Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 57: Auf der Flucht -------------------------- Ööööööööi! Stimmuuuuuuung! Hier wird gefeiert und das nicht zu knapp, ihr Lieben! Nicht nur haben wir mit dem letzten Kapitel die 1000-Kommi-Schallgrenze geknackt (ich feier das, auch wenn Isi und Kinka schwer geschummelt haben, die zwei Hasen... ), nein, ich kann des Weiteren stolz verkünden, dass meine innigst geliebte FanFic außerdem auf ganzen 100 Favoritenlisten zu finden ist! Hossa! An dieser Stelle danke ich mal wieder all meinen Kommi-Schreibern, aber auch ganz besonders allen Favolistlern und dann muss ich euch natürlich noch darauf hinweisen, dass euch eine ganze Menge wundervoller Querverweise entgehen, wenn ihr nicht "Fight the good Fight" von irrce und Serendipity mitverfolgt. (Wer Steve mag, wird ihn lieben, sobald er das gelesen hat... und dann hab ich da natürlich noch meinen ganz speziellen, einfach nur einmaligen Auftritt - zwei Mal! Gnahahaa! ... Glücklich, ihr Zwei? ;P) Liebste Tine, ich denke, dieses Kapitel wird deine Zustimmung finden, ich erwarte einen ausschweifenden Kommi! So, jetzt muss ich hier noch die Rike grüßen, weil sie sich das gewünscht hat - Grüße an Rike! - und nu kommt endlich das neue Kapitel! Ich wünsch euch allen wie immer viel Spaß! ^-^ moko-chan „Und ich hab gedacht, nach diesem blöden Berg kann’s nicht mehr schlimmer kommen! Ich kann Wälder nicht leiden!“ Dean schüttelte sich und warf einen unbehaglichen Blick auf das düstere Dickicht vor ihnen. Sam hatte ihm diese Angst einflößende Ansammlung von Bäumen und Büschen als „Düsterwald“ vorgestellt und genau so sah er auch aus – dunkel, düster, doof und alles andere als einladend. „Und da willst du wirklich reingehen?“, erkundigte er sich mit einem fragenden Blick inklusive kritisch hochgezogener Augenbraue auf Sam und der nickte entschlossen und wirkte dabei schon fast ein wenig mürrisch: „Allerdings will ich das! Die Zwerge und Bilbo sind hier durch – daran kann ich mich noch genau erinnern – und wenn wir sie jemals wieder einholen wollen, dann müssen wir hier auch durch.“ Dean seufzte aus tiefster Seele und zog seinen Kapuzenmantel fester um sich. „Na dann los… wir wollen den Drachen ja nicht warten lassen, nicht wahr?“ Sam lächelte schwach und nickte und sie machten sich Seite an Seite auf den Weg. Seit sie Bruchtal verlassen hatten, schien die Landschaft, die sie zu durchqueren hatten, immer weiter, endloser und majestätischer zu werden. Dean hatte nicht gedacht, in seinem ganzen Leben jemals ein Gebirge überqueren zu müssen, aber genau das hatten sie getan, sie hatten Orks und sogar RIESEN – richtige Riesen, noch größer als Sam! – gesehen und Dean war ehrlich froh gewesen, als sie den ‚Hohen Pass’ endlich überquert hatten und er beim Abstieg in flacheres Gelände den Schnee aus seinen Schuhen hatte schütteln können. Die Überquerung des Anduin – Dean begriff nicht, wie Sam sich diese ganzen Namen hatte merken können, immerhin hatte er dieses verdammte Buch gelesen, als er zwölf Jahre alt gewesen war! – war kompliziert und er und Sam verdammt nass gewesen, als sie endlich auf der anderen Seite dieses überflüssigen Flusses angekommen waren. Und jetzt also der Düsterwald. Sam hatte ihm irgendwas von Riesenspinnen erzählt und dass sie auf gar keinen Fall den Weg verlassen durften und Dean hatte im Stillen beschlossen, einmal in seinem Leben genau DAS zu tun, was Sam ihm geraten hatte. Er wollte sie Beide heil aus diesem Buch wieder heraus haben, er wollte Sam die Rolle des Führers abnehmen, wollte die ewig grüblerisch gerunzelte Stirn nicht mehr sehen müssen, die Sam nun schon seit Tagen zu Schau trug. Im Prinzip wollte er Sam einfach nur sämtliche Lasten abnehmen und sich der beruhigenden Illusion hingeben, nicht nur willens sondern auch in der Lage zu sein, ganz allein für sie Beide sorgen zu können. „Das ist hier ja finster wie im Bärenarsch…“, beschwerte Dean sich leise, aber dennoch nachdrücklich genervt und griff unwillkürlich nach Sams Arm, als der Wald bereits nach wenigen Schritten beinahe sämtliches Licht um sie herum verschluckte und jeder einzelne ihrer Schritte von einer dicken Schicht Laub gedämpft wurde. Selbst die Luft war hier anders, stickig und schwer und beinahe greifbar und Dean ließ Sams Arm nicht los, sondern ließ seine Hand daran hinab gleiten und umfasste Sams Handgelenk, damit sie einander nicht verloren; dann machte Sam sich sanft von ihm los, nahm seine Hand in seine und hielt sie entschlossen fest. Der Weg verlief gerade und ohne größere Schlenker strikt von Ost nach West und in Dean keimte die leise Hoffnung, nicht allzu viel Zeit in diesem unheimlichen Wald verbringen zu müssen. Er war inzwischen ja schon so einiges gewöhnt, was die Welt des Übernatürlichen anging, er hatte die modrigsten Monster, die gruseligsten Gestalten und so ziemlich alles Andere auch gesehen, aber es behagte ihm so gar nicht – selbst wenn monsterlos – derartig von sämtlicher Zivilisation abgeschnitten zu sein. Wenn sie in der realen Welt unter die Räder kamen, hatten sie immer noch die Möglichkeit, ins Krankenhaus zu gehen und ihre Wunden von ausgebildetem Fachpersonal versorgen zu lassen, hier war das nicht denkbar, hier wären sie völlig aufeinander und ihre Erfahrung was die Wundversorgung anging, angewiesen, falls ihnen etwas zustoßen sollte. „Was glaubst du, wie lange wir schon hier sind?“ Dean versuchte durch die allgegenwärtige Dunkelheit einen Blick in Sams Augen zu erhaschen und runzelte die Stirn, als er den müden Ausdruck in ihnen sah. „Wie lange hast du mich schlafen lassen?“ Deans Worte wurden beinahe von der unangenehmen Luft des Düsterwaldes verschluckt und er räusperte sich leise – die Stille, die sie umgab, war vollkommen, sie hatten seit Tagen keine anderen Lebewesen gehört, nichtmal Vogelgezwitscher drang aus den Ästen hoch über ihren Köpfen an ihre Ohren. Vor ein ungefähr zwei Tagen hatte ein einsamer schwarzer Fluffhase ihren Weg gekreuzt und das war ihre einzige Begegnung mit etwas Atmendem in diesem Wald gewesen – Dean war über diese unerwartete Begebenheit so erfreut gewesen, dass er versucht gewesen war, ihre letzte Karotte an den putzigen Gesellen zu verfüttern, aber der war so schnell vorbei gehoppelt, dass er dazu überhaupt keine Gelegenheit gehabt hatte. In diesem Wald gab es keine entzückenden Eichhörnchen, keine rastlosen Rehe, mit Ausnahme des einsamen Fluffhasen schien es hier rein gar nichts zu geben – zumindest nicht in Sichtweite des Weges. Wenigstens konnte man bei all der Einsamkeit und Stille in Ruhe schlafen. Sie hatten sich direkt neben dem Weg auf eine dicke Schicht vieler Generationen von gefallenem Laub gelegt und Dean hatte die ganze Nacht – oder das, was er dafür hielt, in diesem Wald spielten die Tageszeiten keine Rolle – durchgeschlafen, während Sam Wache gehalten hatte. Sam erwiderte nichts und Dean seufzte und rutschte noch ein wenig enger an ihn heran, obwohl sie ohnehin nur wenige Zentimeter getrennt hatten und schlang seine Arme um ihn. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich wecken, wenn du müde wirst! Schlaf jetzt und zwar sofort!“ Sam war zu müde, um zu widersprechen, er schmiegte sein Gesicht an Deans Halsbeuge und schloss die Augen und Dean vergrub seine Hand in Sams Haar und kraulte ihn geistesabwesend im Nacken, nachdem Sams gleichmäßige tiefe Atemzüge ihn davon überzeugt hatten, dass Sam beinahe sofort eingeschlafen war. Dean fuhr sich mit der freien Hand übers Gesicht und sein Bartstoppelupdate sagte ihm, dass er ganz zweifellos rau und männlich aussah, was ihm aber nicht allzu viel brachte, da Sam das in dieser dummen Düsternis sowieso nicht sehen konnte. Dean seufzte leise und versuchte, das unangenehme Gefühl von Melancholie abzuschütteln, das ihn schon seit Tagen im Griff hatte. Er wusste, dass der Wald für dieses Gefühl verantwortlich war, dass es an der Luft hier drin lag und daran, dass er seit Tagen die Sonne nicht mehr gesehen hatte und er ahnte, dass Sam, der so viel sensibler auf solche Dinge reagierte noch viel mehr unter dieser ewigen Finsternis zu leiden hatte, als er selbst. Er beschloss, Sam sich ausschlafen zu lassen, bis er von allein aufwachte und ignorierte stur seinen knurrenden Magen. Dean hatte die Orientierung verloren, wie lange sie nun schon im Düsterwald unterwegs waren, Tag und Nacht begannen, miteinander zu verschmelzen, mit dem immer gleich aussehenden Weg, den sie zurücklegen mussten, immer gleich aussehenden Bäumen, die sie passierten, der immer gleichen Dunkelheit, die sie umgab. Ihre Vorräte waren knapp geworden, Dean war ständig hungrig, müde und gereizt und ließ sich doch nichts anmerken, um Sam nicht noch mehr zu belasten. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass sie entweder aus diesem Wald, oder, besser noch, aus diesem Buch heraus kamen. Dean hatte keine Lust mehr auf Waldspaziergänge. Er schloss die Augen, lehnte seine Stirn an Sams und versuchte, sich auf Sams Herzschlag und seinen Geruch zu konzentrieren, um zu vergessen, wo sie waren und die Illusion von Normalität herauf zu beschwören. Das Problem war nur, dass er keine Ahnung von Normalität hatte. Nichts in seinem Leben war je normal gewesen. Sam schlief lange und als er schließlich die Augen aufschlug, schien sich die Erschöpfung noch tiefer in seine Züge gezeichnet zu haben. Dean entließ ihn nur äußerst unwillig aus seinen Armen, stand auf und half ihm auf die Beine und dann machten sie sich wieder auf den Weg, zwei einsame Gestalten in diesem endlosen Wald, unsichtbar für die Augen der Wesen dieser Welt. Dean fluchte leise und versuchte, den Bäumen und Büschen direkt vor sich auszuweichen, während er blind in die Dunkelheit rannte. Harsche Schreie und das Trampeln unzähliger Füße drangen an seine Ohren, viel zu laut, viel zu nahe. Er spürte Sam an seiner Seite, hörte seinen vom Rennen stoßweisen Atem und verstand noch immer nicht, wie das hatte passieren können. Wie hatten die Orks ihn und Sam entdecken können? Wie war es möglich, dass sie von diesen Kreaturen wie Vieh durch den Wald gejagt wurden, wenn sie sie doch gar nicht sehen konnten? Etwas zischte an Deans Wange vorbei und schlug mit einem dumpfen Laut in den Stamm eines Baumes ein, dem er nur um Haaresbreite ausweichen konnte, dann hörte er Sam unterdrückt aufschreien und mit einem dumpfen Rascheln ins dichte Laub fallen. Dean bremste mitten im Lauf ab, rannte zurück und wuchtete Sam auf seine Schultern, versuchte die Pfeile, die Sam zu Fall gebracht hatten, zu ignorieren, dann eilte er – nur unwesentlich langsamer als zuvor – weiter. Er konnte nicht zulassen, dass sie sie kriegten, er würde nicht zulassen, dass Sam etwas geschah – nicht in einem verdammten Kinderbuch! Dean hörte Sam leise wimmern, spürte Sams Blut warm seinen Rücken hinab laufen und versuchte, an nichts Anderes als ans Laufen zu denken. Er durfte jetzt nicht daran denken, dass Sam verletzt war, dass sie den Weg verloren hatten und er nicht wusste wo er war, das einzig Wichtige war jetzt, dass sie entkamen. Er mochte die Bücher nicht gelesen haben, aber er hatte die Filme gesehen, er wusste dass Orks den Monstern seiner Welt in Nichts nachstanden, dass sie sie verdammt noch mal umbringen würden, wenn sie sie erwischten. Dean hörte die unwirschen Schreie und das derbe Gebrüll in seinem Nacken leiser werden und schließlich ganz verstummen, aber er getraute sich noch nicht, Halt zu machen, er lief weiter, den leblosen Sam wie eine überdimensionale Puppe auf seinem Rücken, Sams Arme schlugen bei jedem weiteren Schritt den er tat, kraftlos gegen seine Brust und erst, als er glaubte, seine Lunge müsste kollabieren, wenn er nicht endlich rastete, blieb Dean stehen, schloss die Augen und lauschte mit all seinen Sinnen. Die Orks schienen ihre Verfolgung tatsächlich aufgegeben zu haben, die Stille war wieder so undurchdringlich, dass es beinahe unheimlich war und Dean fiel auf die Knie und ließ Sam so vorsichtig wie möglich von seinem Rücken gleiten. Sein Rücken fühlte sich noch immer ganz warm an, auch dann noch, als er Sam auf dem weichen Waldboden abgelegt hatte, warm von all dem Blut, das Sam verloren hatte und Dean wurde eiskalt, als er selbst durch die bedrückende Finsternis des Düsterwaldes die drei riesigen Pfeile erkennen konnte, die aus Sams Rücken heraus ragten. „Oh Gott, Sammy…“ Dean biss die Zähne zusammen, wünschte sich, er hätte Licht und Verbandszeug und Desinfektionsmittel und fing dann an, Sam unter Zuhilfenahme seines Messers so gut wie blind von den Pfeilen zu befreien. Dean arbeitete langsam und bedächtig, ertastete mehr, was er zu tun hatte, als dass er es sah und jedes Mal, wenn Sam vor Schmerzen aufstöhnte und doch nicht das Bewusstsein wiedererlangte, kroch die Panik ein kleines Stückchen weiter in Deans Verstand. Die Pfeile schienen keine lebenswichtigen Organe verletzt zu haben, Sams Atem ging gleichmäßig, auch wenn er schwach war, aber er verlor so verdammt viel Blut. Deans Finger waren zur Gänze davon bedeckt, es machte sie klebrig und rutschig gleichzeitig und seine Bewegungen wurden unsicher, aber er wollte keine Zeit verlieren, indem er sie abwischte. Vielleicht hatte Sam diese Zeit nicht. Dean hielt die Luft an, während er den letzten Pfeil aus Sams Wunde zog und ihn genau wie die anderen Zwei zuvor achtlos beiseite warf bevor er Sam aus Fetzen seines Shirts einen Druckverband machte, der hoffentlich seinen Blutverlust eindämmen und seine Wunde ausreichend schützen würde. „Sam?“ Dean beugte sich über Sam und kam ihm mit seinem Gesicht ganz nahe, um zu überprüfen, ob er inzwischen wieder aufgewacht war, aber Sams Augen waren geschlossen und sein Atem ging so schwach, dass sich alles in Dean verkrampfte. Was zum Teufel sollte er denn jetzt tun? „Sammy…“ Dean streckte die Hand aus und strich Sam ein paar Strähnen seines verschwitzten Haars aus der Stirn und zuckte beinahe zurück, als er spürte, wie brennend heiß Sams Stirn sich unter seinen Fingerspitzen anfühlte. Waren diese verdammten Pfeile etwa auch noch vergiftet gewesen? Dean legte seine Hand vorsichtig und schon beinahe zögernd auf Sams glühende Stirn und schluckte trocken. Diese verdammten Pfeile WAREN vergiftet gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)