Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 133: Alle Reichtümer der Welt ------------------------------------- Ach, ist das schön! Ich weiß wieder, wo ich hin will – und noch viel besser, wie ich da hinkomme – und bin durch den meine fabelhafte neue Kommi-Schreiberin (Miss) Fine mit einem unheimlich lieben Gästebucheintrag jetzt so grandios motiviert, dass quasi nix mehr schief gehen kann! Mein Traumschiff legt wieder ab, und ich heiße sie ganz herzlich Willkommen! Ich mag Tom und Mike immer mehr und bin irgendwie ganz traurig, dass ich mich bald von ihnen trennen muss. Naja … kann man nix dran ändern. Ich werde sie so bald wie möglich wieder auftreten lassen! ^-^ Und jetzt: Eine Ode an alle meine Kommi-Schreiber! Ihr seid nach wie vor das, was diese Geschichte am Laufen hält, und ich bin euch so dankbar, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Ich verneige mich vor euch! moko-chan „Was soll das heißen, er geht nicht ans Telefon?“ Sam, der eben damit beschäftig war, sich in seine dritte Zwiebelschicht in Form eines reichlich fragwürdigen, mit floralen Mustern verzierten Hemdes zu hüllen, blickte Dean irritiert an. „Das soll heißen, er geht nicht ans Telefon. Wahrscheinlich ist er beschäftigt – wir können ja schlecht davon ausgehen, dass Bobby nur dafür lebt, von uns angerufen zu werden …“ Dean schloss die Tür zu ihrem Motelzimmer hinter sich, stellte die braune Papiertüte, die er aus dem Diner mitgebracht hatte, auf seinem Bett ab und schälte sich aus seiner Lederjacke. „Wie geht’s deinem Kopf?“ Sam hatte noch geschlafen, als er das Zimmer auf der ewigen Suche nach Nahrung verlassen hatte, und ihn jetzt schon völlig bekleidet zu sehen, machte sämtliche Hoffnungen Deans auf eine gemeinsame Dusche höchst nachdrücklich zunichte. „Ganz gut“, versicherte ihm Sam mit einem etwas gezwungenen Lächeln, und Dean grinste ihn breit an. „Ich hab dir Muffins gekauft!“ Sam schüttelte amüsiert den Kopf, und bereute es nur Sekunden später, als seine Kopfschmerzen ihn so eindringlich wie nur möglich daran erinnerten, dass er einfach kein Trinker war – und der Tequila der vergangenen Nacht war die schlechteste Idee aller Zeiten gewesen. Er zog Stirn und Nase kraus, als er versuchte, sich daran zu erinnern, wie viel genau er getrunken hatte, dann fiel ihm wieder ein, was er Dean hatte erzählen wollen, bevor der ihn mit seiner Nachricht von Bobbys Unerreichbarkeit aus dem Konzept gebracht hatte. „Mike war eben hier. Angeblich will Tom – und nur Tom – mit uns zusammen frühstücken. Mike hat verkündet, lediglich unfreiwilliger Beisitzer zu sein. Hast du Lust?“ Dean zog eine aufgesetzte Grimasse und verdrehte die Augen. „Können die nicht mehr ohne uns, oder was?“ Sam zuckte mit den Schultern – auch das war eine dumme, dumme Idee, blöder Kopf – und bückte sich, um seine Reisetasche aufs Bett zu hieven. „Vermutlich. Entweder das, oder die sind verzweifelt und freuen sich über jegliche Form von Gesellschaft, die nicht aus dem jeweils anderen besteht. Ist mir auch egal. Gehen wir?“ Dean nickte ihm perplex zu, griff sich seine eigene Reisetasche und die Tüte mit den Muffins und verließ gemeinsam mit Sam das Zimmer. Sie checkten aus und luden ihre Taschen in den Impala, bevor sie zu Mike und Tom im Diner auf der gegenüberliegenden Straßenseite stießen, und als Sam Toms blasses Gesicht und den grünlichen Zug um seinen Mund erblickte, ahnte er, dass er in ihm an diesem Morgen einen Leidensgenossen gefunden hatte – und den brauchte er auch, wenn Mikes energische Begrüßung ein Indiz für den Lautstärkepegel dieses Morgens sein würde. Dean orderte sich ein Frühstück, dessen Anblick den armen Tom noch ein wenig blasser werden ließ, und als er sich entschuldigte und gen Toiletten entschwand, war keiner am Tisch sonderlich überrascht. Sam beobachte halb angewidert, wie Dean und Mike, die sich gegenüber saßen, in abstoßender Zwillingsmanier eine groteske Menge an Pfannkuchen in sich hinein stopften, und nickte dann dem verschwundenen Tom hinterher. „Ist er ok?“ Mike grinste um seinen Pfannkuchen herum – abstoßend, wirklich – zuckte mit den Schultern und nahm einen großen Schluck von seinem Orange Mocca Frappeccino. „Der kann wesentlich mehr ab, als es den Anschein hat. Wird ihm besser gehen, sobald er was gegessen hat.“ Mike stellte seinen Kaffeebecher mit einem leisen Tock zurück auf den Tisch, und Sam legte fragend den Kopf schief. „Woher kennt ihr euch eigentlich? Tom hat uns erzählt, dass du der einzige warst, der ihm wegen seinem Vater geglaubt hat, und … ihr seid doch nicht verwandt, oder?“ Mike schüttelte den Kopf, schob sich ein zu großes Stück Pfannkuchen in den Mund, was ihn allerdings nicht davon abhielt, die Unterhaltung fortzusetzen. „Nicht verwandt. Sein Vater hat für meinen Vater gearbeitet … war unser Chauffeur. Tommy und ich kennen uns schon ewig – sind quasi zusammen aufgewachsen.“ Dean verschluckte sich an seinem Kaffee – und konnte, als er sich beruhigt hatte, und wieder frei atmen konnte, weder Mike noch Sam so wirklich erklären, wieso eigentlich. So lustig war diese Sabrina-Gedächtnis-Geschichte nun auch nicht. Sam ignorierte den hustenden Dean an seiner Seite, legte die Stirn in Falten, und war dann doch tatsächlich überrascht, als Mike ihn fragte, was ihm so plötzlich die Petersilie verhagelt habe. „Er ist dein Angestellter?“ fragte er also rundheraus, und Mike sah mit einem Mal so böse aus, dass Sam sich erschrocken gerade hinsetzte. „Er ist mein Freund“, stellte Mike mit scharfer Stimme klar, bevor er in Gedanken versunken in seinen Kaffeebecher hinab blickte. „Der Einzige, der sich nicht wegen des Geldes mit mir abgegeben hat.“ Die Stille, die auf diese Aussage hin folgte, war ein wenig unangenehm, und sie blickten alle Drei synchron zu Tom auf, als der neben dem Tisch zum Stehen kam und fragte, was passiert sei. „Hat Mike sich wieder daneben benommen?“ erkundigte er sich scherzhaft, ließ sich neben Mike auf die durchgesessene Sitzbank sinken und winkte die Kellnerin heran, um sich endlich Frühstück zu bestellen. Er bekam keine Antwort, blickte verwirrt von Sam zu Dean und wieder zu Sam und wandte sich dann empört Mike zu. „Hast du?!“ Dean grinste amüsiert und schüttelte den Kopf, und Sam versicherte Tom, dass Mike sich absolut einwandfrei betragen habe. „Und warum dann die langen Gesichter?“ Es wurde langsam mehr als deutlich, dass Tom ein überaus harmoniebedürftiger Mensch war, und da Sam da nicht sonderlich anders war, sorgte er schnellstmöglich dafür, dass die Dinge sich in eine harmonische Richtung bewegten. „Mike hat uns nur erzählt, was für gute Freunde ihr seid.“ Oder in eine leicht merkwürdig-peinliche. Sam schien ein enormes Talent für sowas zu entwickeln. „Hat er das, ja?“ fragte Tom nach einem leisen Hüsteln, mit leicht geröteten Wangen, und trank einen hastigen Schluck Kaffe, sobald die vergeblich zu flirten versuchende Kellnerin die Tasse vor ihm abgestellt hatte. „Nein, hab ich nicht“, widersprach Mike mit ernster Miene. „Sowas Albernes würd ich nie sagen. Hab ihnen von damals erzählt, als du so knülle warst, dass du in den Pool gekotzt hast.“ Diesmal war es Tom, der sich an seinem Kaffee verschluckte, und nachdem er seine Tasse losgeworden war, boxte er Mike so energisch in die Seite, dass der sich überrascht japsend zusammenkrümmte. „Das war nicht ich, das warst du!“ Mike schnaufte mit schmerzhaft verzogenem Gesicht, hielt beide Hände in die Höhe und ergab sich, und Tom wandte sich mit gerechtfertigter Indignation im Blick seinem Frühstück zu. Sam grinste unsicher und wusste nicht, was er von der ganzen Angelegenheit halten sollte, und Dean fand noch immer, dass Mike und Tom eine ganz fabelhafte und so noch nie da gewesene Sabrina-Interpretation abgaben. Dean betrachtete das Display seines Handys mit frustrierter Skepsis, klappte es zusammen und ließ es seufzend in der Brusttasche seines Hemdes verschwinden. „Er geht immer noch nicht ran. Entweder, Bobby hat von uns die Schnauze voll und will nicht mit uns reden, oder Sean und Danny sind ihm derartig auf die Eier gegangen, dass er nie wieder mit irgendjemandem reden will …“ Dean sagte es leichthin, aber Sam war mehr als beunruhigt, wollte sich das jedoch nicht anmerken lassen. „Und jetzt? Hast du schon versucht, Sean zu erreichen?“ Dean schüttelte mit dem Kopf und deutete mit einer eindeutigen Geste Richtung Tresen an, dass er noch einen Kaffee brauchte. „Ich ruf ihn an, sobald wir im Wagen sitzen. Wollte sowieso erst nach Topeka fahren, und Hannah einen Besuch abstatten – wir haben uns seit der Hochzeit nicht mehr gesprochen.“ Diese Wortwahl im Zusammenhang mit einer Siebenjährigen kam Sam ein wenig absonderlich vor, aber er sagte nichts dazu, und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Tom, der eben dabei war, seine und Mikes Nummer in Sams Handy einzuspeichern. Dean bekam seinen Kaffee mit einem äußerst einladenden Lächeln von der Kellnerin ausgehändigt, schenkte diesem jedoch uncharakteristisch wenig Aufmerksamkeit. „Irgendwie mach ich mir Sorgen.“ Er klang ernsthaft genug, um Mikes ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was mit intensivem Starren und dem ungebetenen Zuckern seines Kaffees einherging. „Um wen?“ Dean erläuterte die Sachlage, streute eine äußerst detaillierte Beschreibung von Bobbys Wesen und Charakter mit ein, und Mike rieb sich nachdenklich über die Glatze. „Das klingt jetzt nicht so, als könne der nicht selbst auf sich aufpassen“, meinte er vernünftig, und in diesem Punkt konnte Dean ihm nur zustimmen, aber das beunruhigende Gefühl in der Magengegend blieb. Vielleicht würden da die Muffins helfen, die er vorm Frühstück gekauft hatte. Dean nahm einen Schluck von seinem, dank Mike nun viel zu süßen, Kaffee und lenkte sich erfolgreich damit ab, Tom wegen seines noch immer hartnäckig andauernden Katers aufzuziehen. Sam war wohl der Einzige am Tisch, der begriff, dass Deans nervtötende Herumreiterei auf diesem Thema ein Zeichen von aufkeimender Zuneigung war, aber das hielt ihn nicht davon ab, Tom mit allen ihm zur Verfügung stehenden, eloquenten Mitteln vor ihm zu verteidigen – und Dean war nicht der Einzige am Tisch, der begriff, dass dieser wortgewaltige Heroismus ebenfalls ein Zeichen von aufkeimender Zuneigung war. Er bestellte Tom um des lieben Friedens Willen einen extra starken Kaffee und wandte sich dann Sam zu, um ihn im Flüsterton zu fragen, ob es in Ordnung wäre, Mike und Tom eine Kopie von Johns Tagebuch zukommen zu lassen. „Die Zwei brauchen jede Hilfe, die sie kriegen können“, brummte er leise, und es war nur halb spöttisch gemeint. Sam starrte ihn einen Moment lang so fassungslos an, dass Dean sich zu fragen begann, ob er mit diesem Vorschlag einen unwiderruflichen Fauxpas begangen hatte, der die Beziehung zwischen ihm und Sam in ihren Grundfesten erschüttert und unwiderruflich korrumpiert hatte – dann fiel ihm wieder ein, dass er Dean Winchester und kein Charakter aus einer Seifenoper war, und er entspannte sich wieder. „Nicht gut?“ fragte er Sam leichthin, und Sam schluckte nervös und räusperte sich. „Doch. Ich hätte nur nie gedacht, dass du jemals so einen Vorschlag machen würdest.“ Dean konnte nicht umhin, Sam da Recht zu geben, aber das musste der ja nicht wissen. Johns Tagebuch war immer etwas Besonderes für sie Beide gewesen, für Dean wahrscheinlich noch viel mehr als für Sam, und dass Dean dieses für sie so wertvolle Vermächtnis jetzt so bereitwillig mit Menschen teilen wollte, die er noch keine zwei Tage lang kannte, sprach für sich – Sam war sich nur nicht ganz sicher, ob er wirklich verstand, was da gesprochen wurde. „Ach, wieso denn nicht? John hätte sicherlich kein Problem damit. Er war zwar ein einsamer Wolf, aber ich glaube nicht, dass er uns den Kopf abreißen würde, wenn wir das ein wenig anders handhaben.“ Sam reagierte auf diese Aussage mit einem fasziniert-sprachlosen Nicken und schaffte es nicht, das merkwürdige Gefühl in seiner Magengegend zu ignorieren, weil Dean „John“ und nicht länger „Dad“ sagte. Manchmal vergaß er ganz einfach, dass Dean und er keine Brüder waren – und das war so falsch und verdreht, dass er gar nicht erst anfangen wollte, darüber nachzudenken. „Gott, ich hoffe wirklich, die Zwei sind gut genug, um diesen Job zu überleben.“ Dean nickte Tom und Mike noch einmal zu, dann trat er etwas heftiger als nötig aufs Gaspedal des Impalas und brauste mit aufheulendem Motor und Sam auf dem Beifahrersitz davon. Er war mehr als zufrieden, Allentown endlich hinter sich lassen zu können – er konnte sich nicht erinnern, wann ihn ein Job zuletzt so lange an einen Ort gefesselt hatte – und drehte fröhlich grinsend das Radio lauter, als Canned Heat „Let’s Work Together“ anstimmten. Er verließ sich darauf, dass Tom und Sam gemeinsam dafür sorgen würden, dass man in Kontakt blieb, steuerte zielsicher den Highway an, und erinnerte Sam daran, Sean anzurufen, um sich bei ihm über Bobbys Verbleib zu informieren – und dass das tatsächlich möglich war, dass sie inzwischen ihr eigenes Netzwerk an Freunden und Helferlein hatten, ein Netzwerk, das nicht mehr allein aus Bobby bestand, fühlte sich in gleichem Maße absurd wie beruhigend an. Sam wirkte ein wenig grumpig, dass er damit betraut worden war, Sean anzurufen, kam Deans Bitte aber dennoch nach, und die ehrliche Freude, die Sean am anderen Ende der Leitung verbreitete, sobald er das Gespräch angenommen hatte, belohnte Sam dafür auch voll und ganz. Sam erfuhr, dass Bobby sich ein paar Tage frei genommen hatte – ungewöhnlich, aber durchaus verständlich nach Sean und Dannys Belagerung – und zu seiner Blockhütte am Devil’s Lake gefahren war, und als Sam sich daran erinnert hatte, dass der Empfang dort alles andere als verlässlich gewesen war, machte er sich auch keine Sorgen mehr um Bobby, und setzte Sean darüber in Kenntnis, dass er und Dean auf dem Weg nach Topeka waren. Sean drückte seine Freude darüber aus, kündigte an, Hannah kein Sterbenswort zu verraten, um für eine gelungene Überraschung zu sorgen, und legte auf, nachdem Sam ihm versprochen hatte, Bobby von ihm zu grüßen, falls er ihn doch noch erreichen sollte. Sam steckte sein Handy mit einem Grinsen zurück in seine Hosentasche, und Dean, der ihn die ganze Zeit über aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, entspannte sich zusehends. „Alles ok?“ Sam nickte. „Alles ok. Bobby“, Sam machte eine äußerst effektive Kunstpause, „macht Urlaub.“ Deans Augenbrauen übernahmen es höchst eloquent, darauf zu antworten, und Sam zeigte Grübchen und lachte. „Ja, ich weiß. Unglaublich.“ Dean nickte, vollkommen sprachlos, und versuchte, sich daran zu erinnern, ob Bobby das Wort „Urlaub“ in seinem Beisein bisher auch nur erwähnt hatte. Wenn er ganz ehrlich war, dann hatte er immer geglaubt, dass Bobby mit dem Konzept nicht ganz vertraut war, dass er sich da geirrt hatte, dass Bobby in der Tat sogar dazu in der Lage war, es umzusetzen, erstaunte ihn mehr, als es vermutlich angebracht wäre. Jeder hatte das Recht auf ein wenig Erholung, und Bobby vermutlich mehr als manch anderer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)