Es ist nicht leicht, ein Mädchen zu sein! von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 5: Pikulatiopannaron ---------------------------- So und hier ist mein neues Kapi^^ Ist vllt. nicht so spannend wie bisher, aber hoffe es gefällt euch trotzdem. Viel Spaß!!! Pikulatiopannaron Obwohl Draco äußerlich schon wieder locker und gelassen wirkte, war er innerlich ein reines Nervenbündel. Er wusste selbst nicht wie, aber er schaffte es seine Maske aufrecht zu erhalten und sich die Probleme des Morgens nicht anmerken zu lassen. Selbst als die besorgte Hermine auf ihn zukam und sich nach seinem Befinden erkundigte, blieb der Blondschopf cool und schaffte es sogar, ihr ein Lächeln zu schenken. Aber der Malfoy-Erbe wollte einfach nicht mehr Dana, die blonde Schönheit, sein und vor allem hatte er die Nase gestrichen voll, immer nur Gryffindors um sich zu haben. Es war inzwischen schon über eine Woche vergangen, seitdem sich der Grauäugige in ein Mädchen verwandelt hatte und sie hatten noch nicht mal die ersten Zutaten für den Rückverwandlungstrank zusammen. Jeder einzelne Tag für sich, den er bis jetzt so erleben musste, hätte ihm gereicht, aber nein, es schien noch eine ganze Weile so weiter zu gehen. Dieser Morgen war bis jetzt aber der absolute Gipfel gewesen. Zwar hatte er sich geduscht und nun auch die Binde an, aber es war ein widerliches Gefühl. Irgendwie erinnerte es ihn an eine Windel, doch genauer darüber nachdenken wollte er auch nicht. Wie konnten Frauen es nur aushalten, dies alle drei oder vier Wochen durchzumachen? Es blieb ihm ein großes Rätsel. Ein Schauer überkam Draco, als ihm dann auch noch einfiel, dass er diese zweifelhafte Freude wahrscheinlich noch einige Male erleben durfte. Innerlich seufzte er auf, doch seine Maske saß immer noch perfekt. Zwar hatte Harry ihn bis jetzt damit in Ruhe gelassen, doch wollte der Malfoy-Erbe sein Glück nicht herausfordern und dem Schwarzhaarigen keinen Grund liefern, ihn aufziehen zu können. Als Harry und Draco die große Halle betraten, hatten sie freie Sicht auf den Lehrertisch, an dem wie jeden Morgen auch Professor Snape saß. In dem Eisprinzen von Slytherin kochte es vor Wut. « Er wusste es! Er wusste die ganze Zeit über, was mit mir passieren würde und hat es mit keinem einzigen Wort erwähnt. Man, wieso bin ich mit so einem Paten bestraft?» Harry bekam mit, wie die Blondine den Tränkmeister anfunkelte und mit ihren Blicken versuchte zu erstechen. Jetzt war ihm klar, woher Draco diesen tödlichen Blick hatte und umso länger er darüber nachdachte, desto seltsamer fand er es, dass keiner vorher schon darauf gekommen war, dass Malfoy und Snape sich persönlich ziemlich nahe standen. Es war so einleuchtend und logisch, wenn man es sich eine Weile durch den Kopf gehen ließ. Obwohl Draco in regelmäßigen Abständen Bauchschmerzen überkamen, zeigte er nichts davon. So schnell er konnte, aß er auf und wartete dann ungeduldig darauf, dass auch Potter das Essen beendet hatte. Als dies endlich der Fall war, zögerte er erst gar nicht lange, sondern schnappt sich dessen Hand und zog ihn ohne Erklärung aus der Halle. „Sag mal. Hast du sie nicht mehr alle?“ „Klappe zu und nerv nicht.“ Schnappte die Blondine nur forsch. „Weißt du, ich habe wirklich keine Lust mehr, noch länger ein Mädchen zu sein, also gehen wir jetzt zu Severus und fragen ihn, woher wir die Anleitung für meinen Verwandlungstrank bekommen.“ Eigentlich wollte Harry noch etwas erwidern, doch der Ton in Dracos Stimme wirkte so gereizt und autoritär, dass der Schwarzhaarige jeden Kommentar herunter schluckte und nur resignierend den Kopf schüttelte. Nun war er sich sicher, dass der Slytherin durch und durch zum Mädchen mutiert war. Die Hilfe, die die beiden Jungen von dem Tränkemeister erbeten hatten, fiel allerdings ziemlich dürftig aus. Der schwarzhaarige Mann schien in Eile zu sein und während er die immer noch mordlüsternen Blicke seines Patensohnes gekonnt ignorierte, hatte er nur ein einziges Wort für Harry und Draco übrig. „Schulbibliothek“ „Das kann doch nicht sein Ernst sein!“ Schimpfte der Malfoy-Erbe einige Minuten später aufgebracht und wurde daraufhin von der Bibliothekarin, einer älteren, in schwarz gekleideten Frau mit zu einem Dutt gebundenen, grauem Haar, mit einem bösen Blick bedacht. „Ich meine, erst sagt er mir nicht, was alles mit meinem Körper passiert und dann schafft er es nicht einmal, uns einen kleinen Tipp zu geben! Womit habe ich das alles nur verdient? Ich hab doch nie etwas Unrechtes getan! Es ist alles ganz alleine deine Schuld, Potter!“ Harry versuchte den Wutausbruch des anderen so gut es ging zu ignorieren und rollte nur genervt mit den Augen. Gott sei Dank, war außer ihnen niemand in der großen Bibliothek, denn ansonsten wäre spätestens jetzt jedem die Ähnlichkeit zwischen dem Gejammer von Dana und dem von Malfoy aufgefallen. Die beiden hatten heute die ersten zwei Stunden frei, da ihr Zauberkunstlehrer krankt war, doch anstatt ihre freie Zeit zu genießen oder wenigstens mit den Hausaufgaben voranzukommen, mussten sich die Feinde damit begnügen, etwas über ihren wichtigen Trank herauszufinden. Dies war allerdings wesentlich leichter gesagt als getan, denn ihnen fehlte ja sogar ein Name, unter dem sie hätten nachschlagen können. Kurz zusammengefasst: es war hoffnungslos! Neunzig grausame Minuten später hatten sie es endlich geschafft. In einem kleinen, unscheinbaren, grünen Buch hatte Draco die Lösung ihres Problems gefunden oder zumindest die Anleitung dazu. Mit vor Stolz geschwollener Brust hielt er es dem Gryffindor-Goldjungen vor die Nase. Dieser schlug sich nur mit der bloßen Hand aufs Gesicht. Jetzt würde der eigentliche Slytherin noch unausstehlicher sein, als vorher schon. Aber auch auf seinen Zügen ließ sich ein kleines Lächeln blicken. « Bald ist der ganze Spuk endlich vorbei.» Doch das Grinsen verging ihm schnell, als er schon alleine die erste Zutat ablas. Draco war der komische Blick seines Feindes aufgefallen. Er drehte das Buch zu sich und runzelte kurz daraufhin die Stirn. „Was bitte ist eine gelbe Pikulatiopannaron?“ „Ich schätze mal eine Blume oder irgendeine Pflanze, oder was denkst du?“ „Wird schon stimmen und wo bekommen wir die her?“ „Was fragst du mich? Wer ist denn hier das Zaubertrankgenie?“ „Alles kann ich auch nicht wissen, Hohlkopf. Bevor wir hier lange überlegen, versuchen wir unser Glück lieber noch einmal bei Severus.“ „Wenn du glaubst, dass das klappt. Meinetwegen.“ Schon ziemlich gereizt folgte der Grünäugige dem blonden Mädchen erneut nach unten in die Kerker. Seine Hoffnung, von dem Tränkemeister irgendeine brauchbare Information zu bekommen, war gleich null, aber etwas anderes blieb den beiden ja gar nicht übrig. °°° „Ja natürlich sagt mir der Name etwas. Ich benutze sie hier für einige Tränke, aber sie ist aufgebraucht.“ „Was?!?“ „Sind sie beide taub? Es ist nichts mehr da. Ich habe schon eine neue Bestellung aufgegeben, allerdings wird die Lieferung vor nächstem Monat sicher nicht eintreffen.“ Die Schüler starrten ihren Zaubertränke-Professor ungläubig an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder etwa doch? „Jetzt schauen sie gefälligst nicht so selten dämlich aus der Wäsche!“ „Und was sollen wir ihrer Meinung nach machen?!?“ Schnappte Harry wütend. “An ihrer Stelle würde ich sofort meinen Ton ändern, Mr. Potter.“ Severus funkelte den Gryffindor-Goldjungen vernichtend an. Dieser drehte seinen Kopf nur etwas zur Seite. Es fiel ihm wirklich schwer sein Temperament zu zügeln. „Und wegen der Pflanze bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig, als zu warten. Das heißt, soweit ich weiß, wächst diese Blume auch im Verbotenen Wald, allerdings wissen sie ja beide, dass es verboten ist, sich dort hinein zu bewegen. Also einen schönen Tag noch.“ Und schon wieder ließ der Tränkemeister die zwei Schüler einfach stehen. Diese blickten ihrem Lehrer nur wütend nach, doch dann erhob Harry, allerdings wesentlich leiser als noch vor einigen Minuten, seine Stimme. „Und was genau hat Snape damit gemeint?“ „Womit?“ „Na ja, er hat extra erwähnt, dass die Pflanze auch hier blüht, wollte er uns damit sagen, dass wir sie finden sollen?“ „Unsinn, er hat das nur erwähnt um uns beide in den Wahnsinn zu treiben, weil er weiß, dass es verboten ist, dort hinein zugehen. Mein Patenonkel ist ein echter Sadist!“ „Und wenn wir es einfach anders interpretieren?“ „Hä?“ Draco stand gerade ziemlich auf der Leitung und verstand nicht, was ihm der Grünäugige damit sagen wollte. Dieser verdrehte nur die Augen. „Jetzt stell dich doch nicht so blöd an. Was ist, wenn wir einfach glauben würden, dass Snape uns mit dem Satz inoffiziell sagen wollte, dass wir die Blume selbst finden sollen? Dann könnten wir ohne schlechtes Gewissen (welches wir sowieso nicht hätten) losgehen, sonst bleibt uns nur noch, einen Monat zu warten, um überhaupt zu beginnen und soweit ich sehen kann, dauert die Zubereitung sowieso ziemlich lange.“ „Also bleibt uns im Klartext gar nichts anders übrig, als in den Wald zu gehen und sie zu suchen. Das willst du doch eigentlich damit sagen, oder? ...Oh man, das heißt dann wohl auch, dass wir zusammen arbeiten müssen...?“ „Ja... da führt wohl kein Weg dran vorbei.“ Die beiden Feinde seufzten gleichzeitig auf, sie wussten jetzt schon, wie anstrengend ihr Ausflug werden würde, aber ändern konnten sie auch nichts an ihrer Situation. „Dir ist aber hoffentlich klar, Potter, dass das Ganze nur eine Art Zweckgemeinschaft ist und niemand außer uns etwas darüber erfahren wird, oder? Ich meine, wie würde das denn aussehen? Ich, ein Aristokratensohn, arbeite zusammen mit einem Halbblut wie dir.“ „Malfoy, reg dich ab und glaub mir, ich bin wirklich nicht erpicht darauf, dass irgendjemand davon erfährt!“ „Dann ist ja gut. Ich geh wieder in die Bücherei, um mehr über diese blöde Pflanze herauszubekommen und du kannst dir meinetwegen schon mal überlegen, wie wir ungesehen aus dem Schloss raus kommen.“ Schon wieder war die Stimme aus dem Mädchenmund sehr autoritär, doch Harry war dies ziemlich egal, denn für seine Aufgabe musste er nicht einmal etwas tun, da er schon ganz genau wusste, wie sie hier raus kommen würden. Im Gegensatz dazu durfte Draco jetzt Bücher wälzen und dies hinterließ ein Gefühl der Genugtuung bei Harry, schließlich hatte er dem Frettchen das Schlamassel überhaupt zu verdanken. °°° Es war schon lange dunkel geworden und der Vollmond, der Harrys Meinung nach wesentlich heller strahlte als sonst, leuchtete genau in das Zimmer der beiden Jungen. Inzwischen war es schon Mitternacht und Harry kramte in seinem Koffer nach dem Tarnumhang, den ihm sein Vater hinterlassen hatte. Nachdem ihn der Schwarzhaarige aus den Tiefen der Tasche gezogen hatte, betrachtete er ihn reumütig. James hätte sicher nicht gewollt, dass ein Malfoy jemals etwas über dieses Geheimnis erfuhr und wahrscheinlich wäre auch Sirius an die Decke gegangen. Doch er hatte keine andere Wahl, als es dem Jungen, der in dem Nachbarbett so seelenruhig schlief, zu erzählen und zu hoffen, dass der Malfoy-Erbe wenigstens soviel Ehrgefühl besaß, um das Ganze für sich zu behalten. Falls dies allerdings nicht zutreffen sollte, würden dem Gryffindor sicher mehr als genug Möglichkeiten einfallen, um es dem anderen heimzuzahlen. Aber es brachte sowieso nichts, jetzt den Teufel an die Wand zu malen, also stand Harry langsam auf und ging hinüber zu dem grünen Bett, um seinen kurzfristig ernannten Partner zu wecken. Dieser war so hundemüde gewesen, als er am frühen Abend aus der Bücherei gekommen war, dass er nicht mal zum Abendessen mitgekommen, sondern sofort eingeschlafen, war. Der Gryffindor musste sich allerdings neidlos eingestehen, dass Draco, dafür dass er ein Slytherin war, wirklich gute Arbeit geleistet hatte. Bevor sich die Blondine auf das Bett geworfen und sich seit dem nicht mehr gerührt hatte, hatte sie ihm nämlich noch ein zusammengeschriebenes Blatt mit den Eigenschaften der Pikulatiopannaron in die Hand gedrückt. Noch hatte er es nur überflogen, aber was er bis jetzt gesehen hatte, war wirklich ausführlich gewesen. Bei dem Himmelbett angekommen, legte Harry seine Hand auf die Schulter des Mädchenkörpers und schüttelte sie vorsichtig. Eigentlich hatte er seinen Erzfeind brutal aus dem Schlaf rütteln wollen, doch als er das schlafende Mädchen so vor sich sah, brachte er es einfach nicht fertig. «Jetzt spinne ich völlig! Gewissensbisse, weil ich Malfoy erschrecken wollte... oh Gott, davon darf echt niemand etwas erfahren. Wenn Ron das wüsste, wäre ich dran!» Gähnend schlug die Blondine langsam die Augen auf und blickte dem Gryffindor verständnislos in die Augen. „Was`n los?“ nuschelte sie verschlafen und rieb sich über das ganze Gesicht. „Wir müssen langsam mal los.“ „Ach ja...stimmt. Also auf geht’s.“ Bis Draco seine Worte allerdings realisiert hatte, dauerte es noch gute fünf Minuten, denn der Grauäugige war wirklich todmüde. „Hast du dir eigentlich überleget, wie wir am Besten aus dem Schloss kommen?“ „Klaro, kein Problem. Aber du musst mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst.“ „Man, Potter, was soll dieses Kindertheater? Ich will endlich los!“ „Zuerst musst du es versprechen.“ Wiederholte der Schwarzhaarige. Er wusste wie kindisch sich seine Worte in den Ohren von Draco anhören mussten, doch das Geschenk seines Vaters war ihm überaus wichtig und er wollte nicht, dass die ganze Schule darüber Bescheid wusste. „Herr Gott.. meinetwegen. Ich verspreche dir, nichts von deinem kleinen Geheimnis zu verraten. Zufrieden?“ Die Stimme Dracos klang zutiefst genervt, doch in seinen Augen funkelte es amüsiert auf. «Scheint Potter ja ganz schön wichtig zu sein. Wenn das Geheimnis so toll ist, muss ich mich wahrscheinlich richtig geehrt fühlen, wenn er es mir gleich zeigt.» Auch wenn die Gedanken des Mädchens nur sarkastisch gemeint waren, blieb ihr doch der Mund offen stehen, als Harry ihr seufzend seinen Tarnumhang vor die Nase hielt. „Das ist... du hast... aber woher...?“ Mit kugelrunden Augen bestaunte der Malfoy das seltene Stück. Seine kalte Maske hatte er für diesen Augenblick völlig vergessen, denn selbst seinen Eltern, die so viel Geld und Macht hatten, war es bis heute noch nicht möglich gewesen, in den Besitz einer dieser Umhänge zu kommen. „Na gut, ich gebe es zu. Ich versteh deine Bedenken, mir etwas darüber zu erzählen. Aber musst keine Angst haben, Potty. Wenn ein Malfoy etwas verspricht, dann hält er sich auch daran.“ Harry konnte nicht umhin, dem Blondschopf ein dankbares Lächeln zu schenken und für einen kurzen Moment erwiderte der dieses sogar, doch schnell verschwand es wieder hinter seiner kalten Maske. „So, dann lass uns endlich los gehen. Wir sind sowieso schon viel zu spät dran“ Mit diesen Worten fuhr sich Draco noch einmal unsicher durch die langen, blonden Haare, wand sich dann aber einfach um, ging bis zur Tür und wartete darauf, dass ihm der Schwarzhaarige folgte. Zum ersten Mal empfand Harry keine absolute Abneigung gegen den Slytherin, sondern war ihm wirklich zutiefst dankbar. Noch nie zuvor hatte er Draco als „normalen“ Menschen gesehen, sondern war immer der Überzeugung gewesen, dass er nur gemein und hinterhältig sein konnte. Doch jetzt war wenigstens für einen kurzen Augenblick ein anderer Draco zu sehen gewesen. Diese Tatsache erstaunte den Gryffindor genauso sehr, wie sie ihn erleichterte, warum konnte er allerdings nicht sagen. Zufrieden mit der Welt ging er dem blonden Mädchen hinterher und warf seinen Umhang über sich und Dana. „Hast du dir schon den Zettel, den ich dir gegeben habe, durchgelesen?“ „Ähm... na ja... um ehrlich zu sein... “ „Also nicht... war ja klar. Ok, wenn wir draußen sind, kann ich das Wichtigste für dich zusammenfassen. Geht wahrscheinlich wesentlich schneller.“ „Ja, gut... Danke.“ Diese Worte auszusprechen, fühlte sich komisch an, aber seltsamerweise hatte Harry sie wirklich ernst gemeint. „Schon gut, vergiss es, das tu ich sowieso nur für mich.“ Dicht aneinander gedrückt, schlichen die zwei so unterschiedlichen Schüler durch das große Schloss. Es war gar nicht so leicht, die ganze Zeit über still zu sein, denn andauernd stießen die beiden aneinander und Harry war Draco schon das eine oder andere Mal auf die Füße getreten. Endlich hatten sie es geschafft und kaum, dass sie auf den Hogwartsländereien waren, schob sich Draco so schnell es ging den Umhang vom Körper. „Einmal und nie wieder!“ „Vergiss nicht, wir müssen so auch noch zurückkommen.“ „Wenn wir bis dahin noch leben, heißt das.“ „Wie optimistisch... echt super!“ „Nein, nur realistisch.“ Genervt schüttelte Harry den Kopf. „Wenn du so denkst, warum machst du das hier überhaupt.“ „Ist doch logisch, aus demselben Grund wie du. Es ist wahrscheinlich wesentlich besser tot zu sein, als weiter mit dir ein Zimmer zu teilen.“ „Idiot!“ „Schwachmat!“ Eine ganze Weile funkelten sich die beiden Rivalen böse an, doch dann gab Harry schlussendlich nach. „Wir haben abgemacht zusammen zuarbeiten, also sollten wir das jetzt auch tun, sonst bleibst du gezwungenermaßen noch länger ein Mädchen und ich werde dich nie mehr los!“ „Hast ja Recht. Grausame Vorstellung.“ Ohne ein weiters Wort mit einander zu wechseln, schritten Harry und Draco die letzten hundert Meter auf den Verbotenen Wald zu. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach. «Oh man, das kann ja was werden. Wenn ich bedenke, wie Malfoy in der ersten Klasse einfach schreiend davongelaufen ist, bin ich mir wirklich nicht sicher, ob wir es überleben werden. Hoffentlich hat er sich in der Zwischenzeit etwas gebessert.» «Verdammt! Potter ist doch wirklich nur ein Klotz am Bein, auch wenn ich zugeben muss, dass die Sache mit dem Tarnumhang schon ganz nützlich war... egal. Aber das Problem mit meinen Tagen ist wirklich nicht hilfreich. Ich könnte echt losschreien! Nie wieder werde ich sagen, dass es Mädchen leichter als Jungen haben...» Einige Schritte vor dem Wald blieb Draco wieder stehen und drehte sich zu dem Gryffindor um. „Also, pass auf Potter. Die Blume, die wir suchen, blüht nur in der Nacht, ihre Blütenfarbe ist gelb und sie wächst am Besten in feuchten, sumpfigen Gebieten, also eher in der Mitte des Waldes. Wenn du sie pflücken möchtest, musst du gut aufpassen, denn sie hat Dornen, die bei Berührung Gift absondern. Hast du die wichtigsten Punkte begriffen?“ „Ja, ich denke schon. Wir sollten uns endlich beeilen.“ In dem Augenblick, in dem Harry und Draco die ersten Bäume hinter sich ließen, brach absolute Finsternis über sie herein. Die Bäume verschluckten jegliches Licht und nur mit Mühe und Not konnte sie ihre Zauberstäbe in den Tiefen ihrer Roben finden. Die beiden Schüler sprachen gleichzeitig die Worte „Lumos“ und die Spitzen ihrer Zauberstäbe begannen zu glühen. Das Licht, welches sie spendeten, war allerdings nur schwach und wurde schon nach wenigen Metern Entfernung von der Dunkelheit verschluckt. Blätter und kleine Äste knirschten unter den Füßen der Jungen und der leise Wind, der durch die Zweige der Baumkronen rauschte, hörte sich wie ein weit entfernter Klagelaut an. Umso weiter sie in den Wald eindrangen, desto unbehaglicher wurde Harry und desto öfter dachte er daran, dass es wahrscheinlich sinnvoller gewesen wäre, diesen einen kleinen Monat zu warten. Natürlich versuchte er sich aber nichts anmerken zu lassen, schließlich wollte er vor Malfoy nicht wie ein Feigling dastehen. Hätte sich der Gryffindor nicht so darauf versteift, nichts von seiner Angst zu zeigen, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass es dem Mädchen neben ihm nicht wesentlich besser ging und dass auch sie sich sehr zusammenreißen musste, um nicht einfach umzudrehen. Obwohl Harry nun schon wirklich oft in diesem verfluchten Wald herumgeirrt war, war es diesmal ein ganz anders Gefühl als bisher. Sonst war er immer mit seinen besten Freunden hier gewesen, bei denen er wusste, er konnte sich blind auf sie verlassen. In diesem Fall allerdings, musste er seinem sonst größten Rivalen vertrauen und hoffen, dass der ihn, wenn es Probleme gab, nicht einfach alleine lassen würde. Genau dieselben Ängste beschlichen auch Draco. Selbst wenn niemand etwas davon wusste, waren er, Blaise und Pansy schon öfters hier herumgewandert und hatten so einige Abenteuer erlebt. Hätten sie gewusst, dass der jeweils andere dasselbe Problem hatte, wäre dem Slytherin sowie auch dem Gryffindor wahrscheinlich um einiges wohler zu Mute gewesen, doch sie waren beide so mit sich beschäftigt, dass es dafür gar keine Chance gab. °°°°°°°°°°°°°°° Hoffe euch hat es gefallen und ihr hinterlasst mir einen Kommi^^^ LG mara Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)