Es ist nicht leicht, ein Mädchen zu sein! von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 3: Einkaufen für Anfänger --------------------------------- Einkaufen für Anfänger Nur langsam erwachte Draco an diesem Morgen. Er wusste ganz genau, was ihm heute noch alles blühen würde und wollte es so lange wie möglich hinauszögern. Dem Jungen in seinem Nachbarbett erging es nicht anders. Kaum dass der Wecker geklingelt hatte, wurde er auch schon gegen die Wand geworfen. Harry hatte sich die Decke übers Gesicht gezogen und sich auf die andere Seite gedreht. Erst nach einer weiteren halben Stunde vollbrachte es der Malfoy-Erbe aus dem Bett zu kriechen. Er wusste, dass er wesentlich länger als Potter brauchen würde und wollte pünktlich um zehn fertig sein. (Die Zeit hatten sie gestern noch abgemacht.) Eine Weile später schaffte es dann auch der Gryffindor aufzustehen. Murrend zog er die Vorhänge in ihrem Zimmer auf und ließ es einmal durchlüften. In der Zwischenzeit war er in Rons Räumen verschwunden. Der Rotschopf hatte ihm gestern noch die Erlaubnis erteilt, sein Badezimmer benutzen zu dürfen, da er selbst ja schon im Unterricht saß. Endlich fertig, schaffte Harry es, nach unten in die große Halle zu gehen. Dort saßen Ginny, Hermine und Dana schon und frühstückten. Außer an ihren Plätzen war überall schon abgeräumt und ohne die vielen Schüler wirkte die Halle nochmals um einiges größer als sonst. Gähnend setzte sich der Grünäugige zu den drei Mädchen und begann sich langsam ein Marmeladenbrot zu schmieren. Hermine hatte nur eine Tasse Kaffee und las den Tagespropheten, Ginny aß ein paar Früchte und ein Brötchen und auf Danas Teller waren Speck und zwei Spiegeleier. Nach dem Frühstück machte sich die kleine Gruppe auf, um endlich loszukommen. Da sie die Sachen, die sie brauchten, nicht in Hogsmead fanden und in die nächste Zaubererstadt mussten, wurde ihnen erlaubt die Besen zu nehmen. Eigentlich war das ja eine tolle Mitteilung, nur leider war Draco in seinem ganzen Leben noch nie mit einem Rock geflogen. Dazu musste er den Damensitz benutzen, welchen er schon so viele Male bei seiner Mutter gesehen hatte. Das einzige, kleine Problem war jetzt nur noch, dass es wesentlich leichter ausgesehen hatte, als es in Wirklichkeit war. Kaum das Draco sich seitlich auf den Besen geschwungen hatte und los fliegen wollte, wäre er auf der anderen Seite beinahe rittlings herunter gefallen. Panisch klammerte er sich an den Stiel und gab eine alles andere als grazile Figur ab. Gott sei Dank, waren Granger und Weasley vor ihm und konnten das Missgeschick nicht mitverfolgen. Nur der Held der Zaubererwelt hatte das Ereignis live miterlebt und konnte nur sehr schwer ein lautes Lachen unterdrücken. Stattdessen drehte er sich extra so, dass er Draco ins Gesicht schauen konnte und lächelte ihn triumphierend an. Jetzt stand es endlich wieder 1:1, also unentschieden. Nur mit viel Mühe und ziemlich wackelig schaffte der Slytherin es dann auf dem Besen zu bleiben und den anderen mehr schlecht als recht zu folgen. Jedes mal, wenn er erneut fast abgerutscht wäre, verfluchte er Potter und seine Inkompetenz in Hinsicht Zaubertränke. Zum Glück dauerte der Flug gerade mal knappe 20 Minuten und schnell hatte Draco wieder festen Boden unter den Füßen. Der Ansporn sich so schnell wie möglich wieder zurück zu verwandeln, war wieder erheblich gestiegen, denn der junge Malfoy war sich sicher, so niemals Quidditch spielen zu können. Als der Slytherin langsam mit wackligen Beinen von seinem Besen glitt, grinste ihn der Schwarzhaarige immer noch fies an. „Na Malfoy, Höhenangst?“ flüsterte er, nur für den Grauäugigen hörbar. „Wart’s nur ab Potter, das kriegst du noch zurück!“ Zischte der erbost. Weder Hermine noch Ginny hatten etwas von dem Wortwechsel mitbekommen. Erst jetzt drehten sie sich zu den beiden um und lächelten. „Komm, Dana ich zeig dir alles.“ Bot Ginny freundlich an. Sie war die einzige von den Gryffindors, die schon öfter hier gewesen war, da Harry und Hermine ja bei Muggeln aufgewachsen waren. Draco dagegen kannte die Stadt eigentlich schon auswendig, durfte sich dies aber natürlich nicht anmerken lassen und versuchte so interessiert wie möglich zu wirken. Eigentlich hörte er Ginny gar nicht richtig zu. Erst als sie und Hermine ihn in einen Laden schleppen wollten, der von außen sehr weiblich aussah, schreckte er aus seinen Gedanken. „Was wollen wir denn da?“ Gott sei Dank hatten die Mädchen die Panik in Dracos Stimme nicht mitbekommen. „Hier kaufen wir erstmal ganz normale Sachen für dich. Hosen, T-Shirts, Röcke etc... Unterwäsche und den Rest holen wir woanders.“ Harry stand neben dem knallroten Jungen im Mädchenkörper und konnte sich gerade noch das Lachen verkneifen. «Geschieht dieser kleinen Ratte recht!!!» Doch das Grinsen verging ihm schnell wieder als Hermine seine Handgelenk packte und ihn mit rein zerrte. Er hatte gehofft draußen warten zu können, doch die beiden Gryffindormädchen waren unerbittlich. „Wenn du schon freibekommen hast, dann musst du gefälligst auch anschauen, was wir kaufen wollen.“ Nun war es wieder an Draco gemein zu lächeln. Zwar war es ihm in dem Laden auch ziemlich unbehaglich, aber er wirkte nicht halb so fehl am Platz wie der Held der Zaubererwelt, denn der war der einzige Junge weit und breit. Die ganzen Frauen sahen ihn schmunzelnd an. Sie konnten sich gut vorstellen, was er hier machen sollte und er tat ihnen irgendwie ja schon ein bisschen leid. Während Harry sich noch selbst bemitleidete, hatten die beiden Mädchen Draco schon geschnappt und suchten nach neuen Anziehsachen in seiner Größe. „Du hast echt eine tolle Figur, weißt du das eigentlich?“ schwärmte Ginny. «Soll ich das als Kompliment auffassen oder weil es ein Gryffindor gesagt hat, doch eher als Beleidigung?» Doch bevor sich der Blonde entscheiden konnte, sprach nun auch Hermine. „Es stimmt Dana. Du bist echt super schlank und dann auch noch eine so schöne Oberweite!“ Der eigentliche Slytherin wurde schon wieder knallrot (ich glaub, das wird jetzt zu seiner generellen Hautfarbe^^) und stotterte ein unsicheres „Danke“. Was hätte er auch sonst sagen können? Nun stand er da und wusste nicht, wonach er eigentlich suchen sollte, aber das war auch nicht weiter notwendig, denn Mine und Ginny hatten die Sache schon längst in die Hand genommen. Immer wieder zogen sie etwas Neues aus einem der Regale und hielten es vor Draco hin. Wenn sie der Meinung waren, dass es ihm stand (und das war meistens der Fall) drückten sie es Harry in die Hand. Der war nach wenigen Minuten schon völlig überladen und ließ sich, jetzt schon erschöpft, auf einen Stuhl sinken. Da hätte jetzt auch gerne die Blondine gesessen, doch leider wurde die von den beiden Gryffindormädchen in Beschlag genommen. Innerlich verfluchte Draco seinen Paten für diese bescheuerte Idee. « Da wäre ich doch lieber nackt in der Schule herumgelaufen, als noch den ganzen Tag mit diesen drei minderbemittelten, spastisch veranlagten, hohlköpfigen…» leider musste der Slytherin seine Schimpftirade für einen kurzen Augenblick unterbrechen, da Ginny ihm einige der Sachen in die Hand drückte und in die nächste Umkleidekabine schob. „Das solltest du zuerst anprobieren, das wird dir garantiert super stehen.“ Leicht nickte der Malfoy-Erbe, er hatte ja auch keine andere Wahl. Seine Maske, die nun zum lieben Mädchen umfunktioniert worden war, saß perfekt. Zumindest bis zu dem Augenblick, als das rothaarige Mädchen den Vorhang zuzog und ihn alleine ließ. Genau in diesem Moment verwandelte sich das selbstsichere Lächeln in einen Ausdruck blanken Entsetzens. « Wie soll ich das bitte anziehen?!?» In der Hand hielt die blonde Schönheit eine Art hellblaues Schnürtop, ein Paar Ballerinas und eine sehr enge schwarze Jeans. Die Hose und die Schuhe waren ja nun wirklich nicht das Problem, sondern das Oberteil. Irgendwie musste er es über den Kopf ziehen, das war ihm schon klar, aber wie ging es weiter? An den Seiten waren Schnüre, ebenso vor der Brust. Die Ärmel waren auch ganz komisch gemacht und zwar waren sie nicht ganz zu, sondern hatten noch zwei Löcher an den Seiten. Vorsichtig versuchte der eigentliche Junge hineinzuschlüpfen, ohne sich in den Schnüren zu verheddern. Nach dem dritten Anlauf hatte er es dann auch endlich geschafft. Dabei hatte er sich die ganze Zeit im Spiegel anschauen müssen und hätte selbst beinahe einen Schlag bekommen, denn sein Rumgehampel sah alles andere als Malfoy-like aus. Nach dem das erste Hindernis dann endlich überwunden war, kamen die einzelnen Schnüre dran. Diese waren nämlich teilweise noch gar nicht richtig eingefädelt und stramm gezogen. Gute fünf Minuten hantierte der Slytherin mit ihnen herum, bis er es endlich geschafft hatte, alles so zu verknoten, dass er eine einigermaßen ansehnliche Gestalt abgab. «Oh, Gott und das war erst der Anfang.» Nachdem er dann auch die enge Hose und die schwarzen Schuhe anhatte, wagte er es endlich nach draußen zu treten. Mal wieder hatte er tierisches Glück, da die beiden Mädchen in ein Gespräch vertieft waren und darum gar nicht gemerkt hatten, wie lange der Grauäugige gebraucht hatte. Nur Harry hatte auf die Uhr geschaut und wollte seinem Rivalen gerade ein neues, böses Lächeln zuwerfen, als ihm das auch schon vom Gesicht gewischt wurde. «Verdammt, schaut die geil aus!» Im selben Moment, in dem die Gedanken sein Bewusstsein erreichten, hätte er sich dafür auch schon ohrfeigen können. Aber was sollte er machen? Das Schnürtop ließ den zarten Körper noch dünner und geschmeidiger wirken, nur der Busen wurde, da die Bänder sehr stramm gezogen waren, deutlich hervorgehoben. Was aber in keiner Weise schlecht aussah. Unsicher betrachtete sich der Blonde im Spiegel. «So schlecht schaut das ja zum Glück gar nicht aus» Lange konnte er seinen Gedanken allerdings nicht nachhängen, denn in dem Augenblick, in dem Hermine ihn gesehen hatte, stieß sie einen leisen entzückten Aufschrei aus. „Dana, du schaust ja so süß aus!“ Nun war die Aufmerksamkeit des ganzen Ladens auf sie gerichtet und am liebsten hätte der Slytherin das Mädchen erschlagen. Stattdessen erschien ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen und er antwortete, gespielt dankbar: „Ach wirklich? Findest du echt?“ „Natürlich!“ Mischte sich nun eine der Verkäuferinnen ein. „Das steht dir wirklich außerordentlich gut.“ „So und jetzt probierst du am Besten das hier an!“ Mit diesen Worten drückte Ginny Draco einen weißen etwas längeren Rock, eine slytheringrüne Bluse und halboffene Schuhe mit ziemlichem Absatz in die Arme. Letzteres hatte der Grauäugige noch gar nicht richtig bemerkt. Er war nur heilfroh, dass das Oberteil leicht anzuziehen und der Rock nicht so kurz war. Nach dem er alles an hatte, betrachtete Draco sich im Kabinenspiegel. Dieser Aufzug gefiel ihm besonders gut, was vielleicht auch an der Farbe der Bluse lag. Er stand zwar etwas wacklig, aber das bemerkte er kaum. Erst als er den Vorhang auf zog und raus gehen wollte, um es den beiden Mädchen zu präsentieren, knickte er zur Seite ab, stolperte etwa zwei Meter und fiel Harry direkt in die Arme. Der war im ersten Augenblick ziemlich erschrocken, doch als er dann merkte, dass sich der Blonde panisch an ihn klammerte, weil er es nicht schaffte mit diesen Schuhen aufzustehen, breitete sich ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Ach, wie süß! Du hast also doch Höhenangst, Malfoy.“ „Potter, ich bring dich um!“ Zischte ein rot angelaufener Draco, konnte allerdings nichts tun, da er ziemlich hilflos in der Luft hing. (Die rote Farbe bestand jetzt aber im Übrigen aus einem Drittel Scham und Zweidritteln Wut.) Doch in diesem Augenblick waren auch schon eine besorgt dreinblickende Hermine und eine etwas blasse Ginny bei den zwei Rivalen. „Dana, ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragten sie fast zeitgleich. „Ja, natürlich, geht schon.“ Draco war das Ganze mehr als peinlich. Er war ein Malfoy, Mädchenkörper hin oder her und ein Malfoy machte in allem was er tat eine gute Figur. Leider war er aber selbst schuld, denn genau wie das Besenfliegen, hatte er diese Killerschuhe einfach völlig unterschätzt. Sauer starrte er auf die beiden Mordinstrumente. «Wenn ich euch kaufen sollte, dann gnade euch Gott! Ihr habt wohl keine Ahnung, an wessen Füßen ihr sitzt! Was fällt euch ein, mich stolpern zu lassen? »Bei diesem Gedanken warf der Slytherin den Schuhen noch einen vernichtenden Blick zu. „Bist du noch nie auf Absätzen gelaufen?“ Etwas ratlos und durch die Frage ziemlich überrumpelt überlegte der Grauäugige, was er jetzt antworten sollte. Schließlich war er ein 16 jähriges Mädchen und immer noch nicht auf Absätzen gelaufen zu sein, war schon irgendwie komisch. Vor allem wenn man die Weiber in seiner Schule betrachtete. Nebenbei bemerkt, stand er sowieso nicht auf irgendeins dieser kreischenden, quietschenden Lästermäuler, sonder war bekennender Homo. Na ja, so mehr oder weniger, denn außer sich selbst hatte er es noch niemandem eingestanden. Gut, Severus konnte es sich wahrscheinlich denken, aber sonst wusste er wirklich niemanden, denn gerade bei seiner Familie wäre er schon lange nicht mehr am Leben. Aber egal, eine Ausrede musste her und zwar schnell! „Na ja… also wisst ihr. Unsere Schule ist ziemlich konservativ, da ist so etwas leider nicht erlaubt.“ „Ach so. Da mach dir mal keine Sorgen. Das bringen wir dir schon noch bei.“, meinte Ginny selbstsicher. „Genau, ich weiß gar nicht, ob du es mitbekommen hast, aber so gegen Mitte des Jahres gibt es einen Winterball an der Schule und da die Proben fürs Tanzen von unseren Unterrichtsstunden abgehen, ist das Mitmachen Pflicht. Bis dahin wirst du das schon können.“ Gleichzeitig stöhnten Harry und Draco innerlich auf. Dray betete, bis dahin von dem Zauber erlöst zu sein, denn in einem Kleid zu tanzen war nicht so sein Ding. Schwul sein hat nämlich nichts mit so etwas zu tun!!! Harry hingegen hoffte einfach nur, dass ihn vorher ein Blitz erschlagen würde oder vielleicht hatte Voldemort ein Einsehen und befreite ihn rechtzeitig von seinem Leid. Es gab nichts Schlimmeres als Tanzen, da würde er sogar lieber einen ganzen Tag mit Professor Snape Zaubertränke brauen und sogar trinken, wenn es sein müsste. Als nächstes musste Draco eine Reihe von Sachen anprobieren, die alle eigentlich ziemlich bequem und leicht anzuziehen waren. Zum Schluss war noch ein schwarzes Sommerkleid dabei. Es gefiel dem Jungen auf Anhieb, da es wirklich sehr edel aussah, aber trotzdem schlicht genug war, um auch in der Schule angezogen werden zu können. Endlich kamen die vier aus dem Laden heraus. Da nichts interessantes mehr passiert war, wäre Harry beinahe eingeschlafen und nun durfte er als einziger Junge alle Tüten schleppen. Sonst hätten sie ihn ja nicht mitnehmen müssen, war Hermines Antwort auf sein Genörgel gewesen. Am liebsten hätte er ihr jetzt gesagt, dass er nie mit wollte, doch dann hätte er sich und Draco verraten. Die nächste Haltestation war vor einem Kosmetik- und Dessousladen. Bevor Draco alias Dana überhaupt die Chance bekam sich zu weigern, wurde er auch schon von Ginny an der Hand genommen und in den Laden gezogen. Harry trottete den Zweien nur langsam nach und wurde dabei von Mine im Auge behalten, damit er sich nicht einfach abseilen konnte. Der Schwarzhaarige versuchte einfach zu verdrängen, wo er sich hier befand, doch das war wesentlich leichter gesagt als getan, denn egal in welche Richtung er sah, überall hing Reizwäsche. In diesem Augenblick kam Ginny auf ihn zu. „Harry, also ich denke hier reicht es, wenn du schaust, welcher Lidschatten und so Dana stehen würde. Überlass den Rest in diesem Laden einfach uns, ich denke nicht, dass Dana möchte, das du dir ihre Unterwäsche anschaust.“ Das Gryffindormädchen war alles andere als zurückhaltend und während sie noch ziemlich laut sprach, schoss die Röte nur so in Harrys Gesicht. Aber auch Draco sah nicht besser aus. Alleine bei der Vorstellung, das tragen zu müssen, was Potter mochte, wurde ihm übel. Weil der Blonde inzwischen die Blicke der Leute spürte, schnappte er einfach die Hand von Hermine und zog sie etwas zur Seite. Jetzt musste er seine ganze Courage zusammen nehmen und begann etwas verlegen zu sprechen. „Ähm…na ja….also was würdest du mir denn…empfehlen, wegen den BHs und so?“ «Man Draco, du Idiot! Ein Malfoy stottert nicht!» Doch bevor sich der Grauäugige innerlich noch selbst erschlagen konnte, hatte Hermine ihn bei der Hand genommen. „Warte, ich glaube, ich weiß ganz genau, was dir stehen könnte. Geh schon mal in die Umkleidekabine und wir bringen dir dann ein paar Teile.“ Draco tat wie ihm geheißen. Mal wieder hatte er sowieso keine andere Wahl. Kurze Zeit später kamen Hermine und Ginny und brachten ihm einige schöne Modelle. Dass der sportliche Mädchenkörper in jedem Einzelnen einfach super aussah, muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden. Harry erwischte sich sogar zwei Mal, als er schon wieder Mines und Ginnys entzückte Laute hörte, dabei, es schade zu finden, Draco nicht so zusehen. Zugegeben hätte er das natürlich niemals und innerlich hätte er sich und Malfoy für diese Gedanken am liebsten den Tod gewünscht. Schlussendlich kaufte der eigentliche Slytherin einen weißen Rüschen-BH, einen schwarzen schlichten und noch einen hell und dunkel braun gestreiften. Passend dazu natürlich auch untenherum alles. Als nächstes kam das ganze Schminkzeug dran. Das bisschen, das Draco bis dahin benutzt hat, hatte er von Severus bekommen. Dieser hatte es vor einiger Zeit mal so einer kleinen, vorlauten Ravenclawschülerin abgenommen, weil die gemeint hatte, sich in seinem Unterricht schminken zu müssen. (fataler Fehler!) Die beiden Gryffindormädchen schnappten sich ein paar Farben, die zusammen gut aussehen könnten und probierten an Dana einfach mal ein bisschen herum. Als erstes mischten sie ein helles Grün mit etwas Silber für die Augen, was diese richtig zum leuchten brachte, aber auch blau stand ihr toll. Für die Lippen suchten sie auch eher hellere Farben, wie ein schönes Rosa. So ging das noch etwa eine und eine halb Stunden, bis die Mädchen endlich Schminke, Parfüm, Rasierapparat und viele weiter Kleinigkeiten besorgt hatten und mit ihrem Einkauf zufrieden waren. Draco lag inzwischen förmlich auf dem Stuhl, auf dem er vorher Platz genommen hatte und war mit seinen Nerven sichtlich am Ende. Wenn er noch länger dem Geschnatter der beiden Gryffindors zuhören müsste, das war ihm klar, würde er verrückt werden. Nach Hogwarts zurück! Das war das Einzige, was er jetzt wollte und auch Harry teilte diesen Wunsch. Während der ganzen Zeit hatte er neben Draco sitzen müssen und immer wieder einen positiven Kommentar abgegeben, um Hermine und Ginny zufrieden zustellen. Er hoffte zutiefst, dass die beiden Mädchen jetzt endlich fertig mit ihrem Einkaufsrausch waren. „Ich glaube wir haben jetzt alles, oder?“ „Ich denke auch, Ginny. Und Dana, bist du mit den Einkäufen zufrieden?“ „Hä…ähm, sicher, natürlich. Alles perfekt.“ „Dann ist ja gut. Das hat heute doch richtig Spaß gemacht. So etwas sollten wir unbedingt wiederholen. Findest du nicht auch?“ Nur mit Mühe konnte der Slytherin seine aufkommende Panik unterdrücken « In meinem ganzen Leben nie wieder!!!!» Doch seine verbale Antwort fiel natürlich anders aus: „Sicher machen wir das mal wieder, es war heute wirklich super schön mit euch Dreien. Tausend Dank, dass ihr mich begleitet habt.“ Harry konnte ein kleines, müdes Schmunzeln nicht unterdrücken. Es war ihm ein Rätsel, wie der Grauäugige so lügen konnte, doch er beneidete ihn um diese Gabe. „Also, wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir uns doch eigentlich trotzdem noch ein paar Ohrringe und Ketten für Dana anschauen, oder?“ „Stimmt, auf jeden Fall Mine und ähm…vielleicht noch ein Friseurbesuch? Dana wie viel Geld hast du denn noch.“ Draco sammelte einen Moment all seinen Mut zusammen. Statt der Antwort, die er den beiden Mädchen jetzt gab, hätte er lieber Suizid begangen, aber alles sollte ja authentisch herüber kommen. Also lächelte er und sagte mit einem leichten Achselzucken: „Das Geld spielt keine Rolle. Mein Dad zahlt alles und ich hab noch genug dabei.“ „Super! Also nach dem Schmuck noch zum Friseur. Mal schauen, ob uns dann noch etwas einfällt.“ Strahlend nahm Ginny den etwas angewidert dreinschauenden Draco bei der Hand und zog ihn mit sich. Harry konnte seinen Ohren nicht trauen. «Sag mal, hat der sie nicht mehr alle? Verdammt, ich halt das nicht mehr länger aus.» Doch natürlich wurde der Grünäugige nicht einmal nach seiner Meinung gefragt und wäre er nicht schnell aus seinem Stuhl aufgestanden und den anderen, die den Laden gerade verlassen hatten, hinterher geeilt, hätten sie ihn wahrscheinlich sogar vergessen. Während die drei Mädchen die Straßen der Stadt entlang schlenderten, fiel Draco plötzlich siedendheiß ein, dass er ja noch gar keine Ohrlöcher hatte. Obwohl er ganz genau wusste, was die beiden Gänse vor ihm als nächstes machen würden, versuchte er es zu verdrängen. Dies gelang aber eigentlich überhaupt nicht und der Grauäugige musste schwer schlucken. Als sie dann den Juwelier erreicht hatten, brauchte Draco seine ganze Überwindungskraft um die nächsten drei weiteren Schritte zu tun und den Laden zu betreten. Innerlich betete er noch, dass es einfach nicht auffallen würde und sie ohne nachzusehen, irgendwelche Ohrringe kaufen würden, die ihnen gefielen. Doch dieser Wunsch blieb dem Blondschopf leider verwehrt. „Dana, zeig mal, hast du heute eigentlich Ohrringe drin?“ «Merlin muss mich wirklich hassen.» Niedergeschlagen strich Draco sein platinblondes Haar etwas zurück und entblößte die unberührten Ohren. „Oh, warum hast du denn nicht gesagt, dass du gar keine Löcher hast?“ „Um ehrlich zu sein, hab ich es total vergessen.“ Verlegen kratzte sich die Blondine am Hinterkopf und Harry lies ein leises Lachen ertönen. Sofort war die Aufmerksamkeit, der beiden Mädchen auf ihn gerichtet. „Halt du dich da raus, Harry!“ „Genau, Ginny hat recht. Da drüben ist ein Stuhl, setzt dich hin und warte einfach, ok?“ Genervt schlurfte der Junge in die andere Ecke zu dem kleinen Klappstuhl. Nicht einmal dieses bisschen Spaß konnten sie ihm gönnen, echt typisch. Trotzdem verschwand das Grinsen nicht von seinem Gesicht. Wäre er an Malfoys Stelle, würde er sich wahrscheinlich vor Scham in ein Mäuseloch verkriechen wollen. In der Zwischenzeit trat Draco nervös von einem Bein auf das andere. Er wusste nicht, wie er sich hier wieder heraus reden konnte, aber einen Versuch musste er wenigstens wagen. Doch gerade, als der Blondschopf anfangen wollte zu sprechen, kam die Verkäuferin aus dem hinteren Teil des Ladens. „Na, kann ich euch irgendwie helfen?“, begrüßte sie die kleine Gruppe freundlich. Draco wollte gerade dankend ablehnen, doch das vorlaute rothaarige Mädchen kam ihm zuvor. „Ja, unsere Freundin hier wollte sich Ohrlöcher stechen lassen.“ Es war dem Slytherin egal, wie lieb die kleine Weasley strahlte, er hatte nur den Wunsch sie zu erwürgen, doch dazu sollte es nicht kommen. „Oh, das ist kein Problem. Na meine Liebe, komm mal her und setzt dich hier auf den Stuhl.“ Mit leichter Gewalt schob die junge Verkäuferin den Grauäugigen, der eigentlich protestieren wollte, in Richtung des Stuhls und drückte ihn nach unten. „Ich weiß, dass du jetzt sicher etwas Angst hast, aber du musst dir überhaupt keine Sorgen machen, es tut kein bisschen weh. Hier schau mal, diese Ohrringe stehen dir sicher gut. Ich werde sie dir gleich einschießen.“ Warum beruhigten Draco diese Worte nur so überhaupt nicht? Panisch blickte er zu Harry herüber, doch der grinste ihn immer noch breit an. „Hey Dana, du musst dich einfach entspannen, du spürst so gut wie nichts.“ Versuchte Hermine ihre neue „Freundin“ zu beruhigen. Fast hätte es auch geklappt. Doch in diesem Augenblick, kam die Verkäuferin mit der „Pistole“ zurück. „Das hier ist ein Muggelgerät, um die Ohrlöcher rein zu schießen. Hierfür nehmen wir keine Zauberei, weil das Gerät einfach viel präziser ist.“ Draco schluckte schwer, während die Frau ihm Punkte an die Ohren malte um herauszufinden, wo sie am besten aussahen. Wie sollte er das nur überleben? „Also, du atmest jetzt am Besten einfach kräftig durch, dann geht es dir gleich besser.“ Dray tat wie ihm vorgeschlagen wurde, und im selben Augenblick hörte er einen lauten Knall an seinem rechten Ohr. Es hatte wirklich nicht sonderlich wehgetan, aber der Schuss hatte ihn zu Tode erschreckt. Jegliche Farbe war aus seinem sowieso schon blassen Gesicht gewichen. Genau dasselbe passierte noch einmal auf der anderen Seite und obwohl er vorbereitet gewesen war, erschrak es sich erneut. „Alles in Ordnung mit dir?“ Ginny musterte Dana besorgt. „Du siehst ja richtig fertig aus.“ „Oh, mach dir keine Sorgen um deine Freundin, diese Art von Reaktion ist ganz normal und wird auch gleich wieder vorbei sein. Aber möchtest du vielleicht einen Schluck Wasser, mein Kind.“ Draco nickte stumm, seine Ohren pochten und er konnte immer noch nicht glauben, dass er das mitgemacht hatte. Den kleinen Becher, der ihm gereicht wurde, hatte er in einem Zug ausgetrunken. Als es ihm einigermaßen besser ging, kauften sie noch einige Paar hübsche Ohrringe, die fast ausschließlich von den beiden Gryffindormädchen ausgesucht wurden. Seltsamerweise hatte Draco aber gegen keines der Paare etwas einzuwenden und langsam begann ihm der Geschmack der Zwei zu gefallen. Allerdings hätte er das natürlich niemals zugegeben. Danach verließen sie den Laden endlich. „So und was machen wir jetzt?“ Die rothaarige Gryffindor war in ihrem Eifer kaum zu bremsen und für einen kurzen Augenblick musste Draco innerlich schmunzeln. Hätten die Zwei gewusst, wer er war, hätten sie das Ganze hier nie gemacht und trotzdem fand er es irgendwie richtig nett von ihnen. In seinem Haus gab es so etwas eigentlich gar nicht. Die einzigen beiden, mit denen er etwas in dieser Richtung vielleicht machen konnte, waren Pansy und Blaise. „Dana…? Alles in Ordnung?“ Die Stimme von Hermine schreckte den Grauäugigen aus seinen Gedanken. „Ähm...ja klar. Was ist denn?“ „Wir haben gefragt, ob du jetzt noch Lust hast zum Friseur zu gehen.“! Die Antwort fiel dem Slytherin gar nicht so schwer, wie er gedacht hätte. Langsam begann ihm der Tag Spaß zu machen und wesentlich anstrengender konnte es sowieso nicht mehr werden. Also gewann seine weibliche Seite und mit einem Nicken sowie einem breiten Grinsen bejahte er die Frage. Harry, der darauf hin nur aufstöhnte, wurde mit bösen Blicken seitens Hermine beworfen. „Jetzt stell dich nicht so an. Du hast eigentlich auch einen Haarschnitt nötig.“ Murrend ging der einzige richtige Junge einige Schritte hinter den Mädchen her. Er trug immer noch fast alle Einkaufstüten und langsam wurden sie wirklich schwer. «Oh man, hoffentlich sind sie nach dem Friseur endlich fertig!» Der arme, schwarzhaarige Gryffindor musste geschlagene 3 Stunden zusehen, wie den Mädchen die Haare geschnitten wurden, und wie sie Strähnchen bekamen. Er konnte es selbst nicht glauben, aber aus lauter Langeweile und Frustration nahm er sich sogar eines dieser Modemagazine, die überall lagen und blätterte lustlos in ihm herum. Die Mädchen dagegen hatten ihren Spaß. Draco konnte es nicht glauben, aber er hatte sich einfach darauf eingelassen und fand es nicht einmal schlimm. Obwohl es auch ihm plötzlich gefiel, betete der Slytherin innerlich, dass dieses Verhalten nur durch seine weiblichen Hormone verursacht wurde. Dann waren sie fertig. Harry dankte Gott sicher einige Male für dessen Einsehen. Doch als er den Preis hörte, den die Drei zahlen mussten, fiel er aus allen Wolken. «Wie kann das nur so verdammt teuer sein? Ich sehe nicht einmal einen großen Unterschied» Natürlich tat er den Teufel und sagte seine Meinung dazu. Stattdessen beteuerte er Hermine und Ginny mehrere Male, wie anders und besser sie jetzt aussehen würden. Es schien zu wirken. Harry konnte seinen Ohren nicht trauen, als er Hermines Stimme vernahm. „Ich glaube langsam sollten wir wieder zur Schule zurück, sonst machen sich die Anderen noch Sorgen.“ Bei diesem Satz war auch ein gewisser Blondschopf überglücklich. Am Ende war es zwar schön gewesen, aber Draco war einfach hundemüde und wollte so schnell wie möglich in sein und Potters Zimmer. °°° Endlich hatten es die beiden Jungen geschafft. Völlig erschöpft lagen sie am Abend auf ihren Betten und Harry schwor sich innerlich, nie wieder bei so etwas mitzumachen. Es hätte keinen Unterricht gegeben, für den es sich gelohnt hätte diesen Shopping-Terror durchzustehen. Draco stand der Sache dagegen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Auf der einen Seite war, seiner Meinung nach, vor allem der Anfang eine absolute Katastrophe gewesen. Auf der anderen Seite hatte ihm der entspannende Schluss ganz gut gefallen und so lange er ein Mädchen war, konnte er sich sehr wohl noch so einen Tag vorstellen. Jetzt wusste er ja was auf ihn zukommen würde. Dieser Gedanke erschreckte ihn allerdings ziemlich. «Ich glaub bald werde ich wirklich ganz zum Mädchen…Verdammt, ich werde noch verrückt!!!» Still raufte er sich noch einmal die Haare und drehte sich dann zur Seite. Es dauerte nicht lange und die zwei Schüler waren von ihrem Dämmerzustand in einen erholsamen Schlaf geglitten. Jetzt konnte Draco sich noch entspannen, er wusste ja auch noch nicht, was ihm noch alles bevor stand. °°°°°°°°° Hoffe es hat euch einigermaßen gefallen^^ Würde mich über Kommis freuen!!!! Bye Mara Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)