Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 182: Das Glücksprinzip ------------------------------ Samstag! Hach, was war die letzte Folge Supernatural schön! Was ein Hochgenuss, welch ein Augenschmaus – und KEINER hat geweint. Mehr sag ich dazu nicht, als dass ich mich endlich mal wieder ganz herrlich amüsiert habe mit den Herren Winchester, und dass es auch wirklich an der Zeit war, dass das passierte. So, kommen wir nun also zu der anderen tollen Serie, die ich kürzlich entdeckt habe, und die mir ebenfalls enorme Freude bereitet: Leverage Wer Robin Hood und das A-Team mag, wird Leverage lieben, besonders, weil ein ganz bestimmter Herr dort eine Hauptrolle inne hat: Christian Kane. Wem das nichts sagt: Christian Kane ist Jensens bester … also … äh … neben Jared … Jensens bester Freund, er singt außerdem ganz fabelhaft, und in dieser Serie … GANZ großes Kino, liebe Freunde! IST das gut! Ich habe verboten viel Spaß mit dem Mann, was hauptsächlich wohl daran liegt, dass seine Haare … sehr … voluminös sind, er zwar klein aber trotzdem … BOMBASTISCH ist, und … ähm … hab ich seine Haare erwähnt? Nee, im Ernst jetzt, Chris ist ganz, ganz toll, seine Rolle ist der Bringer schlechthin, und dann spielt da ja auch noch der böse Jake mit. Ihr erinnert euch doch an den bösen Jake, der Sam Ende der zweiten Staffel Supernatural so böse hinterrücks erstochen hat? Der spielt da auch mit. Und er ist auch ganz, ganz … Ich liebe diese Serie. Mehr sag ich nicht dazu. moko-chan „Unseren ersten gemeinsamen Abend in ner Bar nach diesem ganzen Chaos hab ich mir irgendwie anders vorgestellt.“ Dean streckte behaglich die Beine von sich, hob seine Bierflasche an seine Lippen und nahm einen genüsslichen Zug. Matt, der ihm am Tisch gegenüber saß, grinste ihm freundlich zu, zog dabei seine Freundin Isabel mit dem Arm, den er um sie gelegt hatte, dichter an sich heran, und gab vor, keine Ahnung zu haben, wovon Dean sprach. Das Gejammer aus Richtung der Bühne, wo eine dürre kleine Rothaarige ohne Sinn für Melodie und Takt die Streisand vergewaltigte, schien er komplett auszublenden – aber über diese Fähigkeit musste man wohl verfügen, wenn man wie er täglich in einer Karaoke-Bar arbeitete und auf dem besten Weg war, leitender Geschäftsführer zu werden. Dean war geneigt, sich taub zu stellen, solange Isabel ihn weiter so großzügig mit Freibier versorgte, und Sam hatte ohnehin einen eher fragwürdigen Musikgeschmack, also war alles in bester Ordnung. Matt hatte seiner Herzallerliebsten offenbar alles von der Rettungsaktion erzählt, an der er beteiligt gewesen war – der Bengel konnte einfach keine Geheimnisse vor seiner Freundin haben – und Isabel hatte überraschend gelassen reagiert. Sie wusste schließlich darüber Bescheid, dass ihr Freund von einem Dämon besessen gewesen war, bevor sie sich getroffen hatten, und jetzt schien sie das Übernatürliche als einigermaßen selbstverständlichen Teil seines Lebens hinzunehmen. Sie schmollte sogar ein wenig, dass Matt sie nicht hatte mitnehmen wollen, um sie mithelfen zu lassen, aber Matts anhaltende Beteuerungen, dass er sie nur hatte beschützen wollen, hätten sogar einen Stein erweicht, also gab sie sich damit zufrieden, Sam und Dean nach Herzenslust auszufragen und ab und an anzumerken, welch unheiliges Vergnügen ihre Freundinnen Tine und Anja daraus gezogen hatten, die Wunden der beiden jungen Männer zu versorgen. „Die Zwei“, sagte Isabel soeben trocken, „sind absolut unmöglich. Mo nimmt die ganze Sache mit Humor, aber Anjas Freund Jon ist tatsächlich ein wenig beleidigt, weil er, ich zitiere ‚nicht halb so schöne Hände hat wie Sam’ …“ Sam wurde reichlich rot, als er das hörte, und Dean grinste Isabel anerkennend zu. „Ich versteh das“, bemerkte er mit ein wenig schlüpfrigem Unterton, „Sam hat wirklich fabelhafte Hände … und so große noch dazu! Und du weißt ja, was man über Männer mit großen -“ Dean unterbrach sich, als Sam ihm mit seiner fabelhaft großen Hand in die Seite boxte und biss sich grinsend auf die Unterlippe. Isabel verkniff sich ein Kichern, besonders, als Matt sie aus großen blauen Augen fragend anblinzelte, kündigte an, noch eine Runde Bier für die Herren – sie selbst bevorzugte Whiskey – zu holen, und stand vom Tisch auf. Sie war kaum zwei Schritte entfernt, als Matt sich verschwörerisch zu Dean über den Tisch beugte und plötzlich eine furchtbar wichtige Miene machte. „Ich … Ich hab ihr einen Ring gekauft“, eröffnete er dem verblüfften Dean aufgeregt. „Meinst du – meinst du, sie wird … ja sagen?“ Dean, der eben einen Schluck Bier genommen hatte, verschluckte sich prompt, und Matt klopfte ihm besorgt auf den Rücken. „Natürlich wird sie ja sagen!“, ereiferte sich Dean, nachdem er wieder zu Atem gekommen war, und Matt strahlte ihn prompt an. „Ja?“ „Ja!“ Dean sprach mit Überzeugung. Er hatte genug von Matt und Isabel gesehen, um zu wissen, wie … also … wie … widerlich putzig sie zusammen waren, und er persönlich hegte keinen Zweifel, dass sie ein ganz bezauberndes Ehepaar abgeben würden. „Dann frag ich sie heute Nacht!“, verkündete Matt mit glückseligem Unterton, und Dean zog es vor, nicht weiter darauf einzugehen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der absurden Vorstellung, in Kürze Einladungen zur „Hochzeit seines besten Freundes“ zu erhalten und somit bereits an der zweiten Hochzeit in seinem Leben teilzunehmen. Sam hatte natürlich gehört, was Matt zu Dean gesagt hatte, sein Gesicht wirkte mit einem Mal ein wenig verschlossen, und Dean nahm ohne jede Ziererei Sams Hand in seine und drückte sie sanft. Er streichelte mit dem Daumen über das Armband, das er Sam zu Weihnachten geschenkt hatte, blickte nachdenklich auf ihre Hände hinab – und fasste einen Entschluss. Als Isabel mit dem Bier zurückkam, brachte sie Kinka und Rina mit an den Tisch – die Drei waren inzwischen scheinbar dicke Freunde geworden, was Dean nicht großartig verwunderte … und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ryan und Brian waren heute nicht mit von der Partie, das Verhältnis von Männern und Frauen war demzufolge ausnahmsweise mal ein ausgeglichenes, und Dean konnte sich zurücklehnen und entspannt dem Geschnatter der drei Frauen zuhören, die sich mit ihrer Meinung über Männer, die auszogen, um andere Männer vor einer Horde blutrünstiger Vampire zu retten, ohne einer Menschenseele etwas davon zu sagen, nicht zurückhielten. Das war nun zweifellos eine sehr übertriebene und nicht ganz korrekte Darstellung der tatsächlichen Abläufe, aber weder Dean noch Sam oder Matt machten sich die Mühe, die drei Damen darauf hinzuweisen, die hatten nämlich viel zu viel Spaß daran, sich über die erwähnten Männer aufzuregen, und Dean mochte für eine Menge Dinge bekannt sein, aber bestimmt nicht dafür, anderen den Spaß zu verderben. Er war dann aber doch ein wenig erleichtert, als Isabel verkündete, jetzt die Bühne zu erobern und ein Stück von Vienna Teng zum Besten geben zu wollen, und blickte ihr über den Rand seiner Bierflasche hinweg nach, während sie sich mit zierlichen Schritten vom Tisch entfernte. Sam war nicht der Einzige, der diesen Blick bemerkte, Rina machte eine abfällige Bemerkung über Kerle in festen Beziehungen, die ihre „Glotzaugen“ nicht unter Kontrolle hatten, und Dean stellte klar, dass er Isabel nur deswegen so intensiv nachgeblickt habe, weil er sich noch immer nicht von einer gewissen Ankündigung Matts erholt hatte. Das löste bei den zurückgebliebenen Damen Ratlosigkeit aus, Matt musste sich allerdings nicht gegen aufdringliche Fragen zur Wehr setzen, da zumindest Kinka viel zu zurückhaltend war, ihn mit solchen zu löchern, und Rina ihrem guten Beispiel folgte. Dean nahm also wieder Sams Hand in seine, die er für die Bierflasche kurz aufgegeben hatte, und Sam, der zu ahnen schien, dass er Dean beruhigen musste, was mögliche Eifersucht seinerseits anging, drückte die Hand seines Liebsten sanft und fragte ihn dann im Scherz, ob er ihm zur Entschädigung ein Liedchen singen würde. Sam hatte Dean noch nie gefragt, ob er für ihn singen würde, Dean blinzelte ihn einen Moment lang also einfach nur sprachlos an, dann nickte er langsam, und ein liebevolles Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es mochte an dem Bier liegen, das er an diesem Abend im Übermaß genossen hatte, aber Dean wusste, dass er nur das passende Lied finden musste, um sich beim Singen köstlich amüsieren zu können – vielleicht tat Matt ihm ja sogar den Gefallen, und sang mit ihm zusammen. Theoretisch schuldete er ihm das noch von der Hochzeit. Zunächst einmal musste Dean jedoch in aller Ruhe sein Bier austrinken und dabei über den passenden Song nachdenken, der Sam einerseits gefallen und ihn andererseits in schwere Verlegenheit stürzen würde. Es war die Erinnerung an Matts Gitarrenspiel auf der Hochzeit, die Deans Gedanken in die richtige Richtung lenkte, und als er sich schließlich erhob und in Richtung Bühne stapfte, zierte sein Gesicht ein derartig breites Grinsen, dass Sam eine vage Ahnung davon hatte, was ihm bevorstand – und Dean übertraf selbst seine schlimmsten Befürchtungen. Musiktexte waren einfach sehr viel unanständiger, als sie noch nicht offen davon sprechen durften, was sie wirklich aussagen wollten … und die Sechziger lagen in dieser Hinsicht ganz weit vorn. Deans Ankündigung, ein Stück von Chuck Berry vortragen zu wollen, nahm Sam noch einigermaßen entspannt auf – aber dann fing Dean an zu singen ... “I wanna be your driver, I wanna be your driver I would love to ride you, I would love to ride you around I will be ready when you want me to drive you on downtown Yeah, I wanna drive your, your long and beautiful Your rounded body, wheel-to-roll limousine I’ve never had the thrill of riding such a wonderful machine …” … Und Sam hätte sich am liebsten unter dem Tisch versteckt. Dean gab sich keine Mühe, so zu tun, als würde er die „versteckte“ Bedeutung des Textes nicht verstehen, er sang Sam so offensichtlich an, dass die halbe Bar vor Begeisterung johlte, machte ab und zu einigermaßen eindeutige Hüftbewegungen, und Sam wusste nicht, ob er Deans Verhalten auf der Bühne anregend oder grenzenlos peinlich finden sollte. Er war jedenfalls relativ rot angelaufen, als Dean sich endlich wieder zu ihm gesellte und sich neben ihm auf seinen Stuhl fallen ließ, während um sie herum die Menge tobte, aber als Dean wieder seine Hand nahm und sie sachte drückte, konnte Sam nicht anders, als das Lächeln zu erwidern, mit dem er bedacht wurde – und ganz schnell ganz viel Bier zu trinken, um nur ja niemanden ansehen zu müssen. Dean war mit seiner Leistung sichtlich zufrieden, machte es sich wieder auf seinem Stuhl bequem – und grinste, als Matt und Isabel sich gemeinsam zur Bühne begaben, um Jason Mraz’ Duett mit Colby Caillat – Lucky – zu interpretieren. Die Nummer war für seinen Geschmack vielleicht ein wenig zu weichgespült, aber trotzdem schön, und er ertappte sich gegen Ende sogar dabei, wie er leise mitsummte. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er viel zu viel Bier getrunken hatte und dringend ins Bett musste. „Was soll das heißen, du kommst nicht?“ Sam klemmte das Handy ein wenig enger an sein Ohr und zog beunruhigt die Stirn in Falten. Leia am anderen Ende der Leitung klang seltsam unsicher, und Sam mochte seine Schwester noch nicht besonders gut kennen, aber das war zweifellos ungewöhnlich. „Ich, naja – Ich kann mich doch nicht einfach bei völlig fremden Leuten einladen“, brachte sie nun leise vor, und Sam biss sich auf die Unterlippe, weil das so ziemlich das war, was er gesagt hätte, wäre er in ihrer Situation gewesen. „Ich habe dich eingeladen“, versuchte er, sie zu beruhigen, machte sich jedoch klar, dass er das bisher weder mit Jane noch William abgesprochen hatte, und sein Argument somit auf ziemlich wackligen Füßen stand. Er lag noch im Bett – es war spät geworden, letzte Nacht – Dean neben ihm schlief noch und ließ sich von Sams leise geführtem Telefongespräch auch keineswegs stören, und Sam legte die linke Hand über die Augen, während er mit der Rechten das Handy fester packte. „Ich hätte dich wirklich gerne hier“, sagte er leise, und es war ihm durchaus klar, wie verletzlich er klang. Leia seufzte leise, und Sam konnte sie praktisch vor sich sehen, wie sie mit kraus gezogener Stirn düster vor sich hin starrte. „Okay“, sagte sie dann. „Aber nur, weil du’s bist. Und jetzt erzähl mir, warum du wirklich angerufen hast.“ Der neugierige Unterton in ihrer Stimme entlockte Sam ein Grinsen, und er drehte sich leicht von Dean weg, um ihn nicht zu wecken, falls er doch ein wenig lauter werden sollte als beabsichtigt. „Ich habe … ähm … etwas ungewöhnliche Neuigkeiten.“ Jetzt, da Dean die ganze Wahrheit kannte und die damit verbundene Last von Sams Schultern gehievt hatte, fühlte Sam sich verpflichtet, auch seiner Schwester reinen Wein einzuschenken – auch wenn sie der Umstand, dass ihr Bruder Dämonenblut in sich hatte, vielleicht ein kleinwenig überfordern würde. Sie hatten es den Lawlesses – sogar Hannah – anvertraut, und Sam hätte sich nicht wohl damit gefühlt, ausgerechnet vor Leia Geheimnisse zu haben. Daher der etwas früh geratene Anruf bei ihr, der sie so völlig falsch hatte vermuten lassen, er wolle sich erkundigen, wann genau sie nach Topeka zu kommen beabsichtigte. Er blieb einen Moment lang still, und Leia nutzte sein Schweigen um anzumerken, dass sie froh sei, dass es ihm inzwischen besser gehe. „Du klingst glücklich“, sagte sie mit Bestimmtheit, „und viel entspannter als bei unserem Abschied. Hast du dich mit Dean vertragen?“ Sam lächelte unwillkürlich und bejahte, stellte jedoch klar, dass er sich eigentlich nie so richtig mit Dean gestritten hatte. „Aber das ist genau das, worüber ich mit dir sprechen wollte“, sagte er dann, schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch, bevor er Leia das eine Detail anvertraute, das er bei dem großen Lebensbericht, den er ihr bei ihrem letzten Treffen gegeben, ausgelassen hatte. Es blieb lange still in der Leitung, nachdem er geendet hatte, und Sam wartete mit angehaltenem Atem auf die Reaktion seiner Schwester, bevor sie sich endlich leise räusperte, und er es wagte, ein paar flach gehaltene Atemzüge zu tun. „Musstest du mir das unbedingt am Telefon erzählen?“, fragte sie schließlich mit leicht säuerlichem Unterton, und Sam biss sich auf die Unterlippe. „Entschuldige bitte.“ „Ach, schon gut“, erwiderte sie ein wenig ungeduldig, „Hauptsache, du hast das im Griff und läufst nicht plötzlich zur dunklen Seite der Macht über … Liz würde mich ewig aufziehen und vermutlich gar nicht mehr damit aufhören, mich Prinzessin Leia zu nennen, wenn sie davon wüsste.“ Sam lachte leise, versicherte Leia, das mit ihm soweit alles in Ordnung sei, und sie seufzte erneut. „Dann ist ja gut. Es ist schon aufregend genug, plötzlich einen großen Bruder zu haben, wenn man sich nicht ständig Sorgen um ihn machen muss.“ Sie blieb einen Moment lang still, und Sam fragte sich, was sie wohl ausbrüten mochte. „Pass auf dich auf, Sam“, sagte sie dann, „Ich muss jetzt Schluss machen. Ich ruf dich die Tage noch mal an und sage Bescheid, wann genau ich vorbei komme – also bis dann. Hab dich lieb.“ Und damit legte sie auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)