Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 137: Wilde Kreaturen ---------------------------- Moin moin Mädels (und Jungs?!) Ich entschuldige mich, dass es diesmal ein kleinwenig länger gedauert hat, mit dem neuen Kapitel, aber ich denke, ihr habt es alle überlebt und könnt jetzt ganz und gar untot meinen neuesten geistigen Ergüssen entgegen blicken. Ich habe die Zeichen gesehen! Im Dschungelbuch! Der kleine Elefant (mir will ums Verrecken sein Name nicht einfallen!) hat exakt die gleiche Frisur wie Sammy in der ersten Staffel! Zufall? Ich denke nicht. Und jetzt muss ich doch endlich mal Werbung für die liebe Rina machen! Kann gar nicht verstehen, wie mir das immer und immer wieder entfallen konnte! Sie ist nun auch unter die Schreiberlinge gegangen, und auch, wenn sie behauptet, dass sie eine Supernatural FanFic zu Papier bringt, behaupte ich, dass es mal total eine Echte Kerle FanFic ist! Also lest „Valentine is done“ von Bufera – wenn ihr Drama mögt. Aber was red ich … natürlich mögt ihr Drama … also lest das! Und meine Gedanken zu euren Kommis … @ Himchen: Du scheinst verwirrt zu sein, es zum ersten Kommi geschafft zu haben. Wieso? Nehme mir deine CD-Kritik übrigens zu Herzen, und werde mir das neue Album so schnell wie möglich anschaffen. Und dann wird gerockt! *headbang* @ Shaitan: Die Inspiration werde ich wohl nicht verlieren, eher die Energie. Es zehrt an den Gehirnzellen, dauerhaft so überaus produktiv zu sein. Stelle außerdem wiederholt den Verlust der Muttersprache bei mir fest. Das geht so nicht! @ Hope_Calaris: Deine Begeisterung ist ja sehr schmeichelhaft – aber ich hoffe doch sehr, dass ich jetzt nicht schon wieder mit diversen ENDLICHs angeschrieen werde. Auch ich brauche manchmal ein kleinwenig länger. Also, ich weiß nicht, wie man Schokoladensoufflé macht. Isi? Kinka? Rina? Irgendeine? Bin stolz, dass dir der Spielplatzabschnitt so überaus gut gefällt – hatte das irgendwie im Gefühl … huh … psychic! @ Sam_Dean: Ich hoffe, du hast deine Erkältung inzwischen überstanden, wenn nicht, wünsche ich hiermit gute Besserung und schick dir Dean mit Medikamenten und einem Plüschpinguin vorbei – das hilft immer. Aber zu deiner Idee mit dem MPreg … brrr! *schüttel* Niemals nicht! Ich bin ja nun wirklich ein generöser Mensch, aber das dann doch nicht! Ich maaag das nicht! @ Lyafe: Ach so ist das! Jupp, dass das mit den Namensähnlichkeiten mitunter Probleme bereitet, verstehe ich natürlich. Ich brauchte bei einem meiner Lieblingsbücher um die drei Lesedurchgänge, bevor ich Mr Merivale und Mr Marling auch wirklich jedes Mal auseinander halten konnte – dabei sind die Namen sich nichtmal so besonders ähnlich. *versteck* @ AnimeFaan: Ja, Sam’n’Dean denken in der Tat viel nach, neuerdings. Und da fiel mir eben spontan folgendes Zitat ein: „LeFou eben musst ich mal denken …“ – „Das solltest du nicht tun!“ – „Ich weiß.“ Höhöm. Keine Ahnung, wo das herkam. @ killerniete21: Ja, ich fand, es wurde langsam mal Zeit für den Kindergedanken. Die Zwei sind jetzt schon so unfassbar lange zusammen, und wenn man ein wenig mehr von der Serie gesehen hat, dann weiß man ja, dass Dean unheimlich gern Vater wäre – und er kann ja auch so gut mit Kindern. Da könnte ich jetzt ganz vorzügliches Drama vermengt mit unheimlich viel Angst draus klöppeln. @ -Kitsune: Endlich! Endlich jemand, der auf die Raupe Nimmersatt eingeht! Ich kichere jetzt noch jedes Mal, wenn ich da drüber lese, aber keiner außer uns zwei Beiden (und der Isi) scheint dieses fabelhafte Buch zu kennen! Dabei ist die Vorstellung, wie Dean, gänzlich in die Bettdecke eingewickelt, übers Bett robbt, doch einfach allerliebst! @ Calysto: Ok, ich nehm alles zurück, du scheinst das Buch ebenfalls zu kennen. Und die Idee mit der Torte muss ich ganz unbedingt umsetzen … irgendwann … argh, es nimmt schon wieder epische Ausmaße an! Ich weiß gar nicht, wann ich das alles unterbringen soll … *zusammenklapp* @ Sandy25: Ich kann mir die Zwei mit eigenen Kindern auch nicht so wirklich vorstellen, und da sich das in meiner Geschichte ja auch net so wirklich umsetzen lässt, bin ich, was das angeht, fein raus. Außerdem haben die Beiden jetzt so viele, viele Freunde, die teilweise sogar Freundinnen haben, die schwanger werden können, da besteht ja durchaus die Möglichkeit zum häufigen Fremdspielen. @ wincest4ever: Es ist in der Tat schon ein Weilchen her, seitdem ich das letzte Mal von dir gehört habe. Sehr schön, dass es dir noch immer so gut gefällt! :) @ Bufera: Ich arbeite dir zu? Sicherlich unbewusst … und du kannst davon ausgehen, dass … also … DAS wird sicherlich NIE passieren – deswegen schreibst du das ja auch. @ Sunrise101: Wahooo! Neuer Kommi-Schreiber! Willkommen auf meinem Traumschiff! Freut mich ganz enorm, dass dir meine Geschichte so gut gefällt – bei so viel Lob werde ich ganz rot – und die dadurch freigesetzten Endorphine regen ganz ungemein zum Weiterschreiben an! Spontanes Zitat: „Rumkugeln tun rumkugeln!“ Bin außerdem unheimlich stolz, dass du dich extra zum Kommischreiben beim Mexx angemeldet hast. Schwebe jetzt mindestens auf Wolke 17 und kann dir versichern, dass ich keinerlei Probleme hatte, durch deine wirren Gedanken durchzusteigen, die waren nämlich überhaupt nicht wirr! *knuff* @ kikischaf: Was eine Kommi-Aufholjagd! Habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut und spreche dir meine Verehrung aus, dass du das so schön durchgehalten hast! Musst zum Schluss allerdings schon ein wenig erschöpft gewesen sein, denn wie soll die liebe Hannah bitteschön an Deans Gene gekommen sein? (Weiß ja, wie du das gemeint hast … hehe.) Das sind doch mal ganz famose Neujahrsvorsätze, die du da gefasst hast, mitten im Oktober. Find ich gut! @ Serendipity: Vielen lieben Dank für diesen deinen Express-Kommi. Ich drück dir die Daumen, dass das mit deiner Lara schnell wieder in Ordnung kommt, und sie ihre Nahtoderfahrung einigermaßen unbeschadet übersteht! *drück, drück* So, dann lest mal! moko-chan Dean parkte den Impala direkt neben Bobbys altem Ford unter der ausladenden Eiche neben der alten Jagdhütte, brachte Radio und Motor zum Schweigen und wandte Sam den Blick zu. „Zufrieden, Sammy? Jetzt belästigen wir den armen Kerl auch noch in seinem Urlaub!“ Er wartete keine Antwort ab, stieß die Fahrertür auf und ignorierte das Rascheln unter seinen Schuhen, als er aus dem Wagen stieg. Der Herbst war hier in North Dakota weiter fortgeschritten als in Kansas, das Laub hatte sich bereits verfärbt, und die Luft war frisch und klar und versprach einen strengen Winter. Dean blickte einen Moment lang auf den stillen See hinaus, beobachtete, wie die untergehende Sonne sich auf seiner glatten Oberfläche spiegelte, und wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Sam sich schräg hinter ihm aufbaute und sich leise räusperte. „Gehen wir rein?“ Dean zog seine Lederjacke enger um sich, um den kühlen Herbstwind abzuhalten, und nickte, dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging auf die Hütte zu, deren ungeputzte Fenster in der Abendsonne dunkel und abweisend aussahen. Irgendetwas stimmte nicht. Es war viel zu still. „Bobby?“ Deans Stimme durchbrach hallend die Abendruhe, und irgendwo in der Ferne flogen krächzend ein paar Krähen auf. Sam trat durch das raschelnde Herbstlaub an seine Seite, Dean drehte ihm den Kopf zu und sie tauschten einen beunruhigten Blick aus. Spätestens jetzt hätte McClanes aufgeregtes Gekläff ertönen müssen, aber es blieb weiterhin beklemmend still. Dean räusperte sich, straffte die angespannten Schultern unter seiner Lederjacke und stieß die Tür zu Bobbys Jagdhütte auf, die vorwurfsvoll in ihren Scharnieren ächzend in den dunklen Raum hinein schwang. Die Hütte war leer. „Sein … Sein Wagen steht vor der Tür. Er muss hier irgendwo sein.“ Sams unsicherer Ton stand in klarem Widerspruch zu seinen Worten, und Dean unterdrückte ein plötzliches Zittern. „Ja … wir … hm. Sollen wir hier auf ihn warten, oder lieber nach ihm suchen?“ Sam wägte das Für und Wider ihrer Optionen gegeneinander ab, während er mit gerunzelter Stirn in das verlassene Zimmer vor ihnen hinein starrte, und Dean sah dem Spannungsgrad seiner breiten Schultern an, dass seine Sorge um ihren unverwüstlichen, allwissenden Großmeister der Jagd praktisch sekündlich zunahm, und obwohl er für gewöhnlich alles andere als emphatisch war, bekam er von Sams Anblick plötzlich Magenschmerzen. „Lass ihn uns suchen gehen“, machte er Sams Überlegungen also etwas brüsk ein Ende, packte ihn am Ellenbogen und zerrte ihn in Richtung des Sees davon. Sein Instinkt sagte ihm, dass Bobby sich in der Nähe des Wassers befinden würde – Bobby war genau der Typ Mensch, der seine Zeit mit Angeln verschwenden würde … und dass er dazu weder den Steg noch das Boot, das friedlich an besagtem Steg angebunden auf dem Wasser vor sich hin schaukelte nutzte – nun, das hatte sicher seine Gründe. Vielleicht war er auch gerade auf der Jagd – der gewöhnlichen, nicht der übernatürlichen – das gab schließlich massenhaft Punkte auf der Männlichkeitsskala, auch wenn Bobby diese Punkte vermutlich alles Andere als nötig hatte. Einen unfreiwilligen Waldspaziergang und gefühlte zehn Stunden später kamen Sam und Dean wieder bei der Hütte an, und während Deans Gesichtsausdruck gezwungen ausdruckslos war, verkündete Sams mindestens das Ende der Welt, wenn nicht gar Schlimmeres. Sie hatten McClane gefunden – oder andersherum, völlig egal – und es war an seinem arg zauseligen schwarzen Fell offen ersichtlich, dass er schon länger allein und auf der Suche nach Futter durch den Wald gestreift war. Der Hund hatte vor Wiedersehensfreude beinahe den Verstand verloren, war abwechselnd an Sam und Dean hochgesprungen, hatte äußerst energische, viel zu feuchte Hundeküsse verteilt, und es hatte die zwei Jäger eine Viertelstunde ihres Lebens gekostet, McClane einigermaßen zu beruhigen – der Grad seiner Erschöpfung hatte sicherlich Einiges damit zu tun gehabt, dass er schließlich heftig hechelnd von ihnen abgelassen hatte – und selbst dann war er ihnen nie weiter als zwei Meter von der Seite gewichen, wohl aus Angst, wieder allein gelassen zu werden. Von Bobby hatten sie keine Spur gefunden, aber in der zunehmenden Dunkelheit war das auch nicht sonderlich überraschend gewesen, schließlich waren sie Jäger des Übernatürlichen und keine Pfadfinder, und sie würden ihre Suche fortsetzen, sobald es dazu hell genug war, jetzt mussten sie zunächst einmal McClane vor dem Verhungern bewahren. Sie fanden Hundefutter in einem der Schränke der kleinen Küche der Jagdhütte, und Dean hatte Glück, dass der Hund ihn so sehr liebte, ansonsten hätte er ihm in seiner von Drangsal getriebenen Ungeduld vermutlich ein Bein oder zumindest die Hand abgekaut. So blieb er – dank Bobbys strenger Erziehung – leise winselnd neben ihm sitzen, während er einen Napf mit Futter befüllte Sam hatte neben Hundefutter auch Essbares für Zweibeiner gefunden und war jetzt dabei, ihnen ein spätes Abendessen zu kochen, während Dean die Hütte nach möglichen Hinweisen auf Bobbys Verbleiben absuchte, und McClane grunzend und wedelnd über seinem Napf stand und wahrscheinlich das einzige Lebewesen in Bobbys Hütte war, dessen Stimmung zumindest ansatzweise positiv war. „Er kann doch nicht einfach weg sein! Das ist Bobby! Man hätte die Energieverschiebung in der Macht gespürt, wenn ihm etwas passiert wäre!“ Dean versagte glorios darin, seiner Aussage ein amüsiertes, entspanntes Flair zu verleihen, stolperte über eine Baumwurzel und wurde allein von Sams Geistesgegenwart in Kombination mit seinen langen Armen davor bewahrt, sich am nächsten Baumstamm den Schädel zu spalten. Es war unanständig früh am Morgen, es war kalt, Nebel hing in der Luft und ließ ihn trotz drei Lagen plus Lederjacke schaudern, und zur Krönung all dessen hatte er den Tag nicht einmal mit einem Kaffee beginnen können, also war es nur allzu verständlich, dass Dean seinem Unmut über sein eigenes Ungeschick mit lautem Fluchen Luft machte. Sam hatte ihn seit Ewigkeiten nicht mehr so offensichtlich gereizt und nervös erlebt – das wiederholte Verweisen auf ein und denselben Film war dafür ebenso ein Anzeichen wie das Zittern in seiner Stimme – und obwohl auch er alles andere als entspannt war, was Bobbys Verschwinden betraf, machte es ihm Deans fahriges Gebaren absolut unmöglich, sich auf etwas anderes als sein Wohlergehen zu konzentrieren. Ihre gemeinsame Nacht in Bobbys Blockhütte hatte die Erinnerung an ihren letzten Aufenthalt dort allzu lebhaft wieder zurückgebracht, und der Umstand, dass Dean sich erst im Schlaf zufrieden brummend an ihn geschmiegt hatte, nur um am nächsten Morgen aus seinen Armen zu flüchten, als er seine Morgenlatte bemerkt hatte, hatte Sam mit einem angespannten Ziehen in der Magengegend zurückgelassen. Es war offensichtlich, dass Dean sein kleines Trauma nicht ganz so komplett überwunden hatte, wie er und Sam sich das eingebildet und gewünscht hatten – die Tatsache, dass Dean es, bewusst oder unbewusst, vermied, im Bett in eine Position zu geraten, die auch nur ansatzweise als devot aufgefasst werden konnte, war da ein mehr als deutlicher Hinweis – und als Dean über eine weitere Baumwurzel stolperte, Sam ihn abermals auffing und wieder in die Senkrechte beförderte, hielt er ihn möglicherweise etwas länger fest als nötig, er war immerhin auch nur ein Mensch. Mit Sams starken Armen um seine Körpermitte geschlungen, Sams mehr als präsentem Körper in seinem Rücken, und der unglaublichen Wärme, die Sam immer ausgerechnet dann ausstrahlte, wenn Dean es am allerwenigsten gebrauchen konnte, fühlte er sich gleichzeitig sicher und furchtbar klein, und das – „Sind das Anazasi-Symbole?“ Dean blinzelte mehrmals und beugte sich vor – was seinen Hintern in perfekte Andock-Position brachte, Sam ein überraschtes Keuchen entlockte und ihn dazu brachte, seine Arme noch ein wenig enger um Dean zu schlingen – betrachtete die scheinbar willkürlichen Furchen im Waldboden etwas genauer, und kam zu dem Schluss: „Das sind Anazasi-Symbole!“ Dean klang schon beinahe ekstatisch über seinen unerwarteten Fund und das Vermögen, ihn zu identifizieren, dann schien ihm aufzudämmern, was das zu bedeuten hatte, und er legte die Stirn in so tiefe Falten, dass selbst Tommy Lee Jones beeindruckt gewesen wäre. „Shit.“ McClane, der bisher ruhelos um seine zwei Ersatzherrchen herum geschlichen war, winselte leise und machte direkt neben den soeben entdeckten Symbolen Sitz. „Die hättest du uns auch vorher zeigen können“, machte Dean ihn streng auf sein Versäumnis aufmerksam, und McClane winselte noch ein wenig lauter und blickte aus traurigen Hundeaugen zu ihm auf. „Denkst du, es ist ein Wendigo?“ murmelte Sam besorgt über seine Schulter hinweg, und Dean fiel erst jetzt auf, dass er noch immer von ihm festgehalten wurde. Das war ein völlig neues Level von Verlustangst und Anhänglichkeit, selbst für Sam. „Ich wüsste nicht, was es sonst sein sollte – Bobby wird sich etwas dabei gedacht haben, diese Zeichen in den Boden zu ritzen – das kann einfach nur er gewesen sein – und wenn er dabei nicht unterbrochen worden wäre, müssten wir uns jetzt nicht auf die Suche nach ihm machen“, antwortete er ernst, löste sanft Sams eisernen Griff um seine Taille und ging neben den undeutlichen und halb verwischten Symbolen in die Hocke. Ihm ging auf, dass er sie vermutlich nicht gesehen hätte, wenn er nicht gestolpert wäre, und das fiel so eindeutig unter die Kategorie Glück im Unglück, dass es ihm ein unfreiwilliges Lächeln entlockte – denn das war exakt die Art von Glück, an die er sich, seinen bisherigen Lebensweg betrachtet, gewöhnt hatte. „Sie sind relativ frisch – nicht älter als zwei Tage“, erklärte Dean nach einer kurzen aber intensiven Studie des Waldbodens und blickte Sam über seine Schulter hinweg an. „Wenn der Wendigo ihn als Wintervorrat will, könnte er noch am Leben sein.“ Dean konnte nur hoffen, dass Bobbys Art von Glück der seinen nicht allzu unähnlich war. Von einem Wendigo verschleppt aber nicht gefressen zu werden, fiel definitiv unter die Kategorie Glück im Unglück, was allerdings nicht hieß, dass sie sich nicht beeilen mussten. „Lass uns Waffen aus dem Wagen holen.“ Dean machte kehrt und marschierte zielsicher zurück in Richtung Hütte, und Sam blieb einen Moment lang, wo er war, und starrte aus nachdenklichen Augen auf den Waldboden, bevor er wieder zu sich kam und Dean eilig folgte. Es mochte hellichter Tag sein, aber das hatte noch keinen der – zugegeben, wenigen – Wendigos, mit denen sie es zu tun bekommen hatten, davon abgehalten, anzugreifen, und er hatte nicht vor, sich Dean vor der Nase wegschnappen zu lassen. Weder von einem Wendigo noch von sonst irgendetwas. Es fiel ihnen bedenklich schwer, Bobbys letztes Lebenszeichen wieder zu finden, nachdem sie einige Minuten damit verbracht hatten, McClane in der Hütte einzusperren, und diese mit einem Kreis aus Anazasi-Symbolen vor einer möglichen Attacke des Wendigos zu schützen – es grenzte an ein Wunder, dass der Hund allein im Wald überlebt hatte, ohne gefressen oder erschossen zu werden, und sie hatten nicht vor, dieses Wunder überzustrapazieren – und Dean war kurz davor, auf die Knie zu fallen und den Boden zu küssen, als sie die Stelle endlich entdeckt hatten. Aber der Boden war kalt und feucht und dreckig – Kunststück, der Boden bestand quasi aus Dreck – und Dean konnte sich gerade noch so beherrschen, seine Lippen allzu enge Bekanntschaft mit ihm schließen zu lassen, er war schließlich nicht der Papst. Es brauchte eine volle Stunde und all ihre nicht vorhandenen Pfadfinder-Fähigkeiten, um die Fährte des Wendigos aufzuspüren, und als sie sich endlich zu einer Route entschlossen hatten, stand die Sonne hoch am Himmel und hatte den Bodennebel zur Gänze vertrieben, Dean war zumindest ansatzweise wach, und Sam somit von der Notwendigkeit entbunden, ihn alle fünf Minuten vom Fall über eine hinterhältige Baumwurzel zu bewahren. Nur weil er wach war, hieß das allerdings noch lange nicht, dass er sich auch beruhigt hatte, seine verstärkte Aufnahmefähigkeit und schärferes Urteilsvermögen schienen Dean nur noch anfälliger für Nervosität und Besorgnis zu machen – zumindest, wenn man das rhythmische Zucken seiner Finger um den Griff seiner Leuchtpistole zum Zeichen nehmen wollte – und Sam hoffte aus tiefstem Herzen, dass Dean sich nicht ausgerechnet diesen Moment für einen Nervenzusammenbruch aussuchen würde. Er glaubte nicht, dass er selbst in einer Verfassung war, in der er mit so etwas umgehen konnte – nicht, dass er glaubte, dass es überhaupt eine Verfassung gab, in der er mit so etwas umgehen könnte, Dean war einfach nicht der Typ für Nervenzusammenbrüche, und er nicht der Typ sie abzuwenden – und die Vorstellung eines bis an die Zähne bewaffneten Dean, der die Kontrolle über sich verlor, war alles andere als angenehm. Es verlangte all ihre Konzentration, die Fährte des Wendigo, die aus Krallen- und Blutspuren an Baumstämmen und auf dem Waldboden bestand, nicht zu verlieren, und sie schwiegen größtenteils, was die unnatürliche Stille im Wald, die erdrückender wurde, je tiefer sie in ihn vordrangen, nur noch unerträglicher machte. „Was ist, wenn er -?“ setzte Sam vorsichtig an, und Dean hob die Hand und schnitt ihm das Wort ab. Er wollte nicht einmal daran denken, dass Bobby nicht mehr am Leben sein könnte, geschweige denn darüber sprechen; und ja, möglicherweise war es irrational und kindisch – nicht dass das was Neues für ihn wäre – aber er wollte nicht, dass Sam es laut aussprach, das würde es wirklich – greifbar – machen. Sam biss sich auf die Unterlippe und schwieg, verstand auch ohne Worte, was in Dean vor sich ging, und hielt unwillkürlich die Luft an, als in einer Art Talsenke, die von uralten, knorrigen Bäumen gesäumt war, der halb verfallene Eingang zu einem Stollen in Sicht kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)