Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 49: Ein Geschenk des Himmels ------------------------------------ „Das kann nicht dein Ernst sein, Dean?!“ Dean saß im Bett, verschränkte die Arme vor der Brust und gab die überzeugende Imitation eines schmollenden Fünfjährigen ab, und für einen winzig kleinen Moment war Sam versucht, nachzugeben. „Dean …“ Nein, nein und nochmals nein! Das ging so nicht, das war völlig unmöglich! „Dean, wir können ihn nicht mitnehmen!“ Sam ignorierte den dummen Hund, der seine energische Stimme völlig fehl zu interpretieren schien und ausgerechnet jetzt mit ihm spielen wollte, was er durch heftiges Schwanzwedeln und verspieltes Rumgetrapsel zum Ausdruck brachte. „Warum nicht?“ Das konnte doch nicht Deans Ernst sein? „Ok, ich weiß, dumme Frage …“ Na immerhin etwas. „Aber wir können ihn doch auch nicht einfach hier lassen …“ Dean hockte sich zu seinem neuen besten Freund auf den Boden, wurde angesprungen und abgeschlabbert, und Sam schwor sich, Dean definitiv nicht zu küssen, bis der sich das Gesicht abgewaschen hatte. „Ich mein, guck ihn dir an: Der kann doch unmöglich für sich selbst sorgen! Außerdem schulden wir ihm das!“ Im Prinzip fand Sam es ja ganz unglaublich toll und herzerwärmend, dass Dean so total tierlieb war, aber im Moment nervte es ihn einfach nur. „Wir schulden diesem Hund gar nichts, Dean. Nicht er hat vergangene Nacht unser Leben gerettet sondern DU!“ Dean, hin und her gerissen zwischen Selbstbeweihräucherung und Aufrechterhaltung seines schlagendsten Arguments, legte einen Moment lang den Kopf schief, und Sam hätte beinahe die Hand vor die Stirn geschlagen, als der dumme Hund das Gleiche tat. „Ich weiß, was wir machen!“ Dean strahlte, sah erneut aus wie ein Fünfjähriger, und stand auf, um sich im Bad das Gesicht abzuwaschen. In Sam kam Hoffnung auf – Hoffnung und eine äußerst böse Vorahnung. „Ach ja? Und was?“ Sam folgte Dean ins Bad, beobachtete, wie der sich Wasser ins Gesicht spritzte, und biss sich auf die Unterlippe. „Wir könnten mal wieder Bobby besuchen, findest du nicht auch?“ Dean grinste ihn an, Sam blinzelte verdutzt, dann nickte er. „Grandiose Idee.“ Dean griff nach einem Handtuch, trocknete sich flüchtig das Gesicht ab, streckte den Arm nach Sam aus, packte ihn am Handgelenk und zog ihn an sich heran. „Was macht deine Verletzung?“, erkundigte er sich bei Sam, während er beide Arme um ihn schlang und ihre Becken unanständig engen Kontakt pflegen ließ, und Sam sah ihm in die Augen und lächelte. „Tut nicht besonders weh – und deine?“ „Meine auch nicht.“ Sam reckte den Hals, presste seinen Mund auf Deans und schloss die Augen, und merkte gar nicht, wie ihm ein hingerissenes Seufzen entfuhr, aber Dean merkte es natürlich und war stolz auf sich selbst, dass er Sams angewiderten Blick von vorhin richtig gedeutet und sich die Hundeküsse abgewaschen hatte. „Nhm …“ Sam schlang seine Arme um Dean, hielt sich mit beiden Händen an dessen Pulli fest und küsste ihn einfach nur. Dean war unrasiert, aber seine Lippen waren weich, und wenn Sam ehrlich war, dann mochte er das Gefühl, wie Deans Bartstoppeln über seine Haut kratzten. Er spürte Dean in ihren Kuss hinein grinsen, fragte sich noch, was das zu bedeuten hatte, da verpasste Dean ihm auch schon einen äußerst festen Klaps auf seinen wohlgeformten Hintern. Sam zuckte zusammen und verfluchte sich selbst in allen Sprachen, die ihm geläufig waren – sogar auf Latein – als dieser Klaps tatsächlich eine positive Reaktion in Form eines heißen Kribbelns in seinem Körper auslöste. „Ich hab’s ja gewusst!“, brummte Dean triumphierend, küsste ihn wieder und streichelte sanft über die eben noch so grob misshandelte Pobacke. Sam knurrte unzufrieden, als Dean sich erneut von ihm löste, und Dean grinste und strich ihm das Haar aus der Stirn. „Und jetzt kaufen wir Spielzeug für den Hund!“ „Lassen Sie mich raten: Wuschlig, groß, treudoofe Augen, familienfreundlich?“ Dean blinzelte verdutzt und brauchte einen Moment, bis er begriff, dass die junge, blonde Verkäuferin nicht von Sam sondern ihrem abwesenden vierbeinigen Freund sprach. „Ja, richtig … er is aber noch jung, also noch nicht so groß“, strahlte er fröhlich und sie nickte. „Ich verstehe.“ Dean las ihr Namensschild und wunderte sich, woher ihm der Name ‚Isabel Dallas’ so bekannt vorkam. „Wir brauchen eine Leine und ein Halsband für ihn und irgendwas, was quietscht!“ Dean hörte Sam ein Glucksen höchst dilettantisch als Husten tarnen und rammte ihm seinen Ellbogen in die Rippen. Isabel grinste und verließ ihren Platz hinterm Verkaufstresen. „Kommen Sie mit, ich glaub, ich hab genau das Richtige für Sie.“ Dean und Sam folgten ihr in die unendlichen Weiten des Tierbedarfshandels, Dean grinste noch immer fröhlich vor sich hin, Sam rieb sich die schmerzenden Rippen. „So – hier sind Leinen und Halsbänder … welche Farbe hat er denn?“ Isabel war stehen geblieben und blickte nun fragend zu Sam und Dean auf, den Kopf ein wenig zur Seite gelegt. „Schwarz“, antwortete Sam, weil Dean noch immer überlegte, wo zum Teufel er den Namen ihrer bezaubernden Verkäuferin schon mal gehört oder gelesen haben könnte. „Dann nehmen Sie am Besten die hier …“ Isabel drückte Dean ein schwarzes Halsband und die dazugehörige Leine in die Hand, und Sam unterdrückte ein Japsen, weil ihm dieses verdammte Halsband optisch nur allzu vertraut war – und Dean augenscheinlich auch, wenn er dessen frivoles Grinsen richtig deutete. „Das passt wunderbar“, verkündete der nun grinsend, und Sam hatte nicht übel Lust, ihm eine zu verpassen. Isabel nickte und führte sie ein paar Meter weiter. „Ja, die schwarzen verkaufen sich am Besten – ganz besonders an Besitzer von Golden Retrievern.“ Dean konnte ein Lachen nicht unterdrücken, und seine Rippen machten schmerzhaft Bekanntschaft mit Sams Ellbogen. „Das glaub ich gern“, sagte er zu Isabel, rieb sich die Seite – noch immer grinsend – und kniff Sam in den Hintern, als sie nicht hinsah, was dem ein leises, kaum hörbares Quietschen entlockte. „So, das hier quietscht so gut wie alles – suchen Sie sich was aus“, meinte Isabel auch prompt mit einer großzügigen Geste in Richtung der Auslage vor ihnen, und Dean verschränkte die Arme vor der Brust und machte ein Gesicht, als ginge es daran, Ringe für Sam und sich selbst auszusuchen. Isabel zog sich zurück und ließ sie allein, und Sam verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. „Leine und Halsband sehe ich ja noch ein, aber warum müssen wir ihm Spielzeug kaufen?“ Dean wandte den Blick von Plastikknochen und sonstigem überflüssigem Schnickschnack ab und zog die Augenbraue in die Höhe. „Warum denn nicht?“ „Weil …“ Sam hielt inne und seufzte. „Ist schon gut … such einfach was aus …“ Dean strahlte ihn an, Sam betrachtete das als verdiente Belohnung für sein aufopferndes Verhalten und beschloss, Dean öfter mal einfach machen zu lassen. Er mochte dieses Spitzbubenstrahlen. Dean griff schließlich nach einem überdimensionalen Kauknochen, der ganz wundervoll quietschte, und kehrte mit seinen Errungenschaften zur Kasse zurück – Isabel strahlte ihm bereits entgegen. „Fündig geworden?“ „Ja, vielen Dank.“ Er entdeckte ein Photo hinter ihr an der Wand, auf dem eine Frau abgebildet war, die ihr zum Verwechseln ähnlich sah – nur ein paar Jahre älter. „Wer ist das auf dem Bild?“, fragte er unvermittelt, und sie drehte sich überrascht um, dann lächelte sie. „Meine Mutter. Sie hat dieses Geschäft vor mir betrieben – angeblich bin ich genau wie sie … mein Vater hat mich sogar nach ihr benannt …“ Bevor er sich jetzt die lange, traurige Geschichte von Isabel Dallas der Älteren anhören musste, zahlte Dean lieber und machte sich mit Sam und einer hübschen grünen Plastiktüte aus dem Staub. „… Was habt ihr jetzt schon wieder angestellt?“ Bobby verschränkte die Arme vor der Brust, maß Dean und Sam jeweils mit einem strengen Blick und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was dieses breite Grinsen auf Deans sonst so stoischen Zügen zu bedeuten hatte. Er hatte sowieso schon ein merkwürdiges Gefühl gehabt, wer zu dieser Uhrzeit – halb zehn am Abend – noch so energisch an seine Tür klopfte. „Wir haben nichts angestellt, wir haben dir ein Geschenk mitgebracht!“ Bobbys Gesicht wurde proportional zur Breite von Deans Grinsen misstrauischer, dann machte Dean einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf den Impala frei, auf dessen Rücksitz ein äußerst glücklich wirkender junger Hund hockte. „Ihr schenkt mir einen Hund?“ Bobby klang ehrlich gerührt. Dean nickte, ging zum Wagen und ließ den Hund hinaus und der, klug wie er war, rannte sofort auf Bobby zu und sprang an ihm hoch. „Der wird verdammt groß“, meinte Bobby nach einem fachmännischen Blick auf die Pfoten des Hundes und streichelte ihm über den Kopf. „Wo habt ihr ihn her?“ „Er ist uns zugelaufen“, antwortete Dean unangemessen stolz, und Bobby hob den Kopf und sah ihn irritiert an. „Zugelaufen?“ „Ja“, nickte Dean, „auf einem Friedhof.“ Bobby stand ruckartig auf. „Ihr bringt mir einen Hund, der euch auf einem Friedhof zugelaufen ist? Habt ihr euch wenigstens erkundigt, ob er jemandem gehört?!“ Dean machte ein Gesicht, als komme ihm diese Idee zum ersten Mal, und Bobby stöhnte leise auf. „Ihr schenkt mir einen geklauten Hund?“ Dean kratzte sich schuldbewusst am Kopf, und Bobby rollte mit den Augen. „Idioten. Kommt rein.“ Bobby ging ins Haus, Sam und Dean und der Hund folgten und fanden sich sämtlichst in der Küche ein. Bobby kramte eine flache Schüssel aus einem seiner Küchenschränke, gab dem Hund Wasser und fragte Sam und Dean, ob sie einen Kaffee wollten – sie wollten. „Wie heißt er denn?“, erkundigte Bobby sich, während er frischen Kaffee aufsetzte, und Sam rollte mit den Augen, bevor er antwortete. „McClane.“ Bobby lachte leise, und Dean grinste selbstzufrieden vor sich hin. Der Name war natürlich seine Idee gewesen. McClane legte sich neben Deans Stuhl auf den Fußboden, bettete seinen wuschligen Kopf auf seine gigantischen Pfoten und schlief ein, und Bobby warf nur einen einzigen Blick auf ihn und stellte dann fest, dass der Hund Dean scheinbar gern hatte. Sam war mehr als nur genervt. Ja, der Hund hatte Dean gern. Der Hund hatte Dean so gern, dass er Deans gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, und das ganze zwei Tage lang. So lange hatten sie nämlich gebraucht, um zu Bobby zu fahren, und wenn Sam nur daran dachte, wie der dumme Hund ständig versucht hatte, vom Rücksitz auf Deans Schoß zu kriechen - „Alles in Ordnung mit dir, Sam?“ Bobby stellte eine Tasse voll dampfenden Kaffees vor Sam ab, und der machte ein ertapptes Gesicht und räusperte sich. „Ja, alles in Ordnung … ich bin nur etwas müde.“ Bobby nickte verständnisvoll, dann fragte er, wer von ihnen Beiden diesmal das Gästebett und wer die Couch bekommen würde. Ach ja – Bobby wusste es ja noch gar nicht. Sam räusperte sich verlegen, Bobby machte ein abwartendes Gesicht, und Dean pustete in aller Ruhe in seinen Kaffee. „Ich nehm das Bett“, verkündete er dann seelenruhig. Sam ließ sich mit einem Seufzen auf dem Sofa nieder und fragte sich, was aus seiner Entschlossenheit geworden war, zukünftig die Wahrheit über seine Beziehung zu Dean zu verkünden, wenn es nötig war. Dean hatte das offensichtlich von ihm erwartet – was Sam sehr gut nachvollziehen konnte – und die Konsequenzen gezogen, als Sam nicht rechtzeitig auf Bobbys Frage geantwortet hatte. Sie würden diese Nacht also getrennt voneinander verbringen – viel weiter getrennt voneinander, als sie es selbst nach seinem Seitensprung getan hatten – und Sam konzentrierte sich mit aller Macht auf Deans Präsenz, die ein paar Meter über ihm zu seiner Linken schwebte. Der Hund war natürlich mit Dean im Gästezimmer verschwunden, und Sam konnte nur hoffen, dass Dean ihn nicht als Ersatzwärmflasche missbrauchen würde. Wenn er genauer darüber nachdachte, hatte Dean sich allerdings als überraschend konsequent erwiesen, was das betraf, also musste er sich in dieser Hinsicht wohl keine Sorgen machen. Sam schnaufte, zog die Decke über seine nackte Brust und schloss die Augen. Bobbys Sofa war zu klein für ihn, die Decke war zu kurz für ihn und … Deans Wärme fehlte. Sam beschloss, Bobby am nächsten Morgen ganz offen und ehrlich zu erklären, dass er und Dean eine Beziehung führten, die weit über das Brüderliche hinaus ging, und sich dann bei Dean für seine Feigheit zu entschuldigen. Sicher, Dean hatte ihm gesagt, dass er ihn dafür liebte, dass er sich so anstellte, aber irgendwo musste man auch mal die Grenze ziehen. So oft, wie sie bei Bobby waren, grenzte es an Folter, ihre … Liebe … vor ihm zu verheimlichen. Das gute Gefühl, diesen unumstößlichen Entschluss gefasst zu haben, half Sam ein wenig über das ein bisschen verlorene Gefühl in seiner Magengegend hinweg; er versuchte, seine 1.93m so zu falten, dass sie bequemer auf Bobbys Sofa Platz fanden, und fand sich damit ab, am nächsten Morgen ganz furchtbare Rückenschmerzen zu haben. Dean oben im Gästezimmer starrte aus wachen Augen an die Decke und verfluchte sich selbst für seine unglaubliche Sturheit. Sam ein wenig für sein überentwickeltes Schamgefühl zu bestrafen, war ja gut und schön, was er nicht bedacht hatte, war, dass er sich mit der Allein-Schlaf-Aktion gleich mitbestrafte. Er hätte es Bobby breit grinsend und mit wackelnden Augenbrauen erzählen sollen, dass Sams Hintern seit neuestem ihm gehörte, dann hätte er sich nicht nur an Sams Gesicht sondern vermutlich auch noch an Bobbys weiden können – aber die Chance hatte er nun verpasst. McClane, der neben dem Bett auf dem Boden lag, schnaufte leise, und Dean überlegte kurz ernsthaft, ihn ausnahmsweise mit im Bett schlafen zu lassen, verwarf die Idee jedoch ganz schnell wieder. Er war ja nun wirklich kein kleines Kind mehr – und schon gar nicht eines dieser High-Society-Weiber, die ihre Hunde als Kinderersatz missbrauchten und in überdimensionalen Handtaschen herumtrugen … das wäre mit McClane allerdings auch ein wenig schwierig geworden. Nein, der Hund würde neben dem Bett schlafen, weil er nun mal ein Hund und nicht Sam war, und Sam würde eben in der nächsten Nacht zu den Streicheleinheiten kommen, die er so gern hatte. Sooo, hier machen wir für heute Schluss und freuen uns auf das Jubiläumskapitel mit einer Doppelfolge! Erneut liebste Grüße an die Isi und die Kinka - ihr seid soweit zufrieden, hoffe ich? moko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)