Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 128: Die innere Sicherheit ---------------------------------- Aloha, liebe Leser! Heute ist ein schöner Tag! Nicht nur habe ich heute die erste Folge Supernatural der vierten Staffel gesehen – eine Ode an Bobby, den heimlichen Helden der Serie – weiterhin habe ich morgen Geburtstag! Jawohl! Eigentlich war ja der Plan, dieses Kapitel morgen online zu stellen, aber morgen hab ich ja GEBURTSTAG und höchstwahrscheinlich keine Zeit, meinen Pflichten im Netz nachzukommen, weil ich Apfelkuchen backen will, und tausende von Geschenken auspacken muss, und bevor ihr ganze vier Tage auf das neue Kapitel warten müsst, kriegt ihr das schon heute. Quasi als Geschenk von mir an euch. So bin ich. Ich knuddel euch alle ganz feste, wünsch euch viel Spaß mit meinen geistigen Ergüssen, und freu mich noch ein wenig über die neue Folge und auf morgen. Tüdellüüü! moko-chan Dean trottete mit gesenktem Kopf über den Parkplatz und balancierte die übervolle braune Papiertüte mit seiner Ausbeute aus dem Diner konzentriert auf seinem linken Arm, während er mit der rechten Hand die Tür zu seinem und Sams Motelzimmer öffnete. Sam saß noch immer an dem kleinen Tisch am Fenster vor seinem Laptop, blickte aber auf, als Dean die Tür hinter sich schloss. „Was hast du?“ fragte er besorgt, und Dean ahnte, dass er sich nicht nach seinen Einkäufen erkundigte. Verdammte Präsenzleserei! „Nichts“, erwiderte er brüsk, stellte die Tüte auf dem Bett ab und förderte einen großen Salat aus ihren Tiefen zu Tage. „Hier.“ Er streckte Sam die Plastikverpackung entgegen, und Sam legte die Stirn in Falten und musterte ihn von oben nach unten. „Was hast du angestellt?“ Dean fühlte sich nicht in der emotionalen Verfassung, darauf zu antworten. „Iss deinen Salat“, wies er Sam schroff an, buddelte in der Tüte nach seinem Käsekuchen und ließ sich mit einem schweren Seufzer aufs Bett fallen, nachdem er ihn gefunden hatte. Er brauchte jetzt Zucker. Sam musterte ihn von seinem Platz am Fenster aus, legte den Kopf schief und die Stirn in tiefere Falten, und fragte sich, was zum Teufel auf dem Weg zum Diner vorgefallen war, dass Dean plötzlich so schlechte Laune hatte. Obwohl schlechte Laune nicht ganz die richtige Bezeichnung dafür war – er war schlicht und ergreifend unglücklich. So unglücklich, dass seine Präsenz sich schwer und erstickend anfühlte, ganz so, als sei er unter endlosen Schichten von nassen Decken begraben. „Dean?“ Dean war eben dabei, sich ein riesiges Stück Kuchen in den Mund zu schieben, also war es nur natürlich, dass er ihm nicht antwortete, aber Sam konnte schließlich fühlen, dass etwas nicht in Ordnung war, also stand er auf und ging zu Dean hinüber, ging vor ihm in die Hocke. „Dean …“ Dean wich seinem Blick aus, während er verbissen vor sich hin mümmelte, und Sam legte seine Hände auf Deans Knie. Er sah, dass Dean nicht darüber reden wollte, und auch, wenn ihm das alles andere als recht war, sah er doch ein, dass er den Älteren kaum dazu zwingen konnte, ihm sein Herz auszuschütten. Alles, was er tun konnte, war Dean von seiner düsteren Stimmung abzulenken, so gut es ging. „Also, hör zu: Ich habe über Lord van Zorg ein wenig Recherche betrieben, und es scheint, als habe nur deswegen noch niemand bemerkt, wer, oder vor allem, was er ist, weil er sich alle paar Jahre als sein eigener Sohn, oder Neffe, oder Enkel, oder dergleichen ausgibt. Er hat mehrere Häuser über das ganze Land verstreut, aber es scheint, dass sein Hauptwohnsitz hier in Allentown ist, und -“ Sam hielt inne, als er Deans verdutzten Blick sah, und grinste in sich hinein. Scheinbar hatte Dean nicht erwartet, dass er ihn nicht dazu drängen würde, ihm sein Herz auszuschütten. „Jedenfalls glaube ich, dass er sich von den Seelen ernährt, die er mit dem Spiegelkabinett eingefangen hat, und dass die Spiegel in seinem Haus die Brücke dazu sind. Deswegen auch das Siegel hinter dem zerbrochenen Spiegel, der ersetzt werden musste – Ich wette mit dir, dass hinter jedem einzelnen Spiegel im Kabinett so ein Siegel war, und dass hinter den Spiegeln in seinem Haus genau die gleichen Siegel zu finden sind. Ich hab in Dads Tagebuch einen Eintrag gefunden, der sich mit der mythologischen Bedeutung von Spiegeln beschäftigt, und er schreibt, dass Wesen, die sich von in Spiegeln gefangenen Seelen ernähren – Attirb heißen die Viecher – zuerst in Europa aufgetaucht, und sowohl mit Vampiren als auch Gestaltwandlern zu vergleichen sind. Sie verbinden die Spiegel-Fallen per magischem Siegel mit denen, zu denen sie ständig Zugang haben und – naja. Ich glaube, unser Lord ist ein Attirb, und seine Spiegel sind die Quelle seiner Macht.“ Dean schluckte den letzten Rest Käsekuchen hinunter und wischte sich seine Hände an seiner Jeans ab. Ihm schwirrte ein wenig der Kopf von der Siegel-Spiegel-Spiegel-Siegel Angelegenheit, aber der Kern von Sams Aussage war dennoch zu ihm durchgedrungen. „Also Silberkugel ins Herz und dann ab mit dem Kopf, nur um sicher zu gehen?“ Sam nickte lediglich, und Dean streckte die Hand nach ihm aus und strich ihm das Haar aus der Stirn. Kein Wunder, dass er den Lord anregend gefunden hatte, wenn ein Stück von Sammys Seele in ihm steckte. Irgendwie fühlte er sich plötzlich besser. Dean kam sich ein wenig dämlich vor, mit Sam hinter sich, seine langen Beine rechts und links von ihm ausgestreckt, und Sams Laptop in seinem Schoß, damit sie ihn Beide im Blick hatten, aber Sam hatte darauf bestanden, ihm die Ergebnisse seiner Recherche zu präsentieren, und angeblich war das hier die einzig mögliche – oder zumindest die bequemste – Art und Weise das zu tun. Dean lehnte sich also zurück, unterdrückte ein zufriedenes Seufzen, als sein Rücken auf Sams Brust traf, und lehnte sich an ihn, und als Sam ihm das Kinn auf die Schulter legte, um ihn herum griff und an seinem Laptop herumzufingern begann, sah er ein, dass diese Stellung ihre Vorteile hatte. Und was sagte sein Unterbewusstsein dazu? Sein Unterbewusstsein schnurrte zufrieden und kuschelte sich noch enger an Sam. Fabelhaft. Das hier war so ziemlich die erniedrigendste – unsexuelle – Pose, die Dean sich vorstellen konnte – er war der kleine Löffel, verdammt, der KLEINE Löffel – und wenn er entspannt bleiben konnte, selbst wenn Sam ihm derartig im Nacken saß, waren die Zeiten von Panikattacken und Hyperventilation wohl vorbei. Und dann legte Sam seinen linken Arm um Deans Bauch, zog ihn enger an sich, und Dean keuchte – nicht, weil er Angst hatte oder doch noch in Panik geriet, sondern weil Sam manchmal einfach nicht darüber nachdachte, wie viel Kraft er eigentlich hatte. „Dude, meine Rippen!“ beschwerte Dean sich ächzend und fing an, sich gegen Sams klammerartigen Griff zur Wehr zu setzen, hielt jedoch ganz still, als er bemerkte, dass Sam sein Gesicht an seinen Nacken gepresst hatte und … weinte? Nein, Gott sei Dank weinte er nicht, aber Dean spürte Sams Anspannung – und er meinte nicht diese Art von Anspannung, vielen Dank – in seinem Rücken, und er musste lächeln. Manchmal war Sam so leicht zu lesen, dass es ihn erschreckte. „Wenn du ein wenig lockerer lässt, kuschel ich nachher mit dir“, scherzte er leise, streichelte mit der Linken über Sams Handrücken und brachte seine rechte in Sams Nacken, um ihn zu kraulen. Er spürte, wie sich Sams Lippen zu einem Lächeln verzogen, und führte ein mentales Schulterklopfen aus. Kleiner Löffel oder nicht, er war trotzdem das Kronjuwel der Besteckschublade – und wer wollte schon ein Messer oder gar ein Schwert sein, mit einem Löffel tat es ja schließlich mehr weh. „Was hältst du davon, dass wir seiner Lordschaft heute Nacht einen kleinen Besuch abstatten? Ich glaube nicht, dass er es sonderlich nett von uns finden wird, wenn wir alle seine schicken Spiegel kaputt machen, aber irgendwie ist mir das scheißegal …“ Die minimale Bewegung von Sams Kopf sollte wohl ein Nicken andeuten, und Dean kraulte ihn noch etwas sanfter. „Gut, dann haben wir einen Plan. Und wer zuerst den Butler k.o. schlägt, hat gewonnen.“ Sam brummte zustimmend – er hatte Dean nicht wirklich zugehört – und ließ seine Lippen über Deans Nacken gleiten. Es kam selten genug vor – quasi nie – dass er Dean so halten konnte, und er hatte schon beinahe befürchtet, dass ihm das Vergnügen nie wieder zuteil werden würde. Dass Dean ihn nicht nur gewähren ließ sondern augenscheinlich sogar Gefallen an der Situation fand, bedeutete Sam mehr, als er sich eingestehen wollte. Seine Hand streichelte über Deans flachen Bauch, schob sich unter sein Shirt und hielt keineswegs inne, als Dean leise zu lachen begann. „Ist die Lagebesprechung schon abgeschlossen?“ Sam brummte erneut, schloss die Augen und vergrub seine Nase in Deans kurzem Haar, während seine Hand an Deans Bauch auf und ab glitt, immer wieder, ganz sanft und ohne jegliche sexuelle Absicht. Er wollte ihn einfach nur spüren, ihn riechen und schmecken, und sich in der Illusion verlieren, dass alles in Ordnung war, und Dean ihn nie verlassen würde. „Sammy?“ Dean machte den Hals lang, um Sam besseren Zugang zu selbigem zu gewähren, schob seine Linke unter sein Shirt, um sie auf Sams zu legen und seine Bewegungen zu lenken, und er fühlte sich plötzlich so sicher und beschützt, dass er sich schon aus Prinzip zwanzig Punkte auf der Männlichkeitsskala abzog – was ihn nicht daran hinderte, genüsslich aufzuseufzen und sich enger an Sam zu drücken. Sie hatten jetzt schließlich einen Plan, und da der nicht vorsah, vor Sonnenuntergang vor die Tür zu gehen, mussten sie die Zeit ja irgendwie überbrücken. „Wieder der Baseballschläger?“ In Sams Stimme schwang eindeutig ein Unterton von Amüsement mit, und als Dean sich aufrichtete, schwang er das Ende des Schlägers gefährlich nahe an Sams Nase vorbei. Manchmal lud die aber auch zum Draufhauen ein. „Problem damit?“ Sam hob beide Hände in der universellen „ich hab nichts gesagt“ Geste, und Dean nickte zufrieden. Es war kurz nach Mitternacht, und da sie sich in einer abgelegenen Gegend und in einem Wohnviertel befanden, waren Straßenlampen spärlich gesät – ein Umstand, der Dean durchaus gefiel. Er mochte es, mit Sammy im Dunkeln Verstecken zu spielen. Dumm nur, dass er sich jetzt auf den Fall konzentrieren musste. Vielleicht konnte er ja später mit der Polizei im Dunkeln Verstecken spielen. Dean drückte Sam den Baseballschläger in die Hand, und verschwand mit dem Oberkörper wieder im Kofferraum, um nach einer weiteren geeigneten Waffe der sinnlosen Zerstörung zu suchen, wurde bald in Form eines Kuhfußes fündig, und fragte sich den Rest der Nacht, wie zum Teufel das Ding in seinen Kofferraum gekommen war. Dean bekam von Sam, der den Kuhfuß einigermaßen misstrauisch beäugte, seinen Baseballschläger zurück, und machte sich mit ihm zur Rückseite des Herrenhauses auf. Sie hatten den Impala ein paar Straßen entfernt von Lord van Zorgs Anwesen geparkt, und als sie das Grundstück erreicht hatten, war Sam kurz davor, Dean den dummen Baseballschläger endgültig wegzunehmen. Dean schwang das Ding, als könne er es gar nicht erwarten, es gegen die nächstbeste solide Oberfläche zu knallen, und wenn Sam sich in den vielen, vielen Jahren, die er nun schon an Deans Seite verbracht hatte, einigermaßen an Deans beunruhigenden Drang zu sinnloser Zerstörung gewöhnt hatte, hieß das noch lange nicht, dass er ihn gutheißen musste – und das tat er auch nicht. Das hier war ihr Job, und sie mussten ihn tun, aber Sam würde nie, wirklich niemals Spaß daran haben, sich in Gefahr zu begeben, oder Dinge zu zerstören, weil sie besessen oder verflucht waren. Aber Dean? Dean liebte es einfach, Sachen kaputt zu machen, also verteidigte er seinen Baseballschläger gegen Sams halbherzige Versuche, ihn ihm wegzunehmen, bis sie schließlich an der Rückseite des Herrenhauses angekommen waren, und an der mit Efeu bewachsenen Wand hochblickten. Sie schien geradezu dafür geschaffen, an ihr hochzuklettern, also fackelte Dean nicht lange, schob sich den Griff des Baseballschlägers hinten unter seinen Gürtel, damit der Schläger ihm beim Klettern nicht im Weg sein würde, und sprang die Wand an. Er fand Halt – was als durchaus positiv zu vermerken war, weil es so ziemlich nichts Peinlicheres gab, als von einer Wand abzuprallen und auf dem Arsch zu landen – und kletterte mit dem ihm eigenen Geschick an der Fassade hoch. Sam war zwar nicht ganz klar, warum sie nicht im Erdgeschoss durch eines der Fenster einbrechen konnten, aber wenn Dean klettern und ihm einen einmaligen Ausblick auf seinen Hintern gewähren wollte, war er der Letzte, der versuchen würde, ihm das auszureden. Er wartete, bis Dean eine gewisse Höhe erreicht hatte, bevor er ihm folgte, und er war froh, wirklich froh, dass Lord van Zorg scheinbar keinerlei Sicherheitsmaßnahmen in Form von Alarmanlagen oder Dobermännern ergriffen hatte. Wenn er genauer darüber nachdachte, war das allerdings nicht sonderlich ungewöhnlich. Übernatürliche Wesen – zumindest die alten, die, die schon seit Jahrhunderten auf Erden wandelten – hielten nicht viel von neumodischem Firlefanz und verließen sich eher auf ihre eigenen Fähigkeiten als von Menschenhand Erschaffenes. Sam sah Dean ein paar Meter über sich auf einen Balkon klettern, der in der absoluten Dunkelheit der Nacht vom Boden aus nicht zu sehen gewesen war, und beeilte sich, ihm zu folgen. Sicher, Dean war ungeschlagener Meister im Türen Aufbrechen, aber das leise Öffnen vor Durchgängen, die auch nur entfernt mit Glas zu tun hatten, war Sam vorbehalten – nicht, dass Dean das je zugeben würde, also war in der Tat Eile angeraten, bevor Dean in einem Anfall von Übermut die Scheibe einschlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)