Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 126: Die große Versuchung --------------------------------- Hallöchen, liebste Leser! Vor langer, langer Zeit habe ich mal so eine Umfrage gemacht … und sie dann nie ausgewertet. Schande über meine Kuh! Hab das jetzt endlich mal nachgeholt, und das Ergebnis lautet folgendermaßen: 1. Wen mögt ihr lieber – Sam oder Dean? - Dean: 10 Stimmen - Sam: 5 Stimmen - Kann mich nicht entscheiden: 7 Stimmen Da haben wir wohl einen klaren Gewinner. Nicht weinen, Sam, die Tine hat nicht an der Umfrage teilgenommen, und deren grenzenlose Liebe für dich macht das total wieder gut! 2. Wer ist der bessere Top – Sam oder Dean? - Dean: 15 Stimmen - Sam: 3 Stimmen - Kann mich nicht entscheiden: 2 Stimmen Wie schön, dass wir uns da so einig sind! 3. Was könnte Sam Sean Lustiges auf seinen Gips malen? Der (meiner bescheidenen Meinung nach) lustigste Vorschlag kam von: DemonOfFear mit der tanzenden Sammy-Zwiebel! Glückwunsch!!! 4. Wer ist euer Lieblingsantagonist? - Sharon - Matt (besessen) 5 Stimmen! - allgemein Besessene - der Werwolf - Jo - Rina (meintest du Protagonist?) - Sam als Gestaltwandler - Sean Matt hat mit großem, großem Abstand gewonnen – und zwar einen weiteren Auftritt in der Geschichte … irgendwann. 5. Welches ist euer Lieblingskapitel? Hier fielen die Antworten so mannigfaltig und unterschiedlich aus, dass ich keine Lust habe, das abzuschreiben. Ihr seid euch aber ziemlich einig, dass ihr Schweinkram mögt, die Kapitel, in denen die Schnuffel zusammengekommen sind, und natürlich Sams Prinzendasein. Und wenn mir auch klar ist, dass diejenigen, die ALLE hingeschrieben haben, einfach nur ein wenig zu faul waren, sich großartig Gedanken zu machen, habe ich mich auch über diese Antworten sehr gefreut. Ist gut für’s Ego – und natürlich den Größenwahn. Ich ziehe meine Schlüsse, und ihr werdet sehen, was ihr davon habt. 6. Mögt ihr lieber Fluff oder Drama? - Drama: 4 Stimmen - Fluff: 5 Stimmen - Beides: 10 Stimmen - Kampfszenen (Bitte demnächst nur auf die Fragen antworten …) Na Gott, sei Dank. Dann kann ich ja so weiter machen, wie bisher … Und nu los mit dem nächsten Kapitel! moko-chan Das Grollen des Impalas verklang zu einem leisen Schnurren und schließlich zu angenehmer Stille, als Dean den Motor ausschaltete, und er atmete einmal tief durch, bevor er den Schlüssel aus dem Schloss zog, den Kopf nach rechts drehte und Sam anblickte. „Wollen wir?“ Sam nickte und lächelte ihm zu, und Dean streckte die Hand nach ihm aus, legte sie ihm in den Nacken und zog ihn zu einem Kuss heran. „Na dann los“, wisperte er gegen Sams leicht geöffnete Lippen, strich mit dem Daumen über Sams frisch rasierte Wange und grinste, als Sam leise aber eindeutig unzufrieden brummte, und einen angemessenen Sicherheitsabstand zwischen sie brachte. „Du liebst es, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen, kann das sein?“ erkundigte er sich anklagend bei Dean, der seinem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck mit dem unschuldigsten Grinsen aller Zeiten begegnete. „Natürlich“, war alles, was er dazu sagte, und Sam schnaubte empört und öffnete das Handschuhfach, um nach Robert Leroy Parker und Harry Longbaur zu suchen. Dean leckte sich über die Lippen und stieg aus dem Wagen, und ihm blieb beinahe das Herz stehen, als wie aus dem Nichts ein knallrotes Dodge Viper Cabrio mit dröhnendem Motor an ihm vorbei schoss und ihn in einer wirbelnden Wolke aus Staub zurück ließ. Dean hustete und fluchte, klopfte sich den Staub aus seinem Versicherungsmensch-Tarnanzug und konnte sich gerade noch so beherrschen, nicht seine geballte Faust in Richtung des davon rasenden Wahnsinnigen zu schütteln, der soeben mit quietschenden Reifen hinter der nächsten Straßenecke verschwand. Es half seiner Laune nicht unbedingt, dass Sam bis über beide Backen grinste, als er an seine Seite trat und ihn in seinen Bemühungen unterstützte, seinen Anzug abzuklopfen, aber Dean nahm sich zusammen und hielt still, weil Sams Topfdeckel große Hände einfach mal besser waren als jeder Teppichklopfer. „Das sollte genügen“, stellte Sam schließlich fest, ließ seinen Blick noch einmal über Deans nun wieder tadellose Gestalt gleiten und drückte ihm schließlich seinen kunstvoll gefälschten Ausweis in die Hand. „Diesmal übernehme ich das Reden.“ Dean widersprach nicht und ignorierte das hohle Pochen in seiner Magengegend. Er hasste es, wenn er eine Sache so grundlegend vermasselte, wie er es am vergangenen Tag geschafft hatte, und noch viel mehr hasste er es, wenn Sam sein Versagen wieder gut machen musste. Als habe er seine Gedanken gelesen, wandte Sam ihm den Blick zu, warm, vertrauensvoll und so weit entfernt von jeglichem Vorwurf, dass Dean sich sofort besser fühlte. Seite an Seite machten sie sich ganz wie am vorangegangenen Tag auf den Weg zur pompösen Eingangstür zu Lord van Zorgs Anwesen, und falls Deans Hand für einen kurzen Moment über Sams Rücken gestreichelt und seine Schulter gedrückt haben sollte, fand es jedenfalls keiner von Beiden notwendig, eine Bemerkung darüber zu machen. Sam drückte auf die Klingel, Dean beäugte misstrauisch die Wasserspeier, die ihn von ihrer überlegenen Höhe aus zu verspotten schienen, und dann öffnete ganz wie beim letzten Mal der zugeknöpfte britische Butler die Tür und musterte sie, als seien sie zwei ganz besonders lästige Exemplare der Gattung namens Insekt. Dean fühlte sich ungerecht behandelt. „Was kann ich für Sie tun?“ erkundigte sich der Herr Butler mit aalglatter Stimme, die sie keineswegs im Zweifel darüber ließ, wie unglaublich unwillkommen sie waren, und Sam lächelte und blendete den bösen Butler mit seinen grandiosen Grübchen, und sofort wurde dessen Haltung weit weniger abweisend. Dean fühlte sich nach wie vor ungerecht behandelt. Gut, dann hatte er eben nicht so bezaubernde Grübchen wie Sam, aber wenn er wollte, konnte er mindestens so … so … na gut, er würde es vermutlich nie schaffen, so verdammenswert liebenswert zu erscheinen wie Sam. Trotzdem kein Grund, so zu tun, als sei er nicht da. „Wir hatten gehofft, Ihr Arbeitgeber habe möglicherweise Interesse an unserem Versicherungsangebot. Bei so einem beeindruckenden Anwesen kann man schließlich nie vorsichtig genug sein“, brachte Sam professionell hervor, bemerkte vermutlich nicht einmal, mit welch charmantem Augenaufschlag er da um die Gunst des Butlers warb, und Dean, der schräg hinter ihm stand, wollte dem alten Geier eine langen, als der seinen Blick über Sams ansprechende Gestalt gleiten ließ und sie schließlich mit einer höflichen Geste hinein bat. „Ich werde seine Lordschaft fragen, ob er Zeit für Sie hat.“ Sam und Dean wurden vom Empfangsbereich des Hauses durch einen langen, düsteren Flur in einen Raum geleitet, der scheinbar einzig und allein dazu da war, dass Gäste des Lords in ihm ihre Wartezeit verbrachten, und falls Einer von Beiden noch Zweifel daran gehabt haben sollte, dass mit seiner Lordschaft etwas entschieden nicht stimmte, dann hätte sie der Anblick zahlloser Spiegel an jeder geeigneten oder ungeeigneten Stelle ringsum an den Wänden eines Besseren belehrt. „Also entweder“, setzte Dean an, sobald er den biestigen Butler außer Hörweite vermutete, „entweder ist dieser Lord van Zorg verdammt eitel – oder wir haben unseren Bösewicht des Monats gefunden.“ Sam nickte, presste jedoch die Lippen aufeinander. Seit er seinen Fuß über die Schwelle dieses Hauses gesetzt hatte, fühlte er sich nicht nur ausgesprochen unwohl, ihm war geradezu schlecht, und er konnte nicht sagen, ob das etwas mit dem Haus oder ihrem erst eine halbe Stunde zurückliegenden Frühstück zu tun hatte. Irgendwie hatte sein Kaffee komisch geschmeckt. „Alles in Ordnung mit dir?“ erkundigte sich Dean besorgt, dem Sams ungesunde Blässe ins Auge gefallen war, und Sam presste die Lippen noch etwas fester aufeinander und nickte verbissen. So lange er sich nicht übergeben musste, war die Situation unter Kontrolle. Der barsche Butler kam zu ihnen zurück, lautlos (wie der Tod), erschreckte Dean mit seinem plötzlichen Auftauchen und teilte ihnen mit, dass seine Lordschaft sie in seinem Arbeitszimmer erwarte. Dean ließ sich seinen Schrecken nicht anmerken und nickte, und folgte ihm mit Sam in seinem Windschatten durch weitere mit zahllosen Spiegeln zugehangene Flure, bis hin zu einer großen, schweren Tür mit goldbeschlagenen Türgriffen. Lord van Zorg lebte hier scheinbar in Saus und Braus. Der plötzlich eher brave Butler öffnete ihnen die Tür, ließ Dean und Sam nacheinander in ein großes, eher düsteres Zimmer treten, und verschwand schließlich ebenso lautlos, wie er zuvor aufgetaucht war. Sam war noch immer schlecht. Und die Angelegenheit mit dem Übergeben war gar nicht mehr so unwahrscheinlich wie noch vor fünf Minuten. Ihnen gegenüber stand hinter einem enormen Schreibtisch aus feinstem Mahagoni ein lederner, cremefarbener Chefsessel mit dem Rücken zu ihnen, und der Vorderseite in Richtung eines riesigen, mit halbtransparenten, dunkelbraunen Seidenschals verhangenen Panoramafensters. „Sie sind hier, um mir eine Versicherung zu verkaufen?“ ertönte eine tiefe, samtene Stimme, der Sessel drehte sich herum und – großer Gott! Dean hatte in seinem Leben schon viel gesehen, und er war nun wirklich nicht der Typ, der anderen Kerlen nachgeiferte (Sam wie immer die große Ausnahme) aber der Kerl sah gut aus. Besser als gut. Der Kerl war Sex auf zwei Beinen, und dafür, dass er schon mindestens Hundert Jahre auf dem Buckel hatte, außerdem verboten jugendlich. Sein blondes Haar fiel ihm in weichen, verwegenen Wellen – Dean schrieb es seiner jahrelangen Bekanntschaft mit Sam zu, dass er sich gerade anhörte wie ein billiger Frauenroman – in die Stirn, gerade, dichte Brauen saßen über seinen dunkelblauen, durchdringenden Augen, und sein Mund … nun, Dean konnte sich gerade noch so davon abhalten, sich diesen Mund bei höchst eindeutigen Diensten an seinem willigen Körper vorzustellen. Und das war nicht gut, das war gar nicht gut. Er sollte sich so etwas nicht vorstellen, erstens generell nicht, und zweitens schon gar nicht, wenn Sam direkt neben ihm stand und aussah, als habe er einen Geist gesehen. Oder Clown. In Sams Fall wohl eher einen Clown. „Nun, ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich Interesse daran hege, mir eine neue Versicherung zuzulegen, aber ich bin durchaus gewillt, Ihnen zuzuhören und mich überraschen zu lassen. Vielleicht haben Sie ja genau das zu bieten, was mir noch fehlt.“ Die samtene Stimme spülte über Dean wie lauwarmes Wasser, und er spürte, wie seine Libido auf sie reagierte. Er räusperte sich verlegen und nickte, blickte kurz zur Seite und schluckte nervös, als er sich selbst in einem Spiegel erblickte, der die volle Breite der Wand einnahm. Sein Blick begegnete Sams Augen, die müde und irgendwie … geschwächt aussahen. So als würde der Aufenthalt in diesem Zimmer, die Nähe seiner Lordschaft, ihm die Energie aussaugen. „Bitte, setzen Sie sich doch.“ Lord van Zorg deutete mit einladender Geste auf zwei gepolsterte Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen und nur auf Sam und Dean zu warten schienen. Es war Dean egal bis gleichgültig, dass seine Handlung ein wenig unangemessen war, als er Sam am Ellenbogen fasste und ihn sanft in den rechten der Stühle bugsierte, bevor er sich in dem Linken niederließ. Dieser Lord van Zorg musste sehen, dass Sam sich nicht wohl fühlte, und wenn es ihm nicht passte, dass einer der Beiden Versicherungsagenten, die er in sein Haus gelassen hatte, dem anderen etwas zweifelhafte Aufmerksamkeit zuteil werden ließ, dann kümmerte Dean das einen Dreck. Er war schließlich nicht hier, um seiner Lordschaft zu gefallen, er war hier, um ihn fertig zu machen. „Nun?“ Lord van Zorg hatte seine Ellenbogen auf seinen Schreibtisch gestützt und seine langen, schlanken Finger unter seinem Kinn verschränkt, und als Dean aufblickte und ihn ansah, wurde ihm bewusst, dass er ein Problem hatte. Ein immenses Problem. Seine Lordschaft hatte einen mehr als positiven Effekt auf seine Libido, auf Sam wirkte er hingegen eher gegenteilig und … und er bezweifelte irgendwie, dass er es schaffen würde, seiner Lordschaft eine Bigamie-Versicherung aufschwatzen zu können. „Nun?“ wiederholte er nervös, und seine Lordschaft lächelte. „Sie sind doch hier, um mir etwas zu verkaufen, oder nicht?“ Diese alles durchdringenden, dunkelblauen Augen hefteten sich auf Deans, und er schluckte unbehaglich und spürte, wie ihm warm wurde. Was war denn nur mit ihm los? Lord van Zorg war eindeutig alles andere als menschlich, ihn umgab eine Aura von Weisheit, die in seltsamem Kontrast zu seinem jugendlichen Äußeren stand, und seine Augen … nun, Dean würde sich eher die Zunge abschneiden, als sie als berückend oder ähnliches zu bezeichnen, aber sie waren einfach so tief. Niemand, der über eine menschliche Lebensspanne verfügte, sollte solche Augen haben. Niemand. „Andererseits … da ich ja ohnehin nicht vorhabe, mich von Ihnen „beraten“ zu lassen, können wir unsere Zeit ja eigentlich auch angenehmer verbringen, nicht wahr?“ Und niemand, der wusste, was gut für ihn war, sollte so offensichtlich mit Dean flirten, wenn Sam direkt daneben saß. „Angenehmer?“ fragte er lächelnd, und Dean zuckte beinahe zusammen, weil ein lächelnder Sam mit nur hauchzart verschleierten Mordgelüsten in der Stimme einfach mal das Angsteinflößendste war, das man sich vorstellen konnte. Lord van Zorg schien jedoch alles andere als eingeschüchtert, er wandte seine stechenden blauen Augen Sam zu, zog eine seiner dichten, dunkelblonden Augenbrauen in die Höhe, während er ihn alles andere als unauffällig musterte, und lächelte schließlich, sündhaft und selbstbewusst und ein klein wenig bedrohlich. Dean hätte sich am liebsten unter seinem so überaus bequem gepolsterten Stuhl versteckt, aber das wäre ja erstens peinlich gewesen und zweitens hätte es ihn mindestens 15 Punkte auf der Männlichkeitsskala gekostet. „Kann ich Ihnen vielleicht etwas zu trinken anbieten? Tee?“ Lord van Zorg schien über Sams eiskalten Blick eher amüsiert zu sein, tat ihn in einem einzigen Wimpernschlag als sowohl unbedeutend als auch uninteressant ab und wandte sich wieder Dean zu. „Oder lieber ein Bier?“ Dean ertappte sich selbst bei einem begeisterten Nicken, und Sams anklagendes Räuspern war sowohl angemessen als auch ernüchternd. „Äh … ähm, nein danke. Wir sind im Dienst“, beeilte er sich also zu sagen, und Lord van Zorg schmunzelte amüsiert. „Ihnen ist es nicht gestattet, während Ihrer Berufszeit zu trinken?“ Da Dean sich einmal mehr in dunkelblauen Augen verloren hatte, nahm Sam es auf sich, auf diese Frage zu antworten. „Es ist mehr eine selbst getroffene Entscheidung als dass es uns verboten wäre“, stellte Sam mit scharfer Stimme klar und erhob sich von seinem Stuhl. „Da Sie ja scheinbar kein Interesse an unserem Angebot haben, sollten wir wohl lieber gehen.“ Seine Lordschaft ignorierte Sams hoch aufragende Gestalt und bedachte Dean mit einem eindeutigen Lächeln. „Ich würde nicht sagen, dass ich kein Interesse an Ihrem Angebot habe … so viel, wie Sie ganz offensichtlich zu bieten haben …“ Dean hatte den drängenden Verdacht, dass er gerade rot geworden war – und das? Das war einfach zu viel. „Wir sollten wirklich gehen.“ Sein Stuhl fiel beinahe zurück, als er etwas zu hastig, etwas zu nervös aufstand, und seine Lordschaft lächelte einfach nur. „Wie schade.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)