wirklich immer mehr wie ihr Vater. Sollte es mich als Lehrer interessieren, was sie sonst so alles auf ihrem Zimmer mit Mrs. Parker treiben?“ Die Röte schoss fast gleichzeitig in die Gesichter von Harry und Draco zurück, während es um sie herum erneut totenstill wurde. Draco hätte in diesem Augenblick nichts lieber gemacht als erst Potter und danach seinen Patenonkel zu erwürgen, doch er musste wohl oder übel ruhig bleiben. «Ein Mistkerl, wie er im Buche steht und so etwas schimpfe ich Onkel. Was habe ich ihm denn bitte angetan? Und Potter werde ich auf jeden Fall umbringen!» „Aber Professor... sie glauben doch nicht wirklich, dass... “ „Mit ihnen habe ich nicht gesprochen Mrs. Granger, also halten sie sich da raus und üben sie mit ihrem Partner weiter.“ Etwas eingeschnappt, drehte sich die Brünette von ihrem Lehrer weg, warf Harry einen mitleidigen Blick zu und zog Ron schnell wieder zurück auf ihren Platz. Sie wollte wirklich nicht in die Schussbahn des Tränkemeisters geraten und Harry war ja schließlich alt genug, sich einmal alleine wehren zu können. Melinda hatte dem Spiel bis jetzt nur schweigend zugesehen. Sie wusste ja was passiert war und wie ihr Cousin so drauf war, doch als dieser erneut zum Sprechen ansetzen wollte, kam sie dem grünäugigen Jungen zur Hilfe. „Severus, ich denke für heute reicht es mit den Proben, schließlich war das ja die erste Stunde.“ An die Schüler gewandt sprach sie dann etwas lauter. „Ihr dürft jetzt gehen. Die nächsten Termine findet ihr immer in eurem Gemeinschaftsraum.“ Während die Schüler den Raum verließen, wandt auch Severus sich zum Gehen um, aber nicht bevor er seinen Lieblingsopfern noch ein tödliches Grinsen zuwarf. Damit wandt er sich ab und schritt an den Jugendlichen vorbei. Doch als auch Draco und Harry aus dem Raum huschen wollten, hielt Melinda sie zurück und zwinkerte ihnen vielsagend zu. Nachdem auch der letzte Schüler das Zimmer verlassen hatte, schloss sie die Tür und drehte sich erneut zu den beiden um. „Ist euch auch wirklich nichts passiert?“ Als die Jungen zeitgleich den Kopf schüttelten, erschien ein kleines, erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht. „Also, hallo Harry.“ Sie reichte dem Schwarzhaarigen die Hand und sprach dann weiter. „Entschuldige Severus, aber du müsstest ihn ja inzwischen kennen.“ Draco schloss sie in eine Umarmung, welche dieser auch erwiderte und strich ihm kurz durch die Haare. „Es ist schön dich endlich mal wieder zu sehen, auch wenn ich dich etwas anders in Erinnerung habe.“ Neckte Melinda den Jungen, den sie schon seit seiner Geburt kannte. Zwar ließ der Slytherin seinem Missmut durch ein Schnauben erkennen, sagte ansonsten aber nichts weiter zu der Bemerkung. „Severus hat mir alles erzählt, auch über gestern Abend und eure Bestrafung. Wenn ich das also richtig verstanden habe, müsst ihr unbedingt diesen Tanzwettbewerb gewinnen, richtig? Das Problem ist nur, dass du, Harry, es noch nicht so gut kannst und du, Draco, nur die Männerschritte kennst.“ Ein synchrones Nicken war die Antwort. „Na, das wird ein ganzes Stück Arbeit werden, aber ihr habt ja noch etwas Zeit. Severus kann wirklich ziemlich fies sein. Am Besten wird es sein, wenn ich euch extra Stunden gebe, damit ihr das nicht vor allen andern machen müsst. Das heißt natürlich nur, wenn ihr wollt.“ „Natürlich!“ Schoß es aus Dracos Mund. Es war ihm ziemlich egal, was Harry von der Sache hielt. Hauptsache er müsste sich nicht noch einmal so bloß stellen lassen. Allerdings hatte der Gryffindor sowieso nichts dagegen, denn obwohl sie die Cousine von Snape war, schien Melinda wirklich nett zu sein. „Dann ist ja gut. Wenn ihr möchtet können wir heute Abend so gegen 10 Uhr noch eine Stunde ansetzen. Ich werde euch nur ein bisschen einführen und wir werden es eher ruhig angehen, aber es wäre immerhin schon mal ein Anfang.“ Draco überlegte nicht lange und nahm das Angebot der brünetten Frau gerne an und auch Harry nickte leicht mit dem Kopf. „In Ordnung. Also heute Abend um 10 Uhr wieder hier. Ich werde Professor Dumbledore noch um die Erlaubnis bitten, dass ihr länger aus euren Gemeinschaftsraum wegbleiben dürft. Wir sehen uns dann später.“ Mit diesem Worten lächelte Melinda die beiden Jungen noch einmal kurz an und verschwand dann aus dem Raum. Ohne ein weiters Wort rauschte auch Draco an Harry vorbei und aus dem Zimmer. Ihm war die Sache von vorhin immer noch ziemlich peinlich und er hatte keine Lust, Potter bis heute Abend ständig um sich herum zu haben. Allerdings spukte ihm noch eine andere Sache im Kopf herum, die er einfach nicht ignorieren konnte. « Oh man, wenn Vater wüsste, dass ich mit Potter tanzen muss, würde er mich umbringen... Hoffentlich erfahren er und Mum nichts davon, sonst habe ich ein wirkliches Problem. Schon alleine weil ich ein Mädchen bin, würden sie ausrasten... verdammt, was soll ich nur tun?» Dracos Vater war ein furchtbarer Mann, der besonders bei dem Thema Ehre, Stolz und Malfoy-Ansehen keinen Spaß verstand und seinem Sohn schon immer eingebläut hatte, wie wichtig diese Dinge waren. Wenn er erfahren würde, was Draco schon mit Harry durchgemacht hatte, wäre er alles andere als nur verärgert und Draco wollte sich lieber nicht vorstellen, wie er reagieren könnte. Alleine bei dem Gedanken daran lief eine Gänsehaut seinen Rücken hinunter und er schüttelte sich kurz. Es gab außer seinem Vater niemanden, vor dem er so viel Respekt, aber auch Angst hatte. Na gut, der dunkle Lord war da natürlich auch noch, aber dem hatte der Malfoy-Erbe zum Glück noch nicht unter die Augen treten müssen. Es war die größte Furcht des Jungen und er wusste, dass es bald soweit sein würde. Bald würde sein Vater ihn dazu zwingen, endlich ein Todesser zu werden und er würde sich schlicht und ergreifend fügen müssen, da bestand überhaupt kein Zweifel. Was blieb ihm auch anders übrig? Der Blondschopf war inzwischen auf den Hogwartsländereien angekommen und setzte sich ein Stückchen abseits von den anderen Schülern unter einen Baum. Er war immer noch erschöpft von dem gestrigen Ausflug und schloss müde die Augen. Ein leichter Wind wehte um ihn herum und die bunten Blätter des Baumes glänzten im Sonnenlicht. Inzwischen war es schon Oktober und sie hatten gerade Mal etwas mehr als zwei Monate Zeit um dem Gryffindortollpatsch das Tanzen beizubringen. Doch darüber wollte sich der Grauäugige jetzt nicht den Kopf zerbrechen, schließlich konnte er dies später immer noch zur Genüge tun. Während er langsam begann wegzudösen, genoss er die wärmenden Sonnenstrahlen auf seiner elfenbeinfarbenen Haut und versuchte seine Probleme für die nächste Stunde einfach zu vergessen. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ So, das wars auch schon wieder. Hab mit dem neuen kapi auch schon angefangen^^ LG Mara Kapitel 10: Deasaster --------------------- Hey Leut hier ist endlich das neue kapi, meiner FF^^ Jetzt hab ich zum Glück meine letzte Schulaufgabe geschrieben und darum wird das nächste nicht mehr ganz so lange auf sich warten lassen ;) DESASTER Als Draco seine Augen wieder aufschlug und verschlafen über sie rieb, war die Sonne ein Stück gesunken und der kalte Wind hatte zugenommen. Man konnte den baldigen Winter förmlich spüren und langsam begann es den Malfoy-Erben am ganzen Körper zu frösteln. Während er noch die Arme um sich schlang, machte er sich schnellen Schrittes wieder auf den Weg in das große, alte Schloss. Gerade als er die Eingangshalle erreicht hatte, kamen ihm einige fröhliche, miteinander redende Schüler entgegen, die alle in die Große Halle wollten. Während sie noch an Dana vorbei gingen, konnten sich Einzelne amüsierte, aber auch verständnisvolle und mitleidige Blicke nicht verkneifen und begannen, mit vor den Mund gehaltener Hand, zu tuscheln. Zwar verstand der Malfoy-Erbe keines ihrer Worte, doch musste er auch kein Hellseher sein, um zu wissen, dass es um das Spektakel bei der Tanzstunde ging. An sich war ihm schon klar gewesen, dass die Schüler darüber reden würden, aber warum es ausgerechnet Hufflepuffs und Ravensclaws waren, die darüber sprachen, ließ ihn dann doch stutzen, schließlich waren die Gryffindors unter sich gewesen. « Na ganz toll, wetten inzwischen weiß es die ganze Schule…man, wie peinlich. Ich hasse Potter! Was kann ich denn jetzt am besten machen?» Innerlich rollte er genervt die Augen als auch sein Magen knurrte und er sich geschlagen in Richtung Halle bewegte. Eigentlich hatte Draco vorgehabt, schnell in seinem und Potters Zimmer zu verschwinden und zu hoffen, dass es bis zum nächsten Morgen ein neues Thema gab, über das die Schüler sich die Münder zerreißen konnten. Auf der anderen Seite war er allerdings zu dem Entschluss gekommen, sich vor der extra Tanzstunde heute Abend noch stärken zu müssen. Kaum, dass die blonde Schönheit den Saal betrat, waren alle Augen auf sie gerichtet und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend musste Draco den Weg zum Gryffindortisch unter den Blicken aller anderen hinter sich bringen. Auch Harry saß schon am Haustisch, seinen Kopf so tief es ging über seinen Teller gebeugt. Als Draco sich ihm direkt gegenüber setzte, sah er für den Bruchteil einer Sekunde nach oben, doch schnell verschwand sein Gesicht wieder nach unten und das einzige was Draco noch sehen konnte, war strubbeliges, schwarzes Haar. Dem Grünäugigen war das Geschehene sichtlich peinlich und er tat alles, um den Slytherin nicht direkt ansehen zu müssen. Am liebsten hätte Draco Harry vor der versammelten Schule angeschrien, doch er konnte sich beherrschen, schließlich erinnerte er sich nur zu gut an die Drohung von Severus. Später hatte er sowieso noch genug Gelegenheit sich auszutoben. Gelangweilt stocherte der Grauäugige in seinem Essen herum, der Hunger war ihm in dem Moment vergangen, in dem er die Halle betreten hatte, doch jetzt wo er schon einmal da war, zwang er sich, wenigstens ein Kleinwenig hinunter zu würgen. Harry hatte während der ganzen Zeit kein einziges weiters Mal nach oben gesehen und von allen Richtungen blickten ihn immer wieder neugierige Schüler an. Erschrocken fuhr Draco zusammen, als ihm plötzlich von hinten jemand leicht auf die Schulter klopfte. „Habt ihr schon, das neuste Gerücht gehört?“ Ron hatte ein breites Grinsen aufgesetzt, als er sich neben Dana auf einen der Stühle fallen ließ, Hermine die sich ihm gegenüber neben Harry setzte schien ziemlich desinteressiert zu sein und begann in einem mitgebrachten Buch zu lesen. „Ihr beiden seid das absolute Tagesgespräch!“ «Ach nee Wiesel, dass hätte ich jetzt nicht gedacht. Erzähl doch lieber etwas Interessantes…» Doch Dracos sarkastische Gedankengänge wurden unterbrochen, als Ron fortfuhr. „Seit dem was vorhin passiert ist und was Professor McGonagall heute Morgen gesagt hat, glaubt die gesamte Schülerschaft, dass ihr ein Paar seid.“ Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft und Draco starrte Ron aus aufgerissenen Augen an. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“ „Doch natürlich. Ich hab es eben erst am Hufflepufftisch gehört und auch die Ravensclaws haben ihrer Gerüchte darüber. Seamus hat vorhin gemeint, dass sogar die Slytherins dieser Überzeugung sind.“ Stöhnend ließ Draco seinen Kopf in den Nacken fallen, schloss die Augen und begann seine Schläfen zu massieren. «Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein! Wenn jemand erfährt, wer ich bin, ist mein Ruf endgültig ruiniert!» Auch der Held der Zaubererwelt hatte seinen Kopf ein Stückchen gehoben und blickte leicht verzweifelt in die Runde. Die Vorstellung mit Malfoy zusammen zu sein, gefiel ihm überhaupt nicht und kam sehr nah an das Gefühl heran, welches er hatte, als er Dracos Busen berührt hatte. Wieso musste es auch immer ihn treffen? Ron verstand das Problem, das die beiden zu haben schienen, nicht, aber eigentlich hatte er auch keine Lust darüber nachzudenken und schaufelte sich stattdessen riesige Mengen Essen auf seinen Teller und begann sie hinunterzuschlingen. Vor allem Harry sollte sich glücklich schätzen. Die ganze Zeit über hing der Rotschopf seinen eigenen Gedanken nach. Obwohl er wusste, dass zwischen Dana und Harry nichts lief (weil sein bester Freund es ihm sonst sicher gesagt hätte) war er tierisch eifersüchtig auf den Helden der Zaubererwelt. Ron konnte es sich selbst nicht erklären, aber allein zu wissen, dass die Blondine ein Zimmer mit Harry teilte, ließ ihn vor Wut kochen. Doch er versuchte diese Tatsache so gut es ging hinter seinem breiten Grinsen zu verstecken, schließlich wollte er die Freundschaft zwischen ihm und Harry nicht gefährden. Allerdings war dieses Unterfangen absolut sinnlos, denn der Grünäugige war nun einmal nicht blind. Harry hatte schon lange gemerkt, wie sein bester Freund Draco anhimmelte. Es war einfach nicht zu übersehen, dass Ron eifersüchtig auf ihn war. « Wenn er nur wüsste…meinetwegen kann er Draco gerne haben! Wird sicher lustig, wenn Ron später die Wahrheit erfährt. Dann habe ich wenigstens auch einmal meinen Spaß.» Nun war Draco der Appetit gänzlich vergangen. Angewidert schob er seinen noch immer fast vollen Teller ein Stück von sich weg und sah kurz angebunden in die Runde. “Ich muss los.” Das waren seine einzigen Worte, bevor er aufstand, fast fluchtartig die große Halle durchquerte und die tuschelnden Schüler hinter sich ließ. Vor allem am Slytherintisch folgten ihm ein Paar wütend blickende Augen, bis er endgültig aus dem Saal verschwunden war. Das was er fühlte, war nicht in Worte zu fassen, aber unter anderem, waren Wut, Scham, Hilflosigkeit und Frustration wichtige Teile davon. Draco eilte die Treppe zu den Kerkern hinunter. Er wusste ganz genau, dass eines der Klassenzimmer dort unten nicht mehr benutzt wurde und den Schülern zur Verfügung stand. Kaum dass er dort angekommen war, blickte er noch einmal hinter sich, um sicher zugehen, dass niemand ihm folgte. Schnell schlüpfte er in den Raum und knallte die Holztür hinter sich zu. Sein Atem raste und nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, schrie er seine ganze Frustration aus sich heraus. Geschafft lehnte er sich an die Wand und ließ sich an dem kalten Stein hinuntergleiten, bis er auf dem Boden ankam und seine Beine dicht an seine Brust zog. Sein Kopf ruhte nun auf seinen Knien und die sturmgrauen Augen waren geschlossen. Verzweiflung begann sich in seinem ganzen Körper breit zu machen und er schlang seine Arme um die langen Beine. Es war alles so ungerecht, egal was er jemals getan hatte, dass hatte er wirklich nicht verdient. Die letzten Tage waren wie ein nicht enden wollender Albtraum gewesen und es war nur seiner lang antrainierten, kalten Maske zu verdanken, dass er noch nicht aufgeflogen war. Genau dies war der Punkt, vor dem Draco am aller meisten Angst hatte. Was würde passieren, wenn die restlichen Schüler sein Geheimnis herausfinden würden? Sein Ruf wäre ruiniert, aber nicht nur der, sondern der seiner ganzen Familie. Ein Schauer lief über den Körper des Blonden. Er konnte den abweisenden, stechenden Blick seines Vaters förmlich spüren. Doch bevor sich dieser Gedanke in ihm verfestigen konnte und das Gefühl der Einsamkeit in ihm die Oberhand gewann, kämpfte er mit aller Macht dagegen an. Sein Vater war nicht hier und er würde auch nichts von alldem erfahren, so lange Potter seine Klappe hielt. Wegen Dumbledore und McGonagall macht sich der Malfoy-Erbe sowieso keine Sorgen und was seinen Patenonkel betraf, wusste er doch, dass er sich trotz dessen sadistischen Wesens, immer auf ihn verlassen konnte. Langsam hob Draco seinen Kopf wieder und lehnte ihn mit immer noch geschlossenen Augen gegen die Steinmauer. Eine ganze Weile verharrte er so, ohne an irgendetwas zu denken und versuchte sich zu beruhigen. Erst als er auf die Uhr blickte und bemerkte, dass es bald Zeit für ihn und Potter war, erhob er sich mit steifen Gliedern und strafte seine Schultern. Der letzte, der mitbekommen sollte wie dreckig es ihm ging, war der Gryffindor-Goldjunge. Mit ein wenig Glück würde die nächste Stunde ganz amüsant werden und er konnte seine Sorgen erstmal vergessen. Aber vorher musste Draco, wie schon den ganzen Tag, wegen seines kleinen Frauenproblems auf die Toilette… Fünf vor zehn war Draco im Klassenzimmer angekommen. Inzwischen war es wieder auf Normalgröße gehext worden, aber der Platzt reichte immer noch leicht für ihn und den Schwarzhaarigen aus. Um Punkt zehn war auch Melinda erschienen, die die Blondine mit einer Umarmung begrüßte und ihr, wie auch früher schon, freundlich zuzwinkerte. „Hey Dray, ich habe von dem neuen Gerücht gehört. Wie geht es dir deswegen?“ Innerlich stöhnte Draco auf. Wieso musste Melinda auch immer so direkt sein? Auf der anderen Seite freute es ihn allerdings auch, dass sie sich für ihn interessierte. „Na ja, es geht. Ich werde es schon irgendwie überleben.“ Die braunhaarige Frau kicherte leicht und klopfte dem Slytherin aufmunternd auf die Schulter. „Ich bin mir sicher, dass du das packst!“ Eigentlich konnte es jetzt schon fast losgehen, nur von dem Helden der Zaubererwelt fehlte jede Spur. Fast fünfzehn Minuten später, als Draco das Warten gerade aufgeben wollte, hörten er und Melinda, wie jemand im Korridor zu rennen schien. Nur wenige Augenblicke später wurde die Tür aufgerissen und ein atemloser Harry Potter stand im Rahmen. „Tut …mir leid…ich bin…eingeschlafen…“ Brachte der Grünäugige gerade noch heraus, während er nach Luft schnappte. Als Draco mit einem wütenden Kommentar antworten wollte, kam ihm Melinda zuvor. „Das ist doch kein Problem, Harry. Hauptsache du bist jetzt da.“ Dabei warf sie dem Patensohn ihres Cousins einen beschwörenden Blick zu, der sagte, dass ein Streit nur Zeit verschwenden würde. Draco verstand den Wink und begnügte sich damit einige Beleidigungen vor sich hin zu murmeln, während er von dem Stuhl, auf dem er Platz genommen hatte, aufstand und zu seinem Rivalen schlenderte. «Mal schauen, wie schlecht Potty wirklich ist…» Harry trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Ihm war nicht ganz klar, was er als nächstes tun sollte und das kleine, selbstgefällige Grinsen des Malfoy-Erben erleichterte die Sache nicht gerade. Draco dachte nur daran, dass er durch den Misserfolg Potters seine eigenen Probleme vergessen könnte und lachte sich deshalb ins Fäustchen, als er den Gryffindor nervös im Zimmer stehen sah. In der Mitte des Raumes hielt er an und wartete darauf, dass auch Harry sich endlich in Bewegung setzte. Dieser tat dies auch, allerdings schlurfte er so langsam voran, dass ihn bei einem Wettrennen sogar eine Schnecke überholt hätte. Zumindest war dies Dracos Meinung zu dem Thema. Sein Grinsen wurde sogar noch ein Stückchen breiter, als Harry vor ihm angekommen war und sichtlich unruhig auf seine Füße starrte. Es war wirklich nicht schwer zu erraten, wie wenig es dem Jungen behagte, mit Draco tanzen zu müssen. „Also ihr beiden, wenn ich das richtig verstanden habe, kann Harry kaum tanzen und muss erstmal die Grundschritte lernen und Draco kann es zwar im Prinzip, allerdings muss ich ihm die Frauenschritte beibringen.“ Zur Antwort bekam Melinda von den beiden Schülern ein einheitliches Nicken. „In Ordnung, dann fangen wir einmal an. Ich zeige euch die Schritte erst einmal trocken. Draco stell dich bitte neben mich, Harry du kannst noch zusehen.“ Langsam zeigte die junge Frau Draco seine neuen Schritte. Es dauerte nicht lange und er konnte sie fast schon perfekt. Während Melinda ihn noch beglückwünschte und Harry danach zu sich rief, schlenderte Draco mit einem selbstsicheren Funkeln in den Augen auf den Platzt zu, von dem der Gryffindor gerade aufgestanden war und flüsterte nur für ihn verständlich. „Na Potty, dann zeig mal wie toll der Held der Zaubererwelt wirklich ist.“ Mit einem unguten Gefühl stellte nun Harry sich neben seine Lehrerin. „Es wäre leichter gewesen, wenn Severus die Schritte mit dir üben würde, aber ich habe das Gefühl, dass es dir so lieber ist, oder?“ Fanatisch nickte der Schwarzhaarige und entlockte Melinda dadurch ein kleines Kichern. „Seltsam, in meinen Augen war mein Cousin noch nie so schrecklich, wie alle sagen. Also pass auf…“ Es dauerte nicht lange, da war Draco in lautes Lachen verfallen und kugelte sich förmlich auf dem Boden. Potter schaffte es einfach nicht einen Fuß vor den anderen zu setzen ohne, dass er stolperte oder eine andere komische Bewegung machte. Seltsamerweise war dieses Lachen aber noch nicht einmal böse gemeint. Es war ein offenes ehrliches Lachen und keins von diesen hinterhältigen. Der Malfoy-Erbe konnte nichts dagegen machen, es brach einfach aus ihm heraus und er schaffte es nicht aufzuhören. Das hatte auch Harry bemerkt und nur aus diesem Grund ließ er es sich ohne großes Murren gefallen. Er konnte sich nicht daran erinnern, Draco jemals in einem so fröhlichen Zustand gesehen zu haben. Natürlich, ein gemeines Grinsen hatte er schon oft auf dessen Zügen gesehen, aber noch nie hatte er so ein freies Lachen gehört. Zwar war ihm die Sache hier überaus peinlich, aber im Endeffekt konnte er dagegen sowieso nichts ausrichten. Auch Draco war über sich selbst verwundert. Normalerweise war es für ihn ein leichtes seine gefühlslose Maske vor anderen aufrecht zu erhalten, aber hier war es einfach nicht möglich. Innerlich hätte er sich selbst ohrfeigen können, aber dafür ging es ihm gerade zu gut und ob man es glaubt oder nicht, er war Harry dafür sogar irgendwie ein Stück weit dankbar. Dieses ausgelassene Gefühl hielt allerdings nicht sonderlich lange an, denn nun mussten der Gryffindor und der Slytherin zusammen versuchen zu tanzen. Was soll man dazu sagen? Es war ein absolutes Desaster. Draco konnte sich überhaupt nicht auf den Rhythmus konzentrieren, denn seine einzige Sorge galt seinen Füßen. Er tat eigentlich nichts anderes, als darauf zu achten, dass sie nicht von diesem Gryffindortollpatsch zerquetscht wurden, doch das funktionierte leider nicht immer und nach einer Weile ertönte ein neuer Schrei in dem kleinen Raum. „Au! Pass doch auf! Du bist mir schon wieder auf die Füße getreten! ...Du bist wirklich das trotteligste Trampeltier, das mir je unter die Augen gekommen ist! “ Langsam riss dem Malfoy-Erben der Geduldsfaden. Niemand konnte so ungeschickt beim Tanzen sein, wie es ihm Potter vormachen wollte. Sie tanzten jetzt seit einer halben Stunde nur die ersten paar Schritte und Potter schaffte es noch immer nicht, sie richtig auszuführen. Das Schlimmste aber war, dass er eindeutig nicht wusste, wie man führte. Seine Bewegungen waren abgehackt und er schleuderte Draco so durch die Gegend, dass dem Eisprinzen von Slytherin langsam aber sicher schlecht wurde. „Sorry.“ Eigentlich hatte Harry etwas ganz anderes sagen wollen, wie zum Beispiel, dass der Blonde eine verwöhnte Heulsuse war, doch es war ihm einfach peinlich, wie wenig er tanzen konnte. Damit nicht weiter darauf herum gehackt wurde, dachte er sich, es wäre einfacher nachzugeben. Doch dieser Gedanke stellte sich als Irrtum heraus, denn es dauerte nicht lange und Draco nörgelte (berechtigterweise) schon wieder an ihm herum. Melinda, die einige Meter von den beiden Schülern entfernt stand, schüttelte immer wieder den Kopf. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Eine ganze Menge Arbeit würde noch auf sie zukommen, das war ziemlich klar. Sicher war das größte Problem, dass Harry nicht tanzen konnte, aber da gab es auch noch einiges zu bemängeln. Unter anderem zum Beispiel einfach den Punkt, dass sich weder Harry noch Draco auf den jeweils anderen Partner einließen. Die Spannung zwischen ihnen war deutlich zu spüren und wenn diese nicht bald verschwinden würde, war die Chance auf den Gewinn beim Ball verschwindend gering. Trotzdem konnte die Frau sich ein Kichern von Zeit zu Zeit nicht verkneifen. Die Jungen waren ein absolutes Dreamteam, wenn es darum ging, sich gegenseitig fertig zu machen und Draco in seiner weiblichen Hülle ausrasten zu sehen, war der Höhepunkt ihres bisher langweiligen Abends. Ob man es glaubt oder nicht, Melinda hatte wohl doch einiges mehr von ihrem Cousin, als es zunächst den Anschein hatte. Sie wusste einfach besser, wie man es versteckt hielt. Endlich war es vorbei. In dem Augenblick, in dem Melinda die Stunde beendet hatte, stapfte ein wutentbrannter Draco Malfoy aus dem Zimmer. Während er aus der Tür verschwand, konnte man noch solche Sachen, wie zum Beispiel: „immer ich, idiotischer Gryffindor, blöde Tanzstunde und das zahle ich dir heim, Onkel Severus“, hören. Melinda kicherte vergnügt vor sich hin. Dieses störrische Verhalten war schon früher typisch für den Blondschopf gewesen. Doch das leise Lachen erstarb, als sie Harry niedergeschlagen auf einem der Stühle sitzen sah. Er hatte seinen Kopf in eine Hand gestützt und sein Blick wirkte überaus betrübt. „Alles in Ordnung mit dir?“ Überrascht hob der Grünäugige den Kopf. Er hatte angenommen, dass die brünette Frau schon verschwunden war, doch genau diese nahm sich jetzt einen Stuhl ihm gegenüber und lächelte ihn aufmunternd an. „Komm, dass packst du schon. Niemand kann alles können und du wirst es bis zum Ball noch lernen, dass verspreche ich dir.“ „Malfoy schon.“ Verwirrt sah Melinda Harry einen Augenblick lang an, bis sie verstand, was genau er meinte und schüttelte daraufhin kaum merklich den Kopf. Harry fuhr fort. „Dieser, dieser…Er hat überall gute Noten, kann passabel Quidditch spielen (auch wenn er mich noch nie besiegt hat), kann tanzen und er kann sogar so tun als ob er ein Mädchen wäre. Wieso kann Malfoy das alles?“ „Die Antwort liegt in der Frage.“ „Ach so, du meinst weil er ein Malfoy ist und alles bekommt was er will, kann er auch alles lernen.“ „Nicht ganz Harry. Du stellst dir das Leben von Draco wirklich zu einfach vor, zumindest scheint es mir so. Glaub mir, es ist wirklich schwer und anstrengend alles können zu müssen. Draco macht das nicht, weil es ihm Spaß macht, sondern weil es von ihm, als Malfoy, erwartet wird. Er ist der einzige Erbe und darum muss er perfekt funktionieren, komme da was wolle. Vor allem Lucius ist in dieser Hinsicht überaus streng und würde keine Fehler dulden. Kannst du dir vorstellen, wie schlimm es für Draco als Mädchen sein muss? Kannst du dir vorstellen, was er für eine Angst haben muss, enttarnt zu werden?“ Stillschweigend hatte Harry Melindas Worten gelauscht und am Ende ungläubig den Kopf geschüttelt. Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, denn so hatte er noch nie über Draco nachgedacht. Für ihn war von Anfang an klar gewesen, dass der Grauäugige alles, was er wollte auch bekam. Keinen Augenblick lang war ihm nur im Entferntesten in den Sinn gekommen, dass Draco dafür auch etwas leisten musste und dass dies so schwierig war. In diesem Moment tat ihm der Slytherin ziemlich leid und um nichts in der Welt hätte er mit ihm Platz tauschen wollen. Schuldbewusst blickte Harry auf den Boden und fuhr sich verlegen durch das schwarze, unzähmbare Haar. Eine Stille war in dem Raum ausgebrochen, die immer unangenehmer wurde, je länger sie dauerte. Melinda konnte sich nur zu gut vorstellen, worüber Harry nachdachte und gab ihm Zeit, seine Gedanken ordnen zu können. Doch nun, als sie merkte, dass es dem Jungen immer unbehaglicher zu Mute wurde, stand sie mit einem kleinen Räuspern auf und blickte ihn noch einmal freundlich an. „Es ist nicht deine Schuld, Harry. Du konntest es nicht wissen. Draco und du, ... ihr habt einfach immer aneinander vorbeigeredet und seinen größten Feind will niemand verstehen. Also zerbrich dir nicht zu sehr den Kopf darüber, was schon passiert ist, sondern überleg lieber, wie du es ab jetzt besser machen kannst.“ Mit diesen Worten und einem kleinen aufmunterndem Zwinkern schritt sie aus dem Raum und ließ den Gryffindor wieder seinen Gedanken nachhängen. Harry wusste nicht genau, was er jetzt machen sollte. Zwar wusste er jetzt etwas mehr über Draco, aber trotzdem mochte er ihn deshalb nicht sonderlich mehr. Ihm war es bei seinen Verwandten doch auch nie besonders gut gegangen und trotzdem verhielt er sich nicht wie das letzte Arschloch. Resignierend stand nun auch Harry auf. Er hatte die Zeit vergessen und als er auf seine Uhr blickte, war er erstaunt zu lesen, dass es inzwischen 00.20 Uhr war. Vielleicht steckte ja doch mehr hinter Dracos Verhalten. Das würde sich dann allerdings sicher in der nächsten Zeit herausstellen, schließlich mussten sie einfach lernen miteinander auszukommen. °°°° Wütend war Draco aus dem Zimmer gestampft. Es wollte nicht in seinen Kopf, wie ein einzelner Mensch so dämlich sein konnte. Sie mussten den Tanzwettbewerb gewinnen, koste es was es wolle. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal an diese Beeren kommen würden und der Trank dauerte jetzt schon lange genug. Draco wollte nichts sehnlicher, als zurück in seinen gewöhnlichen Körper, dafür würde er zur Zeit alles geben. Warum verstand Potter das nicht? Doch im selben Moment, in dem er diese Frage gedacht hatte, seufzte der Blondschopf auf. Wer konnte denn überhaupt verstehen, wie sich ein Junge in dem Körper eines Mädchens fühlte? Er kannte außer sich niemanden, dem es jemals so ergangen war. Der Slytherin war so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie er schon wieder von einem Paar schwarzer Augen angestarrt wurde. Eine Gestalt huschte grinsend hinter einer der vielen Rüstungen hervor und verschwand nun hinunter in Richtung Kerker. Bald würde die Blondine ihm gehören, da gab es gar keinen Zweifel. Ohne einen weitern Umweg war Draco in sein und Potters Zimmer zurückgekehrt. Schnell hatte er sich umgezogen und in sein großes, weiches Bett gelegt. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass es nicht lange dauern würde, bis er einschlief. Umso mehr erstaunte es ihn, kein Auge zubekommen zu können. Auch hier war Potter wieder der Schuldige. Warum musste der sich auch so bescheuert aufführen und ihn dabei so aufregen? Selbst als Harry fast eine Stunde später das Zimmer betrat, hatte es der Blondschopf nicht geschafft einzuschlafen, doch schnell drückte er die Augen zu und tat so als ob. Das Letzte was er wollte, war mit dem Gryffindor-Goldjungen und Tanzversager reden zu müssen. Es würde ja doch nur in einem Streit enden. Harry war das nur recht. Zwar war ihm der fast schon peinliche Versuch von Draco, sich schlafend zu stellen, sofort aufgefallen, doch auch er hatte nicht die Nerven, sich mit der Grauäugigen auseinander zu setzen. Dafür flogen ihm zu viele Dinge durch den Kopf, die er erst einmal richtig verdauen musste. Aus diesem Grund schlüpfte auch er schnell ins Bett, löschte das Licht und versuchte nicht über den anderen nachzudenken und endlich einzuschlafen. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So das wars, hoffe es hat euch einigermaßen gefallen!!! Freu mich wie immer über Kommis^^ LG Mara Kapitel 11: Mario ----------------- Hi Leute, endlich ist das neue kapi fertig (ja es hat furchtbar lange gedauert, ist aber dafuer auch etwas laenger)...hoffe ihr nehmt es mir nicht all zu uebel, es ist eigentlich schon ziemlich lange fertig, aber ich habe noch Ferien und bin gerade bei meiner Tant in Japan. Da macht das I-net oeffters mal Probleme xD Ich konnte, das Kapi auch noch nicht zu meiner Betaleserin schicken, aber die Fehler werde spaeter noch behoben, versprochen ^^ So und jetzt viel Spass beim lesen =) MARIO Gelangweilt saß Draco in der Bibliothek und blätterte in einem kleinen schwarz eingebundenen Buch herum. In letzter Zeit konnte man ihn oft in der Bücherei entdecken und auch Harry war, zur Verwunderung aller, nicht selten dort anzutreffen. Noch immer konnten die beiden Jungen nicht lange am selben Ort sein, ohne sich, von den anderen unbemerkt, anzugiften und da auch die Sache mit dem Tanzen keine wirklichen Fortschritte brachte, versuchte Draco so schnell wie möglich die anderen Zutaten für ihren Trank zusammen zu finden. Außerdem konnte er sich hier vor den ganzen neugierigen Augen verstecken, die ihn immer wieder seltsam musterten. Das Gerede um ihn und Harry war nicht, wie erhofft, verebbt, sonder war zurzeit das beliebteste Thema in ganz Hogwarts. Während Draco noch am lesen war, knurrte sein Magen plötzlich und erinnerte ihn daran, dass es Zeit zum Frühstücken war. Der Slytherin war schon früh auf den Beinen gewesen und da alle anderen noch geschlafen hatten, wollte er seine Zeit sinnvoll nutzen. Er klappte das Buch zusammen, packte es in seine Tasche und machte sich auf den Weg, hinunter in Richtung große Halle. Wenigstens gab es seit den letzten Tagen einen kleinen Erfolg zu verzeichnen, denn endlich war er seine Tage los. Diese Woche war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen, doch nun war der Schrecken vorbei, zumindest fürs erste. Wesentlich besser gelaunt, als in den vergangen Tagen wollte Draco die letzten Stufen einer Treppe in einem Satz herunter springen, als ihn plötzlich jemand am Handgelenk fest hielt. Erschrocken wirbelte der Malfoy-Erbe herum und blickte in ein paar schwarze eng anliegende Augen. Es dauerte einen kurzen Augenblick, doch dann erkannte Draco den Jungen vor ihm und im selben Augenblick hatte er auch schon ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Vor ihm stand ein Slytherin Siebtklässler. Er hatte kurze schwarze Haare, war mindestens eineinhalb Köpfe größer als Draco und ziemlich muskulös. Sein Name war Mario und er war einer der schlimmsten Schüler Hogwarts, selbst aus der Sicht des Blondschopfes. Keiner an der Schule hatte bis jetzt je so viele Verwarnungen, Ermahnungen und ähnliches wie er bekommen und es wunderte den Grauäugigen ehrlich gesagt, dass er noch nicht von der Schule geflogen war. Mario war der Typ Junge, der immer auf der Suche nach neuen Mädchen war und insgeheim hatte Draco nur darauf gewartet, wann dieser Idiot bei ihm auftauchen würde. „Hey Süße, schon was vor?“ „Zumindest nichts mit dir.“ „Ach und wieso nicht?“ Ein Funkeln war in den schwarzen Augen zu erkennen und während sie sich noch verengten, verstärkte Mario seinen Griff um Dracos Arm. „Ich weiß gar nicht was du gegen mich hast, findest du diesen Potter etwa so viel besser?“ „Das geht dich jawohl einen Dreck an, wie ich Potter finde!“ Kalt lachte Mario auf. Die kleine Blondine wusste wohl noch nicht, mit wem sie es zu tun hatte. Dies würde er allerdings schnell ändern! Selbstsicher fuhr sich der Slytherin durch sein Haar und begann dann erneut in einem arroganten Tonfall zu sprechen. „Oh, nicht gleich so zickig. Mich geht das ne Menge an, schließlich, habe ich beschlossen, dass du und ich zusammen gehören und darum ist das ab jetzt auch so. Verstanden?“ Währenddessen packte er mit seiner freien Hand Danas Hüfte und entlockte ihr damit ein erschrecktes Quietschen. Draco wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. «Dieser Idiot bildet sich echt etwas auf sich ein. Egal wie schlimm ich selber bin, aber das kann man einfach nicht toppen. Glaubt dieser Riesenaffe etwa wirklich, was er da von sich gibt?» Allerdings war Draco klug genug, seine Gedanken nicht laut auszusprechen, schließlich war der Typ um einiges größer und natürlich auch stärker als er selbst. Mit einem selbstüberzeugten Lächeln, zog Mario Draco noch etwas näher an sich heran und fuhr an der Seite über seinen Körper. „ Jetzt pass mal gut auf, weil du noch nicht so lange hier bist, erkläre ich dir mal etwas. Wenn ich ein Mädchen gut finde, dann hat es sich geehrt zu fühlen und wenn ich diesem Mädchen sage, dass es ab jetzt mir gehört, dann ist das auch so und das Mädchen ist froh darüber!“ Den letzten Satz hatte er Draco ins Ohr gezischt, woraufhin dem Blondschopf die Nackenhaare zu Berge standen und er leicht erschauderte. Doch auch hier ließ sich die Grauäugige nichts anmerken, sondern funkelte ihn nur böse an und versuchte ihren Arm loszureißen. „Dann waren die Mädchen, mit denen du bis jetzt zusammen warst eben alle blind! Nur über meine Leiche würde ich mit so einem widerlichen Affen wie dir etwas anfangen!“ Im selben Moment, in dem die Worte Dracos Mund verlassen hatten, hätte er sich auch schon dafür ohrfeigen können. Er war so wütend gewesen, dass er gar nicht mehr nachgedacht hatte. Zornes Funken sprühten aus den Augen des ältern Jungen. Er verstärkte den Griff um Dracos Hand so sehr, dass der ein leises Wimmern nicht mehr unterdrücken konnte und drängte ihn gegen die kalte Steinmauer. „Jetzt pass mal auf du kleines Miststück. Entweder ich höre auf der Stelle eine Entschuldigung von dir oder…“ Anstatt den Satz zu ende zusprechen, holte Mario seinen Zauberstab hervor und hielt ihn Draco vor die Nase. „Also was ist jetzt?“ Doch bevor Draco auch nur einen Ton herausbringen konnte, ertönte hinter ihnen eine Stimme. „Expeliamus!“ Der Zauberstab wurde Mario aus der Hand gerissen und landete einige Meter entfernt von ihm auf dem Boden. Erschrocken wirbelte er herum und blickte in die Gesichter von Hermine und Ginny. Er hatte ihr Kommen nicht bemerkt und blickte überrumpelt von dem brünetten zum rothaarigen Mädchen, die ihre Zauberstäbe immer noch auf ihn gerichtet hielten. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Draco für sich aus. Mit einer geschickten Drehung wand er sich aus dem schmerzhaften Griff und eilte zu seinen beiden Retterinnen. Eine Welle der Erleichterung durchlief seinen Körper und er konnte gar nicht in Worte fassen, wie froh er war, die beiden Schülerinnern zu sehen.„Such dir ein Mädchen auf deinem primitiven Niveau und lass Dana in Ruhe!“, fauchte Ginny. Mario antwortete nicht, sondern wandte sich mit einem wütenden Schnauben von den drei Mädchen ab und wollte die Treppen zur großen Halle hinunter. Er hatte es nicht nötig, jetzt mit den Dreien zu streiten und eine weitere Verwarnung zu erhalten. Es würden sich immerhin noch genug Gelegenheiten ergeben, in denen er die Blondine alleine Abfangen konnte.Neben Dana blieb er noch einmal für den Bruchteil einer Sekunde stehen und flüsterte. „Wir beide sind noch nicht fertig.“ Danach ging er, ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen, von dannen. Draco hatte nicht einmal Zeit sich zusammeln, da war Hermine ihm auch schon um den Hals gefallen. „Oh Gott Dana, ist alles in Ordnung mit dir?“ In jeder normalen Situation, hätte der Malfoy-Erbe das Mädchen angeekelt von sich geschoben, doch jetzt war ihre Berührung sehr beruhigend für ihn. Noch nie hatte er sich so einer Situation gegenüber gesehen und dieses Gefühl der Machtlosigkeit und des „dem anderen Ausgeliefert sein“ war beängstigend. Nach dem die Brünette von ihm abgelassen hatte, fühlte Draco sich tatsächlich etwas besser und gab ein kleines Nicken auf die Frage zur Antwort. „Es geht schon. Ihr habt mir ja früh genug geholfen… vielen Dank.“ „Das ist doch kein Thema, so etwas macht man doch für seine Freunde.“ Dieser Satz brachte den Malfoy-Erben für einen kurzen Augenblick aus der Fassung. Hatte sie wirklich „Freunde“ gesagt? Konnte sie das ernst gemeint haben? So gut wie nie hatte er jemanden seinen Freund nennen können. Na gut, da gab es seine Cousine Pansy und seinen besten und wohl einzigen Freund Blaise, aber ansonsten war da niemand. Natürlich gab es da auch noch Crabbe und Goile, aber die waren die letzten, die er so nennen wollte. Die beiden Hornochsen rannten ihm doch nur hinterher, weil sie wussten, dass er Einfluss hatte und genauso war es bei dem Rest seines Hauses. Dieses Wort aus Grangers Mund zu hören, bedeute ihm eine Menge, obwohl er ganz genau wusste, dass sie das nie gesagt hätte, wenn sie wüsste, wer er in Wahrheit war. Auch Ginny strahlte ihn nun an. „Der soll es bloß nicht noch einmal wagen, dich auch nur anzusprechen! Zum Glück sind wir noch rechtzeitig gekommen.“ „Genau, aber lass uns jetzt zum Frühstück gehen Dana. Du bist furchtbar weiß um die Nase. Vielleicht bekommst du ja dann wieder etwas Farbe.“ Als die drei Mädchen endlich in der großen Halle angekommen waren, spürten sie förmlich die erwartungsvollen Blicke der Jungen am Gryffindortisch. In der letzten Woche hatten sich nicht nur Hermine und die Weasley Geschwister mit Dana angefreundet, sondern auch Seamus, Dean und Nevil verstanden sich blendend mit dem blonden Mädchen. Sogar Draco fühlte sich wieder aller Erwartungen relativ wohl bei der Gryffindor-Chaotentruppe. Trotzdem warf er seit seiner Verwandlung regelmäßig wehmütige Blicke zum Slytherintisch. Er hatte dort nie sonderlich viele Freunde gehabt. Die meisten waren nichts anderes als seine Lackeyen, die alles für ihn tun würden, so lange sie nur annähernd etwas von seinem „Ruhm“ als Malfoy-Erben abbekamen. Keiner von ihnen interessierte sich für den Menschen Draco und das war dem Grauäugigen auch nur Recht so. Was sollte er auch mit hohlköpfigen stupiden Hornochsen, die alles was er sagte abnickten und zu seiner Zufriedenheit erledigten? Da konnte er sich auch gleich Hauselfen mit in die Schule nehmen. Allerdings gab es ja wie gesagt zwei Leute in seinem Haus, denen er hundertprozentig vertraute und die sein wahres Ich kannten. Diese „Auserwählten“ waren zum einen seine Cousine Pansy Parkinson, genau so platinblond wie er selbst und die liebevollste Person die er je kennen gelernt hatte. Zum anderen war da sein Kindergartenfreund Blaise Zabini, die Tratschtante vom Dienst, der es nie erwarten konnte Draco die aller neusten Neuigkeiten brühwarm zu erzählen. Es tat Draco wirklich weh den beiden nicht sagen zu können, was passiert war. Es war ihm nicht einmal möglich, ihnen zu schreiben. Wie würde das auch aussehen, wenn die Eule die er vom Gryffindortisch abschickte, keine fünf Meter entfern bei den Slytherins landete. Obwohl sie nur diese wenigen Meter trennten, kam es dem Blondschopf vor, als ob es Welten waren. «Man, ich würde alles dafür geben, wenigstens kurz mit ihnen reden zu können. Die werden sich sicher schon ihren Teil denken, warum ich, ohne bescheid zu sagen, verschwunden bin und seit dem nichts mehr von mir hören gelassen habe.» „Hey, wo warst du denn?!“, wurde Draco von Ron aus seinen Gedanken gerissen.„Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht!“ „Ach, ich war nur in der Bibliothek.“ Mit einem kaum merklichen Grinsen blickte der Slytherin in die Runde. Es tat gut auch hier jemanden zu haben, der sich um ihn kümmerte. Selbst wenn Draco genau wusste, dass keiner von ihnen das getan hätte, wenn sie gewusst hätten, wer er wirklich war. Nur Harry machte sich nicht einmal die Mühe von seinem gefüllten Teller aufzublicken, hatte er doch von vorne herein gewusst, wo sich das Frettchen aufhielt. Und selbst wenn es anders wäre, was interessiert es ihn, wo sich dieser Möchtegernprinz aufhält?! „Ihr habt ja keine Ahnung was passier ist!“, begann Hermine hektisch zu berichten. „Dana wollte gerade herkommen, da hat dieser Idiot Mario ihr aufgelauert! Ich weiß nicht, was er vor hatte, aber er hatte sie gegen die Wand gedrückt und ihren Arm umklammert, das muss echt schmerzhaft gewesen sein!...ich glaube der spinnt jetzt endgültig…und dann habe ich auch noch gehört, wie er gemeint hat, dass er sie für sich haben wolle und dass sie nichts dagegen machen könnte, weil er das entschieden hat. Ich will gar nicht erst wissen, was passiert wäre, wenn Ginny und ich nicht dazu gekommen wären… Er sah plötzlich wirklich wütend aus, hoffentlich macht er das nicht noch mal. Wir müssen unbedingt verhindern, dass er Dana zu nahe kommt, sonst passiert noch irgendetwas.“ Während Hermine noch sprach, überschlug sich ihre Stimme vor Aufregung, so dass es zeitweise schwer für die Anderen war, ihr zu folgen. Trotzdem blickten sie Dana am Ende entsetzt an und sogar Harry taten seine Gedanken vor wenigen Minuten leid. So etwas hatte er nicht gewollt und ehrlich gesagt, war er ganz froh, dass seinem Rivalen nichts weiter passiert war, schließlich wusste er genau zu was Mario alles Fähig war. Betretendes Schweigen hatte sich über die kleine Gruppe gelegt. Als Hermine noch berichtet hatte, konnten sie ihre Augen nicht von Dana nehmen, doch jetzt taten sie alles um den Blickkontakt mit der Blondine zu vermeiden. Keiner wusste, was zu tun war und vor allem die Jungs wollten sich nicht vorstellen, wie Dana sich fühlen musste. Diese Unsicherheit veranlasste Nevil dazu, bedrückt auf seine Knie zu sehen und nervös an seinem T-Shirt herumzuzupfen, während Seamus und Dean sich immer wieder unschlüssige Blicke zuwarfen. Draco hasste diese Ruhe, da er ganz genau wusste, dass die anderen alle über ihn nachdachten und ob man es glaubte oder nicht, in solchen Momenten hasste er es im Mittelpunkt zu stehen. «Wenn sie sich alle solche Sorgen machen, fühle ich mich noch mehr wie ein schutzbedürftiges Mädchen…wieso immer ich?» Doch plötzlich wurde die peinliche Stille durchbrochen. „Wenn ich dieses Arschloch in die Finger bekomme, kann er was erleben!“, knurrte Ron mit zusammen gebissenen Zähnen. „Sei nicht albern.“, unterbrach ihn Hermine mit einem leisen Seufzer. „Genau, du hast gegen diesen Schrank doch nicht die geringste Chance“, pflichtete Ginny ihrer brünetten Freundin bei. „Lass es einfach gut sein, OK?“ Murrend ließ sich der Rotschopf zurück auf seinen Stuhl sinken, von dem er eben aufgesprungen war und warf mordlustige Blicke in Richtung des Slytherintisches, von dem Mario ihnen ein selbstgefälliges Grinsen zu warf. Am liebsten hätte er Mario den Hals umgedreht. Wie konnte er es nur wagen, Dana so etwas an zu tun? Flüsternd neigte sich Seamus zu Dean und nickte ihm bestätigend zu. „Diese Ratte brühtet doch irgendetwas aus.“ Vielleicht sollten wir einen Lehrer verständigen.“, schlug die jüngste der Weasleys vor, doch Dana winkte sofort ab. „Ne du, lass mal. Ich passe einfach etwas besser auf.“ Das Letzte was Draco wollte war, wegen so einer Kleinigkeit zu einem der Professoren zu rennen. Er hatte sich schon immer alleine um seine Probleme gekümmert und auch in seiner jetzigen Situation wollte er dieses Verhalten beibehalten. „Dann lass die Jungs wenigstens ein Auge auf dich werfen, damit dieser Idiot dich in Ruhe lässt. Er wird nur darauf warten, dich irgendwie alleine anzutreffen.“ „Ist ja gut, wenn du dich dann wohler fühlst.“ Das weitere Frühstück verbrachten sie schweigend, jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hängend, wie sie Dana helfen konnten. Nur Draco selbst hatte das Problem fast schon wieder vergessen. Sein Blick war starr auf Pansy gerichtet, die gerade eine vorwitzige Strähne aus ihrem Gesicht strich. Sie wirkte nervös und blickte traurig auf ihren Teller. Ihre Wangen waren wesentlich blasser als sonst und umso länger er seine Cousine betrachtete, desto größer wurde der Wunsch, ihr die Wahrheit zu sagen. Abrupt stand Draco auf und verschwand so schnell es ging, mit der Ausrede etwas vergessen zu haben, aus dem Saal. Er musste unbedingt an die frische Luft. Seine Gedanken kreisten darum dem Mädchen endlich alles zu erzählen, doch das durfte er nicht. Nur wenige Augenblicke nach ihm verließ auch Mario die Halle. Er sah eine erneute und vielleicht auch letzte Chance die Austauschschülerin alleine abzupassen und diese wollte er natürlich auch nutzen. Draco hatte sich unter einen der Bäume direkt am See gesetzt und betrachtete die golden glitzernden Lichtstreifen, die die Sonne auf das Wasser warf. Während diese auf der silbrigen Oberfläche tanzten, genoss der Malfoy-Erbe die kühle Brise, die durch seine langen blonden Haare wehte. Für einen kurzen Moment schloss er genießerisch die Augen um die Stimmung und die Stille, die ihn von allen Seiten umgab, auf sich wirken zu lassen und die Ruhe genießen zu können. Doch plötzlich hörte Draco ein Rascheln und als er seine Augen wieder aufschlug, schien sein Herz für einen kurzen Augenblick auszusetzen. Direkt über ihn gebeugt stand Mario und grinste ihn hämisch von oben herab an. Ohne lange zu zögern streckte dieser seine Hand aus, um das dünne Handgelenk des Mädchens zu ergreifen. Unsicher rutschte Draco ein Stück zurück und versuchte hektisch auf die Beine zu kommen. Er stolperte einige Schritte rückwärts, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Slytherin zu bringen und fuhr sich nervös mit der Hand durch das blonde Haar. «So ein Mist. Was mach ich denn jetzt? Kann der sich nicht für ein anderes und vor allem ECHTES Mädchen interessieren?!!» Genervt senkte Draco seinen Blick und überlegte fieberhaft, wie er sich aus dieser Situation heraus manövrieren könnte. Aber egal wie sehr er sich anstrengte, diesmal erschien keine seiner sonst so brillanten Ideen. Lässig lehnte Mario an dem Baum unter dem Draco eben noch gesessen hatte und überließ Dana ihrer aufsteigenden Panik. Es macht ihm Spaß, das Mädchen so verzweifelt vor sich stehen zu sehen, denn genau dies demonstrierte ihm seine Macht. Erst als Dana versuchte, noch weiter von ihm weg zu weichen, machte er einige Schritte auf sie zu und erhob erneut seine Hand. „Was willst du jetzt machen? Du bist ganz alleine, also hör auf dich zu wehren. Es bringt sowie so nichts.“ Wie versteinert war Draco stehen geblieben, denn hinter ihm hatte der See begonnen. Sollte er vielleicht einfach hinein springen und hoffen, dass Mario ihm nicht folgte? Aber wie groß war diese Chance schon? Bestand überhaupt noch die Möglichkeit, heil aus dieser Sache heraus zu kommen? In der Zwischenzeit hatte Mario den Raum zwischen ihnen überbrückt, so dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten und Draco den Atem des Slytherins auf seiner Haut spüren konnte. Auf einen Schlag waren alle Gedanken wie weggefegt. Noch immer hatte er es nicht gewagt sich zu bewegen und blickte mit angsterfüllten Augen in das Gesicht seines Gegenübers. Mario hatte noch immer seinen Arm erhoben und wollte gerade mit seinem Handrücken über die Wange des Mädchens streicheln. Doch bevor er Dana auch nur berühren konnte, donnerte es von hinten. „Wehe du packst sie auch nur an!“ Ein wutschnaubender Ron kam auf die beiden zugestapft, dicht gefolgt von Harry und der restlichen Truppe. Ihnen war das Verschwinden des Slytherins nicht entgangen und jedem war klar gewesen, was er vorhatte. „Was fällt dir, arrogantem Arschloch eigentlich ein? Wenn du es auch nur noch einmal wagst, ihr zu nahe zu kommen, mach ich dich fertig!“ Ron tobte vor Wut und obwohl ihn Hermine vorher noch gewarnt hatte, war es ihm egal, ob Mario stärker als er war. Niemandem würde er erlauben Dana zu nahe zu kommen und vor allem nicht diesem Slytherin. „Ach, und was willst ausgerechnet du kleiner Wicht dagegen machen?“ Das Gesicht des Slytherins umspielte wieder dieses gewisse Grinsen, da er Ron um gut einen Kopf überragte. Die anderen, die alle noch ein Stück kleiner waren, beachtete er nicht einmal. Herausfordernd trat er so nah es ging an den rothaarigen Jungen heran und lächelte spöttisch. „Du hast sowie so keine Chance gegen mich, also versuch es erst gar nicht du halbe Portion.“ Mit diesen Worten schubste er Ron von sich weg, so dass dieser ins Wanken geriet und beinahe gestürzt wäre. „Na warte, das hast du nicht umsonst gemacht.“ Wutentbrannt stürzte Ron auf Mario zu und packte ihn mit einer Hand am Hemdkragen. „Das wirst du bereuen!“ Mit der anderen Hand, die er zu einer Faust geballt hatte, wollte der Weasley seinem Gegner direkt ins Gesicht schlagen, doch der andere war schneller und donnerte seine eigene Faust in Rons Unterleib. Während Ron sich nun krümmte und nach Luft schnappen musste, stieß Mario ihn erneut von sich weg und trat ihn hart gegen die Brust. Hermine konnte einen kleinen Aufschrei nicht unterdrücken und Ginny blickte mit Tränen in den Augen zur Seite. Sie konnte es nicht ertragen ihren Bruder so zusehen und wusste nicht wie sie ihm helfen sollte. Draco starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Szene, die sich ihm bot. «Wieso tut er das für mich? Warum setzt er sich so für mich ein?» Ron war inzwischen gestolpert und auf dem Boden gelandet. „ Wo sind deine großen Töne jetzt hin? Ich habe es dir doch gesagt, du schaffst es ja sowie so nicht, du Möchtegernheld. Warum bist du denn plötzlich so still geworden? Das bringt also euer so großgeschriebener Gryffindorstolz…Nichts. Du bist eine echte Lachnummer.“ Mario hatte sich vor Ron aufgebaut und wartete einige Sekunden lang, bis Ron versuchte, sich schwer atmend wieder aufzurichten. Provozierend, hatte er sein Bein so langsam es ging erhoben, doch bevor der Slytherin erneut auf den Rotschopf eintreten konnte, waren Harry und Dean von hinten gekommen und hatten ihn selber zum Stürzen gebracht, in dem sie ihn an seinen Schultern nach hinten gezogen hatten. Erst jetzt realisierte Mario, wie viele der Gryffindors, die vorher noch überrascht zugesehen hatten, eigentlich dort waren. Inzwischen hatten die anderen ihre Zauberstäbe gezückt und auf den schwarzhaarigen Jungen gerichtet. Sogar Nevil hatte sich mutig zwischen ihn und Ron gestellt. Obwohl er leicht zitterte war seine Stimme klar als er rief. „Verschwinde endlich! Es ist vorbei!“ Ginny war auf ihren älteren Bruder zu gestürzt und half ihm nach oben zu kommen, während auch Mario sich langsam aufraffte. Ihm war inzwischen klar geworden, dass es sich nicht lohnen würde hier weiter zu machen. Stadtessen blickte er Draco für eine Sekunde eindringend an, so dass es diesem kalt den Rücken hinunter lief und er erneut einen Schritt zurück wich. Damit wand sich Mario ohne ein weiteres Wort ab und schritt langsam zurück zum großen Schloss. Die Augen der anderen Schüler ruhten noch eine ganze Weile auf ihm und ihr ungutes Gefühl hatte weiter zugenommen. Trotzdem ließen sie ihn ziehen, da keiner von ihnen wusste, wie gut er eigentlich mit seinem Zauberstab umgehen konnte. Es war eindeutig, dass die Sache für Mario immer noch nicht vorbei war und Draco sich vorsehen musste. Besonders jetzt, nach dem Marios Stolz schon zum zweiten Mal geknickt worden war, war der Junge wirklich gefährlich und Draco hatte nicht im Geringsten das Bedürfnis, ihn noch ein Mal alleine antreffen zu müssen. Trotzdem, war er sich sicher, dass sich da noch etwas anbahnen würde. Kaum dass der Slytherin schlussendlich das Feld geräumt hatte, atmete der Malfoyspross erleichtert aus und wand sich zu Ron. „Vielen Dank, aber das hättest du wirklich nicht für mich tun müssen.“ „Unsinn, das ist doch Ehrensache.“ „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hermine Draco besorgt, nach dem sie sich versichert hatte, dass auch Ron nichts fehlte. Doch Draco winkte mit einem kleinen Grinsen ab. „Kein Sorge, mir ist nichts passiert. Und nein, wir müssen deswegen nicht zu einem der Lehrer gehen.“, schnitt er nun Ginny das Wort ab, „Glaubt mir, es ist alles in Ordnung. Ich möchte der Sache einfach nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Er wird mich ab jetzt sowie so in Ruhe lassen. Ihr habt es ihm ja jetzt gezeigt.“ In Wahrheit war nichts in Ordnung und das wusste der Slytherin-Eisprinz auch ganz genau. Trotzdem konnte er sich nicht dazu durchringen, mit einem der Lehrer zu reden. Sein Vater hatte ihm so oft eingebleut, dass ein Malfoy nicht um Hilfe bettelte und wenn er etwas von der gesamten Situation erfahren würde, hätte Draco schon genug Probleme, als dass dies hier noch dazu kommen müsste. Dracos neue Freunde blickten ihn etwas enttäuscht an, sie verstanden den Grund für sein Vehalten nicht. Nur Harry war der besorgte Blick seines Erzfeindes nicht entgangen und eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass Draco in Wahrheit ganz anders über die Sache dachte. Aber hier vor den anderen konnte er ihn ja wohl kaum darauf ansprechen. Um ehrlich zu sein, machte der Retter der Zaubererwelt sich ziemliche Sorgen um die blonde Drama-Queen, denn auch er war der Meinung, dass Mario sich nicht so einfach geschlagen geben würde. Im Endeffekt konnten sie sowieso nichts ändern, schließlich weigerte sich dieser sture Idiot ja mit jemandem darüber zu reden, also würde Harry wohl einfach ein Auge auf ihn werfen müssen. Noch während sie die Treppen zum Schloss hinaufstiegen, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. «Seit wann interessiere ich mich eigentlich dafür, was mit Malfoy passiert? Und warum mache ich mir in letzter Zeit überhaupt so viele Gedanken, was ihn betrifft? Man, langsam beginne ich wirklich zu spinnen!» Was Harry allerdings im selben Moment wieder grinsen ließ, war der Gedanke daran, wie sehr ausgerechnet Ron sich für „Dana“ eingesetzt hatte. Wenn der jemals die Wahrheit erfahren würde, würde er im Erdboden versinken, denn schließlich war es eindeutig, wie sehr er auf die hübsche Blondine stand. Dies konnte Harry so gerne er es auch wollte nicht abstreiten. Draco war unglaublich sexy, aber das wusste er ja schon seit der Sache mit dem Zaubertrank. Oh Gott! Was dachte er denn jetzt schon wieder? Seit wann dachte er so über seinen Rivalen Nummer eins und seit wann nannte er Malfoy in seinen Gedanken beim Vornamen? OK. Das war ja in letzter Zeit schon öfters vorgekommen, aber dass musste ja keiner wissen. Während die Mädchen noch versuchten Dana gut zu zureden, beeilten sie sich in ihr Klassenzimmer zu kommen. Bald würde der Unterricht beginnen und gerade mit Professor McGonagall in der ersten Stunde, konnten sie sich eine Verspätung nicht erlauben. ~~~ Die Stunde ging nur schleppend voran und Dracos Gedanken drifteten immer wieder ab. Zuerst zu Mario und was ihn noch erwarten würde, zum anderen blieben sie aber immer wieder an Pansy und Blaise hängen. Er würde die letzten beiden Stunden zusammen mit ihnen Zaubertränke haben. Er wollte nichts sehnlicher, als ihnen endlich die Wahrheit zu sagen, aber was wäre wenn jemand mithören würde. Das Risiko war zu groß, auch wenn er sich deshalb schlecht fühlte. Er kannte die beiden seit er denken konnte und nur Severus und ihnen gegenüber zeigte er - wenigstens manchmal - was er wirklich dachte und wie er sich fühlte. Es war seltsam, sie nicht wie sonst immer um sich zu haben und Pansys besorgte Stimme zu hören, auch wenn Hermine ihren Platz darin sehr gut vertrat. Hätte die Professorin Draco am Ende der Stunde auch nur eine einzige Frage gestellt, hätte er mit Sicherheit keine Antwort darauf gefunden. Dies war dem Blondschopf allerdings ziemlich egal, denn seine Laune hatte sich stark verschlechtert, da er nicht einmal einen einzigen Lösungsansatz für sein Problem gefunden hatte. Auch in Zaubertränke passte er nicht auf und ließ die unidentifizierbare Brühe in seinem Kessel überkochen. Dafür erhielt der eigentliche Slytherin allerdings nur einen mahnenden Blick von seinem Patenonkel, da dieser damit beschäftigt war, eine größere Katastrophe bei Longbottom zu verhindern. Draco war froh, gerade jetzt in diesem Mädchenkörper zu stecken, denn als Malfoy solche Leichtsinnsfehler zu machen, war mehr als peinlich, besonders in Zaubertränke, und würde von seiner Familie auch nicht geduldet werden. Seufzend begann er damit seinen Tisch abzuwischen und einen neuen Kessel mit heißem Wasser aufzusetzen. Doch schon wieder glitten seine Gedanken zurück zu Pansy und Blaise. Es fiel Draco schwer sich zu konzentrieren und wäre Snape ihm nicht zu Hilfe geeilt, wäre der zweite Trank mit Sicherheit explodiert. Severus Augen sprühten geradezu vor Zorn, als er Draco ins Ohr zischte. „Nach der Stunde, zu mir ans Pult.“ Mit diesen Worten wandte sich der Tränkemeister ruckartig um und schritt zu den anderen Gryffindors, bei denen er auch einiges zu bemängeln hatte. Der Blondschopf schluckte schwer, normalerweise dauerte es bei ihm ziemlich lange, bis er seinen Patenonkel wütend gemacht hatte, aber nach zwei ruinierten Tränken in einer Stunde, war es eigentlich kein Wunder, dass dessen Geduldsfaden riss. Immerhin war Draco normalerweise Snapes bester Schüler. In den letzten Minuten geschah kein weiters Unglück und der Tränkemeister schien auch nicht mehr ganz so wütend zu sein. Trotzdem beschlich Draco ein mulmiges Gefühl, als er am Ende der Stunde nach vorne schritt. Kaum, dass er den Schreibtisch erreicht hatte, wollte Severus zu seiner Predigt ansetzen, doch stoppte sich mitten im Satz, als er sah, dass Harry, Ron und Hermine noch an der Türe standen. „Was bitte haben sie hier noch verloren?“ Der schwarzhaarige Mann funkelte die Schüler genervt an und jeder von ihnen wäre am liebsten aus dem Zimmer gestürmt. Trotzdem blieben sie. „Sir, wir wollten auf Dana warten, aber wenn sie wollen, können wir das auch draußen mach….“ Versuchte Hermine schließlich sich zu erklären, doch Snape würgte sie mitten im Satz ab. „Sie werden jetzt nach oben in die Große Halle gehen und dort zu Mittag essen.“ „Aber Professor…“ „Ich habe keine Lust, weiter mit ihnen zu diskutieren, also tun sie was ich ihnen sage! Verstanden?“ Anfänglich blickten sich die Schüler noch unentschlossen an, doch als ihnen der mordlüsterne Blick ihres Lehrers auffiel, nickten sie schnell mit den Köpfen. Zufrieden mit der Reaktion fuhr Severus fort. „Und wehe ich erwische einen von ihnen hier unten auf dem Gang beim Lauschen.“ Eigentlich wäre es ihm ja egal gewesen, wo sich diese Chaostruppe aufhielt, aber das Risiko, dass Draco enttarnt werden würde, war zu groß. Damit machte der Tränkemeister mit einer Handbewegung klar, dass die drei Gryffindors nun gehen sollten und das taten sie auch schneller, als es Draco lieb war. Bei dem Gedanken alleine die Kerker durchqueren zu müssen, während Mario irgendwo da draußen war, behagte ihm gar nicht. Doch das Letzte, was er tun würde, war seinem wütenden Patenonkel zu wieder sprechen. Auch Harry, Ron und Hermine machten sich Vorwürfe, nicht auf Dana gewartet zu haben, allerdings war ihnen gar keine andere Wahl geblieben, denn keiner wollte sich freiwillig mit Snape anlegen. Harry störte es am wenigsten. Er war ganz froh, Draco eine Weile los zu sein und wenn er Ärger mit der Fledermaus hatte, war das nun mal sein Problem. Wie groß war schon die Chance, dass Mario ausgerechnet hier auftauchen würde und oben waren sie ja wieder für ihn da. „Was zum Teufel war heute los mit dir?!?“, donnerte der Tränkemeister wenige Augenblicke später. Betroffen blickte Draco auf den Boden. Normalerweise war es ihm egal, von einem Lehrer eine Standpauke zu erhalten, doch er hasste es einfach, wenn Severus wütend auf ihn war. „Sorry, ich war mit meinen Gedanken wo anders.“ „Weißt du eigentlich wie gefährlich das war?!“ Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete der Slytherin-Hauslehrer seinen Schützling, der sich immer schlechter fühlte und von einem Bein unruhig auf das andere trat. Der Anblick, wenn er Draco betrachtete, war noch immer ungewohnt für Snape. Die langen blonden Haare umrahmten das helle Gesicht und die gesamte Statur war viel zierlicher und auch etwas kleiner als früher. Trotzdem war es aber eindeutig Draco und es wunderte den schwarzhaarigen Mann immer wieder, dass noch niemand etwas herausgefunden hatte. «Wie blind, können die Leute eigentlich sein? Das grenzt ja fast schon an geistiger Umnachtung!» „Ich habe genug damit zu tun, auf Longbottom aufzupassen, da brauche ich nicht auch noch deine törichte Abwesenheit. Verstanden?“ Draco nickte stumm. Er wusste nicht was er sagen konnte, um sich zu rechtfertigen und hoffte nur, dass es bald vorbei war. Mit einem resignierenden Seufzer blickte Severus erneut auf seinen Patensohn und entschied sich, es heute dabei zu belassen. “Du darfst gehen.“ Überrascht hob der Malfoy-Erbe seinen Kopf. „Wirklich?“ „Ja doch. Jetzt geh endlich essen, aber pass gefälligst in der nächsten Stunde besser auf. Ich brauche dich noch eine Weile lebendig, schließlich würde ohne dich und Ms. Granger der Klassendurchschnitt in den Keller sinken.“ Mit diesen Worten und einem kaum merklichen Lächeln schob Severus Draco vor die Tür. Etwas verwundert stand das blonde Mädchen nun alleine in dem dunklen Flur, der nur von wenigen Fackeln an den Wänden beleuchtet wurde. Er hatte eigentlich mit einer Strafe oder ähnlichem gerechnet, aber so war es ihm auch ganz recht. Das flackernde Licht projizierte seltsame Schatten an die Wände, die sich gespenstig vor und zurück bewegten, aber dies störte Draco eher wenig. Er hatte schon lange aufgehört zu zählen, wie oft er bei Nacht durch diese Gänge geschlichen war, um seinem Gemeinschaftsraum zu entkommen und alleine auf den Hogwartsländereien umherwandern zu können. Die Stille der Nacht hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn und auch die Dunkelheit bereitete ihm weder Angst noch Unbehagen. Langsam schritt er in Richtung der Großen Halle. Obwohl er Hunger hatte, ließ er sich so viel Zeit wie möglich. Es tat gut nach all der Aufregung ein paar Minuten nur für sich zu haben und diese genoss das grauäugige Mädchen in vollen Zügen. Doch plötzlich und ohne Vorwarnung wurde Draco von hinten eine Hand auf den Mund gedrückt und in ein kleines Klassenzimmer gezerrt. ```````````````````````````` So, das wars. Hoffentlich hat es euch gefallen!!!!!!!!!!!!! Freue mich wie immer ueber Kommis ;) Ich versuche mit dem naechsten Kapi schneller zu sein...bin noch etwa 2 1/2 Wochen in Tokjo und versuche hier auch ab und zu weiter zu schreiben Bye Mara Kapitel 12: Trost ----------------- Hey Leute^^ wie ihr seht, bin ich wieder aus Japan zurück und seit einer Woche habe ich auch wieder Schule...na was kann ich schon sagen...? Ich bin schon längst wieder ulaubsreif -.- Die K12 ist wirklich furchtbar!!!!! Na ja trotzdem habe ich es geschafft, ein neues Kapi zu schreiben und hochzuladen. Mit der Überschrift bin ich überhaupt nicht zufrieden, aber vllt. habt ihr ja ein paar Vorschläge für mich^^ Ach ja, da meine Beta-Leserin in letzter Zeit nicht mehr online ist, müsst ihr mir die Rechtschreibfehler, wohl oder übel verzeien xD Vllt. meldet sich ja auch jemand freiwillig, der sie korrigieren möchte ;) So das wars auch schon von mir^^ Viel Spaß beim lesen!!!!!!!!!!!!!!! TROST <<<< Doch plötzlich und ohne Vorwarnung wurde Draco von hinten eine Hand auf den Mund gedrückt und er in ein kleines Klassenzimmer gezerrt. <<<< Der Grauäugige war viel zu geschockt, um zu reagieren, oder überhaupt zu analysieren, was passiert war. Als ihn die Person, die ihn von hinten festgehalten hatte, nun grob herumdrehte, starrte er in das Gesicht von Mario. Das überlegene Grinsen des Jungen spiegelte sich in Dracos Augen wieder und ein hämischer Zug hatte sich auf sein Gesicht gelegt. Wieso um alles in der Welt hatte Draco heute Morgen seine Klappe auch so weit aufreißen müssen? Als die ganzen Gryffindors um ihn herumgestanden hatten, hatte er sich noch sicher gefühlt. Nun aber sah die Situation schon wieder ganz anders aus. Schmerzhaft wurde der Blonde gegen die steinerne Wand gedrückt, eine Hand seines Peinigers immer noch auf seinem Mund. Natürlich versuchte sich der Malfoy-Erbe zu wehren, doch hatte er in dem Mädchenkörper nicht annähernd soviel Kraft wie früher. Entsetzt musste der eigentliche Slytherin dann auch noch feststellen, dass er vorhin seinen Zauberstab vergessen hatte und seinem Gegner somit schutzlos ausgeliefert war. Dieser lehnte sich gefährlich nahe an ihn und zischte wie die Schlange, die er war, in sein Ohr: „Niemand weißt mich ungestraft zurück! Hörst du? Niemand!“ Angstschweiß begann Draco über die Stirn zu laufen. Sein Kopf war wie leer gefegt und seine sonst so brillanten Ideen waren alle verschwunden. „Jetzt zahlst du dafür und ich glaube, ich werde meinen Spaß bei so einer Puppe wie dir haben.“ Entsetzen machte sich in Dracos Gedanken breit. Es war nicht schwer gewesen, den lüsternen Blick des Ältern zu erkennen und auch zu deuten. Mit all seiner Kraft versuchte der Grauäugige den Jungen von sich zu drücken, doch es war vergebens. „Süße, jetzt zier dich nicht so, oder soll ich dir beim Ausziehen helfen?“ Mit seiner freien Hand kramte Mario in der Hosentasche und zog seinen Zauberstab heraus. Ohne zu zögern flüsterte er einen Zauberspruch, der Dracos Hände und Beine an die Wand fesselte. Danach packte er den Kragen der weißen Bluse und riss sie mit einem lauten „Ratsch“ auf. Draco hatte schon längst aufgehört klar zu denken. Das Einzige, was er in diesem Augenblick fühlte, war Angst. Angst und Panik, die sich in seinem ganzen Körper ausbreiteten und ihn zu übermannen schienen. Langsam strich der Slytherinjunge über die elfenbeinfarbene Haut seines Gegenübers und fuhr fast schon ehrfürchtig über dessen Brust. „Ja, das gefällt mir doch gleich schon viel besser!“ Ein hinterhältiges und bösartiges Lächeln hatte sich inzwischen auf seinen Zügen niedergelassen und schon längst war klar, dass er seinen Plan mit Dana auch durchsetzen würde. Die Gefesselte hatte am ganzen Körper zu zittern begonnen. Vergessen war die Eismaske, die ihn sonst vor offensichtlichen Emotionen geschützt hatte. Obwohl die Hand des anderen nicht mehr auf seinem Mund ruhte, bekam Draco keinen Ton hervor. Besitz ergreifend leckte Mario über Dracos Hals hinauf zu seinem Ohr. Als ob er alle Zeit der Welt hätte, begann er daran zu knabbern und warf nebenbei immer wieder Blicke auf das verängstigte Mädchen. „Entspann dich Schnecke, das wird heute noch richtig lustig mit uns beiden. Zumindest für mich…“ Er nahm eine Strähne des platinblonden Haares und wickelte sie sich spielerisch um seinen Finger. Es bereitete ihm eine unübersehbare Freude, in die angsterfüllten Augen seines Opfers zu blicken und dieses Gefühl der Blondine noch weiter zu schüren. Der Malfoy-Erbe hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so hilflos gefühlt und nur mit viel Mühe und Selbstkontrolle unterdrückte er einen Schluchzer, der versuchte sich durch seinen Hals einen Weg nach oben zu bahnen, als der Schwarzhaarige seine Lippen mit seinen eigenen versiegelte und die Zunge mit Gewalt dazwischen drückte. Einnehmend fuhr sie die gesamte Mundhöhle entlang und umkreiste die Zunge Dracos. Als er sich schließlich zurück zog und seine Lippen noch an den hellen Lippen seines Opfers klebten, öffnete er seinen Mund ein weiteres Stück und zeigte seine Zähne. Dann ohne Vorwarnung, biss er in die Oberlippe des Mädchens und leckte das an der Wunde austretende Blut genüsslich ab. Das Herz des Slytherin-Eisprinzen schlug ihm lautstark bis zum Hals und schien benahe zu explodieren. Obwohl Draco sich bemühte, war es ihm nicht mehr möglich einen leisen Aufschrei zu unterdrücken. „Hey, ein weiteren Ton von dir und du lernst mich noch richtig kennen.“ «Onkel Sev, wo bist du? Hilf mir, bitte!», flehte der Junge im Gedanken. Doch seine Gebete wurden nicht erhört. Im Gegenteil. Der Andere wurde noch etwas brutaler und zwang das zierliche Gesicht, sich etwas zu heben. Seine Augen waren lustverschleiert und quälend langsam, jeden Augenblick bis zum letzten auskostend, wanderten seine Hände immer weiter nach unten, um den störenden Rock nach oben zu schieben. Draco hatte die Augen geschlossen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was als nächstes geschehen würde. Doch was immer es war, er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Längst hatte der Blondschopf verstanden, dass es sowie so keine Chance für ihn gab, heil aus dieser Situation zu entkommen. Jegliche Kraft war aus seinem Körper gewichen und nur mit Mühe schaffte er es, die aufkommenden Tränen zurückzudrängen. Wenn dieses Arschloch schon seinen Spaß wollte, dann sollte er wenigstens nicht merken, wie schlimm es für ihn war. So viel Stolz besaß der Slytherin auf jeden Fall noch, um seine Schmerzen, psychische, wie auch physische, nicht zu zeigen. Doch dieses Unterfangen war offensichtlich ziemlich sinnlos. Von Anfang an hatte sich Mario geradezu an der Angst und den Schmerzen des Anderen geweidet, doch inzwischen waren sie ihm egal. Seine Hände bebten vor Erregung und als er dann auch noch begann den störenden Rock langsam noch oben zu schieben, schien sein Verstand völlig auszusetzen. Ein trockenes Lachen entkam seiner Kehle und seine Atmung verstärkte sich zusehends. Für Draco verlief alles wie in Zeitlupe. Plötzlich wurde die Tür zum Korridor aufgerissen und Harry stand wie erstarrt im Eingang. Ihm hatte die Zeit, in der sein Widersacher verschwunden war, einfach zu lange gedauert und da wollte er nach ihm sehen, schließlich fühlte er sich irgendwie dazu verpflichtet. Nachdem Harry dann auch noch auf der Karte der Rumtreiber, die er in letzter Zeit immer mit sich trug, gesehen hatte, dass Draco mit Mario in einem Zimmer steckte, geriet er plötzlich in Panik. Ohne auf die verständnislosen Blicke seiner Freunde zu achten, rannte er los und kam völlig außer Atem an dem Kellerraum an. Schnell hatte Harry geschaltet und noch bevor der völlig überrumpelte Mario auch nur einen Mucks machen konnte, hatte der Gryffindor seinen Zauberstab gezogen und den Slytherin mit einem präzise gezielten Spruch gegen die nächste Wand geschleudert. Keuchend versuchte Mario sich wieder aufzurichten, knickte nach einigen Sekunden aber mit seinen Armen ab und stöhnte wütend auf. Mit einem weiteren Schwung des Stabes war Draco seine Fesseln los und sackte leicht in sich zusammen. Doch bevor er vollends zu Boden fallen konnte, war der Schwarzhaarige an seiner Seite und stützte den inzwischen kraftlosen Körper. Harry hatte schon seine Erfahrung mit Mario gemacht und wusste, wie gefährlich der Junge sein konnte und wie viel stärker er als Harry war. Aus diesem Grund richtete er seinen Zauberstab ein zweites Mal auf den wutschnaubenden Slytherin, der immer noch versuchte sich hoch zudrücken und rief laut: „Stupor!“. Augenblicklich brach der Slytherin zusammen und rührte keinen Muskel mehr. Doch Harry war sich nicht sicher, wie lange der Zauber hielt, außerdem wollte er Draco so schnell wie möglich von hier weg schaffen. Er schnappte sich die Mädchenhand und rannte mit der Blondine im Schlepptau in die Richtung des Gryffindor-Gemeinschaftsraums zurück. Zu den Lehrern konnten sie nachher immer noch gehen. In erster Linie ginge es darum herauszufinden, ob es Draco gut ging. °°° Als der Schwarzhaarige und der Grauäugige endlich in ihrem Zimmer angekommen waren, ließ sich der Blonde kraftlos auf das grünbezogene Bett sinken. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und der Junge hatte immer noch nicht aufgehört zu zittern. Nein. Es war eher viel schlimmer geworden. Harry konnte leise Schluchzer vernehmen, während er an seinen Schreibtisch eilte und Professor Snape einen kurzen Brief über das Geschehene schrieb. Schließlich war er der Hauslehrer von Malfoy und einer der Einzigen, der von seiner Lage wusste. Harry konnte nicht in Worte fassen, wie leid ihm sein Rivale in diesem Augenblick tat. So etwas hatte niemand verdient. Doch wie er ihm am Besten helfen konnte, war dem Grünäugigen leider auch nicht klar. Draco hatte sein Gesicht in der Zwischenzeit immer noch nicht gehoben, denn nun hatten auch noch Tränen begonnen, sich ihren Weg aus seinen Augen über seine geröteten Wangen zu bahnen. Mit aller Kraft versuchte er sie zu unterdrücken, doch es half einfach nichts. Sein Atem ging nur stoßartig und auch die Schluchzer wollten nicht verebben. Der Grauäugige kam sich so gedemütigt vor, so hilflos, aber vor allem so einsam. Was würden seine Eltern wohl sagen, wenn sie ihn so sehen würden. Zusammengesunken, vor seinem Feind kauernd und wie ein Kleinkind leise wimmernd. Allein bei der Vorstellung von den kalten, abweisenden Blicken seines Vaters, schüttelte es ihn heftig und der Tränenfluss verstärkte sich zusehends. Wahrscheinlich hätte Lucius ihm auch schon längst eine geknallt. Das hatte er schon öfters gemacht, wenn er der Meinung war, dass sein Sohn sich nicht seinem Namen gegenüber würdig verhielt. Er hasste alle Anzeichen von Gefühlen und Schwäche. Gerade wenn Draco früher, als er klein war, weinen musste, war Lucius der Geduldsfaden immer schnell gerissen. Der Blonde wusste schon gar nicht mehr, wann er eigentlich das letzte Mal Tränen vergossen hatte. Er wusste nur noch, dass er es immer heimlich in seinem Zimmer getan hatte, ständig von der Angst geplagt, sein Vater könnte ihn erwischen. Oder bei Severus, denn der hatte immer ein offenes Ohr für seine Probleme. Gerade als Kind war Draco regelmäßig bei seinem Patenonkel gewesen. Der war zwar manchmal ziemlich streng, aber immer gerecht und vor allem zeigte er, wie sehr er Draco liebte. Er hatte sich vorgenommen niemanden außer diesem Mann noch an sich heran zulassen und keinem sonst seine Gefühle zu zeigen und nun heulte er ausgerechnet vor Potter! Er war eine Schande für die gesamte Familie Malfoy. Wieso konnte er sich nicht einfach zusammenreißen und stark sein? Warum musste ausgerechnet Potter ihn so sehen? Niemand kannte diese Seite an ihm, bis jetzt hatte er seine Trauer doch immer verbergen können. Warum ging das heute nicht? Schon die ganze Zeit wartete Draco auf hämische Kommentare von Seiten des Gryffindors und hatte sich auch schon darauf vorbereitet. Doch bis jetzt waren sie ausgeblieben. Trotzdem war der Grauäugige sich sicher, dass der Schwarzhaarige die Sache nicht einfach so auf sich beruhen lassen würde. «Wäre aber auch schön blöd meine Situation nicht schamlos auszunutzen. Los Potter, mach schon, ich will die Demütigung endlich hinter mich bringen. Höchstwahrscheinlich hätte ich das doch genauso gemacht, oder vielleicht auch nicht… Keine Ahnung…» Plötzlich schreckte der Slytherin völlig verwundert aus seinen Gedanken hoch, als sich ein Arm langsam auf seine Schulter legte. Überfordert von der Aktion, starrte er einfach in das Paar smaragdgrüner Augen, welches ihn besorgt musterte. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Verwirrt schüttelte der Blonde den Kopf. «Warum ist Harry nur so nett zu mir? Warum lacht er mich nicht einfach aus und verspottet mich? Verdient hätte ich das doch irgendwie.» Und genau diese Frage stellte der Junge im Mädchenkörper laut. „Wieso?“ Zu mehr war er nicht in der Lage. „Wieso, was?“ „Wieso willst du… willst du mir helfen? Warum reißt du keine Witze über mich?“, antwortete der Blondschopf kleinlaut und mit immer noch aufgelöster Stimme. Vereinzelte Tränen liefen über die inzwischen wieder blassen Wangen, aber zumindest hatte er die Schluchzer in den Griff bekommen. „Na hör mal, was dir passiert ist, war echt schlimm. Wer könnte denn so ein Idiot sein und sich über deine Lage lustig machen?“ „Fast alle die ich kenne.“ Dieser Satz war eigentlich mehr für Draco selbst gedacht, doch Harry verstand ihn trotzdem und war geschockt. Ohne darüber nachzudenken zog er den Slytherin etwas näher zu sich, damit der seinen Kopf an seine Brust lehnen konnte. Dankbar nahm die platinblonde Schönheit, die Aufforderung an und versuchte sich etwas zu entspannen. „Aber deine Eltern würden dir doch jetzt sicher beistehen, nicht?“ Obwohl der Gryffindor ja selber weder eine Mutter noch einen Vater hatte, war er automatisch davon ausgegangen, dass sich alle Eltern um ihre Kinder sorgten und kümmerten. Diese Illusion zerplatzte allerdings, als Draco traurig den Kopf schüttelte. „Nein.“, flüsterte er, „Mein Vater würde mir die Hölle heiß machen, wenn er wüsste, dass ich mich an deiner Schulter ausheule. Alleine bei der Tatsache, dass ich überhaupt weine, wäre er schon völlig ausgeflippt.“ Gerade hatte sich der Grauäugige etwas gefangen gehabt, da brach er auch schon wieder erneut in Tränen und herzzerreißendes Schluchzen aus. Ohne es wirklich zu wollen, drückte er sich förmlich an Harry und hielt sich wie ein Ertrinkender an dessen T-Shirt fest. Es war alles zu viel für ihn gewesen und jetzt wollte er nur noch die Nähe von irgendjemandem spüren. Selbst wenn es die von Potter war… Sanft und beruhigend streichelte der Grünäugige über Dracos Rücken. Er konnte nicht fassen, wie der Junge von seinen Eltern behandelt wurde, das war ja fast schon schlimmer als bei seinen Verwandten. « Kein Wunder, dass Draco sich immer so kalt und abweisen verhält.» Leicht wiegte er den aufgelösten Jungen in seinen Armen hin und her. Er wusste immer noch nicht so recht, was man in so einem Moment machen konnte, doch das, was er tat, schien zu helfen. Als Draco sich nach einigen Minuten wieder etwas gefangen hatte, atmete er tief durch und begann leise zu erzählen, wie sein Vater so etwas sonst handhabte, wie kalt seine ganze Familie war und dass es niemanden außer Severus gab, der wenigstens ein bisschen an seinem Wohlbefinden interessiert zu sein schien. „Du müsstest, seine Augen sehen… Sie sprechen Bände. Er…er kann mir gar nicht deutlicher zeigen, wie sehr er meine Schwäche verachtet…ich fühle mich in Vaters Gegenwart immer so bedeutungslos. Mein Leben lang habe ich mich schon so alleine gefühlt. Wenn Onkel Sev nicht wäre… ich wüsste nicht, was ich bisher gemacht hätte. Außer…außer ihm interessiert sich doch sowie so niemand für mich…“ Für alle anderen war Draco einfach nur der Malfoy-Erbe. Der Sohn vom großen Lucius Malfoy, der später dessen Arbeit und somit auch das Todesserdasein übernehmen würde. Gefragt wurde er nie. Wenn sein Vater wüsste, dass er dies nie vorhatte…Draco wollte nicht wissen, was dann mit ihm passieren würde. Während er erzählte, konnte Draco kleinere Schluchzer nicht unterdrücken. Es war ein angenehmes Gefühl, sich endlich alles von der Seele reden zu können und jetzt störte ihn die Tatsache, dass er mit Harry Potter sprach, relativ wenig. Schließlich lag er gerade in dessen Armen und ließ sich wie ein fünfjähriges Kind trösten. Trotzdem tat es weh, denn nun kam die kalte Wahrheit hoch, die er all die Jahre versucht hatte zu ignorieren, zu unterdrücken oder wenigstens zu verstecken. Der Held der Zaubererwelt hörte dem traurigen Jungen fassungslos zu. Er wusste nicht was er darauf antworten konnte und drückte den Mädchenkörper noch etwas fester an sich. Wie konnte man einen Menschen nur so behandeln? Dabei hatte er immer gedacht, dass Draco alles was er wollte sofort bekam und einfach ein völlig verzogenes Muttersöhnchen war. All der Hass, der sich in den Jahren angehäuft hatte, war urplötzlich verschwunden und hatte einem Gefühl von Mitleid Platz gemacht. «Er tut mir wirklich leid. Es ist doch kein Wunder, dass Draco versucht, sich von allen abzuschotten. Von wegen Weichei, er hat sicher genauso viel mitmachen müssen, wie ich früher. Wieso hat das nur keiner gemerkt? Waren wir alle denn so blind? Und vor allem, wieso habe ich Melindas Worten nur so wenig Beachtung geschenkt?» Irgendwann hatte der Blonde aufgehört zureden und war erschöpft in Harrys Armen eingeschlafen. Vorsichtig legte der den schlafenden Körper hin und deckte ihn zu. In diesem Augenblick wurde die Zimmertür von einem gewissen Tränkemeister aufgerissen. „Wo ist Draco? Wie geht es ihm?“ Etwas überrascht, aber stumm deutete Harry auf das Bett und Severus eilte an ihm vorbei, um nach dem Wohlbefinden seines Schützlings zuschauen. Langsam strich er eine Strähne aus dem zierlichen Gesicht und fuhr über die Tränenspur auf Dracos Wange. „Hat er irgendetwas gesagt?“ „Ja, Sir. Er hat mir von seinem Vater erzählt.“ Überaus verwundert wandte sich der Professor wieder Harry zu. „Wirklich? Und was genau?“ „ Na ja, nichts Gutes, aber ich möchte es ehrlich gesagt nicht wiederholen.“ „Aha, dann muss er ja inzwischen ein ziemliches Vertrauen zu ihnen aufgebaut haben, Mr. Potter. Wehe sie missbrauchen es. Das werde ich nämlich unter gar keinen Umständen jemals entschuldigen.“, zischte der Mann drohend. „Nein, Professor, das werde ich nicht.“ „Das will ich ihnen auch geraten haben.“ Mit etwas Mühe hatte Severus sich wieder gefasst. Als er den Brief gelesen hatte und nun seinen Kleinen gerade betrachtet hatte, war es einfach mit ihm durchgegangen. Dieser Junge bedeutete ihm so viel, wie ein eigenes Kind und er wollte ihm so viel Leid wie möglich ersparen. „Ich erwarte sie beide morgen nach dem Frühstück in meinem Büro, um die Einzelheiten des Vorfalls zu erfahren. Ich werde mich jetzt um den anderen Jungen kümmern.“ Damit verließ der Lehrer für Zaubertränke das Zimmer. Zurück blieben ein schlafender Draco Malfoy und ein nachdenkendlicher Harry Potter. «Kann es wirklich sein, dass Draco Vertrauen zu mir hat? Wir konnten uns doch noch nie leiden. Aber irgendwie hat sich zumindest für mich die Sachlage geändert. Hoffentlich geht es ihm da nicht anders.» Leicht musste der Junge-der-lebte lächeln. Wenigstens gab es einen hier, dem der Malfoy-Erbe etwas bedeutete und dafür war er - warum wusste er auch nicht so genau - Snape überaus dankbar. °°°°°°°°°°°°°°°°°° FERTIG hoffe es hat euch gefallen, werde versuchen mich mit dem neuen Kapi zu beeilen!!!!!!!!! Freu mich wie immer über Kommis!!!!!!!!! GlG Mara Kapitel 13: Verständins ----------------------- Hey Leute, ich hab zur Zeit ne kleine Schreibblockade. Darum hat es auch so lange gedauert, bis ich dieses kapi hier fertig geschrieben habe. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem, auch wenn es nicht so lang ist. ich hatte auch noch keine Zeit es von meiner Betaleserin überarbeiten zu lassen, aber sobald ich die verbesserte Version habe, ändere ich es natürlich. Naja ich will euch nicht weiter nerven, also viel Spaß^^ VERSTÄNDINS Am nächsten Morgen wurde Draco von der grellen Morgensonne geweckt, die unbarmherzig ins Zimmer schien. Leicht grummelnd drehte er sich auf die Seite und sah auf seinen Wecker. « Verdammt schon 9.45 Uhr!?! Wieso hat Potter mich nicht geweckt?» Doch als der Slytherin gerade aufspringen wollte, betrat Harry das Zimmer. „Guten Morgen. Ich habe einen Brief von Snape bekommen, er hat uns den Tag frei gegeben. Wir können frühstücken, wann wir wollen und sollen danach in sein Büro kommen.“ Leicht nickte der Blondschopf. In dem Augenblick als er Harry gesehen hatte, war ihm der gestrige Tag wieder eingefallen. Aber nicht nur das schreckliche Geschehnis, sondern auch das warme Gefühl von Geborgenheit, welches er sonst nur bei Severus spürte. Er erinnerte sich wie er in Harrys Armen lag und dieser ihn festhielt. Obwohl es eine wunderschöne Erinnerung war, war ihm die ganze Sache ziemlich peinlich und er drehte seinen Kopf leicht zur Seite. Harry, der dieses Verhalten falsch auffasste, war etwas enttäuscht. Er hatte sich erhofft, dass sie sich nun besser verstehen würden. Anscheinend hatte er da falsch gelegen, doch da kam ein leiser gehauchter Satz, der den Schwarzhaarigen stutzen ließ. „Vielen Dank, dass du mir gestern geholfen hast.“ Er sah in Dracos verlegendes Gesicht, und lächelte leicht. „Hey, das war doch ehren Sache.“ Der Blondschopf atmete tief durch und wurde leicht rot um die Nase. „Könntest du mir versprechen, niemandem etwas darüber zu erzählen? Also weder was passiert ist, noch was ich gesagt habe.“ Dracos Blick war ernster geworden und er rechnete schon mit dem Schlimmsten. «Was ist, wenn er jetzt lacht und erzählt, dass es die Gryffindors schon wissen?» Doch seine Skeptik löste sich schnell in Luft auf, als Harry zustimmend nickte. „ Klar. Das bleibt unser Geheimnis.“ Erleichtert atmete der Grauäugige auf. „Danke, Harry. Vielen Dank!“ „Du hast mich wirklich Harry genannt.“ Freute sich der Grünäugige. „Ähm, da du mir sowie so schon so viel erzählt hast, wollen wir unser Kriegsbeil dann nicht gleich begraben? Es wäre für beide von uns sicher angenehmer.“ „Ja da hast du vielleicht Recht. Es wäre auf jeden Fall alles etwas leichter.“ Gerade noch konnte der Gryffindor sich ein Grinsen verkneifen. Das Bild, das sich ihm bot war einfach zu süß. Das hübsche junge Mädchen vor ihm, welches ihn mit einem schüchternen Lächeln an blickte, saß immer noch in der Schuluniform im Bett und hatte die Hände gefaltet. Die lockigen Haare waren ziemlich verstrubbelt und das Mädchen wirkte in diesem Augenblick furchtbar zerbrechlich und jung. « Es steht ihm. Draco sieht mit einem ehrlichen Lächeln viel besser aus» Schoß es dem Schwarzhaarigen gleich durch den Kopf, während es begann in seinem Inneren zu kribbeln. Er hielt dem jungen Malfoy seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Dankbar nahm dieser sie an. Vielleicht konnten sie beide ja wirklich Freunde werden. Der Blonde hoffte es so sehr, denn Harry war der Erste, der ihn jemals so, wie gestern, erlebt hatte. Die beiden Schüler setzten sich an einen Tisch, den einer der Hauselfen hervorgezaubert und mit den besten Speisen bestückt hatte. Sie begannen zu essen und gleichzeitig fingen sie an mit einander zu reden. Weder Draco noch Harry hätten jemals gedacht, dass sie sich so prächtig verstehen würden und in so vielen Sachen einer Meinung waren. Es war wesentlich angenehmer, als die erdrückende Stille, die sonst das Zimmer füllte. Auf einmal sahen sich beide in einem ganz anderen Licht und verstanden den jeweils andern und seine Verhalten sogar. Nur der gestrige Tag wurde bis zu dem Zeitpunkt, in dem sie mit dem Essen fertig waren, nicht angesprochen und das war auch besser so, denn Harry hatte schnell gemerkt, dass Draco völlig normal sein konnte, wenn er sich nicht vor allen anderen verschloss. Aus diesem Grund begann Harry auch davon zu berichten, wie es ihm bei den Dursleys ergangen war und mit jedem weitern Satz, der seine Lippen verließ, weitete sich die Augen von Draco erschrocken. „Wieso, hast du denn nie etwas gesagt?“ „Ja klar, weil dich das auch interessiert hätte…“ „Nein quatsch, ich meine nicht mich, aber Dumbledore. Warum hast du ihm nie erzählt, wie sie dich behandeln?“ „Weil es nichts geändert hätte. Professor Dumbledore, war immer der Meinung, dass ich nur bei meinen Blutsverwandten wirklich sicher bin. Selbst wenn er gewusst hätte, wie ich lebe, hätte er nichts daran ändern können.“ Ungläubig schüttelte Draco den Kopf. Er war sich immer so sicher gewesen, dass der Held der Zaubererwelt wie ein kleiner Prinz behandelt wurde und überall seine Vorzüge erhielt. Nie hätte er erwartet, dass auch Harry eine so versaute Kindheit hatte, wie er selbst. Doch obwohl es seltsam klang, machte genau das, Harry Draco gegenüber noch ein Stück sympathischer. Inzwischen, hatte der Blondschopf nämlich wirklich das Gefühl, dass der Gryffindor ganz genau verstand, was in ihm selbst vorging und es nicht ausnutzen würde, dass er sich ihm geöffnet hatte. Nach einer Weile begannen die beiden Jungen mehr über ihre Schulzeit und damit auch über witzigere Themen zu sprechen. Meist waren es nur Kleinigkeiten, wie als Draco über Crabbe und Goile schimpfte oder als Harry zu berichten begann, was sie alles schon mit Hagrid erlebt hatten, aber es reichte um sie beide hin und wieder breit grinsen zu lassen. Ein oder zwei Mal lachte das blonde Mädchen sogar herzhaft auf, was auch dem Schwarzhaarigen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Es war als hätte Draco sich um 180 Grad gedreht und dieser neue Malfoy-Erbe gefiel dem Gryffindor richtig gut. Er wusste selber nicht, wie er es seinen Freunden klar machen sollte, dass er sich mit Draco verstand, aber dieses Problem konnte er in der nächsten Zeit erst einmal außen vor lassen. Schließlich würde es noch eine Weile dauern, bis er wieder zum Jungen werden würde, wenigstens bis zu dem Winterball und selbst dann hatten sie sicher noch nicht alle Zutaten zusammen. Als die beiden Schüler das Frühstück beendet hatten, standen sie auf und machten sich auf den Weg zu den Kerkern. Während sie gingen sagte keiner ein Wort und Harry spürte wie sich die Stimmung von Draco schlagartig änderte. Es war allerdings auch zu erwarten gewesen, dass es ihm schwer fallen würde, alles was gestern geschehen war, noch einmal jemandem erzählen zu müssen. °°°°°°°°°°°°°°° Stillschweigend hörte Snape sich an, was bei dem gestrigen Ereignis genau vorgefallen war. Er unterbrach die beiden Jungen kein einziges Mal, obwohl manche Fragen für ihn noch offen waren. Harry hatte den aktiven Part des Erzählens übernommen, da man Draco sofort angesehen hatte, wie furchtbar unangenehm ihm die ganze Sache war. Er saß zusammengekauert in einem von Severus`s grünen Sesseln und nickte von Zeit zu Zeit bestätigend, um zu unterstreichen, was Harry geschildert hatte. Nach dem die Jungen jedes noch so kleine Detail beschrieben hatten, füllte ein erdrückendes Schweigen den Raum. Severus ließ sich noch einmal alles durch den Kopf gehen und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben. Alleine bei dem Gedanken, was dieser Mario seinem Patensohn angetan hatte, brodelte es in ihm. «Der Junge kann froh sein, dass Madam Pomfrey ihn zuerst gefunden hat und er jetzt im Krankenflügel liegt. Wenn ich ihn in die Finger bekomme, kann er sein blaues Wunder erleben! Mir egal, wenn ich dafür in Askaban lande!» Nach einigen Minuten stand Severus schließlich von dem Sofa, auf dem er seinerseits Platz genommen hatte, auf, ging zu seinem Schreibtisch und schrieb dem Schulleiter einen Brief mit den wichtigsten Informationen und den Antrag auf einen Schulverweis von Mario. Er hatte es sich bis jetzt nicht zugetraut etwas zu sagen, da er mit Sicherheit wusste, wie sehr seine Stimme vor Wut zittern würde. Danach wand er sich erneut den beiden Schülern zu, die sich nervös anblickten und vor Anspannung die Luft angehalten hatten. „Danke Mr. Potter für ihren ausführlichen Bericht. 30 Punkte für Gryffindor.“ Harry starrte den schwarzhaarigen Lehrer mit offenem Mund an und es dauerte einen Augenblick, bis er ein verwirrtes „Vielen Dank Professor“ hervor brachte. „Gut, dann sind sie jetzt entlassen und können in ihren Gemeinschaftsraum zurückkehren. Ich möchte gerne noch mit Mr. Malfoy unter vier Augen sprechen.“ Der Gryffindor nickte seinem Lehrer kurz verstehend zu und verschwand ohne ein weiters Wort aus dem Büro des Professors. Kaum, dass der Schwarzhaarige den Raum verlassen hatte, wand Severus sich um, setzte sich zurück auf das Sofa und deutete dem unschlüssig dreinblickenden Draco an, sich neben ihn zu setzen. „War das, was Potter soweit gesagt hat, korrekt?“ Stumm nickte Draco. Er fühlte sich immer noch alles andere als wohl und war sich auch nicht sicher antworten zu können. Als er sich neben seinem Patenonkel niedergelassen hatte und seinen Blick immer noch auf den Fußboden gerichtete hatte, wurde er von diesem besorgt gemustert. „Wie fühlst du dich? Ist soweit alles in Ordnung mit dir?“ „Es geht schon.“ Nuschelte Draco unbeholfen. Er konnte Severus einfach nicht in die Augen sehen, denn es war ihm jedes Mal unangenehme auf eine Frage zu antworten, die seine Gefühle betraf. Schließlich wurde sein Vater bei diesem Thema immer wütend und hatte ihn früher deswegen oft mehr als nur angeschrieen. „Du hast Potter also von Lucius erzählt.“ Es war keine Frage, sondern eine einfache Feststellung in der nicht mal ein Hauch von Vorwurf lag. Trotzdem riss Draco seinen Kopf hoch und blickte den Tränkemeister erschrocken, aber auch etwas ängstlich, an. Doch dann senkte er den Blick erneut und flüsterte. „Ja…War das sehr schlimm? Bist du jetzt wütend auf mich, weil ich ausgerechnet ihm davon erzählt habe?“ Severus war der Einzige, auf dessen Meinung Draco wirklich Wert legte und unter keinen Umständen hatte er ihn verärgern wollen. Schmunzelnd sah Severus auf seinen Schützling herab und schüttelte leicht den Kopf. Der Junge war seiner Meinung nach in dieser Hinsicht viel zu ängstlich. „Wie könnte ich dir deswegen böse sein? Es ist und bleibt ganz alleine deine Entscheidung, wem du etwas über dein Leben erzählst.“ Er streckte seine Arme aus und zog das „Mädchen“ näher an sich, damit sie ihren Kopf an seiner Schulter anlehnen konnte „Ich wollte es eigentlich gar nicht! Es kam einfach so über mich, als er mich getröstet hatte…“ „Scht! Ich habe doch gesagt, du musst dich vor mir nicht rechtfertigen.“, wurde der hektische Redeschwall Dracos von Severus unterbrochen. Der Lehrer fing an langsam über den Rücken des Blonden zu streicheln, damit dieser sich erst einmal beruhigen konnte. „Nur weil ich Potter nicht leiden kann, habe ich nie von dir erwartet, dass du ihn auch nicht magst. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun und ich denke du hast die richtige Entscheidung getroffen. Potter sah gestern wirklich besorgt aus und auch wenn ich es nur ungern zugebe, denke ich, dass du ihn in dieser Hinsicht vertrauen kannst.“ Obwohl Severus schon immer etwas gegen den Sohn von James gehabt hatte, schien dies in Anbetracht der Tatsache, dass der gestern Draco geholfen hatte, nicht mehr so wichtig zu sein. Freudig blicke Draco hoch zu dem Mann, den er als einen Vater betrachtete. Solche Worte aus dessen Mund zu hören, verstärkten seine Hoffnungen nun vielleicht wirklich einen richtigen Freund gefunden zu haben. Einen Freund der auch die andere Seite von ihm kannte und auf den er sich verlassen konnte. Glücklich lies er sich zurück sinken und sich von Severus in eine Umarmung schließen. Niemand außer Draco wusste, wie fürsorglich der sonst so kalte Tränkemeister sein konnte, aber andersherum wusste auch nur Snape, wie es in Dracos Innerem aussah und dass der eigentlich ein wirklich netter, sensibler Typ Mensch war. So saßen die beiden noch eine Weile still in ihrer Zweisamkeit. Es war ein seltener Anblick, aber in diesen Augenblicken versuchte Severus den jungen Slytherin alles um sich herum vergessen zulassen, damit er sich ab und zu auch einmal fallen lassen konnte und dies tat Draco auch in vollen Zügen. Severus war klar, wie schwer es der Malfoy-Erbe hatte und wie hart ihn sein Vater ran nahm. Trotzdem schaffte es der Junge, sich nie etwas anmerken zulassen und dafür bewunderte ihn der Tränkemeister. Draco fühlte sich in den starken Armen seines Onkels geborgen und vor allem geliebt. Seltsamerweise war das Gefühl, welches er gestern bei Harry gespürt hatte sehr damit zu vergleichen. Immer wieder drifteten seine Gedanken zurück zu dem schwarzhaarigen Wuschelkopf und seinen smaragdgrünen Augen, die ihn fürsorglich betrachteten, während der Blondschopf seine Augen geschlossen hatte. Nach etwa einer halben Stunde richtete Draco sich langsam auf. „Ich sollte dann vielleicht mal wieder gehen. Du hast ja heute noch Unterricht.“ „Ja, da hast du Recht.“ Noch einmal strich der Professor dem hübschen Mädchen liebevoll über das platinblonde Haar, dann stand auch er auf und während sein Gesicht wieder den so typischen kalten Ausdruck annahm, verließ er mit seinem Patensohn das Zimmer. °°°°°°°°°°°° Müde ließ Draco sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Es war spät geworden und er musste erst mal verdauen, was heute alles geschehenen war. Auch nachdem er wieder zurück in ihr gemeinsames Zimmer gekommen war, hatten die beiden nicht aufgehört mit einander zu reden und inzwischen fühlte Draco sich nur noch ausgelaugt und müde. „Oh man, da haben wir uns aber mehr als nur einmal missverstanden!“ „Ja, scheint so. Aber wenn man befeindet ist, versucht man den anderen auch nicht wirklich zu verstehen.“ „Auch wieder wahr. Was sollen wir deinem Gefolge eigentlich sagen, wenn sie fragen warum wir heute nicht im Unterricht waren?“ „Hm, keine Ahnung, aber wahrscheinlich wissen morgen sowie so alle, was passiert ist. War in meinem ersten Jahr, doch ganz genauso.“ Genervt stöhnte Draco auf. Das Letzte, was er wollte, war von der gesamten Schule bemitleidet zu werden. Er hasste diese unechte Sentimentalität. Wäre er immer noch ein Junge, würde es mit Sicherheit auch niemanden interessieren. „Hey entspann dich mal.“ Harry hat auf die Reaktion von Draco hin nur den Kopf geschüttelt. „Dann werden sie sich zum Frühstück eben alle um dich scharren, wen interessiert es? Das geht vorbei, dass kann ich dir als Profi zu diesem Thema versichern.“ „Ach stimmt, der große Held der Zaubererwelt, kennt es ja zu genüge, im Mittelpunkt zu stehen.“ Stachelte der Grauäugige spielerisch, doch bevor der Gryffindor-Goldjunge protestieren konnte, sprach er auch schon weiter. „Die sind sowie so alle komisch. Erst rennen sie dir wie blöd hinterher, aber so bald etwas nicht zu ihrer vollsten Zufriedenheit passiert, wenden sie sich von dir ab. Genauso war es in der zweiten Klasse, als du Pasel sprechen konntest und in der fünften, als sie dachten du spinnst. Solche Leute, finde ich, sind echt das aller Letzte...Na zumindest standen Weasley und Granger immer hinter dir.“ Inzwischen hatte auch Harry sich in sein Bett gelegt und die Decke hoch gezogen. „Ach ja genau, was hältst du von den beiden? Du scheinst dich eigentlich ganz gut mit ihnen zu verstehen. Ist das nur gespielt oder ist da auch etwas dran?“ Draco zuckte mit den Achseln und überlegte kurz. Es war eine komische Frage auf die er zu Beginn keine Antwort fand. Doch dann fiel ihm ein, wie lustig die letzten Tage mit den anderen gewesen waren und er antwortete wahrheitsgemäß. „Teils, teils…Am Anfang war es eigentlich nur gespielt, aber jetzt muss ich zu geben, dass deine Gryffindors im Großen und Ganzen ziemlich nett sind und dass ich gut mit ihnen auskomme. Allerdings werden sie an die Decke gehen, wenn sie die Wahrheit über mich herausfinden.“ „Wer weiß. Noch müssen sie es ja nicht erfahren und später, wenn du wieder ein Junge bist, lassen wir uns schon etwas einfallen, ok?“ „Klar….Danke“ Etwas verwundert blickte Harry seinen neu gewonnen Freund an. „Für was?“ „Für alles. Dafür, dass du mir geholfen hast, dass du das Reden bei Severus für mich übernommen hast und dass du mir auch jetzt helfen möchtest.“ Ein kleines Schmunzeln legte sich auf das Gesicht der Schwarzhaarigen, als er sich ein Stück zur Seite drehte um das Licht zu löschen. „Geschenkt. Das war doch Ehrensache. Gute Nacht.“ „Trotzdem, so etwas kenne ich normalerweise nicht. Dir auch ne gute Nacht.“ Gähnend kuschelte sich das platinblonde Mädchen so tief es ging in ihr Kissen. Es dauerte nicht lange und sie war auch schon eingeschlafen. Bei Harry hingegen dauerte, es noch etwas länger. Schon wieder grübelte er über Draco nach. Es war ein gutes Gefühl nun mit ihm befreundet zu sein, aber gerade deswegen machte er sich auch Sorgen um ihn. Selbst ein Blinder hätte erkannt, dass es dem Slytherin nicht gut ging. Nur Harry hatte dafür ganze sechs Jahre gebraucht. Eine ziemlich schwache Leistung, aber vielleicht konnte er dem hübschen Mädchen dafür jetzt helfen. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So, das wars mal wieder. ich versuhce mir wieder mehr zeit zum schreiben zu nehmen!!! Hoffe, ihr fandet es nicht zu langweilig!!! Freu mich natürlich wie immer über Kommis^^ Byebye mara Kapitel 14: Erste Annäherungen, ein unverhofftes Treffen und seltsame Träume... ------------------------------------------------------------------------------- Huhu, sry das es soooooo lange gedauert hat, aber ich hatte seit gut 2 Monaten keinen Internetanschluss, weil freenet Probleme gemacht hat xD dafür habe ich in dieser Zeit aber fleißig weiter geschrieben^^ Bitte denkt euch nichts, weil in diesem kappi so viele Szenenwechsel sind. Ich wollte zwei Kpitel daraus machen, aber weil ihr so lange warten musstet, habe ich es auf eines reduziert. Meine Beta-Leserin Oto, war so lieb das Kapi zu korrigieren und dafür möchte ich mich nocheinmal ganz herzlich bedanken^^ Viel Spaß beim Lesen!!!!!!!!!!!!!! ERSTE ANNÄHERUNGEN, EIN UNVERHOFFTES TREFFEN, UND SELTSAME TRÄUME Es war ganz genau, wie Harry es voraus gesagt hatte. Kaum dass er und Draco am nächsten Morgen die große Halle betraten, stürmten die Schüler auf sie zu, um zu erfahren, was genau vorgefallen war und um Dana zu fragen, wie es ihr denn jetzt gehe. „Dana, Dana, ist alles in Ordnung mit dir? Was wollte Mario von dir?“ „Stimmt es, dass Mario von der Schule geschmissen wurde? Wieso denn, was hat er mit dir gemacht?“ „Jetzt komm schon Dana, spann uns nicht so auf die Folter! Erzähl doch einfach was passiert ist!“ „Genau sprich mit uns, wir wollen dir doch nur helfen!“ Obwohl der Blondschopf ein Aristokratensohn und damit Trubel gewöhnt war, fühlte er sich überaus unwohl, als ihn die Schülermasse geradezu überrannte. Nervös zupfte er an seinem kurzen Rock und fuhr sich mit zittrigen Händen durch die schönen, langen Haare. Er wollte nicht an das Ereignis erinnert werden und trotzdem wanderten seine Gedanken automatisch zurück in das Klassenzimmer, in dem er brutal gegen die kalte Wand gedrückt worden war. Ein Schauer durchfuhr seinen Körper, aber keinem schien es aufzufallen. Normalerweise war es der Junge neben ihm, den sie alle umringten und er saß an seinem Tisch und machte sich über ihn lustig. Heute war es umgekehrt, aber zumindest war Harry so anständig, bei ihm zu bleiben und die anderen Schüler auf Abstand zu halten. «Ich bin ihm echt etwas schuldig! Haben diese Idioten denn nichts Besseres zu tun, als mich wie ein Tier im Zoo zu begaffen?» Trotzdem kamen sie keinen Meter vom Fleck, da sich die Jugendlichen wie besessen um sie scharten, damit sie ja alles mitbekamen. Doch plötzlich wurde es totenstill und als Harry und Draco sich ein Stückchen zur Seite drehten, konnten sie auch den Grund dafür erkennen. Ein sprichwörtlich vor Zorn Funken sprühender Professor Snape trat gefährlich langsam auf die Schülertraube zu. Seine Augen funkelten so bedrohlich, dass man richtige Angst haben musste und je näher er kam desto weiter wichen die anderen Schüler von den beiden weg. „Sind sie denn der Meinung, dass sie Mrs. Parker auch nur den geringsten Gefallen tun, wenn sie sie die ganze Zeit an das Geschehene erinnern?“, fragte der Lehrer mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. Betroffenes Schweigen machte sich in der Halle breit, während sich die Blicke überall, außer zu Snape, Harry und Draco hin richteten. Ungerührt fuhr der Kerkermeister fort. „Wenn ich heute noch irgendeinen über dieses Thema sprechen höre, wird der oder die Betroffene bis zum Ende des Jahres Strafarbeiten mit Mr. Filch erledigen. Haben sie mich verstanden?“ Das wäre ja noch schöner, wenn er sich durch so ein Thema das Frühstück verderben lassen würde. « Ich hasse diese Gören mit ihrem penetranten Wunsch nach Neuigkeiten! Wie hat Albus es nur geschafft, mich hier als Lehrer einzustellen?» Immer noch war es totenstill, doch die Schüler nickten vorsichtig und so wand sich Severus mit einem selbstgefälligen Grinsen zurück zum Lehrertisch, an dem auch Melinda saß und Draco mit traurigem Blick betrachtete. So schnell ihn seine Beine trugen, ohne dass es aussah, als ob er rennen würde, eilte der junge Malfoy-Erbe zum Gryffindortisch. Er würde froh sein, wenn das Essen endlich vorbei war und er sich den erdrückenden und neugierigen Blicken der anderen entziehen konnte. Es war aber auch wirklich ungerecht. Gerade ging es ihm wieder einigermaßen gut und Harry hatte ihn aufgemuntert und schon fiel seine Laune zurück in den Keller. Auch am rot-goldenen Tisch blicken ihn alle fragend an und besonders bei Ron und Hermine war etwas Mitfühlendes in ihrem Blick zu erkennen. Trotzdem kam keiner an diesem Morgen mehr auf das Thema zu sprechen, zu groß war die Angst vor Snapes höchstwahrscheinlich ernst gemeinter Drohung. Doch auch die Stille störte Draco, denn nun lenkte ihn nichts mehr von den Blicken ab, die immer wieder unverhohlen auf ihn fielen. Kaum dass er sein Essen herunter geschlungen hatte, stupste er Harry mit dem Fuß an, nickte einmal kurz und verschwand aus dem Saal. Der Grünäugige hatte den Wink natürlich verstanden und folgte dem hübschen Mädchen auf dem Fuße. Noch vor einigen Tagen, hätte er denjenigen, der ihm hiervon erzählt hätte, lächelnd ins St. Mungo einliefern lassen, doch nun konnte und wollte er seinen ehemaligen Erzrivalen nicht alleine lassen. Nachdem die große Holztüre hinter ihm ins Schloss gefallen war, wand er sich um und erblickte den Grauäugigen auf den Stufen der Treppe sitzend und unruhig mit dem Saum seines Rockes spielen. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Ja klar, aber da drin hab ich es einfach nicht mehr ausgehalten.“ „Das Gefühl kenne ich, glaub mir. Es ist, als ob sie dir die Luft zum Atmen nehmen würden.“ „Ja genau. Sind die wirklich so blöd, dass sie nicht merken, wie sehr sie damit nerven?“ „Ehrlich gesagt glaube ich das manchmal schon.“ Im selben Moment breitete sich ein Lächeln auf den Gesichtern von Harry und Draco aus und nur einen Augenblick später prusteten sie laut los. „Wie hast du es nur all die Jahre geschafft, sie nicht umzubringen? Ich war jetzt schon kurz davor.“, fragte Draco ungläubig, nachdem er wieder zu Atem gekommen war. „Ganz ehrlich? Ich weiß es selber nicht. Der Wunsch war oft genug da.“ „Ich glaube, du solltest deinen Gefühlen mal etwas mehr nachgeben.“ „Sagt die Eisprinzessin von Slytherin.“ „Hmpf… Aber der Gryffindor-Goldjunge mit Weltretterkomplex hat es, soweit ich weiß, auch noch nicht geschafft zu sagen, dass er keinen Bock auf die Heldennummer hat.“ Für eine Sekunde schwiegen sich die Jungen an, doch dann mussten sie erneut lachen. «Wie kann es sein, dass ich Harry gegenüber so offen bin? Vor nicht mal drei Tagen haben wir uns auf den Tod gehasst und jetzt reißen wir zusammen Witze… wenn das jemand erfährt bin ich tot! Aber ehrlich gesagt ist mir das gerade relativ egal.» Es hatte nicht mal einen Tag gedauert und die zwei verstanden sich ohne die geringsten Probleme. Draco hatte erst gar nicht versucht, seine Gefühle großartig vor seinem neuen Freund zu verstecken, schließlich hatte er sie sowie so schon gesehen und auf diese Weise war es wesentlich einfacher. „Komm, lass uns hier erstmal weg, sonst fallen die Anderen gleich wieder über uns her.“ Während die Blondine noch zustimmend nickte, reichte Harry ihr seine Hand und half ihr auf. „Und wo wollen wir hin? Mir ist es eigentlich egal, aber ich würde ungern schon wieder zurück in unser Zimmer.“ „Hm, am Besten wir gehen ein bisschen frische Luft schnappen. Es gibt da einen Ort den ich dir unbedingt zeigen möchte.“ Harry führte Draco einen kleinen Pfad entlang, der in die Nähe der Peitschenden Weide entlanglief. Hier hielten sich meist nur wenige Schüler auf, da keinem von ihnen der Baum wirklich geheuer war. Aus diesem Grund zog sich der Held der Zaubererwelt auch immer hierhin zurück, wenn er seine Ruhe haben wollte und nicht einmal Ron und Hermine kannten den Ort, den er seinem neuen Freund zeigen wollte. Umso länger sie liefen, desto neugieriger wurde Draco. „Jetzt sag, doch einfach wo du mich hinbringst oder gib mir wenigstens einen kleinen Tipp.“ „Sei nicht so ungeduldig. Gleich sind wir da und dann kannst du dir den Ort in aller Ruhe selber ansehen.“ Sie mussten dafür zwar ein Stück weit in den verbotenen Wald hinein, doch der Pfad verlief nur am Rande und schnell kamen sie an eine kleine Lichtung. Sie war nicht sonderlich groß und es wuchs dort auch nicht besonders viel und trotzdem wirkte dieser Platz überaus beruhigend, da ihn eine angenehme Stille umgab und die Sonnenstrahlen, die durch die Blätter schimmerten, alles in ein warmes Licht tauchten. „So, wir sind da. Hier ziehe ich mich immer zurück, wenn ich etwas Zeit für mich brauche.“ „Ja kann ich verstehen. Hier ist es wirklich schön.“ Draco genoss es, nichts außer dem Wind in den Baumkronen zu hören und lauschte dem Rauschen der Blätter. Er wusste selber nicht genau, was mit ihm los war, aber die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Plötzlich fühlte er sich so müde wie schon lange nicht mehr. Darum lies er sich auch ins Gras sinken und schloss die Augen. Harry, der die Reaktion der Grauäugigen abgewartet hatte, wusste nun mit Sicherheit, dass dieser Ort genau das Richtige für Dana war. Während er das Mädchen eine ganze Weile betrachtete, kribbelte es tief in seinem Inneren. Es war aber auch kein Wunder, so hübsch und unschuldig wie sie in diesem Augenblick aussah. Danas Ausstrahlung war unbeschreiblich und obwohl ihre gesamte Statur sanft und zierlich wirkte, spürte Harry die Stärke und den Stolz, die sie umgaben. Als Dana dann auch noch die Lieder ihrer sturmgrauen Augen aufschlug und ihn dankbar anlächelte, war es als ob er in ihnen versinken würde. Er erinnerte sich an alles, was sie ihm über ihre Familie erzählt hatte und was sie in den Tagen seit ihrer Verwandlung durchgemacht hatte. Sein Verstand wurde von dem Wunsch ergriffen, sie zu umarmen. Er wollte sie festhalten und nicht mehr los lassen. Langsam ging er zwei Schritte auf die Schönheit zu, die ihren Blick inzwischen wieder abgewandt hatte und erneut der Stille lauschte. Er hatte seine Hand sogar schon ausgestreckt, um sie zu berühren und ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht zu streichen, doch plötzlich wich er erschrocken zurück. «Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? Was mache ich hier eigentlich?» Er dachte die ganze Zeit über Draco Malfoy nach! Natürlich, sie waren jetzt offiziell Freunde und nicht mehr wie früher Rivalen, aber trotzdem… er hatte immer über das Mädchen vor sich nachgedacht und Draco war definitiv ein Junge. Wie konnte er nur so blöd sein und solche Gefühle zulassen? Sie waren nicht real. Sie konnten nicht real sein! Er hatte sich von diesem Körper täuschen lassen, genau wie auch Ron. Leise seufzte Harry auf und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Blondine erneut auf sich. „Stimmt etwas nicht?“ « Oh Gott, diese sanfte Stimme und diese wundervoll klaren Augen…» Doch Harry schüttelte schnell den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. „Es ist nichts, ich dachte nur, ich hätte etwas gehört.“ Mit diesen Worten ließ auch er sich neben dem Slytherin auf die feuchte Wiese fallen und grinste ihn verschmitzt an. Es war dumm von ihm gewesen, so zu denken und jetzt wo er genauer darüber nachdachte, waren seine vorherigen Gedanken, die ihm selbst so fremd vorkamen, wie weggeblasen. (Zumindest fürs Erste^^) Harry erhoffte sich damit, dass er Draco diesen Ort gezeigt hatte, endgültig das Vertrauen des Slytherins zu erlangen. Es war ihm wichtig, dass sie sich nach ihren früheren Auseinandersetzungen nun und vor allem in ihrer jetzigen Situation auf einander verlassen konnten. Es würde immerhin noch eine ganze Weile dauern, bis Draco wieder in seinem alten Körper war. „Ich bin froh, dass dir der Ort gefällt, aber gleich beginnt der Unterricht. Wir sollten langsam zurück.“ „Ist doch Egal! Wir haben doch nur Zaubertränke und Onkel Sev versteht das schon.“ „ Ha! ...“ Harry konnte seinen Ohren nicht trauen. War Draco denn wirklich so naiv? „Bei dir vielleicht, aber mich wird er als Zutat für einen seiner Zaubertränke benutzen!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Draco den Gryffindor, der seine Worte wirklich ernst zu meinen schien. Doch nach einigem Überlegen musste er dem Grünäugigen notgedrungen Recht geben. Auch ihm würde Severus für das Nichterscheinen zum Unterricht die Hölle heiß machen, da machte der strenge Professor keine Ausnahme. «Na ja, man wird doch noch träumen dürfen… » °°°° Warum konnte er nicht da oben sein? Sehnsüchtig sah Draco Harry und dem restlichen Gryffindor Team zu, wie sie in die Lüfte schossen und ihr Training begannen. In den letzten Tagen hatte Draco dem Gryffindor-Team bei jedem Training zugesehen. Währenddessen nahm er meist ein Zaubertrankbuch zur Hand und überlegte fieberhaft, wie sie an die verschiedenen Zutaten für ihren Trank kommen könnten. Doch meistens kam er mit seinen Überlegungen nicht sonderlich weit, da ihn seine Gedanken immer zurück zu dem Thema Fliegen führten und noch dazu blieben seine Augen regelmäßig an Harrys muskulösen Körper hängen. Dieser sah aber auch sündhaft gut aus, wenn er sich unter der Anstrengung, bei Höchstgeschwindigkeiten auf dem Besen zu bleiben und dabei den Schnatz nicht zu verlieren, anspannte. Müde lehnte sich Draco gegen die Tribünenwand und schlug frustriert ein großes, dunkles Buch zu, in dem er eben noch geblättert hatte. «Wieso mach ich mir überhaupt die Mühe? Ich weiß doch ganz genau, dass es nicht besser wird als an den Tagen zuvor.» Andauernd spukte dieser idiotische Gryffindor mit Weltretterkomplex durch seine Gedanken und ließ ihm kaum noch eine ruhige Minute, in der er sich mit anderen Themen beschäftigen konnte. Trotzdem, oder gerade deswegen lehnte Draco den Gedanken vehement ab, in Harry mehr als nur einen inzwischen guten Freund zu sehen. Genau in diesem Augenblick zischte Harry in einem Affenzahn nur knapp über Dracos Kopf hinweg und versuchte verbissen die wenigen Zentimeter zu überbrücken die ihn von dem goldenen, kleinen Schnatz trennten. Der Grauäugige konnte den Luftzug zwischen ihnen spüren und jedes noch so kleine Detail auf Harrys angespanntem Gesicht sehen. Dieser bremste erschrocken und sah sich in der Luft nach dem blonden Mädchen um. „Tut mir leid! Ist alles in Ordnung mit dir?“ Draco nickte nur und musste sich ein Schmunzeln bei dem besorgten Blick von Harry verkneifen. «Wieso schafft er es nicht, so souverän beim Tanzen zu sein? Das kann doch nicht schwerer als Quidditch sein… wenn er es nicht bald schafft, wird dass bis zu dem Ball sicher nichts mehr» Seufzend legte Draco seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Umso länger er darüber nachdachte, desto stärker pochte es hinter seinen Schläfen und ein ungutes Gefühl, das mehr einer Vorahnung glich, legte sich über hin. Was war, wenn sie nicht gewinnen sollten. Dies war bei dem jetzigen Stand ziemlich wahrscheinlich. Würde Severus ihnen trotzdem ein paar Beeren geben, weil sie es versucht hatten, oder würde er wirklich so stur sein und Draco noch länger in diesem Körper eingesperrt lassen. Konnte er ihm das wirklich antun? Der Malfoy-Erbe hielt es auf der Tribüne nicht mehr aus. Normalerweise wartete er immer solange bis Harry, Ron und Ginny mit ihrem Training fertig waren, damit sie zusammen zum Abendessen gehen konnten, aber heute war dies einfach unmöglich. Es machte Draco Angst, wie seine Gedanken begannen sich zu verselbstständigen und schon wieder zu dem schwarzhaarigen Strubbelkopf schlichen. Diese Art von Gefühl war ihm völlig fremd und die Befürchtung, dass es falsch war nagte in seinem Hinterkopf. Er war ein Junge, auch wenn das im Moment die wenigsten glauben würden und er konnte nicht einfach damit beginnen, Harry wie eine verliebte Göre nachzugaffen. Bei der Erkenntnis, dass er genau dies schon seit einer geraumen Zeit tat, lief Draco puterrot an und machte sich daran so schnell wie möglich von der Tribüne zu verschwinden. Er eilte die Stufen hinunter und wollte noch in sein Zimmer, um sich schon mal auf den heutigen Abend vorzubereiten, an dem er und Harry sich schon wieder mit Melinda trafen. Während Draco durch das Gras stapfte, dachte er immer wieder an den schwarzhaarigen Gryffindor. «Wie soll ich ihm nachher bei unserer Tanzprobe nur in die Augen sehen? Verdammt, das ist ja alles so furchtbar peinlich! Ich bin ein Malfoy… ich kann, nein ich DARF nicht verliebt sein!» Nachdenklich wollte Draco gerade die Stufen zum alten Schloss emporsteigen, als er plötzlich am Arm gepackt wurde und herum wirbelte. Erschrocken hatte er seine Augen bei der Berührung fest zusammengedrückt, immerhin hatte er noch lebhaft in Erinnerung, was beim letzten Mal geschehen war. Sein Herz raste, als ob es jeden Augenblick zerspringen wollte und seine Hand tastete automatisch in Richtung seines Zauberstabs. Schweißperlen begannen auf seine Stirn zu treten, doch als er die Augen langsam wieder öffnete, blickte er in die verschmitzten Gesichter von Blaise und Pansy. Erleichterung durchflutete seinen Körper, doch im selben Moment stieg eine unbändige Wut in ihm auf. „Sagt mal, seit ihr denn nicht mehr ganz richtig im Kopf?!? Ihr spinnt doch, mich so zu erschrecken!“ Doch als Pansy nun ein breites Lächeln aufsetzte, verwandelte sich seine Wut in Verwirrung und er verstummte. „Her mit dem Geld Blaise, ich hab dir doch gesagt, dass es Draco ist.“ „Man Alter, wieso hast du uns denn nicht bescheid gegeben?“ Während Blaise seinen besten Freund fragen ansah, schüttelte Draco verständnislos den Kopf. „Aber woher wusstet ihr, dass ich… “ Doch Pansy unterbrach ihren Cousin mitten im Satz. „Dray, wie lange kennen wir uns jetzt schon? Doch sicher unser ganzes Leben und du glaubst wirklich, ich würde dich nicht erkennen?“ Eigentlich wollte Draco etwas erwidern, doch ihm fehlten die Worte. „Hättest du uns nicht wenigstens ins Vertrauen ziehen können? Kannst du dir nur ansatzweise vorstellen, welche Sorgen wir uns gemacht haben? Was ist denn überhaupt passiert?“ Ein vorwurfsvoller Blick hatte sich auf die Züge des Slytherinmädchens gelegt und Draco spürte erneut Schuldgefühle in sich aufwallen. Wie konnte er seinen beiden besten Freunden am ehesten erklären, was alles passiert war und wie sich die Dinge im weitern entwickelt hatten? Am liebsten hätte Draco sich in diesem Moment klammheimlich aus dem Staub gemacht, doch die ernsten Gesichter von Pansy und Blaise duldeten keine Ausflüchte. Dem jungen Malfoy war klar, dass die beiden alles dafür tun würden, um endlich ins Vertrauen gezogen zu werden und innerlich wusste er auch ganz genau, dass sie es verdient hatten und dass er es selber ja auch wollte. Es war nur einfach viel zu schwer, die richtigen Worte zu finden, um seine Situation am Besten zu beschreiben und wenn er ehrlich mit sich war, war es ihm auch auf eine gewisse Weise peinlich gerade vor Blaise als Mädchen dazustehen. Doch nachdem er eine Weile mit sich gerungen hatte, schaffte er es die ersten Worte hervor zu bringen. „Ihr erinnert euch doch noch, dass Harry und ich einen Zaubertrank in der Nacharbeitet erstellen mussten und na ja wie sag ich es am Besten? ... Es ist ziemlich in die Hose gegangen und seit dem bin ich ein Mädchen... “ Es dauerte eine Weile bis der Blondschopf seine Geschichte erzählt hatte. Er war froh, seinen beiden besten Freunden endlich alles verraten zu können und als er geendet hatte, fiel ihm Pansy auch sofort um den Hals. Ihre Wangen zierten die Spuren einzelner Tränen, die sich am Ende ihren Weg über die helle Haut gebahnt hatten. „Es tut mir wirklich leid, dass ich euch nichts gesagt habe.“ Schuldbewusst blickte Draco auf den Boden und hoffte, dass seine Freunde nicht wütend waren, vor allem wegen Harry. „Oh Dray! Das ist doch verständlich.“ „Genau, du hast ja allen Grund für dein Handeln gehabt.“ „Und wegen Harry, seid ihr nicht…“ „Red keinen Unsinn! Ich habe von Anfang an gesagt, dass er nicht halb so schlimm ist, wie du dir selbst weiß machen wolltest. Da sieht man mal wieder, wie wenig ihr Jungs auf mich hört.“ Mit verschränkten Armen stand Pansy gespielt böse vor ihrem Cousin. Draco musste schmunzeln. Sie war wirklich genau wie Hermine und Blaise nahm sowie so alles ganz locker hin. Womit hatte er nur solche Freunde verdient? „Ihr beiden seit wirklich die aller Besten!“ „Und wie geht’s jetzt weiter?“ Fragend blickte Blaise Pansys und Draco an. „Na ja ich meine, sollen wir jetzt weiterhin so tun, als ob wir dich nicht kennen würden, oder wie ist das am Besten?“ „Wir könnten uns doch immer mal wieder heimlich treffen, ich glaube nicht, dass Professor Snape es gutheißen würde, wenn er wüsste, dass Draco uns sein Geheimnis anvertraut hat. Außerdem würde es jawohl auffallen, wenn wir mit Draco wie mit einer guten Freundin reden.“ „Dann müsste ich aber mit Harry darüber sprechen… der hat seit dem Vorfall mit Mario immer ein Auge auf mich. Aber ich muss jetzt wirklich gehen und mich fertig machen. “Bei dem Kommentar von Draco musste Pansy sich ein Lachen verkneifen. Es war absurd wie gut sich die beiden Ex-Erzrivalen anscheinend verstanden und es war ihr beinahe so, als hätte sie ein Funkeln ins Drays Augen gesehen, als dieser über den Gryffindor sprach. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung gewesen. Erleichtert endlich zu wissen, was mit ihrem Cousin geschehen war, umarmte Pansy Draco zum Abschied und blickte ihm nach, als er durch die große Einganstür verschwand. Auch Draco fühlte sich nach diesem Gespräch um einiges leichter und glücklicherweise nahm dieses Treffen seine gesamte Aufmerksamkeit ein, sodass er bis zu der Tanzstunde nicht weiter über Harry und sich nachdachte. Erst als er vor dem geschlossenen Klassenzimmer stand, in dem er sich in wenigen Augenblicken mit Melinda und Harry treffen würde, musste er schwer schlucken. «Ok Draco, ganz ruhig. Du kannst das, lass dir einfach nichts anmerken, dann wird alles glatt gehen.» Ein letztes Mal tief durchatmend legte Draco seine Hand auf die Klinke und drückte sie hinunter… „Aua!“ Der Malfoy-Erbe musste sich einen weitern Schmerzenslaut verkneifen, als Harry ihm schon wieder auf den Fuß getreten war. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, keinen Ton mehr von sich zu geben, da Harry schon verunsichert genug wirkte, aber so ganz wollte dies nicht funktionieren. Der Gryffindor selbst sah ihm schon gar nicht mehr in die Augen sondern blickte verkrampft auf den Boden und versuchte seine Schritte einigermaßen richtig auszuführen. Melinda, die das Treiben beobachtete, fuhr sich durch das braune Haar und schüttelte resignierend den Kopf. Wieso hatte Severus nie erwähnt, dass es so eine Arbeit sein würde, dem Helden der Zaubererwelt das Tanzen beizubringen? Ihren Cousin innerlich verfluchend, versuchte die junge Frau äußerlich so gelassen wie möglich zu wirken. „Ich glaube, das ist für heute genug. Am Besten wir machen demnächst einen neuen Termin aus. Ich denke nicht, dass wir heute noch weit kommen, ihr beide werdet ja auch schon langsam müde.“ Als sie von den beiden Jungen ein zurückhaltendes Nicken als Antwort erhielt, wünschte Melinda ihnen noch eine gute Nacht und verschwand relativ schnell aus dem Zimmer. Während Draco ihr noch nachblickte, ließ Harry sich auf einen Stuhl sinken und legte den Kopf in seine Hände. „Schuldigung.“, nuschelte er. „Ich gebe wirklich mein Bestes.“ „Weiß ich doch.“ Draco stützte seine Hände in die Hüften und überlegte, was sie jetzt tun konnten. Obwohl Harry seine Schrittfolge einigermaßen richtig beherrschte, bewegte er sich sehr ruckartig und wirbelte Draco willkürlich herum, ohne auf den Rhythmus des Stückes einzugehen. Draco wusste, dass es, wenn sie so weiter machten, zu nichts führen würde und da kam ihm die perfekte Idee. „Komm her. Wir versuchen denselben Tanz gleich noch einmal.“ „Draco, bitte… lass es einfach gut sein. Es wird sowie so nicht funktionieren.“ „Jetzt meckere nicht, sondern steh auf und stell dich mir gegenüber hin.“ Eigentlich hatte Harry weder die Lust noch die Nerven, für diesen Abend weiter zu proben, aber die Stimme der Blonden klang so entschieden, dass sich seine Beine beinahe von selbst bewegten. „Jetzt pass mal ganz genau auf. Dieses mal wirst du zwar dieselben Schritte machen, aber ich werde versuchen dich zu führen. Es bringt nichts, wenn du beides gleichzeitig versuchst, obwohl dir der Rhythmus fehlt.“ „Na ja ich weiß nicht… “ „Ach was, du hast doch auch keine bessere Idee. Konzentrier dich einfach auf die Musik und darauf, was ich mache. Vielleicht entwickelst du dann ein Gefühl dafür. “ Immer noch skeptisch tat der schwarzhaarige Junge wie ihm geheißen und legte seine Hände in Position. Mit einem Schwung von Dracos Zauberstab ertönte dieselbe Musik, die sie die letzte Stunde schon gehört hatten und auch er machte sich zum Tanzen bereit. „Am Besten du schließt erstmal deine Augen und versuchst dich ganz von mir führen zu lassen.“ Während die Blondine diese Worte sprach, hätte sie beinahe ihren Einsatz verpasst. Am Anfang war es ihr noch schwer gefallen Harry führen zu lassen, doch für ihren Geschmack, hatte sie sich viel zu schnell daran gewöhnt, dem schwarzhaarigen diese Aufgabe zu überlassen und selber nichts mehr zu tun. «Wieso ist mir diese Idee noch nicht viel früher gekommen?» Vorsichtig zog Draco Harry mit sich mit und dieser folgte ihm zu Beginn noch ziemlich unsicher. Doch wesentlich schneller als erwartet, hatten die beiden ihren Rhythmus gefunden. Jetzt wo Draco die Kontrolle hatte, fiel es ihm wesentlich leichter, den tollpatschigen Füßen des Gryffindors auszuweichen und auch Harry schien sich ihm gut anpassen zu können. „Das machst du sehr gut. Mach einfach genau das, wie ich dich bewege. Sobald du erstmal ein Gespür hierfür erlangt hast, ist es kinderleicht.“ „Wenn du das sagst… “ Harry klang noch immer skeptisch, obwohl es ihm weitaus leichter fiel, als er erwartet hatte. Schmunzelnd betrachtete der Malfoy-Erben seinen Partner und erneut keimten dieselben Gefühle wie bei der Quidditchprobe in ihm auf. Nachdem Harry endlich sicher zu sein schien, schloss auch die Blondine die Augen und genoss es mit dem Grünäugigen zu tanzen. Als das Stück zu seinem Ende kam, öffneten beide ihre Augen und grinsten sich breit an. „So, damit wäre die erste Hürde überwunden. Ich denke, du weißt jetzt zumindest, wie es sich überhaupt anfühlen sollte, wenn man tanzt. Also entweder können wir jetzt Schluss machen, oder wenn du magst, kannst du noch einmal versuchen zu führen.“ Einen Augenblick überlegte Harry, doch dann nickte er zögerlich. „Wir können es zumindest versuchen.“ Plötzlich schien es, als ob sich in Harrys Gehirn ein Schalter umgelegt hatte. Zwar war sein Tanzstiel noch immer nicht perfekt, aber zumindest schaffte er es, sich zum Takt zu bewegen und Draco nicht auf die Füße zu treten. Während dieser Zeit hatte Draco ein innerliches Streitgespräch mit sich selbst. „Ich würde so gerne… aber ich kann doch nicht, ich meine, was würde er denn dann von mir denken? Aber wenn ich es nicht einfach versuche, dann werde ich es auch nicht herausfinden.“ Schüchtern kam Draco näher auf Harry zu und lehnte seinen Kopf an die Brust des Schwarzhaarigen. Sein Herz raste, weil er nicht wusste, wie der Gryffindor reagieren würde, doch als er nicht weg geschoben wurde, schloss er erleichtert die Augen und genoss, das Gefühl, das sich in seinem Körper ausbreitete. Dabei versuchte die kleine Stimme in seinem Hinterkopf auszublenden und ihm erklären wollte, wie falsch sein Handeln war. Im ersten Augenblick, war Harry über Dracos Verhalten mehr als nur erschrocken und wollte reflexartig einen Schritt zurückweichen. Doch kurz davor bremste er sich gerade noch und ließ es einfach zu. Er selbst wusste nicht, was er von dem Verhalten halten sollte und versuchte sich einzureden, dass Draco sicher einfach nur erschöpft war und sich so ausruhen wollte. Aus diesem Grund, sprach auch keiner der beiden, dieses Thema an, als das Lied endlich aus war und sie sich zusammen auf den Rückweg in ihr Zimmer machten. °°° Es war schon spät. Unruhig wälzte Draco sich auf seiner Matratze, als er plötzlich aufschreckte. Verschlafen blickte er zum anderen Bett, doch es war leer. «Wo ist Harry bloß?» In diesem Augenblick öffnete sich die Zimmertür und eben genannter trat langsam herein. Er trug wie eigentlich jede Nacht nur seine Boxershorts und war noch nass, von der Dusche, die er gerade hinter sich haben musste. Der Slytherin hatte diesen Anblick in der letzten Zeit schon so oft gesehen, doch heute war es irgendwie anders. Heute erregte ihn dieses Bild vor sich zutiefst und es war Draco einfach nicht möglich, seine Augen von dem Schwarzhaarigen loszureißen. Der Gryffindor ging allerdings nicht, wie erwartet, zurück zu seinem Bett, sondern trat geschmeidig auf den Blondschopf zu. Draco bemerkte wie Harrys Brustkorb sich hob und senkte und einzelne Wasserperlen sich ihren Weg über seinen Oberkörper in tiefere Regionen bahnten. Seine Augen hatten etwas Verlangendes an sich und als er näher trat konnte Draco erkennen, wie er vor Erregung zitterte. Der Gryffindor kniete sich am Fußende auf das Bett und kam auf allen Vieren immer näher, bis er den Grauäugigen direkt unter sich hatte. Er beugte sich ein Stückchen vor und flüsterte mit einer rauchigen, verführerischen Stimme.“ Ich will dich!“ So dass Draco sich die Nackenhaare aufstellten und auch er begann immer schneller und unregelmäßiger zu atmen. Vorsichtig zog Harry der Blondine das Nachthemd über den Kopf und betrachtete ihre wohlgeformten Brüste. Dracos Atem raste inzwischen und sein Herz schien beinahe zu zerbersten. «Was ist hier los? Was macht er da? Ich muss unbedingt etwas unternehmen!» Doch das Gefühl der Lust ließ sich einfach nicht mehr kontrollieren. Draco wollte nur noch, dass der Junge über ihm endlich weiter machte und er drückte seinen Oberkörper Harry entgegen. Vorsichtig fuhr der Grünäugige über diese wunderschönen Brüste und begann sie zu massieren, während er verlangend die samtigweichen Lippen des platinblonden Mädchens küsste. Er befreite sie von ihrer Pyjamahose und fuhr genüsslich über ihre Oberschenkel. Obwohl Harry noch gar nicht sonderlich viel gemacht hatte, musste Draco ein Stöhnen unterdrücken. Alleine die zärtlichen Berührungen des anderen, ließen ihn Sternchen sehen und jagten Impulse durch seinen milchigweißen Körper, wie viele kleine Stromschläge. „Mach bitte weiter… “ Dracos Stimme klang in seinen eigenen Ohren schwach und flehend, aber in diesem Moment war es ihm egal. Der Gryffindor nahm eine der blonden Strähnen und wickelte sie sich spielerisch um den Finger, bevor er begann tausende kleine Küsse auf Dracos Körper zu verteilen, nach und nach immer weiter nach unten wandernd. Nur an den Brustwarzen hielt er kurzzeitige inne und leckte frech über sie, was Draco nur noch weiter erschaudern ließ. Das Gesicht des Mädchens hatte eine tiefe Röte angenommen und sie konnte die Hitze ihres Körpers kaum noch ertragen. Obwohl eine kleine nervige Stimme im Hinterkopf Draco immer wieder zu ermahnen versuchte, dass er ein Junge war, genoss er das Gefühl in dieser Situation in vollen Zügen. Er lehnte sich einwenig nach vorne und legte seine Arme um Harrys Nacken, um erneut von seinen Lippen zu kosten. Eine Weile spielten ihre Zungen mit einander, bevor Harry sich erneut abwandte und seine Hände an Dracos Hüfte legte, die von dort aus langsam herunter glitten und Dracos Höschen mit in die Tiefe ziehen wollten. In diesem Augenblick hielt Draco die Luft an. Er wollte nichts sehnlicher, als dass Harry sich beeilte. „Bitte… schneller“ Die Worte glichen höchstens einem leisen Flüstern, aber zu mehr war der Malfoy-Erbe nicht im Stande. Doch gerade als Harry den Slip beinahe unten hatte, schreckte Draco hoch… «Was ist passiert, wo ist Harry? ... > In dieser Sekunde hätte Draco sich am liebsten selber geohrfeigt. Er lag alleine in seinem Bett und Harry immer noch schlafend einige Meter entfernt von ihm. Das trübe Morgenlicht fiel ins Zimmer und Draco erkannte, dass er von seinem Wecker aus diesem… interessanten Traum gerissen worden war. Fertig mit den Nerven fuhr sich der Slytherin über die verschwitzte Stirn, durch sein Haar. «Um Gottes Willen, was war das denn? Wie konnte ich nur so etwas träumen? Bin ich denn inzwischen völlig verrückt geworden?» Doch obwohl er eindeutig entsetzt von seinen Gedanken war, konnte Draco nicht leugnen, selbst jetzt noch auf eine gewisse Weise erregt zu sein und in diesem Moment war er das allererste Mal froh, nicht in seinem Jungenkörper zu stecken… Bis jetzt hatte Harry sich noch nicht stören lassen und schlief ruhig weiter. Damit dies auch so blieb, schlich Draco so leise wie möglich ins Nachbarzimmer um in Ruhe duschen zu können und sich von dem Schrecken zu erholen. Er drehte die Dusche an und ließ sich an der Steinwand hinunter gleiten. Auf dem Boden der Badewanne zog er seine Beine an seine Brust und genoss das warme Wasser, das seinen Körper hinab lief und ihm half wieder klare Gedanken fassen zu können. „Es war nur ein Traum. Es wird nie soweit kommen, schließlich würde Harry so etwas niemals zulassen und ich bin mir sicher, dass auch ich es eigentlich gar nicht will! Es war einfach ein alberner, nicht ernst zu nehmender Traum… oder?» ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ So, das wars auch schon wieder. Hoffentlich hat euch das Kapi gefallen. Das nächste wird nicht so lange auf sich warten lassen... hoffe ich zumindest ^^' Würde mich wie immer über Kommis freuen!!!! GlG Mara Kapitel 15: Alkohol und seine Folgen ------------------------------------ So, hier ist mein neues Kapi. Hoffe es gefällt euch^^ naja vllt. schockt es den einen oder anderen ein bisschen...aber das klärt sich dann in meinem neuen Kapi =) Also viel Spaß beim Lesen!!!!! ALKOHOL UND SEINE FOLGEN Lautes Jubelgeschrei war auf den Hogwartsländereien zu hören, während vierzehn Besen durch die Lüfte sausten. An diesem Samstagmorgen spielten die Gryffindors gegen Slytherin und die Spannung in der Luft war beinahe schon greifbar. Während die Spieler alles dafür taten um in Ballbesitz zu kommen, hielten die Schüler auf den Tribünen vor Aufregung die Luft an und verfolgten jeden noch so kleinen Spielzug mit größter Aufmerksamkeit um nichts zu verpassen. Kaum, dass der Quaffel in einem der Ringe versänkt wurde sprangen die Hälfte der Schüler auf und grölten in einer monströse Lautstärke über den Platz. Nichts davon bekam Draco mit. Sein Blick war einzig und alleine auf Harry fixiert und seine Gedanken waren weit weg. Seit seinem Traum war schon über eine Woche vergangen und in dieser Zeit, war er Harry so gut es ging aus dem Weg gegangen. Es war ihm einfach nicht möglich gewesen, den Grünäugigen direkt anzublicken und zu lange alleine mit ihm in einem Zimmer zu sein. Harry hatte dies, Gott sei dank, kaum zur Kenntnis genommen, da seine Gedanken fast durchgehen bei dem Turnier gewesen waren, das er in eben diesem Augenblick bestritt. In den letzten Tagen war Draco klar geworden, dass er mehr führ den Gryffindor empfand, als bloße Freundschaft, aber so stur wie er nun mal war, hatte er es weiterhin auf seinen weiblichen Körper und seine Hormone geschoben. « Wie könnte ich, ein Malfoy-Erbe, mich auch in Harry Potter verknallen? Das ist absolut absurd, vorher tue ich meinem Vater den Gefallen und werde Todesser … » Doch egal, wie sehr sich Draco dagegen wehrte oder Ausreden suchte, seine Gefühle konnte er nicht leugnen. Während der Blondschopf mal wieder einen inneren Kampf gegen sich selbst bestritt, bemerkte er nicht einmal, wie Harry in einem rasanten Sturzflug den Schnatz erwischte und das Spiel beendete. Erst als die Schüler um ihn herum jubelnd aufsprangen und von der Tribüne herunter rannten um ihren Team zu gratulieren, wurde er zurück in die Gegenwart gerissen und machte sich auch auf den Weg um Harry, Ron und Ginny zu gratulieren. Nun standen er und einige andere Schüler ihres Hauses, die nach Abpfiff auf das Spielfeld gerannt waren, um Harry und das restliche Team herum und beglückwünschten sie zu dem unvergleichlichen Sieg. Nichts hätte Draco in diesem Moment das Grinsen aus dem Gesicht wischen können. Ein unbeschreibliches Glückgefühl umhüllte ihn, als die Teammitglieder ausgerechnet auf ihn zu kamen und ihn nach seiner Meinung zum Spiel fragten, da er ihnen ja regelmäßig bei den Proben zugesehen hatte. Er fühlte sich dazugehörig, etwas das schon seit Ewigkeiten nicht mehr der Fall gewesen war. Doch es war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das er verspürte, als Harry ihn in seiner Freude umarmte und drückte, bevor er mit dem Rest der Spieler in Richtung der Duschen ging. Es war als würde alles um ihn herum stillstehen. Draco nahm nichts weiter als die starken Arme um seinen Körper wahr und auch als Harry sich schon längst wieder abgewandt hatte, bekam der Blondschopf kaum mit, was um ihn herum geschah. Erst etwas verzögert und mit hochroten Wangen schickte er sich an, auch in Richtung des Spielfeldrandes zu schlendern um dort auf die Anderen zu warten. An diesem Abend war Ron der Star der Gryffindors. Keiner wusste, wie er es angestellt hatte, aber der Rotschopf hatte es mit Hilfe seiner Brüder Fred und George fertig gebracht, einige Flaschen Feuerwhisky auf das Schulgelände zu schmuggeln. Während ein Glas nach dem anderen gefüllt wurde, klopften die Schüler Ron anerkennend auf die Schulter. Nur Hermine verdrehte die Augen und wollte auch lautstark protestieren, wurde jedoch rühzeitig gestoppt, als Dana ihr mit einem breiten Grinsen, auch ein Glas in die Hand drückte. „Na komm schon! In einem Zug runter damit!“ Zuerst blickte sie es nur skeptisch an und wollte es so schnell wir möglich loswerden. „Lass mal, das ist nichts für mich. Du kannst es gerne haben, aber ich werde in die Mädchenschlafsäle gehen und ein bisschen lesen.“ „Jetzt komm schon! Du muss doch auch einmal Spaß haben! Es ist wirklich nicht so schlimm, glaub mir.“ „ Nein…das geht nicht…ich meine…ich meine, na ja…also“ „Siehst du? Du findest ja selber keinen Grund, warum du nicht auch mal über die Stränge schlagen solltest. Irgendwann ist immer das erste Mal, also hopp runter mit dem Zeug.“ Einen Moment zögerte Hermine noch, doch als sie den auffordernden Blick der Grauäugigen sah, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und schluckte die bittere, klare Flüssigkeit in wenigen Zügen herunter. Ihre Kehle brannte und Hermine musste sich kräftig schütteln während sich ihr Gesicht verzog, doch dann legte sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. „Fühlt sich gar nicht mal so schlecht an.“ „Tolles Gefühl, oder? Und wenn du uns einen ganz großen Gefallen tun möchtest, könntest du noch einen Stillezauber über den Gemeinschaftsraum legen.“ Das brünette Mädchen dachte nur für einen kurzen Augenblick nach, dann zwinkerte sie Dana viel sagend zu und nuschelte schnell einige Worte. „Erledigt! Ich geh jetzt Lavander suchen, wir sehen uns Später.“ Hermine ließ den Blick über die ausgelassene Gesellschaft schweifen und war wenige Augenblicke später in der Menge verschwunden. Zufrieden mit sich und dem Ergebnis strahlte Dana wie ein Lebkuchenpferd, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. „Wie hast du dass denn geschafft?“ Fragte Ron verwundert. Er musste brüllen um die laute Musik zu übertönen, obwohl er direkt neben der Blondine stand. Diese zwinkerte ihm allerdings nur geheimnisvoll zu und rief eben so laut zurück. „Berufsgeheimnis!“ Damit wandte Draco sich um und quetschte sich durch eine Mädchentraube, die sich um Harry versammelt hatte und ihn fast schon provozierend anschmachtete. Während der Blondschopf sich durch die Menge zwängte, konnte er einzelne Gesprächsfetzen aufschnappen. „Oh Harry, du bist ja so toll geflogen. Aber das war ja zu erwarten.“ „Genau, wie schaffst du das nur immer?“ „Ach Harry, ohne dich wäre unser Team aufgeschmissen!“ Der Malfoy-Erbe musste diese blöden Kühe nur sehen, geschweige denn hören und es stieg sofort eine monströse Wut in ihm auf. Obwohl es unverkennbar war, wie desinteressiert sich der Held der Zaubererwelt gab, kochte es in Draco. «Was fällt diesen Schnepfen eigentlich ein? Sehen die nicht, dass sie ihn langweilen? Die tun gerade so, als ob er ihnen gehören würde! Nicht, dass es mir irgendwas ausmachen würde…aber für Harry ist es doch nervig.» Draco wusste nur zu gut, dass er eifersüchtig war, wie hätte er es in so einem Moment auch ignorieren können? Trotzdem schaffte er es nicht, diesen Gedanken zu verarbeiten. Schon wieder viel ihm der Traum ein, der ihn in letzter Zeit immer wieder verfolgte und im selben Augenblick lief er rot an, wie eine Tomate, und wand sich schnell von Harry und dessen Verehrerinnen ab. Dem schwarzhaarigen Gryffindor war der gereizte Blick seines neuen Freundes nicht entgangen und eigentlich wollte er sich zu diesem gesellen und fragen, was denn los sei, doch auch ihm viel genau in dieser Situation ein, woran er damals auf der Waldlichtung gedacht hatte. Dana machte es ihm aber auch wirklich schwer. Sie trug eine sehr eng anliegende schwarze Jeans, die ihren Po unheimlich betonte und ein grünes üppig ausgeschnittenes Top, dass die Blicke vieler Jungen auf sich zog. Ihr platinblondes Haar hatte sie hochgesteckt, so dass nur eine einzelne gelockte Strähne frech heraushing. Genau aus diesem Grund verwarf Harry sein eigentliches Vorhaben und ließ sich stattdessen weiterhin von den Mädchen in Beschlag nehmen. «Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass ich diese komischen Gedanken aus meinem Kopf bekomme. Dray ist ein Junge und damit basta!» Umso länger Draco mit ansehen musste, wie diese verliebten Gören den Traum seiner Nächte in Beschlag nahmen, desto wütender wurde er. Der Slytherin war es gewöhnt, zu bekommen, was er wirklich wollte. Doch dieses Mal war das Objekt seiner Begierde unerreichbar für ihn und dass er dann auch noch zusehen musste, wie Harry langsam aber sicher auf dieses „Geflirte“ einging, machte ihn schier wahnsinnig. «Das kann doch kein Mensch mit ansehen! Wenn die noch lange so weiter machen, werde ich verrück!» Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte sich die Blondine eine Flasche Whisky, entkorkte sie und nahm einen tiefen Schluck. Der scharfe Geschmack ließ ihn sich kurz schütteln, doch er machte ihm nichts weiter aus. Anstatt allerdings die Falsche danach zurück auf den Tisch zu stellen, umklammerte eine seiner Hände sie wie einen wertvollen Schatz. Immer wenn erneut eines der Mädchen begann mit Harry zu flirten, verstärkte sich sein Griff um die Flasche und er nahm einen großen Schluck. Aus diesem Grund dauerte es auch nicht lange, bis Draco die leere Flasche achtlos auf den Boden stellte und sich auf die Suche nach einer neuen machte. (es sind diese 0,4l Flaschen). Mit der Zeit wurden die Augen der Blondine immer glasiger und langsam begann sie sogar zu wanken. Nur ihr Verstand blieb so scharf wie immer… zumindest war das ihre persönliche Meinung. Umso länger es ging, desto frustrierter wurde Dana. «Harry scheint mich nicht einmal zu beachten. Wie kann er nur mit diesen blöden Mädchen turteln? Aber die wichtigere Frage ist: Wie kann ich dies unterbinden? Wie schaffe ich es, seine Aufmerksamkeit zu erregen, ohne zugeben zu müssen, dass ich ihn mag?» Von all diesen verworrenen Gedanken bekam Harry nichts mit. Gelangweilt saß er auf einem der roten Sofas und lauschte gespielt interessiert dem Redeschwall einer seiner Klassenkameradienen. « Wenn sie nicht bald ihren Mund hält gehe ich! Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel reden? Ich verstehe ja nicht einmal die Hälfte und so lenkt mich das auch nicht von den Gedanken an Dray ab.» Sein Blick glitt durch den Gemeinschaftsraum und blieb an Ron hängen, der dieses Mal auch von einigen Mädchen umringt war. Es kam allerdings auch nur selten vor, dass der Hüter des Gryffindorteams in solch einer Hochform war und so gut wie jeden Ball hielt und es dann auch noch schaffte für sein gesamtes Haus Alkohol zu organisieren. Doch plötzlich rief der schon angetrunkene Rotschopf den Mädchen etwas zu und ließ sie einfach links liegen. Sein Augenmerk war auf eine ganz andere Person gerichtet und schnell hatte er den Raum durchquert und sich neben Dana nieder gelassen. Als Harry dies erkannte, war seine gesamte Aufmerksamkeit plötzlich wieder auf das Mädchen gerichtet, die ihren Redefluss noch immer nicht unterbrochen hatte. «Wieso kann ich Draco nicht einmal mehr ansehen, ohne rot zu werden? Langsam wird das Ganze echt peinlich. Naja bevor ich mich heute noch endgültig blamiere, ignoriere ich Dray am besten einfach.» „Was ist denn mit dir los?“ Kicherte Ron, der sichtlich schon das eine oder andere Glas über den Durst getrunken hatte. „Nichts, was dich etwas anginge.“ Schnaubte Draco zurück und nahm noch einen Zug aus seiner inzwischen dritten Flasche. Seine Laune war inzwischen im Keller angelangt und das dämliche Grinsen des Rothaarigen verbesserte die Situation nicht sonderlich. Doch dieser ließ sich nicht einfach mit so einer Antwort abspeisen. Im Gegenteil rutschte er stattdessen noch etwas näher an die blonde Schönheit und stupste sie leicht an. „Jetzt komm schon, sag mir doch einfach was passiert ist. Eigentlich solltest du mit uns feiern!“ Genervt schwieg der Blondschopf weiterhin und versuchte vergeblich die Anwesenheit des anderen auszublenden, in dem er erneut zu seiner Flasche griff. Doch auch diese hatte sich fast von selbst geleert. „Das darf doch alles nicht wahr sein!“ Frustriert ließ Draco die Glasflasche zu Boden sinken und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Doch als ihm plötzlich etwas Kühles direkt unter die Nase gehalten wurde, schreckte er leicht aus seinen Gedanken. Vor seinen Augen hielt Ron eine neue Flasche und nickte auffordernd. „Trink das und dann feiere endlich! Diese schlechte Laune ist ja nicht mit anzusehen!“, lallte er glücklich vor sich ihn. Dies musste sich Draco nicht zweimal sagen lassen. Innerhalb eines Wimpernschlages war die Flasche geöffnet und Draco und Ron wechselten sich glücklich damit ab das Getränk Schluck für Schluck zu leeren. Immer wieder blickte der Weasley-Spross schüchtern zu Dana herüber, bis er sich endlich ein Herz nahm und aussprach, was ihm schon so lange auf der Seele lag. „Wei… weißt du eigentlich, … wie hübsch isch dich finde?“, murmelte der Junge mit den vielen Sommersprossen und wartete gespannt und unsicher eine Antwort ab. „Ach… findescht du… wirklisch?“ Auch Draco brauchte inzwischen eine gewisse Zeit, um einen grammatikalisch einigermaßen richtigen Satz zu formulieren, aber zumindest war der Eisprinz erst mal von seinen Problemen abgelenkt und sah Ron nun interessiert an. „Danke… für dasch Kompliment.“ „Bidde schön. Ischt doch die Wahrheit.“ Ein roter Ton, der seinen Haaren Konkurrenz machen könnte, hatte sich auf die Wangen des Jungen gelegt und zog sich bis hin zu seinen Ohren, als er Dana noch einmal breit grinsend betrachtete. Harry hatte es in der Zwischenzeit weder geschafft, sich von dem Mädchen loszureißen, noch Draco ein weiteres Mal anzusehen. Immer wenn er es versuchte, begann sein Herz schmerzhaft gegen seine Brust zu hämmern und seine Innereien verkrampften sich zu einem Knäuel. «Wieso hat Dana… äh, ich meine Draco so einen Einfluss auf mich?» Mit all seiner Kraft versuchte der Schwarzhaarige sich wieder auf seine Klassenkameradin zu konzentrieren, die noch immer nicht mit ihrem Geplapper aufgehört hatte. Aus diesem Grund fiel ihm auch nicht weiter auf, wie gut Ron und Draco sich verstanden. Doch nach wenigen Minuten war auch seine Schmerzgrenze erreicht. Harry war sich sicher noch Taub zu werden, wenn er diesem Redeschwall auch nur noch eine Minute länger zuhören musste. Fieberhaft überlegte er wie er sich geschickt aus der Affäre ziehen konnte. Glücklicherweise entdeckte er in diesem Moment Hermine, die in einem Sessel saß und schon wieder am lesen war. So knapp wie möglich machte er dem immer noch plappernden Mädchen klar, dass er etwas Wichtiges mit der Brünetten zu besprechen hatte und quetschte sich daraufhin schnell durch die Reihen weiterer enttäuschter Mädchen, die ihn immer noch anschmachteten. Mit einem erleichterten Seufzer ließ er sich auf die Armlehne neben Hermine sinken. Dies veranlasste das die Braunhaarige dazu langsam aufzusehen. Ihrem Blick war zu entnehmen, dass sie über die Störung nicht sonderlich erfreut war, aber Harry ignorierte diese Tatsache. „Wieso liest du denn schon wieder?“ „Hm… lass mich überlegen. Ach ja, weil es mir Spaß macht und jetzt lass mich bitte weiter lesen.“ Desinteressiert wollte Hermine sich schon wieder ihrem Buch zu wenden, doch so leicht ließ Harry sich nicht vertreiben. „Und warum feierst du nicht mit den anderen?“ „Weil ich einfach keine Lust habe. Schau sie dir doch an! Ein oder zwei Gläser Alkohol sind ja in Ordnung, aber die sind ja alle schon komplett betrunken! Ich lasse mich nicht auf dieses Niveau herunter ziehen.“ „Warum bist du dann nicht im Mädchenschlafsaal?“ Harry wusste selber, wie bescheuert seine Fragen waren, aber umso länger er mit Hermine redete, desto länger hatte er Ruhe vor gewissen anderen Leuten. „Weil irgendjemand, ja aufpassen muss, dass die ganze Sache nicht außer Kontrolle gerät.“ „Aber du selbst hast doch den Stillezauber über den Gemeinschaftsraum gelegt, oder etwa nicht?“ „Schon… aber nur, weil Dana mich dazu überredet hat.“ „Ach echt? Und wie hat sie das geschafft?“ „Harry! Es reicht! Die Antworten interessieren dich doch überhaupt nicht! Also, wenn du nichts Vernünftiges von mir willst, dann lass mich gefälligst in Ruhe!“ „Ach komm schon Mine.“ Bettelend blickte Harry Hermine direkt in die Augen, doch sie schüttelte nur genervt den Kopf. „Entweder du sagst mir jetzt, was dein Problem ist, oder ich lese weiter. Ende der Diskussion!“ Herausfordernd blickte das Gryffindormädchen den etwas überrumpelten Schwarzhaarigen an. „Problem? Was denn für ein Problem? Wie kommst du denn darauf, dass ich ein Problem habe?“ „Jetzt tu doch nicht so. Jeder Blinde würde erkennen, dass etwas nicht stimmt. Das heißt natürlich ausgenommen die da.“ Damit nickte sie mit dem Kopf in Richtung der schnatternden Sechstklässlerinnen. „Das die zu blöd sind, um zu erkennen, dass du seit mindestens einer Stunde vor ihnen flüchten willst, ist natürlich logisch!“ Die Verblüffung war gerade zu auf Harrys Gesicht geschrieben. „Du wusstest, dass ich von ihnen weg wollte?“ „Natürlich“ „Und aus welchem Grund hast du mir dann bitte nicht geholfen?“ „Ganz einfach, du musst auch mal lernen nein zu sagen. Ich kann dir doch nicht immer helfen.“ Harrys Mund öffnete sich zu einem schwarzen Loch. «Was habe ich mir da nur für Freunde besorgt?» „Sag mal, hast du Probleme mit Dana?“ Wurde Harry aus seinen Gedanken gerissen. „Wie bitte… was?“ „Na ja, du schaust so krampfhaft von ihr weg. Habt ihr Ärger?“ „Nicht wirklich… Vielleicht sollte ich dich doch besser in Ruhe lassen!“ Wie konnte er ihr auch erklären, was er für Probleme mit Dana hatte? Es war sowieso alles schon kompliziert genug und hätte Harry zu diesem Zeitpunkt gewusst, was ihm an diesem Abend noch alles bevorstand, wäre er auf der Stelle ins Bett gegangen. Harry wollte gerade zu einer eher unglaubwürdigen Antwort ansetzen, als ihm der entsetzte Blick der Brünetten auffiel, der auf etwas hinter ihnen gerichtet war. Automatisch war er schon dabei sich umzudrehen, doch Hermine packte ihn beinahe schon reflexartig am Handgelenk. „Ich weiß zwar nicht, was zwischen dir und Dana vorgefallen ist, aber ich denke, dass was da hinten passiert ist nicht für deine Augen gedacht.“ Etwas perplex sah Harry seine Freundin für einen kurzen Moment an, doch dann gewann seine Neugierde doch die Oberhand und er war schon dabei sich um zudrehen als Hermine ihn an der Schulter fest hielt und schon flehend betrachtete. „Bitte Harry, ich meine es ernst. Sieh es dir bitte nicht an.“ Jetzt war in Harrys Augen reine Verständnislosigkeit zu lesen und ohne ein weiteres Wort des Mädchens abzuwarten, riss er sich los, wirbelte herum und im selben Moment stockte ihm der Atem. Ungläubig rieb er sich die Augen, doch das Bild vor ihm wollte sich einfach nicht ändern. Auf der Couch vor dem Kamin saß immer noch Ron, doch Dana war nicht mehr neben ihm. Die Blondine hatte sich inzwischen auf seinem Schoß niedergelassen und ihre Beine baumelten seitlich herunter, während ihre Arme um den Hals des Rothaarigen geschlungen waren. Harry konnte es nicht glauben. Fassungslos starrte er auf die Szene. «Küssen sich die beiden da etwa?!?» Auch Ron hatte seine Arme um die Hüfte von Draco gelegt und zog den Slytherin noch näher zu sich herunter, bis sich ihre Oberkörper eng aneinander schmiegten. Langsam streichelte er mit seinen Fingern über ihren Hinterkopf, den Nacken entlang, wo sich automatisch ihre Härchen aufstellten. Draco, der beide Augen geschlossen hatte, öffnete nun langsam wieder eines und grinste Ron schüchtern an. Als er begonnen hatte zu trinken, war ihm ein winzigkleiner Fehler unterlaufen. Er hatte vergessen, dass ein Mädchenkörper nicht annähernd soviel wie ein Jungenkörper vertrug… Der Grauäugige bekam im Großen und Ganzen so gut wie nichts mehr mit, was um ihn herum geschah und genoss die ungewohnte Berührung, auch wenn er selber nicht genau wusste was überhaupt los war. Mit seinen Händen fuhr er kurz durch die strubbligen roten Haare, bevor die beiden Schüler erneut in einem innigen Kuss versanken. Rons Zunge schob sich vorsichtig in die Mundhöhle der Blondine und begann diese zu erkunden. Der Junge war im siebten Himmel, obwohl auch er nicht mehr alles mitbekam. Während seine linke Hand noch auf Danas Hüfte ruhte, fuhr die Rechte schon unter ihr T-Shirt und tastete sich von ihrem Bauch bis zu ihrer Brust nach oben. Während sich die Ringsherum stehenden Schüler schon wieder vom dem Schauspiel abgewandt hatten, blickte Harry noch immer wie versteinert auf die Szene. Hermine hatte sich schockiert eine Hand vor den Mund geschlagen und sich zurück auf den Sessel gleiten lassen. Mitleidig betrachtete sie ihren schwarzhaarigen Freund und wartete nun seine Reaktion ab. War denn wirklich nur ihr aufgefallen, wie Harry sich Dana gegenüber benahm? Doch es geschah nichts. Die verschiedensten Gefühle und Gedanken jagten durch Harrys Kopf doch sie wurden alle von seinem Entsetzen verschlungen. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Er biss sich auf die Unterlippe und sein ganzer Körper begann leicht zu beben. Er wollte es nicht weiter ansehen, konnte dieses Bild nicht ertragen und trotzdem schaffte er es nicht, sich davon loszureißen. Ein Knoten bildete sich in seinen Hals und für einen kurzen Augenblick hatte er das Gefühl, dass ihm schlecht wurde. «Verdammt! Was ist nur los mit mir? Warum macht mich das so fertig? Es war doch zu erwarten, dass Ron sein Glück bei Dana versuchen würde… es war so offensichtlich gewesen, dass er auf sie stand.» Doch die Überraschung lag eher in der Tatsache, dass ausgerechnet Draco Malfoy dem zustimmte. Nie hätte Harry auch nur in Erwägung gezogen, dass so etwas passieren konnte und genau dies machte ihn so unglaublich fertig. Er merkte kaum, das Hermine ihn mit leichter Gewalt die Treppe hinauf zu seinem und Dracos Zimmer zog und ihn dort vorsichtig auf sein Bett drückte. Erst mal zauberte sie ihm ein Glas Wasser und ging danach vor ihm auf die Knie damit sie etwa auf Augenhöhe waren. Schweigend beobachtete sie, wie er das Wasser in wenigen Zügen hinunter kippte, bevor sie leise begann zu sprechen. „Harry, was ist zwischen dir und Dana vorgefallen? Hast du uns nicht selber gesagt, du willst nichts von ihr?“ „Egal… die Sache ist zu kompliziert.“ Versuchte Harry Hermine abzuwimmeln. Er wollte eigentlich nur noch seine Ruhe haben, doch das brünette Mädchen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Sag mir doch einfach was los ist, sonst kann ich dir auch nicht helfen.“ „NA SCHÖN! Du willst es also wissen?!? GUT! DANA ist in Wahrheit Draco Malfoy! Zufrieden?!?“ Schockiert starrte Hermine den schwarzhaarigen Jungen vor sich an. Im ersten Augenblick war sie felsenfest davon überzeugt, dass Harry entweder nur einen Witz machte, oder inzwischen wirklich verrückt geworden war. „Harry?“ versuchte sie es beschwichtigend. „Weißt du eigentlich, was du da sagst?“ Es blieb still. Der Gryffindor wollte es ihr nicht erklären. Er hatte nicht die Nerven dies alles mit seiner Freundin durch zu kauen. Zum einen kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie ihn an völlig belanglosen Kleinigkeiten festnageln würde nur um jedes kleine Detail zu erfahren und er sich für sein gesamtes Handeln rechtfertigen müssen würde, zum anderen fühlte er sich beinahe schon dazu verpflichtet, wenn er Hermines besorgte Augen sah. Harry wusste, er würde es später bereuen und trotzdem begann er, mit gequälter Stimme, nach und nach alles zu erzählen. Er sprach schnell und lies Hermine keine Gelegenheit, ihm ins Wort zu fallen. Sie hatte im Laufe der Geschichte mehr als nur einmal den Mund geöffnet um Harry etwas zu fragen oder ihn für sein Benehmen zu tadeln, doch bald hatte sie verstanden, dass Harrys die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte und beließ es von Zeit zu Zeit bei einem abfälligen Schnauben, oder dem Hochziehen einer Augenbraue. Doch nach einer Weile blieben auch diese kleinen, abwertenden Gesten aus. Stattdessen lauschte das Gryffindormädchen gespannt Harrys Erzählung und kam auch das eine oder andere Mal nicht umhin, aus tiefsten Herzen los zu lachen und somit dem Helden der Zaubererwelt ein kleines Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. „Sag mal ist das dein Ernst? Das war wirklich Draco, der seine Tage bekommen hat?“ „Wenn ich es dir doch sage! Wäre ich selbst nicht so geschockt gewesen, hätte ich auch gelacht!“ „Und ihr beiden müsste jetzt immer mit der Cousine von Professor Snape, das Tanzen üben? Oh je… “ „Das habe ich auch gedacht, aber langsam wird es immer besser. Ob du es glaubst oder nicht, wir haben schon richtige Fortschritte gemacht!“… Doch am Ende wurde Hermine wieder Ernst und blickte Harry mit ihrem durchdringendensten Blick an. Er hatte wohlweißlich ausgelassen, dass er in Draco verliebt war und seine Reaktion damit begründet, dass er einfach besorgt war, dass Draco Ron nur ausnutzen würde. Doch der wahre Grund war unverkennbar. Alleine wie er über Draco gesprochen hatte, zeigte Hermine, dass er mehr als nur einfache Freundschaft für den Grauäugigen empfand. Trotzdem sagte sie dazu nichts weiter. Ihr war klar, dass Harry noch immer versuchte, seine Gefühle vor sich selbst zu leugnen und es würde ihnen nichts bringen, wenn sie noch weiter darauf beharren würde. «Harry wird es selber schon schnell genug herausfinden… » Betrübt hatte Harry in der Zwischenzeit seinen Blick gesenkt und starrte auf seine schwarzen Turnschuhe. Die teilweise beinahe fröhliche Stimmung war wieder verflogen und in dem Zimmer herrschte eine unangenehme Stille. «Wie soll ich Mine mein Problem nur verständlich machen? … Herr Gott! Ich weiß doch selber nicht, was mit mir los ist… » Doch Hermine verstand ihren Freund auch ohne weitere Worte und legte mitfühlend eine Hand auf seine Schulter. Es tat ihr weh, einen ihrer besten Freunde in solch einer Verfassung sehen zu müssen. Zusammen geknickt wie ein Häuflein Elend und in seine traurigen Gedanken versunken. «Ob Malfoy wohl gemerkt hat, was Harry für ihn empfindet und das jetzt absichtlich macht? Aber Harry hat gesagt, dass er sich verändert hat… ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er dann so etwas machen würde. Wenn Harry ihm so sehr vertrauen kann, dann werde ich es auch versuchen!» Hermine war sich in einer Sache inzwischen vollkommen sicher. Wenn Harry Draco nicht hundertprozentig vertrauen würde, wäre nie so viel Zuneigung in seinen Augen zu lesen, wenn er über diesen Jungen Sprach. Harry war an einem Punkt angelangt, an dem Draco so gut wie alles tun konnte und er würde ihm trotzdem verzeihen. Das einzige Problem war nur, dass Harry das bis jetzt selber noch nicht erkannt hatte. Noch immer wehrte sein Verstand sich dagegen, die Wahrheit zu akzeptieren, aber dies war wohl eine ganz normale Reaktion, schließlich war dies eine ganz neue und unbekannte Situation für ihn. Nur schwer konnte Harry seine aufkommenden Tränen unterdrücken und während er ein einziges Mal kurz schniefte, wischte er sich schnell über die glasigen Augen. „Lass uns wieder nach unten zu den anderen gehen, die werden sich sicher schon fragen wo wir stecken.“ Obwohl Harry insgeheim ganz genau wusste, dass sie auf so einer Party niemand vermissen würde, wollte er so schnell wie möglich wieder unter Menschen sein. Er hielt diese durchdringende Stille einfach nicht aus und innerlich hoffte er auch, dass Draco und Ron inzwischen mit ihrer Tätigkeit aufgehört hatten. Doch dieser geheime Wunsch wurde schnell zu Nichte gemacht, nicht nur hatten die zwei nicht aufgehört sich zu küssen, nein inzwischen schienen sie schon in Phase zwei Übergegangen zu sein. Sie hatten ihre Position sichtlich verändert, denn nun lag Draco beinahe auf der Couch und Ron stützte sich mit den Ellenbogen über ihr ab. Sie hatten begonnen sich noch wilder zu küssen und inzwischen war auch Dracos Hand unter Rons Hemd verschwunden. Eine kleine Gruppe von Schülern hatte sich um sie herum versammelt und ließen von Zeit zu Zeit einzelne Kommentare fallen, wie zum Beispiel: „Sucht euch ein Zimmer“ oder „Immer langsam mit den Jungen Pferden. Vergiss nicht Ron, mach es save!“ Harry fühlte sich, als ob er jeden Moment ersticken würde. Sein Herz raste und erneut wollten sich seine Augen mit Tränen füllen. Doch soweit ließ er es erst gar nicht kommen. Stattdessen machte er auf dem Absatz kehrt und rannte zurück in sein Zimmer. Hinter sich donnerte er die Türe zu, damit ihm keiner folgen konnte. Das einzige was er in diesem Moment wollte, war alleine sein. Mit einem Schlag war seine Trauer verschwunden und hatte einem Gefühl unbändiger Wut Platz gemacht. Harry kochte. Er war so wütend auf Draco. «Ich weiß, dass er Ron nur verarscht! Noch nie wollte er etwas mit ihm zu tun haben und jetzt wagt er es vor meinen Augen mit ihm rum zumachen?!? ... und Ron dieser Idiot! Wie blind kann man denn eigentlich sein? Er ist selber Schuld, wenn er so freizügig rumknutscht und später das Opfer ist!» In diesem Moment wollte er keinen der beiden je wieder sehen. Am liebsten hätte er laut los geschrieen, doch er schluckte seinen Frust hinunter und warf sich auf sein Bett. Noch immer unten an der Treppe stand Hermine und blickte Harry besorgt hinterher. Im ersten Augenblick hatte sie den Drang verspürt ihm zu folgen, doch sie wusste eigentlich nur zu gut, dass er jetzt seine Ruhe brauchte. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Das wars...hoffe es hat euch gefallen^^ Freu mich wie immer über Kommis! Beibei Mara Kapitel 16: Missverständniss ---------------------------- Huhu, so leute, endlich geht mein PC wieder und nun konnte ich auch das versprochene Kapi hochladen (ist dafür auch etwas länger geworden ;D) Hoffe es gefällt euch =) Aber ACHTUNG: KITSCHALARM, weiß auch nicht, aber es ist einfach so über mich gekommen xD viel Spaß beim lesen....ach und am ende hab ich noch ne Frage an euch, bitte lesen^^ MISSVERSTÄNDNISSE Der Geschmack von Erbrochenem lag ihm auf der Zunge und er fühlte sich wie gerädert. Nur langsam öffnete Draco seine Augen. Ein Wirbel aus Farben drehte sich vor ihm und als er versuchte seinen Aufenthaltsort zu identifizieren, durchzuckte ein stechender Schmerz seinen Kopf. Stöhnend schloss die Blondine erneut ihre Augen und rieb sich die Schläfen. Hinter ihrer Stirn hämmerte es und das Gefühl von Übelkeit begann sich seinen Weg ihren Magen hinauf zu bahnen. «Verdammt! Wo bin ich? Was ist gestern Abend passiert?» Ohne nachsehen zu müssen, wusste der Malfoy-Erbe, dass er nicht in Harrys und seinem Zimmer war. Es roch ganz anders und sein eigenes Bett war wesentlich weicher. Doch auf die Verwirrung, die er spürte, konnte Draco keine Rücksicht nehmen, denn schon wieder verspürte er den Drang, sich übergeben zu müssen und musste sich zusammenreißen, diesem nicht nachzugeben. «Einatmen und wieder ausatmen…und wieder einatmen und ausatmen…» So sehr Draco sich auch anstrengte, er wusste nichts mehr von dem letzten Abend. Einzelne Erinnerungsfetzen konnte er zwar erhaschen, aber sie halfen ihm nicht besonders viel. Vor seinem inneren Auge sah er Harry, der von verschiedenen Mädchen umringt wurde und erneut stiegen Wut und Eifersucht in ihm auf. «Stimmt ja, ich habe gestern getrunken, weil Harry mit den Mädchen geflirtet hat…aber was ist dann geschehen?» Frustriert ließ Draco seine eine Hand neben sich auf das Bett fallen. Doch anstatt auf der weichen Matratze aufzukommen, wurde sie von einem „harten Etwas“ gestoppt, das daraufhin ein genervtes Brummen von sich gab. Draco riss die Augen auf und saß steif und senkrecht im Bett. Neben wem lag er da bitte? Doch bevor er sich genauer mit dieser Frage befassen konnte, musste der Grauäugige kurz innehalten, denn durch seine plötzliche Reaktion hatten Sternchen begonnen, vor seinem Blickfeld zu tanzen und am liebsten hätte er sich wieder zurück auf sein Kissen fallen lassen. Panik begann in dem Jungen aufzusteigen und er versuchte sich zu beruhigen, in dem er eine Hand über seine Brust legte. Doch schon wieder stockte er mitten in der Bewegung. «Bitte lass es nicht wahr sein! Wieso spüre ich mein T-Shirt nicht?» Schwer schluckend senkte Draco seinen Blick und hätte im selben Augenblick am liebsten geheult. «Wieso passiert so etwas immer mir?!?» Als er dann auch noch die Bettdecke anhob, musste er einen leisen Aufschrei unterdrücken. »BH und String…mehr habe ich nicht an?...Ich liege hier, in einem fremden Bett, mit irgendwem, fast nackt…ok, ruhig Draco, ganz ruhig. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Schlimmer kann es auch nicht mehr werden.» Doch schon wieder hörte der Grauäugige das Brummen, welches ihn daran erinnerte, dass er immer noch nicht wusste wer das Bett mit ihm teilte. Nichts Gutes ahnend wand der Slytherin seinen Kopf ganz langsam zur Seite. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wer da so unbekümmert neben ihm schlief, allerdings wusste er, dass es nicht anders ging. Viel war von der Gestalt ohnehin nicht zu erkennen. Sie lag zusammengerollt auf der anderen Bettseite und hatte die Decke über den Kopf gezogen. Doch der rote Haarschopf, der als einziges herausschaute, reichte aus, um Dracos Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Plötzlich erinnerte er sich an fast alles. Ron hatte zuerst mit ihm gesprochen und dann hatten sie zusammen getrunken und zum Schluss…hatten sie sich…sogar geküsst!!!!! Angewidert schüttelte Draco sich und damit war das Fass übergelaufen. Mit einem kleinen panischen Aufschrei wollte sich der Blondschopf soweit wie möglich von dem Weasley wegdrücken. Doch leider hatte er dabei den Rand des Bettes außer Acht gelassen und fiel rittlings herunter. Mit einem dumpfen Aufprall landete Draco unsanft auf dem Boden und riss seine Bettdecke gleich mit. Während er noch versuchte sich mühsam aus dem Stoffgewirr zu befreien, war Ron inzwischen aufgewacht und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. „Ruhe! Ich habe nen Kater!“ Noch war dem Rotschopf nicht aufgefallen, wer ihn überhaupt so unsanft aus seinem Tiefschlaf gerissen hatte und muffelig rieb er sich über die Augen. Erst als er den platinblonden Haaransatz, des auf dem Boden sitzenden Mädchen, sah, wusste er, wen er gerade angeblufft hatte und stotterte. „Tu…tut mir leid. Ich w…wollte dich nicht so anfahren. Soll ich dir helfen?“ „Nein, bloß nicht! Das schaffe ich schon alleine.“ Kaum, dass Draco aufgesprungen war, hatte er sich so schnell wie möglich die Decke um den elfenbeinfarbenen Körper gewickelt. „Was mache ich hier?“ Doch der nun fast schon hysterische Malfoy-Erbe gab Ron überhaupt keine Chance die Sachlage aufzuklären. "Das kann doch nicht wahr sein! Wieso passiert das mir?...Ich meine wir haben doch nicht etwa…? Nein wir können nicht! Das darf nicht…“ „Jetzt beruhig dich doch endlich mal.“ Das Geschrei des Mädchens half Ron bei seinen Kopfschmerzen nur wenig und die wild fuchtelnden Hände, verstärkten den Eindruck, dass sich alles drehe, nur noch weiter. „ICH SOLL MICH BERUHIGEN? Hast du sie noch alle? Ich weiß gar nichts mehr! Verstehst du? Ich weiß nicht, was ich hier mache, wie ich hergekommen bin, noch was gestern Abend passiert ist und du verlangst allen ernstes, dass ich mich beruhige? Sie mich doch an! Ich stehe halb nackt vor dir, habe Kopfschmerzen ohne Ende und würde am liebsten kotzen!“ Draco war den Tränen nahe. Das alles war einfach zu viel für ihn. Er konnte nicht mit Weasley geschlafen haben! Er war doch ein Junge…zumindest mehr oder weniger. Aber selbst wenn das nur Nebensache war, liebte er doch jetzt Harry. Kraftlos ließ Draco sich auf das Bett fallen und ließ den Kopf hängen. «Es darf einfach nicht wahr sein.» Ron, der bei dem Gefühlsausbruch von Dana vor Schreck beinahe selber aus dem Bett gefallen wäre, rutschte nun etwas näher zu dem Mädchen hin. „Jetzt pass mal auf. Zwischen uns war gestern überhaupt nichts. Na ja zumindest nicht mehr, als auf dem Sofa…“ „Aber ich bin doch nackt…“ Doch Draco wurde mitten im Satz unterbrochen. „Lass mich einfach erklären, ok? Ich erinnere mich wenigstens an gestern. Also, ich erzähle dir jetzt erstmal alles und dann kannst du Fragen stellen, in Ordnung?“ Nach dem der Rotschopf ein zögerliches Nicken als Antwort erhalten hatte, fuhr er fort. „Ja es stimmt, wir haben uns gestern geküsst und weil uns alle begafft haben, sind wir dann auf mein Zimmer gegangen…oder besser getorkelt. Na ja wahrscheinlich wäre dann noch mehr passiert, aber dir war plötzlich so schlecht und du bist auf die Toilette gerannt. Eigentlich wollte ich dir ja helfen, doch du hast gemeint, du schaffst das alleine, also hab ich mich ins Bett gelegt. Das hat im Endeffekt doch nicht so gut alleine geklappt und darum hast du dir deine Sachen ausgezogen…es war dir einfach zu ekelig damit ins Bett zu gehen. Als du dich dann einfach neben mich gelegt hast, warst du plötzlich ganz anders…irgendwie so traurig und als ich dich darauf angesprochen habe, hast du mir…na ja also du hast mir erzählt, dass du dich in Harry verliebt hast…und nur deswegen überhaupt getrunken hast.“ Stille durchflutete den Raum. Draco wie auch Ron sahen auf den Boden und wussten nicht, was sie weiter sagen sollten. „…danach ist dann natürlich nichts mehr passiert, ich meine, ich hätte doch erst gar nicht angefangen, wenn ich das vorher gewusst hätte.“ „Also haben wir nicht….mit einander geschlafen.“ Als die kleinlaute Frage mit einem Kopfschütteln quittiert wurde, atmete Draco erleichtert aus. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, doch im selben Moment fühlte er sich schuldig. Es war nicht zu übersehen, wie er Ron mit dieser Reaktion verletzt hatte. „Entschuldigung, so war das nicht gemeint.“ „Ist schon in Ordnung.“ „Am Besten du redest mal mit Harry und erklärst ihm die Sache. Schließlich hat er uns gestern auch mit Sicherheit gesehen.“ „Ach du Scheiße! Stimmt ja! Ich muss sofort zu ihm!“ Innerhalb von wenigen Augenblicken war Draco in seine alten Sachen geschlüpft und wollte schon stürmisch das Zimmer verlassen, als er noch einmal inne hielt und sich zu Ron umdrehte. „Danke noch mal.“ „Kein Problem...“ Damit packte Draco seine Sachen, schlüpfte hinein und rannte so schnell er konnte zu seinem und Harrys Zimmer, die Übelkeit, die er vor wenigen Augenblicken noch verspürt hatte, schien wie weggeblasen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Wenn Harry ihn und Ron wirklich gesehen haben sollte, dann hatte er mit Sicherheit ein Problem. Doch das Zimmer war leer. Obwohl Draco etwas enttäuscht war, fühlte er sich doch ein wenig erleichtert. So wie er jetzt aussah, wollte er dem Grünäugigen gar nicht begegnen, also sprang er in Windeseile unter die Dusche und zog sich schnell neue Sachen an. Danach machte er sich erneut auf die Suche nach dem Gryffindor, der seit neusten seine Träume heimsuchte. Inzwischen war es schon später Nachmittag und Dray hatte den schwarzhaarigen Gryffindor noch immer nirgends gefunden. Umso länger Draco suchte, desto unruhiger wurde er. Von allen Seiten warfen die Schüler ihm neugierige Blicke zu und je länger er überlegte, desto weniger wusste er, wie er Harry die ganze Situation erklären konnte. Was sollte er auch sagen? «Hey, Harry. Ich hab zwar gestern mit deinem besten Freund rumgeknutscht, aber mach dir nichts draus, denn eigentlich bin ich auf dich scharf?...ja sicher, er wird mich auf der Stelle verhexen…oder noch besser…Harry, ich habe geträumt, dass du mit mir schläfst und so lange ich ein Mädchen bin, können wir es doch mal zusammen ausprobieren…Harry wird mich verabscheuen, egal was ich sage.» Bei allen seinen fieberhaften Überlegungen, kam es Draco nicht eine Sekunde lang in den Sinn, dem grünäugigen Gryffindor einfach die Wahrheit zu sagen. Aber er hatte nie wirklich gelernt Gefühle zu zeigen und ein richtiges Liebesgeständnis war das Letzte, was er über seine Lippen bringen würde. Aber gab es überhaupt eine andere Wahl für ihn? Seufzend fuhr sich der Junge in Mädchengestallt durch die gelockten Haare. Ein Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und mit jeder Überlegung wurde er größer. Draco war sich inzwischen nicht einmal mehr sicher, überhaupt noch ein einziges Wort hervorbringen zu können, wenn er Harry gegenübertrat. Doch plötzlich wurde der Blondschopf unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als sich eine kräftige Hand um seine Schulter schloss und ihn grob herum drehte. Doch bevor Draco auch nur protestieren konnte, versagte ihm die Stimme. Ein Paar smaragdgrüner Augen funkelten ihn mit solch einer Wut an, wie sie der Slytherin noch nie zu vor bei Harry erlebt hatte. „Sag mal spinnst du?“ Draco fuhr bei den Worten Harrys unwillkürlich zusammen, als ob dieser ihn geschlagen hätte. Der Hass, der in jedem einzelnen Wort lag, hatte alle Gedanken des Malfoy-Erben auf einen Schlag verjagt. Aus großen Augen starrte er seinen Gegenüber an und wusste nicht, was er sagen sollte. Seitdem Harry Draco vor Mario gerettet hatte und dieser ihm darauf hin sein Herz ausgeschüttet hatte, waren sie wie gute Freunde gewesen. Der plötzliche Umschwung von Seiten des Gryffindors verunsicherte Draco zutiefst. „Was fällt dir ein, mit Ron rum zu machen? Ich will gar nicht wissen, was gestern Abend noch alles passiert ist!“ „Wovon redest du? Gestern ist gar nichts mehr…“ Plötzlich wurde Draco klar worauf Harry hinaus wollte, doch bevor er auch nur zu einer Verteidigung ansetzen konnte, wurde ihm das Wort abgeschnitten. „Spiel keine Spielchen mit Ron! Hör auf ihn zu verarschen! Du weißt genau, dass er dich für Dana die Austauschschülerin hält!“ „Aber Harry, ich…“ „Versuch es erst gar nicht. Ich bin nicht so blöd wie der Rest! Ich merke, was du spielst. Du miese Schlange hast dich überhaupt nicht verändert! Inzwischen bereue ich es, dir bei Mario geholfen zu haben. Du hast es einfach nicht verdient!“ Ohne ein weiteres Wort hervor zu bringen, drehte Draco sich um. Er rannte durch die Korridore, auf der Suche nach einem Platz, an dem er alleine sein konnte. Hinter ihm dröhnten noch einige wütende Bemerkungen des aufgebrachten Jungen, doch die nahm Draco schon gar nicht mehr richtig wahr. Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen und wollte einfach nur noch so weit weg von Harry wie möglich. Zurück auf sein und Harrys Zimmer konnte er auf keinen Fall und auch mit Severus konnte er jetzt nicht reden. Plötzlich sah Draco sich einer Treppe gegenüber, die zur Eulerei führte. Er dachte nicht lange nach, sondern stürmte die Stufen hinauf, riss, oben angekommen, die Tür auf und ließ sie laut hinter sich in die Angeln fallen. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Wangen nass von einzelnen Tränen waren, die sich ihren Weg aus seinen Augen gebahnt hatten und nun ungehindert das schmale Gesicht hinab liefen. «Wie konnte Harry mir das nur antun? Wie konnte er auch nur denken, dass mehr zwischen mir und Ron gelaufen ist? Wieso hat er mir nicht zugehört? Und warum verdammt noch mal ist er so ausgerastet?» Draco hatte sich inzwischen auf die Fensterbank des Turmes gesetzt und blickte bedrückt auf die Ländereien hinab, die friedlich unter ihm lagen. Das Wetter war trüb und ein leichter Nebel hatte die Wiesen überzogen und tauchte das Bild in ein gräuliches Licht. Nie hätte der Slytherin gedacht, dass ihm eine Person jemals so wehtun könnte…Ihn so verletzen könnte und das nur mit Worten. Er hatte sich zutiefst in Harry verliebt, aber er konnte einfach nichts machen. Während Draco sein Gesicht in die Hände stützte, entwichen ihm immer wieder leise Schluchzer. Er zog seine Beine so dicht es ging an seinen Körper und wiegte sich selber leicht vor und zurück. Unter Tränen musste der Malfoy-Erbe plötzlich trocken auflachen. Seit dem er zum Mädchen verwandelt wurde, hatte er sich öfter weinend oder in dieser Haltung wieder gefunden, als in seinem gesamten bisherigen Schulleben. Eine Erkenntnis, die dem Blondschopf eigentlich zu Denken geben sollte, aber noch hatte er andere Sorgen. Dracos Gedanken drehten sich im Kreis und jedes Mal, wenn sie wieder bei Harry ankamen, entwichen neue Schluchzer seiner inzwischen rauen Kehle. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als die Geschehnisse des gestrigen Abends rückgängig zu machen. Er wusste nicht was in ihn gefahren war und auf eine Schlag hatte er seine neuen Freunde wieder verloren. Nicht nur Harry, sondern auch Ron und Hermine, sobald der Grünäugige ihnen die Wahrheit erzählt hatte. «Wieso musste ich nur so übertreiben? Jetzt habe ich es versaut. Harry wird nie wieder ein Wort mit mir sprechen…» Immer wieder versuchte der Slytherin sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, doch er versagt jämmerlich. Sofort hatten sich neue gebildet und wenn er ehrlich mit sich war, wollte er gar nicht aufhören zu weinen. Auch wenn es ziemlich blöd klang und es der Malfoyspross versuchte zu ignorieren, fühlte er sich durch das Weinen leichter. Es war als ob dabei eine Last aus seinem Körper geschwemmt wurde und langsam aber sicher verebbten die Schluchzer bis nur noch stille Träne an seinem Kinn hinabtropften. °°° Noch immer stand Harry ungerührt an dem Platz, an dem Draco ihn einfach zurück gelassen hatte. Obwohl sein Zorn noch nicht verebbt war, hat sich ein weiters Gefühl in ihm breit gemacht. Es war Verwirrung. Perplex starrte er den Gang hinunter und versuchte zu verstehen, wieso Draco auf einmal weggelaufen war. Natürlich, er war ziemlich grob gewesen, aber es war überhaupt nicht die Art des Malfoy-Erben, kein Kontra zu geben, sondern fast schon panisch das Weite zu suchen. «Wieso diese Reaktion?» Es blieb Harry ein Rätsel, ganz egal wie lange er darüber nachdachte. Das Meiste was er gesagt hatte, war nicht so gemeint gewesen, aber Schuldgefühle hatte Harry trotzdem keine. Malfoy hatte es schließlich verdient, so wie er mit Ron gespielt hatte, oder? Umso länger Harry darüber nachdachte, desto mehr Zweifel beschlichen ihn. «Ist es wirklich notwenig gewesen, Draco so anzuschreien?» Woher seine plötzliche Wut am vorherigen Abend und auch jetzt gekommen war, konnte Harry nicht mit Sicherheit festlegen. Sie war wie aus dem Nichts erschienen und hatte Besitz von ihm ergriffen, als er Draco und Ron zusammen auf dem Sofa gesehen hatte. Aber war es nicht im Endeffekt Dracos Entscheidung, mit wem er etwas anfangen wollte? „Ach MIST!“ Fluchend raufte Harry sich seine, sowie so in alle Richtungen abstehenden, Haare. «Was soll ich denn jetzt machen?» Immer noch in seine verqueren Gedanken versunken, trotte er Harry den Flur entlang und lief prompt in jemanden hinein. Die Wucht des Zusammenstoßes ließ ihn leicht zurück taumeln, doch bevor er fallen konnte, hatte eine Hand nach seinem Unterarm gegriffen und hielt ihn fest. Ohne aufzublicken, nuschelte Harry etwas, dass bei genauerem hinhören nach einer Entschuldigung klang und wollte seinen Weg vorsetzen. Doch die Hand hatte ihn noch nicht losgelassen, stattdessen fragte eine besorgte Stimme. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Überrascht richtete Harry seinen Blick nun doch nach oben und blickte in die warmen Augen seiner Tanzlehrerin. „J…ja. Alles bestens.“ „Das sieht mir aber nicht so aus.“ Verständnisvoll blickte Melinda den grünäugigen Jungen an. „Harry kann ich dir irgendwie helfen?“ Im ersten Augenblick wollte Harry energisch den Kopf schütteln, doch dann hielt er für einen kurzen Augenblick inne. „Wie lange kennen sie Draco schon?“ Obwohl diese Frage die junge Frau kurz stutzen ließ, antwortete sie doch ziemlich schnell. „Schon sein ganzes Leben. Wieso fragst du?“ Harry bemerkte wie er leicht rot um die Nase wurde und blickte fast schon beschämt auf den Boden. „Und sie kennen ihn sehr gut?“ „Natürlich. Fast so gut wie einen eigenen Neffen. Aber Harry, was ist denn passiert?“ „Ach nichts…nichts weiter. Ich muss dann weiter“ Schnell und mit gesenktem Kopf wollte sich der Schwarzhaarige an seiner Lehrerin vorbei drücken, doch diese ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Wir sollten reden Harry. Jetzt.“ Der Nachdruck, der in ihren Worten lag, ließ Harry kurz zusammen zucken. „ ich habe jetzt gerade wirklich keine…“ „Oh doch. Wir beide werden jetzt in mein Büro gehen und reden. Fall s du etwas Wichtiges verpassen solltest, kann ich dich immer noch entschuldigen, aber zwischen dir und Dray ist etwas vorgefallen, das merke ich doch sofort und ich möchte wissen, was passiert ist.“ Diese energischen Worte dudelten keinen Widerspruch und plötzlich fiel Harry eine unverkennbare Ähnlichkeit zwischen der jungen Dame und ihrem Cousin auf. Bei dem Gedanken an Snape musste Harry unwillkürlich schaudern, doch schlussendlich gab er nach und folgte Melinda. °°° Immer noch ging es der blonden Schülerin elend und sie wusste auch nicht, wie lange sie schon an ein und derselben Stelle gesessen hatte und dennoch fühlte sie sich ein wenig befreiter als noch zuvor. Inzwischen fühlte Draco sich nur noch ausgelaugt und müde, als ob er tagelang nicht geschlafen hätte. Er konnte sehen wie die Dämmerung inzwischen eingesetzt hatte und während die Ländereinen langsam in ein goldenes Licht getaucht wurden, begann er zu frösteln. Wie in Trance erhob sich der Malfoy-Erbe von der Fensterbank und machte sich auf den Weg zurück in das Zimmer, das er noch mit Harry teilte. Was geschehen würde, wenn er dem Gryffindor dort begegnete, wusste Draco nicht, aber früher oder später musste er sich ihm sowie so noch einmal stellen. « Wenn ich Glück habe, kann ich doch zu Onkel Sev ziehen und er hilft mir wieder ein Junge zu werden. Vielleicht versteht er es ja, wenn ich es ihm erkläre…wobei er sicherlich ausrasten wird, wenn ich ihm beichte, dass ich mich in Harry verliebt habe. Hoffentlich wird alles wieder normal, wenn ich meinen alten Körper wiedererlangt habe…die Freundschaft zu den anderen kann ich sowie so vergessen» Den ganzen Weg über war Draco so in seine Gedanken versunken, dass ihm überhaupt nicht aufgefallen war, wie schnell er die Strecke bis zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum hinter sich gebracht hatte. Vor ihrer Zimmertür angekommen, atmete der Malfoy-Erbe noch einmal tief durch und schob sie dann vorsichtig einen Spalt weit auf. Er rechnete schon damit angeschrienen zu werden und hatte vorsichtshalber den Kopf eingezogen, doch das Zimmer war dunkel. Langsam trat Draco ganz hinein und als er sich sicher war, dass Harry wirklich nicht in seinem Bett lag. Seufzte er erleichtert aus. «Gott sei Dank! Ich weiß nicht, ob ich einen weitern Streit heute verkraftet hätte…» So schnell es ging, versuchte der Slytherin die aufkommenden, trüben Gedanken zu vertreiben und schüttelte seinen Kopf. Morgen konnte, oder viel mehr musste, er sich zu genüge damit auseinandersetzen, aber heute war zu viel geschehen, das er erst einmal verarbeiten musste. Um sein Glück nicht weiter auf die Probe zu stellen und Harry heute womöglich doch noch zu begegnen, schlüpfte die Blondine unter die grüne Decke und kniff die Augen zusammen. Nichts wäre ihr lieber gewesen, als sofort in einen traumlosen Schlaf zu versinken und alles zu vergessen. Doch umso angestrengter sie versuchte sich zu entspannen, desto penetranter versuchten die Bilder der vergangenen Stunden sie einzuholen. Immer wieder stand Harry Dracos innerem Auge gegenüber und funkelte ihn verachtend an. Jedes Mal wenn Draco sich an diese zornerfüllten Augen erinnerte, lief eine Gänsehaut seinen Rücken hinunter und er musste sich schütteln. Nach einer Weile allerdings besiegte die Müdigkeit den aufgewühlten Geist des Grauäugigen und er schlief endlich ein. °°°° Nervös saß Harry in einem Sessel, seiner Tanzlehrerin gegenüber und spielte mit dem Saum seines Hemdes. Er fühlte sich zunehmend unwohl, als die musternden Blicke Melindas von oben bis unten über seinen Körper wanderten. „Also Harry jetzt erzähl mir, was zwischen dir und Draco vorgefallen ist.“ „Na ja also, eigentlich ist da nichts passiert.“ „Harry…“ Noch immer blieb Melinda ruhig, doch ein mahnender Unterton schwang in diesem Wort mit, der den Gryffindor schlucken ließ. „Na ja wir hatten Streit, aber das ist nicht so wichtig.“ „Und das soll ich dir jetzt so einfach abkaufen? Ich möchte dich ja nicht unter Druck setzen, aber du weißt hoffentlich noch, dass ich mit Severus verwandt bin.“ Bei dem fragenden Blick Harrys musste, sich Melinda ein kichern verkneifen und fuhr wieder ernst fort. „Auch ich habe Zugang zu seinem Labor und irgendwie werde ich dich schon dazu bringen, mir zu sagen was ich wissen möchte…ich kann da sehr überzeugend sein und wenn es nur Veritaserum ist…“ In diesem Augenblick wusste Harry es. Melinda war sogar noch schlimmer als ihr Cousin. Es war gerade zu Angst einflößend, mit welcher Ruhe und Gelassenheit sie vor ihm saß und ihre Drohung mit einem kleinen Lächeln unterstrich. Severus zeigte es wenigstens, wenn er jemandem drohen wollte. In diesem Fall aber, hätte man nichts erahnen können, wenn man die Worte nicht mitbekommen hätte. Melinda war schon längst ein gewisses Knistern zwischen den beiden Jungen aufgefallen und ihr war auch von vorneherein klar gewesen, dass es noch Probleme geben würde. Keiner von beiden würde auf Anhieb zugeben, dass er mehr von dem anderen wollte, aber diese Sturheit ließ den Jungen nicht durchgehen! Am Anfang stotterte der Schwarzhaarige noch einwenig herum, doch irgendwann hatte er die ganze Geschichte erzählt. Währenddessen hatte er es nicht gewagt, der jungen Frau in die Augen zu blicken und starrte verbissen auf seine Hände. Es hatte ihn einige Überwindung gekostet, aber aus einem. ihm unempfindlichen Grund, hatte er den Drang Melinda zu erzählen, was er für Dana oder eben Draco empfand. Es war ein Gefühl, seine aufbrausende Reaktion rechtfertigen zu müssen, auch wenn er nicht wusste, wie seine Tanzlehrerin darauf reagieren würde. Melinda aber schwieg. Bis jetzt hatte sie die gesamte Geschichte der beide gespannt mit verfolgt und nun gelangte sie zu einem Punkt, der wirklich interessant zu werden versprach. Sie wusste zwar, dass sie ihrem Cousin nie etwas darüber berichten würde, aber sie würde dabei sein, wenn er es erfahren wird. Beinahe hätte sie los gekichert, als sie den entsetzten Gesichtsausdruck, des sonst so kalt wirkenden Mannes vor sich sah. Für sie war jetzt schon klar, dass es darauf hinaus laufen würde, aber noch hatte sie einen ziemlich verzweifelten Teenager in ihrem Zimmer und musste überlegen, wie sie ihn am besten in die richtige Richtung stupsen konnte. „Und du glaubst wirklich, dass Draco das ganze nur gemacht hat, um Ron eins auszuwischen?“ Ihre Stimme war ganz weich und ruhig, trotzdem hatte Harry das Gefühl einen Hauch von Vorwurf in ihr hören zu können. „ich…ich weiß es nicht. Er sah ziemlich fertig aus, als ich ihm das unterstellt habe…“ „Na siehst du? Draco kann zwar ziemlich gemein sein, wenn es die Situation erfordert, aber so etwas würde er nie machen. Ist dir denn nie aufgefallen, dass er dich inzwischen wirklich gern hat?“ „Na ja…nicht so richtig. Aber wieso, hat er dann…“ „Weil er auch nicht wusste, was er machen soll. Bitte rede einfach mit ihm, in Ordnung? Es wäre für beide von euch das Beste!“ Harry hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern konnte, doch Melinda nahm ihm die Entscheidung ab als sie aufstand und ihm Andeutungen machte, es ihr gleich zu tun. „Es ist schon spät und du solltest schon längst in deinem Zimmer sein. Ich hoffe Draco lieg schon in seinem Bett…Ich bitte dich, erzähl es ihm. Es wird dir danach besser gehen und er wird dich verstehen.“ Mit diesen Worten schob sie den verwirrten Gryffindor leicht aus der Tür und wünschte ihm noch eine gute Nacht. °°° Ganz leise öffnete Harry die Zimmertüre und lugte herein. Es war toten still und nur der Mond spendete ein kleines bisschen Licht. Draco lag zusammengerollt in seinem Bett, die Decke über den Kopf gezogen. Mit einigen wenigen Schritten, stand der schwarzhaarige Gryffindor am Bett des anderen und blickte nachdenklich auf ihn herab. Hatte er sich doch tatsächlich in diese Person verliebt? Konnte das wirklich sein? Malfoy war doch schon immer sein größter Rivale gewesen. Eine eiskalte, böse Person, die ihren Spaß darin fand, seine Mitmenschen fertig zu machen…Halt! Das war der alte Draco, der sich hinter dieser eisigen Maske verbarg, doch nun wusste er, was dahinter steckte. Ein Mensch der führsorglich sein konnte, ab und zu sogar lächelte und ziemlich einsam und verletzlich war. Harry dachte an Dracos hilfloses Schluchzen, als er fast vergewaltigt worden wäre und an seine tieftraurigen Augen, als er von seinen Eltern erzählt hatte. Am liebsten würde Harry den ganzen Streit sofort vergessen und einfach nur für den blonden Jungen dar sein. Er war sich definitiv klar darüber, dass er inzwischen mehr wollte, als eine gute Freundschaft mit Draco, doch da gab es nur ein winziges Problem…Draco war und blieb ein Junge…Immer wieder vergaß Harry dieses kleine aber wichtige Detail und sah Draco eigentlich nur noch als eine gute Freundin. Vorsichtig strich er dem bildhübschen Mädchen einige Strähnen aus dem Gesicht und betrachtete die blassen Lippen. Plötzlich überkam ihn das Verlangen, sich herunter zubeugen und sie einfach zu küssen und nur schwer konnte er den Drang bändigen. « finde ich Draco als Menschen faszinierend, oder nur weil er gerade ein Mädchen ist…oh man, was soll ich denn nur machen???? Ich will Draco nicht noch mehr verletzen…und keiner der anderen würde es verstehen…und was ist, wenn Draco gar nichts für mich empfindet? Was mache ich dann?» Wenn Harry sich überlegte, wie die beiden Jungen sich vor einigen Wochen noch gestritten hatten, waren seine jetzigen Gedanken irgendwie absurd. Trotzdem wusste er ganz genau, dass seine Gefühle echt sein mussten und er sich bei Draco für sein Benehmen zu entschuldigen hatte. Leise seufzte der grünäugige Junge auf und lies betrübt die Schultern hängen. Wie konnte er von Dray erwarten, dass er sie akzeptieren würde? Er hatte sich doch wie ein richtiger Arsch verhalten. So leise wie möglich, schlich er in sein Bett, ließ sich auf die nachgebende Matratze fallen und schloss die Augen. Doch keinen Gedanken verschwendete er an schlafen. Immer wieder überlegte er sich neue Ansätze um Draco morgen zu sprechen, doch einen nach dem anderen verwarf er wieder. Am liebsten hätte er den Blondschopf direkt jetzt geweckt um es endlich hinter sich zu haben, doch wusste er, wie egoistisch dieser Gedanke war. °°°° „Draco! Draco warte doch mal ich muss mit dir reden!“ Als Draco die keuchende Stimme Harrys hinter sich hörte, wand er sich nicht um. Im Gegenteil beschleunigte er seine Schritte nur noch. Das letzte was er jetzt wollte, war mit dem grünäugigen Jungen zu reden. Nur schnell drehte er seinen Kopf und schnaubte: „Was willst du? Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“ Zum Leid des Blonden beschleunigte auch Harry, hatte das Mädchen nach wenigen Augenblicken eingeholt und stellte sich zwischen sie und den Gang. Draco versuchte überall hinzusehen, nur nicht in die klaren grünen Augen des Gryffindors. Nervös biss er auf seine Unterlippe und hoffte, dass der Schwarzhaarige schnell wieder gehen und ihn seinen traurigen Gedanken überlassen würde. Hoffentlich bemerkte Harry nicht, wie weh es Draco tat sich so verhalten zu müssen. „Es, es tut….es tut mir leid, ok? Ich habe gestern absolut überreagiert. Ich wollte dich nicht so anschreien und ich wollte das alles auch nicht sagen.“ „Das hättest du dir auch früher überlegen können. Jetzt lass mich endlich in Ruhe Potter!“ Draco spuckte das Wort förmlich aus und für Harry war es als ob er einen Schlag direkt ins Gesicht bekommen hatte. Er zuckte unter den kalten Worten zusammen. Draco aber war dies nicht einmal aufgefallen, denn er konzentrierte sich darauf standhaft zu bleiben und den erneut aufkommenden Tränen erst gar keine Chance zugeben. Schnell wand er sich von Harry ab und wollte eiligen Schrittes davon laufen, doch plötzlich wurde er am Ärmel festgehalten. Ein einziger Gedanke jagte durch Harrys Kopf, immer und immer wieder. Es war eigentlich kein Gedanke, mehr eine Befürchtung. Es war die Befürchtung, Draco mit seinem gestrigen Verhalten verloren zu haben. Aber das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Der Gryffindor wusste nicht, was er tun sollte, wenn Draco sich jetzt ein für alle Mal von ihm ab wand, jetzt wo er endlich wusste, was er für ihn empfand. Alleine bei dieser Überlegung wurde Harry schlecht und gleichzeitig wurde dem Schwarzhaarigen auch klar, dass er alles in seiner Macht stehende unternehmen musste, um dies zu verhindern. Auf einmal wusste er es. Harry wusste, was zu tun war und auch wenn seine Idee sehr gewagt war, blieb ihm doch keine andere Möglichkeit. Ansonsten würde er Draco vielleicht wirklich verlieren. Der Grünäugige hielt noch immer den Ärmel von Draco in seiner steifen Hand. Dieser hatte sich auch noch keinen Zentimeter bewegt, sondern starrte schweigend auf den Boden. Er zitterte leicht und seine Körperhaltung war unnatürlich verkrampft. Harry hatte sein Gehirn inzwischen gänzlich abgestellt. Ganz allein sein Instinkt führte die freie Hand an Dracos Kinn und drehte das helle Gesicht soweit, dass er ihm direkt in die feuchten Augen blicken konnte. Sturmgrau traf Smaragdgrün und Harry stockte der Atem. Sah er da wirklich Tränen in diesem wunderschönen Blick? Nun ließ er den Arm der Blondine endlich los und hielt ihr zierliches Gesicht in beiden Händen. Obwohl ihm sein Verstand davon abriet, beugte er sich nach vorne, schloss seine Augen und hauchte einen zarten Kuss auf die Lippen des Slytherin. So schnell wie er gekommen war, war es auch schon wieder vorbei. Harry hatte sein Gesicht zurückgezogen und blickte Draco nervös an. Er hatte Angst. Er hatte Angst vor der Reaktion des Blondschopfes. Harry wusste nicht was er tun sollte, wenn Draco ihn deswegen, auslachte oder anschrie. Doch was auch immer kommen würde, es blieb ihm nichts anders übrig, als es zu akzeptieren. Am liebsten hätte er jetzt auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre davon gerannt, aber er zwang sich dazu, den Blickkontakt zu der Blondine zu halten. Noch war Draco zu geschockt um auch nur einen einzigen Mucks von sich zu geben. In dem Augenblick, in dem sich ihre Lippen berührt hatten, war es, als ob ein Stromstoß durch seinen Körper lief. Er konnte nichts tun, außer den Gryffindor aus großen, kugelrunden Augen zu betrachten/anzustarren. Sein Herz schlug schmerzhaft gegen die Brust und erneut begannen seine Hände unkontrolliert zu zittern. Es war wie in einem seiner Träume. Aber konnte das wirklich die Realität sein? Hatte Harry ihn eben wirklich geküsst, oder war auch dies nur eine seiner Wunschvorstellungen gewesen? Unsicher hob er seinen Arm einige Zentimeter, doch bevor seine Hand das Gesicht des Schwarzhaarigen berühren konnte, verharrte er einen Moment. War das wirklich eine so gute Idee? Draco kannte die Antwort nicht und trotzdem fuhr er nun vorsichtig mit einem Finger über Harrys Wange. Als er keine abwehrende Reaktion erhielt, traute er sich ein bisschen mehr, lehnte sich nach vorne und drückte nun seinerseits die blassen Lippen auf die des Jungen, den er liebte. Ein angenehmes Kribbeln durchflutete seinen Körper und ein kleiner Seufzer entwich seinem Mund. Langsam schloss er seine Arme um Harrys Nacken und beendete den Kuss vorsichtig. Mit einem immer noch scheuen Blick betrachtete er den Gryffindor und flüsterte kleinlaut. „Es tut mir wirklich leid…ich meine das mit Ron. Wäre ich nicht betrunken gewesen, wäre das nie passiert und bei ihm im Zimmer ist wirklich nichts…“ Doch Harry unterbrach den Malfoy-Erben mitten im Satz, als er leicht den Kopf schüttelte. „Nein, mir tut es leid. Ich weiß, dass ich dir hätte glauben sollen. Meine Reaktion gestern war wirklich das aller Letzte!“ In seine Gedanken vertieft, begann Harry sich eine von Dracos blonden Locken um den Finger zu wickeln, während der seinen Kopf an Harrys Brust lehnte. Immer wieder rief eine kleine Stimme in Dracos Kopf, dass er aufhören musste. Er durfte nicht vergessen, dass er genauso wie Harry ein Junge war. Was würden die anderen sagen? Er war schließlich ein Malfoy und mit etwas Pech auch baldiger Todesser. Konnte er das hier überhaupt verantworten? Doch zum aller ersten Mal in seinem Leben hörte Draco nicht darauf, sondern gab sich ganz seinem Gefühl hin. Es konnte nicht falsch sein, dafür war es einfach zu schön. Die beiden Schüler mussten nichts mehr sagen. Es war nicht nötig, denn jeder der beiden verstand den anderen auch ohne Worte. Gerade in dem Moment in dem Draco alles perfekt vor kam, fast wie in einer typisch schnulzigen Liebesromanze und er seinen Kopf zu Harry wenden wollte um ihn erneut zu küssen, wurde ihre einträchtige Zweisamkeit durch einen lauten Jubelruf gestört. „Na endlich!!! Das hat ja auch lange genug gedauert.“ Draco musste für einen kurzen Moment die Augen schließen, allerdings nur, damit er sich beruhigen konnte und den Störenfried nicht vor Wut ins nächste Jahrhundert hexte. «Wer, verdammt noch mal, hat die Nerven, mich jetzt zu stören?» Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, doch genau in dem Moment in dem er den ungebetenen Gast wütend anfahren wollte, blickte er in das breit grinsende Gesicht von Ron. „Das war aber eine schwere Geburt! Am liebsten, wäre ich dazwischen gegangen und hätte eure Versöhnung selbst in die Hand genommen. Wie konntet ihr euch auch nur so tollpatschig dabei anstellen? Wenn es nach mir gegangen wäre, wärt ihr seid spätestens gestern Abend zusammen gewesen, die ganze Schule hat schon Wetten abgeschlossen!“ „WIE BITTE?!?“ Entgeistert starrten Harry und Draco Ron an. Dieser grinste allerdings nur schräg und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Na ja Peeves hat euren Streit gestern mitbekommen und hat es in der ganzen Schule herum posaunt. Angeblich soll Snape aus irgendeinem Grund beinahe in Ohmacht gefallen sein, als er die Gerüchte gehört hat, dass zwischen euch etwas laufen könnte und auch Professor McGonagall. war kalk weiß. Am Besten waren aber zwei Schüler aus Slytherin, ich glaube das waren Parkinson und Zabini, die haben während des Abendessens begonnen, Wettscheine auszuteilen. Man konnte ankreuzen, wie lange ihr noch braucht um zusammen zu kommen.“ Stöhnend schlug Harry sich die flache Hand vor den Kopf. Waren sie denn wirklich so durchschaubar gewesen? Draco dagegen hatte aufgehört zuzuhören, als er mit bekommen hatte, dass sein Patenonkel von der Sache bescheid wusste. Musste so etwas denn immer ihm passieren? Das Schlimmste war, dass Severus nun sicher wütend auf ihn war, weil er ihm nichts davon erzählt hatte, dabei wusste er gestern doch selber noch nichts davon «…aber erklär das mal einem wutschnaubenden Todesser, beziehungsweise Spion, der dich gar nicht erst zu Wort kommen lässt und dir direkt versucht die Luft abzuschnüren. Mit etwas Glück benutzt er gleich den Avada Kedavra- anstatt den Cruciatus-Fluch… dann habe ich es wenigstens hinter mir…>>> °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So, das wars hoffe es war nicht allzu schlecht und würde mich wie immer über Kommis freuen ;) FRAGE ich weiß noch nicht wie ich es machen werde, darum richte ich mich da nach der Leserschaft(und den Kommischreibern ;D): Soll ich jetzt schon ein Kapitel schreiben, das mit sicherheit ein adult-kapi wird und die Realität von Dracos Traum wird, oder erst wenn Draco wieder ein Junge ist (was aber noch sehr lange dauern wird...) wenn ich jetzt schon eins schreibe, würde ich später trotzdem noch mal eins schreiben, aber viele mögen ja die Vorstellung nicht, so lange Dray ein Mädchen ist... Also schreibt mir und dem Wunsch der Mehrheit komme ich dann nach^^ GlG Mara Kapitel 17: Ein Brief und andere Probleme ----------------------------------------- Hallo, also Leute ein wirlich gaaaanz kurzes kapitel, damit ihr wisst ich bin noch da und euch denkn knnt wie es weiter geht. ich hab gerade riesen Stress, weil ich an meiner facharbeit schreiben muss und lauter Klausuren habe...in 7 Monaten schreib ich Abi *wein* aber ich werde mich bemühen parallel dazu wieder mitm schreiben anzufangen. Es gahta ber leider nur stückchen weise, darum ist das Kapi wirklich nur eine Art vorgeschmack, was jetzt auf die beiden zu kommen wird. Hoffe es ist ok für euch. So zur Auswertung meiner Frage: etwas 3/4 von euch wollten, schon ein Adult-Kapi solange Draco ein Mädchen ist, also bekommt ihr das auch. Allerdings noch nicht hier, es dauert noch etwas. Ein weiteres Adult-Kapi kommt natürlich auch nochmal wenn Draco wieder ein Junge ist( gibt auch jeweils eine zensierte Version) also viel Spaß bei diesem kurzen Kapi. Viel sthet nicht drin, aber hoffe mal besser als nichts^^ glg mara Ein Brief und andere Probleme Nervös lief Draco vor den Treppen, die zu den Kerkern hinunterführte auf und ab. Er merkte schon gar nicht mehr, wie er sich die ganze Zeit über auf die Unterlippe biss und fast schon verzweifelt mit seinen Händen rang. Nach dem er erfahren hatte, wie sein Patenonkel auf die Geschehnisse reagiert hatte, wollte er so ziemlich alles, außer ihm genau jetzt unter die Augen zu treten. Immer wieder schluckte er schwer und wollte die Stufen hinabsteigen, doch jedes Mal verließ ihn kurz vorher der Mut und er blieb mitten in der Bewegung stehen. Wie konnte Draco Severus die ganze Situation nur erklären, ohne nebenbei verflucht zu werden? Vor seinem Inneren Augen spielte er die Szene in den verschiedensten Variationen ab, doch jedes Mal endete das Spektakel schlecht für ihn. Harry hatte vorgeschlagen mit ihm zu kommen, doch diese Idee lehnte Draco schlichtweg ab. Es würde schon schlimm genug werden wenn er seinem Onkel beichten musste, dass die ganze Sache kein Gerücht des blöden Geistes wahr, aber wenn Severus Harry in diesem Moment in die Finger bekam, würde es unter allen Umständen Tote geben. Noch einmal atmete er tief durch. «Wenn ich jetzt nicht gehe, kommt Onkel Sev irgendwann zu mir und dann wird das ganze sicher noch schlimmer für mich ausgehen» Nach einigen weitern Minuten des Zögerns, stand der blonde Slytherin vor der Tür seines Patenonkels und Hauslehrers. Er hatte nicht gemerkt, dass er vor Anspannung die Luft angehalten hatte und leicht zu beben begann. Noch immer fehlten ihm die Worte, mit denen er alles erklären wollte, doch in dem Moment, in dem er die Klinke der Türe herunter drücken wollte, wurde die Türe von innen aufgerissen und Draco stolperte einige Schritte nach hinten. Sein Herz raste, als er in die Augen Snapes blickte, doch dieser schien ihn kaum bemerkt zu haben. Der schwarzhaarige Mann war mit seinen Gedanken weit weg und einige Sorgenfalten hatten sich auf sein Gesicht gelegt. Erst als er schon beinahe in Draco hineingelaufen war, erkannte er, dass das junge Mädchen vor ihm sein Patensohn war. Ein überraschter Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht, doch seine Miene veränderte sich schnell in einen überaus verärgerten Ausdruck. Er funkelte den jungen Malfoy-Erben an und wollte schon los poltern, als er sich doch um besann. Ohne auch nur ein einziges Wort an den Grauäugigen zu richten drängte er sich an ihm vorbei. Verdattert blickte Draco Severus nach. „Äh…Onkel, Onkel Sev...ich wollte.“ „Nicht jetzt!“ Fuhr ihn der Tränkemeister barsch an. Ich habe wichtigeres zu tun. Um dich kümmere ich mich später, verstanden?“ Mit einem letzten abschätzigen Blick musterte er Draco und ging weiter, nach dem er ein kleines eingeschüchtertes Nicken als Antwort erhalten hatte. Alles hatte der Blondschopf erwartet, aber nicht das. Im ersten Augenblick war er einfach nur sprachlos. Er wusste nicht, ob er unglaublich erleichtert sein sollte und hoffen konnte, dass sich die Laune seines Patenonkels bis zu ihrer nächsten Begegnung bessern würde oder ob er gerade wegen dieser abweisenden Reaktion erst recht Panik schieben musste. So hatte ihn Severus noch nie behandelt...natürlich war er schon sehr oft wütend auf ihn gewesen und hatte ihn angefahren, aber Draco konnte sich an keine Situation erinnern, in der ihn der Tränkemeister einfach ignoriert oder links liegen gelassen hatte. Der junge Malfoy-Erbe konnte nicht ahnen, dass die Rage seines Onkels zwar mit ihm zu tun hatte, aber nur in geringem Maße seine Schuld war. Viel eher hatte der Tränkemeister ein Problem in Form eines kleinen weißen Briefes, mit überaus schlechten Neuigkeiten. Während der Tränkemeister durch die Flure des Schlosses lief um nach einer Lösung zu suchen, fiel ihm das Stück Papier aus der Jackentasche und segelt langsam auf den Steinboden. Gott sei Dank, hatte es der schwarzhaarige Mann bemerkt und sammelte ihn schnell wieder ein. Für einen kurzen Augenblick verharrte er und überflog noch einmal die geschrieben Zeilen, in der Hoffnung, dass sie sich verändern oder in Luft auflösen würden. Severus, endlich habe ich es geschafft. Es war eine ganz schöne Überredungskunst von Nöten und einige Male dachte ich, dass unser Lord bald keine Geduld mehr mit mir hat, aber er ist einverstanden. Er will Draconis bei unserem nächsten Treffen, persönlich in Augenschein nehmen und entscheiden, ob er schon bereit ist, einer von uns zu werden. Bereite ihn schon mal im Weiteren darauf vor. Ich werde Draco bald eine Eule mit dem genauen Termin schicken. Es wird bald soweit sein und ich verlange von ihm, dass er mich und seinen Namen nicht enttäuscht. Lucius Malfoy Wie sollte er es Draco nur beibringen, dass das wovor er schon immer am meisten Angst gehabt hatte, demnächst schon eintreten würde. Musste er ihm denn wirklich erklären, dass er bald das schwarze Mal tragen würde und nichts dagegen tun konnte? Aber das Schlimmste war eigentlich…wie sollte Severus Lucius und seinem Lord erklären, das der junge Malfoy-Erbe und potenzielle Todesser ein Mädchen war? Natürlich konnte er unter diesen gegeben Umständen den beiden Jungen ihre Arbeit abnehmen und den Trank selber weiter zu bereiten, aber das Problem war, dass er dadurch nicht schneller fertig werden würde. Der einzige Grund, warum er den beiden Exrivalen damals die Strafe gegeben hatte, war die Tatsache, dass der Trank eine halbe Ewigkeit brauchte und Draco so oder so für diese Zeit als Mädchen herum laufen musste. Was aber solle er nun dem vor Familienstolz fast schon platzenden Lucius erzählen um ihn hinzuhalten? Draco konnte in seinem jetzigen Zustand unter gar keinen Umständen seinem Vater unter die Augen treten. Resignierend seufzte der Tränkemeister auf und lehnte sich gegen eine der vielen Steinmauern, wobei er sich kurz durch die Haare fuhr. «Es muss einfach eine Lösung geben. Aber was mache ich nur?...und wenn die Gerüchte um Draco und Potter wirklich stimmen sollten, haben wir noch ein Problem mehr. Dieser arrogante, nervige, eingebildete Junge ist der einzige den Draco außer Zabini und Parkinson an sich heran lässt. Wie konnte er dass nur schaffen? Wie erkläre ich Dray, dass er sich ausgerechnet von diesem Jungen abwenden muss? Es wäre viel zu gefährlich für beide.» °°° Nur mit Mühe hatte Harry sich einen Weg durch die Schülermassen im Gryffindor Gemeinschaftsraum gekämpft. In dem Augenblick, in dem er den Raum betreten hatte, waren eine Horde Mädchen auf ihn zugestürmt, die ganz genau wissen wollten, wie es zwischen ihm und Dana zu ihrer Beziehung gekommen ist. „Jetzt komm schon Harry. Sag es uns! Seit wann seit ihr zusammen?“ „Hey sag mal, ist schon was zwischen euch gelaufen?“ „Erlaubt Dumbledore wirklich, dass ihr euch noch ein Zimmer teilt, nach dem er das von euch beiden weiß?“ Und auch einige Jungs wollten ihren Senf dazugeben. „Hey Potter, du lässt aber auch nichts anbrennen! Respekt!“ „Was redest du denn da?“ Warf ein Mädchen nach dem letzten Kommentar empört ein. „Die beiden haben jetzt eine richtige ernste Beziehung! Da redet man nicht so abwertend drüber!“ „Beziehung…“ Noch immer klang dieses Wort fremd in Harrys Ohren. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, mit dem Eisprinzen von Slytherin zusammen zu sein, aber irgendwie entlockte ihm dieser Gedanke jedes Mal ein kleines Schmunzeln und ein wohliges, warmes Gefühl, dass sich in seinem Bauch breit machte. Endlich hatte er sein Zimmer erreicht und schloss erleichtert die Türe hinter sich. Müde schloss er für einen kurzen Moment die Augen und atmete erleichtert aus. Diese Masse war der reinste Horror, wann würden sie ihn endlich in Ruhe lassen? Noch hatte Harry nicht bemerkt, dass Draco von dem Besuch seines Onkels schon wieder zurück war und gedankenverloren auf seinem Bett saß und aus dem Fenster blickte. Erst als sich der Schwarzhaarige wieder aufraffte, erkannte er seinen neuen Freund und setzte sich vorsichtig neben ihn. Als Draco nicht reagierte fuhr Harry sanft mit der Hand über dessen Rücken. „Na? Wie ist es gelaufen? War er sehr wütend? Vielleicht hätte ich doch mitkommen sollen.“ Doch Draco schüttelte betrübt den Kopf. „Er wollte nicht mal mit mir sprechen…er ist an mir vorbeigerauscht und hat gesagt, dass wir das später klären.“ Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und er versuchte mit aller Macht seine Enttäuschung zu verbergen. Innerlich hatte Draco ja doch gehofft, dass er Severus alles erklären könnte und dieser ihn vielleicht sogar verstehen würde. Aber so wie es derzeit aussah, konnte er wohl wirklich von Glück sprechen, wenn Severus ihn bei nächster Gelegenheit nicht gleich verhexte. Automatisch lehnte Draco sich mit dem Rücken an Harrys Brust und hoffte, dass dieser ihm Halt gab. Es war so ungewohnt, einen Menschen zu haben, den er so sehr vertraute, aber es war gleichzeitig unheimlich schön. Harry seinerseits, schloss seine Arme um das blonde Mädchen und schmiegte seine Wange an ihr Haar. „Das wird schon. Du musst ihm nur ein bisschen Zeit geben. Es war doch klar, dass er wegen mir ziemlich ausrasten wird und vielleicht ist es wirklich besser wenn du erst mit ihm redest, wenn er sich abreagiert hat.“ „Hmh.“ Kam die gebrummte Antwort. Draco hatte keine Lust mehr, sich den Kopf über seinen Patenonkel zu zerbrechen. Sollte Severus doch schmollen, im Endeffekt ließ er sich von ihm nicht in diese Sache reinreden. Er genoss es lieber, Harry so nah bei sich zu spüren und schloss genießerisch die Augen. Am vorherigen Abend hatten sie beide noch sehr lange einfach nur geredet und Draco hatte aufgehört zu zählen, wie oft sich Harry in dieser Nacht noch für sein Verhalten entschuldigt hatte. Irgendwann waren sie dann zusammen auf Harrys Bett eingeschlafen und erst am nächsten Morgen hatte Draco daran denken müssen, wie er dies dem Zaubertränkelehrer klar machen sollte. Das Gesicht des schwarzhaarigen Jungen war zu putzig gewesen, als er besorgt immer wieder gefragt hatte, ob er nicht doch mit zu Snape gehen sollte. Bei dem Gesichtsausdruck seines neuen Freundes blieb Draco nichts anderes übrig als leise vor sich hin zu kichern. „Es schneit.“ Wurden die Gedankengänge des Slytherin von dem Grünäugigen unterbrochen. Tatsächlich. Der Blondschopf hatte gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Inzwischen war es schon Anfang November, er wusste gar nicht wie lange er jetzt schon in diesem Körper steckte. Egal wie sehr Draco die jetzige Situation genoss, er wollte endlich wieder ein Junge sein und dafür brauchten sie endlich die restlichen Zutaten. «Oh man, in knapp einem Monat ist der Weihnachtsball. Hoffentlich verläuft alles glatt und wir gewinnen…» ^^^^^^ So wie gesagt, viel ist nicht passiert, aber jetzt könnt ihr euch vllt. denken, was als nächstes passiert!!! GlG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)